1874 / 248 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 22 Oct 1874 18:00:01 GMT) scan diff

Bände auch zur Orientirung über italienische Kunst überhaupt für jeden Kunst freund ergiebig sind. Bädekers Reisehandbücher für Italien fetzen den Touristen in Stand, möglichst bequem und billig sich der Natur⸗ und Kunstgenüsse dieses klassischen Bodens zu erfreuen. Die neue Auf⸗ lage des 3. Theil; „Unter- Italien und Sicgilien, nebst Aus⸗ flügen nach den Liparischen Inseln, Tunis (Carthago), Malta, Sar= dinlen und Athen“, mit 7 Karten und 8 Plänen ist in Vorbereitung und soll im Laufe des November erscheinen.

Im Saale der Zoologischen Gesellschaft in London fand am vorigen Freitag unter dem Vorsitz des Generals Richard Strachey eine Versammlung von indischen Naturforschern statt, zu dem Behufe, die geeignetste Methode zur Errichtung eines Denkmals für den verstorbenen Dr. Ferdinand Stoliezka, Naturforscher der Yarkund. Mission, der am 19 Juni a e. auf dem Karakorumpasse aus dem Leben schied, in Erwägung zu ziehen. Die indische Regierung hat beschlossen, ein öffentliches Monument über Dr. Stoliczka's Grab inLeh und eine Gedenktafel im Museum von Kalkutta zu errichten; und seine Privat⸗ freunde, sowie diejenigen, die seine werthvollen Dienste, die er der Wissenschaft leistete, schätzen, heabsichtigen, diese amtliche Anerkennung seiner Arbeiten dadurch zu ergänzen, indem sie seine. Büste der asia⸗ tischen Gesellschaft in Kalkutta als Geschenk überweisen. Zu diesem Behufe wurden sofort 69 Pid. Sterl. gezeichnet. Falls hinreichende Beiträge einlaufen, sgll ein Duplikat der Büste der Königlichen Aka⸗ demie der Wissenschaften in Wien zum Geschenk gemacht werden.

Herr Stanley, der Führer der Expedition, der von den Besitzern des „Daily Telegraph! und des „New⸗Nork Herald. nach Afrika gesandt wurde, um das Forschungswerk Dr. Livingstone fort- zusetzen, ist wohlbehalten in Zanzibar angekommen. Er wurde vom Sultan freundlich empfangen und trifft thätige Vorbereitungen für seine Reise in das Innere des Festlandes.

In Hammerstadt bei dem Görl. Anz. heftige 846

; Rietschen (Kreis Rothenburg) ist zufolge in der Nacht vom 15. zum 16. Oktober eine chütternng verspürt worden.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Auf den in diesem Jahre im Regierungsbezirk Stral⸗ sund abgehaltenen Remonte Märkten wurden 121 Pferde zum Verkauf gestellt; davon sind 26 Pferde für die Summe von 5765 Thlr. gekauft werden. Der gezahlte höchste Preis für ein Pferd betrug 269 Thlr, der niedrizste Preis 180 Thlr. und der Durch- schnittspreis 221 16/6 Thlr.

Aus der bayerischen Rheinpfalz, 16 Okt, wird dem „Schwäb. M.“ geschrieben: In Bergzabern stellen sich die Weinpreise zwischen 100 und 130 Fl. das Fuder, je nach Lage und Sorten. In Nieder⸗ hochstadt, wo der Most 80 bis 0 nach Oechsle wog, wurde nur der verhältnißmäßig geringe ö von 4 bis 5 Fl. per Hotte erzielt; die Trauben gaben viel Brühe, da sie in Folge der Regen und Nebel zu Anfang des Oktober sehr dünnhäutig geworden waren. In Neustadt (mittleres Gebirg) wurde für den Ertrag der städtischen Weinberge erzielt: ür Rulaͤnder und Schwarze 12 Fl. 40 Kr., für Weiße 8 Fl. 26 Kr. per, 40 Liter Most. In Mußhach wurde 9 Fl. für die 40 Liter be⸗ zahlt, meist ist aber dort auf den erst noch festzustellenden Durchschnittspreis verkauft worden. In Gommeldingen 10 F. die 40 Liter. Man macht hier, wie in vielen anderen hervorragenden Orten des mittleren und unteren Ge⸗ birges, nur einen guten Viertelsherbst, aber die Qualität ist ganz ausgezeichnet, ebenbürtig dem 1862er und 1865er. Vom unterm Ge⸗ birg wird aus Dürkheim gemeldet, daß man auch dort merkwürdig Scheu hat, den Preis zu machen, und deshalb meistens auf Mittel- preis kauft. Es wurden dort schon viele solche Käufe abgeschlossen.

Was man von festen Preisen hört, sind 9 und 10 Fl. per Logel (40

Liter) Most, aus den besseren Lagen auch 11 und 12 Fl.; in den mitt

leren Lagen wiegt er 88ę bis 100, in den besseren 105 bis 110 Grad.

Im Zellerthal hat die Vorlese der rothen Trauben folgende Mest—⸗

gewichte ergeben: Frühburgunder, gelesen am 15. September, 85 Gr.,

Portugieser J5 85 Gr., Späthurgunder 92 —97 Gr. (Oechsle); reis 1 Fl. 36 Kr. bis 2 Fl. 24 Kr. das Viertel nach Qualität. ie allgemeine Lese hat dort gestern begonnen.

Gewerbe und Handel.

Der Aussichtsrath der Centralbank für Genossen⸗ schaften hat beschlossen, um das 14 Geld möglichst im Interesse der Aktionäre zu verwenden, die ktien gegen Gewährung eines Zinses von 2 pCt. mit 60 pCt. zu beleihen und den Rückzahlungs⸗ termin auf den J. August nächsten Jahres festzusetzen. Bis dahin wird nämlich jedenfalls die vollständige Ausschüttung der Masse er⸗ folgt sein.

In der am 20. Oktober abgehaltenen Sitzung des Aussichts— raths der Aktienbrauerei Neustadt⸗Magdeburg wurde die Dividende für das Geschäftsjahr 18. 3— 74, nach statutenmäßigen Abschreibungen von 45.500 Thlr. mit 55 S oder 10 Thlr. 20 Sgr. pr. Aktie festgestellt.

In dem Prozeß Breslauer Aktionäre der vormaligen Rumänischen Eisenbahngesellschaft gegen die Konzessionäre derselben, den Herzog von Ratibor, den Herzog ven Ujest, den Grafen Lehndorff und Dr. Stroußberg, sind letztere, wie W. T. B.“ meldet, durch Erkenntniß des Reichs-Ober-Handelsgerichts solidarisch zur Zah— lung von 74 Prozent Zinsen auf die alten Aktien verurtheilt worden.

Die am 19. Oktober in Dortmund abgehaltene General⸗ versammlung des Dortmunder Steinkohlen Bergwerks ‚Louise Tiefbau war von 31 Aktionären besucht, die 627 Stim⸗ men vertraten. Die ersten . der Geschäftsordnung (Genehmi⸗ gung des Geschäftsberichts, Ertheilung der Decharge) wurden ohne jede Debatte erledigt; ebenso der Vorschlag des Aufsichtsraths, für die nächsten beiden Jahre die Zahl der Aufsichtsrathsmitglieder auf 6 festzusetzen, mit bedeutender Majorität zum Beschluß erhoben. Der letzte Gegenstand der Tagesordnung (Annahme des neuen Statut) führte zu längeren Debatten, die indeß mit einstimmiger Annahme desselben endeten. Die Dividende von 10R wird demnächst mit 20 Thlr. vom 2. November an zur Auszahlung gelangen in Berlin bei Meyer Ball und Gebrüder Gradenwitz. Dem Geschäftsbericht entnehmen wir, daß die Hoffnung auf ein besonders 6 Ausbringen der Zechen sich nur in geringem Maße verwirklicht hat, was allerdings in den veränderten Konjunkturen des Kohlenmarktes begründet war, welcher von der sich mehr und mehr ausbreitenden und fast allge⸗ meinen Stockung des Handels und der Industrie in Mitleidenschaft gezogen wurde. Gleichwohl belief sich die Förderung auf 5,979, 107 Scheffel oder auf durchschnittlich 19,930 Scheffel pro Tag, somit auf 1508 Scheffel weniger, als im vorigen Jahre, während die Selbst⸗ kosten, in Folge sowohl der störenden Einschränkung der Förderung, als der gestiegenen Arbeitslöhne und der vertheuerten Grubenmateria= lien von 3 Gr. 6 Pf. auf nahe 4 Gr. gestiegen sind. Bei einem mittleren Verkaufspreise der Kohlen von 7 Gr. 5 Pf. Pro Scheffel wurde somit ein Gewinn von 3 Sgr. 5 Pf. erzielt. Seit Januar dieses Jahres ist indessen der mittlere Arbeitslohn wieder auf den Betrag des Vorjahres zurückgegangen. Auch die Selbstkosten haben in neuerer Zeit eine bedeutende Minderung erfahren, und einen Ge⸗ winn von 9 Pf. pro Scheffel gegen das ahgelaufene Geschäftsiahr ergeben. Es ist dieses Resultat um so günftiger, als die Absatzver⸗ haͤltniffe nicht gestatten, die Förderung beträchtlich zu erhöhen. Nach der Bilanz, die im Inseratentheil der heutigen Nummer enthalten, betrug der Bruttogewinn 7109655 Thlr.; davon sind zunächst 1096, 250 Thlr. abgeschrieben worden und zwar der ganze Betrag der Neubauten unter Tage mit 38219 Thlr. 9 Gr, 10 Pf, ferner für Gebäude 3*, für Eisenbahnen 10zꝛ, für Maschinen 8.n, für Mobilien, Geräth⸗ schaften und Utensilien 19 * und endlich 1 * vom Zechenkonto mit 353594 Thlr. 3 Gr. 4 Pf. Diese letzte Position vertritt übrigens die Stelle der statutenmäßig erst mit dem neuen Geschäftsjahre be⸗ ginnenden Amortisation des Aktienkapitals von jährlich 37, 00 Thlr. und 5 Zinsen der amortisirten Aktien.

In der am 20. Oktober abgehaltenen außerordentlichen Gene⸗ ralversammlung der Oldenburger Versicherungs-Gejellschaft wurden die bisher zwischen Direktion und Direktorialrath bestehen⸗ den Uneinigkeiten zufriedenstellend beigelegt. Es kommt nunmehr auch die von ersterer gewünschte Umwandlung der 40 Thlr. Wechsel in Baarzahlung, behufs Herstellung eines tadellosen Vermögens standes, zur Ausführung.

Die Arbeiter der v. Maffei'schen Maschinen⸗Fabrik in der Hirschau nächst München geleiteten am 19. d. M. unter Voraus⸗ tritt eines Musikeorps, in fester militärischer Ordnung einherschreitend, unter lebhaften Jubelrufen die in dem Etablissement vollendete tau— sendste Lokomotive aus der Hirschau nach dem Hauptbahnhofe. Die Maschine war reich mit Fahnen und Blumengewinden geschmückt und wurde durch eine Straßenlokomotive befördert.

Die Aktien⸗Lagerbierbrauerei zu Schloß Chemnitz hat in der verflossenen Betriebsperiode einen Bruttogewinn inkl. 6853 Thlr. Vortrag vom vorigen Jahre in Höhe von 58,122 Thlr. erzielt. Es entfallen 20 * Dividende an die Aktionäre.

Bei der internationalen Hopfen Ausstellunng in Hagenau betheiligten sich etwas mehr als 1409 Ausiteller mit 2590 Mustern. Was die Vertheilung der von Sr. Majestät dem Kaiser gegebenen 3 silbernen Humpen (einen für Elsaß, einen für das übrige Deutsche Reich und einen für das Ausland) betrifft, . erhielt die Gemeinde Olwisheim im Elsaß das Trinkhorn, die Stadt Satz den zweiten Preis, den dritten die Stadt Spalt. Außerdem wurden im Ganzen 9 goldene, 39 silberne, 47 bronzene Medaillen und 13 Anerkennungen vertheilt. Hrn. Justus Hildebrand in Pfungstadt wurde für das beste Bier der Ehren⸗Pokal zugesprochen.

Nach dem offiziellen Ausweis über die Einnahmen der Italienischen Gesellschaft für die Tabaksregie sind die Erträgnisse der ersten drei Quartale 1. J. folgende:

1874 gegen 1873

Lire Lire

9. Q4 50. S a6.

9, 229, 055. 52,439.

9. 945.356.

28,398,991. 10 020,292. 9, 9 5, 118.

9, 699,244.

29, 634,655. 9, 638,436.

g 754. 753.

10, 174,923. 29,568, 111. 87, 601,759.

Januar. Februar. März . I. Quartal. April Mai. k II. Quartal n, August Septem ber III Quartal Total.

S530, 573. 10982. 56, 869. Sb bS2*

153,633. 370,508. 477,703. 87.318.

D Diss.

itt itt mr *

168.

Verkehrs⸗Anstalten. Nr. 83 der „Zeitung des Vereins Deutscher Eisen⸗ bah n⸗Verwaltungen“ hat folgenden Inhalt: Verein Deutscher Eisenbahn⸗Verwaltungen: Die Generalversammlung des Vereins zu Budapest (Nach dem . Das Eisenbahnnetz der Erde im Jahre 1874. Die Erhöhung der Verbandstarife und deren vorauß— sichtliche Rückwirkung auf den Verkehr Oesterreich⸗Ungarng mit den deutschen Nord⸗ und Ostsee⸗Häfen. Verein Deutscher Eisenbahn⸗

Verwaltungen. Im 3. Quartale 1874 eröffnete Bahnstrecken.) ꝛc. Im Gebiete des Vereins Deutscher Eisenbahn—

Verwaltungen sind im III. Quartale 1874 nach der Zeit. des V. D. E. V.“ folgende neue Bahnstrecken dem Verkehr über⸗ . 5 y tich land 3

In Deutschland. 1. Juli Biederitz⸗Zerbst (Berlin-

Potsdam Magdeburger Eisenbahn) 9a Kilom., 18. Juli ö. heim-Kirchheimbolgnden (Pfälzische Nordbahnen) 11,3 Kilom, 1. August Breslau⸗Rgudten (Breslau⸗Schweidnitz⸗ Freiburger Eisenbahn) 75 Kilom., 1. August Hohenzollernbahnstrecke Hech ing en= Balingen (Württembergische Staatsbahn) 16564 Kilom., 14. August Saal-Unstrutbahn (im Betriebe der Nordhausen⸗Erfurter Bahn) 52, Kilom, 15. August Do nauwörth-⸗Ingolstadt (Bayerische Staatsbahn) 53 Kilom, 15. August Allgäubahnstrecke Leutkirch Isny (Württembergische Staatsbahn) 15, Kilom, 28. August . Eisenbahn (im Betrieb der Königlich ächsischen Staatsbahnverwaltung 1943 Kilom., 6. September Volmethalbahnstrecke Da hl⸗Brügge (Bergisch⸗Maäͤrkische Eisenbahn) 1428 Kilom. Gleichzeitig wurde die anschließende, bisher nur füt Güterverkehr benutzte, . 3 Kilom. lange Strecke Hagen ⸗Qahl dem Personen⸗ und Privat Depeschen verkehr übergeben. J. Seytember Gaschwitz⸗Meuselwitzer Eisenbahn (im Betrieb der Königlich sächsischen Staatgverwaltung 7s Kilom, 12. September Landau. Annweiler (Pfälzische Eisenbahnen) 15,0 Kilom; in Summa 31051 Kilom. .

Außerdem wurde noch eröff nel am 18. August der Centralbahn⸗

hof zu Magdeburg und am 21. September die Strecke Wartha— Glatz (Oberschlesische Eisenbahn) für den Güterverkehr. II. In Oesterreich⸗ Ungarn. 20. Juli Rosenau⸗-Dob⸗ sch au (Ungarische Staats bahn) 3,1. Meilen h. September die sekundäre Bahn Vojtek⸗Deutsch⸗Bogsän (Desterreichische Staatshahn— Gesellschaft) 6, Meilen, 5. Seßtember Gömörer Industriebahnstrecke Fele d⸗Tiszolez (Ungarische Staatsbahn) 6560 Meilen; in Summa I5,s1 Meilen.

Am 10. Juli wurde au ßerdem von der Waggthalbahnverwaltung die längere Zeit außer Betrieb gesetzte Pferdebahn Tyrnau⸗Keresztur— Szereth 4. d. Waag für Personen. und Gütertransport, und zwar mit Pferdekraft, dem öffentlichen Verkehre wieder übergeben.

Königliche Schauspiele.

Freitag, den 23. Oktober. Opernhaus. (204. Vorstellung.) Der Freischütz. Oper in 3 Abtheilungen von Friedrich Kind. Musik von C. M. v. Weber. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.

Schauspielhaus. (209. Vorstellung.) Der Elephant. Lust⸗ spiel in 4 Aufzügen von G. v. Moser. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.

Sonnabend, den 24. Oktober. Opernhaus. (205. Vorstellung.) Fidelio. Oper in 2 Abtheilungen. Musik von L. van Beetho⸗ ven. Leonore: Frau v. Voggenhuber. Marzelline: Frl. Leh⸗ mann. Pizarro: Hr. Betz. Florestan: Hr. Niemann. Rocco: Hr. Fricke. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.

Schauspielhaus. (210. Vorstellung.) Zum ersten Male: Alte Schweden. Schauspiel in 5 Akten von A. E. Brachvogel. In Scene gesetzt vom Direktor Hein. Anf. halb 7 Uhr. Mittel⸗Preise.

Besetzung: Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg, Herzog in Preußen, Hr. Ludwig. Henriette, seine Gemahlin, aus dem Hause Oranien, Fr. Erhartt. Sophie v. Schlieben, Ober - Hof⸗ meisterin der Kurfuͤrstin, Frl. Fahnert. Johann von Schappelow, Oberst Kämmerer, Otto, Freiherr von Schwerin, Minister, Qberst von Kanowsky. General- Adjutant des Kurfürsten, Hr. Ober— länder, Hr. Kahle. Hr. Landwehr. Ewald. von Kleist, Kur—⸗ brandenburgischer Reglerungs ⸗Präsident, mit Ausführung der Friedens Präliminarien beauftragt, Hr. Deetz. Marquis de Vitry, französischer, Graf Schlippenbach, schwedischer. Graf Lu— bensky, polnischer Gesandter in Berlin, Hr. Basse, Hr. Dehnicke, Hr. Bost. General Georg von Wedell, genannt „Waghals“, General⸗ Lieutenant von Goertzke, mit dem kurzen Beine, General⸗Major Georg

von Derflinger, Oberst Einst von Platen, Oberst Mathias von Kro=

chow, Schwedische Kriegs⸗Oberste. Hr. Siegrist, Hr. Karlowa, Hr. Berndal, Hr. Goritz Hr. Schwing. Lieutenant Hennings, Deiflingers Ad— jutant, Hr Müller. Matzke, Derflingers Reitknecht, Hr. Vollmer. Katharina von Schappelow, des Oberstkämmerers Tochter, Euphrosine Granzow, Verwalterin, Halka, wendisch deutsche Magd, Der Pfarrer auf Gusow, Schappelow's Gute, Frl. Keßler, Fr. Frieb⸗Blumauer, Frl. Berg⸗ mann, Hr. Pohl. Männlicher und weiblicher Hofstaat. Schloßgarde. Schwedische . und Soldaten. Diener und Bauern von Gu⸗— sow. Zeit der Handlung: 1648, während und nach dem westfälischen Friedensschlusse. Ort der Handlung: Im ersten und zweiten Akt zu Fiddichow, an der schwedisch märkischen Grenze; die übrigen Atte theils zu Gusow, theils in des Kurfürsten Residenz, zu Kölln an der Spree.

Der Deutsche Landwirthschaftsrath

hielt am Mittwoch seine dritte Sitzung, die von Hrn. v. Wedell⸗ Malchow um 19 Uhr eröffnet wurde.

Der erste Punkt der Tagesordnung war die Frage der Seuchen Gesetzgebung. Referent: Hr. Oekonomie ⸗Rath Korn⸗Breslau, Korreferent: Hr. Pogge⸗Roggow. Die Versammlung einigte sich zu einer Resolution, nach welcher die Seuchengesetzgebung durch das Reich geordnet werden und der Vorstand eine dringliche Petition an das Reichskanzler⸗Amt richten soll.

Der zweite Punkt der Tagesordnung war der Antrag des sächsi⸗ chen Landes⸗Kulturrathes vom 18. Mai d. J.: Der Landwirthschafts⸗

ath wolle geeigneten Orts die Beurlaubung von Soldaten zur

Erntezeit, bezüglich Hinausschiebung der Truppenübungen bis nach vollendeter Ernte zu erwirken bestrebt sein. Referent: Hr. v. Watz⸗ 1, , .

Nachdem Oekonomie⸗Rath Hausburg auf Grund amtlicher Mit- theilung konstatirt, daß Ablehnungen von Ueberlassung von Soldaten sehr selten sind, und daß sich eine Verschiebung der Manöver aus Rücksicht auf die Gesundheit der Truppen nicht empfiehlt, gelangte schließlich die von dem Grafen Wintzingerode beantragte motivirte Tagesordnung dahin zur Annahme, daß

in Erwägung, daß die Militärbehörden in dringenden Fällen den

Wünschen der Landwirthe bereitwillig entgegengekommen seien, und

daß eine weitere Ausdehnung dieser Maßregel den militärischen In- = 4 untergeordnet bleiben müsse“, über fämmtliche in Bezug auf diesen Gegenstand gestellten Anträge zur Tagesordnung überzugehen sei. Der Oekonomie⸗Rath Hausburg gah statistische Mittheilungen über den Landwirthschaftsrath, der zur er aus 56 Mitgliedern besteht. Elsaß⸗Lothringen ist noch nicht ver⸗ reten.

Die Versammlung schritt zur Wahl eines zweiten stellvertretenden Vorsitzenden; dieselbe fiel auf den Freiherrn Nordeck zu Rabenau, der sie dankend annahm. .

Aus dem Kassenberichte ergab sich, 2 der Kassenbeftand zur Zeit 1446 Thaler beträgt. Die erbetene Decharge für das veiflossene Rechnungsjahr wurde ertheilt.

Sin Etat für 1875 hatte noch nicht aufgestellt werden können; die n,, genehmigte als Grundlage den Etat von 1873. Das Vermögen des Vereins beträgt zur Zeit 3230 Thaler. ; Es wurde ein Antrag eingebracht, der Provinz Pommern, als eines langgestreckten Landes mit den heterogensten Verhältnissen, einen zweiten Vertreter im Landwirthschaftsrathe zu gewähren.

Herr Pogge⸗Roggow erweiterte den Antrag dahin, dem preußischen Staate überhaupt eine stärkere Vertretung einzuräumen.

Nach längerer Debatte wurde beschlossen, eine Kommission einzu⸗ setzen, um eine erweiterte Vertretung der Provinzen Pommern und Hessen⸗Nassau zu erwirken.

Bezug auf den Transport von Thieren und die Bestimmungen des neuen Betriebsreglements vom 11. Mai 1874 betreffend. Referent: Hr. Uhlemann⸗-Görlitz, Korreferent: Hr. Pabst ⸗Burgstall.

Es wurden folgende Resolutionen angenommen:

1) a. Die Beförderung von Nutzyieh, insbesondere bei weiteren Transporten von Zuchtvieh, hat auf Verlangen ohne Erhöhung der Fracht thunlichst mit den Personenzügen resp. gemischten Zügen oder Vieherpreßzügen stattzufinden. b. Die Viehtransportwagen müͤssen mit geriesten, das Ausgleiten vermindernden Fußböden ner . sein. C. Offene Viehtransportwagen dürfen nicht unmittelbar hinter dem Tender der Lokomotive placirt werden. d. Auf Verlangen des Ab⸗ senders müssen zum Viehtransport, insbesondere von Zachtvieh, von der Bahnverwaltung gedeckte Güterwagen gestellt werden, bei welcher Vorkehrung für den gehörigen Luftwechsel im Innern dieser Wagen getroffen ist. e. Einzelne Nutzthiere, insbesondere kleines Vieh, ist mittelst Frachtbrief und ohne Begleitung auch auf größere Entfernun⸗ gen anzunehmen und zu befördern; die Bahnverwaltungen sind ver⸗ pflichtet, für die Verpflegung der betreffenden Thiere nach spezieller Anordnung und auf Kosten des Absenders oder Empfängers zu sorgen; und ist bei diesen Viehtransperten die nach §. 57 des Betriebs ⸗Regle⸗ ments vom 11. Mai 1874 für Eilgüter geltende Expeditionsfrist auf ein Minimum zu beschränken.

2) Die Bestimmungen des jetzt gültigen Eisenbahnbetriebsregle⸗ ments vom 11. Mai 1874 werden geändert, namentlich: a. Im drit⸗ ten Absgtz 8. 44. Die Beträge der Maxiasalentschädigungssätze dem jetzigen Werthe der Nutzthiere entsprechend, erhöht, wobei für Mast⸗ vieh dessen Gewicht zu Grunde gelegt werde. b. Im vierten Absatz des §. 44. Der Zuschlag zum ,, . Transportpreise bei vom Aufgeber der Thiere erfolgten Werthsdeklaration nicht 1 Pro mille der ganzen deklarirten Summe für jede angefangene 150 Kilometer der ganzen Transportstrecke übersteigen darf, sondern daß 6 Zuschlag nur analog den Bestimmungenz des im 8. 68 desselben Regle⸗ ments für Güter nicht io pro mille übersteigen darf.

3) Eine der Einschleppung kontagiöser Krankheiten immer wirk⸗

samer entgegentreten de Desinfizirung der Eisenbahnwagen in Ueber⸗ einstimmung mit allen deutschen Staaten werde eingeführt, wonach

durch Kosten erwa

Der letzte Punkt der Tagesordnung war die Eisenbahnfrage in

die Bahnvetwaltungen verpflichtet sind, die Viehtransportwagen nach jedes maliger zu desinfiziren, ohne daß dem Versender da—⸗ sen.

Der deutsche Landwirthschaftsrath hält gesetzliche Bestimmungen für erforderlich, um der Ueberladung des Viehes entgegenzutreten.

Es ist in den Viehwagen die praktische Einrichtung zu erstrehen, durch welche eine Langstellung der Thiere ermöglicht wird, auch sind geeignete Vorkehrungen zum Füttern, Tränken und zur Entfernung der Exkremente zu treffen. ö

Schluß der Sitzung um 4 Uhr.

Das Gomitèée für Errichlung eines Denkmals für Walther von der Vogelweide in Bozen hat folgenden Aufruf ver⸗ öffentlicht:

. Das schöne Waltherfest auf der Vogelweide ist verklungen und ein schlichter Denkstein dem Sänger gesetzt. Die erhebende Feier ist Jedem unvergeßlich, der ihr beigewohnt. Aber der größte deutsche Iyriker des Mittelalters verdient ein würdigeres, ein ehernes Denkmal. Das gefertigte Comité hat deshalb den Entschluß gefaßt, dem unsterb⸗ lichen Sänger ein Erzdenkmal in Bozen, der letzten deutschen Stadt, nahe an der Sprachgrenze, zu errichten. Es wendet sich nun ver⸗ trauensvoll an Oesterreich, wo Walther singen und sagen gelernt, dessen wonniglichen Hof und dessen edle Fürsten er in seinen Sprüchen ge⸗ feiert; an Oesterreich, wo er zuerst der Minne Lust und Leid erfahren und besungen. erren und Frauen unferes herrlichen Kaiserstaates! . das Andenken des unsterblichen Dichters, der Oesterreichs Ehre gefeiert. Allein Walther ist auch der edelste aller deutschen Sänger der früheren Zeit. Er hat Deutschlands Größe und Lob in voll endeten Tönen verkündet, dessen Ringen und Kämpfen verherrlicht und das Sinken und Zerfallen deutscher Macht in erschütternder Weise be⸗ trauert. Wir hoffen deshalb, daß das deutsche Volk die Errichtung eines Walther⸗Denkmals in Bozen unterstützen und fördern werde. Das 93 Volk wird dadurch nur einer alten Ehrenschuld gegen seinen größten Lyriker des Mittelalters gerecht werden.

Bozen, im Oktober 1874.

Redacteur: F. Preh m. Verlag der Expedition (Kesseh. Druck: W. El sner. Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗ und Handelsregister Beilage.)

Berlin:

zum Deutschen Reich

H 2us.

Beilage

Berlin, Donnersteag,

* Fön serate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central -Handelsregister und das Poftblatt nimmt an: Die Inseraten⸗ Expedition zes Deutschen Reichs- Anzeigers and Königlich

KNrentischen Stants Anzeigers: Serlin. S. W. Wilhelm⸗Straße tr. 32. *.

L. Steckbriefe und Unterfuchungz⸗ Sachen

32. Subhastatianen, Aufgeboit, Berladungen u. dergl.

3. Berkãufe, Berpachtungen, Submiffianen 1c.

4. Serlossung, Amortisatien, Zinszahlung u. s. w.

Steckbriefe und Untersuchungs Sachen.

Oeffentliche Vorladung. Durch Beschluß des unserzeichneten Gerichts, Kommission für Uebertre⸗ tungen, vom 5. September d. J. ist auf Anklage der hiessgen Königlichen Polizei⸗Anwaltschaft vom 14. August d. J. gegen I) den Landwehrmann Müller Eduard Gebell, geboren am 11. Juli 1835 zu Alt⸗ Geltow, 2) den Landwehrmann Bäcker Otto Friedrich Wilhelm Gebell, geboren am 12. Juni sr zu Alt Geltow, wegen unerlaubter Auswan⸗ derung als beurlaubte Landwehrmänner in Gemäß— beit 5. 360 ad 3 des Strafgesetzbuches für das Deutsche Reich die Untersuchung eröffnet. Zur münd⸗ sichen Verhandlung der Sache ist ein Termin auf den 5. Tanuar 1875, Vormittags 9 Uhr, in unserm Gerichtslokal, Lindenstraße Nr. 54, im Audienzsaal angesetzt und werden die ihrem Aufent⸗ halte nach unbekannten Angeklagten zu demseben mit der Aufforderung vorgeladen, in diesem Termin püůnkt⸗ lich zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem unterzeichneten Gericht so zeitig an= zuzeigen, daß solche noch vor dem Termine herbei⸗ geschafft werden können, Erscheinen die Angeklagten oder ein gesetzlich zulässiger Bevollmächtigter in dem Timine nicht, so wird mit der Verhandlung und EIntscheidnng in contumaciam verfahren werden

Potsdam, den 5. September 1874.

Königliches Kreisgericht. Abtheilung J. Kommission fur Uebertretungen.

Oeffentliche Vorladung. Auf Anklage des Pe= lizeianwalts vom 17. August 1874 ist die Unter⸗ fuchung wegen Desertion gegen die nachstehend Be⸗ nannten: I)] Musketier Wilhelm Bade aus Antons— dorf, 2) Füsilier Johann Koncza'ski aus Znin, 3) Musketler Albert Zmudzynski aus Januszko so,. 4) Muskelier Peter Schulz aus Smolary, 5) Oeko⸗ nomie⸗ Handwerker Florian Rutkoweki aus Znin, Ss. Musketier Stanislaus Gorski aus Osinin, 7 Jäger Joseph Stranz aus Murczyn, 8 Ulan Tho⸗ mas Ostroweki aus Sarbinowo, 9) Füsilier Martin Kujawa aus Jaroszewo, 10 Füstlier Stanislaus Rowak aus Kaczkowo, 1I) Husar Johann Klucz aus Jaroszewo, 12) Musketier Wohciech Przybil aus Inin, 13) Kanonier Carl Friedrich Bortz aus Jadoeonik, 14 Musketier Mathigs Pietroszak aus Inm, 13 Gefreiter Reinhard Gottließ Michaelis aus Pturke, 16) Grenadier, Valentin Bus zkiewiez aus Panigrodz, 17) Musketier Michael Radtke aus Kopiec, 18) Füsilier Joseph Sporny aus Janusz kowo, 19) Pferdewärter Friedrich Paul Radonz aus Victorowo, 20) ber. Pferdewärter Michael Jezerski aus Labischin Vorwerk. 21) Füstlier Ignatz Ku⸗ plinsti aus Ostatkowo Rige, 23 Musketier Casimir Bykowgki aus Oyrzanowo, 238) ber. Pferdewärter Jeorg Maslana aus Oburznig, 24) Füsilier Balen= tin Majczak aus Mamlitz, 25) Gefreiter Carl Gu⸗ stav Zadow aus Wyremba, 26) Füsilier Valentin Schulz aus Jezewo, eröffnet und zum mündlichen Verfahren ein Termin auf den 20, Januar 1875, Vormittags 10 Uhr, an unferer Gerichtsstelle hier im Stelter schen Hause, eine Treppe hoch, anberaumt worden. Die Angeklagten werden hierzu mit der Aufforderung öffentlich vorgeladen, zur festgesetzten Stunde entweder in Person oder durch einen auf Fre Koften aus der Zahl, der bei uns angestellten Rechtsanwälte zu erwählenden Bevollmãchtigten zu erscheinen, und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dergestalt zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden. können. Erscheinen die Angeklagten nicht, so wird mit der ÜUnterfuchung und Entscheidung der Sache in Con. tumaciam verfahren werden. Schubin, den 8. Sep⸗ tember 1874. Königliches Kreisgericht. J. Abth.

Die Militärpflichtigen: I) Tischlergesell Richard Ewald Knoll 3. Sber⸗Leisersdorf, Kreis Goldberg, t angeblich in Algier, geboren am 25. April 1849, ferner Karl Wilhelm Rudolph Bruschke von Jiebendorf, Kreis Lueben, geboren den 16. Februar I551, ortsangehörig zu Hainau, 3 Knecht Karl Heinrich Jaeckel, geboren den 29. September 1851 zu Armenruh, Kreis Goldberg, sind wegen unerlaub⸗ ter Auswanderung durch das rechtskräftige Erkennt⸗ niß hiesigen Gerichts vom s. September 1374, und zwar ein Jeder mit funfzig Thaler Geldbuße event. mit vier Wochen Gefängniß bestraft worden. Alle Gerichtsbehörden werden ersucht, im Betretungzgfalle von den vorgengnnfen drei Verurtheilten die Geld. buße von je e, Thalern einzuziehen, im Unver. mögensfalle gegen dieselben die substituirte Gefäng⸗ nißstrafe von dier Wochen zu vollstrecken und uns von dieser Strafwollftreckung in Kenntniß zu setzen. Goidtzerg. den 16. Oktober 1814.

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Subhastationen, Aufgeb gte, Vor⸗ ladungen n. dergl.

lo Subhastations⸗Patent.

Die zur Konkursmasse der West end Gesellschaft H. Huist ep u. Co. hierselbst gehörigen, in Tempel hof xesp. Hir end orf belegenen, im Grundbuche von Tempelhof Band 1V. Blatt Rr. 297 und im Grundbuche von Mariendorf Band III. Nr. 109 verzeichneten Grundstücke nebst Zubehör sollen 536 ö 6 ,. ö . r. an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstra⸗ . = mer 96 9 Wege der nothwendigen Subhasta⸗

r das Urtheil über die Ertheilung des Zu⸗

den 14. November 1874, Vormittags 11 Uhr, ebenda verkündet werden.

Flächenmaß von 23 Hektaren 86 Aren 40 Quadrat-

von sffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger.

. Industrielle ta dliỹñementẽ. Jabriken n. Aroỹ handel. 5 amburg, Leipzig, München

s⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗A1nzeiger.

den 22. Oktober

18741.

Cöln

68. JZerschledene Bekanntmachungen.

J. Literarische Anzeigen.

8. Familien- Nachrichten.

g. Central Handels Register (einschl. Konkurse)

urg

* i Jnserete nehmen an; die autoristrte Annoncen Expedition von Rudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemnitz,

Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M, Halle 4. S., Nurnberg, Prag, Straß⸗

i. E, Stuttgart, Wien, Zãrich und deren Agenten,

sowie alle übrigen größeren Annoncen ⸗Bureaus.

Erscheint in separater Beilage.

chlags

Die zu versteigernden Grundstücke sind zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗

Metern resp. 34 Hektaren 32 Aren 70 Quadrat- Metern mit einem Reinertrag von 1711 Thlr. resp. 16641 Thlr. und daz zu Mariendorf belegene Grund- stück auch zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nutzungswerth von 90 Thlr. veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, und Hypothekenschein, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grund⸗ stuͤck betreffende Nachweisungen und besondere Kauf bedingungen sind in unserem Bureau V. einzusehen. Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder anderweite zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht eingetra⸗ gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklu⸗ sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden. Die auf den 16. resp. 19. September anberaumten Termine sind auf den Antrag der Extrahenten wegen mangelhafter Bekanntmachung aufgehoben. Berlin, den 16. September 1874.

Königliches Kreisgericht.

Der Subhastationsrichter.

Ediktaleitation Die Gerbergesellenfran Anna Römer, geb. Salwa, von hier, hat gegen ihren Ehe⸗ mann Wilheim Römer wegen böslicher Verlassung auf Ehetrennung und Erklärung desselben für den allein schuldigen Theil geklagt. Da der gegenwär⸗ tige Aufenthalt des Verklagten unbekannt ist, so wird derselbe hierdurch öffentlich aufgefordert, diese Klage in dem auf den 29. Januar 1875, Vor⸗ mittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle vor Herrn Kreisrichter Reincke anberaumten Termine zu beantworten, widrigenfalls der Thatvortrag der Klage für zugeftanden und darnach das Gesetzliche erkannt werden wird. Reichenbach in Schlesten, den 14. September 1874. 34

Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛe.

466] Bekanntmachung.

Die im Namslauer Kreise, ea. 2 Meilen von der Krelsstadt Namslau und von der Stadt Constadt, sowie ea. Meile von der Rechten Oderufer ahn⸗ Station Noldau belegene

Domãne Wallendorf, bestehend

1) aus dem Vorwerk Wallendorf und dem Seitens des Fiskus von dem abziehenden Pächter an—= gekauften Brennereigebäude und dazu gehöriger Grundfläche mit einem Flächeninhalt von 397,240 Hektaren (1555 M. 149535 QR. ),. worunter

a. 355 B31 Hekt. 1391 M. 566 QR.) Acker,

b. 4416 Hekt. 18 M. 119 Q-R Wiese,

C. 16, 13 Hekt. 64M. 96 QR.) Weide und

Hutung;

Y aus dem Vorwerk Bachwitz nebit der Jeich=

n«utzung mit einem Flaͤcheninhalt von 167, 966 Hekt. 657 M. 147 Q-R., worunter

a. 626 Hekt. (= 245 M. 85 Q -R] Acker,

P. Hl oen Hekt. 203 M. 93 Q-R.) Wiesen,

. 26 33 Hekt. * 1035 M. 24 Q-⸗-R. ) Weide u. Hutung,

4. 7s Hekt. 69 M. 13 Q-R) Teiche;

3) aus dem Vorwerk Klein⸗Butschkan mit einem Flächen Inhalt von 176,1, Hekt. (S 685 M. 163 Q. R.), worunter

a. 160 33 Hekt. 628M. 22 Q-RæY Acker,

b. 2s Hekt. 8 M. 101 Q- R.) Wiesen;

4 aus der Meierei Hanusowski mit einem Flächeninhalt von 277 Hekt. (— 109 M. 104

Q- R), worunter a. Ori Hekt. 2 M. 43 Q⸗R) Acker b. 26 61 Hekt. 105 M. 107 Q -R) Wiesen; o) aus dem zu Skerischau helegenen Hälter⸗ Wr ern. Cabin fen ell mit einem Tächen⸗ las Hekt. 4 M. 17 Q-R), worunter G. es Hekt. 2M. 10 Q -R) Teiche, sich befinden zusammen ad 1 bis 5 inkl. mit einem lächeninhalte von ö 2. 765. 3, Hekt. 3013 M. 355 Q-R. soll höherer Anordnung ufolge von Johannis 1815 bis Johannis 1893 im Wege der offentlichen Lizitation verpachtet werden. ö Zu diesem Behufe haben wir auf: Dienstag, den 3. November d. Jr von Vormittags von 11 Uhr ab in unserem Sitzungs⸗ Zimmer, Albrechtsstraße Rr. 31, Termin vor dem Regierungs Rath Pohl anberaumt, zu welchem Pacht lustige mit dem . . werden, daß achtgelder⸗Minimum auf: das Pachtzt s 3c, mm fo Markt ⸗· und das zur . der Pachtung erforderliche ermögen auf: ö . 45. b00 Thlr. 135000 Mark festgesetzt worden ift. Pachtlustige haben sich, wo. möglich noch einige Zeit vor dem Termin spaͤtestens aber im Termine selbst über ihre Qualifikation und über den eigenthümlichen Besitz des zur ebernahme der Pachtung erforderlichen kapitals von 45,000 Thlr. vor unserem Kommisssarius auszuweisen. Die Pacht⸗ und Lizitations Bedingungen nebst den

unserer Registratur und auf der Domänen -Pachtung Wallendorf eingesehen werden; auch werden auf Ver⸗ langen gegen Erstattunz der Kopialien Abschriften jener

lustigen nach vorheriger Anfrage bei dem jetzigen Pächter, Königlichen Amtsrath von Briesen, ge— stattet und ist der letztere von uns beauftragt wor⸗ den, die verlangte Auskunft zu geben.

10 Uhr sollen auf dem hiesigen Königlichen Pac hofe 1 Faß

Bedingungen mitgetheilt werden. Die Besichtigung der Domäne ist, jedem Pacht⸗

Breslau, den 26. September 1874. Königliche Regierung, ö. Abtheilung für direkte Steuern, Domänen und Forsten. Oelrichs. Am Freitag, den 23. d. Mts., Vormittags krystallisirte Soda, 2 Kiften Malagawein, 1 Stange Roheisen, 1 Geldkasten von Holz mit Eisenblech ausgeschlagen, 1 Geldkasten von Eisen, Z alte Gentnerftücke, 1 alter Schloßkasten, circa 48 Centner Makulatur, darunter 43 Centner in einzel⸗ nen Partien von 1 Centner und cireg 5 Centner zum sofortigen Einstampfen, cireg 19 Centner alte Plomben, 2 Säcke Kehricht aus Kaffee, Reis, Man⸗ deln und Gewürz bestehend, altes Tauende, Brenn⸗ holz, alte Ofenkacheln, ein hölzerner Thorweg, 8 alte Fenster und 7 Wasserhähne aus Gußeisen, öffentlich meistbletend gegen gleich bagre Zahlung in Pr. Ceu⸗ rant verkauft werden. Berlin, den 16. Yktober 1874. Königliches Haupt⸗Steuer ⸗Amt für ausl. Gegenstände.

Die in den hiesigen Kalksteinbrüchen vorhandenen Beftände von etwa 15.000 Kg. altem unverhranntem Gußeisen, 1500 Kg. altem verhranntem Gußeisen, 36000 Kg. alten. Schmiede ⸗Abfällen und 5000 Kg. alten Brahtfeil⸗Enden sollen zum Meistgebot ver kauft werden. Schriftliche, mit der Aufschrift: „Gebot auf alte Materialien zu versehende Rauf⸗Anerbielen werden bis zum 30. d. Mt., Vor= mittags 11 Uhr, erbeten. Die Materialien liegen hier zur Ansicht bereit. Die Verkaufsbedingungen, welche bei der Unterzeichneten eingesehen werden können, werden auf portofreie Anträge auch in Ab⸗ schrift unentgeltlich mitgetheilt. Rüdersdorf, den 16. Bktober 1874. Königliche Berginspektion.

14919 Bekanntmachnng. Die Küchenabgänge und Knochen, sowie das zerlegene La 2 aus der Stadtvoigtei und deren, in der Barnimstr. 19 und Antonstr. 4 belege⸗ nen FilialGefängnissen sollen für das Jahr 1875 ,, . im Wege der Submission überlassen werden. Reflektanten wollen ihre Gebote, nach Mark und Pfennigen, versiegelt mit der Aufschrift: Submifsion auf Küchenabgänge, Knochen und erlegenes Lagerstroh⸗ bis zum 9. November c., Mittags 12 Uhr, zu welcher Zeit der Submissionstermin stattfinzet, ber der unterzeichneten Direktion portofrei einreichen. Später eingehende Offerten bleiben unberücksichtigt. Sle Bedingungen sind an den Vormittagen im Bureau des Sekonomie⸗Inspektors der Stadtvoigtei einzusehen und zu unterschreihen, Berlin, den 19. Oktober 1874. Die Direktion der Stadtvoigtei und deren Filialen.

Westfälische Eisenbahn.

von 165,5 laufd. Meter gußß—

4977] ö Königliche e , zu Durchlässen der J. Bau-

2 *. Abtheilung der Bahnstrecke Sttbergen⸗Northeim soll in zffenllicher Submission vergeben werden., ; Die bezüglichen Bedingungen und Preisverzeich⸗ nisse sind im hiesigen Abtheilungs⸗ Bureau während der Dienststunden einzusehen, auch können dieselben pon bort gegen Erstattung der Kopialien bezogen werden. .

Offerten beliebe man franko und versiegelt, die

reife in Mark und Pfennigen angegeben, mit ent · k Aufschrift versehen, bis zum Submissions⸗ Termine den 15. November B. J. im Bureau des Unterzeichneten die Eröffnung in y, der etwa erschienenen Submittenten erfolgen soll.

Beverungen a. d. Weser, am 19. Oktober 1874.

Der , nn,, Wessel.

Vormittags 11 Uhr, einzureichen, woselbst

[4984] 5 .

Königlich Westfälische Eisenbahn. für die 202 und der tion 203,0 soll im werden.

usfũhrung

formulare liegen in dem

ur Einsicht aus, ; 3 2 m . i ie en sind portofrei . sprechender Aufschrift bis zum Submissionstermine Dien stng den 10. November er., vormittags U1 Uhr, bei dem Unterzeichneten einzureichen,

Northeim, den 16. Oktober 1874

von dort bezogen werden.

dazu gehörenden Schriftstücken, Karten, und Ver⸗

tion öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und

messungsregistern können in den Dien ftstunden in

ĩ erung von 56090 Kb. Mt. Bruchsteinen Di ö der Unterführung in Station Brücke über den Espoldebach in Sta— Wege der Submission verdungen

se bezüglichen Bedingungen und Submissions⸗ ö 361 ureau des Unterzeichneten auch können dieselben gegen Er⸗

und versiegelt mit ent-

ladꝛo Bekanntmachung.

Die Lieferung des Bedarfs an Zinkringen, . und Polllemmen pro 1535 und cben= tuell die folgenden Jahre für die Telegraphenstationen des Telegraphen Direktionsbezirkes Cöln soll im Wege der Submisston vergeben werden. Lieferungslustige werden aufgefordert, ihre Ange- bote frankirt und versiegelt mit der Aufschrift: „Sub⸗ mission auf Zinkringe ꝛc. bis zum 19. Novem- ber d. J. an die Kasserliche Telegraphen⸗Direktion hierselbst gelangen zu lassen. Der Bedarf pro 1875 wird betragen:

S000 Zinkringe,

4099 Bleibleche und

1000 Polklemmen. / Es ist gestattet, die Lieferung der einzelnen Ma—⸗ terialien getrennt zu übernehmen. . Die Lieferungsbedingungen können bei der Regi⸗ stratur der Unterzeichneten eingesehen, oder gegen Er⸗ stattung der Kopialien in Abschrift bezogen werden. Die Eröffnung der eingegangenen Offerten, an welche die Submittenten 14 Tage vom Eröffnungs- termine ab gerechnet, gebunden bleiben, erfolgt am 10. Novemüher d. Is., Vormittags 12 Uyr, im Bureau der Unterzeichneten, in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten. Offerten, welche später eingehen, oder welche den gestellten Bedingungen nicht entsprechen, bleiben unberücksichtigt. . Bie Auswahl unter den Submittenten bleibt vor behalten. Cöln, den 16. Oktober 1874.

Kaiserliche Telegraphen⸗Direkltion. dun .

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

9 7 ö ö luustrit· Cisenhahn · Heselsschaft.

Nachdem in der Generalversammlung der Aktionäre vom 27. April cr, die Liquidation der Gesellschaft beschlossen und dieser ö durch Kabinetsordre vom 17. Juli er. die landesherrliche Genehmigung gefunden, auch die Eintragung der Liquidations firma im Handelsregister bereits erfolgt, fordern wir hier⸗ mit in Gemäßheit des Art. 243 des Allg, Deutschen Handelsgesetzbuches die Gläubiger der Gesellschaft auf, sich wegen ihrer Ansprüche an uns zu wenden. HRaumburg a. S., den 18. Altoher 18.4. Unstrut⸗ Eifenbahn ⸗Gesellschaft in Lig.

CIaus. Kenrter. Danmmenmbarm.

1

4974 Bei der am 29. v. Mts. stattgehabten Ausloo⸗ sung . Briloner Kreis- Obligationen sind fol ende Nummern gezogen: 6. a. I. e fler vom 1. Oktober 1856. Litt. A. Nr. 3.

B. Nr. 83. 215. 236. 239. 293.

G6. ir. 505. 362. 396. 446. 569. 572. 620.

639. P. Nr. 822. 879. 338. 953. 969. 1112. 14009. 1413. 1433. 1472. 1494. 1513. 1592. 1622. 1628. 1692. 1731. 1761. b. II. Emisston vom 15. Juli 1860. Litt. A. Nr. 18. B n o 91. C. Nr. 282. 446. D. Nr. 451. 47I. 550. 572. 619. 623. o. extraordinair von der 1. Emission. litt. B. Nr. 502. 833. S855. 906. 912. 957. 985. i050. 1256. 1308. 1335. 1340 1355. 1366. 1468. 1471. 1474. 1496. 1459. 1559. 1564. 1585. 1597 1632. 1660. 1695. 1699. . Die Besitzer dieser Obligationen aufge- fordert, die Kapitalbeträge ad a. am 1. April 1875, ad b. am 1. Januar 1875, ad o. am 1. Oktober 1875 ö bei der hiesigen Rreis. Wegebauasse ernie abe der Obligationen und der noch nicht fälligen ing⸗ Coupons in Empfang 9 nehmen. Mit den gedachten Tagen hört die Verzin ung auf, Brilon, den 15. Oktober 1874. Die Chauffer Bau · Ktommisston.

werden

Cöln⸗Mindener Eisenbahn⸗ Gesellschaft.

chlags⸗ II.) unse

unserer Stamma

nahme auf Nr. ITX. der Bestimmungen zu den Ge September 1865 resp. auf 8. vom 20. 5 6 wiederh elben aufgefordert.

Cöln, den 20. Oktober 1874.

Der Eisenbahnbaumeister. Hahn.

vie Tireltion.