1874 / 254 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 29 Oct 1874 18:00:01 GMT) scan diff

S pokalation Middl. Or

5a Is, middling

Dhollerah 3,

good fair GComra 5g, fair Neäras 5, fair Pernam 783. fair Smyrna 6g, lair Egyptian 8.

Upland nicht unter good ordinary und Upland nicht unter loꝝ⸗ middlinugę Oktober-November- Verschiffung 71e, low middling Pezember- Januar-Verschiffang 7iusis d.

Han. 2 Getreid G HLasge Roheise

la mekaester 27. Oktesber, Nachmittags. (N. 7. B)

27. Oktober. (W. T. B.) g etreidemarkt. 6, Mais 6 bis 9 d. niedriger. (W. T. B.) 106000 B., davon fär

leans 8, fair Phollerah 4ꝝ, fair Bengal 43, fai

Orleans nicht unter 7. Oktober. (W. T. B)

markt. Englischer Weisen mitunter 16h. niedriger. n, 27. Oktober, Nachmittags. (SW. T. B.)

n. Hired numbers Warrants 83 oh.

12 Water Armitage 8, Nicholls 1 30r Water Gidlom 121, Mule Mayoll 12, 40r Medio Wilkinson 131, Rowland 131, Printers 1, s /6ο Sᷓpfd. 117. Markt ruhig,

Faxis, 27. Oktover, Nachw. (8. I. 6

12 Water Taylor

7 Frodukteénmarkt. Weizen vuhig, pr. Oktober 2600. pr. weichend, pr. Oktober 400, hr. November-Februar 53, 0, pr. Januar-April 53,00. Räböl matt, r. Oktober 71, 50, pr. KNorember- Dezember 72.00, pr. Junnar- April 4.25. Spiritus fest, pr. Oktober 74.00. Wetter: Schön. Nachm. 5 Uhr. Produkten markt. Talg loo; 47, 715, per August

November - Februar 25, 09. Mehl

St. Petersburg, 27. Oktbr.,

ren loco 9, 75, pr. Mai —, —. Roggen loco 7.00, Hafer loco 4375, per Nai 4.50. Hanf loeo 32,25. 10oco 12.25, pr. Mai Wetter: Heiter.

Ve ,- Wok, V. Oktober, Abends 6 Uhr.

Ra arsnberieht.

30r Water Clayton 133, 40r 36r Warpeops Qualität z0r Donkls Weston 135, Bor Double Weston 16R, Preise fest.

Leinsaat Fudj

Baumwolle in Rew-Voark 143, do. in Ne-

10, 20r Water Orleans 143 mixed) S8 C. good fair 101 C.

Aehl 5 D. 150.

*

Petroleum in New-Tork 114, do. in Philadelphia 114. Rother Frühjahrsweigen 1 D. 16 9. Mais (old Zucker (Fair refining 1. 8. Kaffee Rio-) 18h, Schmelz (Marke Wilco) 143 C. Speck (short clear)

Getreidefracht 6.

von 20 X

( V. T. B.) Wei- 14. Noybr. 28.

30.

pr. Mai

(V. T. K.

Enßhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen n. dergl.

14117

Die verehelichte Stadtsekretar Minna Pauline, ihren Ehemann, den früheren Stadtsekretär Nobert

errmann, zuletzt in Cottbus wohnhaft, mit der

ehauptung, daß im verlassen habe und ihr sein gegenwärtiger Aufenthalts ·

ort nicht bekan

gen böslicher Verlassung mit den Verklagten für den u erachten, ihn in die gesetzliche Ehescheidungs⸗ ag. zu verurtheilen und ihm die Prozeßkosten aufzulegen.

Da der gegenwärtige Aufenthaltsort des Robert Herrmann unbekannt ist, so wird derselbe zur Beantwor⸗ fung der Klage und weiteren Verhandlung der Sache auf

den 6. Zannar 1875, 263

ur hiesigen Gerichtsstelle in das Zimmer Nr. 4

Werkstätte soll i

werden.

sehen oder auf p der Kopialien in Die Offerten schrift: ‚Submi

Ediktalcitation.

Herrmann, geborne Pauer zu Calau, hat gegen

portofrei bei der

derselbe sie um Pfingsten 1872

einzureichen, an

auf Trennung der Ehe we⸗ dem Antrage geklagt: allein schuldigen Theil

nt sei,

Zabrze,

Vormittags 10

hierdurch öffentlich vorgeladen. k

Meldet sich der Verklagte weder vor noch in die⸗

sem Termine,

erwicfen angenommen und demgemäß, ist, erkannt werden. Cottbus den 28. August 1874. Königliches Kreisgericht.

so wird die bösliche Verlassung für ge gen die

was Rechtens

I. Abtheilung.

Verkäufe, Verpachtungen,/

Bekanntma Carrin⸗Mitte

ein kleineres Gut von ca. 7I Hektar, von je 28, 4 Kossathenstellen von je 15 Hektar, und 23 Büdnerstellen von je 1,2 diese vom 24. Juni lichen Meistgebots zum Kaufbewerder werden zu den Behufs Ver⸗

werden.

kaufs des Guts“, am 9. Dezember er., der Büdnerstellen am mittags 10 Uhr, im Rathhause zu Wol

terminen mit einzelnen Stell

fu gerung bedis cum hh in unserer em Domänenpächter Hecht zu Carrin; Mittelhof einzu⸗

stratur, bei

sehen sind. S

Isol0öl

Die Lieferung sämmtlicher Wertzeugmaschinen nebst zugehörigen Umtriebsmaschine Königlichen Steinkohlenbergwerke Königin Louise bei Zabrze in Oberschlesien neu einzurichtende mechanische

Submifsionen ꝛc. mit der chung. Das Domänen Vorwerk lhof, im Kreise Greifswald, soll in: 3 Bauerstellen

hölzern“ eingereicht sein m a, eingeh ichtigung. Hektar zerschlagen und ĩ .

freien Eigenthum verkguft auf dem vorgeda

. der Bauer und Kossathenstellen r,, ,,

Vormittags 10 ühr, und 10. Dezember er., Vor⸗ Sitzungszimmer auf dem

di ast anberaumten Lizitations⸗ en,.

zen. Die Liefexungsbedingungen können in, der Registratur der unterzeichneten Berginspektion einge⸗

maschinen für die 28. November er.

eingegangenen Offerten in Gegenwart der etwa er⸗ schienenen Submittenten im Vormittags um 11 Uhr erfolgen soll. den 26. Oktober 1874.

Königliche Bergiuspektion.

6 Bremsklötze und Hammerstiele im Wege der öffentlichen Submisston vergeben werden. Termine hierzu ist vember er, Vormittags 11 Uhr, schinentechnischen Bureau hier anberaumt, welchem Zeitpunkte Offerten frankirt und versiegelt Aufschrift: „Submission auf Lieferung von Nntz⸗

gelegt werden, sowie spezielle Holznachwei chten Bureau, zu Witten, gen, Arnsberg und Fassel zur Einsicht offen und kön⸗ nen solche auch gegen Erstattung der Druckkosten ad 7 Sgr. von genannten Stellen bezogen werden.

den 21. Oktober 1874.

Königliche Eisenbahn⸗Direktion.

m Wege der Submission vergeben Industrielle

ortofreie Anfrage gegen Erstattung Abschrift mitgetheilt werden.

sind versiegelt und mit der Auf⸗ ssion auf Lieferung von Werkzeugs Königin Louisegrube“ versehen Berginspektion bis spätestens zum

552

welchem Tage die Eröffnung der hiesigen Amtelokale (a. c. l4 / 10

õol l] Bergisch⸗Märkische Eisenbahn.

Far das Jahr 1875 erforderlichen

4904

auf Sonnabend, den 7. No⸗ erfolgt am:

in unserem ma⸗

. zu deren

üssen.

ende Offerten finden keine Berück⸗

welche der Lieferung zu Grunde ag liegen

sowie in den Werk-

Grefeld, Langenberg, Sie⸗

emerken eingeladen, daß die Freien abgesteckt und die Ver⸗ Domänen ⸗Regi⸗ Magistrat zu Wolgast und dem

dem

ö Die auf das

ist angeblich tralsund, den 26. Oktober 1874. Königliche Regierung.

Bekanntmachung.

Sambnrg, für eine auf dem

in Potsdam unterm 29. Pollee Nr. 33,246, zum Betrage von 10600 Thlrn., verloren gegangen, rechtliche Ansprüche an obige Police meint, hiermit aufgefordert, solche so testens bis zum 20. neten Direktion geltend zu machen, da die Annulli rung besagter Police beantragt worden ist. den 19. Oktober 1874. Die Direktion der Lebens- und Penstons⸗ Bersicher enn e en ig , „Jamus.* ug.

Franz Niesner

Teben des Herrn 1971 ausgestellte

Juli

und wird Jeder, der u haben ver⸗ ö. und spã⸗ Januar 1875 bei der unterzeich⸗

Wm. Schmidt. 50 831

Durch die Schreibmaterialienhandlungen sind z

Mit der B Besuch die Lösung eines Der Billetverkauf findet an der Kasse der

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Schönherr).

Verschiedene Bekanntmachungen.

Die Kreiswundarztstelle des Kreises War- burg soll wieder besetzt werden. Qualifizirte Be⸗ werber um diese Stelle haben sich unter Einreichung ihrer Zeugnisse bei uns bis zum J. Dezember d. Is. Minden, 19. Oktoher 1874. Regierung. Abtheilung des Innern.

zu melden.

arten⸗Bad.

Friedrichstraße 102.

27. Oltober er.,

adeanstalt sind eine Restauration und Frisirsalons Bade ⸗Billets nicht erforderlich ist.

Die Eröffnung der auf das Eleganteste und Bequemste eingerichteten Badeanstalt

Morgens 8 Uhr. für Herren und Damen verbunden

Anstalt statt:

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und Douche⸗Käder von Morgens 8 Uhr bis Abendé s Uhr, Russische Bad von Morgens 8 Uhr bis Abends

77 Uhr. und Festtagen: Morgens 8 Uhr bis Mittags 12 Uhr,

e und Russische Bad von S bis 11 Uhr Vormittags. Bad bleibt a

Dienstags und Freitags

ch bis 1 Uhr Mittags J. und II. Klasse für

ließlich zur Benutzung für Damen reservirt,

n sodaß an diesen Tagen stattfindet. Damen befinden sich 1 Treppe hoch und haben einen

Preise der Bäder (excl. Trinkgeld):

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Für Abonnement auf 6 dergl. Bäder 2 Thlr. 15 Sgr.

Für Wannenbad 1I. Klasse 7 Sgr.

6 Pf

Für Abonnement auf 6 dergl. Bäder 1 Thlr. 6 Sgr. Für Roͤmisches oder Russisches Bad 20 Sgr.

Für

Abonnement auf 6 dergl. Bäder 3 Thlr.

Für Krankenbad exkl. Zuthat 12 Sgr. 6 Pf. Für Abonnement auf 3 dergl. Bäder 2 Thlr.

Für Deuchebad 7 Sgr. Für Abonnement

6 Pf

den 21. Oktober 1874.

auf 6 dergl. Bäder 1 Thlr. brauch eines Bademantels bei den Wannenbädern ist 2 Sgr. zu entrichten.

Der Vorstand.

; PR.

Godinus.

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Folgender Fahrplan tritt

Mirkisch-Fosener Eisehbahn.

am 1. November 4. J. ab auf

Guben, den 26. Oktober 1874.

der Märkisch-Posener Eisenbahn in Kraft.

Per Genmeral-Kevollm ächtigte des Ver v ltumgs-Kaths.

Kühnast.

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In der Richt n der Richtung Frankfurt Bentschen

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In der Richtung von Posen nach

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VIII.,. Z. und XI. nur dann, wenn Passagiere daselbst aufannehmen oder abꝛusetaen sind.

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Berlin, 29. Oktober. In Gemäßheit der Allerhöchsten Verordnung vom 20. 8. M.

. ö. heute Nachmittag 17 Uhr im Weißen Saale des ö en

öniglichen Schloses die feierliche Eröffnung des Deut Reichstages statt. Derselben war , und zwar für die Mitglieder der evangelischen Kirche um 1 Uhr in der Schloßkapelle und für die Mitglieder der katholischen Kirche um 12169 Uhr in der St, Hedwigskirche,

Den Gottesdienst in der Schloßkapelle hielt der Ober⸗Kon⸗ sistorial⸗Kath, Hof⸗ und Domprediger, Schloßpsarrer Dr. Kögel, unter Zugrundelegung des Textes: Psalm 127, Vers 1, die kirchliche Andacht in der St. Hedwigskirche der Kanonikus an, ö

ach beendigtem Gottes dienst begaben sich die Mitglie des Bundesraths nach dem Grünen gere. a e, n. zum Reichstage hatten im Weißen Saale in dem mittleren, dem Throne gegenüber belegenen Raum, die Generale, die Staats⸗ Minister. Wirklichen Geheimen Räthe und Räthe erster Klasse, so wie die vortragenden Räthe der Ministerien ebendaselbst auf der Lustgartenseite Aufstellung genommen. Für die Mitglieder

des diplomatischen Corps war auf der nach der Kapelle zu be⸗

legenen Tribüne eine Loge bereit gehalten.

Sobald im Weißen Saale die Abgeordneten zum Reichs⸗ tage vollständig versammelt waren, erschienen unter Vortritt des Reichskanzlers, Fürsten von Bismarck, die Mitglieder des Bundesrathes und stellten sich links vom Throne auf. Der . i . ö. Sr. Majestät dem Kaiser

nige, um Allerhöchstdenselben anzuzeigen ichs⸗ tag und Bundesrath versammelt seien. ren,, ga . . erschienen bald darauf in Begleitung Sr. 1 in dc e ia been Te fin Vart? Fele de lch Ear fowie Sr. Hoheit des Herzogs Wilhelm von Mecklenburg⸗Schwerin nebst Allerhöchftent und Höchstem Gefolge und wurden von der Versammlung mit einem Freimaligen begeisterten Hoch empfangen, welches der Reichstags⸗Präsident v. Forckenbeck mit den Worten

aushrach e: „Se. Majestät der Deutsche Kaiser, König Wilhelm

von Preußen lebe hoch!“ Allerhöchstdieselben nahmen auf dem Throne Platz, während Se. Kalserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz auf der mittleren Stufe, und Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen des Königlichen Hauses mit . und Höchstem Gefolge zur Rechen des Thrones sich au stellten.

Se. Majestät geruhten demnächst, aus der Hand des Reichskanzlers, Fürsten von Bismarck, der, sich verneigend, vor den Thron getreten war, die Thronrede entgegenzunehmen und, das Haupt mit dem Helm bedeckt, dieselbe wie folgt zu verlesen:

Geehrte Herren!

Zum zweiten Male in diesem Jahre nehme Ich Ihre Mitwirkung für die weitere Entwickelung den Institutionen des Reichs in Anspruch. Die gesetz⸗ geberischen Aufgaben, welche Ihrer harren, stehen an Wichtigkeit denen nicht nach, die in den früheren Sessionen den Reichstag beschäftigt haben und über⸗ ragen dieselben an Umfang und vielleicht auch in der Schwierigkeit der geschäftlichen Behandlung.

Die von der Verfassung dem Reiche überwiesene Gesetzgebung über das gerichtliche Verfahren war, in der Veschränkung auf das Verfahren in Civilsachen, schon von dem Norddeutschen Bunde in Angriff ge⸗ nommen und ist seit Begründung des Reiches in ihrem vollen Umfange vorbereitet worden.

Vier Gesetzentwürfe: über die Verfassung der Gerichte, über das Civilverfahren, über das Straf⸗ verfahren und über das Konkursverfahren, von welchen die drei ersten bereits von dem Bundesrathe berathen sind, sollen die seit Jahrzehnten von den Rechtsuchenden als Bedürfniß erkannte und von den Rechtskundigen erstrebte Einheit des Gerichtsverfahrens verwirklichen und durch diese Einheit unserm Vaterlande ein Gut gewähren, welches andere Länder längst besitzen und welches wir nicht länger entbehren können.

Die Entwürfe, welche Ihnen zugehen, find die Frucht mühsamer Vorarbeiten, an welchen die Rechts⸗ wissenschaft, der Richterstand, die Anwaltschaft und der Handelsstand aus allen Theilen Deutschlands mitge⸗ wirkt haben; sie wollen, an bewährte Einrichtungen anschließend, den Forderungen des Lebens, wie solche die Entwickelung des Verkehrs zum Ausdruck gebracht hat, und den durch Erfahrung gereiften Forderungen der Wissenschaft, gerecht werden.

Berlin,

Gestellung an; für Gerlin außer den Nost Anstalten

Allr Nost Anstalten des In und Auslandes * auch die Exprdition: Wilhelmstr. Nr. 32.

Donnerstag,

Zu derselben Zeit, in welcher Sie aufgefordert werden, die Einheit der Gerichtsverfassung und des Verfahrens zum Abschluß zu bringen, sind die erst en Schritte geschehen, um die Einheit des bürgerlichen Rechtes herbeizuführen. Freilich werden Jahre ver⸗ gehen, bis der letzte Schritt zur Herstellung dieser Einheit gethan werden kann, aber Ich freue Mich, ge⸗ stützt auf die gemachten Erfahrungen, schon heut die Ueberzeugung aussprechen zu dürfen, daß es uns be⸗ schieden sein wird, diesen letzten Schritt in nicht allzu ferner Zukunft thun zu können.

Die gemeinsame Gesetzgebung über das Heer⸗ wesen, welche durch das in Ihrer letzten Session be⸗ rathene Reichs Militärgesetz ihrem Abschlusse nahe ge⸗ bracht ist, soll durch drei Ihnen zugehende Gesetz⸗ entwürfe weiter vervollständigt werden. Zwei dieser Entwürfe, nämlich eines Gesetzes über den Landsturm und eines Gesetzes über die militärische Kontrole der Beurlaubten, sind bereits in dem Reichs⸗-Militärgesetz verheißen. Der dritte soll die Naturalleistungen für

den 29. Oktober, Abends.

1874.

in Anspruch genommen werden. Die Prüfung desselben wird Ihnen Veranlassung geben, von den Hülfs⸗ quellen, den Bedürfnissen und den Einrichtungen des Reichs landes eingehender Kenntniß zu nehmen, als es bisher, an der Hand der jährlichen Verwaltungs⸗ berichte, möglich war. Sie werden unsern oberrheini⸗ schen Landsleuten das Interesse bekunden, welches die gesammte Nation den Verhältnissen dieser uralten deutschen Gebiete widmet. =

Der von Ihnen in Ihrer letzten Session gefaßte Beschluß über den Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Beurkundung des Personenstandes und die Form der Cheschließung, hat dem Bundesrathe Veranlassung gegeben, die Aufstellung eines Gesetzentwurfes über die Einführung der obligatorischen Civilehe und die Beurkundung des Personenstandes anzuordnen. . Die Reichs⸗-Postverwaltung ist von Mir ermäch⸗ tigt worden, eine Neugestaltung des internationalen Postverhehrs durch Verhandlungen mit allen auswär⸗ tigen Mächten anzustreben, und, Dank dem Entgeger

die bewaffnete Macht im Frieden gleichmäßig und in einer den veränderten Verhältnissen⸗=— .

Weise geachteigerung der Lebensmittelpreise stellt in Beziehung auf die Verpflegung des Heeres, und die Fortschritte der militärischen Technik stellen in Be⸗ ziehung auf die Ausrüstung und die Uebung des Heeres Anforderungen an die Militär⸗Verwaltungen, welchen mit den bisher für die Armee bewilligten Mitteln nicht entsprochen werden kann. Ueber die Höhe des hierdurch begründeten Mehrbedarfs und der zur Befriedigung desselben erforderlichen Steigerung der Matrikularbeiträge sind Ihnen bereits in Ihrer letzten Session vorläufige Mittheilungen gemacht worden. Sie werden aus dem Ihnen vorzulegenden Reichs⸗ Haushalts⸗Etat für 1875 ersehen, daß eine Steigerung der Matrikular-Beiträge, wie sie damals in Aussicht genommen war, genügen wird, um den Mehrbedarf für das Heer, sowie die bei anderen Verwaltungs⸗ Zweigen nothwendig gewordenen Ausgabe⸗Vermehrungen, zu bestreiten.

Nachdem der Umlauf des Papiergeldes durch ein in Ihrer letzten Session zu Stande gekommenes Gesetz geregelt ist, bedarf es zum Abschluß der Gesetzgebung über den Geldumlauf in Deutschland noch der gesetz⸗ lichen Regelung des Umlaufs von Banknoten. Die verbündeten Regierungen sind bei dem Ihnen vorzu⸗ legenden Gesetzentwurfe über diese wichtige Frage von dem Gesichtspunkte ausgegangen, daß bestehende Rechte nur soweit zu beschränken seien, als es das, mit der Aufrechthaltung der Metall⸗Eirkulation verbundene, öffentliche Interesse erheischt, And daß gleichzeitig Vor⸗ sorge zu treffen sei, um einer späteren, auf den Er⸗ fahrungen über die Gestaltung des Gold Umlaufs fußenden, Gesetzgebung den Weg anzubahnen.

Die zur endgültigen Regelung der verfassungs⸗ mäßigen Rechnungslegung über die Einnahmen des Reichs erforderlichen Gesetzentwürfe über die Verwal⸗ tung der Einnahmen und Ausgaben des Reichs und über die Einrichtung und die Befugnisse des Rechnungs⸗ hofes, welche in Ihrer letzten Session nicht erledigt werden konnten, werden Ihnen wiederum vorgelegt werden. ö

Die Rechnungen über den Haushalt der Jahre 1867 bis 1871 werden Ihnen zur Entlastung und die Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben des Reichs im Jahre 1873 wird Ihnen zur Beschluß⸗

fassung zugehen. . . Zum ersten Male wird Ihre Mitwirkung für die

kommen aller betheiligten Staaten. kes dertrag unter- zeichner a bherden . KBẽlcher dem geistigen und dem ge⸗ schäftlichen Verkehr der Völker unter einander eine bisher ungekannte Leichtigkeit und Ausdehnung ver⸗ spricht.

Unsere Beziehungen zu allen fremden Regierun⸗ gen sind friedlich und wohlwollend und in der be—⸗ währten Freundschaft, welche Mich mit den Herrschern mächtiger Reiche verbindet, liegt eine Bürgschaft der Dauer des Friedens, für welche Ich Ihr volles Ver⸗ trauen in Anspruch nehmen darf.

Mir liegt jede Versuchung fern, die geeinte Macht des Reiches anders, als zu dessen Vertheidi⸗ gung zu verwenden, vielmehr ist es gerade diese Macht, welche Meine Regierung in den Stand setzt, ungerech⸗ ten Verdächtigungen ihrer Politik gegenüber zu schwei⸗ gen und gegen das Uebelwollen oder die Parteileiden⸗ schaft, denen sie entspringen, erst dann Stellung zu nehmen, wenn dieselben zu Thaten übergehen sollten. Dann weiß Ich, daß für die Rechte und die Ehre des Reichs jederzeit die gesammte Nation und ihre Fürsten mit Mir einzutreten bereit sind.

Nach Beendigung der Rede trat der Reichskanzler Fürft von Bismarck vor den Thron und verkündete die Eröffnung des Reichstages mit den Worten: „Auf Befehl Sr. Majestãt des Kaisers erkläre ich im Namen der Hohen verbündeten Re⸗ gierungen den Reichstag für eröffnet. Se. Majestät der Kaiser und König verließen darauf unter einem erneuten dreimaligen

och der Versammlung, ausgebracht von dem Königlich bayeri⸗ schen Bundes bevollmächtigten und Gesandten am hiesigen Hofe, Staatsrath Freiherr Pergler von Perglas, in Begleitung Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen und Zhrer Königlichen Hoheiten der Prinzen des Königlichen Hauses, huldvoll nach allen Seiten grüßend, den Weißen Saal.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Sr. Hoheit dem Prinzen Hermann zu Sachsen—⸗ Weimar das Großkreuz des Rothen Adler⸗Ordens zu verleihen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Sber⸗Staatsanwalt bbecke zu Münster den König⸗ lichen Kronen⸗Orden zweiter Klasse und dem Elementar⸗Haupt⸗ lehrer Obernier zu Bonn den Adler der Inhaber des König⸗ lichen Haus⸗Ordens von Hohenzollern zu verleihen.

Deutsches Reich.

Bekanntmachung.

Korrespondenzverkehr mit Ostindien.

Mit der Postverwaltung von Ostindien ist am 9. Mai 1874 eine Uebereinkunft behufs Herstellung eines direkten Aus⸗ tausches der Korrespondenzen abgeschlossen, welche am 1. No⸗ vember in Kraft tritt. In Folge dessen können Briefe nach ganz Vorder⸗Indien einschließlich der nicht britischen Besitzun gen,

Feststellung des Haushalts⸗Etats von Elsaß⸗Lothringen

jedoch mit Ausschluß von Ceylon —, sowie nach Aden und