*
macht mir nichts. 39
stellte weiterhin vor, wie es fur dle Heilung der Wunde, namentlich für die Abkürzung' der Heil zeit von Belang Lr, wenn die Wunde alsbald unterfacht, ausgen aschen und Pbehan. delt würde. Endlich gab er meiner dringenden Bitte nach und ließ sich zurückbegleiten. Der Wagen blieb angespam nt Shen im Salon angekemmen, wusch ich die Wunde aus. Als, ich zu diesem Zwecke den Aermel zurückstreifte — es war die rech ge Menge kleiner Fragmente von halbverbrar aten 83 war, wie ich sah, Zeitungspapier oder ähnliches bedrucktes wꝛiches Pabier, das mit geschwärzien halbve: f ohllen Theilen gemischt war. Nachdem die Wunde gereinigt war, se g ich, daß sie aus zwei Ver= letzungen bestand, die getrennt waren. Um Ihnen ein genaues Bild zu geben, möchte ich Sie bitten, einmal Ihr Handgelenke zu be⸗ trachten. Wir nennen diese Ser cke am kleinen Finger die Ulnar- seite. Diese Seite am Daumen Ke Radialseit? Rn haben also die vordere und hintere Fläche. ie Verletzung befand sich an der Pelarflucht des Vorderarmgs nd zwar unmittelbar über dem Hand? gelenke. Sie, bemerken, daß wei Stränge von dem übrigen Vorder- Arme gegen die Hand laufen. Bg sind Sehnen von Muskeln bestimmt, die Hand zu beugen und kisetsweise auch die Finger. Ich muß das erwähnen, weil es die Brücke bildet zwischen den beiden Verletzungen. Die eine Valetzung lag sinks von viesen! beiden Strängen, die andere rechts. Die Brücke, die anderfehrke Hauthrücke betrug etwa Emtr., die linke von dieser Danmntbrüäccke liegende Wunde war in den Rändern unregelmäßig gezeichn et, es wer eine zackige und unregelmäßige Grenze, die Hant abgelöst. Diese Wunde war in ihrem größten Durchmesser ungefähr 1 Cmtr. groß. Es war übrigens Nichts zu bemerken von einer Benachtheiligung der benachbarten Theile, kein starker Druck, die Wunde stellte sich (anfach als Brandwunde dar, wie wir sie häufig beob⸗ achten. Ich zog nait der Pinzette die schwatarzen Haulfetzen, welche von den Kohlentheilen geschwärzt waren, hinweg, um die Wunde rein her— Zustellen, dann m atersuchte ich die andere Wunde, welche von der ersten wesentlich verschieden war. Sie war etwas kleiner als die eben be⸗ schriebene, stt hütte etwa J Centimeter im Durchmesser, und war von einer regelmäßigen Kreiswundlinie begrenzt, die Ränder ganz scharf ausgeschnitten, wie mit einem Hohlmeißel. Es haftete also rings um die Wunde die Haut ganz fest an dem unterliegen⸗ den Theile, die Wunde war aber ein klein wenig tiefer, als die
andere, die nur eine Hautwunde gewesen war. Bei der größeren Tiefe
war sie guch nicht geschwärzt und sie bot außerdem keine besondere
Berhältnisse dar; nur fiel mir sogleich bei der ersten Untersuchung,
die höchstens 10 Minuten nach dem Schusse stattfand, . um den
Radius eine starke Erhöhung war ganz zunächst an dieser zunächst beschriebenen Wunde. Ich habe solche Erhöhungen, solche Anschwellungen
der benachbarten Knochen gesehen, wo Kugeln gestreift hatten. Diese An⸗
schwellungen, die so unmittelbar nach dem Schusse entst chen, rühren nicht von Entzündungen her, sondern von Ablösung der Beinhaut der Kno⸗
chen. Sie entstehen also außerordentlich rasch schon beim Schusse
selbst und heilen auch sehr rasch, verschwinden sehr schnell. Das Gefühl des Patienten war das, daß ihn das Gefühl dieser
Wunde mehr schmerzte, dann fühlte er eine Veränderung des
Gefühls und namentlich Ausstrahlungen in den Daumen den
Zeigefinger und, aber nür viel weniger, in den Mittelfinger vorzugsweise aber in den Daumen. Nachdem die Wunde gereinigt
war und sich mit der Sonde gezeigt hatte, daß Nichts tiefer einge⸗
drungen, daß die Wunde oberflächlich war, kam ich dazu, mir ein
Urtheil zu bilden über di- Art der Verletzung. Es war zweifellos,
daß die Verletzung links an der Ulnarseite nur eine Verbren⸗
nung war, welche von dem geschleuderten Brandpfropfen her⸗
rührte; die andere Verletzung war, wie gesagt, vollkemmen ver⸗
schieden von der ersten. Sie hatte nicht unregelmäßige Ränder,
sie hatte keine losgelösten Hautpartikel. Ich mußte mir sagen daß diese Wunde rechts lag und von einem runden harten schweren Körper herrührte, während die linke Wunde ganz entschieden durch einen
Vfrepfen verursacht worden war Auch diese komprimirende Erschei⸗
nung dieser Anschwellung vom Radins spricht dafür, daß hier eine
starke Gewalt, eine Eischüttecung eingewirkt haben mußle. Ebenso
beurkundete dieses Gefühl, wie der Patlent mir angegeben, auch eine
Nervenerschütterung. Ich mußte mir also sagen, hier habe ich
eine Verwundung durch einen harten, daran vorübergehenden
Körper, hier habe ich dann eine oberflächliche Verbrennung durch
linen Papierpfropfen vor mir. Der weilere Schuß ist nicht so unge⸗
fährlich. Ich bin bei Schußverletz ungen nicht so unerfahren, ich war
in den beiden letzten Feldzügen auf dem Kriegsschauplatze thätig, habe
auch in beiden Verletzte in Spitälern behandelt. Ich mußte mir
sagen, diese zwei Verletzungen wurden durch eine Kugel bedingt, und
zwar die erste durch Verbrennung mit einem Pfropfen. Was
die Behandlung der Wunde im bwelteren Verlaufe angeht, so
ließ ich sogleich Bleiwafser überschlagen und darüber in Eis Zekühlte Lappen und ließ sogar bald weinen de' zwei Eisbeutel kommen, einer unter die Wunde, der andere über dem Handgelenke.
Etwa um 5 Uhr wie der, wo ich nachsah, war diese Geschwulft, die
sich von einem Extravasat herleitete, so zu sagen verschwunden. Es
war nur noch eine sehr unbedeutende Spur vorhanden, allein die
Empfindlichkeit war immer noch da, während die andere Wunde we⸗
niger empfindlich war. Ich ließ alfo Lie Ueberschläge mit Bleiwasfer die ganze erste Nacht fortsetzen und noch den folgenden Tag. Es wurde der Versuch gemacht, eine Viertelstunde die Ueberschläge weg⸗ zulassen, aber das Gefühl in der Wunde wurde unangenehm, so daß ich die kalten Eisüberschläge bis zum 15. Abends fortsetzen mußte.
Da sah ich, daß fie weggelassen werden konnten, und es
wurde auch gut ertragen. In der nächsten Nacht war es zwar etwas
unruhig für den Patienten, allein es traf kein Fieber ein und die
Wunde war am Morgen eher besser, als am vorhergehenden Abend. Ich möchte zugleich bemerken, daß ein eigentliches WVundfieber nicht da war. Der Puls war zwar eiwas gesteigert am Abend nach dem Attentate, allein eine, e igentliche Fiebererscheinung war nicht da. Am 15. Abends wurden die Eisumschläge weggelaffen und ich machte dann
blos Bleiwasserumschlãge. Dieses that ich auch den 16. Juli hin⸗ durch und am 17. ließ ich die nassen Umschläge überhaupt ganz weg und vertauschte die Bleiwasserumschläge mit einem ganz einfachen Verbande von Bleicerat; dennoch zeigten sich auch während der Heilung ine sehr große Verschiedenheit; benn* die Brandwunde hatte sich gleich
mit einem Scharfe bedeckt., Der blieb haften auf der Wunde bis zum 12 dann Fel er ah und am 18. und 19 bildete sich wieder ein neuer Schorf, der wenige Tage zuvor. ehe Se. Durchlaucht von Kiffingen ahreifte, abfiel. Anders verhielt es sich mit den zwei Wunden, die ich als Projestilwunde bezeichnete. Hier bil dete sich sehr bald ein einfacher Schorf. Dieser war aher schon am 21. Morgens abgefallen. Von da an war
die Wunde als geschlossen zu betrachten; nur blieb noch immer eine große Empfindlichkeit auf der Stelle, wo sich die Wunde befand, zurück und insbesondere war dies Der Fall, wenn man auf den Knochen drückte. Nach meiner Ueberzeugung muß ich bemerken, daß diefe zwei Wun⸗ Den gerade über der Pulsarteria⸗Radializ lägen. Wenn ich meinen Finger in die Wunde hineinlegte, fühlte ich unmittelbar die Radial⸗ arterie pulsiren. Es ist dies der Ort, wo der Arzt den Puls des . zu prüfen pflegt. Wäre das Projektil er wa 4— * Linie tiefer gestreift, — U Präs.: Das wäre ja eine
. ja eine so ganz geringe Entf ernung? — Ja, so wäre die
ᷣ ; arteria radialis dadurch verletzt worden und das wäre natürlich sehr komplizirt geworden. Ich will nicht von Verblutung sprechen, aber es hätte vielleicht eine Dperation ge— macht werden müssen, kurz solche Dinge sind sehr u, angenehm für den Arzt sowohl wie für den Patienten. Alfo dies war noch glücklich abgewendet. Nun möchte ich noch einen Blick werfen auf den rtatus. Am letzten Tage der Abreise von Kissingen, am 11. August, Framinirte ich nochmals gengu und ließ mir alle Erscheint gen von dem. Patienten mtttheilen. Ich fah alfs, es war die glarbe bon ben Projektilwunde noch wahrzunchm n und es war auch noch zu sehen, daß es eine Brandwunhe gewesen war. Es war im Verlaufe der vorher⸗ gehenden 3 Wochen wieder eine kleine Geschwulst entstanden, eine menue Geschwulst auf dem Radius so ziemlich auf der selben Stelle, wo vorher Diese unmittelbar nach dem Schusse entstandene Anschwellung wär, ie aher nach einigen Stunden ganz verschwunden war. Ferner war
diese Geschwulst schmer haft un hir Narbe etwas empfindlich und l
and, da fielen eire frohfen zu Boden;
* der Patient klagte, daß er immer noch leicht erm ide beim Schreiben. Die Ermüdung trat überhaupt nicht mehr so rasch ein, er konnte län her schreiben, ohne zu ermüden. „Dagegen hatte er immer noch In Gefühl von Taubskein, namentlich art Darren und Zeigefinger der rechten Hand, ein Gefühl, welches sich uf, einer Seite durch den Arm hinzog, obleich diese Erscheinung sich bedeutend vermindert hatte. Auch sagte der Patient, er könne die Finger nicht so gut ge⸗ brauchen. Wenn er sich anziehen oder umkleiden wolle, so habe er nicht das rechte Gefühl und könne nicht zu Wege kommen und müßte daher die linke Hand zu Hälfe nehmen. Dies war das letzte Mal, wo ich den Zustand des Patienten gengu untersuchte und examinirte, der Fall. Ich haze seit dem 13. Augnst Durchlaucht nicht wieder ge⸗ sehen und habe daher zur Vervollständigung der Krankengeschichte mich privatim an Se. Durchlaucht gewendet, und zwar am 16.8. M., und ihn gebeten, er möge zur Vervollständ gung der Krankengeschichte sich noch ein · mal von einem Arzte untersuchen laffen und dieser Arzt solle ein n, ab⸗ gehen, was er amtlich legalistren wolle, so daß ich mich dieses eug⸗
.Es wurde mir nun vorgestern von Sr. Durchlaucht dieses Zeugniß zugeschickt. Darf ich es wohl verlesen? (Geschieht, folgt später im Nachtrag.)
Staatsanwalt: Es sind mir heute von dem Herrn Stabsarzt auch zwei Gutachten eingeschickt worden über den jetzigen Zustand Sr. Durchlaucht. Ich darf wohl diese ebenfalls zur Vorlesung brin⸗ gen? Präs.: Von meiner Seite steht nichts dagegen. (Geschieht, folgt in der Nachschrift.) .
Zeuge: Ich habe das als eine nicht wesentliche Sache für den Fall be⸗ trachtet, daß als ich in dem Augenblicke, wo ich mit dem Patienten nach dem Attentate in dessen Salon trat, er auf einen Spiegel zuging und sagte, ich muß doch sehen, was in meinem Gesichte ist; e war mir, als wenn man mir warmes Wasser ins Gesicht geschüttet hätte. Es waren ferner noch im Gesichte schwarze Stellen, wie ganz leicht aufge⸗ worfene Pulverkörner. Es ließ sich leicht beseitigen, es war nicht weiter tief eingedrungen. Präs.: Es zeigt dies darauf hin, daß der Schuß in un nictelbarer Nähe, abgefeuert wurde. Zeuge: Allerdings der Schuß war ganz in der Nähe abgefeuert worden und deutet darauf hin, daß der, Pfropfen breanend gewesen ist, wie er die Haut berührte. Präs.:; Nach Ihrer Ueberzeugung find die beiden Wunden, die Sie beim Fürsten Bismarck wahrgenommen hatten, Folgen des Schusses? Zeuge: Ganz ertschieden — und nach Ihrer überzeugung eine sfogenannte Brandwunde, herrührend von einem brennenden Prepfen des Geschosses, und das andere war nicht eine Brandwunde, sondern rührte von einem harten Körper, von einem Projektil her? Zeuge: Ganz richtig. (Zeuge nimmt Einsicht von den eingelaufenen ärztlichen Gutachten.) Zeuge: Sehen Sie, das Ellenbogenbein liegt hier, also auf ganz verkehrter Seite (erklärt weiter). Präͤs.: Haben Sie nicht bereits angegeben, daß diese Wunde (Projektilwunde) nur Linie tiefer, die Pulsader verletzt hätte. Zeuge: Ja, elwa F bis . Linie, etwa Centitneter, d. h, im Durchmesser der Wunde. Präs.: Ich meine, daß ste, tiefer hätte gehen müssen. Jeuge: Sie hatte ungefähr die Dicke dieses Papieres (zeigt starkes Papier). Präs.: Alo ' fo unbe— Tutend? Zeuge: Wie Sie sich selbft überzeugen können, wenn Sie Ihr eigenes Handgelenk und Ihre eigenen Pulsarterien fühlen, so fũüh⸗ len. Sie es nicht unter der Haut. Run bedenken Sie, daß von dieser Haut ein Theil weggengmmen worden war, so daß die Wunde in der Mitte vertiefter war als an ven Rändern. Zeuge; Jedenfalls hätte das eine bedenkliche Sache gegeben, wenn das sehr lang gedauert hätte, bis man es unterbunden hätte. Natürlich ist das um so schlimmer, je größer die Arterie ist. Denn es wird deswegen schlimmer, wenn man eine solche unterbinden muß, weil die Ernährung auf einem Umwege stattfinden muß. Wie gesagt, des⸗ wegen um so schlimmer, wil diefe auf Umwegen besorgt wird. Ez kommt dabei vor, daß ein Brand entfteht. Präs.: Kennen Sie auch den Wagen, welchen sich der Fürst bedient? Zeuge:; Ja, ich bin selbst darin ungefähr 8 Tage zuvor gefahren. Präs.: Ist derselbe hoch? Zeuge: Mir kam er höher vor als ein gewöhnlicher Wagen, obgleich derselbe sehr bequem zum Einsteigen ist. Präs.: Sie haben auch Ge— legenheit gehabt, Fürst Bismarck öfters zu beobachten. Er ist ein großer Mann, nicht wahr? Zeuge: Ja, ein sehr großer Mann sogar. Präs.: Nun, wenn er in diesem Wagen sitzt und — betrach⸗ ten Sie die Persönlichkeit des Angeklagten, der auf der Straße stand und welcher eine Pistole auf den Fürsten abfeuerke, indem er babei nach dem Kopfe desselben gezielt hat, glauben Sie, daß er so oder so zielte? (Präsident zeigt die Lage der Woffe auf zweifache Weise.) Ich ersuche den Angeklagten, sich hierher zu stellen. Wir wollen einen Versuch. machen, so, als wenn Sie auf einen Gegenstand zielen würden. (Der Angeklagte bekam die PVistole in die Hand, und mußte sich so stellen und mit der Pifstole so zielen, wie ihm Dr. Diruf angab. Zeuge: So dürfte die Haltung gewesen sein, aiso ganz beguem in einem Winkel von 45 Grad oder in einem halben rech en Winkel. Dieses war die Lage, um nach dem Kopfe des Fürsten zielen zu können. Das ist meine Ueberzeugung. Präs.: Halten Sie diese Richtung für entsprechend? Zeuge: Ich halte dieselbe für ganz entsprechend. Präs.:; Nun glauben Sie, daß der Fürst in solcher Haltung war, wie man gewöhnlich im Wagen sitzt, als er die Wunde bekam? Zeuge: Ja, er war in dieser Haltung. Er saß gewöhnlich in der linken Wagenecke und die Hand muß ungefähr in dieser Lage erhoben gewesen sein. (Zeuge zeigt diese Haltung) Präs.: Also hatte er dle Hand am Kopfe.
lauben Sie, daß er im Begriffe war, den Hut aufzusetzen? Zeuge: Ich habe den Fürften einige Zeit darnach gefragt, und er hat mir gesagt, daß er gerade im Momente gewesen sei den Hut wieder aufzusetzen, als der Schuß fiel. So war die Situation nach der Mittheilung des Fürsten. Präs.: Und Sie halten dieses auch entsprechend nach dem Befunde der Wunde. Zeuge: Vollkommen. Präs.: Ich muß bemerken, daß der Angeklagte gesagt hat, er habe nach dem Kopfe des Fürsten gezielt. Glauben Sie das? Zeuge: Ich glaube es. Die Hand des Fürsten befand sich in der Höhe des Kopfes und zwar in der Höhe des oberen Theiles desselben, noch über den Augen. Es gilt mir als fehr wahrscheinlich, daß der Schuß von links kam und daß das Projektil sich am Knochen abgeschlagen hat. Wir haben diese Beispiele sehr häufig, daß Kugeln, welche durch Knochen alterirt werden, sich in ihrem Fluge ändern. Wir haben Fälle, daß Kugeln, selbst wenn es Spitzkugeln sind, sich in der Wunde drehen, ohne daß sie den Knochen verletzen, so daß sie höchstens die Beinhaut beschädigen. Die Ableitung durch den Knochen kann sich nicht fortsetzen, sie wendet sich dahin, wo sie am wenig⸗ sten Wideestand findet und verletzt dabei in der Regel die Zellengewehe. Angekl., haben Sie etwas dagegen einzuwenden? Kull⸗ mann: Nein. Staagtsanw.: Ich verzichte meinerseits auf die Verneh⸗ mung des Hrn. Bezirksgerichtsarztes Dr. Stto von Franque als Sach verständiger. (Die Vertheidigung wünscht dessen Vernehmung.) Der Herr Praͤsident erklärt, daß die Sitzung bis Nachmittags 3 Uhr
ausgesetzt werde. z Nachmittags, Fortsetzung der Sitzung
nisses zur Vervollständigung bedienen kbnnte
Schluß der Sitzung 1 Uhr 3 Uhr 5. Minuten Nachmittags.
Präs.: Wir werden in der Zeugenvernehmung weiter schreiten und kommen nun zu der des Herrn Bezirkgerichtsarztes r. Otto v. Franque.
Der Stagtsanwalt ersucht den Herrn Präsidenten, das Protokoll zu verlesen. Er wurde nach Maßgabe des Gefetzes als achter Zeuge und Sach ver stãndiger vernommen und erklärt:
Ich heiße Otto von Frangue, Altkatholik, 41 Jahre alt, geboren zu Nierenstein in Nassau, wohnhaft zur Zeit in Kis⸗ singen, praktischer Aczt und Bezirksgerichtsarzt daselbst. Präs.: Kennen Sie den Angeklagten? Zeuge: Ja. Präf.: Ste hört, daß am 13. Juli J. Is. auf die Persd Bis march ein Schuß abgefeuert worden ist,
Fürsten Bismarck untersucht und den Befund 6 Prot ut Ich bestätige vollkommen das Gut⸗
ich habe ihn soeben verlesen. Haben Sie dem zu Protokoll gegeben habe und hebe
etwas beizusetzen. Zeuge: in dem Berichte des Herrn Dr.
achten, welches ich Damals no ervor, daß, wie Diruf bemerkt ist, bie Wunde an der mittleren Hand als eine Brand⸗
wunde aufzufassen ist, und die Wunde an der unteren Dau menseite des Röhrkngchens dadurch erklärlich ist, daß hier das Geschoß ein runder fester Körper — eine Bleikugel hier gestreift hat und hier
diese zweite
keine
randwunde,
Wunde in sondern
der
standen ist. Eine andere Ursache i
nicht anzunehmen. Ja und im Uebrigen f
Zeuge:
Präs.: Sie.
Herrn Dr. Diruff vollkommen an.
weitere Kenntn
erinnern? Angekl.: Nein.
Verth: Nein.
iß. Präs.: Kullman dagegen zu
rtheidiger?
Neunter Zeuge: Konrad Woerfflein, Büchsenmacher in Schwein
furt. Sach verstãndig Ich heiße
Ansbach geboren, wohnhaft zu S . Hierauf wird das Protokoll dieser Erhebung beigewohnt? Zeuge: Ja.
macher.
heraufgehen u Geschoß. Das Resultat schiedene Dista verlesen haben. sagen. Ist es
30 Fuß die Pistole trifft,
von 2 bis 3
Menschen zu Sie den Ange
ständige hat sich charf geladen war. wohnt, Sie haben Alles mit angehört; lässiges mittheilen, ob das den Fürsten Bismar
Juli auf
Derselbe wurde na
Nun wollen
ch Maßgabe des Gefetzes als Zeuge und er beeidigt und erklärt: Conrad Woerfflein, prutestantisch, 45 Jahre alt, in Schweinfurt, verheiraiheter Büchsen⸗ verlesen. Präs.: Haben Sie Präs.: Wollen Sie einmal nd dieses Terzerol betrachten? War dieses das Sie uns ihre Wahrnehmung mittheilen. Zeuge: ist ganz genau so richtig. Präs.: nzen die Pistole probirt und zwar Zeuge: Ja. Präs.: Sie haben weiter nichts zu wohl richtig, daß, wenn bei einer Entfernung von jetzt wo sie in einer Entfernung Fuß abgefeuert wird, auch geeignet ist, einen tödten. Zeuge: Ja gewiß. Präs.: Kennen klagten. Zeuge: Nein. Staatanwalt: Der Sachver⸗ auch üher die Frage auszusprechen, ob das Terzerol Präs.: Sie haben heute der Verhandlung beige⸗ können Sie uns etwas Ver⸗ Terzerol,
war, scharf geladen sein . nisse der Untersuchung muß schweren Körper herrühren.
keinesfalls, wei Staatsanwalt:
l das meine Sa Der Grund, den
daß nur ein gewöhnlicher Papier
in geringer En
tfernung auseing
wenn ein Papierpropfen von d Bedeckung hinaufgeladen ist. laden wäre und nunmehr ges
* *
Pfropfen
ist
könnte denn dieses Feuer nicht
Zeuge: Alles so
die F
Beweis dafür Schuß Sie einmal gewohnt. nehmen, daß 13. Juli auf
Zeuge: Ja, die Art der ein Feuerwaffen⸗Kundiger,
Glauben Sie,
geladen wäre, der Pfropfen dann auch mit solcher die Person des Fürsten Bismarck hätte fahren können? es ein präparirker Pfropfen gewesen wäre, ein leiser Pfropfen nicht. Es muß ein harter Körper gewesen sein, ö. ts t. Präs.: Sie haben Sich bei den Ver— . tändig davon überzeugt, daß der Pfropfen mit Gewalt getrieben wurde, (
walt vorwärts suchen volls vorwärts dazu gab, w geladen sind,
geklagten:
protestantisch, gen. Den Ang
abgegeben war
n: Haben Elfter Zeuge, 41 Jahre alt, zu Bettendorf geboren, Sergeant stationirt in Dettelbach,
us dem T
während es angeftanden .
„Ich kann mich nicht cht wird uns der an⸗ ⸗
können.
worden
diesem Versuche mitgemacht.
Jawohl! Präs.:
auf dem Posten gesessen hat. gilt, daß der sich entzündete.
Präs.: haben heute
Acht. Sie
der Verwundung ergiebt btes. z Sie können also mit Gewehren umgehen. daß, wenn das Terzerol nur mit einem Paplerpfropfen
Vehemenz gegen
der den Pfröpfen mit Ge— getrieben hat.
also ährend, wenn die Terzerole nur diese leicht auseinanderstoben. Präßf. zum Sie dagegen, etwas zu erinnern? Angekl.: Nein. gesetzlich beeidigt. Ich heiße Johann Rieß, bin
ein harter Körper den Anstoß
allgemeinen Fragen durchaus verneinend.
Präs.:— Angeklagten a Haben Sie Nachts gegen
sehr bedauere,
das Lokal auf wisse, auch
er noch bemerkte Fürsten nicht
einen Posten mehr
ich ihn vielleich haben würde, sagte: daß
ihn, warum er
ich nämlich den ganzen Tag in der Umgebung Sonntag wäre ihm
ter, wenn er eine so solchen Entschluß komme,
ganz einerlei; schöfe er machte?
gesagt haben, sinnen. Aeußerung so'l
Waren
ihn bewacht?
sind auch
. Zeuge: Präs.: Angeklagter! i ? Angekl.:
Verth.:
Sie 13. Juli
vielleicht bei .
euge; J in das Gefängniß,
der Verhaftung Zeuge: Nein. ging am
Nräs:
m 11 Uhr
Der Gends'arm, welcher gerade Wache t, wie sich Kullmann geäußert habe, daß er es den Fürsten Bismarck nicht getroffen zu haben. war, ging ich zu ihm und fragte ihn, was er dem Gends'armen sagte. mir, daß er es sehr bedauere, getroffen zu haben und setzten noch bei: hätte ich nur hineingethan — zwei hatte ich darin t doch getroffen.
ob Er
Ich fragte ihn, ob er es auch get han
wenn ein Gensd'arme dabei gestanden wäre, worauf er »das wäre . viele dagestanden wären, hätte er es doch gethan, er bei Ausführung seines Vorsatzes um gemacht wäre, das wäre ihm einerlei, wer da gewesen sei. Ich fragte
ihm ganz einerlei gewesen; wenn ich und noch so
denn er habe gewußt,
es nicht an einem Sonntage gethan habe 2 da war . er sagte darauf: zu heilig, zu hoch dazu.“ Ich bemerkte ihm gute Religion habe, wie er denn zu einem worauf er Ach was! Das ist das dient der Sache; unfere Erzbischöke und B eingesperrt. Präs.: Das sind die Aeußerungen, die Ja. Präs.: Das ist der Kullmann. Zeuge: Ja. Daben Sie etwas zu erinnern gegen diese Aus⸗ Sie sist richtig bis auf die letzte Aeußerung; ich soll das dient der Sachen; darauf kann ich mich nicht ent⸗ Zeuge! Können Sie sich genau erinnern, daß die autete? Zeuge: Ja, ich kann mich ganz genau entsinnen.
(Fortsetzung folgt.)
—
Zweite Beilage
Haben sie auf ver ⸗ so wie wir es hier
e mit dem weiter aus⸗
beigewohnt? Präs.: Ist das Und nun noch ch über den Pfropfen . ö.
38 Pfropfen erst in kurzer Zeit, nachdem der ĩ Nun geben 3 . der Verhandlung bei⸗ . Können Sie aus dem, was Sie gehört haben, ent- das Terzerol scharf geladen war, aus welchem am den Fürsten Bismarck ein Schuß abgefeuert wurde? Präs.: Sie sind
Zeuge: Nur wenn
mit Papierpfropfen An⸗
als Gensd'armerie⸗ ; dermalen kommandirt nach Kitzin. eklagten kenne ich von Kissingen aus. — Die übrigen
13. Juli r wo sich Kullmann be⸗ fand, um mit den Gends armen wegen der Abwechslung der Wache Rücksprache zu nehmen. stand, theilte mir mit, wie . Weil
den
— dann hätte
einen Kopf kürzer
zum Deutschen Reichs⸗An
Zweite Beilage
zeiger und Königlich Preußis
chen Staats⸗Anzeiger.
M257. Berlin, Montag, den 2. November 187. * *
X 86 ergte für den Deutschen Reichs⸗ Postblatt nimmt an?:
Arenßischen Ktaats - Anzeigera: Berlin, 8. .
R f u. stgl. Preuß. taats⸗A Anzeiger, das Central Handels register und daz die Inseraten · Expedition des Aeutschen Reichs Anzeigers and Königlich 1
F. Wilheim Straße tr. 32. z
Steckbriefe und Untersuchungz- Sachen. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. .
Verkäufe, Verpachtungen, Submtsstonen 3c.
4. Verloosung, Amertisatton, Zinszahlung u. s. w.
R
von offentlichen Papieren
Deffentlicher Anzeiger.
8. Induftrie lle Etablifsements, gabriten u. Großhandel s. Jerschiedene Bekanntmachungen
Literarische Anzeigen.
Familien- Rachtichten Central- Handel z-Register (einschl. Konkurse).
urg s *
Inserate nehmen an: die autorisirte Annoncen⸗Expedition von Rudolf Mosse in Berlin, Cöln, Dres den, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a S.,
amburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗
Breslau, 31
i. E, Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten,
owie alle übrigen größeren Annoncen ⸗Bureaus.
*
Erscheint in separater Beilage.
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛe.
5001 Das dem unterzeichneten Bankverein
gehörige Hausgrundstück in der
Mohrenstraße Nr. 15
soll meistbietend im öffentlichen Termin durch den
Zu diesem Zweck Leipzigerstraße 1031.
nwalt des Instituts verkauft werden.
. 38, e, Auf. Sonnabend, den 7. dtovember 1874, Nachmittags 4 Uhr, ein öffentlicher Verkaufstermin angesetzt und werden Kauflustige dazu eingeladen.
k ie näheren Bedingungen sowohl bei mir wie dem Verkäufer einzusehen. Berlin, den 20. Oktober 1874.
Norddeutscher Landwirthschaftlicher Bankverein Eingetragene Genossenschaft in Liqu.
Kaiser. Haaßengier.
5l27]
Die direkte Lieferung von Brod und F neten Garnisonen für das Jahr“ 1875 soll im Wege erforderlichen Falls eine Lizitation anschließen soll, v
Zu diesem Behufe wird ein
und. Miethsverhältnisse find während? der üblichen Bureaustunden
Der Rechtsanwalt Ornold.
Bekanntmachung.
ourage für die Truppen in den nachstehend bezeich⸗ des öffentlichen Submissions Verfahrens, dem sich erdungen werden.
diesseitiger Deputirter die nachstehenden Termine abhalten:
Datum:
Termin ; Stunde:
Termin⸗Ort:
Es kommt zur Verdingung:
Cassel in dem Buregu⸗ Lokal der unterzeichneten Behörde.
Eisenach auf dem Rath⸗ hause.
4. Nevember Vormittags 1874. 10 Uhr.
5. November
do.
Brod⸗ und Fourage⸗ Lieferung für Arolsen, Fritzlar,
Hersfeld, Rotenburg und Fourage⸗ Lieferung für
. Wilhelmshöhe.
Brod⸗ und Fourage⸗ Lieferung für die Garnisonen
Coburg, Gotha, Weimar, Eisenach, Jena, Meiningen und Hildburghausen.
do.
Gießen auf dem Rath⸗ haufe. Frankfurt a. M. in dem Bureau ⸗ Lokal der Inten⸗ dantur der 21. Dibision, Porzellanhofgasse.
9. November 1874.
I0. November
18/1 do.
ĩ Marburg, Diez, Oranienstein, sowie Broßb“ . Weilburg und Nassau. Brodlieferung für Frankfurt a. M und Erbach i. O. sowie Brod⸗ und Fourage⸗ Lieferung für Wiesbaden mit Biebrich, Hanau, Homburg . d. H., Fulda Worms, Babenhausen und Offenbach.
Brod und Forage Lieferung für Gießen, Wetzlar, Butzbach, lieferung für Friedberg,
Geeignete Unternehmer, welche sich über Lieferungsfähigkeit und Zuverlässigkeit auszuweisen ver—
mögen, insbesondere ortsangesessene Bäcker und Dekon und zwar für jeden Garnisonort besonders, versiegelt „Submission auf Brod⸗ und bis zur Terminsstunde an die Bürgermeisterei zu dantur der 21. Diviston zu Frankfurt. 4. M, Porzell einzusenden oder im l auszuhändigen.
Falle der persoͤnlichen Anwesenheit unserem
omen werden aufgefordert, ihre schriftlichen Offerten mit der Aufschrift: Fourage Lieferung pro 1875
ießen, den Gemeinde⸗Votstand zu Eisenach, Inten⸗ anhofstraße resp. die unterzeichnete Intendantur franco Deputirten vor Eröffnung des Termins
Die persönliche Anwesenheit ist wegen des event. eintretenden Lizitations⸗Verfahrens wünschenswerth. 1 angemessener Forderung wird der Zuschlag im Termin ertheilt, wobei noch insbesondere be= merkt wird, daß in Gemäßheit des §. 18 der Lieferungs · Bedingungen die Wahl unter den drei Mindest⸗
fordernden vorbehalten bleibt.
Die Offerten sind in Mark und Pfennigen Reichs wä hrung Heu und Stroh zu richten. Die Lieferungs-Bedingungen sind in unserem Bureau, bei den s
, ausgeschrieben
à 3 Kilogramm und den Centner Hafer, der Garnisonen, für welche Lie Frankfurt a4. M. zu Jedermanns Einsicht Cassel, den 23. Oktober 1874. Königliche Intendan
ausgelegt.
lolõ5 Bekanntmachung.
Die Lieferung von 5 Stück eiserner Querträger Blechträger) zu der hiesigen Kettenbrücke, jeder etwa Kilo wiegend, soll im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden, wozu Termin auf Sonnabend, den 7. November b. X. Vormittags 11 Uhr, im Büreau des Unterzeichneten angesetzt ist.
Die Unternehmer haben ihre Gebote portofrei und
versiegelt mit der Aufschrift: Gebot auf Lieferung eiserner Träger einzureichen. .
Die vor Abgabe der Offerte zu unterschreibenden Bedingungen, unter welchen die Uebertragung der Lieferung erfolgt, sowie Zeichnungen können in der Zeit vom 2. bis 6. November
täglich von 9 bis 12 Uhr in dem Büre au des Üinterzeichneten eingesfehen werden.
Hameln, den 28. Oktober 1874.
Der Bau⸗Inspektor. Meyer.
solõs Bekanntmachung.
Der Bedarf von 15 Stück Dampfkesseln der Königlichen Steinkohlengruben bei Saarbrücken für das Jahr 1875 soll im Wege der öffentlichen Sub⸗ mission vergeben werden.
Die Offerten sind mit der Aufschrift:
6 missten auf Lieferung von Dampf⸗ esseln“ an die unterzeichnete Stelle bis zum 16. November er., Morgens 11 Uhr, versiegelt und frankirt einzureichen. Später einge⸗ hende Offerten können nicht berücksichtigt werden.
Die Zeichnung und die Lieferungsbedingungen liegen im Bureau des Unterzeichneten zur Einsicht offen, können auch von da auf frankirte Anfragen gegen 15 Gr. Gebühren bezogen werden.
St. Johann Sagrbrücken, den 25. Oktober 1874.
Königliche Sergfaktorei. ( C. 217/10
Bekanntmachung. Submission auf Pulyver⸗Lieferung.
Der Bedarf von ire g 833, Gh Küogramm Spreng⸗ pulver der Königlichen Steinkohlengruben bei Sagr— brücken für das Fahr 1875 soll im Wege der öffent⸗ lichen Submission vergeben werden.
(a. e. 235/10
sõl6s]
auf einen festen Preis für ein Brod Nachgebote bleiben unberücksichtigt. ämmtlichen Bürgzermeisterei⸗Aemtern
sind, und der Intendantur der 21. Division zu
tur 11. Armee ⸗Corps.
Die Offerten nebst den gehörig bezeichneten Pro⸗ ben sind mit der Aufschrift:
Snbmisston guf Lieferung von Sprengpulver⸗ an die unterzeichnete Stelle bis zum
16. November er.,
Morgens 10 Uhr, versiegelt und frankirt einzureichen.
Später eingehende Offerten können nicht berück— sichtigt werden.
Die Lieferungsbedingungen liegen im Bureau der Unterꝛeichneten zur Einsicht offen, können auch von da, auf frankirte Anfragen, abschriftlich bezogen werden. (à. C. 217/10)
St. Johann · Saarbrücken, den 26. Oktober 1874
Königliche Bergfaktorei.
Verloosung, Amortisation, Sinszahlung u. f. w. von öffentlichen Papieren.
3948 Bekanntmachung.
In der am 10. Februar er., bewirkten Verloosung der Wehlauer Freisobligationen sind folgende Nummern gezogen worden:
L. Emission. Litt. A. Nr. 10 à 500 Thlr. Litt. B. Nr. 458 und 66 X 200 Thlr. II. Emission. Litt. A. Nr. 35 und 46 3 500 Thlr. Litt. B. Nr. 72, 75, 77, 97, 99 und 100 à 200 Thlr. Litt. G. Ur. 96, 97, 160, 101, 102 und 129 à 100 Thlr.
Dieselb n werden den Inhabern mit dem Bemer⸗ ken gekündigt, daß die in den ausgeloosten Nummern verschriebenen Kapitalsbeträge vom Z2. Januar 1875 ab bei der Kreis- Kommunalkasse zu Wehlau gegen Quittung und Rückgabe der Kreisobligationen mit den dazu gehörigen, erst nach dem 2. Januar 1875 falligen Zinscoupons nebst Talons baar in Empfang zi nehmen sind.
Die Geldbeträge der etwa fehlenden, unentgeltlich abzuliefernden Zinscoupons werden von dem zu zah⸗ lenden Kapitale zurückbehalten
Vom 1. Januar 1875 hört die Zinsenzahlung für die ausgeloosten Nummern auf.
Wehlau, den 27. August 1574.
Der Vorsitzende der sreis⸗Chausseebau⸗ Fommission.
K
16459 — 52 Stück à 100 Thlr.
ist vor mir, dem mitunterzeichneten Rechtsanwalt und Notar Ornold, .
Deichverbandes
Berliner Pfandbrief⸗Amt.
44147 Bekanntmachung.
Behufs der statutenmäßigen Amortisation werden nachstehende, durch das Loos bestimmte, Berliner Pfandbriefe ihren Inhabern zum 2. Jannar 1875 gekündigt: .
. 43 prozentige Pfandbriefe.
Litt. à. Nr. 38. 64. 1865. 1912. 1581. 2238. 2815. 3634. 3764. 4409. 4616. 4755. 5147. 5210. 5265. 5487. 5683. 5785. 60697. 6166. 6i41i. 6320. 6488. 7143. 7648. 75896. 8137 8199. 9511. 9706. 908. 9953. 10245. 16779. 16610 10895. 109963. 11003. 12035. 124535. 12568. 12610. 13676. 13176. 13396. 13432. 13945. 14348. 14551. 16231. 16242.
Litt, B. Nr. 195. 337. 342. 419. 601. 1492 1716. 2312. 2363. 2368. 3069 — Ji Stück 3 506 Thlr.
Litt. G. Nr. 3656. S865. 931. 1457. 1633 = 5 Stück 1000 Thlr.
H. 5 prozentige Pfandbriefe.
Litt, D. Nr. 5. 210. 295. 583 — 7 Stück à 1000 Thlr.
Litt. E. Nr. 89. 154. 155. 258. 354. 396. 445. 499. 565. 611. 740 — 11 Stück 3 566 Thlr.
Litt, F. Nr. 179. 194. 222. 244. 280 293. 307. 326. 376. 471. 473. 654. 678. 884. 894. 945. 1233. 1323. 1622. 1647. 1772. 1844 2157. 2248. 2410. 2464. 2628. 2742. 2873. 2912. 3032. 3145. 3422. 3434. 3461. 3491. 3522. 3539. 3914. 3961. 3985. 4209. 4908. 4940. 5081. 5111. 5311. 5480. 5542 — 49 Stück à 100 Thlr.
Litt, G. Nr. 19. 169. 302. 527. 672. 734. 754. 811. 878. 952. 1031. 10. 12388. 1609. 1747. 1823. 1858. 2007. 2148. 2458. 2467. 2505. 2597 2664. 2714. 3001. 3117. 3139. 3274. 3521. 3655. 3746. 3854. 3864. 4037. 4173. 4178. 4265. 4313. 4554 — 40 Stück à 59 Thlr.
Behufs ihrer Einlösung durch Zahlung des No⸗ minalbetrages sind die vorstehend bezeichneten Pfand⸗ briefe nebst den dazu gehörigen, nach dem 2. Ja⸗ nuar 1875 fällig werdenden Coupons, im courg⸗ fähigen Zustande zur Verfallzeit Pei unserer Kasse einzuliefern. Der Betrag fehlender Coupons wird von der Einlösungs⸗Valuta in Abzug gebracht.
Werden die gekündigten Pfandbriefe zur Verfall⸗ zeit nicht eingeliefert, so wird in Betreff der Valuta derselben und eventuell wegen ihrer gerichtlichen Amortisation in Gemäßheit des §. 414 Alinea 2 des Statuts für das Berliner Pfandbrief⸗Institut — Ges. S. de 1868 Seite 450 ff. verfahren werden.
Berlin, den 29. September 1574.
Das Berliner Pfandbrief ⸗Amt. Las ker.
bär Bekanntmachung.
Bei der heute stattgehabten Ausloosung der pro 1874 zu amortisirenden Kreis ⸗Chaussee⸗Bau⸗Obli⸗ ationen des Kreises Greifswald sind folgende
Nummern gezogen worden: . J. und II. Emission Litt. A. Nr. 1. 84. 117. 340.
u. 18 Bekanntmachung.
In dem am heutigen Tage zur Ausloosung von 43 prozentigen auf Grund des Allerhöchsten Privilegii vom 28. Mai 1862 ausgegebenen Obligationen des Aken⸗Rosenburger Deich verbandes EI. Emission) abgehaltenen Termine sind folgende Nummern gezogen worden:
Lit. A. Nr. 59. 154. 155. 392 396 400 und 430.
Stück à 100 Thlr. — 7066 Thlr.
Dieselben werden den Besitzern hierdurch mit der Aufforderung gekündigt, die Kapitalbeträge vom 2. Januar 1875 ab bei der Deichkasse zu Aken gegen Rückgabe der Schuldverschrelbungen' baar in Empfang zu nehmen.
Auswärts wohnenden Inhabern der vorgedachten ausgelbosten Obligationen ist gestattet, dieselben mit der Post einzusenden und die Uebersendunz der Va⸗ luta auf gleichem Wege, jedoch auf Gefahr und Kosten des Empfängers, zu beantragen. Mit dem 31. Dezember a. er. hört die weitere Verzinsung der vorstehend aufgeführten Schuldverschreibungen auf; daher müssen mit diesen die dazu gehörigen, erst nach dem 2. Januar k. Is. fälligen Zins coupons Serie If. Nr. 9 und 10, und Talons unentgeltlich abgeliefert werden, widrigenfalls für die fehlenden Coupons der Betrag derselben vom Kapitale in Abzug gebrach wird. ;
Von den pro ter nn. 2. Januar 1873 bereits ausgelgosten 43 prozentigen Obligationen CII. Emisston) ist Littn. A. Nr. 353 X i196 Thlr. noch nicht eingelöst, weshalb der In⸗ haber derselben hierdurch erinner! wird, solche der genannten Kasse zur Zahlung des Kapi⸗ talbetrages zu präsentiren. ö
Die Obligationen J. und II. Emission sind allge⸗ mein zum 1. Juli cr. behufs Rückzahlung der Ka⸗ pitalien gekündigt. (f. 51933)
Kl. Rosenburg, den 27. Juni 1874.
Der Deichhauptmann. M. Elsner.
u un, Bekanntmachung.
Bei der am 109. Rovember hr. im Beisein der Kreisständischen Finanz-Kommissson stattgefun denen Ausloosung der in Gemäßheit des Allerhöchsten Pri⸗ vilegii vom 17. Juli 1867 ausgegebenen Kreis⸗ Obligationen des Kreises Freistadt sind für den Til⸗ gungstermin
den 2. Januar 1875 folgende Apoints gezogen worden. Litt. G9. Nr. 154. 214. Litt. D. Nr. 91. 207. 245. 302. 337. 365. Litt. E. Nr. 17. 25. 55. 695. 161. 176. 204. 293. 300. 333. 359. 377. 390.
Die Inhaber dieser Obligationen werden hierdurch aufgefordert, dieselben mit den dazu gehörigen Cou⸗ * pons und Talons bei der Kreis ⸗Kommunalkasse hier⸗ selbst am 2. Januar 1875 einzureichen und das Kapital dagegen in Empfang zu nehmen. Die Ver⸗ zinsung hört mit dem 2. Januar 1875 auf. Der
370 über 200 Thlr. Litt. B. Nr. 56. 66 über 109 Thlr. III. Emission Litt. A. Nr. 14 über 200 Thlr., Litt. B. Nr. 50 über 106 Thlr., welche den Besitzern mit der Aufforderung hiermit gekündigt werden, den Kapitalbetrag nach Ablauf von sechs Monaten gegen Rückgabe der Obligatio⸗ nen und der Zinscoupons der späteren Fälligkeits⸗ termine, sowie der Talons bei der Kreis-Kommiunal— kasse hierselbst in Empfang zu nehmen. Die Zurückzahlung der bezüglichen Kapitalbeträge kann auf Wunsch der Besitzer der Obligationen auch schon früher erfolgen, nach Ablauf der sechsmonat—⸗
Betrag fehlender Coupons wird vom Kapital abge⸗
zogen. Von den bereits früher ausgeloosten Obliga⸗ tionen sind noch folgende Apoints einzulösen. Litt. C. Nr. 262 und 312 à 106 Thlr
131 249 R Thlr , E. , 205 und 322 à 25 Thlr. Freistadt, den 15. Juni 1874. Der Königliche Landrath. v. Niebelschütz.
2615 Bekanntmachung.
lichen Kündigungsfrift bört jedoch die fernere Ver— zinfung der gekündigten QAbligationen auf. Greifswald, den 25. Jul 1874. Der Landrath. von Wedell.
Magdehurg⸗Rothensee⸗Wolmirstedter
2466 Deichverhand.
Bei der am 8. d. Mts stattgehabten Ausloosung der nach Maßgabe der Amortisationspläne zum 2. Jannar 1875 einzulssenden 5⸗ resp. 43 prozentigen Obligationen des Magdeburg Rothen see⸗Wolmirstedter sind nachstehende Nummern gezogen worden:
I) von den 5 prozentigen Obligationen 15 Stück
à 100 Thlr.: Litt. A. Nr. 42. 61. 73. 125. 146. 222. 386. 393. 419. 450 596. 628. 72
Ton den in Gemäßheit des Allerhöchsten Privilegii vom 21. Oktober 18638 ausgegebenen Glogauer Kreisobligationen sind für die dlessährige Tilgungs⸗ rate ausgeloost:
Litt. B. Nr. 3 à 500 Thlr. K
700 Thlr.
Die Inhaber dieser Obligationen werden hierdurch aufgefordert, dieselben mit den zugehörigen Coupons und Talons bei der Kreis Kommunalkasse hierselbst (Langestraße 48/49) am 2. Januar 1875 einzu⸗ reichen und das Kapital dafür in Empfang zu nehmen. Die Verzinsung hört mit Ende Dezember d. Is, auf. Der Betrag fehlender Coupons wird vom Kapital abgezogen. ̃
Glogau, den 16. Juni 1874.
Der Kreis ⸗Ausschuß des Kreises Glogau.
51731
784. 943 1 Stück à 50 Thlr. Litt. B. Nr. 2. 16. 33. 116. 120. 175. 188. 235. 316. 347. 391. . 2) von den 43 prozentigen Obligationen 4 Stück aà 1099 Thlr.: II. Emission Nr. 72. 126. 156 298. Die Verzinsung dieser ausgeloosten Obligationen hört mit dem 51. Dezember a. 6. auf und werden deshalb die Inhaber derselben ersucht, die QObliga⸗ tionen nebst den vom 2. Fanuar kommenden Jahres ab laufenden Zins⸗Coupons gegen Empfangnahme des Nennwerths am 2. Januar a. f. an die Deich⸗ kasse hierselbst, Alte Markt Nr. II, zurückzugeben. Für fehlende Coupons wird der Betrag vom Ka⸗ pitale abgezogen. Magdeburg, den 10. Juni 1874. Der Deichhauptmann. Bötticher.
sung der ausgeloosten
Von der durch Allerhöchstes Privilegium vom 10. November 1869 autorisirken 4Iprozentigen Anleihe unserer Stadt sind bei der dies sährigen Ausloosung folgende Obligationen gezogen worden:
Litt. . Nr. S3 über 1000 Thlr.
itt. B. Nr. 257. 287. 291 über je 500 Thlr.
Litt. C. Nr, 287. 328. I. 526. 723. 857 87i.
839. 999. 1011 über je 1065 Thlr. Litt. D. 36. 78. 93. 317. 326. 374 Aber je 50
Thlr.
Litt. E. Nr. 133. 134. 165. 199 über je 25 Thlr.
Die Inhaber dieser Obligationen werden auf⸗ gefordert, dieselben nebst den Talons vom 27. De⸗ zember e. ab auf unserer Stadtkasse zur Empfang⸗ nahme der Kapitalbeträge zu präsentiren, und wird bemerkt, daß vom 1. Januar 1875 ab die Verzin⸗ Obligationen aufhört. Mühlhausen, in Thür, den 27. Oktober 1874.
Der Magistrat.