—
. Uebelstand so
Wäse an Girkulatisnsmitteln aus bem Verkehr trelen wird, kann ich Asicht schätzen; indessen gegenüber der Summe, um die es sich über. haupt wandelt, von 109 Mällionen wird der Betrag doch jedenfalls nicht ganz unerheblich senn. ö
Ich glaube, meine Herren, hiermit Ihnen gezeigt zu haben, daß wir mit den Ausprägungen von Gold gegenüber denjenigen Ent- wickelungen, die theils sich schon vollzogen haben, theils im nächsten Jahre bevorsteken, nicht im mindesten über vorsichtige Gienzen hin ausgegangen sind. Im Gegentheil, ich glaube, daß die von mir an gegebenen Zahlen unwiderleglich beweisen, daß wir alle Ursache haben, dafür zu sorgen, diesen Bestand zu erhalten. Daß er durch Ausfuhr Pereit erheblich geschmälert ist, glaube ich nicht. Ich halte die An sichten, die über den Umfang unserer Goldausfuhren vielfach in der Prefse laut geworden sind, für ganz ungemein übertrieben. Ganz Abfoint sichere Zahlen lassen sich ja auch hier nicht angeben, denn selbft die sichersten Zahlen, nämlich die Zahlen der Einfuhr gemünzten Goldes, die wir aus England und Frankreich haben, sind auch nicht absolut sicher. Indessen einen gewissen relativen Werth können ste doch in Anspruch nehmen, wie sie ja bisher allen Kalkulationen, allen statistischen Nachweisungen über den Gold- Zu und Abfluß zu Grunde gelegen haben und es wird sich vielleicht später Gelegenheit geben, darauf zurückzukommen. Aus allen diesen Notizen kann ich nicht die Ueberzeugung gewinnen, daß wir bisher wirklich viel ver= loren haben; allein dies schließt nicht im mindesten aus, daß wir vor der Gefahr stehen würden, bei der Fortdauer des jetzt bestehenden Zustandes der Bankgesetzgebungen recht erheblich einzubüßen und in
einer Weise, welche die Durchführung unserer Münzreform in dem empfindlichsten Maße beeinträchtigen müßte.
Es kommt hinzu, daß wir auf das Lebhafteste zu wünschen haben, Daß die einzeluen Bankanstalten den Uebergang, der ihnen spätestens am I. Januar nächsten Jahres bevorsteht, den Uebergang zur Reichswährung und zu Appoints zum Minimalbetrage von 1060 Mark recht bald vorzubereiten anfangen. Es ist das von einigen Banken, wie mir bekannt ist, geschehen. Ich weiß, daß die Preußische Bank ihre Noten zu 19 Thalern aus dem Verkehr zurück- zieht, ich weiß, daß sie sich darauf vorbereitet und vorbereitet ist, mit der Umwandlung ihrer übrigen Banknoten, soweit sie zu niedrigeren Beträgen lauten, noch vor dem fatalen Termin vorzugehen. Ich weiß von andern Banken, welche in ähnlicher Weise ihre Vorbereitungen getroffen haben, namentlich solche, deren Noten auf Gulden lauten,
und in deren Gebieten die Reichsmarkrechnung mit dem 1. Januar Des nächsten Jahres eintritt. Für einen großen Theil der deutschen Banken bin ich nicht über die Lage unterrichtet, will also durchaus nicht unterstellen, daß sie sich nicht vorbereitet haben; aber ich glaube, daß wir einen dringenden Anlaß haben, ihnen in praktischer Weise die Erwägung nahe zu legen, daß die Vorbereitungen beschlennigt werden müssen, daß es nicht richtig sein wird, bis zum letzten Momente zu warten, bis zum 31. Dezember dr kleinen Noten bis auf das letzte Stück auszugeben, sondern recht⸗ rig damit anzufangen, um ste aus dem Verkehr zurückzuziehen. ö. solch Veranlaffung zugleich bietet ein Gesetz, wie das Ihnen vorliegende.
Das waren die Gründe, welche uns entschieden haben, schon jetzt den Gesetzentwurt ein ubringen, und wenn ich auf diese Opportunitäts⸗ frage ausführlicher eingegangen bin, als es vielleicht für einen großen Theil des Hauses nöthig gewesen wäre, so will ich das damit erklä—⸗ ren, daß in den Bemerkungen ein ich über diese Frage gemacht habe,
— ue ich Vieles enthalten ist, was zur Illustration der Hauptfrage ient.
Indem wir nun dazu übergingen, dit Ausarbeitung eines Gesetz⸗ entwurfes für das Bankwesen ins Auge za fassen, schien es uns, daß es vorzugsweise auf die Beseitigung zweier Uebelstände ankommt, welche in den bestehenden Zuständen be onders leb— haft und im Großen und Ganzen allseitig empfunden wur—⸗ den. Einmal der Zustand, daß wir eine große Menge ven Banknoten haben, welche eigentlich konzessiensmäßig nur ein kleines Cirkulationsgebiet in Anspruch nehmen können, welche aber über dieses Cirkulationsgebiet hinaus sich verbreitet haben selbst in solchen Ländern, wo, wie in Preußen, die Zahlungsleistung mittelst
nicht preutzischer Banknoten verboten ist. Es ist dieser allgemein empfunden worden, er ist hier im Reichstage so oft zur Sprache gekommen, und er hat, wie all⸗ gemein anerkannt ist, namentlich darin eine so schlimme Bedeutung, daß es die wirthschaftlich schwächern Klassen sind, welche solche Noten dadurch in den Verkehr bringen, daß sie dieselben nicht ablehnen können, ich sage: alle diese vine id? sind so allgemein be⸗ kannt, daß ich es nicht weiter zu motiviren brauchen werde, wenn wir die Beseitigung dieser Uebelstände als eine Hauptaufgabe der Revidi⸗
= rung des Notenwesens angesehen haben. Der zweite Punkt betrifft die Aus⸗ dehnung der ungedeckten Notencirkulation. Wir haben in Deutsch—⸗ land eine Reihe von Banken mit ganz unheschränkter Notenausgabe—⸗ befugniß eine Reihe von Banken, deren Ausgabebefugniß zwar be—= grenzt ist, aber so weit gezogen, daß es der unbeschränkten ziemlich gleich kommt, und wir haben endlich eine Anzahl von Banken, deren otenemission entweder auf den Betrag des eingezahlten Grundkapitals oder auf einen diesem Betrage nahe kommenden Betrag beschränkt
= Söĩist. Die unbeschränkte Befugniß zur Notenemission, also die Be-
fugniß, die Cirkulatiensmittel in einem äußerlich unbegrenzten Maße zu vermehren, ist ein Uebelstand, welcher, wie . glaube, ebenfalls von der ganz überwiegenden Mehrheit dieses Hauses und der bethei⸗ ligten Kreise als ein solcher empfunden wird. Diese beiden Uebel ö. * beseitigen, erschien uns als Hauptaufgabe des aufgestellten Urfs. Zur Erxeichung dieser Aufgabe ließen sich nun aber freilich sehr verschiedene Mittel denken. In der Resolution des Reichstags vom vorigen Jahre, deren ich im Cingange erwähnte, war auf eine Reichs ⸗ bank hingewiesen. Der deutsche Handelsstand hatte sich wiederholt Für ein solches Institut ausgesprochen, und Sie werden es ganz begreiflich finden, ganz abgesehen von allen Vorgängen, daß dem Reichskanzler ⸗ Amte der Gedanke einer Reichsbank zunächst nichts weniger als antipathisch war. Wenn man sich nun die Frage vergegenwärtigt, wie eine solche Reichsbank zu schaffen sei, so war far die praktische , Sache diese Frage Hentisch mit der Umwandlung der Preußischen Bank in eine Reichsbank. Es wäre wirklich nicht praktisch gewesen, ins Auge zu fassen, neben der Preu⸗ Fischen Bank noch eine besondere Reichsbank zu errichten, und alle Die Stimmen aus dem Handelsstande und ont die die Reichsbank befürwortet hatten, hatten denn auch entweder ausdrücklich oder still⸗ , . sich es gar nicht anders gedacht, als daß die Preußische Bank in eine Reichsbank verwandelt würde. Der Umstand allein, Daß diese Bank für die größere Hälfte des Reiches die Haupt- Pank ist, die allgemeine Anerkenn die sich ihr Geschäfts⸗ Petrieb erworben hat, ließ nach dieser Richtung kaum einen Zweifel übrig. Wenn man nun aber au Frage k es Anzufangen se Deln, da erga
das Kapital vom Reiche ihr zufließt? soll sie eine emischte ha cf sein, so wie sie etwa jeßt in Preußen ist? 9ll sie ausschließlich eine Aktienbank sein, wofür sich ja auch viel
in längerer, bereits g
aßen läßt? und endlich fiel als ein seht. wesentlich beachtenzwerthes Momen, ing Gewicht: wie hat man sich die Auselnanderfetzung mit dem preußischen Staat, welcher bekanutlich ein sehr erhebliches finan 2. Interesse an der Preußischen Bank hat, zu denken? Alle diese
rwägungen führten nicht dahin, in abstracts und für alle Zeiten die Möglichkeit der Errichtung einer Reichsbank zu verneinen, sie führten aber wohl dahin, daß ein Gesetz, welches jetzt vorzulegen war, dessen Inkrafttreten für das nãchste Jahr in seinen Hauptbestimmungen in Aussicht f nehmen war, daß ein solches Gesetz von dieser Gestaltung abzu—⸗ ehen habe. Es kam hiernach darauf an, an die bestehenden Verhält- nisse anzuknüpfen, das Gesetz den bestehenden Verhältnissen ent ⸗ sprechend zu gestalten, zugleich aber dafür zu n. daß das 5. nichts ate hn, was der Ausführung einer Reichsbank für die Zukun und selbst auch in einer nahen Zukunft unübersteigliche Hindernisse bereiten könnte. 8
Hiervon ausgehend, also ausgehend von den thatsächlichen Verhält⸗ nissen, hat sich nach den beiden vorhin von mir erwähnten Haupt⸗ gesichtspunkten der Entwurf in seinen einzelnen Bestimmungen gestaltet. Ich habe vorhin erwähnt, daß es uns erstens darauf ankam, die Banknoten zu einem allgemein zulässigen, im gan= zen Reichsgebiete zulässigen Cirkulationsmittel zu machen. Dieses setzte, sobald man von der bestehenden Vielheit der Banken ausging, nothwendig voraus, daß für die Deckung der so privilegirten Noten nicht nur in genügender Weise durch eine allgemeine Vorschrift, son—⸗ dern auch in praktischer Weise dadurch gesorgt wurde, daß die Ban ken Einlösungsstellen zu errichten haben, und daß sie ferner in Be⸗ ziehung auf diejenigen Beftimmungen, welche die Notendeckung zum Zwecke haben, unter das Gesetz wirklich gestellt sind dadurch, daß ein Verfahren auf Entziehung der Konzesston zulässig ist, wenn sie dieser Bestimmung zuwider handeln. Es ergab sich aber zweitens, wenn man ebenso von der Vielheit der bestehenden Banken auszugehen hatte, die Nothwendigkeit, Vorsorge zu treffen gegen eine Uebermacht der Cirkulation. Diese Vorsorge will der Entwurf treffen durch eine indirekte Kontingentirung, durch die Einführung einer Steuer von 5 Prozent von dem ungedeckten Notenumlaufe, sobald der letztere eine beftimmte Grenze überstiegen hat. Ich weiß sehr wohl, daß diese Bestimmung diejenige ist, welche dem Entwurf vielleicht die meisten Gegner erweckt hat. Ich wundere mich darüber auch gar nicht. Wenn ich mich darin täusche, so ist mir das sehr angenehm; ich glaube aber, ich täusche mich nicht. Es liegt ja sehr nahe, und mir ist das schon wiederholt entgegengetreten, daß in dieser Steuer gesehen wird, was man zu nennen pflegt, eine Vertheuerung des Geldes für die Industrie. Nun ist das ganz richtig, diese Steuer soll und wird die Wirkung haben, wenn das Kapital überhaupt theuer ist, es auch für die Industrie dem entsprechend theuer zu machen. Diese Wirkung ist aber eine solche, welcher sich die Industrie nicht entziehen kann, wenn sie sich nicht außerhalb der Gesetze stellen will, die überhaupt den Verkehr beherrschen. Wir werden gewiß Alle den Wunsch haben, daß unserer Industrie durch wohlfeiles Geld — wie man zu sagen pflegt — die Konkurrenz mit der ausländischen Industrie, die Konkurrenz mit der Industrie reicherer Nationen als Deutschland, erleichtert würde, sowohl die Konkurrenz auf fremden Märkten, wie auf dem deutschen selbst; indessen, meine Herren, diele Forderung ist eine solche, die den Gesetzen des Verkehrs zuwiderläuft. So sehr wir den Wunsch hegen mögen, daß wir reicher seien, als wir sind, und daß wir alsdann das Glück genießen möchten, daß das Kapital so wohlfeil sei bei uns, wie in reicheren Ländern — durch Papier können wir den Zweck nicht erreichen; wir können ihn nur durch Fleiß und Sparsamkeit erreichen. Es ist ja ganz un⸗ verkennbar, daß die bestehenden Banken der Industrie unter dem jetzigen Zustande sehr 3 Dienste geleistet haben, und es liegt dem Entwurf der Gedanke sehr ferne, diese Dienste in Zukunft in ein er Weise einzuschränken, welche nicht durch zwingende Verhältnisse ge— boten wird; aber die Dienste, die die Banken dem Verkehr left: haben und ferner leisten werden, die bestehen noch in ganz anderen Dingen als darin, daß man als ihre Aufgabe ansteht, den Zinsfuß niedrig zu halten. Die Preußische Bank hat sich ein eminentes Ver- dienst erworben durch die Ausdehnung ihrer Filialen, durch die Or— ganisation, dis diese Filialen unter einander und mit dem Haupt⸗ Institute ver bmdet, indem sie dadurch die Kreditgewährung — was mit dem ZJinsfuhe nichts zu thun hat — wohlfeiler gemacht hat und die gegenseitige Ausgleichung der Zahlungen wohlfeiler gemacht hat. Es sind das Er⸗ sparungen fur die Industrie, die ganz außerordentlich werthvoll sind und die durchaus innerhalb der Gesetze des ordentlichen und soliden Verkehrs liegen. Aber, meine Herren, wenn — und dazu liegt in der unbeschränkten Notenemissionsbefugniß eine große Versuchung — wenn man es unternehmen will, der Industrie durch einen niedrigen Zinsfuß wirklich, billiges Geld zu verschaffen, dann kann man der Industrie im Augenblicke vielleicht einen Gefallen thun, auf die Dauer ganz gewiß nicht. Es kommt jedesmal eine Zeit, wo sich dieses billige Geld rächt, und diese Zeiten sind für die Industrie schwerer, als diejenigen günstig waren, wo sie billiges Geld hatte. j .
Der Entwurf ist, indem er die Grenze bestimmte, mit deren Ein tritt die höhere Steuer beginnen soll, von einer e , will⸗ kürlich gegriffenen Zahl ausgegangen, von der Zahl von 109 Millionen Thalern. Es ist diese Zahl entsprechend, der ungedeckten Noteneirku⸗ lation, wie sie im Jahre 1869 bestand, und man wird, wenn man der Zahl von 300 Millionen Mark noch die 40 Millionen Mark für Bahern hinzufügt, zu einer Summe kommen, welche auch, so weit es überhaupt zulässig ist, die im Jahre 1869 vorhandene Cirkulation er- gänzt mit Rücksicht auf die seitdem hinzugetretenen Banken.
Meine Herren! Das System würde nun namentlich nach der Seite hin, von welcher ich ausging, vollkommen unabgeschlossen ge wesen sein, wenn man nicht — drittens — dafür Vorsorge ge⸗ troffen hätte, nach Ablauf einer mäßigen Frist der Gesetz gebung freie Hand für weitere Gestaltungen zu verschaffen. Es war das auch eine nothwendige Konsequenz davon, daß der Entwurf an die beftehenden Verhältnisse anschloß und von den bestehenden Verhältnifsen ausging. Er konnte unmöglich die Absicht haben, diese Verhältnisse zu verewigen; er würde damit den Fehler begangen haben — nach meiner Ansicht wenigstens war es ein solcher — der von manchen Seiten begangen ist, indem Banknotenprivilegien auf sehr lange Zeit, bis ins nächste Jahrhundert hinein, ertheilt sind. Auf solche Perioden hinaus kann und darf sich die Reichsgesetzgebung in Bezug auf die vorliegende Materie nicht binden. Es würde diese Bestimmung selbst dann ihre Rechtfertigung finden, wenn der n, noch viel mehr abschließend wäre, als er es sein will. Denn ebenso wie bisher das größte Bankinstitut Deutschlands nicht auf eine unbegrenzte Zeitdauer hinaus in seinem dermaligen Bestande festgestellt war, ebensowenig wird es die Aufgabe der 3 gebung sein können, uberhaupt in einer Materie, wie diese, die künf⸗ tige Gesetzgebung auf alle Zeiten zu binden.
Das stud die drei Roh Gesichtsyunkte, welche dem Entwurfe zu Grunde liegen, welche die Einzelheiten beherrschen, Einzelheiten, Über die ja im Einzelnen die Meinungen recht verschieden sein können. Ich hoffe und wünsche, daß das Haus diesen drei großen Gesichts⸗ Punkten seine Zustimmung schenke und damit eine Verständigung über den Entwurf ermögliche.
Nach dem Abgeordneten Dr. Bamberger, welcher sich hierauf ts gestern erwähnter Ausführung gegen den Gesetzentwurf erklärte, nahm der Bundesbevollmaͤchtigte, Vice⸗ ö des Staats⸗Ministeriums, Finanz⸗Minister Cam p⸗ ausen das Wort:
Meine Herren! Niemals habe ich . die Schwierigkeit 0
empfunden, meine Auffassung vor dem en Hause zu vertreten, als n die fem Augenblicke, wo der vorhergegangene Redner längere eit hindurch die Aufmerksamkeit der Hohen Versammlung in An pruch genommen, wo derselbe mich genöthigt hat, ihm ungusgesetzt uzuhören, um sofort bereit zu sein, auf eine nicht geringe Zahl von
agen die Antwort nicht g nl. u bleiben. Nun, meine Herren, ich werde den Versuch machen, die Antwort auf die vielen Fragen zu
ertheilen, ich bitte aber von vornherein um Ihre Nachsicht, wenn ich
. oder den anderen der wichtigen Punkte unberührt lassen ollte. Der Herr Abgeordnete hat es für nöthig erachtet, auf den kurzen Incidenzpunkt der neulichen Sitzung über die Einführung des Münz. ö . des Deutschen Reiches in Elsaß Lothringen zurückzukehren. as er in diesen Bemerkungen über meine Aeußerung gesagt hat, traf in keiner Weise zu; es hat niemals einen Augenblick gezeben. wo ich darüber zweifelhaft gewesen wäre, daß mit An— nahme des Maßstabes von 1357 zu 1 im Verhältniß des Sil. bers zum Golde die Sache für immer abgethan sei. Sie war natür—⸗ lich nicht abgethan für diejenigen, die zu jener Zeit Forderungen besaßen, und für diejenigen, die zu jener Zeit Schulden hatten. Da ist also der Unterschied, ob wir das richtige Verhältniß gegriffen haben oder nicht, 6 im hohen Grade bedeutungsvoll. Da— gegen für die Frage der Münzreform und Münzpolitik ist der Gegen. stand ein für allemal abgemacht. Ich hoffe, daß diese Ausdrucksweise nun wohl nicht mehr mißverstanden wird.
Ferner trete ich dem geehrten Herrn Redner darin ganz bei, daß die Annahme der Doppelwährung die kleinen Uebelstände, die jetzt vorliegen, erhöht haben würde, daß wir gegenwärtig darunter zu leiden haben würden, wenn die eine Währung, das Silbergeld, was wir in diesem Falle adpptirt hätten, sich stark vermehrte und das eben erst geschlagene Goldgeld vollständig absorbirte; also auch in diesem Punkte kann ich dem geehrten Herrn Redner durchaus bei⸗ stimmen. Was dann seine Kritik der bisher vorgenommenen Opera. tionen zur Durchführung der Münzreform betrifft, so habe ich dem geehrten Herrn Abgeordneten schon im Jahre 1871 die Bemerkung zu machen gehabt, daß ich weder die Rechte noch die Pflichten eines Finanz ⸗Ministers gegenüber dem Reiche hätte. Diese Bemerkung habe ich schon im Jahre 187 und zu wiederholten Malen gemacht. Die Stellung, die in dieser Beziehung den Finanz⸗Ministern der Einzelstaaten zustand, ist durch die Annahme des Münzgesetzes vom Jahre 1871 wesentlich ein- geengt worden. Die Operationen, welche zur Durchführung der Münz ⸗ reform zu treffen waren, waren lediglich und allein Sache des Reicht kanzler⸗Amtes; hat hier und da eine Regierung von diesen Operationen im voraus etwas erfahren, so lag das außer halb der ihr nach der getroffenen Einrichtung zustehenden Be— fugnisse. Der geehrte Herr Vorredner hat z. B. unter anderem geäußert, ich hätte die 8 Millionen Thaler in Gold nicht nach ElsaßLethringen schicken sollen. Meine Herren, ich habe davon, daß diese 8 Millionen nach Elsaß Lothringen geschickt worden sind, zuerst etwas erfahren durch die Erklärung des Herrn Regierungs« Kommissarius, und ich hin erst heute dadurch, daß ich meinen Nachbar fragte, in den Stand gesetzt worden, Ihnen mitzutheilen, daß diese Sendung von 8 Milllonen Thalern in Goldstücken nach Elsaß— Lothringen zu einer Zeit stattgefunden hat, lange bevor die neulichen Schwierigkeiten in Bezug auf das Geldwesen eingetreten sind. Wäre das nicht schon viel fräher geschehen, so würde allerdings die Be⸗ merkung des Herrn Abgeordneten, daß man nun für die Ausfuhr auch noch die Transportkosten bis Straßburg den fremden Beziehern erspart habe, wohl zutreffend gewesen sein, mich aber, meine Herren, hätte die Bemerkung nicht treffen können; denn ich sage, ich erfahre erst jetzt, daß in dieser Weise prozedirt worden ist. Nun, meine Herren, indem ich hier meine Stellung näher präcistre, lehne ich aber durchans nicht ab, auf den ganzen Gang der Münzpolitik einzugehen, und ich erkenne für mich als eine Verpflich⸗ tung an, aber nicht allein für mich, sondern für alle meine Kollegen in sämmtlichen Partikularstaaten, daß wir, wenn etwa dieser Gang unserer Ansicht nach durchaus verkehrt gewesen wäre, die Verpflichtung gehabt hätten, zu interveniren. Eine solche Verpflichtung hat für mich, wie ich glaube, nicht vorgelegen. Ich bin allerdings noch immer der Ansicht, daß man sich im Publikum über das Terrain, was wir für die Durchführung der Münzreform gewonnen haben, nicht voll⸗ ständig klar ist, und daß die Durchführung der Münzreform lange nicht dea Schwierigkeiten begegnen wird, die man in diesem Augen blicke zu unterstellen geneigt ift. Dazu, meine Herren, gehört nun allerdings, daß ich naͤher eingehe auf die Geldverhältnisse, auf den Verrath an Silbergeld, auf den Vorrath an Goldgeld, und ich will versuchen, ob ich den von anderer Seite angegebenen Zahlen vielleicht hier und da noch Etwas hinzufügen kann.
Der Hr. Abg. Dr. Bamberger hat auch unter Anderem gefragt, ob ich die neuliche Aeußerung, wonach ich annehme, daß der Bestand an deutschen coursfähig en Silbercourantgeld die Summe von 399 Mil- lionen Thaler nicht übersteigen werde, sich auf das deutsche Silbergeld allein bezogen habe, oder ob ich auch damit solches Silbergeld ge meint haben könne, was früher im Verkehr Deutschlands befindlich war. Meine Aeußerung hat sich — und ich glaube, daß, wenn man den stenographischen Bericht genau nachlesen wird, darüber wohl kaum ein Zweifel entstehen kann. — auf das derzeit vorhandene, coursfähige deutsche Silbergeld bezogen, und ich war und bin der Meinung, daß diese Summe aller Wahrscheinlichkeit nach hinter 300 Millionen Thaler zurückbleiben dürfte. Ich habe schon bei einer anderen Gelegenheit Anlaß genommen, daraaf hinzuweisen, welche Verhältnisse wir bei Bemessung des gegenwärtig erforderlichen Be= darfes in Betracht zu ziehen haben. Wir durfen nicht übersehen, daß wir Elsaß ⸗Lothringen aus unseren Beständen haben speisen müssen oder werden speisen müssen; wir dürfen nicht übersehen, daß viele Dienste, die bei uns früher durch Silberbarren geleistet wurden, später
müssen; und wenn wir die Geschichte in Bezug auf die früheren Ein⸗ schmelzungen verfolgen wollen, so darf ich ein in Bezug auf Geld= wesen so kundiges Mitglied, wie der geehrte Herr Vorredner ist, doch wohl kaum an die Zeiten erinnern, wo das Silber ebenso sehr eine gesuchte Waare war, wie gegenwärtig das Gold eine gesuchte Waare ist; daß wir Course gehabt haben lange Zeit, viele Jahre hindurch, wo die Preise des Silbers, des ungemünzten Silbers, bei Weitem höher estanden haben, als wie derjenige Betrag war, zu dem man Silber⸗ . in preußische Thaler umwandeln konnte. Meine Herren, nach unseren Münzbestimmungen hatten wir aus dem Pfunde reinen Sil bers 30 Thaler auszuprägen. Es war die herkömmliche Sitte, daß für die Ausprägung 7 Silbergroschen berechnet wurden, daß also der Münzpreis in 29 Thlr. 23 Sgr. bestand, und daß nur in Ausnahme fällen diese Ausprägungskosten ermäßigt wurden. Nun, meine Herren, in den Jahren 1851, 1853, 1854, 1855, 1856, 1857, 1858 und vor Allem in dem Jahre 1859 hat der Silberpreis wenigstens seinem Durchschnittsbetrage nach diesen Satz überstiegen. Es hat damals die Umwandlung von Silberbarren in deutsches Silbergeld nicht stattfinden können; dagegen ist notorisch ja in den größten Summen deutsches Silbergeld eingeschmolzen worden. Was die preußischen Thaler be— trifft, . darf ich ja als bekannt voraussetzen, daß lange Zeit hin⸗ durch ein Gewerbe daraus gemacht ist, sie einzuschmelzen, blos um den darin enthaltenen Geldbetrag herauszugewinnen. Was dann die Münzen im Grohen betrifft, so ist ebenfalls be=
kannt, welche außerordentlich große Summe an Silbergeld in jener Zeit nach Indien abgegangen ist, und wenn Sie nun bedenken, daß Die Summen, die Ihnen vorgeführt werden, als die Mehrbeträge der Ausprägung über die Einziehung, auf der einen Seite enthalten, wag man als ausgeprägt konstatiren kann, und auf der anderen Seite dasjenige, was man als durch Regierungsbefehl eingezogen konstatiren kann, aus welcher beiderseitigen Gegenüberstellung st allerdings ein Betrag an Silbermünzen von 603 Millionen Thalern ergiebt, dann werden Sie sehr bald sinden, wenn Sie prüfen, was ür Wandlungen durch alle diese verschiedenen Zeiten — und es sind arin für Preußen die Ausprägungen seit 1764 aufgeführt — wenn Sie bedenken, welche Schicksale diese Münzen haben erleben müssen, dann werden Sie zu der Annahme gelangen, daß die Voraussetzung, 9 6 . die Hälfte davon im Verkehr, wahrlich keine Üüber⸗
ebene i
Aber, meine Herren, diese theoretischen Berechnungen würden
doch einen Mann, der sich so sehr von praktischen Anschauungen leiten läßt, wie es bei mir der Fall ist, nicht bestimmen, von dieser Stelle aus mit Vermuthungen aufzutreten. Wag mich bestimmt hat, hier von dieser Stelle aus mit Vermuthungen hervorzutreten, das ist ein
ganz anderes Element. Dieses andere Element, meine Herren, besteht
durch Silbergeld, durch erg, Geld haben übernommen werden
in der Wahrnehmung der Verhältnisse, wie sie sich bei den deutschen Banken in Bezug auf das Silbergeld gestaltet haben. Ich bin allerdings nicht in der Lage, über die Verhältnisse saͤmmtlicher deutschen Banken Auskunft geben zu können; mein Nachbar hat Ihnen ja schon vorher versprochen, daß er hofft, einerseits diesen Nachweis noch liefern zu können. Ich bin aber wohl in der Lage, Ihnen die Verhältnisse, wie sie bei den preußischen Banken in letzter Zeit bestanden haben, darlegen zu können, und ich trage durchaus kein Bedenken, mit solchen Ziffern vor das Publikum ü treten. Meine Herren, wenn ich , / was nach meiner Kiffe aft unsere preußischen Banken an Goldmünzen und an Gold- barren besitzen, dann komme ich zu dem Resultate, daß diese Summe bei den preußischen Banken allein 175 Millionen Thaler übersteigt, daß bei den preußischen Banken allein in diesem Augenblick das Gold- reservoir größer ist, als wie das der Bank von England. Ich glaube, meine Herren, es ist das ein großes Wort, was ich gelassen ausspreche.
Gleichzeitig, meine Herren, trage ich kein Bedenken, Ihnen gegen⸗ über , . wie sich das Verhältniß an gemünztem Silber geld gestellt hat. Ich habe die Auskunft eingezogen in Bezug auf sämmtliche Filialen der Hauptbank, in Bezug auf die Bank von Frankfurt a. M. und in Bezug auf die Bank von Hannover. Die anderen Provinzialbanken habe ich außer Betracht gelassen, sie können natürlich nur sehr wenig ins Gewicht fallen. Der gesammte Be⸗ stand an Silbercourantgeld, meine Herren, bei den genannten Banken hat sich nur beschränkt — auf welche Summe? auf 36,717,000 Thlr. Run, meine Herren, das ist, wenn ich die Goldbarren außer Be⸗ tracht lasse, ein Verhältniß von ungefähr Goldgeld und H Silber⸗ geld. Ob die übrigen deutschen Banken, über die mir eine Kon—⸗ zrole nicht zusteht und von deren Geschäsftsgebahrungen ich keine Kenntniß habe, ob die mit ähnlicher Vorsicht zu Werke gegangen ind oder nicht, das weiß ich nicht, aber ich möchte es doch fuͤr wahr cheinlich halten, daß alle die verschiedenen Banken so iu gewesen find, fich zu sagen, als sie noch sehr billig das Goldgeld beschaffen konnten, da sie gesucht haben werden, sich des Silbergeldes vor und nach zu entledigen und daß bei ihnen dasselbe Verhältniß bestehen möchte. Darf ich das einen Augenblick annehmen, meine Herren, so würde also, wenn ich das Verhältniß ins Auge fasse, wie es Ende September d. J. war, der gesammte Baarbestand, mit Ausnahme der Bank von Bayern, die monatliche Uebersichten nicht zu ver⸗ öffentlichen pflegt, sich belaufen haben auf 283433000 Thlr., und es würden nach Abrechnung der Gold⸗ und Silberbarren davon 46 bis 47 Millionen Thalern in Silbergeld bestanden haben. Was das
eißt, meine Herren, — vielleicht erscheint Ihnen die Zahl nicht einmal ehr klein, aber was das heißt, daß das Silbergeld in den Banken gegenwärtig nur ein Fünftel des Metallgeldes überhaupt ausmacht, das mögen Sie sich vergegenwärtigen, wenn ich sage, daß von der so⸗ eben von mir arbitrirken Summe die Preußische Hauptbank allein noch vor einem Jahre ungefähr das Doppelte besessen hat.
Woher mögen Sie nun diese Erscheinung erklären? Woher mag es kommen, daß die Ueberbestände der Preußischen Bank so stark ab⸗
eflossen sind, daß sie vor Kurzem sogar einen Umtausch gegen Gold⸗ . als für sie unerwünscht bezeichnet hat? Woher mag das kom men? Doch ganz und allein daher, daß der Verkehr dieses Zahl⸗ mittels bedarf. Sie hören von allen Seiten des ganzen Deutschen Reich, wohin Sie nur hören wollen, daß ein Ueberfluß an Silber geld — ich provocire auf das Zeugniß eines jeden Einzelnen — sich nicht kund giebt. Sie wissen aus allen Theilen, des Landes, wenigstens dort, wo die Preußische Bank und ihre Filialen 9. en, daß man stets bereitwillig das Silber geld gegen
oten umgetauscht hat, und wenn wir irgendwo den Zustand hätten, daß der Verkehr mit zu viel Silbergeld belastet wäre, dann würde man zu diesem Mittel geschritten sein.
Nun, meine Herren, denken Sie vielleicht, daß das Silbergeld, wenn es nicht in den Banken liegt, in den Staatskassen liegt? Da erlauben Sie mir, Ihnen einige nicht uninteressante . zu machen. Ich habe zusammenstellen lassen, wieviel vor einigen Tagen der gesammte Silberbeftand bei den preußischen Kassen — bei den Sammelkassen natürlich — betrazen hat. Wir können Auskunft darüber geben, wieviel bei der General - Staatskasse, die ja zugleich als Reichs⸗Hauptkasse fungirt, wieviel bei den 33 Hauptkassen, die in unserem Lande bestehen, am 5. November an Silbhercourantgeld vor⸗ handen war. Nun, meine Herren, diese Bestände an Silber- courantgeld haben am IH. Novenber in preußisch Courant summa summarum betragen 1012, 009 Thaler; alle ande⸗ ren Gelder, womit die Kassen ihre Zahlungen zu leisten hatten, mußten aus anderen Gegenständen bestehen; sie haben bestan⸗ den aus Reichsgoldmünzen, und deren haben wir noch recht viele; sie haben ferner bestanden aus preußischen Banknoten u. s. w.
Meine Herren! Nach diesen Thatsachen, wo das gesammte Sil bergeld in den deutschen Banken keinesfalls den Betrag erreicht, der aus dem Verkehr bei der Einziehung der Banknoten wird heraus—⸗ gezogen werden müssen, könnten Sie doch vielleicht den Schluß ziehen, daß die verzögerte Einziehung des Silbergeldes nicht ohne Grund erfolgt sein mag. Indessen, meine Herren, ich will auch in Beziehung auf diesen Punkt daran erinnern, daß die preußische Regierung unaus-= geen und bei jeder Gelegenheit ein rascheres Tempo in Bezug auf die Einziehung der Silbermünzen empfohlen hat, und daß, wenn die⸗ . Wunsche nicht in dem ganzen Umfange hat Folge gegeben wer—
eu können, die Schwierigkeiten nicht bei Preußen zu suchen waren, sondern daß sie in den Münzverhältnissen der verbuͤndeten Staaten gelegen haben, daß namentlich die Einziehung des Silbergeldes in Süddeutschland, wie dies ja auch nicht gerade eine zu auffallende Er⸗ scheinung ist, mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt hat. Was in der Beziehung geschehen kann, um das Verfahren zu be⸗ schleunigen, das wird an mir, wie bisher, so auch in Zukunft die lebhafteste Unterstützung finden. Aber, meine Herren, gestatten Sie mir, daß ich an die Stellung erinnere, die ich sofort hei Berathung des Art. 18 des Münzgesetzes eingenommen; vielleicht ist es mir ge⸗ stattet, einen Theil meiner damaligen n, . hier zu verlesen. In der Sitzung vom 8. Mai 1873, meine Herren, als wir das erste Alinea des Art. 18 beriethen, da habe ö damals ausgesprochen: „Meine Herren! In Ihrem Beschluß und auch in dem Vor⸗ lese den die verbündeten Regierungen Ihrem Beschlusse gegen⸗ Über angedeutet haben, nämlich in der Verlängerung des Termins, da würde ich glauben, daß wir das Wörtchen späteftens“ nicht Übersehen dürfen, und ich würde der Ansicht sein, daß nach Maß⸗ gabe dieses n nichts den Bundesrath hindern würde, mit der Einziehung der kleineren Banknoten bald vorzugehen. Ich halte nämlich für die richtige Prozedur, die hier einzuschlagen ist, daß möglichst bald die kleineren Banknoten aus der Welt ge schafft werden. Man hat sich in diesem Hause sehr viel unter- halten über die Nothwendigkeit, möglichst rasch das Silbergeld ein zuziehen; ich halte für unendlich wichtiger, daß wir mit der Ein⸗ ziehung der kleineren Banknoten vorgehen.“
In dem stenographischen Bericht ist diese Aeußerung mit der Be⸗
merkung versehen: Sehr richtig!“ und bin der Ansicht,“ — habe ich dann fortgefahren — . ĩ „daß sich das successtve und staffelweise herbeiführen lassen wird.“
Sie sehen also, meine Herren, daß eg keine neue Ansicht ist, wenn ich Werth darauf lege, diese kleineren Banknoten⸗Appoints bald eingezogen zu sehen. habe in diesem Frühjahr abermals Ver- anlaffung genemmen, mich öffentlich im Reichstage darüber auszu⸗ sprechen, wie ich in diesem Punkte den Schwerpunkt der Münzreform erblicke und ich habe mich nicht begnügt diesen Aeußerungen, ich habe die Vermittelung des Reichskanzler ⸗Amts in Anspruch genommen daß auf alle Banken eingewirkt werden müßte, soweit wie es thunlich ist, daß sie diesem Wunsche nachkämen. . .
Nun, meine Herren, unter diesen Umständen können Sie wohl glauben, daß es mich nachträglich mit einiger Genugt aun erfüllt, vor und nach diese Auffaffung wachsen zu sehen. Mir i gestern eine Verhandlung der Bremer Handelskammer zu Gesicht gekommen, worin nachdrücklich diefer Wunsch ausgesprochen wird, worin es heißt:
wenn der Zeitpunkt der Einziehung der kleinen Notenabschnitte
früher und zwar stufenweise nach der Höhe der Appoints schon Ende des Jahres 73 und im Laufe des Jahres 75 erfolgen würde.“
Ich habe mich über diese und ähnliche Aeußerungen, die derzeit von allen Seiten erfolgen, sehr gefreut, ich würde mich noch mehr freuen, wenn die Herren aus dem Handelsstande, die in Beziehungen zu den Banken stehen, dafür sorgen möchten, daß die Banken Hand ans Werk legten; die Herren in Bremen würden gleich bei ihrer eignen Bank den Anfang machen können.
Denn, meine Perren, in Bremen hatte man im vorigen Jahre nach der Nachweisung, deren vorhin mein Herr Kollege gedacht hat, an Bankappoints unter 50 Mark 10500 090 Mark im Umlauf, es wird mich sehr freuen, wenn ich bald erfahre, daß diese aus dem Umlauf verschwunden sind. . . -
Nun, meine Herren, wäre noch eine Besorgniß der Geschäftswelt zu berühren, mit der sich namentlich die Zeitungen in ausgedehntem Mahe beschäftigt haben und deren Lösung ja auch für denjenigen, der in dieser Sache nicht lebt und webt, nicht immer ganz leicht ist, das ist nämlich die Frage: wenn wir nun heute den guten Willen hätten, so vorzugehen, würde es uns dann an Goldgeld fehlen oder nicht?
Da bitte ich Sie nun um Erlaubniß, meine Herren, die Zahlen angeben zu dürfen, welche die Uebersicht der Banken für den Monat September, wie hier im Reichs⸗Anzeiger veröffentlicht ist, ergiebt. Darnach hatten wir Ende September einen Notenumlauf von 25, 938, 000 Thlr., wir hatten eine Baardeckung von 283.434 000 Thlr. und einen ungedeckten Notenumlauf von 142,504,000 Thlr. Nehmen Sie mal an, wir könnten mit einem Zauberschlag das ganze Verhältniß reguliren, was würde dann eintreten? Ich bin, was den Betrag der aus der Cirkulation gänzlich ausscheidenden, nicht durch i. Notenappoints zu 3 Noten betrifft, nicht so zurück
altend, um Ihnen nicht die Zahl, die ich dafür in Aussicht nehme,
direkt angeben zu wollen. Ich veranschlage diese Zahl auf die Summe von 90 0600, 009 Thlr. gut, — wenn wir von dDieser Summe aus⸗ gehen, was würde, wenn wir die Gesammtheit der Banken ins Auge fassen, das Resuttat sein? Meine Herren! Die Notencirkulgtion würde sich von 425 Millionen — ich lasse jetzt die Tau— sende weg — leduziren auf 335 Millionen, der Baar⸗ vorrath, der vorhanden ist, würde von 283 Millionen sinken auf 193 Millionen. Die ungedeckte Motenausgabe würde in dieser Unterstellung unverändert bleiben, es würde also in dem Bagrvorrath nicht allein das gewöhnlich citirte Drittel, was ja nur 112 Millionen erfordern würde, vorhanden sein, es würde sogar der Baarbetrag die Deckung zur Hälfte des Notenbetrages noch überschreiten, diese Hälfte würde ja nur 168 Millionen erfordern, während 193 Millionen zur Verfügung ständen. Nun, meine Herren, weiß ich sehr wohl, daß das Verhältniß sich nicht ganz so spielend abwickeln wird, und wes— halb? weil die Ausgabe der kleinen Banknoten sich hauptsächlich an eine geringe Zahl von Bankanstalten heftet, weil der auf die große Zahl der immer schon durch die Gesetzgebung mehr unter scharfer Kon⸗ trole gehaltenen preußischen Banken fallende Antheil nur gering sein wird im Verhältniß zu dem Antheile, der die andern Banken trifft., Ich will einmal unterstellen, daß von den 90 Millionen nur 15 Millionen auf die preußischen Banken fallen, und daß 75 Millionen auf die andern Banken fallen — ich glaube, Sie mit den Detailzahlen nicht ermüden zu sollen. Da schwindet nun natürlich die Baardeckung schon ganz gewaltig zusammen, es ist schon nicht mehr die Hälfte des Noten⸗ umlaufs gedeckt, bei manchen Banken geht man ganz nahe an das zulässige Minimum von J heran, und man kann zugeben, daß aus den eigenen Beständen dieser Banken vielleicht nur 15 Mil— lionen ihre Deckung werden finden können, daß sie für 60 Millionen Noten darauf angewiesen sind, das Goldgeld an sich heranzuziehen. Wenn sie das thun müssen, meine Herren, dann handelt es sich für diese Banken nicht um 60 Millionen Thaler, sondern, da bei der Verringerung des Rotenumlaufs auch das Drittel der Baardeckung ausfällt, es handelte sich für sie um 40 Millionen Thaler in Goldstücken, .
Nun, meine Herren, ich möchte glauben, daß es der Geschäfts— welt zur Beruhigung gereichen wird, wenn stie erfährt, daß, wenn jedes einzelne Stück von diesen Goldmünzen aus den Reichskassen zu liefern wäre, die Reichskassen durch Verwendung der Goldmünzen, die in ihrem Besttze sind, durch Ausprägung der Goldbestände, die wir im Auslande besitzen, diese Zahlung leisten können, ohne auch nur für einen einzigen Thaler neues Gold anschaffen zu müssen.
ch hoffe, daß mein verehrter Nachbar mir diese Indiskretion verzeihen wird. Aber wir haben nicht so leichtsinnig darauf losQ— gewirthschaftet, daß heute das Reich ohne alle Goldbestände dastände. Es braucht von hier aus blos der Telegrapheudraht nach London in
Bewegung gesetzt zu werden, so werden wir noch ziemliche Quanti⸗
täten Gold haben können, — Gold, was zu billigen Preisen ein⸗ gekauft ist. . .
Nun, meine Heren, komme ich noch mit einem Worte auf die vermeintliche umfassende Goldaus fuhr. Da will ich nur bemerken, nachdem ich verrathen habe, daß wir noch Be⸗ sitzer von Goldbeständen in London sind, daß alle diejenigen Gold⸗ stuͤcke, die etwa nach der englischen Bank gegangen sind, von uns so⸗ fort zurückkommandirt werden koͤnnen. Wir haben dafür nichts aus zulegen, als die Transportkosten und natürlich die Aufgabe des ver— , . Guthabens, was wir in London besitzen.
enn dann ferner geglaubt wird, es haͤtten schon bedeutende Einschmelzungen stattgefunden, und wenn der geehrte Herr Vorredner mit Recht darauf hingewiesen hat, daß der Sitz für solche Ein⸗ schmelzungen in Bruͤfsel aus den von ihm sehr treffend geschilderten Gründen zu finden war, so wird es vielleicht zu Ihrer und des Publikums Beruhigung gereichen, wenn ich Ihnen mittheile, daß die gesammte Summe der Einschmelzungen in Brüssel — dieser fürchter⸗ lichen Einschmelzungen — bis vor Kurzem den Betrag von einer Million Thaler noch nicht erreicht hat. Meine Herren, was heißt das nun für uns, wenn eine Million Thaler eingeschmolzen sind? Das heißt nichts anderes, als daß wir noch einmal die Prägekosten aufwenden müssen, daß wir a/ Prozent daran wenden müssen, um uns das Gold neu auszuprägen, und, meine Herren, wenn wir uns verurtheilt gesehen, eine Million zinsloß im Kasten liegen zu lassen, wenn wir uns haben sagen müssen, daß der Zinsenverlust an einer Million für einen Monat, nicht für ein Jahr, für einen Monat auf völlig gleicher Linie steht mit den ÜUmprägungskosten des ein geschmolzenen Goldes, dann, glaube ich, werden wir gelernt haben, daß die einstweilen eingetreten⸗, Gefahr und der einstweilen einge⸗ trekene Verlust noch nicht kolossale Dimensionen erreicht hat.
Meine Herren! Ich bedaure sehr, wenn etwa diese Auseinander- setzung, zu der mich der verehrte Herr Vorredner durch seine direkt an meine rr. gerichteten Fragen genöthigt hat, Ihnen zu lang erschienen sein sollte. —⸗ ͤ
Da Sie aber mir mit Nein antworten, so gestatte ich mir, noch Etwas hinzuzufügen.
Der Herr Vorredner hat ausgesprochen, er wolle gern bis jum J. Januar 1876 abwarten, daß die Banknoten, die oft berührten kleinen. Appoints, eingezogen würden; ich will erklären, daß ich das. äußerst ungern abwarten würde, daß ich, wenn ich die Diktatur hätte, mit der Einziehung . vorginge, und daß, wenn nicht von anderer Seite ein Antrag ommt, und wenn es nicht gelingt, den Handelsstand freiwillig dazu zu bringen, daß er diese nuth r ien Anforderungen der Reichs münz⸗ politik unterstützt, ich meinen Einfluß bei der preußischen Regierung dazu verpenden werde, um einen Antrag einzubringen, daß wegen der successwwen Einziehung der kleineren Appoints der Reichstag Vor⸗ orge treffe durch ein Spezialgesetz. Das ist ein Punkt, wo ich ent⸗ chleden von der Ansicht des Hrn. Dr. Bamberger abweiche, und wo ich es im hohen Grade beklagen würde, wenn die von ihm empfohlene Po—⸗ litik sich der Anerkennung des Reichskanzler ⸗ Amtes und des Reichs⸗ tages würde zu erfreuen haben. ö
Ich sehe meine Notizen durch und glaube danach, daß ich diesen Punkt wohl erschöpft habe. Ich komme nun auf einen anderen und für mich personlich weniger erfreulichen Punkt. ; ;
Der geehrte Herr Vorredner hat, entgegen der Politik, die er empfohlen, den Banken gegenüber einzuschlagen, daß wir ihnen näm
lich ganz offen sagten, was wir mit ihnen vorhätten, mir gegenüber sich auf eine Weise von Andeutungen eingelassen, über deren Ver⸗ ständniß vielleicht in der Hohen Versammlung kein Zwei⸗ fel war; ichs wenigstens habe diese Bemerkungen theil⸗ weise auf meine Person bezogen. Er hat nämlich gefragt in ganz bezeichnender Weise: wo hat das Hinderniß gelegen, daß nicht sofort eine Reichsbank in Vorschlag gebracht worden ift? Er hat Anden tungen aller Art gemacht, wie die Stimmung früher wohl eine andere gewesen sein möchte, und es schien mir so, namentlich wenn ich es in Verbindung bringe mit den früher gedruckten Aeußerungen, daß er eigentlich beim preußischen Finanz.-Minister ein Uebermaß von Fiska— lität unterstellt, und daß er glaubt, das Hinderniß dafür, daß nicht gleich eine Reichsbank in Borschlag gebracht worden sei, das möchte wohl im preußischen Finanz ⸗Minister seinen Sitz haben.
Nun, meine Herren, was diesen Fiskalismuz betrifft, so will ich da wieder mit ganz offenem Visir hervortreten und will daran er⸗ innern, welche Stellung ich zu dieser Frage gleich bei der Debatte, ich glaube es war am 18. April d. J., eingenommen habe. Ich sehe eben, daß es eine andre Sitzung war, nämlich in der Sitzung vom 26. März 1874. Damals war ich in der Lage, mich den Ausführun⸗ gen des Herrn Abg. Mosle gegenüber zu äußern über die Stellung, die der preußische Finanz Minister in dieser Frage einnimmt. Ich 1 gesagt — es steht auf Seite 565 des stenographischen
erichts —:
„Und wenn etwa der geehrte Herr Vorredner glaubt, daß es die Pflicht des preußischen Finanz- Ministers wäre, die Interessen Preußens bei der Gelegenheit nicht gehörig zu wür digen und nicht gehsrig zur Anerkennung zu bringen, dann hat er wiederum eine andere Vorstellung von der Aufgabe eines solchen Mannes, als wie ich sie habe.“ ö 6
Ich habe aber in derselben Rede, nicht in einer späteren, glichseitia ausgesprochen — es steht dies auf Seite 566 zu esen — ö
Ich lasse mich von der Auffassung leiten, daß das preußijche Ministerium stets die Gesammtinteressen ins Auge zu fassen hat, und daß es sich wohl davor zu hüten hat, irgend unbillige Vortheile für sich in Anspruch nehmen zu wollen.“
Meine Herren! Nach dem, was ich damals geäußert habe, habe ich seither verfahren, ich bin von diesem Wege nicht um ein Tüpfelchen abgewichen. Allerdings, meine Herren, was nun die Frage betrist, wie die preußischen Interessen der Bankfrage een l berffi fen kann man ja sehr wohl verschiedener Ansicht sein. Mir wäre es außerordent; lich angenehm gewesen, ich habe durch öffentliche Erklärungen darauf hinzuwirken 225 ich habe in meiner ersten Kommunikation mit dem Reichskanzler ⸗Amt, die ich noch ehne die Autorität der preußischen Regierung gemacht habe, den Wunsch ausgesprochen, daß man doch zunächst die anderen verbündeten Staaten auffordern möge, sich offen und unumwunden über die ihnen wünschenswerth erscheinenden Ziele der Bankpolitik auszusprechen, und daß erst, als auf diesen Wunsch nicht eingegangen wurde, an die Berathung der Vorlage herangetreken worden ist. Nichts istꝛ unrichtiger, als wenn be— hauptet worden ist, — ich bin zu dieser Erklärung autorisirt — daß jemals an die preußische Regierung das Verlangen gestellt worden sei, sie möge die Bedingungen angeben, unter welchen sie in die Umwand⸗ lung der , Bank willigen würde.
Hr. Bamberger drückt seine Verwunderung aus — (Abg. Bam= berger: Das habe ich nicht gesagth — ja doch, ich müßte unrichtig notirt haben — und ich habe sogar mit meinem Nachbar, dgrüber gesprochen, ob er nichts dagegen einzuwenden hätte, wenn ich in Bezus darauf diese Erklärung machte. ; . .
Wie ist nun das Verhältniß gewesen, meine Herren? Ich bin von vornherein von der Auffassung ausgegangen, daß die preußischen Verhältnisse sich müßten einer . Regulirung des Bankwesens, wie sie von der Majorität der verbündeten Regierungen und wie sie von der Majorität des Reichstages beliebt werden möchte, anpassen lassen, daß es keine Form gabe, in welcher Preußen einen unbedingten Widerstand zu leisten habe, daß aber natürlich nothwendig sei, sich über den Inhalt der , , und über die in der Bank⸗ frage zu erstrebenden Ziele zu verständigen. Was die Bedingungen betrifft, so war und bin ich der Ansicht, daß im Publikum ein sehr weit verbreiteter Irrthum geherrscht hat, von dem auch in diesem Hause bereits mehr als einmal Zeugniß abgelegt worden ist, als wenn die Gewinne einer Bank sich richteten nach der Höhe der um— laufenden Noten, — Hr. Bamberger nickt zu, — während sie in Wirklichkeit durchaus nicht sich darnach richten, sondern nach der Höhe der umlaufenden ungedeckten Noten. Meine Herren! Nach der Gesetzgebung des Deuischen Reiches ist Jeder berechtigt, eine Aktien- gesellschaft zur Betreibung von reinen Bankgeschäften zu errichten, Jeder ist berechtigt Aktiengesellschaften zu gründen, die das disponible Kapital zu einem geringen Zinsfuß an sich ziehen und die es dem. nächst zu einem höheren Zinsfuß wieder ausgeben. Leider ist dieses Geschäft in Deutfchland noch sehr wenig ausgebildet, ich meinestheils sehe in dem ÜUmschwung dieser Richtung einen wesentlichen Fortschritt, und wenn in der Vorlage vielleicht ein etwas unbequemes Erziehungzmittel nach diefer Richtung hin vorgeschlagen ist, dann ift die Förderung des Depositenbankwesens der Grund, der Hauptzweck dieses Borschlages. . ö —
Meine Herren! Wenn Sie nun also fragen: worin besteht der Gewinn der Zettelbanken, und wo fängt das Gehiet an, wo ste auj⸗ hören nach dieser Richtung hin — ich mache Vorbehalt, daß ich da— mit nicht andere Richtungen ausschließen will, — dem Gemeinwesen einen Nußen zu gewähren, und wo sie gleichzeitig für sich einen Gewinn erwerben können, so ist diese Grenze einfach folgender⸗ maßen zu ziehen: soweit die Banken Noten im Umlauf haben, für welche das bagre Geld im Kasten liegt, erweisen sie dem Gemein wesen den großen Dienst, daß sie die Abnutzung des Geldes entbehr⸗ lich machen, daß sie dem Verkehr statt des schwerfälligen Metalls ein bequemeres Zahlungsmittel verschaffen, und bis zu dieser Grenzlinie sind sie unbedingt die Wohlthäter der Gesellschaft. Meinz Herren, sie sind auch über diese Grenze hinaus noch die Wohlthäter des Verkehrg, aber nunmehr unter anderen Bedingungen, nunmehr unter der Bedingung, daß sie die papierenen Geldzeichen, die den Gesellschaften blos die der ungskosten gekostet haben, daß sie diese gebrauchen, um einen Gewinn zu erzielen. . .
Nun, meine Herren, sehen Sie sich einmal an, wie nun die Verhältnisse in diefer Beziehung in den deutschen Landen nach der schon oft erwähnten Uebersicht vom 30. September beschaffen waren, — (Ruf: Lauter) ich bin etwaz müde — wie diese erhaäͤltnisse be⸗ schaffen waren, dann werden Sie wahrnehmen, daß auf die Hreußi-= schen Banken, ich spreche hier von der Gesammtheit der preußischen Banken, alfo nicht etwa blos von der Preußischen Bank, ein unge— deckter Notenbetrag entfiel von 78 Millionen, daß gleichzeitig ein un. gedeckter Notenbetrag entfiel lediglich auf die Banken des Königreichs Sachsen von 24,567 000, also von beinahe 4 der obengenannten Summe, daß auf Württemberg ein Notenbetrag entfiel von 5, 97 000. Auf das badische Land kamen 704, 000, auf die Bank fur Säddeutschland in Darmstadt 9, 108, 9000 und guf eing große Reihe von anderen Banken ein Gesammtbetrag von 16,905,900 Thlrn. Nehmen Sie einmal an, meine Herren, wir wären in der Lage, plötz lich zu sagen, ohne Rücksicht auf Privatrechte, ohne Rücklicht auf ein⸗ gegangene Verpflichtungen, die ich keinen Augenblick zu mi achten ge⸗ denke, nehmen Sie an, wir wären in der Lage, den anken zu sagen, ei nun, ihr verdient mit euren ungedeckten Noten außerordentlich viel Geld, gebt uns 2 Prozent für Reichszweke heraus. Und wenn wir diese Gm n gen auf den aktuellen Zuftand, wie er am 30. September war, angewandt hätten, nun, meine Herren, dann würde der Staat Preußen in der Lage. gewesen sein, sich einen beträchtlichen Zuschuß auszubitten, es würde der Staat Sachsen nicht allein bei der Vertheilung dieser Summe durch Matrikularbeiträge nichts bekommen haben, sondern er würde mehr, als wie das ganze auf ihn entfallende Quantum noch haben herauszahlen müssen, weil dort die Gelegenheit ge war, durch ungedeckte Noten die entsprechenden gewinnreichen Geschäfte zu machen. Fürchten Sie nun nicht, meine Herren, daß ich hieran etwa die An= forderung reihen möchte: ei, das wollen wir uns noch ausbitten.