Vereinswesen.
Der Weihnachtsbazar des Berliner Hausfrauen Vereins im Industriegebäude (Kommandantenstraße) wurde, wie bereits gemeldet, gestern Mtttags 12 Uhr, in festlicher Weise eröffnet. Die Eingangspforte war mit Laubgewinden geschmückt und vor den Ausstellungsräumen selbst empfing Herr Morgenstern an der Spitze der Aussteller den Vorstand des Vereins. In einer Ansprache em⸗ pfahl derselbe das Werk der wohlwollenden Pflege des Vereins und versprach im Namen der Aussteller williges Eingehen auf die Wünsche der geehrten Damenwelt. Herr Johannes Bloch, Vorstandsmitglied des Vereins, wurde der Auftrag, die Ansprache des Herrn Morgenstern zu erwidern. Derselbe wies nach der ‚Voss. tg.“ darauf hin, was Herr Morgenstern aus den kahlen Räumen gemacht habe und welchen behag—⸗ lichen und geschmackvollen Anstrich er dem Ganzen zu geben gewußt habe. Dem ersten geglückten Versuche werde hoffentlich die Wiederholung im größeren Maßstabe folgen. Mit dem Wunsche, daß der Weihnachtsbazar wachsen, blühen und gedeihen möge, wie der Hausfrauenverein selbst, schloß die Erwiderung. Danach wurde Seitens der Aussteller jeder Vorstandsdame ein Bouget überreicht und begann nun die Besichtigung des Bazars unter Führung des Hrn. Morgenstern. Die Ausstellung macht einen gemüthlichen, fest= lich stimmenden Eindruck, den einer Art feinen Weihnachts— marktes in geschlossenem Raume. Rothe und goldene Lambre— quins umsäumen die einzelnen Verkaufsstände. Die Verkaufs— tische sind roth und weiß drapirt, Buüͤsten und andere Dekora— tienen vervollständigen den festlichen Schmuck Die Beleuch— tung mit Gaslampen ist eine splendide und die Temperatur des Lokals eine äußerst behagliche. Die Verkaufsgegenstände sind, wie schon er⸗ wähnt, der verschiedensten Art, in Summa 45 Stände, Und es hätten noch 2 Mal so viel Verkaufsstände vergeben werden können, wenn sich ein größeres, ebenso günstig gelegenes Lokal gefunden hätte. Die Firmen, welche hier vertreten find, sind alle solide und führen nur feste Preise. Die Mitslieder des Vereins erhalten auf Vorzeigung ihrer Karte den festgesetzten Rabatt. Zu jeder Zeit werden zwei Vor— standsdamen im Bazar anwesend sein, um Auskunft zu geben und Anmeldungen von Mitgliedern für den. Verein entgegen⸗ zunehmen. Die Zahl derselben ist jetzt schon auf 1700 gewachsen. — Nach Eröffnung des Bazars hielt der Vorstand eine Sitzung ab, in der die Aufsichtstage pertheilt wurden. Mit größter Bereitwilligkeit übernahmen die Damen ihre Aemter, wie denn überhaupt die Vorstands⸗ und Bezirksdamen des Vereins mit höchster Opferwilligkeit fungiren — In Bezug auf den Dele— girtentag der Hauefrauenvereine sind schon Zusagen von außerhalb erfolgt: es wurde indeß in Anbetracht des Trauerfalles, der die Vor— sitzende betroffen hat, beschlossen, den Delegirtentag bis in den Anfang des nächsten Jahres zu verschieben. — Auf dem Bazar entwickelte sich alsbald nach der Eröffnung ein reges Leben und Treiben.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Berlin,. 29. November Der Ober⸗Konsistorial⸗Rath Dr. Twest en, Professor derTheologie an der hiesigen Friedrich⸗Wilhelms⸗Universität feierte vorgestern sein 60jähriges Döozenten-Jubiläum. Zu Ehren des Jubilars wurde Abends von dem großen Kreise seiner Schüler und Verehrer ein Kommers veranstaltet, an dem, außer dem Rektor Prof. Mommsen, zahlreiche Vertreter der Gelehrten⸗ welt sich betheiligten. Der Präses, stuJ. theol. Riemann schilderte in seiner Ansprache den Julilar als einen wahren Lehrer der Jugend, der Kraft und Tiefe des Denkens mit deutscher Innigkeit des Gemüthslebens verbinde. Dr. Twesten dankte mit herzlichen Worten. Stud. theol. Zupke toastete hierauf auf den Kaiser, Rektor Prof. Mommsen auf die deutsche Jugend, stud. theol. Gröbler auf die Professoren und Prof. Tidmann ließ in Beantwortung das Re—⸗ formationslied anstimmen. Es folgte noch eine Reihe von Toasten und erst in spätester Stunde trennte sich die Versammlung.
Straßburg, 16. November. Nach mehrmonatlicher Vorbe— reitung, welche von dem Herausgeber der „Elsäss. Korrespondenz“ hier betrieben wurde, fanden sich gestern die Chefredacteure und Leiter sämmtlicher in Elsaß-Lothringen erscheinenden Blätter hier zusammen, um die Begründung eines Provinzial-⸗Journalistenvereins für Elsaß-Lothringen zu bewerkstelligen. Die Tendenz dieses Vereins entspricht genau derjenigen der bereits bestehenden Jour— nalistenvereine; Wahrung und Förderung der Standesinteressen, Unter⸗ stützung hülfsbedürftiger Mitglieder und deren Hinterlassenen sowie Gründung einer Pensions kasse. Die Verhandlungen der gestrigen Ver— sammlung nahmen in jeder Hinsicht den befriedigendsten Verlauf; die von einem vorbereitenden Ausschusse entworfenen Vereinsstatuten wur— den einer eingehenden Prüfung unterworfen, in einzelnen Theilen er— gänzt und schließlich mit Einstimmigkeit angenommen. Die Ver— handlungen wurden in deutscher und französischer Sprache geführt; nach E(ledigung der Geschäfte vereinigte sich die Mehrzahl der 46 Mitglieder zu einem gemeinschaftlichen Mahle.
— Wir brachten neulich eine Mittheilung über die bei der Philo— logenversammlung von Professor Schlottmann besprochenen, in Amerika gefundenen, angeblich phönikischen Alterthümer, in welcher angegeben ist, daß dieser Gelehrte geneigt sei, ein kolossales Steinbild von etwa zehn Fuß Länge, das in einer Farm beim Berge Onandaga gefunden wurde, für das Bild des altphönikischen Adonis zu halten. Dieser „Adonis“ oder Onandaga — Riese, wie er in
Amerika heißt, ist, so schreibt man jetzt der A. Z. aus Freiburg, wie jetzt durch aktenmäßige Nachweise klargeftellt ift, in Amerika aus Alabaster gefertigt, vergraben und ausgegraben, und das Ganze ein großartiger Betrug. Ausführliches hierüber wird eine Mittheilung von Dr. Rau in New Jork im nächsten Heft des „Archives für An⸗ thropologie? (Band 7 Heft 3) bringen, welche das von Pr. v. Frantzius schon im letzten Heft dieser Zeitschrift (7. Band 1, S. 152) aus- gesprochene Mißtrauen vollständig rechtfertigt.
— Der „Daily Telegraph“ hat von Hrn. Stanley Nachrichten erhalten, welche die erfolgreiche Erforschung des Deltas und Hauptbettes des Flusses Rufiji, der etliche 70 Meilen süd⸗ lich von Zanzibar ins Meer fließt, melden. Der Brief ift aus Zan— zibar, 19. Oktober, datirt.
— Die „Engl. Corr.“ vom 14. d. M. schreibt: Das Wetter war in diesem Winter auf den normannischen Inseln so mild, daß, wenn uicht hier und da das Fallen der Blätter das Kommen des Herbstes zeigte, man sich mitten im Frühling zu befinden glauben würde. In mehreren Gärten sproßten und blühten zum zweiten Male die Stachel⸗ und Johannisbeer-Gesträuche, und in einigen Gärten pflüůckte man selbst beträchtlich große Stachelbeeren. Auch Aepfel⸗ bäume erlebten an vielen Orten eine zweite Blüthe.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Berlin, 20. November. In der gestrigen Sitzung des Landes⸗ Oekonomie Kollegiums, welcher widerum der Minister für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten, Dr. Friedenthal, beiwohnte, und in der der Landes⸗Oekonomie⸗Rath Dr. Thiel den Vorsitz führte, wurden zunächst die auf der Tagesordnung stebenden Wahlen für den Ausschuß des Kollegiums auf die morgende Sitzung vertagt. Hierauf erfolgte die Wahl der Mitglieder für diejenigen Kommissionen, welche auf Grund des Antrages des Ministers für die Landwirthschaft ge⸗ wählt werden sollen. Diese Wahl ergab folgende Resultate:
. J. Kommission für Unterrichts Versuchswesen 2c. v. Nathusius⸗ Königsborn, v. Lger, Settegast, Baumstark, v. Rath, Kaufmann.
II. Kommission für Wasserrecht, Melioration 3c. Richter, Graf v. Borries, Bokelmann, Gerpott, Wehrmann, v. Laer.
III. Kommission für Wegebau, Verkehr 26. v. Wedell⸗Malchow, Kreiß, v. Lenthe, v. Röder, v. Rath, Frhr. v. Oeynhausen.
IT. Kommisston für die Agrargesetzzebung. Graf v. Itzenplitz, Rey, Frhr. v. Oeynhausen, v. Lenthe, Schuhmann, Maltzahn.
V. Kommission für die Arbeiterverhältnisse. v. Hagen, Bokel⸗ mann, v. Wedell, v. Saucken, F hr. v. Schorlemer, Bodenstein. XII. Kommission für den Waldschutz, Feld⸗ und Waldpolizei. Graf v. Borries, v. Hermskerk, Wichelhaus, Hach, v. Bethmann⸗ Hollweg, v. Buggenhagen.
VII, Kommission für das Veterinärwesen. Vissering, Schütz, Nobbe, Kennemann, v. Richthofen, Rimpau.
VIII. Kommission für die Pferdezucht. v. Saucken, v. Wede⸗ meyer, v. Neumann, v. Nathusius⸗Königsborn, v. Buggenhagen⸗ Limbourg. ;
IX. Kommission für die Viehzucht. Conrad, Lehmann, v. Her⸗ ford, Vissering, Hach, Settegast.
X. Kommission für die Fischerei. Spangenberg, Kreiß, v. Rath, Wendelstädt, Korn, Baumstark.
Demnächst trat das Kollegium in die Wahl der Preisrichter für die beiden von der Koppe- Stiftung ausgesetzten neuen Preise. Für die erste Aufgabe: „Erörterung derjenigen besonderen Rück— sichten, welche, wenn Milchvieh das Hauptziel ist, bei der Züch⸗ tung und Haltung der Kälber erforderlich sind, nebst Angabe der durch dieselben hierbei gebotenen Maßregeln“, wurden die Herren Professor , Landes Oekonomie Rath Spangenberg⸗Hameln und Amtsrath Bodenstein⸗Redlitz gewählt. Für die zweite Auf— gabe; „Eine auf Untersuchungen gestützte Abhandlung über die Eigen⸗ schaften der Schafwolle in Bezug auf deren Verwendung in den ver— sckiedenen Gewerben“, wurden gewählt die Herren v. Nathusius⸗ Königsborn, Oekonomie ⸗Rath Rohde Eldena und v. Wedemeyer Schönrade. Bei dieser Gelegenheit wurde gleichzeitig von dem Kuratorium der Koppe- Stiftung über die Einnahmen und Ausgaben der Stiftung Rechnung gelegt. Die Einnahmen beliefen sich auf 13,83 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf., die Aus⸗ gaben auf 1396 Thlr. 26 Sgr., so daß ein Bestaͤnd von 12387 Thalern 1 Sgr. 6 Pf. am 31. Dezember 1873 verblieb. — Nun— mehr trat das Kollegium in die Berathung der auf der Tages ordnung, stehenden Gegenstände. Für die Kommissionen, von denen diejenige für die Agrargefetzzebung am Sonnabend, die für die Arbeiterverhältnisse am Monkag, die für das Veterinärwesen am Dienstag, die für den Wegebau und das Verkehrswesen am Mittwoch, und die für die Pferdezucht am Donnerstag schon ihre Berathungen beginnen werden, werd en bekanntlich von dem Mi—⸗ nisterium die Vorlagen schon vorbereitet. — Der Minister Dr. Friedenthal wies auf die Wichtigkeit der Arbeiterfrage hin und versprach für die heute stattfindende Berathung der Frage über die Bestrafung des Kontraktbruches dem Kollegium den im land— wirthschaftlichen Ministerium ausgearbeiteten Entwurf über die Rechtsverhältnisse der ländlichen Arbeiter vorzulegen, damit dieses Gesetz in die Berathung mit hineingezogen werden könne. Zur Ver— meidung irriger Auffassunges halte er es für nothwendig, darauf hinzuweisen, daß es nicht seine Absicht sei, diejenigen
Gegenstände, welche er den Kommissionen zur Berathung über- weise, nach erfolgter Kommissionsberathung auch noch dem Plenum zur Begutachtung vorzulegen, da dies dem mehr vertrau⸗ lichen Charakter, welchen er den Kommissionsberathungen zu ver- leihen wünscht, nicht entsprechen dürfte. Indessen halte er es sonst für zuträglich, daß einzelne Gegenstände, bevor sie in die Kommissio= nen gelangen, im Plenum besprochen würden. Diese Plenarberathung soll aber nicht den Zweck haben, bestimmte bindende Beschlüffe zu Wege zu bringen, sondern sie solle nur dazu dienen, den allgemeinen, für die Kommissign wichtigen Gesichtspunkten des Plenums Ausdruck zu verleihen. — Demnächst erfolgte die Berathung des Antrages des Hrn. Vissering, betreffend die Absperrung der Hornviehausfuhr aus Holland. Der Ausschuß beantragte, diesen Antrag anzunehmen. Ueber denselben entspann sich eine längere sehr lebhafte Debatte. Bei der Abstimmung wurde derselbe mit 21 gegen 14 Stimmen an— genommen. — Ohne weitere Diskussion schloß sich das Kollegium dem Antrage der HH. v. Salviati und Gen. an, den General— Sekretär zu beauftragen: kurze und übersichtliche Berichte über die jedesmaligen Verhandlungen des L. O. K. theils noch während der Dauer der Sitzungen, entweder unmittelbar nach deren Beendigung zu verfassen oder unter seiner Verantwortlichkeit verfassen zu lassen, damit diese Berichte in metallographischer Vervielfältigung so schleunig als möglich der Tagespresse, sowie der landwirthschaftlichen Fachpresse zugängig gemacht werden. — In gleicher Weise wurde der An— trag der Herren Kreiß und Genoffen angenommen: den Herrn Minister zu bitten, in geeigneter Weise Fürsorge zu treffen, daß vor definitiver Regelung der Eisenbahnfracht-Tariffrage Sach— verständige auch aus den Kreisen der Landwirthe in Verbindung mit. Vertretern des Handels und der Industrie gehört werden — sowie unter Beschaffung des erforderlichen Materials eine Enguste darüber zu veranlassen, wie sich die Frachsätze, welche für land— wirthschaftlich in Betracht kommende Frachtgüker im internationalen Verkehr auf deutschen Bahnen in Ansatz kommen, zu den Frachtsätzen verhalten, welche für dieselben Güter auf denselben Bahnen im in— neren Verkehr zu zahlen sind. — Ein weiterer dringlicher Antrag des Grafen Itzenplitz ging dahin, den Minister des Innern zu bitten, es durch Instruktion als zweifelloß anzuerkennen, daß der Amtsvorsteher berechtigt sei, auf Grund der §§8. 59 und 63 der Kreisordnung in allen Fällen des Ge— setzes vom 24. April 1854, sowohl gegen solche Arbeiter, welche in den Häusern des Arbeitgebers wohnen, als auch gegen solche, welche zum unverheiratheten Gesinde gehören, vorläufige Straffest⸗ setzungen zu treffen und zu vollstrecken, vorhehaltlich der Berufung auf eine richterliche Entscheidung — wird der Kommission für Berathung des Antrages über den Kontraktbruch der Arbeiter zur gleichzeitigen Erledigung überwiesen. — Hierauf wurde die Sitzung um 33 Uhr geschlossen, die nächste, wahrscheinlich letzte Sitzung findet heute Vor⸗ mittag 11 Uhr statt.
Gewerbe und Handel.
Tilsit. 20. November. (W. T. B.) In der hiesigen Sar⸗ faß'schen Dampzfschneidemühle ist heute Morgen der Kessel explodirt. Das Kesselhaus ist vollständig zerstört, der Kessel wurde 200 Schritte weit auf ein in der Memel liegendes Floß geschleudert. Ein Arbeiter ist getödtet, fünf sind schwer beschädigt.
— Am 17. starb in Breslau der Geh. Ober⸗Bergrath und Berghauptmann a4. D. Rudolph v. Carnall.
— Der „Times“ wird von ihrem Spezialkorrespondenten in Cawnpore vom 17. 86. telegraphirt: ‚Ich habe die Märkte von Cawapore besucht und auch Erkundigungen längs der Linie eingezogen. Die Baumwollenernte ist allenthalben gut ausgefallen und ihr Ertrag wird rasch versandt, obwohl die Kommunikation auf dem Gangeskanal einige Zeit unterbrochen war. Die Indigoernte ist ebenfalls gut und Indigosamen ziemlich. Es ist sede ÄAussicht auf ein gedeihliches Jahr vorhanden.“
Verkehrs⸗Anstalten.
Liverpool, 19. November. (W. T. W.) Der Dampfer „Biafra“ ist von der afrikanischen Westküste hier eingetroffen.
St. Petkrs burg, 19. November. (W. T. B) Nachdem seit zwei Tagen Frofst eingetreten, geht in der Neva in großen Massen das Eis aus dem Ladoga⸗See. Die Bucht von Kronstadt ist mit . ö bedeckt und die Verbindung zwischen hier und Kronstadt unter⸗
rochen.
— Die Varxng:-Eisenbahngesellschaft macht bekannt, daß am 26. d. M. die fälligen Coupons der Obligationen und eine Divi⸗ dende von 25 sh. pr. Aktie bezahlt werden.
Königliche Schauspiele.
Sonnabend, den 21. November. Opernhaus. (228. Vorstellung.) Cesario. Oper in 3 Akten nach Shakespeare's „Was ihr wollt“ von Emil Taubert. Musik von Wilhelm Taubert. Ballet von P. Taglioni. Unter Direktion des Komponisten. Anfang halb 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Schauspielhaus. (238. Vorstellung.) Ein Erfolg. Lustspiel in 4 Akten von Paul Lindau. Anfang halb 7 Uhr. Mittel⸗ Preise.
Der „Español“ von Sevilla berichtet weiter über den Raub und die Veistümmelung des berühmten Gemäldes von Murillo (heil. Antonius von Padua), das in der Kathedrale von Sevilla aufbewahrt wurde: „Ohwohl der an dem Gemälde verübte Schnitt, vom äußeren Theil des Gitters der Kapelle gesehen, keine Krümmung zu haben scheint, so ist dem doch nicht so; denn wenn man es von der Nähe betrachtet, gewahrt man, daß er solche durchweg hat, was sich auch wohl begreifen läßt, insofern es sehr schwer ist, eine solche Handlung mit festem und ruhigem Pulse auszuführen bei der Stellung, welche das Bild hat, und der, welche der barbarische Urheber dieser Schandthat bei deren Verübung nehmen mußte“ Wie das genannte Blatt ferner berichtet, haben die Behörden Sevillas sofort, nachdem sie von dem Verbrechen Kenntniß erhalten hatten, die entsprechenden Maß—= regeln zur Entdeckung des Verbrechers und seines Raubes angeordnet. Alle Reisenden, Wagen und sonstige Gegenstände, welche die Stadt verlassen und den kostbaren Ausscknitt bergen könnten, werden streng kontrolirt; das gleiche ist betreffs der Schiffe auf dem Guadalqgutvir angeordnet. Sofort gab man auch der Regierung von dem Ereigniß Rachricht, die dann alsbald den Gesandtschaften und den Konsulaten im Aus— land Weisung gab, ihrerseits Alles zur Entdeckung des Raubes zu . wenn kel h etwa an den Ort gekracht würde, wo einer diefer
eamten seinen Sitz hat. Die Handlanger und andere Bedienstete der Kathedrale hat man gefänglich eingezogen. Was das geraubte Bild selbst betrifft, so ist dasselbe von Murillo im Jahre i656 ge— malt worden, in der Zeit, welcher die besten Werke dieses berühmten Malers angehören; damals zahlte das Kathedral-Kapitel im Ver— hältniß zu dem Werthe, auf welchen heute das Gemälde von Kundigen geschätzt wird, nur einen sehr geringen Be— trag dafür. Im Jahre 1813, nach dem Rückzug der Franzosen, hatte Wellington das Gemälde für England ankaufen und für dasselbe so viel Unzen Goldes bezahlen wollen, als auf seinem Raume Platz hätten. Das reiche und auf diesen Besttz stolze Kapi⸗ tel ging aber auf einen solchen Handel nicht ein. Der Preis, den Wellington bot, belief sich, da das Gemälde 15 Fuß im Geviert hat, und jede Unze 320 Realen werth ist und 14 Zoll bedeckt, auf etwa 4700960 Realen. Das Gemälde selbst ist weltbekannt. Um sich einen Begriff von demselben machen zu können, braucht man sich nur in das Gedächtniß zurückzurufen, daß Murillo den Moment dar⸗ stellt, wo der heilige Antonius von Padua, auf die Knie geworfen, die Arme nach dem Jesuskind ausstreckt, welches von der Höhe niedersteigt, umgeben von einer Engelschaar und die von himmlischem Licht durchflossene Wolke zum Schemel. Das Gemälde ist das größte Meisterwerk Murillo's, ein Wunden der Innigkeit und Einfachheit, herrlich durch seine Ruhe und die Anmuth seiner Farben, von hinreißendem Eindruck. Aus Anlaß des
Raubes in der Kirche von Sevilla erinnerte die ‚Espassa Catolica“ an einen bald vor einem Jahre vorgefallenen Raub der heil. Jung frau von Alon so Cano, welche in der St. Michaelskapelle der Kathedrale zu Granada sich befand; glücklicherweise ist dieses Ge— mälde im Monat März dieses Jahres wieder beigebracht wor⸗ den. Man fand dasselbe nach einer wiederholten Haussuchung bei einem italienischen Gipsfigurenhändler und brachte es unter kirchlichen Festlichkeiten, an denen die gesammte Bevölkerung theil— nahm, in die Kathedrale zurück. Der Italiener, bei dem man auch noch andere aus Kirchen geraubte Kunstsachen entdeckte, wanderte natürlich in das Gefängniß, derselbe ist aber im letzten Monat daraus entflohen. Damals ging die Rede davon, daß eine ganze Bande existire, welche den Raub von Kunstwerken betreibe. Da in der letzten Zeit solche Raubfälle im Palacio zu Madrid, aus dem die Cartons von Goya verschwanden, nnd in den Kathedralen von Toledo, Granada, Sevilla und anderen Orten vorkamen, so glaubt man wirklich auch jetzt wieder an das Bestehen einer solchen weit⸗ verzweigten Diebs⸗ und Räuberbande. Man fahndet eifrig nach dem Italiener und seinen Beziehungen. Vielleicht führen diese Nachfor—⸗ schungen zur Entdeckung des Ortes, wo das Meisterwerk Murillo's sich befindet. =
Der Londoner Kunstverein (art-union) hat, wie das „Dr. J.“ mittheilt, für die Summe von 3150 Pfd. St. einen sehr ge— lungenen Stich des berühmten Wandgemäldes von Maclise im Westminsterpalast, das ‚Zusammentresfen Blüchers und We llingtons“, anfertigen lassen, um dasselbe seinen Mitgliedern für 1875 als jährliche Gabe zu liefern. Das Bild selbst ist in Kaul⸗ bachscher Manier ausgeführt und mit Wasserglas überzogen, leider jedoch durch Schimmelbildung auf der porösen Kalksteinwand (Do— lomit) an mehreren Stellen schadhaft geworden. Es stellt die histo⸗ rische Begegnung des alten deutschen Recken (ce vieux hussard débouché, wie ihn Napoleon nannte) mit dem „eisernen Herzog“ dar welche lange als eine faktische bezweifelt wurde, auf die Bitte des Künst⸗ lers und den Wunsch Ihrer Majestät der Königin Victoria . von Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Kronprinzessin dur ein eigenhändiges Zeugniß des Grafen von Rostiz, Blüchers Adfutanten und Augenzeugen der Scene, beglaubigt ist. Die Auffassung ist eine sehr gelungene, durch lange Studien des Künstlers bis ins Einzelne getreue. Ein zerschossenes Landhaus mit der Inschrift ‚à ja belle alliance“ bildet den Hintergrund, auf dem im Centrum des Bildes Wellington auf seinem ermüdeten Schlachtroß „Kopenhagen“ ernst und fast erschüttert Blüchers festschließende Hand ergreift und seinen Dank sagt. Frühere englische Behauptungen, daß Waterloo auch
ohne die Blüchersche Armee gewonnen war, sind bekanntlich ganz vor Kurzem von dem britischen Ingenieur⸗Oberst Chesney in seinen „Mi- litary Biographies“ endgültig widerlegt worden. Blücher, der Feld⸗ marschall „Vorwärts“, preßt Wellingtons Rechte wie im Ungestüm der Verfolgung, die er übernommen, und zu welcher sein feuriger Ren ner unruhig ansetzt. Um beide Feldherren sind rechts und links die Stäbe als Portraitfiguren gruppirt, dann auf der einen Seite die schweren Reiter der Life⸗Guards auf ihren Rappen, auf der anderen die preußischen Hujaren auf leichteren, helleren Pferden, ihre Trom⸗ peter mit tönenden Hörnern. Der verstorbene Künstler verdient auch in Deutschland Theilnahme für sein treffliches Werk.
Nach Beginn der größeren amtlichen Unterrichts⸗Kurse in der Stolze'schen Stenographie, welche im stenographischen Bureau des , , Abgeordneten abgehalten werden, sind noch so zahlreiche Anmeldungen eingegangen, daß die Einlegung weiterer größerer Kurse erforderlich erscheint. ; ;
Der erste derselben wird im Monat Januar 1875 in der König⸗ lichen Gewerbe⸗Akademie, Klosterstraße 36, beginnen und Montag und Donnerstag, Abends ven 8 = Uhr, abgehalten werden. Der Tag der Eröffnung wird später festgesetzt und mitgetheilt.
Anmeldungen zu diesem Kursus werden schon jetzt entgegen⸗ genommen: . .
1) bei dem Lehrer der Stenographie, Herrn Kaeding, Büschings⸗ straße 30 III.,
) in der Papierhandlung des Herrn Honrath, Mohrenstraße 29, am Gensd armenmarkt,
3) bei dem Kastellan der Königlichen Gewerbe⸗A Akademie, Herrn Kutscher, Klofterstraße 36. ]
Den angemeldeten Theilnehmern wird der Tag des Beginns seiner Zeit brieflich bekannt gegeben werden. ;
Diejenigen Theilnehmer früherer Unterrichts⸗Kurse im steno⸗ graphischen Bureau des Hauses der Abgeordneten, welche die Nr 10 bis 12 des stenographischen Erzählers noch zu empfangen haben, können dieselben in den Vormittagestunden von 10— 12 Uhr abheben.
Berlin, den 20. November 1874.
Der Vorsteher des stenographischen Bureaus des Hauses der Ab⸗ geordneten. C. Heidenreich.
Nedacteur: F. Dreh m. Verlag der Expedition (Kesselh. Druck: W. Elsner. Zwei Beilagen einschließlich Börsen⸗Beilage.
Berlin:
Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
4 273.
Berlin, Freitag, den 20. November
187M.
Iusammenstellung abhanden gekommener, zur Amortisation angemeldeter und gerichtlich zu mortifigirender Werthpapiere:
blatt für die gesammte
gStaatssohuldsoheln: Lit. E. No. 5788 über 200 Thlr.
Sohuldversohrelbung der Staats-Anlelhe von 1854: Lit. D. No. 16,496 über 100 IhlIr.˖
Sohuldversohrelbung der Staats-Prämlen-Anlelhe von 1855: Ser. 1015 No. 101,448 über 100 Thlr.
Sohuldversohrelbungen der Staats - Anlelhe von 1868 B.: Iit. E. No. 27, 154 über 50 Thlr. und Lit. F. Nr. 44,312 über 25 Thlr.
Sohuldversohrelbungen der consolldlrten 4x Staats-An- leihe von 1870: Lit. C. No. S350. S351. 56, 995 und 55,096 à 500 Thlr., Lit. D. No. 7779 und 49, 966 à 200 Thlr., Lit. E. No. 14 235 und 57, 775 à 100 Thlr. und Lit. F. No. II, 53 und 29, 908 50 Thlr.
Vormals Königlloh hannoversohe Obllgatlonen: Lit. E. J. No. 4961 und 13,674 à 500 Thlr. Courant, No. S957 über 100 Thlr. Gold und No. 15, 294 über 100 Thlr. Courant. Lit. G. JI. No. 657 über 100 Thlr. Gold.
Prämlen-Soheln des vormals Herzogllch nassaulsohen An- lehns vom 14. Angust 1837: No. 32,833 äber 25 FI.
1 der Provlnz Sohleslen: Lit. C. No. 58 à 109 .
Rentenbrlefe der Provinz Posen: Lit. C. No. 5386 über 100 Thlr.
Rentenbrlefe der Provlnz Saohsen: Lit. A. No. 1095 über 1000 Thlr. Lit. C. No. 2016 über 100 Thlr. .
Rhelnlsoh-Westfällsoher Rentenbrief: Lit. B. No. 1937 à 500 Thlr. nebst Coupons Ser. 3 No. 12 —16 und Talon. ;
Paderborner Sohnuldversohreibung: Lit. D. No. 6259 à 200 Thlr. nebst Coupons Ser. 9 No. 4 und Talon.
Kur- und Nenmärklsoher 4 Neuner Pfandbrief No. 66, Sci über 200 Thlr.
Ostpreusslsohe Pfandbriefe:
Bezeichnung der Pfandbriefe.
Departe-
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Bemerkungen. oder
Prozent- satz.
47 pCt. Talons verloren ge-
45 pCt. ohne Coupons und 47 pCt. gangen.
Pfandbriefe der sohle sis ohen bBandsobhaft.
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II. Altlandsohaftllohe 4 proz. Pfandbriefe:
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III. Nene sohleslsohe 4proz. Pfandbriefe:
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7, 875 lit. 71884 7, 886 25, 256 26,358 33,476 33, 480 42, 835 42, 837 42, 840 52,227 55, 0689 55, 999 hö, 92 Ains ooupons zu altlandsohaftllohen 4proz. Pfandbrlefen: No. 47, 649 lit. ꝗ—-— t. über je 18 Sgr. 4.66 , g= 18 8gr.
n n .
271 k
* 48, 292 *. 4 1 *” 55 18 Sgr. * 52, 993 D Uu. 5 5 12 Sgr.
Die Sohleslsohen 4 prog. Pfandbriefe Lit. A. Ser. III. No. 207, 208 und 210 à 100 Thlr. mit Talons.
Der 4proz. Pfandbrief Lit. C. Ser. T. No. 53 à 509,
Neue Posener Pfandbriefe: Ser. J. oder VI. à 1000 HMlr.:
Ser. J. à 1000 Thlr.: No. 731. 5822.
Ser. II. à 200 Thlr.: No. 1375. 7779. 13,400. 14,779 und
Ser. III. 100 Thlr.:
12,770. 12, 771 und 14,439. 1130.
Ser. VI. à 1000 Thlr.: No. 6019.
Ser. VIII. à 200 Thlr.: No. 7211 und S393.
Berllner Stadt- Obllgationen à 33 Frozent:
Lit. F. No. 1567. 9959. 12.046. 13,6713. 14,394 à 50 Thlr.
Lit. G. No. 3234. 7293. 10,392 à 25 Thlr.
Lit. D. No. 7992. 8127. 9800 a 200 Thlr. .
Lit. B. No. 9227. 10417. 20, 762. 21,268. 2, 628 bis 22,636.
Lit. EF. No. 23,8190 à 50 Thlr.
Lit. G. No. 15,444. 15,445. 28, 248. 31,329. 43, 867 à 25 Thlr. da dieselben als angebsich gestohlen eto. zur Convertirung nicht präsentirt werden konnten.
Lit. E. No. 28, 990 à 10990 Thlr.
Lit. F. No. 16,931. 22.321. 22, 324 à 50 Hhlr.
VI. Pfandbrlefe. Der 4proz. Pfandbrief Lit. G. Ser. II. No. 19 à 500 Mlr. No. 193. 5 No. 1561. 302. 7118. 11,223. 12.705. Ser. V. à 500 Thlr.: No. 310. 768. Ser. IX. à 100 Thlr.: No. 3689. Lit. E. No. 2077 à 100 Ihlr. 2 45 Prozent: 24, 944 à 100 Thlr. Berliner Stadt- Obligationen, welche noch auf 5 Prozent lauten, Lit. D. No. 11,996. 11,097. 11, 102 à 200 Thlr. Lit. G. No. N, 839. 31,512. 44,949 à 25 Thlr.
(Erscheint auf Grund amtlicher MHittheilungen jedes Vierteljahr, s. Circular-Verfügung vom 12. November 1869, Staats- Anzeiger No. 268 Seite 4385 und Ministerial- innere Verwaltung 1869 No. 11 Seite 273.)
Sparkassenbũcher der Berllner Sparkasse: No. 115, 0553 lau-
tend auf Johann Klinger, Eisenbahnarbeiter, über 20 Thlr. 1 Sgr. 8 Pf. No. 54d, 148 lautend auf Sophie Tacke, Dienstmädchen, über 10 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. No. 103,960 lautend auf Henriette Hlting, Fräulein, über 10 Thlr. 11 Sgr. 8 Pf. No. S2, 474 lautend auf Hedwig Masur, Dienstmädchen, über 15 Thlr. 5 Sgr.
Sparkassenbuoh des Maglstrats ln Bromberg No. 4030 lan-
tend auf den Chausséepächter Swieciehowski zu Podgoree bei Znin.
Berglsoh-Märkisohe Stammaktlen à 100 Thlr.: No. 290, 440.
431,470. 488, 065 — 68. 601, S27. 601, S5 1-32. 671,263.
Qulttungsbogen Serie 9. No. 4 der Aktien, Emission de
1873, über die Einzahlung Fon 40 — 80 Thlr. auf 2 nene Ber- gisch. Märkische Stammaktien.
Desglelohen Serle R. No. 15 über die Einzahlung von 40 X
= 800 Thlr. auf 20 neue Bergisch-Märkische Stammaktien.
Bergls oh · Mär klosohe Prloritäts - Obligatlon III. Serie à 100
Thlr.: No. 58,69.
Ber gls oh- Mãärklsohe Prlorltäts - Obligatlonen II. Serie Llt. B.
à 109 Thir.: No. 124,359 - 78.
Bergisoh-Märklsohe Priorltäts-Obligatlon LV. Serie à 100
Thlr.: No. 5044.
Berglsoh-Märkls ohe Prloritâts - Obllgatlonen VI. Serle à 1060
Thlr.: No. 102383 - 92.
Bergls oh- Märklsohe Priorltäts-Obligatlon VII. Serle à 200
Thlr. No. 12,57.
Desgleiohen à 100 Thlr.: No. 78, 540. 1 e. e , Priorltãts - Aktlen IJ. Serle à 100 Thlr.: 0. 4 Bergisoh - Mär kls ohe Nor dbahn-Prloritãts-Obligatlonen à 100
Thlr. No. 4665. 5499 - 590. 6781. 24,490. 31, 746.
Berlin - Görlitzer Elsenbahn:; Stamm- Prioritäts-Aktien No. 14,558. 14.637 und 16, 8I6.
Oöln- Mindener Elsenbahn: Aktien (alte) No. 36, 154. 54. 906 à 200 Thlr.
Stamm- Aktien Lit. B. No. S402. 8403. 47,520. 47,521. 47, 531 à 200 Thlr.
41proz. Prioritũts - Obligation III. Emission Lit. B. No. 30, 394 à 100 Thlr.
4proz. Prioritäts-Obligationen ILV. Emission Lit. A. No. 2633 à 1000 Thlr.
No. 3729. 11, 848. 13, 10 à 500 Thlr.
No. 73. 5576. 7658. 12,776. 25,675. 25,576. 25,677. 25,678. 25,679. 26,802. 29, 628. 29, 629. 31,522. 42,583 à 100 Thlr.
4x FPrioritäts-Obligationen IV. Emission Lit. B. No. 56, 701. 57, 54 à 100 Thlr.
Halle Sorau-duben: Stamm-Prioritäts-Aktien No. 32 38371 bis 32,878, No. 24,772 und No. 28, 944 bis 28,947 à 200 Thlr., Stamm- Aktien No. 11,145 bis 11,147. 36, 193. 36,398. 15,024. 16,734 11, 140. 11,148. 23,904 über je 100 Thlr.
Mãärkisoh - Posener Elsenbahn: Stamm-Prioritäts-Aktie No. 35,808 über 200 Thlr.
Nleders ohleslsoh-Märkisohe Elsenbahn.
Bezeichnung
der Kapital No dazu ge- Ppörigen à
Coupons Thl. Sgr.
Bemerkungen.
der Emission.
Durch Diebstahl ab- handen gekommen.
— 32,304. Mit 100 — Coupons und Talon.
I. 19, 21. dito. 100
Angeblich verloren ge- gangen.
Durch Diebstahl ab- handen gekommen.
Ohne Coupons und Talon.
Mit Desgl. Coupons : und
Talon.
Statistische Nachrichten.
Nach den vom Kaiserlichen statistischen Amt aufgestellten Nach⸗= weisen der Finnahmen an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchssteuern im deut schen Zollgebiete für die Zeit vom 1. Ignuar bis Ende Oktober 1874 belief sich die Soll- einnahme sämmtlicher in Betracht kommenden Abgabenzweige auf 67,314,163 Thlr. gegen 70, 002,422 Thlr. im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres, hat sich also im laufenden Jahre um 2688,259 Thlr. vermindert. Dieser Ausfall erhöht sich aber auf 2835,292 Thlr., wenn man von dem Sollertrage die auf gemeinschaftliche Rechnung
ezahlten Ansfuhrbonifikation, welche sich auf 3,599, 09 Thlr. gegen 452,027 Thlr. im Vorjahr beliefen, in Abzug bringt. Der Gesammt⸗ ertrag aller Steuerzweige stellt sich dann nur auf 63,715, 103 Thlr. gegen 66,550,395 Thlr. in 1873 und entfallen hiervon auf: Zölle 30,913,007 Thlr. (gegen 1873 weniger 6,432,490 Thlr.), Rübenzuckersteuer 8,480, 186 Thlr. (gegen 1873 mehr 1470363 Thlr.), Salzsteuer 8, 748,B850 Thlr. (gegen 18533 mehr 316,451 Thlr.), Steuer vom inländischen Tabaksbau 237,939 Thlr. (gegen 18575 mehr 89031 Thlr.), Branntweinsteuer 10, 167599 Thlr. (geßen 18573 mehr 1,291,374 Thlr.), Uebergangsabgaben von Brannt⸗ wein 28,423 Thlr. (gegen 1873 mehr 2145 Thlr.), Brausteuer 4.902058 Thlr. (gegen 1873 mehr 422,845 Thlr.), Uebergangsabgabe von Bier 237, 0941 Qör. (gegen 1873 mehr 4959 Thlr.). Der oben nachgewiesene Einnahmeausfall kommt sonach lediglich auf Rechnung der Zölle und ist hier hauptsächlich durch vermindertz Einfuhr von Kaffee und Rohtabak, sowie durch die mit 1. Oktober v, J. in Kraft getretenen Zollbefreiungen von Roheisen und Zollermäßigungen für Materialeisen, Maschinen 2c. hervorgerufen. ;
Von der oben nachgewiesenen Solleinnahme sind in den einzelnen Bundesstaaten folgende Beträge aufgekommen: in Preußen 45,809,382 Thlr. (1873: 47,321,589 Thlr.) und zwar: Osfpreußen 13544187 Thlr. (1873: 1,7562, 8i0 Thlr.), Westpreußen 1B702316 Thlr. (1873:
1533, 611 Thlr.), Brandenburg 6042096 Thlr. (183: 6,025,188 Thlr.), Pommern 2824, 152 Thlr. (18713: 2912932 Thlr.), Posen 2,183,775 Thlr. (1873: 1910,859 Thlr.), Schlesien 4.990, 370 Thlr. (is73: 5,251,170 Thlr.), Sachsen 8,7744425 Thlr. (1873: 7,847, 095 Thlr.), Schleswig-Holstein mit Lauenburg und den Hauptämtern Lübeck und Hamburg 2,853,362 Thlr. (1873: 3,0940375 Thlr), annover mit dem Hauptamte Bremen 4,162,716 Thlr. (1873: 449,983 Thlr.), Westfalen 2041 440 Thlr. (1873: 2,430 0996 Thlr.), Heffen Nassau 2076413 Thlr. 1873: 2.290, 793 Thlr.), Rheinprovinz 6,559,346 Thlr. (1873: 7 827,598 . Hohenzollern 54,787 Thlr. (1873: 49,168 Thlr.); sodann in: Bayern 2, 74,643 Thlr. (1873: 3, 152, 153 Thlr.) Königreich Sach en 4 654,019 Thlr. 1873: 15825. 955 Thlr.), Württemberg 1420 507 Thlr. (i873: 1,411, 395 Thlr.), Baden 1,985, 999 Thlr. ÜUs873: 2241, 8Jz5 Thlr.), Hessen L137, 973 Thlr. (18735: 15378, 573 Thlr.), Mecklenburg⸗Schwerin und Strelitz 471,855 Thlr. (1873: 4625066 Thlr.), Sachsen⸗Weimar 249,652 Thlr. (1873: 205.488 Thlr.), Oldenburg 233,043 Thlr. (1853: 446,959 Thlr.), Braunschweig 16,780,501 Thlr. 1833 1592,19 Thlr.), Sachsen⸗Meiningen 435099 Thlr. (1873: 403 202 Thlr., Sachsen⸗Altenburg 171548 Thlr. (18733: 167,297 Thlr. Sachsen⸗Coburg⸗Gotha 195,831 Thlr. (is73: 188,699 Thlr.), Anhalt IL4253,797 Thlr. 1873: 1,183,087 Thlr.), Schwarzburg⸗Rudolstadt S6, 412 Thlr. (1873: 80687 Thlr), Schwarhurg. Son ders hu fen 70, 284 Thlr. (1873: 31,817 Thlr.), 36 ä. L. 15,778 Thlr. (1873: 17144 Thir), Feuß J . ils Thlr. (i373: 1906, is Thlr), Elsaß⸗Lothringen 3,631,385 Thlr. (1873: 4,189,683 Thlr.) Hierzu treten noch für das Großherzogthum Luxemburg 444,912 Thlr. (1873:
596,543 Thlr.) — Ein indisches Blatt enthält eine Statistik über die
Wehrkraft der Eingeborenen⸗Staaten in Indien. Dar— nach zählen die kombinirten Armeen der eingeborenen indischen Fürsten
Ilö, 05 Mann. Die Artillerie zählt 5300 große Geschütze. Hydrabad
hat die größte Armee: 36,890 Mann Infanterie, 8203 Mann Kavallerie und 725 Geschützen. Zunächst kemmt Bundle cund mit 22,163 Mann Infanterie, 2677 Mann Ka⸗ vallerie und 421 ,, . Cashmir nimmt den dritten Platz auf der Liste ein mit 13,436 Mann Fußvolk, 1393 Reitern und 96 Ka nonen. Gwalior besitzt I6050 Mann Infanterie, 6000 Mann Ka⸗ vallerie und 210 Kanonen; Kattywar 153300 Mann Infanterie, 4000 Mann Kavallerie und 505 Kanonen; Doderpore 150690 Mann In- fanterie und 6240 Mann Kavallerie. Die Streitmacht jedes übrigen Staates übersteigt nicht 10000 Mann.
— Den Statistiken des Bureau Beritas“ zufolge wurden im Monat September 143 Segelschiffe, sowie 1 Dampfer als ver⸗ loren oder vermißt gemeldet. Bon ersteren gehören 61 der englischen und 24 der französischen i an, und von letzteren waren 7 englisch und se einer franzoösisch, deutsch, amerikanisch und spanisch.
Verkehrs⸗Anstalten.
Bern, 19. November. (W. T. B.) Laut einer offiziellen Mel⸗ dung an das eidgenössische Postdepartement ist in Folge starken Schneefalles und furchtbaren Sturmes jeder Verkehr über den Simplon unterbrochen.
— Aus Caleutta wird elegraphirt, .
ooghly eine unglückliche Kollifion zwischen zwei Schiffen ereignete. . sanken, aber ihre Namen sind nicht bekannt. Ein Dampfer wurde nach dem Schauplatz der . gesandt. = Weiter wird emeldet: Es ist ermittelt worden, daß die Schiffe, welche nach einer , on im Hooghly sanken, der French Empire, in Ballast von Aden, und der City of . vonn London waren. Die Ursache der Kollision ist noch nicht aufgeklärt schaft des „City of Edinburgh“ und drei Mectrosen des French Empire! wurden gerettel. Zwei Bootsmannschasten sind als vermißt
daß sich auf dem
gemeldet.
Eine Bootsmann⸗
* , 6 2 *
8
.
.