1874 / 304 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 29 Dec 1874 18:00:01 GMT) scan diff

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unter der früheren Ordnung der Dinge, wo die

Bischöfe noch eine selbstãndigere 2 und die 2 nur in seltenen Fällen in kirchlichen Dingen mit dem Papste in Berührung kamen. Schon die im Anfang dieses Jahr hunderts geschlossenen Konkordate haben direktere und ge⸗ wissermaßen intimere Beziehungen zwischen dem Papst und den Regierungen hervorgerufen; vor Allem aber hat das vatikanische Conzil und seine beiden wichtigsten Beflimmun⸗ gen, über die Unfehlbarkeit und über die Jurisdiktion des Papstes die Stellung des letzteren auch den Regierunger gegenüber gänzlich verändert, und das Interesse der letz⸗ teren an der Papstwahl aufs höchste gesteigert, damit aber ihrem Rechte, sich darum zu kümmern, auch eine um so festere Basts gegeben. Denn durch diese Beschlüsse ist der Papft in die Lage gekommen, in jeder einzelnen Diözese die bischöflichen Rechte in die Hand zu nehmen, und die päpstliche Gewalt der landesbischõflichen zu substituiren. Die bischöf⸗ liche Jurisdiktion ist in der päpstlichen aufgegangen; der Papst übt nicht mehr, wie bisher, einzelne be⸗ stimmte Reservatrechte aus, sondern die ganze Fülle der bischöflichen Rechte ruht in seiner Hand; er ist im Prinzip an die Stelle jedes einzelnen Bischofs getreten, und es hängt nur von ihm ab, sich auch in der Praxis in jedem einzelnen Augenblick an die Stelle desselben gegenüber den Regierungen zu setzen. Die Bischöfe sind nur noch seine Werkzeuge, seine Beamten ohne eigne Verantwortlichkeit; sie find den Regierungen gegenüber Beamte eines fremden Sou— veräns geworden und zwar eines Souveräns, der vermöge seiner Unfehlbarkeit ein vollkommen absoluter ist mehr als irgend ein absoluter Monarch in der Welt. Ehe die Regierun⸗ gen irgend einem neuen Papste eine solche Stellung einräumen und ihm die Ausübung folcher Rechte gestatten, můss en sie sich fragen, ob, die Wahl, und die Person desselten die Garantien darbieten, welche sie gegen den Miß⸗ brauch solcher Gewalt zu fordern berechtigt sind. Dazu kommt noch, daß gerade unter den jetzigen Verhältnissen nicht mit Sicherheit zu erwarten steht, daß auch nur die Garantien, mit welchen in früheren Zeiten ein Konklave umgeben war, und welche es selbst in seinen Formen und seiner Zufammen setzung darbot, zur Anwendung kommen werden. Die vom

haltung der Chausseen,

noch bezügli n . ö

in dem Reichs⸗Strafgefetz buche im⸗ mungen getroffen, und es handelt sich r . 8. welche nicht einen Gegenstand der letzteren bildet, auf welche dasselbe also auch keine Anwendung finden kann.“ Nach dem⸗ selben Erkenntnisse des Ober⸗Tribunals finden die in den zusãtz⸗ lichen Vorschriften zu der Kabinets⸗Ordre vom 29. Februar 1840 enthaltenden polizeilichen Bestimmungen auf die Staatz⸗ Chausseen in ihrem ganzen Um fange Anwendung. Als Begriffsmerkmale einer solchen Staatschaussee sind anzusehen: die Anlegung oder Unterhaltung derselben durch den Staat und die Erhebung von Chausseegeld auf denselben. Da⸗ gegen ist der Umstand, ob diese Verkehrsstraßen gepflastert . chaussirt sind, sowie, ob sie Städte oder bewohnte

rtschaften Durchschneiden, an sich für das Vorhanden⸗ sein des Begriffes einer Chaussee nicht von Bedeutung. „In der Regel, führt das Ober⸗-Tribunal diesen Rechtssatz aus wird bei der Anlegung von Chausseen, welche Städte berühren, diejenige Wegestrecke, welche innerhalb der Stadt eine Straße bildet, von vorn herein nicht zur Chaussee gehören, weil sie bei Anlegung der letzteren schon vorhanden war, und von der Stadt unterhalten wird. Dagegen hat die Verordnung vom 16. Juni 1838 über die Kommunikationsabgaben die Einverleibung solcher Strecken in die Chaussee vorgesehen. Dieselbe verfügt in 2, daß auf den im Zuge einer Ehaussee liegenden Straßenstrecken künftig ein Pflaster⸗ oder Wegegeld nicht mehr neben dem Chausseegeld erhoben werden dagegen die Unterhaltung dieser Straßenstrecken, in angemeffener Breite, auf den Staat übergehen und die Entschädigung für den Wegfall dieser Hebungen mit Rücksicht auf die Unterhaltungs⸗ kosten regulirt werden soll. Wenn also der Staat die Unter⸗ haltung einer solchen, im Zuge einer Chaussee liegenden Straßen⸗ strecke trägt, dagegen das Chausseegeld für diese Strecke erhebt, so ist dieselbe eben dadurch ein Theil der Chausse geworden. Zwar bestimmt 5. 111. e., daß durch die Uebernahme solcher städtischen Stra enstrecken in der bisherigen Verpflichtung zur polizeimãßigen Reinigung der Straßen nichts verändert werde; aber hierin ist nur eine, mit Rücksicht auf die besonderen Ver hältnisse des städtischen Verkehrs gebotene Ausnahme zu erken⸗ nen, durch welche das durch die Uebernahme der Unterhaltung

schritt mit demselben die Front der Offiziere entlang und geruhte

letztere dem Jubilar vorzustellen.

Aus Centralasien meldet der „Russ. Inv.“ Fol⸗

gendes:

Eine kleine Attheilung des transkaspijchen Militärbezirks hat im

November eine Re kognoszirung in der Umgegend des Atrek

ausgeführt. General Major Lomakin leitete persönlich die Expedition,

welche aus zwei Compagnien Infanterie bestand, die zu Wasser aus

Krassnowodsk nach Tschikischljar übergeführt und von dort an das

rechte Ufer des Atrek dirigirt wurden. Nach der Landung wurde un⸗

fere Abtheilung von den örtlichen Turkmenen friedlich begrüßt.

Einige Jomuden traten für die Zeit, daß die Expedition

den Atrek aufwärts ging, in unseren Diinst und erfüllten

gewissenhaft verschiedene Aufträge. Die Anwesenheit turkmenischer

Aeltesten benutzend, schloß General Lomakin mit ihnen eine Ueber—

einkunft hinsichtlich des Nomadisirens ihrer Aule in den Grenzen des

transkaspischen Bezirks. Die Aeltesten unterwarfen sich dabei willig

den Regeln, welche ihnen für den erwähnten Fall vorgeschlagen wur⸗

den und darin bestanden, daß die Turkmenen bei dem Eintritt in unser Gebiet gewählte Aelteste zur Aufsicht über die Stam mesgenossen besäßen, welche einerseits die Gegenden im Voraus bezeichnen sollen,

wo ihre Aule nomadisiren wollen, und andererseits als Vermittler zwischen unseren Behörden und den Aulen dienen. Gemäß diesen Regeln haben die Atabaiewer un? Dschafarbajewer zwei Chane gewählt, welche von dem Commandeur der Abtheilung bestatigt wurden. Zu gleicher Zeit haben die um Kurjadag noma— difirenden Teke friedliche Absichten gegen uns geäußert. Sie gaben auf unsere Forderung 32 Gefangene heraus, welch‘ sie im Oktober bei der Plünderung eines Jomuden Auls, 38 Werst von Krassne vodsk, gemacht hatten und sandten uns eine Handelskarawane und drei Nelteste. Die übrigen Gefangenen versprachen sie Ende Dezember auszuliefern und zugleich eine zweite Kara Cane nach Krassnowodsk zu senden. Die Abtheilung, welche am Atrek gewesen, kehrte am 9 Dezember nach Krassnowodsk zurück. Der Gesundheitszustand der Truppen war ausgezeichnet. Im Ganzen wurde ein einziger Kranker ins Lazareth bejördert.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 21. De⸗ zember. Da das Comité, welches zur Erörterung der Frage wegen der Beamten⸗-Gehalte niedergesetzt worden ist, bis jetzt nur ein Gutachten über die Gehalte, der beim Hofgericht angestellten Beamten abgegeben hat, so wird, einer Korrespondenz der „Göteborgp.“ zufolge, angenommen, daß ein Vorschlag zur de⸗ finitiven Ordnung der Lösungsangelegenheit, welcher dem im

Italien. Rom, 21. Dezember. (It. N.) Der Chef des

Auswärtigen Amtes ist bereits gestern abgereist, um die

Feiertage in Mailand zuzubringen. Erst nach seiner

Rücklehr nach Rom werden die Ernennungen im diplomatischen

Corps stattfinden. Denn nachdem Graf Cadorna beschlossen

hat, die Präsidentschaft im Staatsrath zu übernehmen, wird

außer den Gesandtschaftsposten in Madrid und St. Petersburg

auch der von London erlerigt.

Der neue niederländische Gesandte am italienischen

Hofe, von Westermberg, ist hier angekommen und hat sich im Aus⸗

wärtigen Amte vorgestellt. Der frühere Vertreter der Niederlande,

Hr. von Hoeven, bleibt bis nach dem Neujahrgempfange in Rom,

weil er dem Könige seine Glückwünsche zum neuen Jahre noch

einmal darbringen will. . Wie die sardinischen Zeitungen berichten, haben Pro⸗ vinzial⸗Deputation und Gemeinderath von Cagliari beschlossen, die Regierung zu ersuchen, ihre Insel keinen Individuen mehr als Zwangsaufenthalt anzuweisen und die bereits dahin Verwie⸗ senen besser überwachen zu lassen.

In dem heutigen Konsistorium präkonifirte der Pap st, nachdem er dasselbe mit einer Allokution an die anwesenden Kardinäle eröffnet, folgende Würdenträger: Zum Patriarchen von Antiochien (syrischer Ritus) wurde ernannt der Msgr. Dio⸗ nysius Scelhot, bisher Bischof von Aleppo in Syrien. Zum Erzbischof von Reinis wurde ernannt Msgr. B. Langenieux, bisher Bischof von Tarbes; zum ErzbischoFf von Tours Msgr. Colet, Bischof von Lugon; zum Erzbischof von Florenz Don Cecconi, Kanonikus in Florenz und Hi⸗ storiograph des vatikanischen Konzils. Für die Kathedral⸗ kirche von Pontremoli wurde präkonisirt Msgr. Milani, Mitglied des Minoriten⸗Ordens und hisher Erzbischof von Tra⸗ janopolis in partibus; für die Kathedralkirche von Le Mans Msgr. Chaulet d'Dutremont, bisher Bischof von Agen; für die Kathedralkirche von Poggio Mirteto Don Rossi daselbst; für die von Livorng Don Mezzetti aus Lucea; für die von Trapani Don Buongiorno; für die von Tarbes Msgr. Jourdan, früher Pfarrvikar an der Madeleine in Paris; für die von Agen Msgr. Fontenau von Bordeaux; für die griechisch⸗rumänische Kathedral⸗ firche von Lugos Don Michalyi d Aspia; für die von Trujillo (Peru) J. D. Armester. Dazu kommt eine Reihe von Ernen⸗

In Greenwich lief gestern ein zweites Schiff für die 6 Es

Jm. ö Bezeich⸗ erliner, Leipzi z ö hrer drei.

28. Dezember. (W. T. B.) Nach einer aus Madeira ngegangenen telegraphischen Meldung ist das Auswanderer⸗ schif „Cospatrick“, das sich auf der Fahrt nach Neuseeland befand, am 17. v. Mts. auf offener See verbrannt. Von 465 Personen, die sich an Bord befanden, haben nur 3 sich zu ret⸗ ten vermocht.

Frankreich. Paris, 28. Dezember. (W. T. B.) Den Informationen der „Agence Havas“ zufolge dürfte es nunmehr als sicher angenommen werden, daß eine Modifikation des gegen⸗ wärtigen Ministeriums jedenfalls vor Durchberathung der lonstitutio nellen Gesetzentwürfe nicht eintreten wird.

Spanien. Ein Korrespondent der „Independance“ im spanischen Hauptquartier zu Logronßo theilt die Ordre de Bataille der unter dem Ober⸗Kommando des Marschalls Serrano gegen die Carlisten im Felde stehenden Armee mit:

Hamburg, 27. Dezember. Der Senat hat nun das Budget der Bürgerschaft vorgelegt und . tn selbe aufs Neue um Prolongation der Einkommensteuer, der sonstigen Einnahmen 2 ersuchen müssen, da erst in den letzten Monaten die Etatspositionen für das abgelaufene Jahr definitiy festgesetzt worden. Ein gleicher Antrag hat zu Gunsten der Finanz⸗Deputation gestellt werden müssen, daß der vierte Theil der veranschlagten Ausgaben für das kommende Jahr verausg⸗ gabt werden kann. Unter den Einnahmen figuriren 6 120 430 Rmk. Staatsvermögens⸗Einkommen, Domänen 2c. 15 Mh. gh Rmk. Steuern und Abgaben, 2.272 500 Rmk. Gebühren . Die Sesammt⸗Cinnahme stellt sich auf 23,578,225 Rmk. die Ausga⸗ ben inkl. des Reichshaushalts⸗- Etats von 3,233 475 Rmk'. auf zusammen 24 913,985 Rmk., so daß sich ein Defizit von 1,385,760 Rmk. ergeben würde. Nach den Erfahrungen der letzten Jahre ist indeß eine Unterbilanz nicht zu erwarten. Na

römischen Kaiser, von Spanien und Frankreich geübt sive hat sich oft genug als illusorisch . 3 . welchen die verschiedenen Nationen durch Kardinäle ihrer Na⸗ tionalität im Konklave ausüben konnten, hängt von zufäl⸗ ligen Umständen ab. Unter welchen Umständen die nächste Bapstwahl stattfinden, ob dieselbe nicht vielleicht in übereilter Weise versucht wird, so daß die früheren Garantien, auch der . nach, nicht gesichert wären wer wollte das voraus—⸗ Aus diesen Erwägungen scheint es mir wünschen daß diejenigen europäischen Regierungen, , , e. kirchlichen Interessen ihrer katholischen Unterthanen und durch die Stellung der katholischen Kirche in ihrem Lande bei der Papstwahl interessirt sind, sich rechtzeitig mit den dieselbe be⸗ treffenden Fragen beschäftigen, und wo möglich, sich unter einander über die Art und Weise verständigen, wie sie sich ö ö , wollen, und über die Bedin⸗ gen, von welchen sie event. die Aner ĩ ö ö 2 . kennung einer Wahl Eine Einigung der europäischen Regierungen in di Sinne würde von ö en 6 vie elf Stande sein, im Voraus schwere und bedenkliche Komplika⸗ bis . 6 dah b zum S cam, n daher ergebenst, die Regierun ĩ Mittwoch, den 26. 95 die Ehre haben, . . ] sz * sie geneigt sein möchte zu einem lien ormittags eventuellen Verständigung mit uns Krieg dies Frage det Pan zu bieten. Die Form, in welcher dies geschehen könnte, würde dann leicht gefunden werden wenn wir vorerst der Bereitwilligkeit sicher sind. Ich ermächtige Ew. ꝛc, diesen Erlaß vorzulesen, bitte Sie aber einstweilen, denselben noch nicht aus der Hand! zu geben und die Sache überhaupt mit Diskretion zu behandeln.

(gez) von Bismarck.

In der Woche vom 6. bis 12. Dezember 1 e⸗ prägt worden an Goldmünzen: lügt, rn . stücke, 1,887,230 Mark 10⸗Markstücke; an Silbermünzen: 669,725 Mark 5⸗Markstücke, Ss, 937 Mark 1⸗Markstücke, 230 3597 Mark 20 Pf. 20⸗Pfennigstücke; an Nickelmünzen: 63,293 Mark 20 Pf. 10 Pfennigstücke, 69, 63 Mark 70 Pf. 5⸗Pfennigstücke; an Kupfermünzen: 55406 Mark 90 Pf. 2 Pfenn h ftůcke 18,901 Mark 37 Pf. 14Pfennigstücke. Vorher waren geprägt an Goldmünzen; 878,792 590 Mark 20⸗Markstücke, 219, 515, 650 Mark li- Martftiücke; an Silbermün en, 321 50 Mart Miarl⸗ stücke, Il, 125,722 Mark 1⸗Markstücke, 9,274, 87 Mark Pf 20⸗Pfennigstücke; an Nickelmünzen: 625,380 Mark 40 6 10⸗Pfennigstücke, 1336, 279 Mark Pf. 5⸗Pfennigstücke; un Kupfermünzen: 1680, 174 Marl 69 Pf. 2⸗-Pfennigstücke, 65g, 089 Mark 1 Pf. 1⸗Pfennigstücke. Mithin sind im Ganzen geprãgt: an Goldmünzen; S80 78.940 Mark 20-Markstücke, 21,32 836 Mark 10 Markstücke; an Silbermünzen: 2, 991,295 Mark ⸗Mart⸗ stücke, 32 010, 559 Mark . Markstücke, 9 495,204 Mark 20 Pf 2B fennigstücke; an Nickelmünzen: 4 688.573 Mark 60 5 10Pfennigstücke, 1406222 Mark 70 Pf. 5⸗Pfennigstücke; an Kupfermünzen: 1735, 581 Mark 59 Pf. - Pfennigstücke, 677 990 Mark 38 Pf. 1⸗Pfennigstücke. Gesammtausprägung: an Gold⸗ münzen: I02,08l, 330 Mark; an Silbermünzen: 44,497, 158 Mart 20 Pf. an ickelmünzen; Ch hz Mark 39 Bf. an Kupfermünzen 2,4135571 Mark 97 Pf.

Nach 5. 1 des Vereinsgesetzes ist von allen Ver⸗ sammlungen, in welchen öffentliche Angelegenheiten erörtert werden sollen, bis 24 Stunden vor dem Beginn der Versammlungen Anzeige bei der Ortspolizeibehörde zu , e. In Beziehung auf diese Bestimmung erkannte das

er⸗Tribu nal in seiner Sitzung vom 5. November cr., daß Versammlungen, welche zu einem andern Zweck veranstaltet werden, in denen aber dennoch von einem oder mehreren Anwesenden das Gebiet der politischen Erörterung

betreten wird, nicht schon deshalb unter di oben erwähnten , . unter die Kategorie der

Durch die im Reichs⸗Strafgesetzbu 366 Nr und 9) enthaltenen Vorschriften zur m er des . hinderten Verkehrs auf öffentlich en Weg en, Straßen und Plätzen, sind nach einem Erkenntniß des Sber-Tribu⸗ nals vom 3. Dezember er. die bezüglichen preußischen Spez iglbestimmungen über die n (die zusätz⸗ lichen Bestimmuugen zu der Fabinets⸗Ordre vom 259. Februar

an sich begründete rechtliche

den Postanstalten der Verkauf der vom L. Januar neuen Postfreimarken begonnen hat.

Auf dem Bahnhofe zu

richtet und am 15. dieses Monats worden. Es sind dieser Stelle,

tigungsbefugnisse worden.

zur Disposition Schmidt, zuletzt Direktor

Die Beerdigung desselben findet Donnerstag, den 351. d.

auf dem Matthäi⸗Kirchhofe statt.

Der Kaiserlich russische G ir Osten⸗Sacken, Ie nf, ,

begeben hatte, traf gestern f

Darmstadt weiter fort. tant Graf Ezernitscheff⸗Krouglikoff,

burg abgereist. S. M. S. „Au gusta“ hat am 11. November er.

angekommen; von hier aus beab

vinz zu gehen und die Reise so während der Weihnachtstage in dasselbe demnächst gedenkt nach der dann nach Columbien zu gehen.

S. M. Knbt. von Plymouth nach Kiel in See gegangen.

Baden. Karlsruhe, 22. Dezember.

Curacao ist, von wo

(Fr. J.)

Bezirks rathe wegen Ungehorsams gegen eine bezirksamtliche

entlassen worden. Bei Gelegenheit der von Neupriestern Ihringer und . an den hof eingereichten Beschwerde gegen das Urtheil diger, gestützt auf einen Gesetzes⸗Paragraphen,

und weil sie den Betheiligten kein j flößten ö ‚. ungeschwãchtes

Mecklenburg. Schwerin, Das Regierungsblatt publizirt eine ordnung, durch welche der me auf den 19. Februar 1875 nach

Vertrauen

ordentliche Kontributionen, sowie die Großfürstin Marie von Rußland. Außerdem sollen

über die Aenderung der Verfassung fortgesetzt werden.

Heute Nachmittag traf Se.

lichen Höfe hier ein.

gen, 26. Dezember. (Leipz. Zig.

in der Hauptsache beendigt, h! h 18. Januar, mil Zustimmung der finanziellen Bewilligungen sind von Landtag beschloß, neue S Hildburghausen und die

Regierung, vertagt. großer Tragweite:

1840 nicht aufgeboben worden. „Weder bezüglich der Er⸗

y die Realschule in Saalfeld

Verhältniß nicht alterirt wird.“ Wir machen wiederholt darauf aufmerksam, daß bei ab gültigen

l Plauen im Voi ist ei

Zollabfertigungsstelle mit . für , , ö. 3. ö eröffnet Vᷣord ö elche e 5⸗ niglich sächsischen Hauptsteueramtes 4 e ! * zeichnung „Königliches Hauptsteueramt Plauen, Zollabferti⸗ gungsstelle am Bahnhofe“ führt, die vollen Hebe⸗ und Abfer⸗ eines Hauptamtes mit Niederlage beigelegt

Der General⸗Lieutenant von Tres kow, Comma * 2 2 1 nd der 2. Division, ist mit Urlaub von Danzig hier ,

Gestern früh verstarb hierselbst der General-Lieutenant der Kriegs⸗Akademie.

Vormittags vom Trauerhause, Schöneberger Ufer Nr. 13, aus

vor einiger Zeit nach St. Petersburg 1 rüh auf der Rückreife von dort wie—⸗ er hier ein und setzte nach kurzem Aufenthalt seine Reise nach Der Kaiserlich russische General⸗Adju⸗

r welcher vorgest Abend hier angekommen war, ist gestern Abend 63 St. .

bados verlassen und ist am 14. desselben Monats in La Guayra

ichtigte dasselbe na Cabello, dann nach Coro und einigen , .

einzurichten, daß das Schiff Barre von Maracaibo und

Albatroß“ ist am 27. Dezember er.

durch seine Beschwerdeführung gegen das vorge ĩ

r gesetzte B

weiter bekannt gewordene ultramontane ö . in Bühl ist von dem durch den Landes⸗Kommissär präsidirten

fügung und wegen Beleidigung des Bezirksamtes seines Dienstes den verurtheilten obersten Gerichts⸗ 6 J. ie Ablehnu

einer Anzahl Ober-Hof⸗Richter wegen gesetzlicher luna er

28. Dezember. (W. T. Großherzogliche Ver⸗ k Landtag : alchin ein ĩ

Unter den Propositionen der wer nb n n n le e, welche dem Landtage zur Berathung vorgelegt werden sollen, befindet sich u. A. ein Gesetzentwurf uͤber ordentliche und außer⸗

über die Prinzessinnensteuer für

während der letzten Landtagssession begonnenen Verhandlungen

Sach sen⸗ Weimar⸗Eisenach. W eim ar, 28. Dezember.

J . Königliche Hoheit der ĩ Heinrich der Niederlande zu n g g; am 2

Sachsen⸗Meiningen⸗Sildburghausen. Meinin⸗ Da die Etatsberathungen der Landtag bis zum

. yr das Gymnastum in

Hilbb . a e hier, sofern die städti

Behörden nicht erhebliche Beiträge hierzu . . durch Creirung einer Selekta aus

Mts,

Graf

Bar⸗

aus

Der

Ver⸗

ein⸗

B.)

die

Die Der

XVIII. Einnah

außerordentliche 900, 000.

J ,,,, 632 309. quidirung der Central⸗Aktiven, eventuell d

den Kassenbeständen außerordentliche 2,500 .

der Bedeckung ordentli

ordentliche 17, 343 563.

einem allgemeinen Ueberschlag würde sogar das letzt jahr mit 2— 3 Millionen Court. Mk. 3. .

. , , n,. Wien, 25. staatsvoranschlag für die im Reichsrathe vertrete 5⸗ nigreiche und Länder für das Jahr 1 folgende l (in Gulden österr. W.) auf: Erster Theil. Erforderniß. Staatz⸗ ausgaben: J. Allerh. Hofstaat ordentliche Ausgaben 4,650 009

Il. Ftabinets kanzlei Sr. Maseftät ordentliche 74,3953. IIs. Reich rath ordentliche 648. 670, außerordentliche 500, 000. IV. Reichs⸗ gericht ordentliche 22,0900. V. Ministerrath ordentliche 619 060

II. Ministerium des Innern ordentliche 16,636, 000, außerordent⸗ liche 2840 500. VII. Ministerium für Landesvertheidigung or⸗

dentliche 377,300, außerordentliche 1,000 000. VIII. Ministe⸗ rium für Kultus und Unterricht ordentliche 13511 024 außer⸗ ordentliche 3, 89,7109. IX. Ministerium der Finanzen ordentliche 69 642 200, außerordentliche 2,546, 890. X. Handels⸗Ministerium ordentliche 20, 488, 000, außerordentliche 2.826 437. Twen et Srrest⸗ Ministerium ordentlich atichen. Bo. gnft r aHwerein für Bergbau ꝛc, XII. Ministerium der JZationen. Brüsseler Prämien- Anleihen de liche J, 116,850. XIII. und 187 XIV. Pensions- Etat olschaft,

und Dotationen ordentliche ger . XvyI. Staatsschuld rd Kegulirun ge. Verbande Ch igati enen, Fr

neue Gasbereitunge⸗Gejellschaft, Prioritg 1664002. XVII. Vertonen. G 3 . 3 , . XVIII. Beitt ig Jeist S6). ufwande für die gemeinsamen Angelegenheiten ordentkie 76, 267, 146. Gesammtsumme des Erf., hene . gaben 343, 132307, außerordentliche 38,238, 599. Zweiter Theil. Bedeckung. Staatseinnahmen. V. Mi⸗ nisterrath ordentliche Einnahmen 430 000. VI. Ministerium des Innern ordentliche 1,133, 960. VII. Ministerium für Landes⸗ vertheidigung ordentliche 39,288. VIII. Ministerium für Kultus und Unterricht ordentliche 4,766,336, außerordentliche 1, 507, 106 IX. Ministerium der Finanzen ordentliche 317, 568, 457 außer⸗ ordentliche 2,174,728. X. Handels ⸗Ministerium ordentliche 20 080 000, außerordentliche 260, 900. XI. Ackerbau⸗Ministerium ordentliche 1101441400, außerordentliche 17,090. XII. Ministerium der Justiz ordentliche 370 500. XIII. Oberster Rechnungshof XIV. Penstonsetat ordentliche 36, 009. XV. Subventionen und Dotationen XVI. Staatsschuld außerordentliche 9.412. 336 XXVII. Verwaltung der Staatsschuld ordentliche 306. 256. men aus der Veräußerung vom Staatgeigenthume XIX. Zahlung der Donau⸗Dampf⸗v XX. Aus der

Dezember. Der

Obligationen (Rückstände)

t O00. Gesammtsumme che Einnahmen 355,746,336, .

Niederlande.

nichts von be

2 Cölnische Maschinenbau⸗Aftien⸗/ Cöl 1. er Bergwerks ⸗Aktien Verein, Qblig hn 1

Nord⸗ÄArmee unter General Laserna. Chef des General stabes: Marigcal del Campo Ruiz Dang. Dem Chef sind acht Generalstabs Offiziere und elne zahlreiche Adiudantur zugetheilt. An der Spitze der einzelnen Waffen und Armeeverwaltungszweige fungiren Offiziere im Range eines Brigadiers, den auch der Kommandant des Hauptquartiers und der Ober⸗Quartiermeister der Armee bekleiden. Die Henletruppen und die Positionsartillerie stehen zur direkten Dispo⸗ stion des Hauptquartier, zum Theil Kruppsche Gußstahlgeschütze, jum Theil 8, ih und 12 Centimeter Bronze, Kanonen. Eine halbe Fompagnie Civilgarden und eine Abtheilung des Husaren⸗ Fegiments Villarobledo, früher Husgren- Regiment Prinzessin, bilden die Stabswache. Für den Ober-Befehlshaber Marschall Herzog della Torre ist ein eigener Stab und eine besondere Stabswache organisirt. —⸗

Das erste Corps der Nordarmee wird vom General Kapitän von Navarra, General. Lieutenant Domingo Moriones befehligt; Ge neralstabs⸗Ehef Brigadier Terreros. Das Corps besteht aus zwei Divistonen, zu je zwei Brigaden, und einer außerhalb jedes Divisions—⸗ perbandes stehenden starken Brigade. Die beiden ersteren werden von den Generalen (Mariscal del Campo) Golomo und Catalan, letztere vom föeneral Merelo kommandirt. Das Corps zählt 18 Linien-Fa—

rsen, da. berühn/ Prß eb. Bataillon) drei Reserve Ba. malgehalt 56h Thlr. untine Kavallerie Brigade, sechs umsichtiges und energisches Abtheilungen, in Summa tralgefängniffes zu Cottbuter Truppen. ö 1) Crosgem a. O., Magistrat General · Lieutenant Pieltain, einnahme (Tantisme für Die drei Divisionen des sund und rüstig, 8) Magi, La Portilla und Taisara I) Custnßssé. Piese mt, 2) Pe Mann stark und besteht aus ö e fg nen, 4 Jägern Jarcillonen, 2 Reserve⸗Bataillonen, Bansrien und 3 Kavallerie⸗ Regimentern. Der allgemeinen An⸗ nahme nach wird Marschall Serrano sich bei diesem Corps auf⸗ halt-n. Das zweite Corps ist auf einer weiten Linie längs des Ebro bei Miranda, Haro, Cenicero, Logrono und Alcanadre vertheilt, kann sedoch mittelst der Eisenbahnen und vorzüglichen Straßen sehr schnell auf dem rechten Ebro⸗Ufer versammelt werden. Das erste Corps steht in dem Winkel von Navarra, zwischen dem Ebro, Aragon und la So⸗ sano, seine Vorposten in Fühlung mit denen der Carlisten, bei Olite, Tafalla, Larraga, Lerr, Miranda del Arga. Ihnen gegenüber be⸗ ginnen die carlistischen Positionen bei Mendiril, wenige Kilometer bon Tafalla auf dem Wege nach Pampelona; die carlistische Abthei⸗ lung unter Mendiry steht bei Oteiza, nahe bei Larraga.

Die beiden ersten Corps der Nordarmee sind auf die längs des Ebro liegenden Städte basirt. Hinter ihnen bewachen 16 Reserpe— und Provinzial-⸗Bataillone die größeren Ortschaften in Alava, Na⸗ varra und Burgos, sowie die Nordbahnlinie von Satander bis Mi—⸗ randa. Die Ortschaften sind fast sämmtlich befestigt und mit Ge— schütz ausgenüstet; auch die Dörfer sind durch ihre Freiwilligen, und die meisten von ihnen auch durch Mauern, gegen carlistische Hand⸗ streiche geschätzt. ö

Das deitte Corps der Nordarmee steht unter Loma in Gui— puzeoa und hat die Bestimmung, die Provinz Burgos zu decken und Biscaya zu vertheidigen. Es ifi besser, als die anderen beiden Corps, mit Artillerie, aber nur mit einem Kavallerie Regiment ausgerüstet. Seine Verbindungen gehen nach San Sebastian, Bilbao und den Depots von Burgos. Die erste Division, unter Villegas, steht mit zwel Brigaden oder acht Bataillonen, einem Kavallerie Reziment und einer Batterie in und um Medina de Pomar. Sie hat die Aufgabe, die Grenze von Biscaya zu überwachen. Die zweite Division unter Blanco, 12 Bataillone in drei Brigaden mit 12 Placengiageschützen, steht bei San Sebastian und hatte kürzlich den Strauß bei Adoain zu bestehen. In dem Gesammt-Operationsplan scheint ihr eine bedeutende Rolle zugewiesen zu sein, doch sollen die letzten Erfahrungen zu der Erkenntniß geführt haben, daß die Divisien nicht stark genug ist, um in das Innere von Guipunzeoa vorzudringen. Endlich ftehen 8 Bataillone und eine Bergbatterie nebst den Freiwilligen von Bilbao unter General Morales de los Rios in und um diesen Platz, für dessen Befestigung und Artillerie⸗ Augzrüstung möglichst Sorge getragen worden ist. . Dis position des Generals Loma stehen in IJrun und San Sehgstian mehrere Ba—⸗ taillone Miguelets, Provinzialtruppen und Freiwillige. Somit befsin den sich in dem weiten Halbkreise von San Ti fan bis Logrono und Tafalla 100,000 Mann in Waffen.

Die in Marseille für die spanische Regierung gebauten Kriegsschiffe sind vollendet und derselben zur Verfügung gestellt.

Es sind im Ganzen 14 Fahrzeuge, ein Monitor, eine schwim= mende Batterie, 2 Transportschiffe und 10 Tanonenboote. Der Monitor heißt Puycerda', die schwimmende Batterie „Duque de Tetuan“, die 2 Trangportschiffe „Fernando el Catolico“ und, Margues des Duero“, jedes mit 3 Kanonenbooten. Die 10 Kanonenbogte sind: Somorrostro“, „Ebro“ „Bidassoa“, Teruel“, ‚„Neroice“ , Toledo“, Taso“, „Arlanza“, „Tara“ und Segura“ getauft. Jedes dieser Kandnenboot? hat einen Thurm mit zwei 12 Zentimeter⸗Kanonen. Der „Somorrostro“ „Bidassog“, „Ebro“ und Teruel“ haben den Auftrag, die „Bidassog. zu schützen und die letzten 6 die Mün— dungen des Ebro.

Aus Bayonne wird unter dem 28. Dezember gemeldet,

nungen zu Bischöfen in partibus infidelium. Und zwar wurden präkonisirt: sür Botra. (Phönizien) Pater Testa aus Castel Madama bei Tivoli, für Sing. (Arabien) Don Martucci aus Nusco, für Sinopolis (Cilicien) Don Barbato aus Neapel, für Alalia (Phönicien) Don Curcio aus Milet, für Draso (Arabien) der Pater Del Corona aus Livorno. Endlich sind durch Breve die folgenden Ernennungen geschehen: Zum Coadjutor mit dem Anrechte auf Nachfolge bei dem Erz⸗ bischof von Braga (Portugal) ist ernannt Msgr. D' Amonim Pessoa, bisher Metropolitan in Goa; an seine Stelle tritt Msgr. Ayres d'Ornellas. Das Erzbisthum Taron in p. i. ist an Msgr. Allard, das von Colossae i. b. i. an Msgr. Grasselli, das von Tiana an Msgr. Sanminiatelli, das von Myra an Msgr. Bianchi verliehen worden. Für das Erzbisthum Bolina 1. p. i. ist Msgr. Persico, bisher Bischof von Savannah, für die Kathedralkirche von Nottingham Rey. Bagshame, für die von Cloyne in Irland Rev. Mac Carthy, für die von Sandhurst (Australien) Rev. Crane, für die neu⸗ gegründete von Shembrooke (Canada) Rey. Raein,, für die von Ottawa Rey. Duhamel, für die von S. Antonio (Texas) Rev. Pellicer und für die neugegründete von Candia (Kreta) der Ka⸗ puzinerpater Luigi da Castigligni ernannt worden. Endlich haben zu Titularen bekommen: das Bisthum von Oropi i. E. . den Pater Rocco Cocchia, das Bisthum Adra i. p. i. den Don Haller aus Trient, das Bisthum Belle i. p. i. den Don Jolivet, aͤpostolischen Vikar in Natal, das Bisthum Dulma i. Pp. i. den Don Manucci, das Bisthum Adraso i. p. i. den Jac. Bar aus Brüssel, das Bisthum Acanto i. p. i. den Don Raimondi aus Mailand und das Bisthum Gortina i. p. i. den Pater Ma— rangoni. Wie sich aus der Uebersicht ergiebt, ist unter diesen Ernennungen keine, welche sich auf den deutschen Klerus bezieht.

Rußland und Polen. St. Peters burg, 27. De⸗ zember. Der von uns gestern erwähnte Allerhöchste Ukas, betr. die Gemüthskrankheit des Großfürsten Nikolai Con⸗ stantinowitsch, hat folgenden Worilaut:

In Folge einiger, zu Anfang dieses Jahres zu Tage ge⸗ tretener abnormer Erscheinungen in dem allgemeinen Gesund⸗ heitszustand und in den Handlungen Sr. Kaiserlichen Hoheit des Großkürsten Nikolai Konstantinowitsch, welche auf den Beginn einer Geistes krankheit hindeuteten, befahlen Wir dem Leibmedikus Unseres Hofes, Konsultanten Geheimrath Zdekauer und dem Pro⸗ fessor Unferer medico⸗chirurgischen Akademie, Direktor der Klinik für Geistes krankheiten, Wirklichen Staatsrath Balinski, den Ge⸗ sundheitszustand Sr. Hoheit zu untersuchen und sodann mit aller Sorgfalt denselben ärztlich zu überwachen.

Nachdem Wir aus den hierüber Uns vorgelegten Berichten und medizinischen Untersuchungen ersehen, daß Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst Nikolai Konstantinowitsch an einer Zer⸗ rüttung der geistigen Fähigkeiten leidet und fich daher zu Unse⸗ rem und seiner erhabenen Eltern Leidwesen seiner Handlungen nicht bewußt ist, befehlen Wir:

1) Ueber den Großfürsten Nikolai Konstantinowitsch und sein Vermögen in der Person seines erhabenen Vaters, Sr. Kaiserlichen Hoheit des Großfürsten Konstantin Nikolajewitsch, eine Vormundschaft einzusetzen;

Y daß diese Vormundschaft auf Grundlage der von Uns ertheilten Instruktionen verfahre.

Zur Ausführung dieses Unseres Befehls haben Sie das Erforderliche zu veranlassen.

Das Original ist von Sr. Kaiserlichen Majestät Höchsteigen⸗ händig unterzeichnet:

„Alexander.“

St. Petersburg, am 11. Dezember 1874.

Am 26. Dezember feierte das Finnländische Leib⸗ garde⸗Regiment sein Regimentsfest, bei welcher Veranlassung

Osten⸗Sacken beiwohnte als General und in das eingetreten ist. Nachdem Se. sichliggt und begluͤckwünscht Grafen Osten⸗Sacken,

71. Dienstjahr als

hatten, geruhten Sie

ihm trug,

zu begrüßen. Als der Graf zu dem Kaiser trat, befahl Se. Majestät, das Kommando

in Gegenwart Sr. Majestät des Kaisers in der Michael-Manege die Kirchenparade stattfand, welcher auch General Graf der kürzlich in das 51. Dienstjahr Offizier Majestãt das Regiment . en der in der Uniform seines Olviopol⸗ schen Ulanen⸗Regiments erschienen war und die Insignien des Tags zuvor verliehenen St. Andreas-Ordens in Diamanten

„Präsentirt das Gewehr“ zu geben, und laute, lang andauernde Hurrahs erschallten, während Se. Majestät den Jubilar umarmte und küßte. Se. Majestät gra⸗

nächsten Monate zusammentretenden Reichstage vorgelegt wer⸗ den soll, nur die Gagenerhöhung der bezeichneten Beamten um— fassen wird. Dagegen nimmt man an, daß die Regierung eine Theuerungszulage von 20 Prozent fur sämmtliche Beamte in 1876, so wie sie in der vorigen Versammlung für 1875 bewil⸗ ligt wurde, verlangen wird.

Amerika. Aus Mexiko wird unterm 3. d. via Ha⸗ vanna berichtet: Die Amendements zur Konstitution, welche die Einsetzung eines Senats verfügen und im Kongreß Verände⸗ rungen einführen, sind feierlich promulgirt worden. Der Kon⸗ greß debattirt die Beschränkung der Rechte der römisch⸗katho⸗ lischen Kirche. Die Trennung von Staat und Kirche ist be⸗ schlossen und die barmherzigen Schwestern sind landes verwiesen wor⸗ den. Der Bau einer Bahn von der Hauptstadt nach Leon im Staate Guanajuato ist in Kontrakt gegeben worden. Britische Kapitalisten sollen an dem Unternehmen betheiligt sein. Der Kontrakt des Mr. Plumb wird in wenigen Tagen dem Kongreß zum Zweck der Sanktion vorgelegt werden. Aus den Queckstlberminen sind 200 Flaschen kürzlich nach Tyuala versandt worden.

Aus Kuba trafen im Laufe der Woche folgende Nah

richten ein: Die spanische Regierun ho P rh inn zur Bezahlung des letztfälligen h Mac . Kapitalssteuer aufnehmen. Die spannsik. Bank ürwernmee 85 Diskontiren. Vorschußweise lieh die Bank 2,500,000 Dollars der Regierung. Depeschen aus Madrid zufolge bereitet die Re⸗ gierung die Äbsendung weiterer Verstärkungen für Kuba vor.

Nr. 93 des „Amts-Blatt? der Deutschen Reichs- postverwaltung“ hat folgenden Inhalt: General Verfügung vom 19. Dezember 1874. Ausgabe neuer Reichsstempelmarken und ge⸗ stempelter Blankets zur Entrichtung der Wechselstempelstener. General Verfügung vom 19. Dezember 1874. Abkürzung des Wortes „Mark“ und Ausstellung der uber Mark lautenden Geldempfangs⸗ bescheinigungen. General-Verfügung vom 17. Dezein ber 1874. Un— richtige Leitung der Postsendungen nach Kempten in Rheinhessen. General-⸗Verfügung vom 23. Dezember 1874. Postverkehr mit Luxem⸗ burg und Helgoland.

Die Nr. 26 des, Amts⸗Blatts der Deutschen Reichs⸗ Telegraphen⸗Veiwaltung“ hat folgenden Inhalt; Verfügun⸗ gen: Vom 16. Dezember 18743: Die Aufstellung der Jahres⸗Reka⸗ pitulation der statistischen Uebersichten 11. und III. pro 1874 betref⸗- fend. Vom 19. Dezember 1874. Form der Geld Empfangs Beschei nigungen und der Kassen Ordres vom J. Januar 1875 ab. Neu⸗ auflage der Instruktion über die Benutzung der Telegraphen⸗Frei⸗ marken. Nachweisung der aufgegebenen gebührenfreien Telegraphen⸗ Dienst⸗Depeschen in der statistischen Uebersicht J.

Landtags⸗Angelegenheiten.

Hannover, 28. Dezember. (W. T. B.) In der Ersatzwahl zum Abgeordnetenhause für den 9. hannoverschen Wahlkreis (Diep⸗ holz) ist an Stelle des verstorhenen Hofbesitzers Meyer der Rechts⸗ anwalt Plate (nationalliberal) gewählt worden.

Vereins wesen.

Berlin. Der Berliner Lokalverein zur Pflege im Felde verwundeter oder erkrankter Krieger hielt am Mon⸗ tag Abend im Bürgersaale des Rathbauses seine diesjährige Gene ralperfammlung ab. Die Thätigkeit des Vereins hat sich vor Allem auf die Weiterführung der Sanitätswache in der Brůderstraße be⸗ schränkt, deren Bestehen nur durch wiederholte huldvolle Gaben Ihrer Majestät der Kaiserin ermöglicht werden konnte. Im Anfang näch sten Jahres soll eine neue Generalversammlung einberufen werden, welche über eine zeitgemäß! und gründliche Reorganisation der Sa⸗ nitätswachen berathen soll; man hofft alsdann bestimmt auf die wünschenswerthe, ja nothwendige Betheiligung des Kapitals. In der praktischen Einrichtung möglichst vieler Sanitätswa hen erblickt der Verein ein würdiges Ziei seiner Friedensthätigkeit. Von den Ein ⸗˖ nahmen des Vereins sind zu erwähnen 809 Thlr. als Geschenk Ihrer Majestät der Kaiserin, 459 Thlr. als Beiträge von Mitgliedern, 50 Thlr. als Geschenk des Vaterländischen Frauenvderęins und 656 Thlr. als Ergebniß einer vom Bezirksporsteher Tobias bewirkten Sammlung. Die Ausgaben betrugen 2660 Thlr. Der Verein agi⸗ firt für Errichtung eines Krankenhauses in der Nähe von Schön? berg; nach den entworfenen Plänen würde dasselbe für 120 resp. 160 Betten eingerichtet werden und 24 000 resp. 32000 Thlr. kosten.

Einem soeben veröffentlichten parlamentarischen Ausweise zufolge bestanden am Schluß des Jahres 1873 in England und Wales No industrielle und andere Genossenschaftspereine mit 330.930 Mitgliedern, einem Aktienkapital von 3,334, 104 4 und einem

daß die Wiederaufnahme der Offensivoperationen gegen Hernani demnächst bevorstehe.

tulirte darauf dem Grafen nochmals anläßlich seines Jubiläums,

Anleihe kapital von 4313365 B. Ihre Reingewinnste während des Jahres beliefen sich auf 958,21 und die den Mit⸗