Spanier. Madrid, 28, Januar. (43. T. 8 neu ernannte Ge ccodte für Berlin, k wird 5. 9 auf seinen dortigen Pesen begeben. Der Vertreter Spaꝛjens bei der Knrie, Bena vide hat gleichfalls jene weben, 9 Rom bereits festgesetzt. Coen) gilt für den hefandtschaf posten in . re z⸗
— Der Aufruf, welchen Kön, . wohner Navarras und der baskischen hc (ans ö . lautet in seiner ganzen Ausdehnung nach he . 5 ö. wie folgt: . Köln. Ztg.
In das r. so unglückliche wenn auch von Allen geliebte land zurückgekehrt, habe ich keinen größeren Wunsch als den ter
ich gezwungen war, als der Anblick der Zerrissenheit, der Verarmung
und der Unehre, welche in der letzten Zeit ein ebenso unfruchtbarer
wie blutiger, Bürgerkrieg über Spanien brachte. Ich bestieg den
Thron so wie ich es wünschte, nämlich ohne daß ein Tropfen Blutes für meine Sache vergossen worden ist. Woll ihr meiner Armee den Weg verlegen, so wird gekämpft werden müssen, aber ich werde den Kampf nur mit tiefem Schmerze sehen. Diese schon verwüsteten Thäler, diese schon in Äsche gelegten Dörfer und Weiler, dieses ganze Land, das ihr mit dem Blute eurer Brü— der benetzt, ich liebe es wie Jeder, der auf spanischem Boden geboren, wie jeder, der unter euch feine Kindheit zugebracht, wie jeder, der euch idle c und frei, glücklich und freudig, mit einem Worte wärdig eurer Mitbürger und des Auslandes gekannt. Meine Gefühle als Spanier und als wirklicher König erlauben mir nicht, einen nutz- losen Krieg, wie denjenigen, den ihr gegen den Rest der Ration führt, zu beloben oder auch nur zu dulden. Welche Gründe habt ihr, ihn fortzuführen? Wenn ihr die Waffen ergriffen, um dem monarchischen Glauben zu gehorchen, so seht ihr in mir den legitimen Vertreter einer Dynastie, welcher eure loyalen Herzen zu anderer Zeit eine ewige Treue geschworen und die so loval wie möglich gegen euch bis zu ihrem vorübergehenden Sturze war. Ist es der religiöse Glaube, der euch die Waffen in die Hand drückte, so seht ihr in mir einen wie sein e Vorfahren katholischen König, in welchem die Kardinäle und die frömmsten Prälaten die Abhülfe gegen die Ungerechtigkeiten, die bis jetz die Kirche betroffen, und eine ihrer festesten Stützen in der Zu ˖ kunft erkennen. Ich bin freilich auch ein konftitutioneller König, und werde es immer sein; aber ihr, die ihr eine so große Liebe für ure ehrwürdigen Freiheiten zeigt, solltet ihr wirklich den schlechten Wunsch haben, die anderen Spanier ihrer rechtmäßigen angewöhnten Freiheiten zu berauben? Ich kann mir da nicht denken. Alles bringt mich im Gegentheile zu dem Glauben, daß ihr nicht säumen werdet, die Waffen niederzulegen, mit welchen ihr jetzt gegen das monarchische Recht, dem ihr Treue geschworen, gegen die Kirche selbst, wie sie von ihren Fürften und Prälaten vertreten ist, und gegen das Vaterland streitet. Leget sie nieder, und ihr wer— det mir den Schmerz ersparen, in beiden Reihen spanisches Blut fließen zu sehen. Leget sie nieder, und ihr werdet mir auf diese Art auf die wirksamste Weife behülflich sein, der Insel Cuba die
lüthe wieder zu geben, an der ihr immer so großen Antheil gehabt.
Leget sie nieder, und ihr werdet unmittelbar die Vortheile genießen, die ihr dreißig Jahre lang unter dem Scepter meiner Mutter ge⸗ nossen habt, und der Wohlstand und die Freude werden wie durch Zauher in euren Bergen wieder erscheinen. Die Söhne werden unmittelbar wieder in die Arme ihrer Väter zurückkehren; die Frucht eures Schweißes und eurer Anstrengungen wird von Neuem geschützt und geheiligt sein und anstatt des Kanonendonners werdet ihr in euren Gefilden nur den Pffff der Lokomotive hören, die vormals üch, ununterbrochen Reichthümer und alle prächtigen Gaben der Civilisation zuführte. Ehe ich meine Fahne auf den Schlachtfeldern entfalte, wollte ich mich euch mit dem Oelzweige in Der Hand zeigen. Seid nicht taub für diefe befreundete Stünme eures legi⸗ timen Königs.
Peratta, 22. Januar. Alfonso de Borbony Borbon.
. Nuß land und Polen. St. Peters burg, 27. Januar. (St. Pet. Ztg.. Am vergangenen Sonntag, den 12. Januar, traf aus Warschau die telegraphische Nachricht ein, daß 45 griechischzunirte Gemeinden? mst einer Bevölkerung von 50,000 Pers. und 26 Priestern zur griechisch⸗orthodozen Kirche
ihrer Vorfahren übergetreten seien? Der Akt des Uebertritts be⸗
gann mit der Gemeinde Belsk, in deren Kirche der Erzbischof von Warschau, Joannikij, einen feierlichen Gottes dienst celebrirte, welchem sowohl die ühbergetretenen Priester als auch Deputirte sämmtlicher 45 Gemeinden beiwohnten.
— Der Gouverneur von Lubkin hat dem General⸗Gouverneur von Warschau eine Adresse griechisch⸗unirter Bewohner des Kreises Cholm vorgestellt; diese Adresse hat folgenden Wortlaut:
Ew. Erlaucht! Wir, Griechisch-Unirte des Kreises Cholm, haben mit Ehrfurcht durch die örtliche Obrigkeit die Allerhöchsten Worte
Dnewnik“ vom 30. Juni (12. Julih 1874 bekannt gegeben haben, Ew. Erlaucht mit der unterthänigsten Bitte, hänigsten Gefühle und die unbegrenzte Ergebenheit erdurchlauchtigsten Monarchen ˖ Befreier niederzulegen, gleicher Weise tren ehen, welche ajestãt vor
wenden uns an unsere treunntert vor unserem All welchem wir, wie unsere Väter es allzeit waren, und gehorsam bleiben wollen, und bereit, die Weg ung durch den mächtigen Willen Seiner Kaiferlichen gezeichnet werden.
Den 20. November 1874. ; Folgen g39 Unterschriften, beglaubigt durch 14 Gemeinde⸗
vögte unter Beilegung ihrer Siegel
Nachdem der Minister des Adresse von dem General⸗A Adjutanten Grafen ngen, unterbreitete er dieselbe dem Kaiser.
= 28. Januar. (W. T. B.) Die in ausländischen Zei⸗ richt, es werde eine neue Expedition gegen nen auf dem linken Ufer des Amu⸗Darja vor⸗ chert wird, unrichtig, es wird vied. beabsichtigt, es kommen überhaupt nur er Zweck jeder Grenzüberwachung mit evorstehenden Reformen im Zoll⸗ sich dabei nicht um eine Modi⸗ e Verzollung der Waaren, n der im unteren Zoll⸗ daß an die ien vertheilt
Innern diese Friedens. Mich betrübte stets weniger die lange Abwesenheit, zu dar! Kotzebue empfa
die RÆrwerbreiteie Nach bereitet, inn an kein solcher Ste Streifzüge vor, sich bringt. — wesen anbetrifft,
fikation der Bestin sondern um eine korporative dienst verwendeten Personen. Bauern in den O worden seien,
Schweden und Am Geburtstage d Schlosse ein großer Ba tagsmitglieder Einladu 1800 Personen eingel Ordensernennungen statt, g des Arztes Prof des Nordstern⸗Ordens herv
— In der Er sten Kammer Antrag gestellt
bestimmt versi
imungen übe
Ostseepropinzen Kron ist unbegründet.
Norwegen. Stock es Königs, ll gegeben, zu wel ngen erhalten hatt An demselben T unter welchen d essors Santesson
22. Muar.
chem sãmmtliche Reich! Im Ganzen waren age fanden mehrere ie „H. N.“ die Er⸗ zum Commandeur
21. d. Mts.,
wurde gestern von Hrn. auf Veränderung einiger tzbuch, da die allgemeine Unsicherheit en begriffen sei, ferner auf strengere In der Zweiten Kammer cherheit auf dem ewilligung von zei gebeten.
m in Scho⸗ tzer, Graf Arn. Derselbe be⸗ üter Areslöf,
O. Nordenfeldt ein Paragraphen im Str auf dem Lande im Zuneh Verfolgung der Landstreicher. wurde ebenfalls in Rücksicht der von Frhrn. 100, 000 Kr. behufs — Am vorigen Mont nen einer der reichsten Hugo R. Hamilton, saß außer vorgenannte Ströö, Betorp, Hernest Ingelstorp und Ba Sõdermanland.
Dänemark. dreitägiger Debatte Verhandlung über d zu Ende und wurd wiesen. — In der heuti Marine⸗Minister aul daß ein Ministerium reduzirtes Budget verar daß dies ganz richtig s mal mit der für d Summe stehen oder faller Agersösund betri der heutigen F günstig zu sein, doch schuß gehen lassen und
größeren Unsi v. Schulzenheim um B chtung einer Landpoli ag verstarb auf Overhol schwedischen Grundbesi im Alter von 88 Jahre m DOverholm noch die G Olof und Göingtorp in Schonen, in Smaland, so wie Agesta in
Kopenhagen, 22. Januar. brachte das Folkething ie Befestigungspläné i gelegenheit dem He gen Sitzung des Fo äßlich einer gestrigen selbstverständlich für 1twortlich sei, ei, daß er, der
(H. N.) Nach gestern endlich die n erster Berathung eresausschuß über⸗ lkethings sagte der Aeußerung Bergs, ein vom Reichstage sofern es selbiges acceptire, Minister, daher a Bau eines Panzerschiffes Was die Flottenstation bei mehrfachen Auslassungen in g derselben nicht un⸗ ing auch diese Sache an dann eingehende Untersuchungen
meter Brennholz; auf den Eis
verlangten
fft, so scheint nach gssitzung die wird das Folketh
Asien. Mit Be erfährt die „Hour“, phischem Wege die Verst zweiten König im briti wegs die Absicht einer Interve heiten dieses Königreiches bed Fällen, wenn ein politischer tischen Flagge beansprucht, diesem Behufe wurde ein britif Sonst habe die Affaire keiner König sei ein höchst harmlos
zug auf die Verwicke daß dem Köni
lungen in Siam ge von Siam auf telegra⸗ lt worden sei, daß der dem Konsulat gewährte Schutz keines⸗ ntion in die häus eute, sondern einf Flüchtling ein Asyl unter der bri— ptirte Verfahren sei. Nur ches Kanonenbo
cherung erthei
lichen Angelegen⸗ ach das in allen
z ot nach Bangkok lei politische Bedeutung.
Der zweite er, gänzlich wisse
vernommen, welche Ew. Erlaucht durch eine Extrabeilage des, Warsch.
lichen Studien ergebener alter Mann, aber eine Hofintrigue
habe ein übles Gefühl gegen ihn erzeugt, und davon in Kenntniß gesetzt, suchte er so schnell als möglich irgend einer Gefahr zu
entgehen.
— Ueber den verstorbenen Kaiser von China schreib
die „A. A. C.“ Folgendes:
Der Kaiser hat kaum sein 19. Lebenssahr erreicht. Er heißt Tung-tschi und wurde nach europäischer echnung am 27. Apri 1856 geboren. Er bestieg den Thron beim Tode seines Vaterg Hieng⸗ Fung am 21. August 1861, obwohl er eigentlich erst seit dem 25 Februar 1873, dem Datum der , seiner Volljährigkeit, re=
tober 1372 Alute, die Tochter Khungkhü'ß eines Doktors der Kaiserlichen Akademie in Peking, der in Felge dessen in den Herzogastand erhoben wurde. Am 29 Junj desselben Jahres bewirkte der junge König eine Lösung der „Audlenz⸗ Frage“, indem er die diplomatischen Vertreter Japnas und Europa an seinem Hofe in Peking empfing. Sein wahrscheinlicher Nachfolger auf dem Throne ist, den neuesten Nachrichten aus Shanghai zufolge, ein Enkel des Prinzen Khung, der während feiner Minderjährigkeit im
gierte. Tung⸗schi heirathete am I6. O
Verein mit den verwittweten Kaiserinnen die Regentschaft führte.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Berlin. In der gestrigen Sitzung der Königlichen Akademie der Wissenschaften zur Feimrr des Geburtstages Königs Friedrich II. hielt der beständige Sekretär derselben, Professor Dr. Dubois - Reymond, die Festrede iber Julien Offray de La— mettrie, ehemaliges Mitglied der Akademie und Vorleser des Königs.
Professor Curtius las den Jahresbericht. (QNäͤherer Bericht folgt.) Gewerbe und SGandel.
In dem Zeitraum vom 16. bis 30. November 18374 . an Brennmaterial in Berlin eingeführt: zu Wasser: 37293 Hektoliter Stein kohlen, Braunkohlen, Koks, 11,815 Kubi meter . 35,620 Kubikmeter Brennholz; auf den Eisenbahnen: 708,631 Hektoliter Stein kohlen. Braunkohlen, Koks, 2388 Kubik meter Torf, 2009 Kubttmeter; rennholz, Summa: 745,923 Hekto⸗ liter, Steinkohlen, Braun kohlen, Koks, 14,303 Kubikmeter Torf, 373620 Kubikmeter Brennholz, aus Berlin ausgeführt zu Waffer 22, 950 Hektoliter Steinkohlen, Braunkohlen, Koks, auf den 3 bahnen: 91,243 § ektoliter Steinkohlen, Braunkohlen, Koks, 1665 Ku— bikmeter Brennholz, Summa: 1I7, 193 Hektoliter Steinkohlen, Braun⸗
kohlen, Koks, 1665 Kubikmeter Brennholz.
In dem Zeitraum vom l. 15. Dezember 1874 wurde an Brenn- material in Berlin eingeführt: zu Wasser: 71,306 Hektoliter ten . 15. 02 Kubikmeter Brennholʒ; auf den Eisenbahnen: 620,658 Heltoliler und 2664 4409 Kilo Steinkohlen, Braunkohlen, Koks, — Kubikmeter und 48,400 Kilo Torf, 50 ld, Kubikmeter Brennholz, Summa: 691,964 Hektoliter und 2, 65 4 460 Kilo Steinkohlen, Braunkohlen, Koks, 1007 Kubikmeter und 18, 00 Kilo Torf, 20, 0352 Kubikmeter. Brennholz; ans. Berlin ausgeführt zu Wasser: 9600 Hektoliter Steinkohlen, Braunlohlen, Koks; auf den Eisen⸗ bahnen: 74,8389 Hektoliter Steinkohlen, Braunkohlen, Koks, 1100 Kubikmeter Brennhol;; Summa: S4, 485 Hektoliter Stein⸗
Steinkohlen, Braunkohlen, Koks, 1002 Kubikmeter Torf
kohlen, Braunkohlen, Koks, 1100 Kubikmeter Brennholz.
In dem Zeitraum vom I6.— 31. Dezember 1874 wurde an Brennmaterial in Berlin eingeführt: zu Wasser: 2417 Hektoliter Steinkohlen, Braunkohlen, Koks, 39. Kubikmeter Torf, 395 Kubik et rennholz; nubahnen: 578,973, Hektoliter u 29563, 18 Kilo Steinkohlen, Braunkohlen, Koks, —“ ger fn n 600 Kilo Torf, 4657“ Kubikmeter und 54,200 Kilo Brennholz; Summa; 581 Hon /s Hektoliter und 2963, i158 Kö Steinkohl n Braunkohlen, Koks, 255 Kubskmeter und 699 Kilo Torf, 50533, Kubikmeter nnd 54,209 Kilo Brennholz; aus Berlin ausgeführt: auf den Eisenbahnen: 56. 66431, Hektoliter Steinkohlen, Braunkohlen Koks; Summa: 56, 664 * Hektoliter. er T. Der in der Generalversammlung der Berliner Hagel⸗ Assekuranz e Gesellfchaft von 1832 erstattete Rechenschafts⸗ bericht für 1874 ergab als Resultat des vorjährigen Geschäfts, daß nach Wiederergänzung des Grundkapitals auf l. 000 009 Thlr. und nach statutenmäßiger Rücklage von 26,500 Thlr. in den Reservefonds eine Dividende von 348 Mark pro Aktie zur Vertheilung kommt. Bei dtesem überaus günstigen Resultate ist indeß zu berücksichtigen, daß dasselbe gewissermaßen * den Ertrag dreier Jahre darstellt, da in den beiden vorangegangenen der Reservefonds völlig erschöpft, und dem Grundkapital der Betrag von 6000 Thlr. entnommen werden mußte, also keinerlei Dipidenden oder Zinsen den Aktionären hatten gezahlt werden können. (Bilanz s. Inf. in Nr. 24)
Verkehrs⸗Anstalten.
Ham burg, 28. Januar. (V. T. B) Der Dampfer des nord-
deutschen Lloyd Deutschland“ hat auf der Fahrt nach New⸗Nork Schaden gelitten und ist, von dem Dampfer , Ge n nn m, ü, Schlepptau genommen, in Southampton eingetroffen.
Berlin, 29. Januar. In ihrer gestrigen Sitzun enehmigte die Statt Lars e dre, B d m le st ia gn ö des . gistrats, dem landwirthschaftlichen Provinzialvereine für' die Mark Brandenburg und Nieder -Lausitz zu der im Monat Mai hierselbst projektirten großen Fettvieh⸗ Ausstellung einen Kommunalbeitrag von 1000 Thlr. zu gewähren. Ferner lag der Versammlung eine Petition des Potsdamerstraßen,Bezirksvereins' um Einführung des Schlacht⸗ zwanges und der Fleischschau in gemeinschaftlichen Schlachthäusern vort. Der Referent, Stadtverordneter Hr. Neumann, erachtete die For— derung für so begründet, daß er die Versammlun dringend ersuchte, die Petition dem Magistrate mit der Bitte um erücksichtigung zu überweisen. — Stadtverordneter Dr. Pflug erklärte sich gegen die he⸗ rücksichtigende Erklärung. Bei Einführung des Schlachtzwanges müfse man gesetzlich die Schlächter für ihre Schlachtberechtigung abfinden, wofür eine Summe von mindestens 00, 900 Thlr. nöthig sei; ferner werde die Stadt noch ein zweites Schlachthaus bauen und das jetzige Schlachthaus zu ganz außerordentlichem Preise ankaufen müssen. Und dabei würde die obligatorische Fleischschau nicht einmal etwas nützen, denn das schlechte Fleisch werde nicht auf dem Mankt— ausgelegt, son⸗ dern in heimlicher Weise verarbeitet. Die Auffindung der Trichinen durch die Fleischschau habe bekanntlich auch ihre großen Schwierig⸗ keiten. Durch die Abfindung der Schlächter werden alle Vortheile der Aufhebung der Mahl und Schlachtsteuer wieder aufgewogen, und des halb bitte er, die Petition dem Magistrat einfach zur Verfügung zu üherweisen. — Nachdem sich der Stadtverordnete Ullstein noch für die berücksichtigende Empfehlung ausgesprochen, wurde dieselbe von der Versammlung beschloffen.
Theater.
Für das Wallnertheater ist der Komiker und Operetten— tenor Hr. R. Engelhardt vom Magdeburger Wilhelmtheater . eine Reihe von Jahren engagirt worden.
Im National⸗-Theater hat der Königliche Hof schauspĩeler aus Hannover, Herr H. Müller, zum zweiten Male in dieser Sai ⸗ son ein kurzes Gastspiel beendet, welches sich auch diesmal wieder in kůnst lerischer wie materieller Beziehung als gleich erfolgreich er- wieg. Hr. Müller gab wiederholt vor ausverkauftem Hause den John Falstaff in Shakespear's Heinrich JV.“ und den Timotheus Bloom in Rosenmusser und Finke.“
2 Im Belle⸗-Allignee-Thegter geht das Drama „Ca- nolsa“ von Dr. v. Schweitzer nen einftudir! Ende dieser Woche in Scene, und hat die Direktion wieder dafür Sorge getragen, daß das Drama durch ein vorzügliches Ensemble, wle auch durch prachtvolle Ausstattung, namentlich des Reichstags, sich einer freundlichen Auf⸗ nahme Se stens des Publikums erfreuen wird.
— In Liegnitz ist der Direklor des dortigen Stadttheaters Hr. H. Meinhardt, der Vater dez Frl. Helene Meinhardt, gestorben.
— Die Erz
ffnung des neuen Opernh London den
. Gedanken an die Gruͤndun Oper entstehen laffen, und das schon in ein gewisses Stadium d das neue Opernhaus am Blättern zufol ,, nöthigen Grund und B Stephansklub zu verpachten. nales Kons
auses in Paris hat auch mn g einer großen National Projekt ist der . A. A. C.“ fe getreten. Es ist im zu erbauen, und Londoner autenamt eingewilligt, ernehmens, den dafür neben dem St. i Oper soll ein natlo⸗ ang und Ballet unter der L
Im Winter sollen en cher oder italienischer ausgeführt von englischen Sommersaison der sikglische Leitung Michael Costa übernommen. t geheißen und
ge hat das hauptstädtisch dem Leiter des Unt oden am Victoria⸗QO Mit der National⸗ ervatorium für Ges HYrofessoren verknüp nicht englische Versionen beut e englischer Komponisten geben werden, während bie gewidmet sein wird. Die mu nehmens hat dem Vernehmen nach Sir Vom Hofe und der h mittel reich unterstützt, Subvention vom Staate b
ft werden.
sondern Werk Künstlern, ge italienischen
des Unter⸗
ohen Aristokratie gu
dur riyat⸗ as künstlerische .
Unternehmen keiner
Das Provinzial-⸗Comits naldenkmal auf dem Nied Ober⸗Bürgermei dem Vorsi Mitgliedern. Comitss in Städten der
für die Sammlungen zum Natio⸗ ch am Montag, da Hr. im Rathhause unter Es hesteht jetzt aus 37 e Bildung von Kreis— okal⸗Comités in den größten
erwald hat si verhindert war Kochhann konstituirt.
Beschlossen wurde die sofortig allen Kreisen und von L
ster Hobrecht tz des Hrn. J
In einigen Theilen der „It. N.“ mittheilen, eine Re das Essen der auf dem während des Marschez können, sobald H
italienis uerung einge Marsche befind zu kochen, alt gemacht wird. dem allgemeinen Prinzip der Wärmei äußerst leicht und einfach.
einem Kochtopf mit hermet Wasser siedet, wird der Top Form gethan.
en Armee ist, wie die führt worden, die bezweckt, lichen Mannschaften schon so daß die Soldaten essen Erfindung beruht auf Anwendung ist t nämlich aus Sobald das mit zylindri- seine Siede⸗
ze Apparat besteh ch schließendem Deckel.
f in einen isolirenden Sack Wasser im Topfe arschirt, dessen Mahlzeit. Da Brühe nährender Zubereitung. Der rgestellt, so daß er
ü Dann behält das hitze und kocht, während der Soldat m pf luftdicht verschlossen ist,
ckhafter wie
1 2) ö 6 y 3 . . eisungen, alte 2, Zeile 58: Archivrath B. Hassel g Archivrath Dr. SF — 1 a 164
der Kochto
wird di ö so wird die
er üblichen Umfange he
z bei der bish Apparat wird mit möglichst geringem
stellen und die Gegend unsicher machen. Täͤglsch stellen die Wölfe in größeren Rudeln Streifzüge aus den Wäldern zu den einzeln liegen⸗ den Höfen an, um daselbst ihre Beute zu erhaschen. Die Elchthiere werden jetzt sehr große Mühe haben, sich vor diesen gefährlichen Fein- den zu schützen, da der Schnee überdies ellenhoch auf den Feldern liegt und ihnen die Flucht erschwert.
. Prozeß Ofenheim. Wien, 28. Januar. (W. T. B.). Handels minister Banhans
pird als Zeuge vernommen und deponirt in ausführlichster Weise über die Vorgänge bei, Gründung der böhmischen Nordbahn, bei denen er als Bevollmächtigter Waldsteing fungirt habe, dessen Güter. Direktor er damals gewesen. Aus der Aussage des Handelsministers ergiebt sich, daß derselbe nicht Gründer der böhmischen Nordbahn gewesen, daß der Beamte der Kreditanstalt, Glaser, für Plazirung der Yrioritäten eine Hrevision von im Ganzen 25,600 Fl. erhalten hat und daß hierbei keinerlei Nebenmotive vorgewaltet haben. Der Handelsminister erklärt ferner, daß bei der böhmischen Nordbahn Gründergewinne nicht ausgezahlt worden sind und daß die Konzessionäre nur ihre bagren Auslagen mit 6560 Rl. zurückerstattet erhielten. Er selbst habe für seine langfährige Mühewaltung und zur Deckung der von ihm bestrittenen persönlichen Auslagen unter Zustimmung Waldsteins 6090 Fl. baar und 20 Aktien vom Gründerkonsortium erhalten. Diese Aktien habe er niemals an die Gesellschaft zurück- verkauft. Eine Fragestellung an den Zeugen über die Gründung der Dypotheken · Rentenbank und andere ähnliche Dinge, zu denen der selbe in Beziehung gestanden haben sollte, wurde vom Gerichtshofe für unzulässig erklärt. Der Handels⸗Minister bemerkte indeß, daß er von der Hypothekar⸗Rentenbank keinen Gründergewinn gehabt und nur vom Syndikate Aktien herauserhalten habe, aus deren Verkauf S000 Fl. erzielt worden selen. Einen weiteren Betrag habe er nie mals erhalten. Es wurden dann noch Hofrath Ledin und William Drake vernommen und mit der Vernehmung des Hofrath Barychan begonnen, die morgen fortgesetzt werden soll.
In dem gestrigen Artikel über den Verein für die Geschichte
Berlins“ sind folgende Druckfehler zu berichtigen:
1 Zeile 35, Spalte 1: Registersammlung statt . ten saym⸗ teny ach⸗
. einem Maulthiere auch bei Alpenübergängen tranzportirt werden
Aus vielen Gegenden Schwedens
Aus laufen Klagen in diesem Jahre Wölfe und Luchf
e in großen Schaaren ein 1
Berlin: Redacteur: F. Preh m.
Verlag der Expedition Ke sselJ. Drug? W. Elsner. Vier Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage)
3 Q.
, ain PY.
Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
Berlin, Freitag den 29. Jann
1825.
Berlin, den 29. Januar. In der gestrigen Sitzung des Deutschen Reichstags erklärte in der zweiten Be⸗ rathung des Gesetzentwurfes, betreffend die Kontrole des Reichs⸗ haushalts und des Landeshaushalts von Elsaß⸗Lothringen für das Jahr 1874, der Abg. Rickert sich dafür, daß der Rechnungs⸗ hof und die Ober⸗Rechnungskammer getrennte Sitzungen halten, sowie daß eine neue, den Bestimmungen des Gesetzes von 1872 entsprechende Instruktion für den Rechnungshof erforderlich sei. Der Bundesbevollmächtigte, Staats⸗Minister Dr. Delbrück, erwiderte: .
Meine Herren! Ich kann zunächst die von dem Herrn Vorredner als selbstverständlich bezeichnete Unterstellung, daß nämlich die Ge⸗ trenntheit der Sitzungen des Rechnungshofes von denjenigen der Ober⸗ Rechnungskammer fortdauern werde, auch meinerseits als selbstver= siändlich bezeichnen. Ich erkenne ferner an, daß die Anwendung des Gesetzeg von 1872 auf den Rechnungshof des Deu schen Reichs den Erlaß einer anderweitigen Instruktion für diese Behörde erfgiderlic machen wird und ich zweifle meinerseits nicht daran, daß der Bundes⸗ rath dieser Instruktion diejenige Instruktion zu Grunde legen wird, welche für die preußische Sber Rechnungskammer ergangen ist. Daß diese nen zu erlassende Instruktion demnächst dem Reichstage vorzu⸗ legen sein wird, folgt aus dem über den Rechnungshof ergangenen Gesetze.
— In der Diskussion über den Ban kgesetz entwurf griff der Bundeskommissar, Geh. Ober⸗Regierungs⸗Rath Dr. Mi⸗ chaelis in die Debatte über §. 14 nach dem Abg. Sonne⸗
mann ein:
Meine Herren! Der Bundesrath hatte bei seinem ursprünglichen Vorschlage ins Auge gefaßt, daß Einlssungsstellen an zwei Orten er— richtet werden, in Berlin und an einem anderen Orte, der den Banken zunächst zur Auswahl gestellt wurße. Der Bundesrath hat dabei im Interesse der Banken ganz besonderen Werth darauf gelegt, das es einen Platz gebe, wo alle Banken ihre Noten einlösen, weil die Ver⸗ pflichtung der Banken, ihre Noten gegenseitig anzunehmen und bei einander in Austausch zu bringen, am leichtesten und einfachsten er füllt werden kann, wenn sämmtliche Banken ihre Noten an einem Orte einlösen. Die Kommission hat in dieser Beziehung die Aende⸗ rung getroffen, daß sie den Banken nicht zwei, sondern nur eine Einlösungsstelle auferlegen wollte und hat, da nun allerdings nicht eine Einlösungsstelle für alle Banken obli. gatorisch gemacht, sondern Ihnen die Auswahl gelassen zwischen Berlin und Frankfurt, indem sie davon ausging, daß für die Banken in, dem Gebiete des gegenwärtigen Guldenfußes Frankfurt der natürliche Mittelpunkt sei und für die Banken des gegenwärtigen Thalerfußes, Berlin, und ich darf voraussetzen, daß sie angenommen hat, daß sich die Erleichterung des gegenseitigen Austgusches, die der Bundesrath durch die eine Zwangseinlösungestelle in Berlin ins Auge gefaßt hatte, auf diesem Wege sich ebenfalls finden werde. Ich glaube daher, wenn Sie an der nur einen Einlösungsstelle gußerhalb des Sitzes der Bank festhalten, Ihnen empfehlen zu dür— fen, wenigstens nicht eine zu große Zahl zur Auswahl zu stellen, son⸗ dern sie möglichst zu konzentriren. Ich würde dal er zwischen Dem An⸗ trage der Kommission und dem des Hrn Atg. Freiherrn von Stauffen⸗ berg jedenfalls dem Antrage der Kommiffion den Vorzug geben.
Es ist zu diesem Pasfsus ferner von dem Hrn. Abg. Spielberg ein Antrag gestellt, welcher besonders aussprechen will, daß die Bank die Einlösung neben der hier vorgeschriebenen Einlöfungsstelle auch an ihrem Sitze bewirken soll. Ich halte dieses Amendement erstens für unnöthig, weil die Verpflichtung der Bank, an ihrem Sitze ein—⸗ zulösen, einmal in §. 4 und zweitens in 8. 560 ausgesprochen worden ist. Ich halte dies Amendement aber ferner für nachtheilig für das System des Entwurfs, weil durch Annahme desselben den Banken nur die Verpflichtung auferlegt würde, auch an ihrem Sitze am Tage nach der Präsentation einzulösen, während der Entwurf an ihrem Sitze die Einlösung unmittelbar nach der Präsentation verlangt. Ich glaube, es heißt das ganze Wefen der Banknoten alte⸗ riren, wenn man nicht an einem Platze wenigstens, den Banken auf⸗ erlegt, die Noten nach Sicht einzulösen. Ich würde Ihnen daher empfehlen, dieses Amendement abzulehnen.
Nun habe ich noch auf ein Amendement einzugehen, welches gestern von dem Hrn. Abgeordneten Freiherrn v. Hoberbeck gestellt und vertheidigt ist. Der Gedanke, auch gegenüber den Depositen eine Verpflichtung der Bank zur Bereithaltung einer Quote derselben in Metalldeckung auszusprechen, ist ja in der Kommission eingehend ven— tilirt, und es hat sowohl dieser Gedanke, als auch der andere An⸗ regung gefunden, daß den Banken auferlegt werden sollte, für ver⸗ zinsliche Depositen eine Minimalkündigungsfrist sich auszubedingen. Die Kommission hat, und ich glaube mit vollem Recht, in Ueberein⸗ stimmung mit dem Entwurf Abstand genommen, in dieses Geschäft der Banken einzugreifen. Der Entwurf beabsichtigt durch alle seine Bestimmungen, die bestehenden Notenausgebenden Banken dadurch in eine solidere und für die Goldeirkulation weniger . bringende Entwicklung überzuleiten, daß er das Geschäft der
ommission ungedeckter Noten möglichst einschränkt und sie dadurch veranlaß, die Mittel, welche sie brauchen, um Kredit zu ertheilen, anderweitig sich zu schaffen. Er hat dabei in erster Linie im Auge, daß die Banken, wie es in anderen Kulturländern der Fall ist, vor Allem die Kassen nen des Publikums werden. Mit dem Geschäft der K. zrung für das Publikum hängt das Depositengeschäft zusam der Entwurf hat daher in erster Linie ins Auge gefaßt, die Bedingungen der Kommission unge⸗ deckter Noten festzustellen und zwar in dem Sinne, daß die Bedeu⸗ tung der Notenemission für die Banken sowohl als der Um ⸗ fang der Notenemission für den Verkehr eingeschränkt wird, um die Durchführung der Münzreform und die Aufrechter · haltung des metallischen Umlaufs zu sichern. Er hat nicht geßlaubt, daß es möglich sei, auf, diesen Wege die Banken zu zwingen, durchweg nur solide Geschäfte zu machen, das, meine Herren, bringen Sie durch kein Gesetz fertig, es sei denn, daß Sie ein Gesetz machen, welches die Banken überhaupt Geschäfte zu machen verhindert. Für die Solidität der Banken Sorge zu tragen, ist Sache der Oeffentlichkeit, und daher hat der, Entwurf in Betreff der Veröffentlichungen der wöchentlichen und jährlichen Bilanzen be⸗ sondere Vorschriften getroffen, welche die Banken unter eine sehr ein- gehende Kontrole des Publikums stellen. Unter diesen Vorschriften finden Sie namentlich auch die, daß die Banken veröffentlichen müssen den Beleg der Kredite, die sie überhaupt. genommen haben, also der Depositen gesondert nach denen, welche täglich fällig sind, und nach jenen, welche an eine in ,, gebunden sind. Diese Ver ⸗ öffentlichung ist eine Handhabe für die Kontrole des Publikums gegen ⸗ über der Bank und die beste Sicherheit für die Solidität der Bank.
Der Antrag des Hrn. Abg. von Hoverbeck scheint mir auch die Bedeutung der Bestimmung über die Haltung einer Drittelsdeckung nicht ganz zutreffend gufzufassen. Der Entwurf geht keineswegs da⸗ von aus, daß durch die Drittelsdeckung die Nofeninhaber gesichert seien, er räth den Banken keineswegs, nicht mehr als die Brittels ; deckung in Golde bereit zu halten als Deckung für die Noten, er sagt nur durch die Bestimmung in diesem Paragraphen im Zusammen⸗ hang mit der Bestimmung im 8. 50 über die Entziehung der Noten— emmissionsbefugniß: eine Bank, welche nicht einmal dafür sorgt, daß mindestens die Drittelsdeckung für ihre Noten vorhanden ist, mag
ihre Bude schließen, sie verdient das Vertrauen nicht mehr, das man ihr geben muß, wenn man ihr das Recht, Noten auszugeben, bewilligt. Der Entwurf knüpft formell an die Verletzung diefer Beflimmung Notenausgabe, macht er der Bank das Geschäft unmöglich, sobald sie mit Bgaarbesiand
Entziehung
meine Herren, l sich folgenden Fall, eine Bank hat 15 Millionen in Umlauf und hat einen Baar⸗ bestand von 5 Millionen; wenn nun çine Million Noten präsentirt und eingelöst wird, so hat sie 14 Millionen im Umlauf und einen Baarbestand von 4 Millionen, ste hat also weniger als ein Drittel, sie ist also gezwungen, zwei Millionen Noten einzuziehen, ohne Baar h. mit anderen Worten, sohald die Bank in die Lage kommt, lediglich auf Baardeckung eines Drittels ihrer Noten reduzirt zu sein, in dem Augenblick kann sie keine Geschäfte mehr machen, in dem Angenblick ist der Moment gekommen, wo eine Panik das Pub⸗ likum ergreift und die Bank einfach am Ende ihrer Tage steht. Der Antrag des Herrn Abg. von Hoverbeck geht nun dahin, diesen Mo— ment, wo die Panik eintritt und der Bank ein jähes Ende bereitet, um einen bedeutenden Betrag näher zu rücken, indem er diesen Moment bereits eintreten läßt, wenn der Baarbestand nur noch ein Drittel des Notenumlaufs und der mit kürzerer als einmongtlicher Frist künd⸗ baren Depositen beträgt, der Antrag legt dadurch den Banken eine sehr bedeutend größere Gefahr auf, rückt den Moment, der für das Publikum erschreckend wirkt und sehr empfindliche Störungen im V kehr hervorbringt, ohne Noth viel näher, und ich glaube nicht, meine Herren, daß Sie dadurch die Banken solider machen, daß Sie ihr Geschäft zu einem riskanteren machen; im Gegentheil, ein je größeres und ein je näher liegendes Ristko Sie den Banken auferlegen, um so unsolider werden Sie die Banken im Durchschnitt machen, weil Sie die Banken, um dieses Risiko zu decken, höl nöthigen, und höhere Gewinne macht man
dagegen auszugeben,
here Gewinne zu machen dadurch, daß man min⸗ Ich glaube, die Annahme des Antrages wird das Gegentheil seines Zwecks herbeiführen. Wie nun würde sich der Verhältnissen sen Antrag, unter den Zwang zur Drittelsdeckung nigen sogenannten Depositen, welche täglich zurück—= gezogen werden können, d. h. es würde unter den Antrag fallen das Girogeschäft, und dieses Girogeschäft würde, wenn es unter iin solches Damoklesschwert gestellt würde, einfach unmöglich sein. Run sind gerade unsere allersolidesten Banken die
der vorsichtig ist.
that sächlichen Es würden unter die fallen: zunächst dieje
jenigen, welche das Girogeschäft Sehen Sie sich einmal den Status beispielsweise der Vank des Berliner Kassenvereins an, welche bereits über 25 Jahre besteht und welche anerkannt das meiste Vertrauen von allen Banken Deutschlands in Berlin genießt. Dieselbe hatte am 31. Dezember v., positen, d. h. von täglich ohne Frist zurück= n 8, 380,000 Thaler, und hatte einen Metall— des Bestandes der
ausgebildet haben.
einen Stand von Girode ziehbaren Depositen vo geldbestand von 543,000 Thalern, also kaum dennoch, mag der Herr Abgeordnete fragen, welchen Geschäftsmann in Berlin er will, ist dies die Bank, welche das allerunbedingteste Vertrauen genießt. Und weshalh genießt gteste Vertragen? Weil sie durch dieses Girogeschäft, dadurch, daß sie die Kassenführerin für die Berliner Kaufmannschaft ist, in so unmittelbaren Beziehungen zu allen Bewegungen des Ver⸗ kehrs steht, daß sie alle Vorbedingungen einer soliden und vorsich⸗ tigen Geschäftsführung in Händen hat. t dem Metallbestand, den ich eben bezeichnete, einen Bestand von und Staatskassenscheinen, daß heißt hauptsächlich von Preußischen Bank im Betrage von 4313 009 Thaler, aber diesen Bestand, den sich die Bank als vorsichtiges Geschaäͤft und Kassen⸗ führerin zu halten in ihrem eigenen Interesse gezwungen fühlt, würde das Amendement Hoverbeck ignoriren. die ich schon erwähnte, die Sie unmöglich machen und würden Umwandlung unserer Privatban Theil bisher gewesen sind,
Girodepositen,
Bank das unbedin
Sie hat allerdings neben
Banknoten
Sie wurden durch die Gefahr, dem Girogeschäft auferlegen, dasselbe dadurch die dringend wünschenewerthe ken aus Notenfabriken, die sie zum in solide, mit allen ihren Wurzeln und Fäden in die geschäftliche Entwickelung eindringende Depositenbank verhindern. ö
Sehen wir uns auswärts um, so haben wir ja mit dem gegen⸗ wärtigen Gesetz ungefähr denselben Zweck im Auge, den seiner Zeit Gesetzgebung ir Einschränkung der Notenemisston, r Wege zu erreichen suchen Gesetzgebung. ) s die Notenausgabe, namentlich Banken sehr in ein geringer Betrag unge— regelmäßig in England eirkulirt, daß dagegen das Geschäft mit Depositen, Kontokorrenten und Guthaben ins Ko— lossale gewachsen ist, daß die Banken die, Kassenführerinnen für das Publikum sind, daß sie die Kassenbestände des Publikums rentabel machen, indem sie damit Beleihungen machen und nur einen Theil ihrerseits als Sicherheit für diese Kassenbestände des Publikums als Kassenbestand bereit halten, und daß wiederum die Bank von Eng land die Verwalterin der Kassenbestände der großen Banken und Bankhäuser ist. Dieses System hat sich nach 1844 in England auf— gebaut, es hat verschiedene, sehr heftige Krisen durchlebt und es besteht heute in glänzender Blüthe und hat sich in allen Krisen bewährt. Gegenwärtig haben stand von Depositen, gebundenen,
ungedeckter Banknoten, den Hintergrund getreten ist, Banknoten
in London theils an keine Kündi⸗ 80 bis 90 Wenn man nun fragt, wie sich denn dort den Beständen . l so hat damals in England Niemand daran gedacht, hierüber eine Klausel in die Gesetzgebung aufzunehmen. Die Sorge für die So— lidität der Banken hat der gesunde Sinn der Engländer ihren eigenen Interessen überlassen; er hat nur eingeschränkt den Notenumlquf im Interesse der metallischen Grundlage der Cirkulation des Landes. Sehen Sie jetzt eimal die Bilanz der großen Londoner Banken an, so finden Sie erst ganz im Allgemeinen, daß, wenn die Tagesblätter die Statistik der Banken geben, man au ĩ ; besonderes Gewicht legt; man wirft die Kassenbestände zusammen mit denjenigen Sicherheiten, welche jeden Augenblick realisirt werden kön⸗ atzanweisungen und dahin gehören in in der Regel Depositenbest ande
elf größere theils kündbaren,
Kassenbestände
f ihre Kassenbestaͤnde kein
ahin gehören die Sch England die Konsols.
auf der anderen Seite die Bestände von Kasse und derartigen gierungssicherheiten, wie er sie bezeichnet. Geht man ins Einzelne, so hatte am 30. Juni v. J. die Citybank ein Passivum von Depo—⸗ siten und Accepten im Betrage von sieben Millionen Pfd. Sterl. Da⸗ gegen hatte sie einen Bestand an Metallgeld und an Guthaben bei der Bank von England von 763,000 Pfd. Sterl.; die „London joint Stock- Bank“ hatte einen Bestand an Depositen und Accepten von 21I8 0,090 Pfd. Sterl., einen Bestand an Kasse und Guthaben bei der Bank von England von 2400000 Pfd. Sterl., also jedesmal r den zehnten Theil; die London⸗ und Westmin estand an Depositen von 31,000,000, einen Bestand an
der Oeko⸗
ter⸗Bank hatte
ein Zehntel.
nsatzgeschäfte alle unsere deutschen
nken, gegen deren Un das sind Ba geg en müssen, Banken, welche das
Banken, wie ste sind, weit zurückste ̃ ; höchste Vertrauen, das überhaupt Banken ertheilt wird, genießen. Der Hr. Abg. von Hoverbeck sagte, dieseg Geschäft solle man den notengusgebenden Banken nehmen und denjenigen vorbehalten, welche nicht Noten ausgeben. Ja, meine Herren es handelt sich diesem
Gesichtspunkte gegenüber doch nur um die Frage, welche Bedeutung die Notenausgabe einer Bank zu ihren sonstigen Geschäften habe. Wenn wir einmal den notengusgebenden Banken, welche 20 und 25 Jahre alt sind, welche eine Menge von Geschäftsroutine und Kennt⸗ niß ihres Publikums, kurz, eine Menge von Kapital des Wissens an⸗ gesammelt haben, welches sie in ihrem Verkehr fruchtbar machen, die ungedeckte Notenemisston nach Maßgabe der Ta elle welche dem Gesetz beigelegt ist, auf das geringste Maß zurückgeführt haben, so wollen wir sie nunmehr nicht ausschließen von der Ent⸗ wickelung eines gesunden Banksystems. Wir wollen uns vielmehr freuen, daß wir einen solchen Anfang zu einem Banksystem haben und wollen dankbar sein, wenn aus diesen Anfängen in Folge des vorliegenden Gesetzes ein gesundes Banksystem sich entwickelt. Indeß Beispiele von notenausgebenden Banken, welche daneben ein großes Depositengeschäft haben und deren Kassenbestände sich gerade so ver⸗ halten, wie die eben bezeichneten, finden Sie in England auch, so bei
den schottischen Banken, bei den irischen Banken, kurz bei
allen denjenigen notenausgebenden Banken, deren Bilanzen ver⸗
öffentlicht werden, sehen dieselben gerade so aus, wie diejenigen, welche ich Ihnen vorzutragen die Ehre hatte. Beispiels weise die Nationalbank von Irland hatte an demselben Tage, am 30 Juni vorigen Jahres, einen Depositenbestand von 8 Millionen Pfd. Sterl., einen Notenumlauf von 1,238 000 Pfd. Sterl. und einen Kassen⸗ bestand von 714,006 Pfd. Sterl., außerdem an Guthaben bei der Bank von England und an auf täglichen Widerruf ausgeliehenen Geldern einen Aktivbestand von 725.060 Pfd. Sterl. Bei der London⸗Union⸗ bank, um noch ein Beispiel der auf täglichen Widerruf aus⸗ geliehenen Geldern anzuführen, betrug der Bestand solcher 2,223, 900 Pfd. Sterl. Sie sehen also, daß die Entwickelung des englischen Bankwesens dahin geführt hat, daß ohne, daß die Gesetzgebung in Betreff der Deckung für die Depositen irgend eine Vorschrift erlassen hätte, das Bankwesen Englands in Folge der Einschränkung der Notenemissionsbefugniß in einer von der ganzen Welt bewunderten soliden Weise sich so aufgebaut hat, daß als letztere Reserve die Bank von England dasteht, daß die Depo⸗ sitenbanken die Geschäfte mit dem großen Publikum machen, und die Bank von England, die Kassenführerin für die Depositenbanken ist. Wenn bei uns sich das Bankwefen in gleicher Weise entwickelte, dann könnten wir sagen, daß wir für unsere gesammte industrielle Han⸗ dels- und Kulturentwickelung sehr bedeutend gewonnen hätten, nur die Grundlagen zu einer solchen Entwickelung, sa, nicht nur die Grund⸗ lagen, sendern den Anstoß zu denselben zu geben, ist die Aufgabe, welche sich das vorliegende Gesetz stellt. Welche jederzeit bereite Deckung fordern Sie nun bei den englischen Banken für Depositen ? Ja, meine Herren, diese Deckung finden Sie in Baardeckung, Sie finden sie in den Noten anderer Banken, Sie finden sie in Noten der Bank von England, Sie finden sie in täglich revokablen Guthaben bei der Bank von England in auf Widerruf, als auf kurze Zeit ge⸗ gebene Darlehen, in Schatzanweisungen, die leicht realistrt werden können, und in Wechseln erster Ordnung, Sie finden die Deckung in allen Formen des Kredits und es ist Sache der Geschicklichke it der Bankverwaltung, die Deckung so einzurichten, daß, sie nicht in Ver⸗ legenheit kommen kann. Und so lange das englische Bankwesen in dieser Weise sich entwickelt hat: von dieser Seite des Bankgeschäfts aus ist noch keine Bank zu Grunde gegangen, dieses System hat sich in allen Krisen glänzend bewährt. . ö
Ich bitte Sie, meine Herren, halten Sie an den Beschlüssen der Kommission fest.
Nach dem Abg. Günther nahm der genannte Bundeskom⸗ missarius noch einmal das Wort:
Meine Herren! Erlauben Sie mir, in Erwägung zu dem, was der Hr. Abg. Siemens zur Begründung seines Antrags gesagt hat, noch einige Worte zur Empfehlung desselben hinzuzufügen. .
Der Antrag geht, wie Sie wissen, dahin, das System der Vor⸗ lage des Bundesrathes in dieser Beziehung wieder herzustellen. .
Wenn man die Entwickelung unseres deutschen Bankwesens in das Auge faßt zu der Zeit, als es galt, dasselbe gesetzlich zu ordnen, da lag ein solches Chaos von verschiedenartig entwickelten Zettel⸗ bankinstituten vor, eine solche Verschiedenartigkeit zum Theil für lange Zeiträume erworbener Befugnisse, daß es sehr schwer war, einen Plan zu entwerfen, welcher zweierlei verband: I) die Herstellung einer für die Sicherheit des Verkehrs genügenden Ordnung in diesem Bankwesen, und 2) gegenüber den Banken wie gegenüber dem Pu⸗ blikum, welches die Kundschaft dieser Banken bildete, die Aufrecht= erhaltung derjenigen Grundsätze, welche dahin gehen, nicht unnöthig in Verhältnisse einzugreifen, die lebendig erwachsen sind.
Man fand nur sechs Banken mit unbeschränkter Notenausgabe, mehrere Banken, welche als Landesbanken konzessionirt waren, theils in neuerer Zeit, theils in älterer Zeit mit einer sehr bedeutenden Notenausgabebefugniß — ich meine die Banken von Württemberg, Baden, Hessen und die Frankfurter Bank; ferner rein lokale Bankinstitute, mit. außerordentlich beschränkter Notengusgabe⸗ befugniß; und endlich Bankinstitute mit ebenfalls beschränkter Notenausgabebefugniß, die aber nicht als Landesbanken leben konnten, weil ihre Heimath einen zu geringen Umfang für ihr Kapital und ihr Geschäft bot, die also darauf angewiesen sind, Lokalbanken an verschiedenen Plätzen und in Folge dessen natürlich hauptsächlich Lokalhanken an Zentralpunkten des Verkehrs zu werden. Zu dieser letzteren Klasse von Banken, welche eine für ihr Kapital und ihre Notenausgabe⸗Befugniß zu kleine Heimath haben, welche als Landesbanken nicht bestehen können gehören auch mehrere derjenigen Banken, welche eine unbeschränkte ? otenemissions · Befugniß haben, die Geraer Bank, die Gothaer Bank, die Bückeburger Bank. Es war also ein Plan zu entwerfen, der in Aussicht stellte, da diese zahlrei⸗ chen ausgedehnten oder unbeschränkten Notenemissionz⸗Befugnisse auf ein enges Maß zurückgeführt wurden, und welcher den Banken ermög⸗ lichte, für ihr Publikum fortzuwirken, ohne zugleich die Gefahren einer solchen unbegrenzten Notenemission ferner zu bieten. Der eine Zweig der Bestimmungen, die für diesen Zweck angeschlagen sind, ist die Steuer. Indessen werden Sie mir zugeben, meine Herren, daß für eine Bank, welche eine unbeschränkte r, hat, in Zeiten, wo der Zinsfuß sehr hoch steigt, eine große Verführung vorliegt, unter Zahlung der fünfprozentigen Steuer recht tüchtig, wenn sie kann, Noten in den Verkehr zu schicken, und die Gefahren, die gerade in solchen Zeiten bestehen, zu vergrößern. Sie werden ferner
ugeben, meine Herren, daß es auch mit dem großen Umfange des lien gededter Noten verschiedener Art sein sehr entschiedenes Be⸗ denken hat. Wir haben in Norddeutschland in Ausstcht, die Nolen der Reichsbank, die in sehr großem Umfange zirkuliren, die Noten einer Reihe von Lokalbanken, die in der näãͤchsten Umgebung zirkuliren, und es würde daneben möglich sein ein , Umfang. gededter Noten von Banken mit un- beschraͤnkker Notenemissionsbefugniß, welche die Vielheit des Noten umlaufs in demselben Cirkulationsbereich vermehrten, und dadurch dem Verkehr umsomehr zur Last fielen. Es war also auch neben der Steuergrenze wünschenzwerth, diese unbegrenzten oder weitgegriffenen Notenemissionsbefugnisse möglichst auf ein enges, absolutes Quantum der Notenemissionsbefugniß zurückzuführen. eshalb ist der Entwurf bestrebt gewesen, eine besondere Prämie darauf zu setzen, a, die Banken mit ausgedehnterer Notenemisstonsbefugniß diesel be eins rän⸗ ken auf den Betrag ihres Kapitals, und diese Prämie ist es, die in der gegenwärtig von dem Hrn, Abg. Siemens wieder vorgeschlagenen Bestimmung 4 ist, die Prämie nämlich, daß wenn sie ihre Notenemission auf den Betrag ihres Kapitals, also noch ein im Ver.