III. Die Entscheidung streitiger Verwaltungssachen erfolgt durch Verwaltungsgerichte. ; ö w ; Als solche fungiren in erster Instanz die Kreisausschüsse, in zwei⸗ ter Instanz — für gewisse Streitsachen auch in erster Instanz — die Bezirksverwaltungsgerichte, in letzter Instanz das Oberverwal⸗
ö A. Kreisverwaltung. —⸗ .
IV. Die Kreisverwaltung ist in den Provinzen Preußen, Bran⸗ denburg, Pommern, Schlesien und Sachsen durch die Kreisordnung vom 15. Dezember 1872 geregelt. . . .
Vach den in letzterer enthaltenen Grundsätzen erfolgt die Rege⸗ lung der Kreisverwaltung auch in den übrigen Provinzen des Staates.
B. Bezirks verwaltung. .
VN. Die Bezirksregierungen und Landdrosteien werden aufgehohen,
VI. An der Spitze der Verwaltung eines jeden Regierungsbezirks steht ein Regierungspräsident. e .
Demselben wird die Verwaltung sämmtlicher bisher zum Ressort der Regierung beziehungsweise der Landdrostei gehörigen Angelegen⸗ heiten — mit Ausnahme der Schulsachen sowie der omänen, For⸗ sten und Regalien — übertragen, soweit jene Angelegenheiten nicht auf die Kreisausschüsse beziehungsweise das Bezirksverwältungsgericht und den QOberpräsidenten übergehen. . - .
VII. Zum Geschäftskreise des Regierungspräsidenten gehören ins⸗ besondere; ö .
) die auf die Organisation, den Geschäftskreis und die Ge⸗ schäfts verwaltung des Regierungspräsidiums und der ihm nachgenrd⸗ neten Behörden bezüglichen generellen Angelegenheiten, sowie die Per⸗ sonalangelegenheiten der Räthe und Hülftarbeiter Subaltern⸗ und Unterbeamten des Regierungspräsidiums und der Beamten der ihm unterstellten Behörden; ö .
2) folgende Angelegenheiten der Landespolizei⸗ und
twaltung: . . . 96 inneren Angelegenheiten der Landeshoheit, als Verfassungs⸗ sachen mit Einschluß der Wahlen zum Landtage und zum Reichstage, die Landesgrenz', Huldigungs⸗ Indigengtssachen, Auslieferung frem⸗ der Unterthanen; Publikation der Gesetze und Verordnungen durch das Amtsblatt; ö . .
b. die Sicherheits-, Ordnungs⸗ und Sittenpolizei, namentlich auch die Fremden- und Paßpolizei, die Forst- und Jagdpolizei in Kommu⸗ nal⸗ und Privatwaldungen, die Bau⸗ und Feuerpolizei, die Beaufsich⸗ tigung der Presse, das Versammlungs- und Vereinswesen;
8. die Medizinal⸗ und Gesundheitspolizei;
d. die Gewerbepolizei; .
e. die Münz, Maaß⸗ und Gewichtspolizei; ö
f. die landwirthschaftliche Polizei, Landeskultursachen, Landes⸗ meliorationen, Vertheilung öffentlicher Abgaben in Folge von Dis— membrationen; . ö 3 .
g. die auf die öffentlichen Kommunikationen, Eisenbahnen, Land⸗ und Wasserstraßen, Chausseebauten, Strom⸗. Deich⸗, Kanal⸗ und Brückenbauten, Fähren, Hafenbauten, Lootsen und Seeleuchten bezüg⸗ lichen landespolizeilichen Angelegenheiten; ; .
h. die Straf⸗, Besserungs⸗ und Gefangenenanstalten;
i. das Transportwesen der Verbrecher, Bettler und Vagabonden;
k. die Beaufsichtigung der Gemeinden, Amtsverbände und Kreise, sowie anderer Korporationen, Gesellschaften, Institute und Anstalten, insbesondere auch der Brand- und anderer Versicherungsanstasten und Gesellschaften nach Maßgabe der hierüber bestehenden gesetzlichen Be⸗
imungen; . .
ö . 1 Mennoniten Juden⸗ und Dissidentenangelegenheiten;
m. die Militärangelegenheiten; .
n. die Angelegenheiten der Landgendarmerie;
o. die statistischen Sachen; .
3) die kirchlichen Angelegenheiten, soweit dieselben bisher zum
essort der Regierung gehörten; .
3 14, die . der Verwaltung der direkten Steuern und des Etats, Kassen- und Rechnungswesens für diefe Verwaltung; . 5) das Staatsbauwesen, soweit die Besorgung desselben nicht be—
Regiminal⸗
sonderen Behörden oder Beamten obliegt; ( —
6) das Etats⸗-, Kassen⸗ und Rechnungswesen für die Verwaltung des Innern;
7) die hauptkasse. HJ . .
VIII. Die katholischen Konsistorien in der Provinz Hannover werden aufgehoben und die von ihnen wahrgenommenen kirchlichen An⸗ gelegenheiten auf die Regierungspräsidenten und den Oberpräsidenten Übertragen. w k .
Die Verwaltung der evangelisch⸗kirchlichen Angelegenheiten wird auch ferner von Konsistorialbehörden wahrgenommen, deren Organi⸗ sation besonderer gesetzlicher Regelung vorbehalten bleibt.
IX. Der Regierungspräsident fuhrt die Verwastung mit den der Regierung zustehenden Befugnissen unter der gesetzlich zu ordnenden Mitwirkung des Bezirksausschusses in landespolizeilichen Angelegen⸗ heiten, in Wegesachen, sowie in Kommunalaufsichtssachen der Gemein⸗ den, Amtsverbände und Kreise. , . .
X, Dem Regierungspräsidenten wird die erforderliche Anzahl von Räthen und Hülfsarbeitern (Regierungsräthe und Asfefsoren), sö— wie von Technikern (Bau⸗ und Medizinalräthe, Departementsthierarzt, Fabrikinspektor 26 und mindestens ein Justitiarius beigegeben, welche die Geschäfte nach, seinen Anweisungen bearbeiten. . .
Ein Oberregierungsrath hat den Regierungspräsidenten in den ihm obliegenden Amtsgeschäften zu unterstützen und in Behinderungs—
ällen zu vertreten. .
. **. Der kollegialischen Berathung und Beschlußfassung des Regierungspräsidenten und der ihm beigegebenen Räthe und Hülfs— arbeiter unterliegen nach näherer Vorschrift des Organisationsgesetzes:
I) die Entscheidungen über Anträge auf Ertheilung der Geneh⸗ migung zur Errichtung gewerblicher Anlagen gemäß S§. 16 bis 25 der Reichsgewerbeordnung vom 21. Juni 1869, soweit Diese, Angelegen⸗ heiten, sei es in erster, sei es in zweiter Instanz zur Zuständigkeit der Bezirksregierungen gehören; . ⸗ .
2) die Entscheidungen in Disziplinaruntersuchungsf achenunmittelbgrer Stagtsbeamten, gemäß §§. 24 Nr. 2 und 25 des Gesetzes vom 21. Juli 1852 (Gesetzsamml. S. 465), soweit nicht die Zustaͤndigkeit anderer Staatsbehörden begründet ist. .
XII. Die Verwaltung der direkten Steuern wird nach näherer Vorschrift des Organisationsgesetzes unter Oberleitung des Regierungs⸗ präsidenten durch ein Kollegium geführt, auf dessen. Beschlüsse in materieller Beziehung dem Regierungspräsidenten eine Einwirkung nicht usteht. ö ö Das Kollegium wird aus einem Oberregierungsrathe als Diri⸗ genten, einem oder mehreren Steuerdepartementsräthen, dem Kassen⸗ rathe und nach Bedürfniß aus einem oder mehreren ferneren Mitglie⸗ dern gebildet, welche letztere aus den dem Regierungspräsidenten bei⸗ gegebenen Räthen c. (nebenamtlich) berufen werden.
XIII. Die Verwaltung der zum Ressort der Regierungen ge⸗ hörigen Schulangelegenheiten wird dem Provinzialschulkollegium über— tragen. ö
. Die Verfgssung des Previnziglschulkollegiums ist eine kolle⸗ ialische. Den Vorsitz in demselben führt der Bberpräsident mit vollem e . ; ;
Welche Angelegenheiten der Schulverwaltung von den Landräthen unter Mitwirkung der Kreisausschüsse, beziehungsweise von den Regie⸗ rungspräsidenten unter Mitwirkung der Bezirksgusschůüsse und von dem Oberpräsidenten unter Mitwirkung, des Provinzialausschusses wahr⸗ zunehmen sind, bestimmt das Unterrichtsgesetz. ; .
XIV. Für die Verwaltung der Domänen und Forsten, sowie der mit dieser Verwaltung bisher verbunden gewesenen Regalien und son⸗ stigen Angelegenheiten werden in jeder Provinz Eine oder mehrere besondere Behörden (Domänen⸗ und Forstdirektionen) eingesetzt.
Diese Behörden fungiren in Ansehung der zu ihrem Ressort ge⸗ hörigen Beamten als entscheidende Disziplinarbehörden erster Instanz
emäß §. 24, Nr. 2 des Gesetzes vom 21. Juli 1852 (Gesetzfamml. 4659.
Beaufsichtigung und Verwaltung der Regierungs—⸗
XV. Die Abtheilungen für indirekte Steuern der Regierungen zu Potsdam und Frankfütt a. O. werden zu einer neu einzusetzenden . für die Provinz Brandenburg 1 XVI. Zur Wahrnehmung der den Regierungen in der Provinz Preußen und der Spruchkollegien zu Königsberg und Marienwerder durch die Verordnung vom 30. Juni 1834 Gesetzsamml. S. 93) über⸗ tragenen Geschäfte wird eine Generalkommission errichtet.
(Schluß folgt.)
— Dem Hause der Abgeordneten ist folgender Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Aufhebung der zur Unterstützumg der Hebammen bestimmten Abgabe
von Taufen und Trauungen, vorgelegt worden: Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ze. verordnen unter Zustimmung beider Häuser des Landtages, was folgt:
§z. 14. Die Abgaben von Taufen und Trauungen, welche zur Unterstützung der Hebammen in den Provinzen Preußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesten, Sachsen, Westfalen und in der Rhein, provinz auf Grund der Allerhöchsten Kabinetserdres vom 22. Juli 1808 und 16. Januar 1817, sowie des Sächsischen Patents vom 12. Januar 1811 erhoben werden, kommen vom Tage der Verkündigung dieses Gesetzes ab in Anwendung. .
§. 2. Bis zur anderweitigen gesetzlichen Regelung des Heb⸗ ammenwesens werden die Beträge, welche zur Unterstützung der Heb— ammen in denjenigen Distrikten erforderlich sind, in denen die Abgabe (5. L) bisher erhoben worden ist, aus den Beständen der bei einzel⸗ nen Regierungen angesammelten Hebammen⸗Unterstützungsfonds ent— nommen. .
Die letzteren sind zu diesem Zwecke zu einem Centralfonds zu vereinigen.
Ein demselben Hause vorgelegter Entwurf, eines Ge⸗ setzes den Uferbau an der Weser im Kreise Rinteln betreffend, lautet: ; .
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ze. verordnen, mit Zustimmung beider Häuser des Landtages der Mon⸗ archie, für den Kreis Rintein, was folgt: J .
§. 1. Die Verordnung vom 1. Dezember 17865, den Schlacht bau an der Weser in der Grafschaft Schaumburg betreffend (ckr. Sammlung Hessischer Landesordnungen B. VII. pag. 123), wird dahin modifizirt, daß die Besitzer von Grundstücken in allen denjenigen Ge⸗ markungen, welche zu den ehemaligen Aemtern Ohernkicchen und Rodenberg gehören, der Regel nach von der Beitragspflicht entbunden werden.
Die übrigen Pflichtigen werden zu dem Uferbau der Weser mit den seitherigen Beträgen herangezogen. .
§. 2. Eine volle Weserschlachtbausteuer beträgt fortan 6727 141 3 (242 Thlr. 14 Sgr. 1 Hlr.) und es soll der Regel nach in demselben Jahre nicht mehr als diese Summe ausgeschrieben werden.
§. 3. Wenn besondere Exrcignisse es unmöglich machen, mit dieser Summe und dem Aufkommen aus den Weidenrevleren die vorgekom⸗ menen Uferbeschädigungen auszubessern und keine Aussicht dazu vor⸗ handen ist, mit Hinzurechnung der Einnahmen des nächsten Jahres das, Defizit zu decken, so dürfen auch die übrigen Gemeinden ze. des Kreises Rinteln nach dem herkömmlichen Beit tags fuße bis zur seit—⸗ herigen Summe von 3821 M 7 3 (1273 Thlr. 20 Sgr. 8 Hlr.) herangezogen werden. . .
s. 4. Die Wasserbaubehörde stellt alljährlich einen Etat auf, legt diesen 14 Tage lang vom Erscheinen der Bekanntmachung im Kreisblatte an, zur Einsicht der Betheiligten in ihrem Geschäftslokale offen und überreicht ihn dann nebst den eingegangenen Erinnerungen und ihrer Aeußerung dem Königlichen Landrathsamte, welches ihn nach Anhörung der Kreisstände zur Feststellung an die Königliche Regierung einsendet. .
§. 5. Das Königliche Landrathsamt vertheilt die Steuern in der seitherigen Weise auf die einzelnen Gemeinden, Korporationen und sonstigen Pflichtigen, und macht die Vertheilung durch das Kreisblatt bekannt. . ö . ,
§. 6. Die Erhebung erfolgt durch die Königliche Steuerkasse zu Rinteln, welche zugleich auch die Auszahlung bewirkt und dafür eine Vergütung von 3 Prozent der wirklichen Einnahme bezieht.
Die Beiträge der Gemeinden werden, wie seither, von den Ge— meinden im Ganzen an die Steuerkasse Rinteln abgeliefert.
§. J. Die Rechnung wird nach erfolgter Offenlegung vom Land⸗ rathsamte abgehört und deren Resultat im Kreisblatte veröffentlicht.
Urkundlich ꝛc.
— Am 29. v. M., Abends, ist der Geheime Regierungsrath a. D., Dr. Ker st, Vertreter des 3. Berliner Wahlbezirks im Hause der Ab! geordneten, hierselbst gestorben. Kerst war am 12. Dezember 1804 zu Neuheide bei Elbing geboren; er trat in seinem 18 Lebensjahre bei der 1. Artilleriebrigade ein und ging 1825 nach Brasilien, wo er, dem Chef des Generalstabes attachirt, als Offizier den Krieg am La Plata mitmachte. Er avancirte zum Hauptmann im Ingen leurkorps und wurde nach Beendigung des Krieges mit verschiedenen Ingenieur— arbeiten beschäftigt. Nach Deutschland im Jahre 1832 zurückgekehrt, wandte sich Kerst dem Lehrfache zu, bestand 1833 das Examen pro fac. doc, wurde an der Königl. Realschule zu Meseritz angestellt und war schließlich bis Mai 1849 Direktor derselben. Der Wahl⸗ kreis Meseritz⸗Birnbaum schickte ihn 1848 in das Frankfurter Parlament, wo er Mitglied des Marineausschusses und dar— auf beim Reichsministerium Dirigent der Marine⸗ Abtheilung wurde, Kerst ging von dert aus in dieselbe Abtheilung des preußischen Kriegs⸗Ministeriums über, wo er mit organisatorischen Arbeiten beschäftigt wurde. Namentlich war er für die Begründung eines preußischen Kriegshafens am Jadebusen, und zwar 1854 —– 56 als preußischer Kommissarius in Oldenburg für die Erwerbung des erforderlichen oldenburgischen Gebiets thätig. Von 1866 — 1872 lebte Kerst in stiller Zurückgezogenheit zu Berlin. Als der Abg. Schulze⸗ Delitzsch sein Mandat zum preußischen Abgeordnetenhause niederlegte, wählte ihn der 3. Berliner Wahlbezirk im Oktober 18727 und darauf bei den Neuwahlen im Jahre 1873 neben Dr. Virchow abermals zu seinem Vertreter.
Statistische Nachrichten.
Die Bevölkerung der Stadt Tübingen der letzten Zihlung auf 9343, darunter sind 83568 Katholiken, 28 Difsidenten und 49 Israeliten.
— Die Zunahme der Korrespondenz in Schweden ist verhältnißmäßig ziemlich bedeutend; es kamen im Jahre 1873 16,721,000 Briefe 2c. gegen 15,891,000 von 1872. Ber der König⸗ lichen Post wurden während 1873 jährlich 883,B 000 Zeitungen bestellt und wurden dafür 870, 000 Kr. per Quartal eingenommen.
— Die Zahl der Einwanderer, die in New⸗York wäh⸗ rend des Jahres 1874 ankamen, belief sich auf 140,337 gegen 266,818 im vorhergehenden Jahre.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Das 4. Heft des Jahrganges 1875 der Annalen des Deutschen Reichs für Gesetzgebung, Verwaltung und Statistik, Materialiensammlung und Reform⸗Zeitschrift, herausgegeben von Dr. Georg Hirth in München (Verlag von G. Hirth in Leipzig), hat folgenden Inhalt: Die Bundesverfassung der schweizerischen Eid⸗ genossenschaft. Mitgetheilt von einem deutschen Rechtslehrer in der Schweiz. — Das Vertragsrecht des Deutschen Reichs. Von Pr. Fr. Gorius. (Fortsetzung und Schluß.) Zur Eisenbahn-Tarif⸗ reform: Denkschrift des Reichs ⸗Eisenbahnamts vom 3. Dezem⸗ ber 1874. — Kritische Beiträge zur Verständniß des Eisenbahnwefenz. Von E. L. Trommer. (Fortsetzung) III. Tarifsysteme. — IV. Ueber Güterversicherung. — J. Einnahmen und Ausgaben. . II. Von der Erzielung einer guten Bilanz — VII. Vergleichsmaßstäbe. — VIII.
beläuft sich nach Evangelische, 886
Na sse. — Miscellen. Erlaß einer neuen Postordnung. — Abände⸗ rungen der bisherigen Posttarif⸗Bestimmungen. — Einführung neuer Postwerthzeichen. — Patent Tare im Deutschen Reich. — Der Ein⸗ fluß des Krieges auf die Bewegung der Bevölkerung in Frankreich. — Taglehnsätze für ländliche Arbeiter in Deutschland. — Zur Sta: tistik der Preise und Löhne in Württemberg. — Religions bekenntniß und Schulbildung der Bevölkerung des preußischen Staats nach der Volkszählung vom Jahre 1871. — Die Produktion der Bergwerke
im Deutschen Reiche.
— Von dem Werke: Geschichte der Belagerung von Paris im Jahre 1870571 von Ed Heyde und Ad. Froese, Hauptleuten im Ingenieur- Corps. Auf Bef hl der König lichen General⸗ Inspektion des Ingenieur⸗Corps und der Festungen unter Benutzung amtlicher Quellen bearbeitet mit einem Atlas, enthaltend 5 Karten und Pläne. Berlin 1574 F. Schneider u. Co. Geldschmidt und Wilhelmi) Unter den Linden 21, liegen der 2. und 3. Theil vor. In demselhen ist die Geschichte der Belagerung von Paris zu Ende geführt. Während der erste Theil des Werkes das Nähere darüber enthielt, welche Maßregeln das Angriffsobjekt zu seiner Ver⸗ theidigung traf, giebt der zweite Theil an, wie die deutsche Armee die Einschließung vollzog, wie sie die einzelnen Einschließungsab⸗ schnitte befestigte und sich innerhalb derselben neue Verbindungen schuf. In der Natur der Sache liegt es, daß diese Angaben ohne technische Einzelheiten nicht zu machen waren, und dürfte dieser zweite Theil daher durch seine streng wissenschaftliche Behandlung des Be⸗ treffenden seine volle Werthschã tzung hauptsächlich in technischen Krei⸗ sen finden. Aber auch für die allgem eine Kriegswissenschaft birgt er reiche Erfahrungen und Belehrungen. Ein größeres und allgemeineres Interesse dürfte jedoch der dritte Theil dieses Geschichtswerkes bean spruchen, denn derselbe enthält in lebendiger und klarer Schilderung nach den besten Quellen den Verlauf der Versuche, welche die Ver⸗ theidigung machte, um die Einschließung auszudehnen und zu durch⸗ brechen. Die großen Offensip⸗Operationen der französischen Truppen von Paris aus nehmen unter diesen Handlungen natürlich die erste Stelle ein. Von nicht geringerem Interesse ist dann der Abschnitt, welcher die allmähliche Enleitung, die Durchführung und die Wirkung des artilleristischen Angriffs enthalt. In dem letzten Abschnitte „die Kapitulation! sesselt die Aufmerksamkeit besonders die Maßregeln, welche deutscherseits sofort getroffen wurden, um von den besetzten Forts aus nöthigenfalls den Angriff gegen die Stadt selost weiter zu führen. Den vorliegenden beiden Theilen der Geschichte der Be⸗ lagerung von Paris sind außer mehreren Details enthaltenden Anla⸗ gen noch in einem besonderen Atlas 5. große Karten beigefügt, deren Anfertigung den höchsten Anfordexungen entspricht. Auch die zum ersten Theile dieses Werkes gehörende große Karte von, Paris in 4 Sektionen, befindet sich in dem vorliegenden Atlas, Dieselbe darf bei der Genauigkeit, mit der alle Bezug habenden Einzelheiten ein gezeichnet sind, eine besonders werthvolle Beigabe zu dem inhalts— reichen und sorgfältig durchgearbeiteten Texte sein.
— Das zweite Januarheft von „Unsere Zeit, deutsche Revue der Gegenwart“ (Leipzig, F. A. Brockhaus) enthält: Hein rich Brockhaus. von Rudolf Gottschall. — Das Kaiserthum Brasi⸗ lien und seine jüngste Entwickelung. Von Friedrich von Hellwald. J. Land und Leute. Belgien von 1857 bis 1872. Von H. Bartling. Belgien seit der Thronbesteigung König Leopolds II. I. Die Gn ef taube. Von Dr. Karl Ruß. II. — Ruggiero Bonghi, italienischer Unterrichtsminister. — Chronik der Gegenwart: Todtenfschau.
— Am 24. v. M. starb in Darmsstadt in seinem 32. Lebens— jahre der durch seine amtliche und schriftstellerische Thätigkeit vielfach bekannte Sekretär der dortigen Hofbibliothek, Ludwig Wörner. Derselbe war seit 25 Jahren Sekretär des Gesammtvereins der Ge⸗ schichts- und Alterthumsvereine Deutschlands, welcher seit 1872 in Darmstadt seinen Sitz hat, und redigirte das von dem Verein heraus⸗ gegebene Correspondenzblatt“. Auf den Generalversammlungen zu Trier (1873) und Speyer (1874) fungirte er als Schriftführer.
— In der Sammlung vorhistorischer Alterthümer in Ham⸗ burg wurde im letzten Jahre durch Ausgrabu ngen eines Urnenfeldes bei Fuhlsbüttel eine erhebliche Vermehrung er— möglicht. Die Funde gehören meistens der Eisenzeit an. Ebenso sind in Ritzebüttel, bis wohin auch die Römer drangen, inter ⸗ essante Ausgrabungen angeleitet worden, die noch heute'fortgesetzt werden.
— In Paris wird in diesem Jahre eine große Ausstellung von allen Meisterwerken stattfinden, die in den Museen der ver“ schiedenen Provinzialstädte aufgestellt sind. Die Städte Tours, Rennes, Nantes, Avignon, Besangon, le Mans, Orleans, Toulouse, Caen, Angers u. s. w. haben bereits ihre Zustimmung gegeben.
Gewerbe und Handel.
Die Börsenbank für Maklergeschäfte in Liqu. wird zufolge eines Beschlusses der Lquidgtoren in den nächsten Tagen einen Betrag von 78 Thlr. für jeden mit 80 Thlr. eingezahlten Interims⸗ schein zur Rückzahlung bringen. Der Rest des Gesellschafts vermögens, der sich dann noch auf 1—2x beläuft, ist gegenwärtig noch nicht flüssig gemacht.
— Die Bilanz der Weißbier Aktien ⸗Brauerei (HS. A. Bolle) per 30. September 1874 schließt mit einem Effektiv ⸗Verlust von 20,035 Thlrn. ab. Die Direktion wird der außerordentlichen Generalversammlung eine Erhöhung des Betri bskapitals um l50, 900 Mark vorschlagen Gebraut wurden int letzten Geschäfts jahre 23, 365 Tonnen Weißbier (in 1873: 27,094 Tonnen), vereinnahmt wurde für Bier 106,835 Thlr.
— Die chemische Fabrik von Kroll. C Gaertner hat in der, Französischen Straße Nr. 58 ein Sanerstoffgas⸗ Inhalatorium errichtet, in welchem nach Vorschrift Sauerstoff, der leider den Bewoh⸗ nern großer Städte außerordentlich verkürzt wird, eingeagthmet werden kann. Auf diese Weise können hequem und ohne große Kosten Er— folge erzielt werden, welche bisher nur als die Wirkungen der Berg, Wald. und Seeluft bekannt sind, nämlich: Besserung des Blutes und Stärkung der Nerven. Die Einrichtungen genannter Fabrik sind derart getroffen, daß auch für die Industrie in. kurzer Zeit der Sauerstoff wird nutzbar gemacht werden können, wie es bereits in Amerika geschieht, wo derselbe eine ausgedehnte Anwendung bei Schmelzprozessen, Löthungen, Beleuchtungsapparaten 2c. findet. Das Vähere über die Diätetik ac. des Sauerstoffs enthält eine Broschüre Sauerstoff⸗ und Ozon⸗Sauerstoff, ihre Bedeutung für die Diätetik und Heilkunde, herausgegeben nach wissenschaftlichen Quellen von der chemischen Fabrik von Kroll und Gaertner, Berlin.
— Der „N. Fr. Pr.“ wird aus Ka schau vom 25. Januar ge⸗ schrieben, daß ö Eisenbahn-Kartell zwischen der Kaschau⸗ Oderberger Bahn, Theihbahn, Nordostbahn, der Ungagrischen Staats, bahn und der Oesterreichischen Staatsbahn nunmehr perfekt geworden ist. Der Kartellverkehr umfaßt die Routen zwischen Ungarn und Breslau, Ungarn Stettin, Ungarn⸗Hamburg, Ungarn-Berlin und Ungarn⸗Dresden. Die genannten Bahnen erhalten gewisse Antheile von den Tariferträgnissen aus diesen Verkehrsrouten, so daß die Bah⸗ nen sich nicht mehr im Konkurrenzverkehr gegenseitig zu bekämpfen genöthigt sind, wie das bis jetzt der Fall gewesen ist.
— Die Russische Reichsbank macht seit längerer Zeit fort⸗ währende Einkäufe an Edelmetallen, und wird gegenwärtig das von ihr erworbene Gold und Silber bereits auf 330 Millionen Rubel geschätzt. Auch soll dieselbe nach der ‚N. Fr. Pr.“ im Laufe dieses Jahres einer gänzlichen Umwandlung unterzogen werden, und . zach dem Muster der englischen, französischen und österreichischen Bankinstitute. Es eirkuliren auch Gerüchte, daß nun die Metallwäh— rung eingeführt werden soll Die Russische Bank ist im strengsten Sinne des Wortes ein Staatsinstitut, welches nicht nur von einer Siaatsbehörde verwaltet wird, sondern quch ausschließlich mit seinen Aktiven und Passiven Staagtseigenthum ist, daher ihre Schulden auch nichts Anderes als Staatsschulden sind.
Vom Sparen. — IX, Auffassung des Transportweseng. — Das
Den Domänen⸗ und Forstdirektionen liegt die Mitwirkung bei der Beaufsichtigung der Kommunal- und Institutswaldungen ob.
Münzwesen und die Wechseleourfe. — Von Pr. Erwin
Zweite Beilage.
Zweite Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen
M 27.
Berlin,
Montag, den J. Februar.
In serate für den Deutschen Reich. n. Kgl. P Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und
Breu ßischen Ktaats- Anzeigers: Berlin, S8. W. Wilhelm ·˖ Straße Nr. 82.
2
Postblatt nimmt an: die Inseraten · Expedition des Arutschen Reichs- Anzeigers und Königlich
Staats⸗Anzeiger.
* Deffentũicher Anzeiger.
1. Steckbriefe und Untersuchungs- Sachen. 5. Industrielle Etablissements, Fabriken und 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen Grosshandel. 1. dergl. 6. Verschiedene Bekanntmachungen. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen eto. J. Literarische Anzeigen. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung 8. Lheater- Anzeigen. : In der Börsen-
das
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. der Königlichen Regierung zu Bromberg vom 30. an Gesammtmaß der
Steckbrief. Gegen den Commis Albert Ro. Dezember 15854 zu den bon den Verwaltungs ist die gerichtliche Haft wegen wiederholter Unterschlagung in den Akten R. 37 de i875 Komm. II.
senberg
beschlossen worden.
geführt werden können. Es wird ersucht, den ꝛe
Rosenberg im Betretungsfalle festzunehmen und mit
allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und
Geldern an die Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion Berlin, den 27. Januar 1875. Abtheilung für Untersuchungs— sachen. Kommission I. für Vorunterfuchungen. Beschrei⸗ K bung: Alter: 235 Jahr, geboren am 21. Juli 1851. Größe: 5 Fuß einige Zoll, Augen: braun. Augenbrauen?
hierselbst abzuliefern. Königl. Stadtgericht,
Geburtsort: Gnesen. Haare: dunkelbraun. dunkel. Kinn: rund. gewöhnlich. Gesichtsbildung: oval. gesund. Zähne: vollständig. Gestalt: Sprache: deutsch spolnischer Dialekt, englisch.
Nase: gewöhnlich. Mund: untersetzt. polnisch und
Steckbriefs Erledigung. Der hinter dem Yte⸗ talldreher Rudolph Heinemann wegen Körperver⸗ lebung in den Akten M. 144 de 1874 Komm. If. unter dem 25. April 1874 erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 28. Januar 1875. Königl. Stadtgericht, Abtheilung für Unter—
suchungssachen. Kommisston J. für Vorunter⸗
suchungen.
Offene Strafvollstreckungs ˖ Reguisttion. Der Seemann Engen Adolf Moritz Richard Ferdi⸗ nand Louis Manniegel aus Voigtshafen = Kreis Naugard — ist rechtskräftig durch Erkenntniß vom II. Dezember 1873 wegen Auswanderung ohne Er— laubniß als beurlaubter Wehrmann der Seewehr zu einer Geldstrafe von fünfundzwanzig Thalern, für welche im Unvermögensfalle vierzehn Tage Haft ein⸗ treten, verurtheilt. Der Aufenthalt des 26. Manniegel ist unbekannt. — Es wird um Strafvollstreckung und Nachricht davon ersucht. Frankfurt a. O., den 26. Januar 1875. Königliches Kreisgericht. Kom⸗ missarius für Uebertretungen—
Steckbrief. Der Schneidergeselle Robert Michael Lehnert aus Steinseiffersdorf, Kreis Reichenbach in Schlesien, ist wegen eines im Kloster der barmherzigen Brüder zu Frankenstein verübten Diebstahls im Betretungsfalle festzunehmen und in das Gerichtsgefängniß zu Frankenstein einzuliefern. Derselbe leidet an Bluthusten und wird vermuthet, daß er in einer Krankengnstalt Aufnahme gefunden hat. Signalement: Gehurtsort: Kempen, Kreis Schildberg, Previnz Posen. Alter: geboren am 1. September 1850. Religion: katholisch. Größe: 16593 Centimeter ( 5 Fuß 1 330ll). Haare: schwarz⸗ braun. Stirn: niedrig. Augenbrauen: schwarzbraun. Augen: grau. Nase und Mund: gewöhnlich. Zähne: gut. Kinn und Gesichtsbildung: oval. Gestalt: untersetzt. Sprache: deutsch und polnisch. Befon⸗ dere Kennzeichen: lahmt auf das rechte Bein. Be— kleidung: wahrscheinlich entnommen aus den ge⸗ stohlenen Sachen, als: 2 schwarzen Tuchröcken, einem hellbraunen Rock, einer braunen Buxkinhose, einem Paar langschäftigen Stiefeln, einein Paar Halb⸗ stiefeln, einer braunen Leipziger Mütze und 6 gelb und rothen Taschentüchern. Frankenstein, den 27 Januar 1875. Der Königliche Staatsanwal“ Blumenthal.
Steckbrief. Gestern Abend entsprang auf dem Transport von Leipzig dahier Friedr. Belger aus Dittfurth, Diener, 25 Jahre alt, mittelgroß, Haar dunkel, Bärtchen, Nase etwas gedrückt, Zähne gut, Narben: eine größere in zerflossener orm auf dem rechten Handrücken, kleinere in der Weiche. Klei⸗ dung: ein schwarzer Fil:, brauner, zweireihiger Ueber⸗ zieher mit Sammetkragen, helles Beinkleid und Weste, farbiges Wollenhemd, Handschuhe. Belger, ein gefährlicher, kecker Dieb, führt falsche Namen Brown, Becker c und spiell, weil der Sprache kundig, mit Glück den Engländer. Hanau, den 30. Januar 1875. Der Unter suchungsrichter.
Edittal-⸗ Citation. Die nachbenannten 18 Heeres pflichtigen: 1) Theodor Klinger aus Labischin, geb. den 265. Oktober 18651, katholisch, 2 Michael Grzeszinski aus Schubin, geb. den 20. Seytember 1851, katholisch, 3) Bernhard Altmann aus Schubin, geb. den 6. Januar 1851, juͤdisch, 4) Andreas Szy⸗ manski aus Schubin, geb. den 13. Sktober 1851, katholisch, 5 Earl Adolph Laewert aus Barein,
ominium, geb. den 21. Januar 1851, evangelisch, 6) Johann Schulz aus Zalachowo, geb, den 4 De⸗ zember 1851 katholisch, 7 Robert Kittel aus Znin, geb. den 4. Juli 1851, evangelisch, 8) Johann Wel⸗ kowski aus Glemboczek, geb. den IX. Dezember 1851, katholisch, 9) Joseph Mikicki aus Krolikowo, geb. den 14. Februar 1851, katholisch, 10) Stanis⸗ laus Pawlicki aus Exin, geb. den 5. Mai 1853, katholisch, 11) Baer Hirsch aus Labischin, geb. den 38. Juni 1853, füdisch, 19 Raphael Raphael aus Labischin, geb., den 26. Februar 1853, juũdisch, 13) Friedrich Adolph Friedewald aus Schubin, geb. den 3. Oktober 1855, evangelisch, 1h Stephan Jexdrze⸗ jewski aus Schubin, geb. den J. August 1853, ka⸗ tholisch, 15) Adolph Eduard Perdelwitz aus Gro—
madno, geb. den 25. Februar 1853, eyangelisch, 16) Peter Zielinski aus Wyremba, geb. den 13. Juli döõs, katholisch, 17) Guftay Adolph Bethke gus Zie⸗ gelei, geb. den 3. April i653, evangelisch, 18) Michael
Die Verhaftung hat nicht aus.; d
Gesichtsfarbe:
Inserate nehmen an: die autorisirte Annoncen Expedition von Rudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemnitz, Cöln, Dres den, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a. S., Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗ burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten, sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaus.
* u. s. W. von öffentlichen Papieren. d. Familien- Nachrichten. beilage. *.
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] Flächen 85 Hektar 73 Ar 70 u. ö behörden angeordneten Revisionen nicht gestellt, ihr Der 6 aus der 2, Aufenthalt im Inlande ist nicht zu ermitteln ge⸗ thekenschein, r wesen, und haben die angestellten Ermittelungen arnach auch keine Umstände ergeben, welche die Annahme ausschließen, daß die Heerespflichtigen die Königlichen Lande ohne Erlaubniß verlassen und sich dadurch dem Eintritt in den Dienst des stehen⸗ den Heeres zu entziehen gesucht haben. Auf Grund des §5 140 des Strafgesetzbuchs und 58. 4, 6, 8 des Gesetzes vom 10. Marz 1856 hat deshalb die . n n, ö. 8. Januar 1875 ⸗ gegen Die obengenannten 18 militärpflichtigen Per spätestens im Versteigerun Stermine anzumelden. sonen die Anklage erhoben, und es wird In Folge Das Urtheil 1 . ĩ J dessen gegen dieselben durch Beschluß des unterzeich⸗ soll im Termine neten Gerichts vom heutigen Tage wegen des ge— den 12. März 1875, Mittags 12 Uhr, dachten Vergehens die Unterfuchung eröffnet und an ordentlicher Gerichts telle verkündet werden zur öffentlichen mündlichen Verhandlung der Sache Trzemeszuo, den 21. November 1874. ein Termin auf den 24. Mai 1875, Vormittags Königliches Kreisgericht.
Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumt, zu Der Subhastations⸗ Richter. welchem die oben benannten 18 Militairpflichtigen . mit der Aufforderung, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gericht so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können und mit der Verwarnung vorgeladen werden, daß gegen die Ausbleibenden mit der Untersuchung und Entscheidung der Sache in contumaciam ver⸗ fahren werden wird. Schubin, den 16. Januar 1875. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
sondere Kaufbedingungen, können in
werden.
Hypothekenbuch bedürfende, Realrechte gefordert,
õ358] Ediktal⸗ Citation.
Der Arbeitsmaun Carl Friedrich Ferdinan Prinz, am 13. März 1815 hierselbst geboren, Soh des Handarbeiters Christoph frau Lonise,
aufgefordert, sich spätestens in dem am 23. September 1875,
Seffentliche Vorladung. Die nachbenannten PVersonen: 1) der Eisenbahnarbeiter Fran Nowack, 26 Jahre alt, ohne Heimath, erzogen in Burschkove bei Krotoschin, zuletzt in Rohrsen, Amts Hameln, wohnhaft gewesen; Y der Eisenbahnarbeiter Franz Matacjack, 21 Jahre alt, geboren in Kempitze, Pro⸗ vinz Preußen, zuletzt in Rohrsen, Amte Hameln, wohnhaft gewesen; 3) der Eisenbahnarbeiter Ihi Wagoda (Lagoda), 27 Jahre alt, geboren in Kre— hen, Provinz Posen, zuletzt in Rohrsen, Amts
und daselbst weitere
sich legitimirenden Erben i Alle unbekannten Erben und Erbnehmer de er gedachten Termine ebenfalls zu erscheinen. Koenigsberg N. M., den 24. Oktober 1874. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
Ertheilung des Zuschlags
Prinz und seiner Che—⸗ sse, geb. Bork, von dessen Leben und Auf⸗ enthalte seit den Jahren 1855 oder 1856 eine Nach ⸗· 6 richt nicht mehr eingegangen sein soll, wird hierdurch
. Vormittags 10 Uhr, vor dem Herrn Kreisrichter Rieck in dein Terming! zimmer Nr. 2 des unterzeichneten Gerichts anstehen⸗ den Termine persönlich oder schriftlich zu melden ) Anweisung zu erwarten, widri⸗ genfalls er für todt erklärt und sein Vermögen seinen ausgeantwortet werden
ollenen werden gleichfalls aufgefordert, in dem
der Grundsteuer unterliegenden (631 der Hypo- ein, etwaige Abschätzungen und anders das Grundstück betreffende Nachweisungen, ingleichen be⸗ unserm
Dupau II. während der Geschaftestunder einten Knigliqhe gie derfah sestsa Marnffche Eisen ba hn
Die Erd⸗ und Maurer / Arbeiten, sowie die
Alle Diejenigen welche Eigenthum oder anderweite, Li D ö 22 3 9d ̃ Liefern ierzu erforderlichen Kalk
jur. Wir samkeit zegen Brite . . . das die a ,,, ö. 8 8. i
aber nicht eingetragene M i = ‚
gelten a nchen baba t inen 9. Wegeunterführungen auf der Strecke Gassen⸗Som
dieselben zur Vermeidung der Prãäklusion
merfeld, sollen an den Mindestffordenden verdungen werden, wozu auf
eitag, den 12. 6 er., Nachmittags r,
Termin in meinem Bureau hierselbst, Po ststraße Nr. 720, angesetzt ist.
Leistungsfähige Unternehmer, welche auf die Uebernahme diefer Arbeiten und Lieferung reflektiren, wollen ihre Offerten portofrei und versiegelt, mit der Aufschrift:
Submissionsofferte auf Ausführung von
Maurerarbeiten für Brückenbauten d bis zu oben gedachten Termin an mich einreichen. n Bedingungen, Zeichnungen und Massenberechnun⸗ gen, können während der Dienststunden von Vor⸗ mittags 8 bis 1 Uhr und Nachmittags von 3 bis Uhr in meinem Bureau eingesehen, auch gegen , der Kopialien von demselben abgefordert werden. Sorau, den 26. Januar 1875. Der Königliche Eisenbahn-⸗Ban⸗ und Betrie b⸗ Inspektor. Großmann.
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r Eiscnbahn.
Hameln, wohnhaft gewesen; ) der Eisenbahnarbeiter Carl, Johanson, 27 Jahre alt, geboren in Jöndjebin in Schweden, zuletzt in Rohrsen, Amts Hameln, wohnhaft gewesen, welche angeklagt sind: im Monat September d. Is. in und vor der Schenk ⸗ bude des Gastwirths Blancke am Cichberge hinter Afferde die Arbeiter Meine und Wittkop nus Gr. Hilligsfeld gemeinschaftlich körperlich mißhandelt zu haben, werden, nachdem von der Strafkammer des Königlichen Obergerichts Hameln das Haupt— verfahren wider sie eröffnet, auch ihre öffentliche Vorladung verfügt worden ist, hiermit geladen, in dem auf Mittwoch, den 17. März 1875, Mor⸗ gens 190 Uhr,
Verkäufe, Verpachtungen, Submissi onen ꝛc.
[659] Bekanntmachung. ; Das Domänen ⸗Vorwerk Kakerneh
im Kreise Grimmen, ca. Kreisstadt Grimmen, 16 Kilometer von und 10 Kilometer vom Bahnhofe Miltzow mit einem Areal von: 413,412 pe n, worunter 344,134 Hektar Acker
. und 61 Hektar Weide und Wiesen, vor der hiesigen Strafkammer an, soll auf 18 Jahre, von Johannis 1875
urtheilung der Anklage verfahren werden wird. Hameln, den 28. Dezember 1874. preuß Courant.
Königliche Kronanwaltschaft. Die zu bestellende Pachtkaution ist auf den Be trag der einjährigen Pacht bestimmt Uebernahme der Pacht erforderliche f 87900 M nachzuweisen. sladungen nu. dergl. Zu dem auf den 27. Februar d. J., Vor
mittags 11 Uhr, im Lokale er unterzeichneten Re
,. Subhastations⸗Patent. gierung anberaumten Bietungstermine
f . j 7 65 2 M Das dem Glasermeister Carl Assel zu Berlin, ,, ö Brmerken ein daß die Ver Rosmarin⸗Str. Nr. 4 wohnhaft, gehörige, in! bie Karte 11 gen,
y,, . . e , . 3 Sonn- und Festtage täglich während der Pienststun az , „ bon Deutsch den in unserer Registratur eingefehen werden können Rixdorf Band VII. Bl. Nr. 41 verzeichnete Grund⸗
6 ae . Vormittags 11 uh
en 17. März Vormittags hr, e, n, ; an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, Zim ,,, J mer Nr. 16, im Wege der nothwendigen Subhůsta⸗ Köuigliahe die gierung
Enbhaftatinnen, Aufgebote, Bor⸗
tion öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zu⸗ - schlags . Es soll den 16, Februar im Kruge zu Dammen⸗ den 20. März 1875, Vormittags 11 Uhr, dorf nachstehen des Holz J. Begang Theerofen, ebenda verkündet werden. Jagen 20 (f rũůher 9 B) „Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund ⸗ holz II. bis V. Klasse; Ii. steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt. Jagen 55 (früher 33, Flächenmaß von 11 Aren mit einem Reinertrag Bauholz II. bis V. Klasse; 30 Stück kiefern Bau— von O,2s Thlrn. veranlagt. holz J. bis V. Klasse, IFI. Begang Dammen⸗ Auszug aus der Steuerrolle, und Hypotheken⸗ dorf, Jagen sé (früher 413 248 Stück eichen ein, ngleichen etwaige lbschätzungen, andere dag Bauholz; I. bis . Klasse, 123 Stüc kiefern Ban. Grundstũck betreffende Nachweisungen und besondere holz J. bis X. Klasse, 19 Rmtr— eichen Klaftern Kaufbedingungen sind in unserem Bureau V. ein- Nutzholz im Wege der Lizitation öffentlich an den zuse hen. . . Meistbietenden gegen gleich baare Bezahlung ver⸗ Alle Diejenigen, welche Cigenthum oder anderweite kauft, wozu Kauflustige an dem gedachten Tage auf zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in Ort und Stelle Vormittags um 10 Uhr hiermit das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht eingetra⸗ eingeladen werden. Dammendorf, den 28. Ja⸗ gene Realrechte geltend zu machen haben, werden nuar 1875. Der Oberförster. A. Beerm ann— aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklu⸗ kö sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden. 660] Berlin, den 24. Dezember 1874. ; Königliches Kreisgericht. Der Subhastationgrichter.
Beg ang Cha cobfen, ppt. 300 Stück eichen
Bekanntmachung.
Für die Werft soll der pro 1875 eintretende Be⸗ darf an Segeltuch, Presenning, Bram, Carrel. und GCöpertuch, sowie Flaggleingarn, sicher gestellt werden.
(5726 Subhastations⸗Patent. Srl nern i e e eh mit der Aufschrift:
; 2 . ; . ung von Segeltuch ꝛc.“ Das in Wymyglawo, Königlich, im Kreise Mo. bis zu dem am 15. de l tter ef! Uhr, im gilno unter Nr. T belegene,
den Josskh. und. Ma Huteau der unter eichnt ane rz.
in rie Eheleuten gehörige Bauergrund⸗ , k en Behörde anbernimiten ol im Sermine Die Lieferungshedingungen, welche auf portofreie
den 19. März 1575, Vormittags 10 uhr, Anträge gegen Erstattung der Kopialien abschriftlich
an ordentlicher Gerichtsstelle im Wege der noth— mitgetheilt werden, liegen in der Registratur zur Ein=
wendigen Subhaftation versteigert werden. Daffelbe sicht aus.
ist mit einem Reinertrage von 128, n Thlr. und mit Danzig, den 28. Januar 1875.
Newicki aus Gorki zagajne, geb. den 20. September 18635, katholisch; haben sich nach der Bescheinigung
einem Nutzungswerthe von 54 Thlr. zur Grund Kaiserliche Werft
resp. Gebäudesteuer veranlagt worben und enthält
14 Kilometer von der Stralsund entfernt,
bis dahin beraumten Termine so gewiß zu erscheinen, als sonst 1895, im Wege des öffentlichen Aufgebots . in ihrer Abwesenheit mit Untersuchung und Ab verpachtet werden. Daz dem Aufgebote zum Grunde zu legende Pachgelder⸗Minimum beträgt 7800 4
laden wir
die Regeln der Lizitation und Flurregister mit Ausschluß der
wir auch bereit sind, auf Verlangen Abschriften der Verpachtungs Beding ungen und der Lizitationsregeln
500 Stück kiefern Bau⸗
Die Lieferung von 1299 Tonnen Cement für den Bau der 3 großen Brücken im Memelthale und die Hochbauten auf Bahnhof Pogegen und Stonischken soll im Wege der öffentlichen Submis⸗ l ston vergeben werden.
Portofreie Offerten werden bis zum Termin Donnerstag, den 18. Februar er, Vormittags 10 Uhr,
vom Unterzeichneten entgegengenommen.
Die Submissionsbedingungen liegen während der Dieststunden im diesseitigen Baubureau zur Einsicht aus und werden auf Verlangen auch abschriftlich gegen Erstattung der Kopialien überfandt.
Tilstit, den 29. Januar 1875. Der Königliche Baumeister Such e.
(657
. ODOberschlesische Eisenbahn.
Vermögen auf
Es sollen die Erd⸗ und Planirungsarbeiten von Station 53 50 bis Station 726 der Bahnstrecke Cosel Neustadt O.-S, veranschlagt zu ö 129,866 Kbm. Erd⸗ und 23,630 Qu. Mtr. Böschungsarbeiten „im Wege der Submission verdungen werden.
Die Submisstons⸗Bedingungen. Massenberech nun · gen, Pläne und Profile liegen in unserm Central⸗ Bureau, Abtheilung 1II. hierselbst, Teich str. Nr. 18, zur Einsicht aus, von wo dieselben auch gegen Er⸗ stattung der Kopialien bezogen werden können. Offerten sind verstegelt und portofrei, ver sehen mit der Aufschrift: —
„Submission auf die Ausführung der Erd⸗ und Planirungsarbeiten zur Eisenbahn Cosel Nenstadt O.⸗ S.“ bis zu dem anf Donnerstag, den 11. Februar er, Vormittags 11 Uhr,
in dem oben bezeichneten Central-⸗Bureau angesetzten Submisstonstermin an uns einzureichen, wo deren Eröffnung in Gegenwart der etwa erschienenen Sub⸗ mittenten erfolgen wird. Breslau, den 29. Januar 1875.
Königliche Direktion.
637 Bekanntmachung.
Es sollen sämmtliche Arbeiten und Lieferungen zur Erbauung einer Laderampe auf Bahnhof Nord⸗ stemmen im Wege öffentlicher Submission vergeben werden.
ierzu wird Termin auf Freitag, den 19 Februar er., Vormittags 11 Uhr, im Bureau der unterzeichneten Behörde anberaumt.
Die Offerten sind verstegelt, portofrei und mit der Aufschrift: (
„Submission auf Aus führung einer Lade-
rampe auf Bahnhof Kordstemmen“ versehen, bis zu genanntem Termine bei uns einzu⸗˖ reichen,
Bedingungen nebst Zeichnung liegen im Bureau des Eisenbahnbau⸗ und Betriebs⸗Inspektors Wage
mann in Hannover und auf den Bahnhöfen Nord⸗ stemmen und Alfeld bei den Stations vorstehern zur Einsicht aus, werden auch gegen Erstattung der Ko⸗ pialien von dem Bure auvorsteher der unterzeichneten Behörde auf Antrag verabfolgt. Cassel, den 25. Januar 1875. Königliche Eisenbahn Kommission der Dannoverschen Staatsbahn.