bank zu Gotha und im Verein mit größeren Instifuten die Partial obligationen der Kruppschen Anleihe an den Mackt zu bringen; auch dem Absatz der früher übernommenen Gothaer Prämienpfandbriefe II. Ab⸗ theilung ist dieselbe zu Statten gekommen. Das Gewinn⸗ und Verlustkonto weist einen Reingewinn von 85 561 Thlr. auf, aus welchem nach Abzug der statutenmäßigen Tantismen an die Geschäftsinhaber und den Verwaltungzrath, sowie eines Vortrages von 7665 Thlr., auf neue Rechnung mit Zustimmung des Verwaltungsraths eine Dividende von 7X Pp. a. zur Vertheilung kommt. Es ist hierauf bereits eine Ab- schlagszahlung von 2 geleistet. Schließlich erwähnt der Bericht noch, daß die Berliner Handelsgesellschaft das alte renommirte Bank⸗ haus Anhalt & Wagener erworben und mit einem Kapital von l, O00 000 Thlr. kommanditüt hat.
— Die Rotzkrankheit der Pferde wird zwar stets von Neuem in Berlin eingeschleppt, was sich in den meisten Fällen nach= weisen läßt. Dieselbe hat jedoch gegenwartig nach dem vorliegenden iemlich genauen statistischen Material dem vorigen Jahre gegenüber 1 abgenommen. In den Monaten Januar, Februar und März des vergangenen Jahres herrschte hier etwa in 50 ver⸗ schiedenen Fuhrhaltungen die Rotzkrankheit, während in derselben Zeit dieses Jahres nur in circa 25 ZFuhrhaltungen die Rotzkrankheit herrschte und davon bis jetzt schon in etwa 13 Fallen die Seuche als getilgt anzusehen ist, so daß für den Monat April nur cirea 12 noch nicht erledigte Fälle bleiben würden, von denen ein wesentlicher Theil ebenfalls in kurzer Zeit seiner Erledigung entgegengeht. Während ferner im vergangenen Jahre eine große Anzahl sehr bedeutender Fuhrwesen bei dieser Kala—⸗ mität betheiligt war, sind es in diesem Jahre vorzugsweise nur klei⸗ nere Fuhrhaltungen, in denen die Roßtzkrankheit konstatirt wurde. Dieses günstige Resultat ist wohl zunächst den neuesten bezüglichen Anordnungen der zuständigen Behörde und der eyergischen Ausfuhrung dieser Verordnungen . die hiesige Veterinär⸗Polizei zu verdanken. Besonders sind es die Abänderungen in den Observations- und Absperrungsscheinen, (diese werden den Besitzern solcher Fuhr wesen, in denen die Rotzkrankheit zum Ausbruch gekommen, einge⸗ händigt, und enthalten deren saͤmmtliche Verpflichtungen betreffs der Gebrauchs beschränkungen, Untersuchungen, Tödtung der Pferde ꝛc. genau vorgeschrieben), welche die Unterdrückung der Seuche vorzugs⸗ weise erleichtert haben.
— Die letzte ordentliche General⸗Versammlung der gerade seit 50 Jahren bestehenden Berliner Insel⸗Aktien⸗Gesellschaft fand am 7. d. M. statt. Die Dividende von 9 * für das Jahr 1874 ift bereits ausgezahlt. Zu gleicher Zeit theilte die Direktion, welche nach dem Beschlusse der letzten General⸗Versammlung auch die Liquidation leitet, den Aktionären mit, daß sie hoffe, die Aktie von 100 Thlr. Ende Juni 1875 mit 300 Thlr. oder auch noch eine Kleinigkeit darüber zur Auszahlung bringen zu können. Auf den Antrag eines Aktionärs sprach die General⸗Versammlung der Direktion für die Verwaltung des Unternehmens ihren Dank aus.
— Nach dem Geschäftsberichte der Essener Kreditanstalt sind die gesammten Umsaͤtze des Instituts unter der Einwirkung der
veränderten Lage von Industrie und Handel nicht unerheblich zurück-
gegangen. Andererseits weist das Gesammterträgniß des Konto ⸗Kor⸗ rentgeschäfts im Jahre 1874 eine Zunahme gegen das Vorjahr auf.
Der Gesammtumsatz der Bank vom 1. Januar bis 31. Dezember 1574 betrug 225,607, 834 Thlr. gegen 322 817,668 Thlr im Vorjahre. Der aus dem Jahre 1873 übernommene Bestand an eigenen Effekten ist durch Verkäufe um 59, 129 Thlr. verringert worden. Auf den ver bliebenen Saldo sind aus dem Gewinne des abgelaufenen Jahres 80 000 Thlr. abgeschrieben. Das Gewinn und Verlust⸗Konto setzt sich zusammen wie folgt: 98,383 Thlr. Gewinn auf Wechsel Konto, 223,713 Thlr. Gewinn auf Zinsen⸗Konto, 110 009 Thlr. Gewinn auf Previsions Konto und 213 Thlr. Vortrag aus 1873, zusammen 132319 Thlr. Davon sind abzusetzen; 23,143 Thir. General— Unkosten, 50, 009 Thlr. Dotirung des Reservefonds, 80, 000 Thlr. Abschreibung auf Effekten ⸗Konto, 33,333 Thlr. Akschreibung auf De⸗ bitoren· Konto, 20090 Thlr. Abschreibung auf Bankgebäude ⸗Konto, 1(060 Thlr. Abschreibung auf Mobilien Konto, bleibt mithin Rein⸗ gewinn: 242 842 Thlr. Dieser Reingewinn ermöglicht die Verthei⸗ lung einer Dividende für das Geschäftsjahr 1874 von 4* auf das in Umlauf befin dliche Aktienkapital von 5. 988, 200 Thlrn. mit 239,528 Thlr., und verbleibt sodann noch ein Restbetrag von 3314 Thlrn. zum Vortrage auf das Rechnungsjahr 1875.
— Der Rechenschafisbericht der Aachener und Münchener Feuerversicherungs⸗Gesellschaft weist für das Jahr 1874 ein versichertes Kapital von 1335 Millionen Thaler — gegen 1873 mehr 59 Millionen — nach. Die Prämien hatten 2,150,364 Telr, die Zinsen und sonstige Einnahmen 271,282 Thlr. betragen. Die Prämienüberträge auf das nächste Jahr bestanden in 3 248. 648 Thlr. An Dividenden und Zinsen fallen auf jede Aktie 112 Thlr. Es war dies die letzte Generalrersammlung innerhalb des ersten fünfzigjähri⸗ gen Bestehens der Gesellschaft. Die vorhergehende hatte deren Fort⸗ setzung auf weitere fünfzig Jahre beschlossen und ein neues, mit dem 25. Juni d. J. in Kraft tretendes Statut vereinbart. — Die Aach e—⸗ ner Rückpersicherungs⸗-Gesellschaft vereinnahmte in 1874 an Prämien 2314656 Thaler, an Zinsen 45,755 Thlr.; der Prämien. uͤbertrag bestand in 292,579 Thlr.; die Kapitalreserve war auf 100,900 Thlr. stehen geblieben. An Dividende werden 34 Thaler per Aktie — 425 3, ebensoviel wie für das Vorjahr, vertheilt.
— Ueber den Abschluß der Pfälzischen Eisenbahnen pro 1874 wird Folgendes berichtet: Die sämmtlichen Einnahmen im Jahre 1874 betrugen 7, 112,255 Fl, die Betriebsausgaben 4,583,126 Fl, lo daß ein Gewinn von 2529, 169 Fl. verbleibt. Hiervon stnd bereits bestritten: die Aktien⸗ und Prioritätszinsen und die Amortisa⸗ tion der Prioritäten, zusammen mit 2,110,816 Fl. und es ergiebt sich also ein Ueberschuß von 418,353 Fl. Da aber zur Deckung der fünf⸗ prozentigen Präzipuen der Ludwigsbahn 582,950 Fl. und des einpro⸗ zentigen Präzipuums der Maxbahn weitere 67,750 Fl., zusammen 650, 700 Fl. erforderlich sind, so bleibt ein Defizit von 232,346 Fl., welches durch die Staatskasse gedeckt werden muß. Durch diesen Staatszuschuß wird es ermöglicht, daß die Aktionäre der Ludwigs bahn die ihnen garantirten 9 x, die der Maxbahn 55 „ und die der Nordbahn 4 * an Zinsen und Präzipuen (zusammen) erhalten.
— Nach dem Rechnurgsabschluß der Sächsischen Rück⸗ versicherungs⸗Gesellschaft pro 1874 setzten sich die Einnahmen wie folgt zusammen: Prämien- und Schadenreserve aus 1973: 30333 Thlr, Prämien und andere Einnahmen im letztverflossenen Jahr 177,140 Thlr, in Summa 227,473 Thlr. und wurden davon
vergütet: Schäden abzüglich Rückvergütung 105,231 Thlr., Verwal- tungskosten 2797 Thlr, Proviston, Courtage 2c. 2634 Thlr., Re serve für schwebende Schäden und laufende Risikes 7418 Thlr., oder usammen 198 082 Thlr., so daß ein verfügbarer Rest von 29, 391 hlr. verbleibt (1873 nur 25,163 Thlr..
X Dem Geschäftsbericht der Deutschen Hypothekenbank in Meiningen sind folgende Daten zu eninchmen: Auf das 8. Millienen Thaler betragende Aktienkapital sind 3.200, 960 Thlr. eingezahlt, davon 79, 984 Aktien mit 40 * — 3,199, 60 Thlr. und 16 Aktien mit 199 x — 1600 Thlr. Der Reservefond, welcher im vorigen Jahre 213,921 Thlr. betrug, erhöhte sich durch statutenmäßige Dotirung und eine kleine, ihm zugewiefene Konventionalstrafe auf 6,380 Thlr. Der Provistons - Reservefond beläuft sich auf 188,348 Thlr, so daß die Gesammt-Reserven zur Zeit 428,728 Thlr. — 1343 * des eingezahlten Kapitals oder 5s * des Nominalkapitals betragen. Die ausgezahlten hypothekarischen Darlehen erhöhten sich von 3399 mit 16.413675 Thlr. auf 3562 mit 18,110,251 Thlr. Am Jahresschlusse verblieben 3130 Darlehen mit 16607023 Thlr. Der Taxwerth der gegen diesen Betrag verpfändeten Objekte beläuft sich auf über 47 Millionen Thlr. und bietet also eine fast dreifache Sicherheit, Der Umlauf der Pfandkriefe erhöhte sich von 12,871 609 Thlr. auf 14, 148985 Thlr. Das Unkosten⸗Konto ist mit 23,928 Thlr. um S592 Thlr. höher als im Vorjahr. Der Reingewinn beziffert sich unter Zuzug eines kleinen Vortrags aus 1873 auf 277,785 Thlr. Hiervon gehen ab für 4* Zinsen auf das eingezahlte Kapital, die Dotirung des Reservefonds und die Tantismen 112,273 Thlr. Es verbleiben somit i 12322 Thlr., aus welchen eine Superdividende von 38x zur Vertheilung kommen soll. Der Rest geht mit 322 Thlr. in das Jahr 1875 über. Das Ge— sammterträgnjß berechnet sich also auf 77x. ⸗
— Der Bericht des Verwaltungsrathes der Mittel deutschen Kreditbank in Meiningen für 1874 giebt den Gesammtumsatz auf 1417917, 053 Thlr. an gegen 1ů 701.730 304 Thlr. in 1873. Das Reserve Conto hat die statuten mäßige Höhe ven 1,651, 358 Thlr. erreicht und die Spezialreserve besteht aus 41,070 Thlr. Der Reingewinn beträgt 656,703 Thlr., von denen bereits 326 000 Thlr. als Abschlage⸗ Dividende vertheilt sind. Von dem Rest sollen weitere 2 Thlr. pro Aktie ausgezahlt und 4703 Thlr. auf neue Rechnung übertragen worden. Die Gesammtdividende stellt sich somit auf 4.
— Der kürzlich verstorbene Geologe Sir Charles Lyell hat in seinem Testament der englischen geologischen Gesellschaft den Stempel einer in Bronze herzustellenden Medaille vermacht, die unter dem Namen die „Lyell⸗Medaille“ alljährlich Geologen (ohne Rücksicht auf Nationalität oder Geschlecht), die sich um ihre Wiffenschaft verdient gemacht haben, als ein Merkmal ehrenvoller Auszeichnung verliehen werden soll. Außerdem hinterläßt er genannter Gesellschaft die Summe von 2000 P, deren Zinsen jährlich zur Förderung der Geo logie verwendet werden sollen. ö
Havre, 7. April. (W. T. B.) In der heute hier stattgehabten Wolti auktion wurden 2187 Ballen Wolle angeboten, von denen 10634 Ballen verkauft wurden. Für Buenos - Ayres⸗Wollen, welche gegen die Auktion im Januar d. J. mit 10 bis 15 Cent. höher be⸗ zahlt wurden, war die Auktion belebt. Montevides⸗Wollen waren matt, sekundäre Sorten 10 Cent. niedriger, schöne Sorten behauptet.
H. W. Dove über die Uebereinstimmung der Witte⸗ rungsverhältnisse in den ungewöhnlich trocknen Ja hren 1857, 1858, 1874 gelesen in der Akademie der Wissenschaften L Januar 1875). In früheren der Akademie gemachten Mittheilungen ist gezeigt warden, daß ungewöhnlich große Abweichungen der Witterung bestimmter Jahrgänge von den aus vielen Jahren bestimmten nor—⸗ malen Verhaltnissen in gewisse Gruppen zerfallen, innerhalb welcher eine auffallende Uebereinstimmung der Erscheinungen sich zeigt. Dies wurde an strengen und milden Wintern, an Rückfällen der Kälte im Frühjahr nach milden Wintern, an heißen Sommern nachgewiesen. Der eben veiflossene trockene und heiße Nachsommer 1874 erlaubt, diesen Nachweis auch für den Herbst zu führen.
Daß das eben Erlebte sich in großen Zügen an bereits früher Beobachtetes bei den uferlosen Betten der Luftströme freilich nicht als Identisches anschließt, wird am unmittelbarsten anschaulich werden, wenn wir aus zwei früheren Arbeiten über Kompensation gleichzeitiger an verschiedenen Orten herabfallender Regenmengen (Bericht 1860 S. 306) und „Witterung des Jahres des Mißwachses 1867“ Geit⸗ chen des statistischen Bureau 1868 S. 158) Folgendes wörtlich ent⸗ ehnen:
»Im Jahre 1867 war die Nordküste Afrika's zu lange in den Passat aufgenommen, sie entbehrte ihre subtropischen Regen, die eben deswegen nun in höheren Breiten in bedeutenderer Masse als gewöhn— lich herabfielen. Daher der Mißwachs im Algerien durch zu große Trockenheit, der in Ostpreußen und den Ostseeprovinzen durch unge= wöhnlich starke Regen. Gerade entgegengesetzte Verhältnisse zeigten die Jahre 1857 und 1358. Zu dieser Zeit versiegten in Deutschland hei furchtbarer Dürre die Quellen, der Rheinfall wurde eine winzige Stromschnelle, während die enormen Ueberschwemmungen des Nils zeigten, daß die tropischen Regen damals ,, weit hinauf in das Stromgebiet des oberen Nils eingegriffen hatten. Nach so wesentlichen Abweichungen in der Vertheilung der Grundbedingungen für die atmosphärischen Ströme erheischt es in der Regel eine längere Zeit, das virlorene Gleichgewicht wieder herzustellen. Die ununter⸗ brochene Aufeinanderfolge der heftigsten sowohl die tropifche als auch die gemäßigte Zone betreffenden Stürme sind ein Beleg dafür, daß der Luftkreis sein verlorenes Gleichgewicht wieder herzustellen suchte.“ Im Bericht vom 14. Juni 1860 heißt es S. 306: „Die Jahre 1857, L858 und 1859 werden lange durch die anhaltende nur durch lokale Niederschläge unterbrochene Trockenheit im mittleren Europa in der Erinnerung bleiben, denn in diesem Zeitraum erreichte nach Barral die Seine bei Paris einen so niedrigen Stand, wie er, seit meffende Beobachtungen vorhanden, noch nie gewesen war, und im Bette des Rheines kamen Gegenstände zum Vorschein, welche seit Menschen⸗ gedenken stets vom Wasser bedeckt waren. Im mittleren Deutschland, befonders in Thüringen, war der Wassermangel durch Verstegen der Brunnen so bedeutend geworden, daß die Schneemassen, welche im Winter von 1859 auf 1860 die deutschen Gebirge bedeckten, von den Umwohnern als ein Segen begrüßt wurden, um die verstegten Quellen und Bache auf ihr naturgemäßes Niveau zurückzuführen.“
Vergleichen wir nun hiermit die Erscheinungen, welche das eben verflossene Jahr 1874 darbot:
I) Heftige tropische Niederschläge bei gleichzeitiger Trockenheit in Centraleuropa. Bei einer ungewöhnlich großen Riilscyneñ⸗ wurde nur durch die Energie des Khedive Aegypten von den gefährlichsten Ueber- schwemmungen bewahrt, unter denen Hindostan, besonders das vom Ganges durchströmte Gebiet, so furchtbar litt.
2) Gegensatz Nordamerikas und Europas. Den (Be— richt 1860, S. 307) gegebenen Bestimmungen über die von Mitte 1557 bis Ende 1859 andauernde ungewöhnliche Höhe des Ontario können jetzt die 1572 veröffentlichten Beobachtungen hinzugefügt wer⸗ den, welche Horton in Chaumont (Jefferson County N- Hh) und Denry Davis in Oswego angestellt haben. Horton bemerkt aus- drücklich, daß 1859 der See höher war, als se vorher beobachtet worden. Die furchtbaren Ueberschwemmungen des Misstsippi im Jahr 1874 sind noch im frischen Andenken.
Gegensatz der durch Stürme aufgeregten Atmosphäre über dem atlantischen Ocean zu der windstillen Central ⸗ Europas. Daß auch 1874 dies stattfand, davon geben die zahlreichen Unglücksfälle an den spanischen, fran zösischen, englischen, norwegischen und afrikanischen Küften Zeugniß.
Unmittelbare Folge mächtiger Schneefälle nach der vorhergehen⸗ der Trockenheit. Hemmungen des Eisenbahnverkehrs durch auher⸗ ordentlich bedeutende Schneeverwehungen werden überall aus Spa— nien, den Alpen, England, Schweden, Rußland, Ungarn und Benf?⸗ land berichtet.
Es wird daher wohl gerechtfertigt erscheinen, anzunehmen, daß auch in dem fallenden Theile der Jahreskurve gruppenweis vorkom—
mende Anomalien auzuerkennen sind, was eben dadurch zu erklären, daß gleiche Insolationsbedingungen auf eine aus früheren Witterunge— verhältnissen gleichsam historisch hervorgegangene Atmosphäre wirken. Solche Gruppen durch Kombination der in verschiedenen Beobachlungs⸗ systemen lokal erhaltenen Ergebnisse aufzusuchen, ist die bei Ausdeh⸗ nung des Beobachtungsnetzes immer lösbarer werdende Aufgabe.
.Was nun die nähere Untersuchung des letzten Nachsommers be⸗ trifft, so zerfällt sie natürlich in zwei Theile, in eine Betrachtung der Wärmeerscheinungen und in eine der Niederschläge. Für die Be⸗ stimmung der Feuchtigkeitsverhältnisse mußte die Üünterfuchung sich auf jene beschränken, denn wenn auch die im Herbst erfolgte Eir⸗ stellung der Dampfschiffahrt auf dem Rhein die Aeußerung zurück— ruft, welche die Commission hydrométrique de Lyon vom Hu und August 1859 gebrauchte „une 6vaporation poussse à ses derniers limites avec la rareté des pluies occacionne une 6étiage tel, que Ja grande navigation düt tre suspendue pendant plusieurs semaines« so sind sichere Verdunstungsbeobachtungen noch nicht lange genug an— gestellt, um jetzige Zustände mit aus längeren Beobachtungsreihen hervorgegangenen normalen zu vergleichen, außerdem die Beobach⸗ tungsmethoden zu verschieden, um quantitative Vergleichungen ver— schiedener Stationen zu erhalten.
In der am 25. Mai 1871 gelesenen Abhandlung wurde gezeigt, daß lang andauernde Winterkälte eben dadurch entsteht, daß zwei der 3 Hauptformen strenger Winterkälte, welche in der Regel die Dauer von,. 5 Wochen nicht uͤberschreiten, sich unmittelbar an einander an— schließen, daß aber die beiden Formen als verschiedene eben dadurch sich kennzeichnen, daß die Strenge in der Mitte der Kältedauer sich mildert und zwei von einander etwa um einen Monat abftehende Punkte größter Kälte sich zeigen.
Die numerischen Resultate der Untersuchungen Dove s über die Wärmeverhältnisse im Nachsommer von 1874 sind in dem Monatsbericht der Königlichen Akademie der Wissenschaften für Januar veröffentlicht.
Ueber die Sammlungen der Stadtgemeinde Berlin
enthält der Verwaltungsbericht des Magistrats folgende Mittheilungen: Seit dem letzten Verwaltungsbericht vom 28. Oktober 1874 ist
die Vermehrung aller der verschiedenen Gruppen von Ohjekten, welche gegenwärtig die, Sammlungen der Stadtgemeinde Berlin bilden, Dank der Theilnahme der Staatt⸗ und Kommunalbehörden, der Hülfe mehrerer Vereine und Korporationen, der Unterstützung Seitens der Presse und der Thätigkeit vieler unserer Mitbürger in Berlin und in der Provinz, nach, Inbalt und Umfang sowohl, was den Geld— g ö. wissenschaftlichen Werth anlangt, auf das Eifreulichste fort. geschritten.
Die Ausgrabungen bei der städtischen Kanalisation, den Eisen⸗ bahn⸗ und Kanalbauten, sowie den allgemeinen Landesmeliorationen haben namentlich die Funde, welche die Vorgeschichte Berlins und der Mark in der heidnischen Zeit wie während des christlichen Mittel- alters zu illustriren geeignet sind, recht reichlich vermehrt.
Die Gewerke und Innungen haben manches für die Entwicke= lung der U,, und Gewerbe Interessante gestiftet.
Durch den Kemmunalheschluß, welcher gestattet, daß von sämmt⸗ lichen in Berlin bis zum 31. Dezember 1874 in ÜUmlauf gewesenen verschiedenen Silbermünzen ein Exemplar an die Münzsammlung ab⸗ geliefert werde, wird die letztere, welche auch sonst durch Geschenke ausgiebig vermehrt wurde, wesentlich bereichert werden.
Die architektonische Abtheilung ist durch eine Reihe merkwür—⸗ diger Denksteine kompletirt worden, welche zum Theil durch die Opferwilligkeit unserer Mitbürger aus deren NQãusern entnommen . . Zeich
Die Gruppe der Bilder, Zeichnungen, Photographien ꝛc. auf Berlin oder die Mark bezüglich, ift so reichlich . daß die Anlegung eines eigenen Hülfskatalogs (Nr. XI.) nothwendig ge⸗ worden ist. —
Desgleichen sind für die Urkunden und Handschriftensammlung mancherlei Beitrãge (namentlich Autographe) eingeliefert worden, welche , . in einem besondern 5 (Nr. XII) bearbeitet
erden.
Da es im Geiste der Städteordnung und in den Intentionen der e, n. Behörden liegt, die städtischen Sammlüngen möglichst für as Gemeinwohl zu verwerthen, so ist die Benutzung derselben Seitens der jetzigen Verwaltung, soweit der ger nge Raum und die wenigen vorhandenen nicht sehr geeigneten . veralteter Kon- struktion es ermöglichen, gern gestattet worden. z
Lehrer und Lernende haben die Gegenstände besichtigt; Fremde sind, soweit die Dienstgeschäfte es zuließen, herumgeführt worden. Im Verein für die Geschichte Berlins, sowie in der Berliner An= thropologischen Gesellschaft sind neu eingegangene Sachen ausgelegt
und zum Gegenstand gemeinverständlicher und wissenschaftlicher Vor⸗ träge gemacht worden. .
Im Interesse der Vermehrung und Bearbeitung der Sammlungen haben die beiden größten n fn ge, aleichzeitig auch den städti⸗ schen Sammlungen am Nächsten stehenden Vereine: der Verein für die Geschichte Berlins und der Mark, sowie die Berliner Gefellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte, ein Comité, bestehend aus den Herren: ö.
a) Geheimer Medizinal⸗Rath Dr. Virchow, Praͤsident der Anthro⸗ pologischen Gesellschaft, b. Professor Dr. Bast ian, Direktor der Kunstkammer und der ethnologischen, sowie nordischen Al heilung des König lichen Neuen Museums, é. Professor Br. Robert Hartmann, zweitem Direktor des anatomischen und zootomischen Museums, d. Dr. phih. C, Brecht (für die Berlinische Abtheilung und e. George Hiltl, Direktor der Sammlungen Sr. Königlichen Heheit des Prinzen Carl von Preußen, gewählt, welches der jetzigen Verwaltung mit Rath und That die wichtigste Unterstützung gewährt hat.
Nächstdem ist nach derselben organisatorischen Richtung hin die thätige Mithülfe der Herren Stadtverordneten Pr. Hermes und Dr. Ferd. Pflug, ferner der Herren Banquier Paul Henckel, Rentier Gustav Henckel und Stadtgerichts⸗Rath Dannenberg, sowie der Her— ren Stadträthe Löwe, Streckfuß und Runge vielfach in Anspruch ge— nommen worden.
Auch die Königlichen Behörden haben dem aus den städtischen
Sammlungen sich von selbst allmählich entwickelnden Märkischen
Provinzial⸗Museunm der Stadtgemeinde Berlin ihre Theil⸗ ö . des
ur Förderung desselben hat das Königliche Provinzial ⸗Schul—⸗ Kollegium eine Instruktion an die Lehranstalten und Lehrer, das
Königliche Konsistorium der Provinz Brandenburg unter dem . d. M.
eine Anweisung an die Superintendensuren und Geistlichen erlassen. Se. Excellenz der Herr Ober -Präsident der Provinz Brandenburg und besonders Se. Excellenz der Herr Kultus⸗Minister haben die Samm— in, durch reiche und kulturgeschichtlich merkwürdige Geschenke ver= mehrt.
Von Mitgliedern des Königlichen Hauses sind nicht minder werth⸗ volle Zuwendungen in Aussicht gestellt.
— Se. Kasferlicke und Königliche Hoheit der Kronprinz hat der „N. A. 3. zufolge soeben dem Märkischen Provinzialmuseum die bei einer Ausgrabung am Werbellinsee nahe Hubertussteck gefundenen vpraͤhistorischen Gegenstände als Geschenk übergeben lassen. Andere Geschenke sind gnädigst in Aussicht gestellt. Se. Königliche Hoheit der Prinz Carl hat für dasselbe Institut als erste Gabe einen seit lange im Palais aufbewahrten altberlinischen Gedenkstein gestiftet.
.
Das Glückwunsch Telegramm, in welchem der General Intendant v. Hülsen Frau Amalie Haiz ing er anläßlich lber r lm Schauspieler Jubiläums zu einem Gastspiel nach der „R. fr. Pr. einladet, lautet; „Zum heutigen sestenften Feste sprechen Chef und Mitglieder der Köni lichen Bühnen der ausgezeichneten Künstle⸗ rin, der liebenswürdigen ollegin und vortrefflichen Frau die herzlich⸗ sten und aufrichtigsten Glückwünsche aus. Ber achtungsvollst Unter⸗ zeichnete ladet die geschätzte Jubilarin ganz ergebenst zu einem drei⸗ . Gastspiel ein, um sie auch hier festlich begrüßen zu können.
Hülsen.
— Für das Gastspiel⸗Repertoir des Herzoglich sachsen⸗ meiningenschen Hoftheaters im Friedrich⸗Wilhelm⸗ städtischen Theater . folgende Stücke in Aussicht genommen: Die Hermannsschlacht. Est her (von Grillparzer). Gelehrte Frauen von Molisre). Der Kaufmann von theilweiser neuer scenischer EimichtungJ. Fies co. Zwischen den Schlachten. Der eingebildete Kranke. Maria Magda— lena (ven Hebbeh. Julius Gäsar. — Wahrscheinlich wird auch Elfriede von Monte Salerno von G. Conrad sich dem Cyklus anschließen.
— Im Belle⸗Allian ce Theater geht am Sonnabend zum Benefiz des talentvollen und beliebten Hrn. August Denzau der Schweitz ersche Schwank „Eyidemisch“ neu einstudirt in Scene. Deinselken geht die eiste Aufführung eines kleinen Genrebildes voran,
Venedig (in
betitelt Döring oder Deffoir«“ von Eduard Schmithof, einen
lan gjährigen Mitgliede dieser Bühne.
Redacteur: F. Preh m. Verlag der Expedition &esseh. Druck W. Elsner. Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗ Beilage),
Berlin:
Seste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
y S2.
* Safer. für den Deutschen Reichs ⸗ u. Kgl. Preuß.
Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Juseraten⸗Expedition dea NAenutschen Reichs · Anzeigers and Königlich Rrenßischen Staats Anzeigers:
Berlin, Donnerstag, den 8. April
Deffentlicher Anzeiger.
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 5. Industrielle Etablissements, Fabriken und 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen Grosshandel.
n. dergl. 6. Verschiedene Bekanntmachungen. 3. Terkänfe, Verpachtungen, Submissionen ete. Literarische Anzeigen.
Berlin, 8. V. Wilhelm⸗Straße tr. 82.
1875.
83
Inserate nehmen an: die autorisirte Annoncen ⸗Expedition von Rudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemnitz, Cöõln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a. S., Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗ burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten, sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Sureaus.
X.
u. 8. w. von öffentlichen Papieren.
. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung . Theater- Anzeigen. ) In der Börsen-
Familien- Nachrichten. beilage. E
*
Steckbrief und Untersuchungs⸗ Sachen.
Steckbrief wider den wegen Betrugs gerichtlich verfolgten Schreiber Ednard Bock aus Rappels⸗ dorf, Kreis Schleusingen, mit Ersuchen um Fest⸗ nahme und Nachricht anher. Cassel, den 24. März 1875. Der Staatsanwalt. Göbell, Geh.
Oeffentliche Vorladung. Auf die Anklage der Königlichen Stagtsgnwaltschaft vom 4. d. Mis. und auf Grund des Gesetzes vom 109. März 1856, sowie des §. 140 des k ist wider den Mi⸗ litärpflichtigen Friedrich Oskar Graefe aus Roitzsch, 27 Jahr alt, wegen unerlaubter Augswan derung, um sich dadurch dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres zu entziehen, die Untersuchung eingeleitet worden und zum öffentlichen und münd⸗ lichen Verfahren Termin auf den 8. Juni er., Vormittags 11 Uhr, im hiesigen Gerichtslokale, Zimmer fuͤr fen ll e Sitzungen, vor uns anbe⸗ raumt. Zu diesem Termine wird der Angeklagte 204. Graefe mit der Aufforderung vorgeladen, am ge⸗ dachten Tage zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweis⸗ mittel mit zur Stelle zu bringen oder solche uns so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß ste noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Im Fall des Ausbleibens des Angeklagten wird gegen den⸗ selben in contumaciam verfahren werden.
ö. den 5. März 1875.
önigliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
Ediktal⸗Citation. Auf Grund der Anklage der Königlichen Staagts⸗Anwaltschaft zu Löwenberg vom 12. Januar er. ist durch Beschluß des unterzeich neten Gerichts vom 18. Januar cr. gegen die Mili⸗ tärpflichtigen: 1) Karl August Herrmann Fluche, geboren am 24. Februar 1851 d,. Kreis Liegnitz, heimarhsberechtigt in olfsdorf, Kreis Goldberg, 2) August Gottlieb Herrmann Feilhauer, geboren am 26. Februar 1852 zu Goldberg, 35 Ro⸗ bert August Reinhöéld Goetze, geboren den 8. März 1852 zu Goldberg, 4) Heinrich Wilhelm Richard Walde, geboren am 26. Mai 1852 zu Hockenau, Kreis Goldberg, ) Karl August Haertel, geboren am 16. August 1852 zu Wolfsdorf, Kreis Goldbe g, 6) Karl Gustav Heinrich Lindner, geboren am 8. Mai 1852 zu Mittel Lobendau, Kreis Goldberg 7) Ernst Heinrich Schael, geboren am 3. Juli 1852 zu Töppendorf, Kreis Goldberg, wegen Entziehung vom Militärdienst auf Grund des 5. 40 des Straf⸗ gesetzbuchs und des Gesetzes vom 3. Mai 1852 die Untersuchung eröffnet, und ein Termin auf den 1. Juni 1875, Mittags 12 Uhr, im Sitzungs⸗ saale des unterzeichneten Gerichts anberaumt worden. Zu diesem Termine werden die genannten Angeklag⸗ ten mit der Aufforderung vorgeladen, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidi⸗ gung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu brin- gen, oder solche so zeitig vor dem Termine anzuzei⸗ gen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Im Falle des Ausbleibens wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam ver- fahren werden. Goldberg, den 19. März 1875.
Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
Subhastationen, Aufgebote, Bor⸗ ladungen u. dergl.
Ei] Suhhastations⸗Patent.
Das dem Schornsteinfeger⸗Meister Herrmann Gustav Ludwig Retzlaff gehörige, in Alt⸗Schöne⸗ berg, an der Sedanstraße Nr. 34 belegene, im Grundbuch von Alt Schöneberg, Band P. Blatt Rr. 465 bezeichnete Grundstück nebst Zubehör soll
den 9. Zuni 1875, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhaftation öffentlich an den Henk bin e en versteigert und dem- nächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags
den 10. Zuni 1875, Vormittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden. .
Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ ,, 3 Are 61 Q⸗-M. nicht, dagegen zur
ebäudestener mit einem jährlichen ,,, von 750 S veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und Hypothekenschein, imgleichen etwaige Abschätzun⸗ gen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und 6 K sind in unserm Bureau v. einzusehen.
lle Diejenigen, welche Eigenthum oder anderweite,
zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das
vpothekenbuch bedürfende, aber nicht eingetragene
ealrechte geltend zu machen haben, werden auf—
efordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusien er ens im Versteigerungs termine anzumelden. Berlin, den 30. März 1815.
Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.
lzäss,!! Subhastations⸗Patent. Nothwendiger Verkauf.
. den . 2 i ü ern Carl August
erling gehörigen Grun 1
* ald 1Nr. 17 und Band 2 Nr. 78 des
Grundbuchs von Altprielipp veranlagt zur
Grundstener bei einem Flächeninhalt von
23 Hektar 22 Ar — Qu. Meter nach einem
Reinertrage von 1385,31 Thlr., zur Gebäude ⸗
steuer nach einem Nutzungswerthe von 160 Thlr.
Band 2 Nr. 64 des Grundbuchs von Sabes
inhalt von 29 Hektar 69 Ar 60 Qu. Meter nach einem Reinertrage von 303 Thlr. sollen theilungshalber am 5. Juni d. J. Vormittags 10 Uhr an hiesiger Gerichtsstelle im Wege der nothwendigen Subhaftation versteigert und das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlages am 8. Inni d. J. Mittags 12 Uhr ebenda verkündet werden. Auszug aus der Steuer- rolle und beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, sind in unserem 4. Bureau einzusehen. Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufge⸗ fordert, dieselben hei Vermeidung der Ausschließung spätestens im Versteigerungstermine anzumelden. Stargard, den 27. März 1875. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter. Freyer.
2408] ET OCIQu m a. Auf dem im Grundbuche von Teltow Band III., Bl. Nr. 195 verzeichneten, dem früheren Bauerguts ⸗ besitzer Wilhelm Grabow gehörig gewesenem Grund⸗ stuͤcke standen in Rnb. III. Nr. 7 . 130 Thlr. 6 Pf. nebst 6 Prozent Zinsen seit dem 260. Oktober 1860, 2 Thlr. Protestkosten und 13 Sgr. Provision nebst den Kosten der Exekution und Eintragung für den Kaufmann J. G. Asch zu Berlin aus dem Erkenntnisse vom 9. November 1860 in dessen Prozeßsache wider den Eigenthümer W. Bethge zu Teltow und den Schankwirth 8 Bethge zu Berlin zu⸗ folge Verfügung vom 5. Januar 1851. eingetragen. Bei der Subhastation des verpfändeten Grundstücks ist diese Forderung in Höhe von 141 Thlrn. 11 Pf. zur Hebung gelangt und, da sich Niemand mit Ansprüchen auf diese Forderung ge⸗ meldet hat, auch das Hypotheken ⸗Dokument nicht vorgelegt ist, zu einer Spezial ⸗Masse ad deposisum genommen worden. Auf den Antrag des den unbekannten Interessen⸗ ten bestellten Kurators werden alle Diejenigen, welche an die vorbezeichnete . Ansprüche gel · tend machen wollen, hiermit aufgefordert, dieselben bei dem Subhastationsrichter des Königlichen Kreis = gerichts zu Berlin spätestens in dem auf den
4d. Juni er., Vormittags 11 Uhr,
Zimmer Nr. 12, anberaumten Termine bei Ver⸗ meidung der Präkluston anzumelden. Berlin, den . März 15715.
Königliches Kreisgericht.
Der Subhastationsrichter.
2397 Aufgebot. Der am 19. September 1873 verstorbene Büdbner riedrich Schulz zu Lübs soll außer seiner Wittwe . abwesenden Geschwister: Arbeiter Carl Schulz, verehelichte Bollwig, Caroline, geb. Schulz, und ver⸗ ehelichte Wilk, Wilhelmine, geb. Schulz, als Erben hinterlassen haben. Alle, welche nähere oder gleich nahe Erbansprüche an dem Nachlaß zu haben ver⸗ meinen, haben ihre Ansprüche bis zum Termin am 17. Juli, 1 Uhr Vormittags vor dem Kreis gericht. Flath Haase hier im Gerichtslokale anzu- melden, widrigenfalls die Ausstellung der Erb⸗ bescheinigung erfolgen wird. r Anklam, den 24. März 1875. Königliches Kreisgericht.
2405 Oeffentliche e , Die verehelichte Schuhmacher Moldenhauer, Ernestine Henriette, geborne Weber, von Drossen the, ihren Ehemann, den Schuhmacher Gustav erdinan tiger Aufenthalt unbekannt ist, wegen böslicher Ver⸗ lassung die e, e angestrengt. Zur Beantwortung derselben ünd Verhandlung ist ein Termin vor dem unterzeichneten Gerichte an hiesiger Gerichtsstelle, Terminszimmer Nr. 1, auf den 19. Juli d. J, Vorm. 11 Uhr, anberaumt worden, zu welchem der Verklagte hier⸗= durch unter der Verwarnung vorgeladen wird, daß bei seinem Ausbleiben obiger Klagegrund für er- iesen erachtet und gegen ihn in contumaciam er⸗ annt werden wird. ( Zielenzig, den 22. März 1875. rn, eisgericht. Abtheilung.
12414 Eroclammn. In dem am 11. August 1874 publizirten Testa⸗ mente des Banquiers Julius Nelke Nr. 45,270, ist dem Adolph Nelke unter gewissen Bedingungen eine Rente vermacht, was demselben hierdurch bekannt gemacht wird. Berlin, den 3. April 1875. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.
24131 Pr ocilammn. ö In dem am 31. Oktober 1874 a, ,. Testa⸗ mente des Nedacteurs Hermann Michaelson Nr. 12,685, ist Mathilde Veronika Hoffmann mit einem Legat bedacht. Dies wird derselben . bekannt gemacht. Berlin, den 3. April 1875.
in unserem Gerichtsgebäude, Zimmerstraße Nr. 25,
oldenhauer von dort, dessen gegenwär⸗
Verkäufe, Verpachtungen, Submissidnen ꝛc.
isses Nothwendiger Verkauf.
Das im hiesigen Kreise belegene, im Hypotheken⸗ buche hiesigen Gerichts Tol. II. Pag. 91 seqq. ein. getragene, dem Grafen Stanislaus Sokolnicki, wel⸗ cher mit seiner Ehefrau Heleng v. Mikorska in Gütergemeinschaft lebt, gehörige Rittergut Kajew, dessen Besitztitel auf den Namen des Subhaftaten berichtigt steht, und welches mit einem Flaͤchen⸗ inhalte von 477 Hektaren 93 Aren 60 Q.⸗Meter der Grundsteuer unterliegt und mit einem Grundsteuer⸗ Reinertrage von 1724, Thlr. und zur Gebäude⸗ steuer mit einem Nutzungswerthe von 331 Thlr. veranlagt ist, soll im Wege der nothwendigen Sub⸗ hastation
den 2. Juni 18765, Nachmlttags um 3 Uhr, im Lokale des Kreisgerichts Pleschen versteigert
werden.
Pleschen, den 28. Februar 1875. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter. Trusen.
Auf dem Grundstücke des Königlichen Han. dels⸗Ministeriums, Wilhelmstraße Nr. 79, soll der Seitenflügel an der Voßstraße und das Quer⸗ gebäude auf den Abbruch meistbietend verkauft werden, und ist hierzu ein Lieitationstermin auf Montag, den 18. d. M., Vormittags 11 Uhr, an Ort und Stelle angesetzt worden. Die Verkaufs⸗ bedingungen liegen beim Kastellan Herrn Mushold, Wilhelmstraße Nr. 79, zur Einsicht aus.
Berlin, den 6. April 1875. (2382
Haeger,
Baninspektor.
2369
; Vom Grundbesitze des Königl. Bades Oeyn⸗ hausen (Rehme) in Westfalen sollen 8 Ban⸗ plätze in der Nähe des Kurgartens und der katho— lischen Kirche öffentlich meistbietend verkauft wer⸗ den. Hierzu ist ein Bietungstermin auf Montag, den 24 Mai er, Vormittags 1 Uhr, im Bade⸗ Verwaltungsgebäude anbergumt. Die Verkaufsbe⸗ dingungen liegen in der Registratur des Königl. Salzamtes hierselbst zur Einsicht aus und werden auf Verlangen abschriftlich gegen Erstattung der Schreibgebühren mitgetheilt. Bad Oeynhausen, den 2. April 1875. Königliche Bade ⸗Verwaltung.
Auf dem Wege der öffentlichen Submission sollen
bei dem unterzeichneten Artillerie⸗Depot
130 Ceniner Schwefel zum Füllen von Shrapnels
beschafft werden, wozu ein Termin auf
den 15. April 1875, Vormittags 10 Uhr,
in unserm Bureau, Artillecie⸗Zeughof — Frauen⸗
straße Nr. 53 — angesetzt ist. .
Die bezüglichen Bedingungen sind in dem ge⸗ nannten Bureair Vormittags von 9 bis 12 Uhr, Nachmittags von 3 bis 5 Uhr einzusehen.
Stettin, den 5. April 1875. 1412371]
Artillerie⸗Depot.
kao dönigliche Osthahn. Die zur Herstellung eines Kohlenbansens auf Bahnhof Schneidemühl erforderlichen Zimmer⸗ und Schlosserarbeiten, auf 4537 Mark veran⸗ öl, sollen an den Mindestfordernden vergeben meg gen sind versiegelt und portofrei ö Termin, Sonnabend, den e,, , er., 11 Uhr Vor⸗ mittags, —
an mich einzureichen. Anschlag und Bedingungen liegen ö. 2 Bureau, Bahnhofstraße 22, hier
aus. neidemühl, den 6. April 1875. * Der Cise hd aumeister. Zickler.
lehre, Bekanntmachung. Die Lieferung von Eichenholz zur Reperatur der Kettenbrücke über die Weser und zwar von . 105 Qu-⸗M. Bohlen 10 Em. stark ö8. 0 Qu-⸗M. Bohlen 6 Em. stark, 2.3 Kbm. Schwellen, : soll im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden, wozu Termin anf den 19. d. M., Vormittags 1 Uhr. im Bureau des Unterzeichneten angesetzt ist. Die Unternehmer haben ihre Gebote portofrei und versiegelt mit der Aufschrift: Gebot auf Lieferung von Eichenholz zur Kettenbrücke einzureichen. . ie vor Abgabe der Offerte zu unterschreibenden Bedingungen, unter welchen die . der Teferung erfolgt, sowie Kostenanschlag können in der
eit vom ö vom 12. bis 17. d. Mts., täglich von 9 bis 1 Uhr in dem Bureau des Unterzeichneten eingesehen werden. (à Cto. 604.) Hameln, den 6. April 1375. Der Ban⸗JInspektor. F. Meyer. ;
2373 Belannrmachnng. Das e e in Hamburg soll vom 9. Juli d. J. ab anderweit verdungen werden.
. , . am 30. Juni d.
Die Leistungen bestehen in Postfahrten in Ham⸗ burg und der nächsten Umgegend. Die Wagen wer⸗ den von der Postverwaltung gestellt. Unternehmungslustigen wärde erforderlichen Falls zur Erleichterung der Pofthalterei⸗ Einrichtung ein angemessener, mit 5 Prozent zu verzinsender Vor⸗ schuß gegen gehörige Sicherstellung aus der Post⸗ kasse gewährt werden können. Anerbietungen wegen Uebernahme des Postfuhr⸗ geschäfts in Hamburg sind bis zum 18. d. Mts. an die hiesige Kaiserliche Ober⸗Postdirektion einzu⸗ senden, an welche Bewerber sich auch wegen der Uebernahme⸗Bedingungen, thunlichst persönlich, wen⸗ den wollen. Hamburg, den 5. April 1875. Der Kaiserliche Ober⸗Postdirektor, . Postrath etz.
Verloosung, Amortisatisn, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.
1 Preußische Central⸗Bodencredit⸗Actiengesellschaft. Dey ot ⸗Geschãft. .
Als Depots werden angenommen baare Einlagen
und Effecten. .
Die baaren Einlagen sind entweder unverzinslich
jederzeit rückzahlbar, so daß darüber mittelt
Checks verfügt werden kann, oder verzinslich und
gegen Kündigung rückzahlbar. K
Für Deposttengelder, deren Rückzahlung mit Kündi⸗
gung bedungen wird, erhält der Conto⸗Inhaber
bis auf Weiteres:; bei bedungener 3ztãgiger Kündigung 23 Pproanno, . ö monatlicher 3. 2 Deponirte Effecten werden zu jederzeitiger Ver fieun gehalten; die Depotscheine werden auf en Namen des Deponenten ausgestellt.
Die Prospekte können an der Gesellschafts⸗Kasse, Unter den Linden 34, in Empfang genom⸗ men werden.
Berlin, den 25. März 1875.
Die Direction. v. Philipsborn. Bossart.
lacoM Berlin⸗Hamburger⸗Eisenbahn.
2
Herrmann.
Die durch 5. 9 des ersten und 8. 9 des zweiten Nachtrags zum Statut der Berlin Hamburger Eisenbahn ⸗Gesellschaft vorgeschriebene Verbrennung der zum Zweck der Amortisation eingelösten Priori= täts Obligationen nebst den dazu eingelieferten Cou- pons und Talons hat heute in Gegenwart der unter= eichneten Direktion und des Syndici der Gesell= 3666 ordnungsmäßig stattgefunden, was hierdurch bekannt gemacht wird. . Berlin und Hamburg, den 6. April 1875. Die Direktion.
Berlin⸗Stettiner Eisenbahn.
d
Die Ausloosung unserer am 1. Oktober d. J. zu e,, ginn fern O igt, 7. Emisston erfolgt , gabe des §. 4 des Privilegii vom 18. Juli 1
. 15. Mai d. J., 1 4 Uhr, in dem Sessionszimmer unseres Administrations⸗ gebäudes hierselbst, Karlstraße Nr. J.
Wir bringen dies hierdurch mit dem Bemerken zur öffentlichen . . der Zutritt zu der Augloosung Jedermann freisteht.
Stettin, den 3. April 1875.
Direktorium.
2417 Bekanntmachung.
In der heute stattgehabten Ausloosung der auf Grund des Privilegiums vom 21. August 1871 emittirten, am 1. Juli d. J. e. Amortisgtion ge langenden Prioritäts Obligationen der Märlisch e, isen bahn ge sen chaft sind die folgenden Nummern gezogen worden;
ü à 500 Thlr. Nr. O39. 9146. 0151. 0333.
a. 6 Stück h Sens 0s
b. 21 Stück à 100 Thlr. Nr. 1372. 1511. 1533. 1631. ö ⸗ 1965. 1985. 2087. 2171. 2429. 2609. 3360. 3383. 3421. 3441. 3559. 3578. 3828. 3848. 4495. 4654. Ags.
Wir bringen dies 6 mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß, daß die Auszahlung der Rapitalsbeträge der ausgeloosten Obligationen, deren
J. aufhört, vom 1. Juli d. J an bei unserer rn e hiĩerselbst und bei der Dis konto⸗Gesellschaft in Berlin gegen
Königliches Stadtgericht.
veranlagt zur Grundsteuer bei einem Flächen ⸗
Abtheilung für Civilsachen.
Auf der Station Hamburg sind zur Zeit 59 Pferde und 37 Postillone zu halten.
Rückgabe der Obligationen mit den dazu gehörigen Zinscoupons und Irn, erfolgen wird.