1875 / 108 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 11 May 1875 18:00:01 GMT) scan diff

rerer von den Abgg. Dr. Haenel und Genossen vorgeschlagenen Amendements, denen Minister Dr. Friedenthal zustimmte, ge⸗

nehmigt.

Bei Schluß des Blattes begann die wiederholte Berathung Aufhebung der 16 und 18 der Verfassungs⸗Urkunde vom 31. Ja⸗ nuar 1850, behufs der im Artikel jo? der Verfassungs⸗-Urkunde

des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Artikel 15,

vorgeschriebenen zweiten Abstimmung.

In treffend die Beurkundung

delnder Dritter Abschnitt =- 58. 28140

machen. Dagegen werden im 5.

a

ken, als es durch das Reichsgesetz vom geschieht. Von den im Reichsdienste

einer dienstlichen Genehmigung, welche die preußischen Staatsbeamten

finden, und in dieser Hinsicht die Vorschrift des §

März 1873 eine Abänderung erfahren hat. Der

Innern hat die Ober⸗Präsidenten durch ein

zeichneten Bestimmungen der 58. 38 und 39 des vom 6. Februar er. aufmerksain zu machen.

Der Minister des

des Immediat⸗Zeitungsberichts, welche

Notizen enthalten, extraktweife Abschrift dem Königlichen statisti⸗=

schen Bureau hierselbst direkt zu übersenden.

Waarensendungen nach chilenischen Plätzen bedürfen einer besonders sorgfältigen Verpackung, weil dort beim Löschen von Schiffsladungen und beim Transport im Innern

des Landes nicht mit der in Deutschland üblichen fahren wird. Für diejenigen Industriellen,

Ausstel lung in Santiago zu beschicken sich hiernach empfehlen, der Sicherung ihrer stände gegen Beschädigung beim Transport

sorge zuzuwenden.

Eine Polizeiverordnung, Umfang der Gemeinde Gültigkeit und

welche für

worden, die mit der Widerspruch stehen.

Polizeiverwaltung hat für den preußischen Staat

näher bestimmt, in welchem die durch dasselbe dazu berufenen Behörden zum Erlasse von Verordnungen mit allgemein ver⸗ bindlicher Kraft befugt sind, und sonach von diesen Behörden nach Maßgabe dieses Gesetzes erlassene, gehörig verkündigte Ver⸗ sie im öffentlichen Interesse die Benutzung des Eigenthums gewissen allgemeinen Beschränkungen unter⸗ werfen, oder den Eigenthümer zu gewissen Leistungen oder Vor⸗ richtungen bezüglich der Benutzung seines Eigenthums verpflichten, für die betreffenden Eigenthümer verbindlich find. Dieses Gesetz

ordnungen, auch soweit

hat den zum Erlasse von polizeilichen Vorschriften erklärten Behörden nur in dieselben aufzunehmen, ordnungen einer höheren Instanz im Widerspruche verhindern weder daher auch in das Bedingungen festgestellt sind, unter denen gewerblicher Etablissements das Recht eingeräumt aus diesen Etablissements gewisse Flüssigkeiten Kanal einzuleiten, die Ortspolizeibehörde, noch

des Gesetzes) solche

Polizeivorschriften welche die Einleitung

zu

sein mögen. Solche den ganzen Umfang Verbindlichkeit, bezüglich in der Gemeinde belegenen Ctablissements Eigenthümer verbindlich.

Die Bundesraths⸗ Bevollmächtigten:

burgischer Geheimer

Rath von Krosigk,

Staatgrath und Kammerherr von

angekommen. Der

Herrenhauses,

begeben.

Herzog von Croy-Dülmen,

hat sich

Der für die Main⸗Weser⸗Bahn am 15. d. M. in

Kraft tretende Fahrplan liegt der heutigen Nr. d.

S. M. Knbt. aus die Reise nach Ost⸗A1sien angetreten. S. M. Schiffe „Luise“ und „Vietoria“

gestellt.

S. M. Knbt. „Albatroß“ See gegangen und hat wegen starken Nebels am 8. geankert.

Breslau, 11. Mai. (W. T. B.) Schlesischen Presse' hat das Kreisgericht den Erzbischof von Olmütz gegen die Maigesetzs zu 3000 Nach einer. Meldung der gestern dem Geschrei, daß sie werden lassen wollten,

wegen S Geldstrafe

ihre Kinder nicht durch Thüren und Fenster in

§. 38 des Reichsgesetzes vom 6. Februar er., be⸗ des Personenstandes und die Ehe⸗ schließung, dessen von den Erfordernissen der Eheschließung han⸗ in Preußen durch die Verordnung vom 14. Februar cr. mit dem 1. März er. ein⸗ geführt worden ist, find diejenigen Vorschriften aufrecht erhalten worden, welche die Ehe der Militärpersonen, der Lan— desbeamten und der Ausländer von einer Erlaubniß ab⸗ 39 alle Vorschriften aufgehoben, welche das Recht zur Eheschließung weiter beschrän⸗ 6. Februar er. selbst stehenden Personen bedür⸗ fen mithin nur die Militärpersonen auf Grund des §. 150 des Militär⸗Strafgesetzbuchs vom 20. Juni 1872 zur Verheirathung während die Bestimmungen, ten zur Beibringung von Hei⸗ raths · Konsensen verpflichten, auf Reichsbeamte keine I9 des Ge⸗ setzes über die Rechtsverhältnisse der Reichsbeamten vom 31.

Cireular⸗Reskript vom 19. v. M. veranlaßt, die Standesbeamten auf die vorbe⸗

Innern hat die Königlichen Regie⸗ rungs-Präsidien veranlaßt, in Zukunft von denjenigen Theilen

welche die diesjährige gedenken, wird es Ausstellungsgegen⸗ ihre besondere Für⸗

rechtliche Verbindlichkeit erlangt, ist, nach einem Erkenntniß des Ober-Trißunals vom 18. März er,, auch für diejenigen Personen verbindlich, welchen vor Erlaß der bezüglichen Verordnung Konzessionen ertheilt nunmehr erlassenen Polizeiverordnung in einem

„Das Gesetz vom 11. März 1856 über die

im 5. 15 untersagt, folche Bestimmungen welche mit den Gesetzen oder Ver—

Privatvermögen übergegan⸗ gene Konzessionen, durch welche unter polizeilicher Autorität die den Eigenthümern

in einen städtischen können sie dieselbe von der Verpflichtung entbinden, bei hervortretendem Bedürfnisse zum Schutze der ihnen anvertrauten öffentlichen 2m fe fen (5. 6 erlassen, von Flüssigkeiten in einen solchen Kanal allgemein von weiteren Beschränkungen und strengeren Be⸗ dingungen abhängig gemacht wird, als diejenige, welche in den einzelnen Interessenten früher ertheilten Konzessionen enthalten Polizeiverordnungen erlangen alsdann für der Gemeinde Gültigkeit und rechtliche sind also auch für die mit solchen Konzessionen

Großherzoglich badischer Ministerial⸗Rath Eisenlohr, Großherzoglich olben— Ober⸗Regierungs⸗Rath Selkm ann, Herzoglich sachsen⸗meiningischer Staats⸗Minister Giseke, Herzog⸗ lich sachsen⸗altenburgischer Staats⸗Minister, Wirklicher Geheimer Fürstlich schwarzburg⸗s ondershausenscher Wolffersdorff und Fürstlich reußischer Regierungs⸗Präsident Faber sind in Berlin

Mitglied des gestern Abend nach Dülmen zurück—

»Cyelop“ hat am 9. d. Mts. von Kiel

. sind am 8. d. Mts. in Wilhelmshaven aus der ersten in die zweite Reserve

ist am 6. von Plymouth in

Nach Meldung der Leobschütz gestern Zuwiderhandelns

Schlesischen Presse“ ist

in Königshütte ein Haufen von“ Weiber! unter

Anwendung Minister des

Reichsgesetzes

st at ist isch e

Vorsicht ver⸗

den ganzen

den Umfang

für befugt

stehen. Es

worden ist,

durch

versehenen

Bl. bei.

vor Dover

verurtheilt.

altkatholisch

lische Elementarschule eingedrungen. Die Polizei requirirte, um dem Tumult des zuletzt auf Tausende von Menschen angewachse⸗ nen Haufens Einhalt zu thun, das hier stationirte Militär⸗ Kommando, welches die Straßen saͤuberte und etwa 26 Personen verhaftete und der Gerichts behörde überwies.

Bayern. München, 9. Mai. Die am 8. d. M. verstor⸗ bene Prinzessin Alexzan dra war die jüngste Tochter König Ludwigs J. und der Königin Therese. Die Verewigte war geboren zu Aschaffenburg am 26. August 1826.

Der Stiftspropst Drzev. Döllinger hatte, „Deutschen Merkur“ zufolge, die Professoren Christ und Huber, welche in den Monaten März und April eine wissenschaftliche Reise nach Griechenland und dem Orient unternahmen, mit dem Auftrage betraut, ein von ihm abgefaßtes Einladungsschreiben zu einer zweiten Unions konferenz, welche im August d. J. abermals in Bonn abgehalten werden soll und wofür man sich namentlich in England lebhaft interessirt, an den Patriarchen der orthodoxen Kirche des Orientz zu überreichen und auf dem Wege persoͤnlicher Besprechung für eine Betheiligung hervor⸗ ragender Theologen dieser Kirche an dem Werke der kirchlichen Versöhnung zu wirken. Dieser Zweck wurde auch voll ständig erreicht; Dbllingers Einladung wurde mit größter Freude auf⸗ genommen, eine Betheiligung mehrerer Theologen der orien⸗ talischen Kirche an der nächsten Unions konferenz versprochen und wird der Patriarch ein direktes Antwortschreiben an Hrn. v. Döllinger richten. (aut telegraphischer Meldung hat der Patriarch hereits die Poctores theol. Urganius, Anastasiades, Benjamin und Gregora zu Delegirten für den Bonner Alt? katholiken⸗Kongreß ernannt; dieselben sollen dort gemeinschaftlich mit den griechischen und russischen Vertretern vorgehen.)

10. Mai. (W. T. B.) Heute hat die feierliche Ent— hüllung der Gedenktafeln stattgefunden, welche die Stadt München ihren in den Jahren 1870 und 1871 gefallenen Ange⸗ hörigen in der Vorhalle des Rathhauses errichtet hat. Abthei⸗ lungen der sämmtlichen hier garnisonirenden Regimenter, die Krieger und die Veteranenvereine waren ausgerückt. Die Prin⸗ zen Luitpold, Leopold und Arnulf, sowie der Herzog Ludwig in Bayern, sämmtliche Minister, die Spitzen der Behörden, die Generalität und die dienstfreien Offiziere der Garnison wohnten der Feier bei. Der Bürgermeister Erhardt. hielt eine feierliche Ansprache, welche mit einem Hoch auf den König von Bayern schloß. Prinz Luitpold sprach im Namen der Ärmee für diese die Gefallenen ehrende und die Armee zu neuen Thaten anspor⸗ nende Feier seinen Dank aus. Die Festlichkeit schloß mit einem r, der Truppen und aller Vereine vor dem Prinzen

uitpold.

Württemberg. Stuttgart, 8. Mai. Die Kammer der Abgeordneten hat bis jetzt folgende Posten des Etats des Departements für das Kirchen- und Schul wesen verwilligt: Gesammtexigenz für das Kultdepartement 43517, 8o6 Fl. 4 Kr. 7401954 M IG 9. Im Einzelnen: a. allgemeiner Aufwand, J. Ministerium und Kollegien, I) Besoldungen 116 141 Fl. 40 Kr. = 199, 1090 6, 2) Kanzleikosten 20, 000 Fl. 34286 MSlk, 3) Reise⸗, Umzugs⸗ und Untersuchungskosten O00 FI. 12,000 6, Beiträge zu Kirchen⸗, Pfarr⸗ und Schulhausbauten 44, 806 FI. 76.800 , mehr als 1874/75 um 14 800 Fl., darunter 8400 Fl. außerordentlichen Beitrag zum Kirchenbau Heslach⸗Stuttgart (von 25, 000 Fl. in den zwei Jahren 1875— 1877 je 840d Fl., und 1877—78 8200 Fl.); ferner sind dabei die jährlichen 6900 Fl. zum Ulmer Münsterbau, die der Staat unter der Bedingung giebt, daß die Stadt Ulm jährlich mindestens ebenso viel aufwende. Dispositionsfonds 1500 Fl. 2571 S9 b. Aufwand auf die Kirchen: I. Evangelische Konfession. Besoldungen 1136622 Fl. 20 Kr. 1,948, 138 ½ 89 S. Entschãdigung für Einkommensverluste der evangelischen und katholischen Kirchen⸗ und Schuldiener durch Ablösungen 62, 954 Fl. 11 Kr. 107,921 6 45 5, Seminar⸗ und Landexamen 138,695 Fl. 40 Kr. 237764 M 2 56, für evangelisch⸗kirchliche Einrich˖ tungen 8983 Fl. 20 Kr. 15,400 „, für gottesdienstliche Zwecke der evangelischen Kirche 706 Fl. 2 1200 M6 II. Katho⸗ lische Konfessisn. Besoldungen der Kirchendiener 532,592 Fl. 33 Kr. 912,816 M 19 , Bisthum und Priester⸗Seminar 63 605 Fl. 26 Kr. 109, 0657 S gi , Wilhelmsstift und niedere Convicte 88, 095 Fl. 25 Kr. —= 151,020 . 75 , für katholisch⸗kirchliche Einrichtungen 2284 Fl. 3917 S, für gottesdienstliche Zwecke der katholischen Kirche 4022 Fl. 40 Kr. 6896 6, Beitrag zu der israelitischen Central kirchenkasse 13,900 Fl. 23, 8295 M

Dem „St. A. f. W.“ schreibt man aus Ravens⸗ burg: „Mit der von dem Bundesrath für das Deutsche Reich angeordneten und für Württemberg von dem Ministerium des Innern der Centralstelle für Gewerbe und Handel übertragenen Enguste über die Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern in Absicht auf Lehrlings-, Gesellen⸗ und Fabrikarbeiterverhältnisse wurde dahier am 3. d. Mts. durch Regierungs⸗Rath Vischer aus Stuttgart begonnen. Es waren dazu eine größere Anzahl von Dandwerksmeistern, Gesellen, Fa⸗ brikanten, Fabrikarbeitern aus Ravensburg und der Umgegend ausgewählt, welche im Rathhaus in 4 Partien über das von dem Bundesrath zu diesem Zweck ausgearbeitete Pro⸗ gramm vom 3. d. Mis. zu Protokoll vernommen wurden. Dabei wurden die einzelnen in dem Programm for⸗ mulirten 36 Fragen, wie z. B. über Kündigunggfristen, eigen⸗ mächtigen Austritt der Lehrlinge und Gehülfen aus der Arbeit, dies fallsige Entschädigungsansprüche der Arbeitgeber, Lohnzah⸗ lung, Fabrikordnungen, Ausbildung der Lehrlinge und Arbeiter in den gewerblichen Fortbildungsschulen u. dergl. an der Hand von Erfahrungen und Thatsachen gründlich erörtert und das Ergebniß urkundlich festgestellt. Soviel wir vernommen, sind die Arbeiterverhältnisse hier als ziemlich befriedigend gefunden wor⸗ den; extrenie Anschauungen und Verlangen sind nicht zu Tage getreten, vielmehr nur einzelne Wünsche und Anträge vorgetra⸗ gen worden, von welchen wohl manche im Reichsgesetzgebungs⸗ wege zu beiderseitiger Zufriedenheit erledigt werden dürften.“

Hessen. Darmstadt, 8. Mai. Der Schluß des Landtags wird, laut Meldung der „Darmst. Ztg.“, in der Woche nach Pfingsten und zwar wahrscheinlich Freitag, den 21. l. M. stattfinden.

Sach sen⸗Weim ar⸗Eisenach. Weimar, 8. Mai. Die Weim. Itg.“ meldet: Die Genesung, in welcher Herr Geheim⸗ Rath Dr. Stichling bereits zu stehen schien, hat leider eine Unterbrechung dadurch erlitten, daß dem gastrisch⸗nervösen Fieber eine Brustfell⸗Entzündung gefolgt ist. Kann man nun au

letztere als gehoben betrachten, so wird es doch are gh g noch längerer Zeit bedürfen, bie Residuen jener Entzündung

dem

Reuß. Gera, 8. Mai. Se. Durchlaucht der regierende Für st reiste gestern von hier nach Frankfurt a. M. und heute von dort nach Paris, um dort einige Tage zu verweilen.

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 10. Mai. Der Kaiser am 15. d. M. früh wieder in Wien eintreffen. Curzola, 19. Mai. (W. T. B. Der Kaiser begab sich gestern zu Pferde von Castelnuovo über die türkische Enklave der Sutorina, wo eine türkische Shrencompagnie zu seiner Be⸗ grüßung aufgestellt war, nach Ragusa⸗Vecchla, übernachtete in Porto Palazzo auf der Insel Meleda und fuhr heute nach Orebie und von da nach der Insel Curzola weiter, wo er heute Nachmittag eintraf. Auf der ganzen Reise wurde der Kaiser von der Bevöllerung enthusiastisch begrüßt.

Pest, 10. Mai. Das Abgeordnetenhaus nahm heute mit großer Majorität den Gesetzentwurf, betreffend die Regelung der Nerd⸗Ostbahn⸗Angelegenheit und die Erhöhung der Zinsen⸗ garantie der ungarisch⸗galizischen Eisenbahn an und begann darauf die Generaldebatte über die Vorlage Betreffs Ertheilung der Vollmacht zur Regelung der nothleidenden Bahnen. Graf Apponni stellte den Antrag, die Vorlage abzulehnen. Der Minister des Innern, Tisza, vertheidigte den Gesetzentwurf.

Schweiz. Bern, 7. Mai. Der Bundesrath hat heute dem ihm vom eidgenössischen statistischen Bureau vorgelegten Programm für die in diesem Jahre vorzunehmenden statistischen Arbeiten seine Genehmigung ertheilt. Nach denselben soll bis Jahresschluß die Berufsstatistik vollendet werden und hiermit die Volkszählung von 1870 endlich ihren Abschluß finden; des Fernern soll eine Statistik der Geburten, Trauungen und Sterbe⸗ fälle in der Schweiz während der Jahre 1872 und 1873 aus—⸗ gearbeitet werden; dann sollen Anordnungen Behufs Rr statistischen Verwerthung der Cwilstandsregister vom Jahre 1876 an je nach dem Ergebniß der Volksabstimmung über das Gesetz, betreffend Civilstand und Ehe vom 24. Dezember 1874, getroffen werden; dann ist die Statistik der überseeischen Auswanderung im Jahre 1874 auszuführen und die nach dem Gesetz vom I8. Juli 1868 im Jahre 1876 vorzunehmende eid— genössische Viehzählung vorzubereiten; dann die Statistik der Strafanstalten der Schweiz für kriminelle Verbrechen und eine Statistik des Handels der Schweiz mit dem Königreich Italien auszuarbeiten; dann die schwezerische Militärstatistik mit Rück⸗ sicht auf die Rekrutirung im Jahre 1875 und endlich, wenn die Zeit es erlaubt, das Manuskript der „Beiträge zur Geschichte der Preise“, welches seiner Zeit noch unvollendet auf der Wiener Weltausstellung figurirte, vollständig zu vollenden. Die Kom⸗ mission des Ständeraths für Prüfung der bundesräth⸗ lichen Geschäftsführung im Jahre 1874 ist in der Bundez⸗ stadt zusammengetreten.

Genf, 10. Mai. (W. T. B.) Der Staatsrath des Kantons Genf hat entgegen dem betreffenden Beschlusse des Gemeinderaths verfügt, daß die Kirche in Meyrin den Alt⸗ katholiken bewilligt werde.

Großbritannien und Irland.

Der Prinz von Wales wird die Reise nach Calcutta im Oktober an Bord des FIlaggenschiffes „Narcissus“ antreten. Der russische Botschafter, Graf Schuwaloff, ist nach London zurückgekehrt, um die Leitung der diplomatischen Ge— schäfte wieder zu übernehmen. Am Donnerstag Abend starb hier ganz plötzlich der Contre⸗-Admiral Sherard Osbyrn in seinem 54. Lebensjahre. Der Verstorbene galt für einen der ausgezeichnetsten Offiziere der britischen Marine und als eine hohe Autorität in nautischen Angelegenheiten. Der Praͤsident der Transvaalschen Republik, Hr. Burgers, ist in England angekommen, um im Auftrage seiner Legislatur eine Anleihe für eine Eifenbahn, die Trangvaal mit der Küste der Delagoa⸗Bay verbinden soll, zu kontrahiren. 10. Mai. (W. T. B.) Der Unter⸗Staatssekretär des Aus⸗ wärtigen, Bourke, erklärte in der heutigen Sitzung des Unter—⸗— hauses auf eine betreffende Anfrage von Mac Arthur, der Marschall Mae Mahon habe in der zwischen England und Portugal obwaltenden Streitfrage, betreffend den Besitz einiger Territorien am Golfe von Goa bisher seine schiedsrichterliche Entscheidung noch nicht abgegeben. Dieselbe werde aber wahr⸗ scheinlich binnen 4 bis 6 Wochen erfolgen und dann sofort dem Parlament mitgetheilt werden. Sir Charles Dilke kündigte an, daß er morgen eine Interpellation an die Regierung richten werde, ob die Nachricht begründet sei, daß die deutsche Regierung betreffs der Reorganisation der französischen Armee eine Note an Frankreich gerichtet habe.

Italien. Rom, 6. Mai. Gestern ist in der Deputirten⸗ kammer der Bericht des Abg. Bertole Viale Über die fünf Vorlagen des Kriegs⸗Ministers, welche außerordentliche Ausgaben für Befestigungsarbeiten und zur Anschaffung von Kriegsmaterial erlangen, zur Vertheilung gekommen. Der erste Entwurf be⸗ trifft die Festungen. Der Minister verlangte 331 Millionen. Die Kommission empfiehlt aber, nur 21, 900,000 in vier Jahren zu bewilligen: 13, 9060, 000 für Festungen, 6,400,000 für Maga⸗ zine und andere Bauten, 2,500 000 für Ausrüstung. Von diesen 21,900, 000 kommen 1.900000 auf das Budget von 1875, 3.900, 000 auf 1876, 7300, 000 auf 1877, S. Soo. Q000 auf 1878. Der zweite Entwurf nimmt 41, Millionen für Anschaffung von schwerem Geschütz und Feld⸗Arlillerie in Anspruch, und zwar 100000 CL. im Budget für 1875, 2,900 60905 für 1876, l, 900, 00 für 1877, 590, 000 L. für 1878. Die Kom“ mission empfiehlt eine halbe Million 1876 weniger und eben so viel 1878 mehr auszugeben. Der dritte Entwurf verlangt 21 Millionen in fünf Jahren für Gewehrfabrikation, während die Kommission 16 Millionen in vier Jahren zu bewilligen vor⸗ schlägt, nämlich 1000, 000 L. im Budget von 1875, 5.00, 000 in 1876, 5, 000, 000 in 1877, 5.000, G60 in 1878. (Der Mi⸗ nister verlangt andere 5. 000 060 für 1679.) Der vierte Entwurf verlangt 6 Millionen für Mobilisation des Heeres: 500,000 L. im Budget für 1875, 2. 9000, 000 für 1876, 2000000 für 1877, 1,500,009 für 1878. Der fünfte Entwurf verlangt zur Her⸗ stellung des Dammes und zum Bau der Befestigungswerke zur Vertheidigung des Golfes von Spezia 5060000 L. im Budget von 1875 und je 1,K500, 000 für 1876, 1877 und 1878, und B, 109, 090 für die Folgezeit, nämlich 2,000, 0900 für 1879 u. s. w. Die fünf Entwürfe zufammen verlangen die Ausgabe von 4 902, 000 L., und zwar 14,992 000 im Budget von 1875 und 20, 000, 900 in denen von 1876, 1877 und 1858.

Griechenland. Athen, 11. Mai. (W. T. B.) Das neu⸗ gebildete Ministerium hat dem Vernehmen nach beschlossen, die Deputirtenkammer aufzulösen, sämmtliche Gesandten abzu⸗ berufen, die vor Kurzem geschlossene Universität wieder zu er⸗ öffnen und alle Präfekturen sowie ben Posten des hiesigen Polizei⸗

wird

London, 8. Mai.

die katho⸗

gänzlich zu beseitigen.

Direktors neu zu besetzen.

Rumänien. Bu karest, 11. Mai. (W. T. B.) Bei den gestern beendigten Wahlen des kleineren Grundbesitzes hat die Regierung die Majorität erhalten. Der Opposition find nur 6 von 33 Sitzen zugefallen. In der Stadt Bukarest ist der Kandidat der Ultraradikalen, Demeter Bratianu, gegen Wladimir Ghika unterlegen. Seit Sonntag sind keine Ruhestörungen vor⸗ gekommen. Heute beginnen die Wahlen des dritten Kollegiums. Aus Veranlassung der noch immer herrschenden Aufregung hat der Bürgermeister eine Proklamation erlassen, welche die Bevöl⸗ kerung auffordert, sich aller Ausschreitungen zu enthalten.

Rußland und Polen. St. Peters burg, 8. Mai. Nach der M. 3.“ ist beim Ministerium des Innern eine Kom— mission unter dem Vorsitz des Ministergehül fen, Staats⸗-Sekre— tär Lobanow⸗Rostowski eingesetzt worden, um Maßregeln zu der möglichst raschen Reform der Polizei und der Polizei⸗ Wache nach den neuen Grundprinzipien in 46 Gouver⸗ nements, des europäischen Rußlands zu berathen und Geldquellen ausfindig zu machen, aus denen die Ausgaben für Einführung des neuen Projekts gedeckt werden könnten, ohne das Reichs budget zu überlasten. Die M. 3.“ bringt die Mittheilung, daß das Ministerium der Volksaufklärung beabsichtigt, vom 1. Juli an in den Lehrbezirken St. Petersburg, Moskau, Charkow, Odessa und Kasan noch je ein Lehrerseminar zu eröffnen. Die betreffen⸗ den Unkosten, 99,760 Rubel, werden von der Reichsrentei über⸗ nommen. Außerdem sollen ferner von den Landschaften drei Seminare gegründet werden, welche von der Regierung eine Geldunterstützung erhalten werden. Das Kriegs⸗Mi⸗ nisterium hat die im Prinzip festgestellte Org anisa⸗ tion der Infanterie-⸗Regimenter in 4 Bataillone zu 4 Compagnien, wie die „M. 3.“ meldet, aus pe⸗ kuniären Rücksichten für dieses Jahr noch aufgeschoben. Ueber den Stand der Los kaufsoperation giebt der Reg.⸗ Anz.“ ausführliche Nachricht, nach welcher vom Beginn an, d. h. vom 27. Oktober 1861 bis zum J. April dieses Jahres 62,121 Loskaufskontrakte vorgestellt worden, von denen 59,7990 Bestätigung erhalten haben. Die Zahl der zum Loskauf ge⸗ schrittenen Revisionsseelen beträgt 4,829,310. Sie haben 1657195795 Dessjatinen 1,5613 Q.⸗Faden Landes losgekauft. An Darlehen ist auf diese Kontrakte die Summe von H4. 928,421 R. 12 K. An Loskaufakten sind der Behörde 23,194 eingereicht worden, von denen sie 22,508 bestätigt hat, laut welchen 2,445,330 Revisionsseelen 9,125,117 Dessj. 86 Q.⸗Faden los⸗ gekauft haben, wobei sie Darlehen im Betrage von 157,948, 726 R. 16. K. erhielten. Die Balance der ganzen Operation betrug am 1. April 1875 669, 060,010 R. 38 Kop.

11. Mai. (W. T. B.) Die Konzession zum Bau der kaukasischen Eisenbahnstrecken von Tiflis nach Baku und von Tiflis nach Djulfa an der persischen Grenze ist von der russischen Regierung nunmehr ertheilt worden.

Schweden und Norwegen. Ehristia nia, 8. Mai. (H. N.) Der König reiste heute Nachmittag wieder nach Stock⸗ holm zurück. Für die schwedische Flatte ist eine neue Dienstordnung erlassen worden. Danach giebt es vier Klassen von Schiffen. Zur ersten Klasse werden gezählt: ein Dampf⸗ Linienschiff (Stockholm), eine Segel⸗ und eine Dampffregatte, vier Segel⸗ und vier Dampfkorvetten, sowie vier Monitors. Zur zweiten Klasse gehören zwei Korvetten, vier Briggschiffe, ein Dampfschiff, sieben Panzerboote und zwölf Kanonenboote. Zur dritten Klasse werden sechs und zur vierten Klasse vierzehn Fahrzeuge gerechnet.

Dänemark. Kopenhagen, 5. Mai. Nachdem das Folkething vorgestern die vom Landsthing am Finanz⸗ gesetz vorgenommenen Aenderungen abgelehnt und auf der von ihm beschlossenen Fassung beharren zu wollen erklärt hat, das Landsthing aber heute schlüssig geworden ift, nicht nachzu⸗ geben, sondern das Budget auf die ursprüngliche Vorlage zu⸗ rückzuführen, so bleibt verfassungsgemäß jetzt nur noch übrig, daß beide Häuser des Reichstages einen gemeinsamen Ausschuß von 18 Mitgliedern ernennen, welcher das Finanzgesetz zu Stande bringt. Gelingt das nicht, so 1 die Regierung zur Auf⸗ lösung des Folkethings schreiten müssen.

t e, . 9. Mai. W. T. B.) Die Kammern sind heute eröffnet worden. Die Thron⸗ rede des Präsidenten kündigt Reformen in der Verwaltung und eine Amnestie der wegen politischer Vergehen Verurtheilten an. Der Präsident erklärt ferner, daß er bemüht sein werde, auf die Beilegung der zwischen den südamerikanischen Staaten vor⸗ handenen Differenzen hinzuwirken. In Uruguay sind, nach hier eingegangenen Nachrichten Unruhen ausgebrochen. Die Regierung hat energische Maßregeln zur Unterdrückung derselben

offen. . e ,, Ehina. Die chinesische Regierung trifft, der Morning Post“ zufolge, seit geraumer Zeit Vorkehrungen in Europa für den Schutz der Küste wie der Hauptflüsse ihres Reiches. An verschiedenen strategischen Punkten sollen ausge⸗ dehnte Festungswerke, armirt mit Kanonen des schwersten Ka⸗ libers, errichtet werden, und die Ausführung des allgemeinen Vertheidigungssystems ist dem General⸗Major Ripley, einem ehemaligen Offizier der Vereinigten Staaten⸗Armee, der aber beim Ausbruch des letzten Bürgerkrieges in das Lager der Kon⸗ föderirten überging, anvertraut worden. General Ripley ist in England, wird aber in diesen Tagen, begleitet von anderen e, len,, , * sich die chinesische Regierung

ert hat, nach China absegeln. i han 1 . 8. d. Mts. gemeldet: Die amtliche „Gazetta“ verzeichnet heute die Namen der Mitglieder der unter der Führuug von Sir Douglas Forsyth stehenden Mission am birmanischen Hofe. Oberst Duncan, vom Stabe der Madras⸗Armee, ist ein Mitglied der Kommission und Kapitän Forsyth fungirt als Sekretär. Sir Douglas Forsyth begiebt sich am 17. ds. nach Rangora.

ika. Das Parlament der Kapkolonie wurde am 14. uff eröffnet. Jö. Kaffernhäuptling Langalibalele soll in der Kapabtheilung internirt werden. Die Einkünfte der Kolonie übersteigen, amtlichen Ausweisen zufolge, die Ausgaben um 150000 Pfd. Strl. Das Ministerium verlangt einen Ftredit von 1000000 Pfd. Strl. für Eisenbahnen, 590, 000 Pfd. Strl. für in⸗ nere Angelegenheiten und 25 000 Pfd. Strl, für die Förderung der Einwanderung während des laufenden Jahres. Sir Garnet Wolseley wurde in Natal, wo er am 29. März ankam, enthu⸗ siastisch empfangen. Die innere Verwaltung soll bedeutende Ver⸗ änderungen erfahren. Ferner soll ein interkoloniales Verthei⸗ digungssystem organisirt werden. Die Unruhen in den Diaman⸗ tenfeldern sind vorüber. Nach Berichten aus Mozambique vom 15. März ist der Krieg in dem Lande der Zambezi durch die Anstrengungen des Gouverneurs von Tete, Major de Costa,

lings Bonga, der so lange der portugiesischen Regierung ge⸗ trotzt hatte, ist gebrochen worden, ünd Bonga wurde genöthigt, um Frieden zu bitten. De Costa's Erfolg entstand dadurch, daß Bonga's Anhänger durch Versprechungen, ihnen sehr günstige Niederlassungen in portugiesischem Gebiet zu gewähren, bewogen wurden, ihn zu verlassen.

Die Nr. 39 des „Amts⸗Blatts der Deutschen Reichs- Po st⸗Verwaltung“ hat folgenden Inhalt: Verfügungen vom 5. Mai 875: Persen dung von Wild durch die Post. Vom 1. Mai: Erneute Aufforderung zur sorgfältigen Entwerthung der Frei⸗ marken ꝛc. Vom 4. Mai: Eilbestellgeld für telegraphische Postan⸗ weisungen im Verkehr mit der Schweiz. Vom 8. Mai: Verpackung der Begleitadressen zu gewöhnlichen Packeten. Vom 6. Mal: Er⸗ öffnung der Eisenbahn Glauchau Penig in Sachsen. Vom 4 Mai: Gewicht der frachtpflichtigen Postgüter auf der Eisenbahn Ebersbach in Sachsen-LSöbau in Sachsen.

Vereinswesen. Dem elften Jahresbericht des unter dem Protektorat Sr. Kaiser⸗ lichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen stehenden Moonschen Blinden Vereins in Berlin (1574 entnehmen wir, . der Plan wegen Errichtung eines Blindenasyls jetzt seiner Ausfũ rung näher gerückt worden ist, da dem Verein bei Königs⸗Wusterhausen ein Grundstück von ca. 3 Morgen zu diesem Zwecke geschenkt worden. Noch im Laufe dieses Jahres soll daselbst vorläufig ein Gebäude errichtet und damit der Anfang einer Blindenkolonie gemacht werden, Dies Gebäude soll die nöthigen Wohn⸗ und Arheitsrãume für zwei verheirathete Blinde gewähren, die Korb und Stuhlflechterei betreiben und von denen jeder noch zwei bis drei blinde Korb- oder Stuhlflechter in Verpflegung und Beschäͤftigung nimmt. Allerdings fehlen noch die zu diesem Bau nöthigen Gelder im Betrage von 5 6009 Thalern, da der Vorstand sich nicht für berechtigt haͤlt, die anderweitig für die Blindenfürsorge ihm anvertrauten und anzuvertrauenden Gelder zum Behufe dieses Bgues anzugreifen. Uebrigens sind bereits zu ge— nanntem Zweck ,,, . und Beiträge in Höhe von circa 552 Thalern eingegangen. ie Zahl der mit dem Verein 1874 in

Verbindung stehenden Blinden betrug 150, von denen 7 in Moabit wohnen. Acht der Pflegebefohlenen sind 1874 gestorben. Der Kassen⸗ Abschluß weist für 1874 eine Gesammteinnahme von 2180 Thalern, eine Ausgabe von 2157 Thalern nach. heren gelegte Vermögen hat einen Nomina werth von 2799 Thalern; Kassenbestand betrug am 31. Dezember 1874: 786 Thaler.

Das in sicheren Effekten an⸗ der

Statistische Nachrichten.

Berlin. Nach der vorläufigen Feststellung des stãdti schen statiffie! 3 betrug in der Woche vom 25. April bis 1. Mai die Zahl der Gestorbenen 524, darunter 302 männliche, 222 weib— liche Personen; 265 unter, 319 über ein Jahr.

Die Nachrichten üher In du trie, Handel und Ver— kehr aus dem Statistischen Departement im Kaiserlich Königlichen Handels ⸗Ministerium (Wien 1875. In, Kommission bei Ferd, Meyer) enthalten im VII. Banz LV. Heft Mittheilungen der Kaiser— lich und Königlich 5sterreichisch⸗ungarischen Kon sulats⸗ behörden; Cöln (Wirthschaftliche Verhältnisse von Rheinland⸗ Westfalen im Jahre 1873. Stuttgart Kan dwirthschaftliche und gewerbliche Verhältnisse des Königreichs Württemberg im Jahre 1874). London (Verkehr österreichisch ungarischer Handelsfahrꝛenge in den Häfen Großbritanniens im Jahre 1874). Galatz (Schiff= fahrts⸗ und Handelsverkehr im Jahre 1873). Mostar (Handels- verkehr der Herzegowina im Jahre 1874). Rangoon (Handel und Schiffahrt im Jahre 1873). Personalnachrichten. .

Das Amtsblatt des General⸗Direktors der Zoͤlle und ir direk⸗ ten Steuern in Elsaß Lothringen (Nr. 9 für 1875) enthält u. A. eine Uebersicht der Ein⸗ und Ausfuhr der hauptsächlichsten Waarenartikel bei dem Verkehr von El saß Lothringen mit dem Auslande im Jahre 1874 Wir entnehmen derselben die nachfolgenden Zahlenangaten: Rohe Baumwolle Einfuhr 535/462 Ctr. (gegen 1573 4. 84559 Ctr.), Ausfuhr z0, 055 Ctr. gegen 1873 216080 Ctr.); Baumwollengarn E. 5170 Ctr. ( 346 Etr,), A. 10,472 Ctr. (4 802 Ctr.); Baumwollenwaaren E. 6894 Ctr. ( 253 Ctr.), A. 54,405 Ctr. (4 46,558 Ctr. ); robe Soda E. 196 Gtr. (t. 63. Cti), A. 106063 Ctr, G, 11407 Ctr );. Farb hölzer E. 27.703 Cr. (4 10,257 Ctr.), A. 9932 Ctr. C. 8885 Ctr); Roheisen C. 202566 Ctr. (P I83293 Gtr), A. 153517 Gtr. Cr 45413 Ctr.); Eisenbahnschienen E. 1821 Ctr. (— 28,352 Ctr,), A. 402,817 Ctr. (4 167,786 Ctr.) z ganz grobe Eisenwagren E. 145, 256 Ctr. CG 37649 Ctr.), A. 9.319 Ctr. (— 23.503 Ctr.); grobe Eisen⸗ und Stahlwaaren E. 54,843 Ctr. (— 13.734 Ctr.), A. 1430 Ctr. (b 1330 Ctr.); Eisenerze E 1,05, 884 Ctr. (— 1,764 039. Ctr), A. 124,303 Ctr. (4 665,889 Ctr.); Weizen E. 324 034 Ctr. 151.743 Ctr ), A. 343 493 Ctr. C6. 40,338 Etr); Roggen E. 706,534 Ctr. (— 364,509 Ctr.), A. 22,257 Ctr, (4 12,590 Gtr.; rohe Häute und Felle E. 71,950 Ctr. (4 33,958 Ctr.). A. db / z⸗ Gir, ( 15,71 Gtr);, Leder C. Sog; Ctr. C. Gtr, Il; 14,259 Ctr. (4 5695 Ctr.); Branntwein E. 5600 Ctr. C 1833 Ctr.), A. 5H1,873 Ctr. (4 42,397 Ctr.); Wein in FJässern E. 345, 89g6 Ctr. (— 215 036 Ctr.), A. 29,571 Ctr. (4 12344 Ctr); Wein in Flaschen E. 8988 Etr. ( 359 Ctr.), A. 1059 gt (4 332 Etr.); Butter E. 16424 Ctr. (— 48 Ctr), A. 1389 Ctr. ( 578 Ctr.); Heringe E. 6048 To. 1162 8. A. 37 To⸗ 147 To); roher Kaffee E 40462 Ctr. ( 422 Ctr.), A. 115 Ctr. (— 314 Ctr.); Käse E. 24.656 Ctr. (4 2008 tt) A. 1542 tr, (H. 125 Gtr); Neis C. zs, 4 Gtr. 21474 Ctr.) 3. 533 Etr. CM. 8 Cir; Sal C. 132536 Gtr, . 15 oi Gtr; A. 6129 Ctr. C- 1774 Ctr.) ;, Rohtabak E. 7131 Ctr. (— 6768 Ctr.), A. 59,966 Gtr. CK. 17992 Ctr,); xraffinirter Zucker E. 212,520 Ctr. (4 29,892 Ctr.), A. 225 Ctr. (— 1741 Cir.); Roh⸗ zucker E. 3674 Ctr. (— 3259 Ctr), A. 109 Ctr. (— 19 ECtr3; Haumöl C. asd Fir. C 61 Fir), Ä, 15g) Gtr. (E. Föo Fir: Leinöl E. 11,150 Ctr. (4 1393 Ctr.), A. 617 Ctr. (4 460 Gtr; Talg E. 29,464 Ctr. (4 S862 Ctr.), A. 2409 Ctr. . 2364 Ctr.); Seidenkokons und Rohseide E. 14395 Ctr. (4 1431 Ctr.), A. 2963 Ctr. (4 1210 Ctr.); Seiden⸗ und Halbseidenwaaren E. 1903 Ctr. C 140 Ctr.), A. 732 Ctr. (4 699 Gtr)ʒ Stein kohlen EG. 2.086, 756 Ctr. (4 486,776 Etr.), A. 114443, 271 Cth. äeössö its Gir; Schmeing ih, Stick Ce zel St) gi, 3248 St. (41857 St.); rohe Schafwolle E. 49.402 Gte e m,, Ctr.), A. 72,781 Ctr. (460,504 Ctr.); Wollengarn E. 15,948 Ctr. (I36 Ctr.), A. 23,880 Ctr. (23,111 Ctr.); Wollenwaaren E. 14,5551 Gtr. - i686 Ctr), ü. 22756 Ctr. (EIB,357 Gtr). Zu der vorstehenden Uebersicht ist zu bemerken, daß die Einfuhr sämmtliche im Jahre 1874 in Elsaß Lothringen in den freien Verkehr get gen, entweder unmittelbar aus dem Luslande eingeführten oder von Nieder⸗ lagen abgemeldeten Wagrenmengen der bezeichneten Art umfaßt, während die Ausfuhr diejenigen Artikel, begreift, welche 61 dem freien Verkehr des deutschen Zollgebiets über die Grenze von Elsaß— Lothringen ins Ausland gegangen sind.

Kunst, Wissenschaft und Literatur. .

Wie die „Nat. Ztg.“ mittheilt, hat der Stadt Schul. rath Dr. Hofmann die Stelle des Direktors des Gymnasiums zum Grauen Kloster definitiv angenommen, so dj die Königliche Bestäti⸗ gung sofort nachgesucht werden kann. Die Wahl ist enstimmig er⸗ folgt und der Amtsantritt auf den 1. Oktober bestimmt. Der Ma—⸗ gistrat hat bereits der Stadtverordneten Versammlung Kenntniß

„Die Kolossalbilder des Prof. Fo sef Hoffmann in Wien,

welche in historischen Landschaften Idylle, Drama und Tragödie dar⸗ ah, sind soeben im ge ler chen Kunst- Salon eingetroffen und sind, wie es der Künstler beabsi

Rahmen, ausgestellt worden.

tigte, nämlich mit den stilistischen

Der englische Lieutenant Conder der im Auftrage des, Fonds zu

Untersuchungen in Palästing sich gegenwärtig in die sem Lande en e ö. die Lage . in der Bibel erwähnten Orte festzustellen, berichtet, daß

er die Stelle, wo die Stadt Adullan stand, und die , . in welchen David und seine Getreuen verweilten, als er bei König Saul in Ungnade gefallen war, ausfindig, gemacht habe. Der heutige Name der Stadt Adullan ist Ayd el Mieh; es ist eine Ruine, in deren Mitte sich ein Kubbet, ein mohamedanisches Heilig⸗ thum, befindet. Die Ruine ist ungefähr 500 über dem Thale gele⸗ gen und beherrscht dasselbe. zahrscheinlich ist dieses das Thal von Elah, durch welches die Philister in das Land Judah eindringen konnten, wenn ihnen nicht eine Festung wie diese den Weg versperrte. An der bezeichneten Stelle finden sich alle Anzeichen, daß eine Stadt hier gestanden haben müsse, Gräber, Brunnen, Terrassen und Spuren von Befestigungen und Straßen ver binden dieseibe mit Bethlehem, Hebron und Gath. In der Nähe der Ruinen befinden sich die ohenerwähnten Höhlen, die noch als Wohnungen und Ställe benutzt werden. Auch den Wald von Hareth, in welchem David sich aufhielt, will Lieutenant Conder in derselben Gegend ge⸗ funden haben. Ueberhaupt haben die Nachforschungen in diesem Be⸗ zirke besseren Erfolg gehabt, als sonst in Palästina; zahlreiche Ruinen von Städten, Kirchen c., deren alte Namen sich großentheils feststellen lassen, wurden hier entdeckt. K

Der englische Bildhauer Alfred George Stevens ist in London in seinem 27. Lebensjahre gestorben.

Einige hervorragende Naturforscher und Physiologen, darunter Mr. Darwin, Professor Huxley u. A., haben sich mit Mit- gliedern beider Häuser des englischen Parlaments in Verbindung ge⸗ setzt, um den Wortlaut einer, Gesetzvorlage über ‚Vivisection“, die jede unnöthige Grausamkeit oder jeden Mißbrauch bei Experi⸗ menten, die ang lebendigen Thieren behufs wissenschaftlicher Zwecke vor⸗ genommen werden, verhindern soll, zu entwerfen. Dem Vernehmen

nach sind ihre Unterhandlungen erfolgreich gewesen, und es heißt, daß

die Vorlage im Hause der Lords von Lord Cardwell, und im Hause der Gemeinen von Dr. Lyon Play hier eingebracht werden wird.

Der Prozeß, welchen die türkische Regierung gegen Hrn. Dr. Schliemann auf Herausgabe der bei den Ausgrabungen auf Hisarlik gefundenen Alterthümer angestrengt hat, wurde, dem ‚N. C. zufolge, Ende April gütlich verglichen. Dr. Schliemann zahlt der türkischen Regierung eine Summe von 60909 Franken, dagegen ver⸗ zichtet letztere auf alle Ansprüche auf die Fundgegenstãnde. Auch von dem ursprünglich gestellten Verlangen, Schliemann solle die Aus⸗ grabungen zu Gunsten des türkischen Museums fortsetzen, ist die türkische Regierung abgestanden. Dr. Schliemann wird, nach dem selben Blatte, wahrscheinlich nach Neapel übersiedeln und beabsichtigt, später in Süditalien an geeigneten Orten Ausgrabungen zu ver— anstalten. ; .

Die Nr. 20 der Zeitschrift Die Natur“, Zeitung zur Verbreitung naturwissenschafllicher Kenntniß und Naturanschauung für Leser aller Stände, (Organ des Deutschen Humboldt ˖ Vereins) herausgegeben von Dr. Otto Ule und Dr. Karl Müller von Halle. han G. Schwetschke scher Verlag, (Abonnements preis 3 M pro Quartal) hat folgenden Inhalt: Die horizontale und ver⸗ tikale Verbreitung der Fische. Von Carl Dambeck. (Fortsetzung.) Tropische Uferwälder. Von Otto Ule. Mit Abbildungen. (Fortsetzung.) Literaturbericht: 1) Professor Dr. Johannes Fr. X. Gistel, ge⸗ nannt G. Tilesius, Carolüs Linnaeus. 2 M. Neumann, Grundsãtze und Erfahrungen über den Bau und die Anlegung von Glashäusern aller Art. Parasiten der Kulturpflanzen: 1) Amerikaner, Belgier und Deutsche über den Kartoffelkäfer. 2) Die Feinde der Erie. ) Die Vertilgung der Reblaus. Wissenschaftliche Anstalten: I) Die Einweihung der zoologischen Station in Neapel. 2) Eine Sonnen—⸗ warte in Potsdam. ; .

Die Verlagsbuchhandlung von Karl L. Trübner in Straß⸗ burg ' versendet soeben ihren Ersten Verlagsbericht, welcher zu- gleich die wichtigsten Werke aug dem Verlage von Truͤbner C Co. in leußyn aus den Gebieten der Sprachwissenschaft, Geschichte, ditera⸗ tur, Rechts und Staatswissenschaften, Naturwissenschaften, Alsatica und Waria enthält.

Gewerbe und HSandel.

Berlin, den 11. Mai. In dem gestern abgehaltenen Akkord ˖ termine der Westend⸗Gesellschaft H. Qui storp C Co. stimm⸗ ten für den Akkord 201 Gläubiger mit 2, 24,751. M dagegen 6 mit 41,566 ½ Nicht vertreten waren 29 Gläubiger mit 126,993 Es ergiebt sich demnach, daß 236 Glãubiger mit 2 8 3 31] . stimm. berechtigt waren, ferner, daß die erforderliche - Majorität W 6d 33 . betrug und mit mehr als 50, 0090 überschritten ist. Die Akkord⸗ bedingungen sind: 25 G9 binnen 12, 25 069 binnen 18, 75 eo binnen 24 und 25 09 binnen 30 Monaten, vom Tage der Publikation der Konkurs Aufhebung an. Von diesem Tage an werden die Kapitale⸗ forderungen der Gläubiger mit 4 0, jährlich in vierteljãhrlichen Raten postnumerando verzinst, die Liquidations⸗Kommission besteht aus den persönlich haftenden Gesellschaftern Heinrich Quistorp und Ferdinand Scheibler, aus dem Kaufmann Gustapy Brühl und dem General Direktor Julius Müller, sowie aus den Vertrguensmãnnern: Direktor Hermann Leubuscher und Hoflieferant Carl Louis Bräͤmer, und deren Stellvertretern Banquier Adolph Ruß jun. und Bildhauer Hermann Bayerhaus.

Die Deutsche Lebens-, Pensions⸗ und Rent en Versicherungs⸗G er rer! hatte nach ihrem Geschäftsbericht einschließlich der us 1873 unerledigt gebliebenen 11,165 Anträge über 6,926,325 Thlr. Versicherungssumme zu erledigen. Nach Abrechnung der abgelehnten und zurückgegangenen Policen ergiebt sich eine effektive Vermehrung des Versicherungsbestandes für das Jahr 1874 um 6133 Versicherungen mit 42923883 Thlr. Kapital und betrug der Persiche. rungsstand Ende 1874: 24331 Policen mit l 30, hg Thlr. Ver. sicherungssumme. Die Sterblichkeit verlief günstig. An Prämien gingen ein z56,633 Thlr., d. h. i123 827 Thlr. mehr wie 1873; an Policengebühr 6191 Thlr. und an Zinsen und Hausmiethen nach Ab zug der für das Garantiekapital und die Hausshypotheken u zah⸗ lenden Zinsen und der Haugrepgraturen 2050 Thlr. Für die in , Rückdeckung, gegebenen Versicherungen waren 7675. Thlr. Prämie zu entrichten, für Sterbefälle sind gezahlt 60, 115 Thlr. und für 5 Fälle weiter reservirt 590 Thlr. Die Prämienreserve und Prämienüberträge steigen um 97,609 Thlr. Der Gewinn des Jahres 1874 beträgt 23479 Thlr., der in Höhe von 17,927 Thlr. zur Ab- schreibung als Rest der Organisationskosten früherer Ihre verwendet wird; die verbleibenden 6452 Thlr. sollen auf neue ih nnng 1875 vorgetragen werden. Im laufenden Jahr betrug der r , . Versicherungsanträge bis Ende April; 3439 mit 6 35 53 M. Versicherungssumme 1874 bis zu demselben Zeitpunkt: 3595 Anträge mit 5,989, 164 Versicherungssumme.

Zu der Generalversammlung der Transport ⸗Versicherungg⸗ uin enegsgh r, Rhein isch - We st fälsischer Elogd vom 3. 23 hatten sich 24 Aktionäre eingefunden, welche 513 Stimmen vertraten. Wir entnehmen dem von dem Voisitzenden des Vorstandes vorge⸗ tragenen Berichte, daß die 2. . 1874 erzielten Resultate durch-⸗

riedigend genannt werden können. 4 6 en , abzüglich der Rabatte, Courtage und Storni, belief sich auf 844,398 Thlr. gegen 36 / Ko Thli; im Vor- jahre und das Versicherungskapital auf ca. 2623327771 Thlr. gegen ca. 227,440 710 Thlr. im Jahre 1873; somit ist erzielt für eine um ca. 34,887,911 gestiegene Versicherungssumme eine Mehr Prämien ; einnahme von 158,443 Thlrn. An Polizegeldern, Attien - Umschrei⸗ bungsgebühren, Zinsen, Miethe und Kursgewinn auf Effekten wurden

zu Ende gebracht worden. Die Macht des Eingeborenenhäupt⸗

; ieselbe wird sich wahrscheinlich schon in der nächsten Zeit . . . des Stadt ⸗Schulraths hem.

vereinnahmt 20,312 Thlr.