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Berliner Kunstausstellungen. II.
(Vergl. Nr. 1I3 d. Bl.)
Das historische Genre vertritt augenblicklich in der Ausstellung der Münchener Behringer mit einer in Farbe und n. energich behandelten Episode aus der Schlacht hei Vionville'. In figurenreicher Komposition veranschaulickt das Bild den bekannten kühnen Angriff der Magdeburgischen Kürgffiere, die sich, nachdem das erste Glied der französischen Infanterie überritten ist, mit kräftigem Ungestüm mitten in die bereits zur Flucht gewandten feindlichen Batterien geworfen haben und deren Rückzug in wilde Verwirrung bringen, während ein Theil der Kürasstere und auf der anderen Seite die altmärkischen Ulanen durch die durchbrochene Front bereits gegen die weiter zurückstehende zweite Infanterielinie dahinsprengen. Den im Einzelkampf entstandenen, mit einander und mit den geschlossen weiterstürmenden Schagaren geschickt verbundenen Gruppen fehlt es nicht an charakteristischen, lebensvollen Gestalten, die sammt den Pferden in den flüchtigsten Momenten hastiger Bewegung vortrefflich gezeichnet sind. Der lebendigen Wahrheit des durcheingnderwogenden Schlachtgetümmels gesellt sich aber zugleich eine Uebcrsichtlichkeit der Anordnung, die nicht nur den dargestellten Augenblick, sondern ebenso seine Entstehung und seinen ferneren Verlauf deutlich erkennen und verfolgen läßt.
Unter den landschaftlichen Darstellungen verdient zunächst eine der gelungensten und kräftigsten Arbeiten von Antonie Biel, ein ziemlich großes, durch heimkehrende Fischer belebtes Strandbild, die rühmlichste Anerkennung. In vorzüglich geschlossener, feiner und wahrer Tonwirkung schildert es in der Beleuchtung eines breiten, das leichte dunstig giaus Gewöll durchbrechenden warmen Sonnenstrahls hit fill hrnffüthen se Bee mird Tas Fraun fare, langsam ansteigende Ufer mit den dunkel von der glitzernden Fläche sich abhebenden ge⸗ landeten Booten Und den trefflich in die Umgebung eingestimmten Gruppen der reichen un lebendigen Staffage. Nicht minder frisch und gesund, von großer Kraft und Tiefe des Tons ist Douzette's märkisches Waldinterieur mit einer Staffage von Holzfällern, eine kleinere Wiederholung des auf der, letzten akademischen Ausstellung gesehenen großen Gemäldes dieses Künstlers, von welchem hier außerdem noch eine winterliche, schneebedeckte Dorfpartie mit von innen erhellten, aus dem bläulichen Mondschein röthlich hervorleuchtenden Kirchen⸗ fenstern vorhanden ist.
Während einer italienischen Landschaft mit der Staffage badender Frauen von Dreßler bei zierlicher Ausführung doch eine tiefer ein dringende, wirklich eigenthümliche Auffassung abgeht, zeichnet sich Siemerings „Motiv aus Ostpreußen“, eine weite, stille Flußland⸗ schaft mit bewaldeten Ufern, deren einförmig melancholisches Gepräge durch die trübe, regnerische Stimmung der Luft noch erhöht wird, gerade durch die Entschiedenheit aus, mit der ein bestimmter land— schaftlicher Charakter in seiner Eigenart erfaßt und wiedergegeben ist. Eine Dessauer Landschaft von Engelhardt verdient um so mehr Beachtung als durch die liebenswürdige Sorgfalt in der Behandlung der Details keineswegs die freundlich ansprechende schlichte Wahrheit der Gesammtwirkung beeinträchtigt wird. Eine bemerkenswerthe Be— fähigung, den intimsten Reizen einer scheinbar ganz anspruchslosen Natur mit offenem Auge nachzuspüren, bekunden endlich noch drei frische, ihren Motiven nach ziemlich verwandte Bilder von Ed. Fi⸗ scher, unter denen eine Havellandschaft in regenfeuchter Stimmung am meisten hervortritt.
Zu diesen Gemälden gesellte Psflugradt eine größere Anzahl tüchtiger landschaftlicher Aquarellstudien und eine besonders beachtentz— werthe Reihe vortrefflich ausgeführter Zeichnungen, die ziemlich aus— schließlich landschaftliche Scenerien von mehr oder minder romantisch angehauchter Komposition und Stimmung darbieten, aus dichtem Ge— weig und Strauchwerk hervorlugende alterthümliche Bauten und . oder aber lauschige, von stillem Frieden durchwehte, von allem geräuschvollen Leben weit abgeschiedene versteckte Plätze eines verwil⸗ derten, waldartigen Parks, dessen schattige Dämmerung zu heimlich süßem, träumerischem Sinnen einladet. Die schöne und einfache Ton—⸗ stimmung dieser Blätter scheint uns das Talent des poetisch empfin— denden Künstlers noch unmittelbarer und wirkungsvoller zum Aus— druck zu bringen, als dies bisher dem Maler in seinen vornehmlich um ihres reichen Stimmungsgehalts willen mit Recht geschätzten Oel— bildern gelungen ist. ;
In Sachse's Kunstsalon fordern gegenwärtig in erster Linie drei große in Wachsfarben ausgeführte ideale Landschaften Beachtung, die, von dem Wiener Josef Hoffmann gemalt, dort sammt der stilvollen architektonischen Gliederung der Wand, in welche sie eingelassen sind, zur Ausstellung gelangten. In der allerdings we— nig glücklich gewählten Bezeichnung der drei Kompositionen als Idylle“, „Drama“ und „Tragödie“ deutet der Künstler die Grund⸗ stimmung an, die er in jeder derselben ausprägen wollte.
Das zuletzt genannte Bild zeigt ein abgelegenes, von hohen Baumgruppen beschattetes, stilles Felsenthal, das als heiliger Bezirk eines Apollokultus charakterisirt ist. Vor der (übrigens auffallend verzeichneten) Statue des Gottes erscheinen als Staffage, mit erhobenen Händen den Racheschwur leistend, Orestes mit der Schwester und dem getreuen Pylades. Die Schwüle eines heißen Abends ist über die fern vom blauen Meer umsäumte Landschaft und über die Stadt am Ufer gebreitet, deren Dächer gleich dem etwas fleckig und unruhig behandelten Ge— wölk im röthlichen Licht der sinkenden Sonne ergluͤhen. Unbedingter und wirksamer als hier ist die erstrebte, den charakteristischen Ein druck der gesammten Schilderung steigernde innere Uebereinstimmung der bedeutungsvollen Staffage mit der in der landschaftlichen Scenerie ausgesprochenen Stimmung in den beiden anderen Darstellungen erreicht, am besten in dem umfangreichen Mittelstück, einer imposanken Waldpartie mit der trefflich passenden Staffage einer Eberjagd. Am Rande eines schilfigen Gewässers, dicht neben einem umgebrochenen mächtigen Baumstumpf haben die Hunde das gewaltige Thier ge—⸗ stellt, auf das eine Gruppe von Jägern und Jägerinnen' in antikem Kostüm, durch ihre Schilde geschützt, mit Pfeilen, Lanzen und Aexten eindringt, während vom fernen, im warmen Duft des Mittags leicht verhüllten Meeresstrande her noch ein verspäteter Jäger herbei⸗ sprengt. Der Beschauer meint es zu hören, wie das lärmende Ge⸗ töse der Jagd durch das tiefe Schweigen der weiten Wildniß dahin. hallt, — einer Komposition, die in der gesammten Anordnung nnd in dem Aufbau der riesigen Baumgruppen keineswegs wirklich bedeuten der Formen ermangelt.
Die „Idylle“ endlich schildert in friedlich klarer Morgenbeleuch⸗ tung ein hochgelegenes, von Bergen und Waldpartien umschlossenes grünes Ufer mit einer nach vornhin steil abfallenden Felsenwand. Einen sie durchbrechenden, mit dichtem Blüthengebüsch bedeckten Pfad klimmt, von seinen Hunden begleitet, grüßend ein junger Hirt empor, dem von oben herab, wo am Rande der Wiese aus dem Schatten der Bäume eine Hütte hervorlugt, eine Genossin mit flatterndem Tuche zuwinkt. Auf der Höhe der fernen Berge, halb eingehüllt in die locker geballten, aus den Thalschluchten aufsteigenden weißlichen Nebel der Frühe, ruht wie eine Göttin der Luftregionen eine kolossale weibliche Gestalt, die als eine zwar leicht genug verständliche, in die⸗ sem Zusammenhang und in dieser Auffassung der Natur aber kaum motivirte poetische g , erscheint. Im Uebrigen erinnert dieses Bild in der ruhigen Disposstion seiner Plane und in seinem einfach
roßen Linienzuge verhältnißmäßig am meisten an manche klassische orbilder der idealen Landschaft. .
Sämmtlichen drei Gemälden, die durch die Anordnung ihrer Linien, vor allem auch durch den wie ein ideales Ganzes in gleicher Höhe sich durch sie hinziehenden blauen Wasserspiegel die entsprechende kom— positionelle Verbindung finden, wird man weder eine gewisse Größe des Ausdrucks, die allerdings nicht den Schöpfungen eines Rottmann oder Preller gleichkommt, noch auch eine edle und poetische Auffassung der Natur absprechen dürfen. Trotz zahlreicher Schönheiten der Er—⸗ findung vermögen ste aber doch nicht die unmittelbar ergreifende, lebendige und den Beschauer bannende Wirkung auszuüben, die etwa
von Hertels idealen Landschaften auf der letzten akademischen Aus— stellung ausging, und gewiß liegt ein wesentlich bedingendes
Moment dieses geringeren Eindrucks auch in der Farbe und in- der Ausführung der Malerei. Die Behandlungsweise, die im Ganzen eine angemessene dekorative Breite bewahrt, beein—⸗ trächtigt die geschlossene Ruhe der umfangreichen Kompositionen da⸗ durch, daß sie an einzelnen Stellen, wie in dem Vordergrunde des Mittelbildes verhältnißmäßig zu sehr ins Detail geht, während sie in anderen Partien wieder den Gegenständen nicht die ihnen gebüh⸗ rende volle körperliche Rundung verleiht; das Kolorit, das im All— gemeinen harmonisch gestimmt, am frischesten und kraͤftigsten in der Idylle ist, verzichtet in seiner freskogrtigen Haltung allerdings von vornherein auf eine realistische Wirkung, vermag damit aber doch keineswegs die leblos kalten und harten Töne zu rechtfertigen, die 4 in dem ersten Plan der Waldlandschaft sich bemerklich machen. .
Eine Meisterarbeit des oben erwähnten Hertel, das gleichfalls bereits von der letzten akademischen Ausstellung her bekannte große Bild einer Partie des Berliner Thiergartens mit dem Blick auf die Siegessäule, nimmt gegenwärtig in Sachse's Salon einen nicht minder hervorragenden Platz ein. Darauf, daß der goldige, sonnige Abendduft des beinahe füdlich beleuchteten Gemäldes, daß überhaupt die gesammte Auffassung der hier dargestellten Scene und der fie belebenden, echt künstlerisch angeschauten Menschengruppen der Er— scheinung der heimischen Natur und dem Charakter des Berliner Lebens vielleicht nicht völlig entsprechen mag, ist bereits bei früheren Gelegenheiten mehrfach hingewiesen worden. Die seltene Vollendung der Komposition und des virtuosen Vortrags, die namentlich auch in den lebensvoll bewegten und brillant gemalten Figuren der Staffage sich dokumentirt, kann durch solche Zweifel nicht berührt, der Genuß dieser reichen Schönheit durch sie nicht beeinträchtigt werden. Ganz in der Weise Oswald Achenbachs, an dessen Kunst auch das eben erwähnte Bild, unbeschadet seiner vollen Originalität, einigermaßen erinnert, bewegt sich Arnz wiederum in einer abendlich beleuchteten italienischen Parklandschaft, und zwar diesmal mit mehr Geschick in der Staffage des Vordergrundes, als in der landschaftlichen Scenerie mit ihrer kaskadenartigen Wasserkunst.
Neben einer edel aufgefaßten, einfach schlicht und gediegen gear⸗ beiteten Partie eines breitschattenden Kastanienwaldes aus der Um— gegend von Meran von Funk und einer kleinen Winterlandschaft von P. Müller, die trotz der noch sichtbaren Anlehnung an Andere doch ein eigenes originelles Talent anzudeuten scheint, sind dann ferner noch zwei treffliche Bilder von Normann und Kallenberg zu nennen. Der Erstere malte die von gebirgigen Ufern umschloffene hellspiegelnde bläuliche Wasserfläche eines norwegischen Fjord im vollen Licht der Mittagssonne mit seltener Leuchtkraft der klaren Farbe und mit nicht geringerer Energie und Wahrheit des feingestimmten Tons, während Kallenberg in einer außerordentlich frischen und kräͤf— tigen Flachlandschaft mit der Staffage weidender Rinder die regen— feuchte Stimmung nach einem abziehenden Gewitter schildert, durch dessen blauschwarzes Gewölk, das in der Zeichnung übrigens am wenigsten gelungen ist, ein verschleierter Sonnenblick sich hindurchringt.
Unter den figürlichen Darstellungen begegnet der Befucher des Salons neben bereits bekannten Gemälden von Plockhorst, Cretius u. A. einem fleißig und anspruchslos gemalten, durch schlichte Wahrheit in der Wiedergabe der individuellen Formen und durch ungesuchtes Arrangement ausgezeichneten lebensgroßen Portrait eines etwa zehnjährigen, in braunen Sammet gekleideten Mädchens von Freiberg und dem gleichgearteten Bildniß einer noch jüngeren Schwester derselben, deren Figur leider ziemlich unsicher in dem um.« gebenden Raume steht, — ferner einem ansprechenden, in breit auf. fallendem Licht gemalten Studienkopf einer kleinen blonden Bauern- dirne von Jernberg und einem größeren Genrebilde von C. Geibel, das ein „Frühkonzert“ in dem Vergnügungslokal irgend eines kleinen Ottes mit geschickter Beobachtung des von Musikanten und Gästen erfüllten Interieurs und des von außen her in den halbhellen, dunstigen Hintergrund einfallenden Sonnenlichts schildert und dabei eine Reihe charakteristischer Köpfe und Figuren aufweist, die nur nicht gleich— mäßig gut ausgeführt sind und bei mancher Härte des Tons auch in ihrer Auffassung meist eines wirklich frischen, erquicklich gesunden Humors ermangeln.
Eine Komposition des legt in Wien ansässigen Anselm Feu er⸗ bach, eine mindestens lebensgroße Frauengestalt, die, gegen einen Felsen gelehnt, in ruhiger Haltung am Ufer des Meeres fteht und sinnend über dessen Wellen dahinblickt, erscheint fast wie eine minder glückliche Variation des von dem Künstler in seiner bekannten Ge— stalt der Iphigenie behandelten, hier mehr ins Genrehafte gestimmten Themas. Der Beschauer vermißt in den Formen der Gestalt und namentlich in den Zügen des wenig vornehmen Kopfes in em— pfindlicher Weise den Adel reiner Schönheit, dessen eine der— artig angelegte Figur idealen Stils schwerlich entrathen kann, und das reizlos graue Kolorit des Bildes ist nur zu sehr geeignet, den inneren Mangel eines erhebenden, charakter— vollen und bedeutenden Ausdrucks noch empfindlicher zu machen. Einem soeben erst aufgestellten Bilde von Oskar Begas endlich, das unter dem Titel der Venus“ eine nackte, in aufdringlicher Hal— tung auf ihr Lager hingestreckte weibliche Gestalt zeigt, wangelt es, ganz abgesehen von dem süßlichen Ton des Fleisches und dem inhalt— losen, gezierten Ausdrucke des Kopfes, vollends ganz und gar an der für die Schilderung der nackten menschlichen Gestalt erforderlichen
Unbefangenheit und Naivetät der künstlerischen Anschauung.
Der gegenwärtige Stand des Altkatholiecismus.
Von der altkatholischen Synodalpräsentanz ist der in Bonn am 19. d. M. zusammengetretenen Synode ein Bericht über die Bewegung seit der ersten Synode im Mai 1874 erstattet worden, der ein anschauliches Bild giebt. Auf Grund der von allen Seiten“ eingesandten namentlichen Verzeichnisse wird nach dem Stande vom 314 März d. J zunächst eine statistische Uebersicht gegeben, der die „Köln. Ztg.“ Folgendes entnimmt:
Aus Preußen werden aufgeführt 32 kirchlich anerkannte Gemein den, in denen 6030 selbständige Männer eingetragen sind, welche 183765 Seelen repräsentiren. Gegenüber dem Stande vom Jahre 1874 hat eine Vermehrung der Männer um 1459, der Seelenzahl um 1727 stattgefunden. Alle Vereine, welche noch nicht förmlich vom Bischof anerkannt sind, wurden außer Ansatz gelassen. In elf Orten wurden 1874 förmliche Parochieen von Regierung und Bischof errichtet: Bochum, Bonn, Breslau, Crefeld, Dortmund, Essen, Hagen, Kattowitz, Cöln, Saarbrücken, Witten. In einer Anzahl von Orten haben sich 1874 neue Vereine gebildet. 22 Geistliche fungiren; davon sind drei hinzugekommen, während in der Zahl nicht einge⸗ schlossen sind: Prof. Michelig, der für einige Jahre in Freiburg wirkt, Can. v. Richthofen und ein Dritter, dem der Übertritt in die Schweiz gestattet wurde. Vom Staate wurden Alles in Allem effektiv 37,565 M gegeben, während die Opfer der Katholiken für 19 Otte, aus denen sie genau angegeben wurden, 63,998 MS betrugen.
In Baden beträgt die Zahl der seibständigen Männer in 35 kirchlich konstituirten Gemeinden 4371 mit 14,993 Seelen; sie hat sich in einem Jahre weit mehr als verdoppelt. Außer den genannten giebt es noch eine Reihe von Orten, die desbalb nicht aufgenommen wurden, weil die kirchliche Konstituirung nicht erfolgt ist. Welchen Einfluß das Gesetz vom 15. Juni 1874 hat, das den Mitgebrauch der Kirchen sichert, zeigt sich evident. In 15 Orten ist ieft die kirchliche (in 12 davon auch bereits die stagtliche) An— erkennung erfolgt, wo vorher noch kein Verein war. 20 Gemein— schaften sind bereits staatlich anerkannt; in 14 Pfarreien haben die Altkatholiken die Mehrheit und deshalb außer dem Mitgebrauch der Pfarrkirche die Pfarrpfründe, wenn sie erledigt war, was in vier Orten der Fall, erhalten; in sechs anderen Orten wurde eine andere katholische Kirche überwiesen; in sechs ebenfalls eine oder mehrere er— ledigte anderweitige Pfründen. Gegen sechs Geistliche im Jahre 1874 fungiren deren jetzt 16. Der Staat gab 6000 .
In Hessen ist die Zahl der Gemeinden um eine, die der Männer um 64, der Seelen um 124 gewachsen. Es giebt in vier Orten Ge—⸗
meinden mit 212 Männern und 68 Seelen. Offenbach hat einen eigenen Pfarrer gewonnen und ist vom Staat als Pfarrei anerkannt.
Im Fürstenthum Birkenfeld (Qberstein) ist der Stand um ein Geringes gewachsen; es zählt 9! Männer mit 193 Seelen. .
Für Bayern beschränkt sich der Bericht auf 27 Orte, zählt 24 andere auf, aus denen namentliche Verzeichnisse fehlen. Die Minimal—⸗ zahl der Männer ist mit 4245, der Seelen mit 13,000 angesetzt. Die traurigen Zustände haben den fast unmerklichen Fortgang bewirkt. Baden hat es weit überflügelt. Geistliche (ohne Döllinger) fungiren elf, dazu Prof. Friedrich, der jedoch zeitweise in Bern ist, wohin ein zweiter als Professor ging, während zwei andere jetzt in Baden sind.
Neu ift die Bildung einer Gemelnde in Württemberg, Stuttgart, die bereits 57 Männer mit 102 Seelen zählt.
Wer diese Zahlen: 15, 006 Männer mit 47,737 Seelen, 54 Geist . lichen, 32 staatlich anerkannten Gemeinden, bezw. Pfarreien gegen 150 Gemeinden und Vereine überhaupt (deren wirkliche Ziffern viel höher kommen) ins Auze faßt und die Schwierigkeiten erwägt, welche den Altkatholiken namentlich durch den Mangel an katholischen Kir— chen, die großen Geldopfer, dem Fanatismus entgegentreten, muß . ö. in drei Jahren die Bewegung große Fortschritte ge— ma at.
Der Bischof Reinkens hat von Königsberg bis Constanz, Duig— burg bis Breslau und zur oberösterreichischen Grenze seine Gemein— den besucht, in 1 Orten 540 Personen gefirmt, außerdem in einer großen Zahl von Orten gepredigt und Vorträge gehalten, sechs Priester geweiht, von denen drei Schweizer.
Im Wintersemester 1874 auf 1875 studirten 14 altkatholische Theologen, wovon drei geweiht wurden, einer entlassen wurde; jetzt studiren 11.
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Im Königlichen Opernhause verabschiedete sich gestern Frl. Bertha Linda als „Ellinor“ in dem gleichnamigen Ballet 1. hiesigen Publikum. Die Künstlerin begiebt sich von hier nach
ien.
— Se. Majestät der Kagisar und König, Se. Majestät der König von Sachsen und Se. Königliche Hoheit der Prinz Cart wohnten am Mittwoch der Vorstellung des Ausstaättungsstücks: „Die Reise um die Welt in 80 Tagen“, welche wie gewöhn— lich vor dichtgedrängtem Hause stattfand, im Vietoriatheater bei.
— Die Herzoßlich Sachsen⸗Meiningensche Hoftheater— gesellschaft brachte gestern Abend eine Wiederholung der bereitz im vergangenen Jahre hier gesehenen Moliere'schen Komödie: Der eingebildete Kranke.“ Die seiner Zeit nach Verdienst gewürdigte Aufführung, welche dem Werke von Seiten der strebsamen Gäste des Friedrich⸗Wilhelmstädti— schen Theaters zu Theil wird, gewährte wiederum den heitersten Kunstgenuß, dem sich das vollbesetzte, mit Beifall nicht kargende Haus rückhaltslos hingab. Fr. v. Moser-Sperner spielte das Dienstmädchen Trinette mit kaum minder schalkhafter Aus— gelassenheit als ihre Vorgängerin, Frl. Weidt. Im Uebrigen war die Besetzung dieselbe wie im vorigen Jahre.
Das einaktige Schauspiel von Björnstjerne Björn son: „Zwischen den Schlachten“, welches vorherging, gewinnt bei wiederholter Anschauung bedeutend an Interesse; die poctischen Schön— heiten des Stücks treten erst in das rechte Licht, wenn man sich mit dem fremdartigen rauhen nordischen Charakter desselben befreundet hat. Die kunstverständige Leitung des Herzoglichen Theaters hat ihrerseits in der vorzüglichen Ausstattung das Mögliche gethan, um dem Gan— zen einen geschichtlich und volksthümlichgetrenen Rahmen zu geben. Von den Darstellern hatten Hr. Hellmuth-Bräm und Fr. Berg die ihnen bezeigte Anerkennung wohl verdient.
— Die neuliche Notiz über das 25 jährige Jubiläum des rektorös Hrn. Engel als Leiter der Krollschen Bühne ist dahin zu berichtigen, daß dasselbe nicht auf den 1. Juni d. J. sondern den J. Juni 1876 fällt.
— Fr. Mallinger hat am Pfingstsonntag mit glänzendem Er— folge als Norma“ das auf 6 Abende berechnete Gastspiel an der Königlichen Hofbühne in München eröffnet.
Di⸗
—
Ueber den Distanzritt des Hrn. Salvi von Pest nach Paris liegen folgende Mittheilungen vor: Simbach a. Inn, 15. Mai, Gestern Abends 8 Uhr kam Hr. Paul Salvi mit seinem Grau— schimmelhengste „Radamant“ wohlbehalten im benachbarten Braunau an. Zwei unliebe Vorkommnisse verhinderten das für den 12. 1. M. Abends bestimmte Eintreffen in Braunau: Einmal ein leichter Sattel— druck am Widerrüst und sodann eine Verstauchung des rechten Hinter⸗ fußes. Der „Radamant“ ist ein etwas stutziges, nur roh zugeritte⸗ nes Pferd und bedarf mitunter der Reitgerte. Hr. Salvi hatte das— selbe nur 10 Tage lang vor der Abreise unter seiner Leitung gehabt, doch ist dessen Schritt in der That vorzüglich. Eine geoinetrische Stunde legt es im Trab in 21—22 Minuten, im Schritt in 38 Minuten bequem zurück Das Pferd zeigte gestern bei der An⸗ kunft nach einem Ritte von 190 Meilen und ungeachtet der Zwischenfälle nicht die mindeste Ermüdung und suchte im Stalle sogleich nach Futter. Heute früh 7 Uhr ritt Hr. Salvi über hier nach München weiter. Mit dem Uebertritte über die österrei—⸗ chische Grenze hatte Hr. Salvi 20,000 Fl. gewonnen, da im heimath— lichen Sportkreise daran gezweifelt wurde, ob er mit diesem Pferde überhaupt nur durch ganz Oesterreich, geschweige bis nach Paris ge— langen würde. — Augsburg, 17. Mai. Hr. Salvi passirte am Pfingstsonntage unsere Stadt; er legte an diesem Tage, trotz der enormen, für Roß und Reiter sehr empfindlichen Hitze, den Weg von München bis Burgau zurück. Dahier traf er nach 4 Uhr Nachmit⸗ tags ein und setzte um 66 Uhr seinen Riit fort. Hr. Salvi ist der besten Hoffnung, daß er die Zeit von 15 Tagen, um welche er in Folge des dem „Radamant“ zugestoßenen Ünfalles zurück ist, einholen werde. — Urach, 18. Mai. Distanzreiter Salvi eben angekommen, um nach zweistündigem Aufenthalt seine Reise fortzusetzen. Pferd erschöpft. (Nach seinem Programm sollte Salvi in Urach am 16. eintreffen.) .
Der „Allg. Ztg.“ schreibt man aus Jerusalem, Mitte April: Wir haben einen sehr herben Winter gehabt. Was ich noch nie erlebt habe, ist diesen Winter geschehen. Die Fenster unserer Schlafsäle waren von oben bis unten zugefroren, wie es in der deut— chen Heimath zu geschehen pflegt. In den Gärten ist alles erfroren, . armdicke Zierbäume bis in die Wurzeln hinein. Am Charfrei⸗ tage hatten wir solch heftigen Regen und Sturm, daß man nicht vorwärts kommen konnte, und am Abend dieses Tages fiel nochmals Schnee. Am Ostersonntag und Montag hatten wir die Hände voll zu thun, um den Schnee von den Terrassen wegzuschaufeln. Viele Reisende, welche in Zelten wohnten, mußten in Privathäusern Zu—
flucht suchen.
— Das Handelsamt in London hat vom britischen Staats Sekretär für auswärtige Angelegenheiten die Kopie einer Depesche des britischen Konsuls in Aleppo erhalten, welche meldet, daß in Folge des Auftretens der Pest unter den Beduinen-Stämmen eine Linie von Quarantäne-Stationen im Osten von Aleppo längs des rechten Ufers des Euphrats von Biredsik nach Balis errichtet worden ist. Dieselbe Behörde hat ferner die Kopie einer Depesche des britischen Konsuls in Alexandria empfangen, wonach in Folge des Wiederauftretens der Pest in Mesopotgmjen das ägyptische Ge— sundheitsamt über alle vom persischen Meerbusen und der südlichen arabischen Küste bis Aden inkl. ankommenden Schiffe eine 16 tägige Quarantäne verhängt hat.
Redacteur: F. Preh m.
Verlag der Expedition (Kesseh. Drei Beilagen
einschließlich Börsen⸗ Beilage).
Berlin! Srüc W. Elsner.
35
bringen,
zum Deutschen Reichs⸗-A1nz
Mn 116.
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Berlin, Freitag, den 21. Mai
K ö Inserate für den Deutschen Reichs-
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5 u. Kgl. Preuß. Staats Anzeiger, das Central handelregister und das Postblatt nimmt an: die Inseraten⸗Expedition
1. Steck briete und Untersuchungs-Sachen.
2. eee, nnn Aufgebote, Vorladungen dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete.
4. Verlocsung, Amortisation
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Steckbriefe und untersuchungs⸗ Sa
von Rommerode erlassene Steckbrief wird als erle⸗ digt zurückgezogen. Cassel, den 19. Mai 1875. Der Staatsanwalt.
Oeffentliche Vorladung. Der Müller Grutza, früher in Lomnitz, wohnhaft, ist von der hiesigen Königlichen Polizeianwaltfchaft angeklagt, die zu dem am 4. Marz 18714 zu Rosenberg vom Franz Rathay aus Wysfoka gezogenen, von ihm — dem 2c. Grutza — acceptirten und' von Rathay dem Franz Jöntzyk und S. Schreier girirten Wech' sel vom 4. März 1874 über 677 Thlr. verwendeten zwei Stempelmarken vou 75 Sgr. und 3 Sgr. nicht vorschriftsmäßig kassirt zu haben. Durch Beschluß vom 2. April 1875 ist daher dieserhalb gegen die genannten Personen die Untersuchung eingeleitet, auch zur mündlichen Verhandlung und Entscheidung der Sache ein Termin auf den 19. Zul 1875, Bor— mittags 10 Uhr, im hiesigen Terminszimmer Nr. 7, angesetzt worden. Da indessen der gegen= wärtige Aufenthaltsort des ꝛc. Grutza nicht bekunnt ist, so wird derselbe zu diesem Termine hiermit öffentlich vorgeladen, mit der Aufforderung, zur fest⸗ gesetzten Stunde zu erscheinen und die zu feiner Ver- theidigung dienenden Beweigmittel zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gericht so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie zu demselben herbei⸗ geschafft werden können, widrigenfalls mit der Unter— suchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden wird, Rosenberg O. S, den 2. April i875. , Königliches Kreisgericht, Erste Abtheilung.
Der Polizeirichter. Heyden;
HDeffentliche Vorladung. Die in der Unter- suchung wider den Kantoniften Fedor Stto Bartho⸗ lomäuz Hein aus Bischdorf und Gen. am 17. Juli er,, Mittags 12 Uhr, im Sitzungsfaale Rr. 8 hierselbst angesetzte Termin ist hiermit aufgehoben und ein neuer Termin auf den 13. September 1875, Mittags 12 Uhr, hierselbst angesetzt wor⸗ den, zu welchen die nachstehenden Kantonisten: L Fedor Otto Bartholomäus Hein aus Bischdoif, 27 Salomon Glaß aus Truschüͤtz, 3) Peter Witt aus Albrechtsdorf, 4) Johann Peler Hyß aus Bod⸗ land, 5) Johann Wieczorek aus Groß Borek, 6) Mi⸗ chael Respondek aus Klein⸗Borek,. 7) Franz August Kollenda aus Borkowitz, 8) Johann Nawroth aus Cziorke, 9) Johann Pakulla aus Chudoba, 10) Woitek Urbainsky aus Gohle, 11) Franz Mathuse⸗ witz aus Krzyzancowitz. 12) Josef Zygan aus Krzy⸗ zancowitz 13) Carl Smerne aug Dorf Landsberg, 1) Josef Wosnik aus Leschna, 15) Carl Kwas aus Neudorf, 16) Ludwig Gobala aus Ober-⸗Paulsdorf, 17) Philipp Jacob Kosczielny aus Psurow, 18) Jo⸗ hann Makles aus Alt. Rosenberg, 197 Franz Vincent Kruppa aus Rosenb erg 20) Carl Gosek aus Sau— senberg, 21) Michael Mokroß aus Schönwald, 22) Franz Wienczek aus Schoffezitz, 25 Lorenz Franz Schmidt aus Schumm, 24) Carl Macha aus Thurze, B) Valentin Stephan aus Wichrau, 265 Peter Stachuletz aug Wienskowitz, 27) Stephan Johann Janitzki aus Wyssoka, 28 Johann Paul Slowik aus Bodland, 29) Theodor Eckerth aus Bodzanowitz, 3) Wilhelm Fröhlich aus Bodzanowitz, 317 Gregor Plutg aus Bodzanowitz, 32 Josef BVambeks zug Groß ⸗Borek, 33 Valentin Klimek aus Groß ˖ Borek, 4) Johann Latta aus Groß-Borek, 35) Anton Pawel⸗ vk aus Friedrichswille, 36) Robert Massek aug Gohle, zI). Thomas Zigan aus Gohle, JZ) Johann Nes⸗ pondek aus Gottliebenthal, 39) Johann Oehmann aus Jamm, 40) Josef Freyer aus Jastrzigowitz, 41) Jacob Lubosansky aus Frei Kadlub, 42 Simon Schurdy aus Laskowitz, 455 Zofef Napiereyezyk aus deschna, 44) Franz . aus Psurow, 45) Lorenz Morawietz aus Rosenberg, 46 Albert Przewloka aus Rosenberg, 47) Anton Sklarzit aus Rofenberg, 3) Johann Maciej aus Schöncich, 49 Wilhelm Klima aus Schönwald, 50) August Thomassek aus Schönwald, 5 J) Josef Gottlieb Kucharezyk aus Schumm, 52. Josef. Carl. Escherlchr aus scht 83) Franz Pelka aus Uschütz, 4) Paul Walezioꝛ aus Wachow, 55) Peter Krawezyk aus Wendrin, 536) Martin Freyer aus Albrechts dorf, 57 Carl Hilgi aus Albrechtedorf, 5s Simon. Witt aus Albrechtsdorf, 59) Paul Kik aus Bodzanowitz,
Franz Kloska aus Chudoba, 6l) Fran; Galetzka
j
Der am 29. 4. d. J. wider Johannes Diehl
Albert
K
Deffentlicher An
9. Familien- Nachrichten.
Grosshandel.
6. Verschiedene Bekanntmachungen.
J. LJiterarische Anzeigen. 8. Lheater- Anzeigen.
ahren werden. April 1875. Erste Abtheilung.
Subhastati onen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
3285] Mat) ; l 9 Nothmen dige Suhhastation.
as dem Gutsbesitzer Gustap Peeck gehöri i dem Gutsbezirk Ruschendorf , . ö buche von Rohrwiese Rr. 51 und Stibber große Heide ö. . . Gut, soll
am *: Zuli d. J.. Vormittags 10 Uhr, an der Gerichtsstelle im Wege der J,, versteigert und das Urtheil über bie Ertheilung des
Zuschlags d. J., Vormittags 12 Uhr,
am 5. Juli ö werden.
3ubeträgt das Gesammtmaß der der Grundsteuer unterliegenden Flächen des Grundstücks . Nr. ol, 634 Hektar 26 Ar, und Stibber große Heide Ar, 48, 141 Hektar 90 Ar 30 Quadratmeter; der Reinertrag, nach welchem das Grundstück zur Grund⸗
steuer veranlagt worden: Rohrwiese Nr. 51 mit Föhn siosgghlt., Stibber große Heide Nr. 48 mit th In tzungeowaeth nach welchem das Hrundsiück Nr. 51 zur Gebäudesteu e 369 Mark. ; . ie die Grundstüͤcke betreffenden Auszüge aus der Steuerrolle, Hypothekenscheine und andere, dieselben angehende Nachweisungen können in unserm Bureau 1IIÜ. eingesehen werden.
Alls Diejenigen, welche Eigenthum oder anderweite zur Wirksamkeit gegen, Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden hierdurch aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä⸗ 666 spätestens im Versteigerungs⸗ Termin anzu⸗
elden.
Deutsch- Crone, den 29. April 1875. Königlich dreußisches Kreisgericht. Der Subhastationrichter.
Ediktalladung.
Die Ehefrau des Müllergesellen Guthke, welcher im Frühjahr 18760 Wohlnsitz verlassen, hat gegen ihren seitdem in un—=
belannter Abwesenheit lebenden Ehemann wegen bös⸗
licher Verlassung auf Trennung der Ehe Klage
angebracht. Derselbe wird daher zu dem auf
den 16. September d. Is, Vormittags 11 Uhr,
zur Beantwortung der Klage an hiesiger Gerichts⸗ stelle vor dem Herrn Kreisgerichts⸗ Rath Krackow
anberaumten Termine hierdurch vorgeladen, mit der Aufforderung, die Klage persönlich dder durch einen mit Vollmacht versehenen, zur Praxis beim hiesigen Gericht berechtigten Rechtsanwalt vollständig zu begntworten, widrigenfalls er der böslichen Ver. lassung für geständig und nach Ableistung des Diligenzeides Seitens der Klägerin seine Ehe mit dem klagenden Theile getrennt und er allein als schuldiger Theil erachtet werden wird. Torgau, den 12. Mai 1575. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
3331 Publikandum. In unserem Depositorium befinden sich folgende zum Aufgebote qualisizirte Gelder: a. 3 * 60 J Bestand der Ortgarmen Clara Erunstschen Nachlaßmasse von Seiffers dorf b. / Ott.; vermuthliche Erben sind: Inwohner Franz Ernst zu Schlaupitz und Helene Pelise, geb. Ernst, deren Aufenthaltsort unbekannt ist;
6 * 65. 8 Bestand der Häusler Carl Kuhnertschen Pupillenmasse; Eigenthümer ist der Kuhnert, dessen Aufenthaltsort unbekannt ist;
28 1 50 33 Bestand der Johann Urteltschen Speziglmasse von Friedewalde, Betrag der auf Nr. 49 Friedewalde Abth. III. Nr. 2 für den verschollenen Johann Artelt eingekragenen Aus stattung;
25 0 5. 3 Bestand der Schuhmacher Zoseph Seiffertschen Spezialmasse von Kl. Zindel, Perzipiendum des in Amerika befindlichen Schuhmachers Joseph Seiffert;
„ 183 M 63 8 Bestand der Johann Matschal- schen Kuratelmasse von Seiffersdorf b. Stt, Erbtheil, der unbekannten Descendenz des am
3756] Gustav
us Alt Karmunkau, sß2) Thomas Kupczyk aus Teja, 63) Carl Lipinsky aus Koselwitz, 64) Franz taron aus Krzyzancowitz, 65) Valentin Hmurawa n Stadt Landsberg, 66) Valentin Zaremba aus ber, Paulsdorf, )) Johann Paßtuschka aus Pruslan, 68 Josef Respondek aus Pruskau, 5 Simon Macziesek aus Radlau, 706) Josef Noster aus Aft Rosenberg, 71) Johann Grjegörczh aus Schönwald, 7a) Rochus Kübicziel aus 3 Fit, 3) Josef Alexander Leschkewitz aus Scho Si. I) Josef Brzezina aus Thurze, 755 Johann acha aus Thurze, 76) Friedrich Heinrich Earl awa aus Trzebitschin, 77) Johann Morczintowski 9 Uschütz,. 78) Franz Kutz aus Wachow, 9 Josef . aus Zembowitz, da ihr gegen waärtiger Aufenthaltsort nicht bekannt ift, mit der ufforderung hiermit vorgeladen werden, zur festge⸗ . Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Ver— zeidigung dienenden Beweismittel zuͤr Stelle zu oder solche dem Gericht so zeitig vor dem
13. April 1834 zu Grüben verstorbenen Robot⸗ gärtners Johann Matschal;
Ul. M S0 8 Bestand der Seiler Joseph Schatzschen Abwesenheits ⸗Kuratelmasse von Seiffersdorf b. / Ott. Betrag der auf dem Bauergute Nr. 4 Seiffersdorf b. Ott. Abth. UI. Nr. 19 für den verschollenen in Joseph Schatz eingetragenen Ausstattung;
2010 M Bestand der Leonhardtschen Ab⸗ wesenheits Kuratelmasse von Grottkau, Per⸗ zipiendum des in Amerika befindlichen Carl
Friedrich Wilhelm Leonhard aus Grottkau;
174M 40 * Bestand der Zoseph Winkler schen Pupillenmasse von Grottkau, Erbtheil des abwesenden Sattlers Joseph Winkler von hier, nach dem zu Koechendorf verstorbenen
Taubstummen Johann Michael Knittel;
272 35 3 Bestand der Theresia Lehms—⸗ schen Nachlaßmasse von Grottkau, Erbtheil des abwesenden Franz Carl Lehms, nach seiner Mutter, der zu Grottkau verstorbenen Wittwe
amine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben erbeigeschafft werden können. Vein? Ausbleiben
Theresta Lehms, geb. Schmidt.
—
zeiger.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und
In der Börsen- beilage.
eiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
1878.
K 3 Inserate nehmen an: die autorisirte Annoncen Expedition
von Ktudolf Moffe in Berlin, Breslau, Chemnitz, Cöln, Dresden, Dortmund, Frank furt a. M., Halle a. S. Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗ burg i. E. Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten, en alle übrigen größeren Annoncen ⸗Hureans.
Die Eigenthümer der vorbezeichneten Deposttal⸗
massen resp. deren Rechtgnachfob benachrichtigt, daß diese . bleibender Übforderung aus der
die Just iz · ffizianten. Wittwen kasse abgeliefert wer⸗
den sollen. Grottkau, den 11. Mai 1875.
Königliches Kreisgericht. Abtheilung.
nic) fibre wsd gen sind ich zwischen 9 und 19 Uhr Vormittags ei ö Doreilhh den 19. Mai 673 . Der Königliche Bau⸗Inspektor. mm erich.
er werden hiermit ebendaselbst täg⸗
bei ferner unter⸗ Deposttalkasse an
3681 Bekanntmachung. Am 25. d. Mts, Vormittags 16 Uhr, sindet in dem Königlichen Alt. Werderschen Mühlengebäude,
Verkäufe, Verpachtungen,
Submissionen
Königliche 8
3583]
pens der Werkstatts—⸗ chen Glaserarbeiten
1s ffer
Unternehmungslustige werden
Offerten frankirt und versiegelt
von Glasproben und mit entsp versehen his zum Submissionzter Donnerstag, den 16.
berg 27 hier, einzureichen, wo d wart der persönlich ers öffnet werden.
Die Zeichnungen, Bedingungen verzeichniß sind in dem genannten werden Kopiglien von dort
. verabfolgt. Königsberg, n
3766 Die Lieferung Bau des Königlichen Ministeri
Bekanntmachun
seinen hiestgen ⸗
Unter den Linden 72,73, soll im
lichen Submission vergeben werden.
Es werden . ꝛ
10
Gebühr bezogen tags 6 Uhr, unter
mittags 11 Uhr, wohnen können.
linker, 10
. Topfsteine von
sser,
ö me 2700 Hektol. gelöͤschtem Kalk,
300 Tonnen Cement, 00 Kbm. Sand.
Offerten versiegelt und mit bezüglicher versehen, werden bis Freitag, den 28. Vormittags 11 Uhr, im Baubureau,
Linden 73, entgegengenommen.
Juni er., ; Vormittags 11 Uhr, im Bureau des Baumeisters Clausen, Unterhaber⸗
erschienenen Submittenten' er-
auch auf Verlangen gegen Erstattung der 98 den 10. Mai 1875. Königliche Betriebs-⸗Inspektion Vw.
von Maurermateriallen für den
759 Mille Hi n ermuerungs steine 31 ö. e erw Mauersteine,
poröse Mauersteine,
Schloßfreiheit Nr. 10 eine Auktion verschĩe⸗ dener m Müßlenketriebe bisher verwen- deten itenstlien, Lastwaagen und Gewichte, einer Partie s em. starker Bohlen, und Brefter von 26 em. Stärke und mehrerer Centner alten Eisens, Riemzeuges und Papieres, letzteres unter der Bedingung des Einstampfens, sowie⸗ mehrerer Bu⸗ reau⸗Utensilien, als Repositorien ꝛc. statt.
Die Käufer haben das Kaufgeld fofort im Ter- mine zu entrichten und sind verpflichtet, binnen 48 , nach dem Termine die gekauften Sachen zu entfernen.
Nähere Information über die zu verauktionirenden Gegenstände wird auf dem Königlichen Domänen⸗ Rentamte, Niederwallstraße Nr. 39, in den Dienst⸗ stunden von 10 - 1 Uhr ertheilt.
Berlin, den 15. Mai 1875.
Königliche Mühlen Administration. F. V. à Gto. 142,5) Koch.
2.
agen⸗Reparatur⸗
ollen fuͤr jedes Ge⸗ itlichen Sub misston
aufgefordert, ihre
unter Beifügung rechender Aufschrift mine
747
Die Ausführung der Glaser ⸗Arbeiten inkl.
Lieferung des dazu erforderlichen Materials zum
Neubau der Matrosen ⸗˖Kaserne hierfelbft soll im
Wege der öffentlichen Submission verdungen werden. , sind verschlossen und mit der Aufschrift:
. . auf Glaser⸗ Arbeiten! versehen, bis
am
3. Juni er,, Vormittags 11 Uhr,
im Bureau der unterzeichneten erwaltung, Carl⸗
straße Nr. A, anstehenden Termine hierher einzu⸗
reichen. .
ö. 3 Siem ang, eng ngen können im Bureau er Harnison⸗Verwaltung eingesehen werden.
g. Kiel, den 19. Mai 1875 ele ö
ieselben in Gegen-
und das Massen—
zu I 12 I Bureau einzusehen,
ums des Innern, Wege der öffent⸗
(Vor und Seiten⸗Kipper und Plattwagem von vorzüglicher Konstruktion, fast neu und im besten
Zustande; 109 Kippkarren,
gut und dauerhaft gearbeitet, und gö Reservebũchsen;
1 Kahelwinden, 101 Satz Achsen für Eisenbahnwagen stehen bei dem Unterzeichneten zum Verkauf. Schalksmühle, den 15. Mai 1875. Der Abtheilungs⸗ Ingenieur Goldkuhle.
13 Cmtr. Dnrch⸗
Aufschrift Mai a. C., Unter den
Verpachtung
der Domaine Waldeck nebst dem Vorwerk Vornhagen
und
der Domaine Selbach.
Die beiden Fürstlichen Domainen:
1 W
27 Selb vermuthlicher sollen erstere am 22. Februar 187 Bergarbeiter Florian trennt verpachtet werden.
Es gehören
zur Domaine Waldeck nebst dem Vorwerk Vornhagen Haus und Hofraum... 3 M Gärten.
Ackerla
Wiesen.
Huten
im rheinländischen M
zur Domaine Selbach außer den Haus und Hofraum
Garten Ackerl a
Wiesen .
Huten,
im rheinländischen M Die P . werden. Pachtliebhaber werden ei der Aufschrift: „Gebot für die
achtbedingungen können bei unserer
* nebst dem Vorwerk Vornhagen und a 6, letztere am 1. März 1876 anfangend, auf 12 Jahre meistbietend ge⸗
außer den Huteberechtigungen: 28 R. 48 F.
985
172 ,
6 92, 1 . 1 Summa uiid NM N N TFF aße oder im neuen Maße 255 Hektar 69 Är 90 Quad. M. Huteberechtigungen: 3M. 590 R. 55 F.
. 668 „ 8 412 . ish, 175. 3 Gräben ꝛc. . k
Summa Sõd MN Id R. - —
10
nd 73
2.
nd
F. aße oder im neuen Maße 219 Hektar 20 2
r 95 Quad. M.
Registratur eingesehen oder von derselben gegen die
ngeladen, ihre Gebote spätestens bis zum 30. Juni d. J., RNuchmit⸗·
Domgine Waldeck nebst Vorwerk Vornhagen resp.
Domaine Selbach!
verschlossen einzusenden. Reflektanten, deren ökonomische Qualifikation oder neten Behörde nicht hinlänglich bekannt sind, haben sich W niff.
Selbach gefügt sein müssen, zu hinterlegen.
ach 6000 Mark in baar eder
ur Eröffnung der einge
auszuweisen und bezüglich der Domaine Waldeck Vornhagen 7500 Mark, bezũglich
in unserm Geschäftslokal angesetzt, dem Arolsen, am 8. Mai 1875.
deren Vermögensverhästnisse der unterzeich= zugleich über Beides durch Einsendung genũgender 960 der Domaine denen die zugehörigen Coupons und Talons bei-
henden Gebote ist Termin Juli d. J, Vor⸗ ihre Personen bei⸗
M. 02219)
guten Staatspapieren,
auf Donnerstag, den 1. die Reflektanten für
Fürstl. Waldeck. Domainen⸗Kammer.