durch Interessen, die an einzelnen Oertlichkeiten, in einzelnen Provin⸗ zen obwalten und deren Nachtheile auf andere Provinzen und auf die Gesammtheit zu wälzen nach meinem Dafürhalten nicht gerecht sein würde.
Wenn Lieser allgemeine Gesichtepunkt zutrifft, so folgt daraus, daß die letztere Materie in Einzelgesetzen zu erledigen ist. Diese konnen aber erst entworfen werden nach der Grundlage, welche für die Unterdrückung der Seuchen durch ein allgemeines Landesgesetz ge⸗ geben wird, und unter Anhörung der Propinzial⸗Landtage, welche ihr Gutachten darüber abzugeben haben, wie die Verhältnisse in den ein zelnen Provinzen liegen. Ich glaube, daß der Vorschlag des Hrn. Abg. Witt in dieser Beziehung zu einem cireulus vitiosus führen würde. Man kann die Einzelgesetze nicht erlassen ohne das allge— meine Gesetz. Das letztere muß deshalb vorausgehen.
Im Umbrigen stimme ich darin mit dem Hrn. Abg. Witt über⸗ ein, daß in gewissen Provinzen das vorliegende Gesetz einen durch greifenden und vollkommenen Erfolg nur erzielen kann, wenn eine über die staatliche Pflicht hinausgreifende Entschädigung erfolgt. Das ist auch in den Motiven ausgesprochen. Diese Enischaͤdigung herbei—⸗ zuführen, wird die Aufgabe der Gesetzgebung sein, sobald die Vor— lage Gesetzeskraft erlangt hat; anders wüßte ich den beabsichtigten Erfolg nicht zu verwirklichen.
Ich kann mich in diesem Stadium der Sache darauf be— schränken, diejenigen Punkte allgemeiner Natur zu berühren, die von den Herren Rednern bisher ins Auge gefaßt werden sind. Von diesen Gesichtspunkten aus glaube ich allerdings, daß es wünschenswerth sein wird, die Vorlage weiter in Plenarberathung zu behandeln. Der Gesichtspunkt der Entschädigung ist ein prinzipieller, der sich am allerbesten hier im Plenum wird erörtern lassen und, wie ich hoffe, seine Erledigung auf dem Boden finden wird, den die Vorlage Ihnen vorzuschlagen für gut befunden hat.
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Vereinswesen. ö
Lon don, 25. Mai. Die Mitgliederzahl der National Agri- cultuzal Labourer's Union (Verband der landwirthschaftlichen Arbeiter) hat gegen das vergang me Jahr bedeutend abgenommen. Während die Unkon 1874 in 37 Bezirken mit 1480 Zweigvereinen s6,000 Mitglizder zählte, ist diese Zahl in diesem Jahre auf 58, 652 in 33 Bezirken mit 1368 Zweigpereinen gesunken. Diese auf⸗ fallend starke Abnahme stimmt überein mit der allenthalben zu Tage tretenden Erscheinung, daß die Gewerkvereine unter den Arbeitern zusehends an Boden verlleren; theilweife ift sie aber auch der staken Auswanderung aus den ländlichen Bezirken zuzuschreiben, die gerade von der Union möͤglichst gefördert und unterstützt wird. Es wurden für Auswanderungszwecke im letzten Jahre 2367 Pid. Sterl. verausgant und damit fö5hh Auswanderer kostenfrei nach Neuseeland gebracht, 3400 bei der Auswanderung nach Ontario und eine beträchtliche Anzahl nach Queensland unterstützt. Strikes und Arbeitssperren kosteten der Union 21,365 Pfd. Sterl. gegen 7500 Pfd, Sterl. im Vorjahre; diese Auslagen wurden haupt⸗ sächlich durch die Sperre in Südwales herbeigeführt.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Ro st ock, 25. Mai. Zu der 30. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner, welche vom 28. September bis 1. Oktober in Rostock tagen wird, und zu deren Koften der Großherzog schon vor längerer Zeit einen Beitrag von 3000 „M. bewilligte, haben sich jetzt die vorbereitenden Comifés gebildet, an denen in dankenswerthem Entgegenkommen sich die städtischen Kreise nicht weniger als die der gelehrten, zunächst betroffenen betheiligten. Von der Direktion der Friedrich · Franz Eisenbahnen in Schwerin ist ein erheblicher Erlaß an Fahrkosten für die Theilnehmer der Versammlung bewilligt, ferner aber auch durch deren Vermittelung das Gesuch des Präsidii sämmtlichen Direktionen des deutsch⸗österreichischen Eisenbahnverbandes vorgelegt, und von einer erheblichen Anzahl derselben schon eine ähnliche Bewilligung ausge= sprochen, darunfer nanientlich von der General. Direktion der Königlich bayerischen Verkehrsanstalten für alle derselben unterstehenden Bahnen. Von den deutschen Universitäten und höheren Schulen ist daher eine verhältnißmäßig starke Betheiligung zu erwarten. Der 5. 4 der Statuten sagt: Jeder Philolog und Schulmann, welcher durch be—
standene Prüfungen, durch ein öffentliches Amt oder durch literarische Leistungen dem Vereine die nöthige Gewähr giebt, ist zur Mitglied⸗ . berechtigt. Ueber die Aufnahme anderer Freunde der Wissen⸗ chaft entscheidet das Präsidium.
— Die soeben erschienene Nummer der „Illustrirten Zei⸗ tung“ (29. Mai 1875) enthält u. A. folgende Illustrationen: Die Seillvinseln, vom Kurs des Dampfers „Schiller aus gesehen. Nach einer Zeichnung von R. Vogel. — Der Schiffbruch des hamburger Postdampfers Schiller“ bei den Seillyinseln am 7. Mai. Nach dem Bericht eines Betheiligten gezeichnet von R. Vogel. Die Kommis⸗ sion zur Ausarbeitung des Ertwürfs eines deutschen bürgerlichen Ge— setzbuchs. 11 Portraits. Nach Photographien gezeichnet von H. Scherenberg. — Die Marienkapelle zu Frankenberg in Hessen. Nach einer Zeichnung von G. Eggenga. — Kapitän Thomas. — Die Städtewappen des Deutschen Reichs: Lippftadt ꝛc.
Gewerbe und Handel.
Die Generalversammlung der Aktionäre der Berlin-Stet⸗ tiner Eisenbahn genehmigte die Dividende von 5is— X neben den 4 „igen Zinsen. In Bejug auf den dann auf der Tagesordnung befindlichen Antrag, der Verwaltung zur vollständigen Herstellung der Berliner Bahnhofserweiterung 2,256, 000 S zu bewilligen, wurde Seitens eines Aktionärs diese Ueberschreitung des ursprünglichen An⸗ schlages, welcher sich nur auf 600, 090 Thlr. erstrecke, gerügt. Dies veranlaßte Hrn. Geheimen Baurath Stein zur ausführlichen Dar⸗ legung der Umstände, welche diese Mehrforderung nöthig machten. Der letzte Anschlag sei vom Jahre 1871 in Rücksichtnahme auf die damaligen Verkehrsverhältnisse gemacht worden. Im Jahre 1869 kamen an und gingen ab auf dem Berliner Bahnhöfe 5, 400,000 Ctr. Güter, 1870 6, 700 000 Ctr. und 1871 8, 000 006 Ctr. Damals trat aber
eine rapide Verkehrs ertwickelung ein, Relche del er Anschteg nicht
erwartet werden konnte, denn 1872 war das Güterquantum auf 14,20 900 Ctr., 1873 auf 195000, 000 Ctr., und 1874 auf 19, 100, 900 Ctr. gestiegen. Solcher Zunahme gegenüber genügten die im An— schlage projektirten Einrichtungen des Güterbahnhofes natürlich nicht; auch mußten wegen Vermehrung der Züge und Einlegung eines Nachtzuges beim Personenverkehr Vergrößerungen der Lokomotip— schuppen und Vermehrung der Schienengeleise ins Auge gefaßt werden. Ueberdies mußten auf Verlangen der Aufsichts behörde verschiedene durchgreifende Aenderungen des Bauplanes, u. A. Zurückrücken des Empfangsgeb judeß um 15 Ruthen, vorge— nommen werden, welche eine vollständige Umarbeitung des ur— sprünglichen Projektes nöthig machten. Damit verzögerte sich die endliche Genehmigung über 2 Jahre, und inzwischen waren die Löhne und die Preise der Materialen fo gestiegen, daß das Projekt dadurch allein um 210,900 Thlr. vertheuert wurde. Ueberdies befin⸗ den, sich in der Mehrforderunz 50, 060 Thlr. zum Bau eines Post— gebäudes, welche Anlage die Post aber mit 83 verzinst. Die Ver— sammlung bewilligte darauf mit 429 gegen 3 Stimmen die Mehr⸗ forderung für diese Bauten im Betrage von 2,200, 000 , und ebenso überließ sie dem Ermessen der Verwaltung, diesen Betrag entweder durch Stammaktien oder durch Prioritätgobligationen zu beschaffen.
Strehlen, 28. Mai. (W. T. B.) Bei dem heutigen Woll märkte waren 400 Ctr. angefahren und wurden sämmtlich verkauft. Mittel wãäschen und rte e eh. wurden mit 58—65 Thlr., Do⸗ minialwollen bis zu 76 Thlr. — also mit einem Aufschlage bis zu 3 Thlr. gegen voriges Jahr bezahlt.
Brieg, 27. Mai. Zum heutigen Wollmarkt waren cirea 109 Ctr. Wolle von Rustikalbesitzern zum Verkauf gebracht und wurde die⸗ selbe theils von auswärtigen, theils von hiesigen Kaufleuten und Tuch⸗= fabrikanten gekauft. Ber. niedrigfte Preis pro Centner stellte sich auf. 57 Thlr., der höchste auf 63 Thlr. Dominial, Wollen waren nicht zum Verkauf gestellt.
ö Aus dem in der Generalversammlung des Aachen⸗H 5ngener⸗ Bergwerks vorgelegten Geschäftsbericht ist Folgendes zu entnehmen: Die Kohlenförderung der Grube Marin hatte 1874 betragen: 447453373 Ctr., die Koksproduktion 385,647 Eir. — Die Selbst⸗ resp. Gestehungskosten betrugen loco Grube fur Kohlen per Förder⸗ kentner 3 Sgr. RM Pf., per Nutzcentner 3 Sgr. T,is Pf., für Koks
inkl. Kohlen 7 Sgr. 1,23 Pf. — und stand hiergegen der Verkaufs— mittelpreigs für Kohlen auf 6 Sgr. 48 Pf, für Koks auf 13 Sgr. 433 Pf. Beschäftigt waren ver 1874 durchschnittlich täglich 965 Arbeiter in der Grube und 275 über Tage, in Summa 12147 Mann;
ferner 42 Pferde und Maulthiere in der Grube und 37 über Tage, in Summa 79. Nach Ter vorgelegten Bilanz per 1874 belragen Fie Abschreibungen Ss 440 Thlr., der Reingewinn 276379 Thlr. Bei dem Antrage auf Gewinnvertheilung beschloß die Versammlung, daß der erzielte Gewinn von 276379 Thlr. nach Abzug der statuten mäßigen Verwendung von 10 desselben zum e ern
und der Tantisme des Aufsichtsraths (57 vom Jahresgewinn, nach⸗ dem das emittirte Aktienkapital mit 4 * verzinst ist) mit 10,388 Thlr. mit einem Resthetrage von 238,353 Thlr. und zuzüglich der Gewinn reserve aus 1873 mit 389 Thlr., in Summa also 239, 142 Thlr. als Dividende von 12 * des emittirten und ausgegebenen Aktienkapitals von 1KR 15,600 Thlr. mit 295,872 Thlr. zur Vertheilung gebracht, und der Ueberschuß von 33,270 Thlr. zur Bildung eines Delkredere fonds für entstehende Verluste verwandt werde.
Lendon, 28. Mai. (W. T. B. Dem „Standard“ zu⸗ folge fand heute Nachmittag eine Berathung der hauptsächlichsten Gläubiger einer großen in Verlegenheit gerathenen Eisenfirma statt, deren Passiva 1,0000 Pfd. Sterl. und deren Aktiva 1.366 000 Pfd' Sterl. betragen. Man konnte sich über einen definitiven Beschluß nicht einigen und beraumte deshalb eine weitere Versammlung auf nächsten Montag an.
— Der Times“ wird von ihrem amerikanischen Correspon- denten vom 26. 86. telegraphirt! „In Verfolg eines Entschlusses, zu dem die Direktoren der Erie⸗Eisenbahn am Dienstag gelangten, stellte heute der Generalanwalt des Staates New. Jork beim obersten Gerichtshofe daselbst den Antrag um Ernennung? eines Massenver⸗ walters aus dem Grunde, daß die Gesellschaft insolvent sei. Der Gerichtshof ernannte Prästdent Jewett zum Massenverwalter.“
Brasilien. Eine Kabeldepesche auß Rio de Janeiro vom
26. ds, meldet: Die durch die jüngsten großen Bankfalliments ver⸗=
Ukigchte Mani ist in - Almehmen Kechiffen. . . ö
Verkehrs ⸗Anstalten.
Die Nr. 41 der Zeitung des Vereins Beutscher Eisen⸗ bahn⸗Verwaltungen hat flgenden Inhalt: Die Mängel des bestehenden Rundreise⸗ und Coupon-Billet⸗Systems und de Möglich⸗ keit ihret Beseitigung. (System Astfalck ) — Ueber Sekundär⸗Eisen⸗ bahnen. — Verein Deutscher Eisenbahnverwaltungen, Einführung des neuen Vereinswagenregulativs. — Berliner Briefe: Tariffrage, Güterexpeditions Verwaltung, Währungsfrage bei Oesterreichisch⸗ Ungarischen Bahnen, Berliner Stadtbahn, Berlin⸗Hamburg, Halle⸗ Sorau-⸗Gubener Eisenbahn, Ostpreußische Südbahn, Bree lau War⸗ schauer Eisenbahn. — Deutsches Reich, Rundschreiben des Reichs⸗ Eisenbahnamts, betreffend Anwendung englischer Weichen mit steilerer Herzstückneigung. — Aus Sachsen: Berlin. Dresdner Eisenbahn, Ge⸗ schäftsbericht pro 1874 der Hainichen Roßweiner, Ter Oberhohndorf⸗ Peinsdorfer und der Chemniß-Kometauer Eifenbahn. Böhmische Westbahn, Geschäftsbericht pro 1874. Bozen⸗Meraner Vizinal⸗ Eisenbahn, Denkschrift. — Ausland: Gotthardbahn. Central-Alsien.
Aegypten. — Literatur: Statistik des Böhmischen Braunkohlenverkehrs.
im Jahre 1874. Zeitschrift des Königlichen Preußischen statistischen Bureaus. Die Wockhenschrift „Die Eisenbahn.“ Cours buch. — Technisches: Eisenbahn-Noth-Signal (Patent Lüders ⸗Wendts. — Juristisches. — Miscellen. — Offizielle Anzeigen: Betriebseröffnung der Strecke Flöha Pockau⸗Marienberg und der Zweigbahn Pockau⸗ Olbernhau der Chemnitz-Komotauer Eisenbahn.
In Folge Ausbruchs der Cholera in Syrien ist Seitens der Königlich griechischen Regierung für alle Ankünfte aus Syrien und den angrenzenden Küsten eine Quarantäne von fünf Tagen an⸗ geordnet worden. J
New York, 28. Mai. (W. T. B) Der Dampfer „Körner“ von der Adlerlinie ist gestern Mittag hier eingetroffen.
Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau.
Dres den, Sonnabend 29. Mai, Nachmittags. Dem Dresdner Journal“ zufolge ist die Prinzessin Louise Karoline, Gemahlin des Prinzen Heinrich IV. von Reuß⸗Schleiz⸗Köstritz, welche in erster Ehe mit dem Prinzen Eduard von Sachsen⸗ Altenburg vermählt war, gestern auf Schloß Ernstbrunn in Niederösterreich gestorben. ,
Oscar II., König von Schweden und Norwegen.
Vönig Oscar II. Fredrih, dritter Sohn des Königs Szsear . und der Königin Josephine, wurde am 21. Januar 1829 zu Stockholm geboren. Zu dieser Zeit war sein Vater noch Kroh— prinz und der Großvater, König Carl XIV. Johann, regierte noch. Im Jahre 1844 starb König Carl XIV. Johann, und Oscar JI. bestieg den Thron. Nach funfzehnjähriger Regierung wurde auch dieser Fürst zu seinen Vätern heim⸗ gerufen, und der älteste Bruder des jetzigen Königs succedirte seinem Vater als Carl XV. im Jahre 1853 auf den Thron der vereinigten Königreiche Schweden und Norwegen. Durch einen plötzlichen Tod wurde im Jahre 1852 in einem Alter von 25 Jahren der nächstälteste Bruder, Prinz Gustav, von hinnen gerufen, und da Earl XV. ohne männliche Nachkommenschaft war, so wurde Prinz Oscar damit der präsumtive Thronerbe der beiden nordischen Brüderreiche. Wie helannt, starb König Carl XV. am 18. Sep⸗ tember 1872 zu Malmö auf der Rüͤckreise aus dem Bade Aachen wo er vergeblich Heilung gesucht hatte.
In Folge dieses unerwarteten Todesfalles bestieg nun Prinz Oscar Fredrik, Herzog von Ostgothland, als Ozear II. den Thron und legte bereits am 19. September vor dem ver⸗ sammelten Staatsrath den Eid auf die Verfassungen seiner Staaten ah.
König Oscar II. wurde am 6. Juni 1857 mit der Prin⸗ zessin Sophia Wilhelmine Maria Henriette von Nassau, geboren den 9. Juli 1836, einer Nichte des Herzogs Adolph von RNassau, vermählt. Aus dieser Ehe entsprossen: 1) Ogcar Gustav Adolph, Kronprinz, Herzog von Wermland, geboren am 16. Juni 1858; 2) Oscar Carl August, Herzog von Gothland, geboren am 15. November 1859; 3) Oscar Carl Wilhelm, Herzog von West⸗ gothland, geboren am 27. Februar 1861 und ) Eugen Napo⸗ leon Nicolaus, Herzog von Nerike, geboren am 1. August 1865.
Theater.
Mit Genehmigung des Herzogs von Meiningen wird das Erträgniß einer der von den Meininger Hofschauspielern im hiesigen Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Thealer gegebenen Vorstellungen der Unterstützungskasse des Vereins „Berliner Presse“ zufallen. Die Vertreter des Vereins, von dem Wunsche geleitet, zu Gunsten des Vzreins nunmehr ein klassisches Stück aufgefuͤhrt zu sehen, nach⸗ dem die lezte Schauspielhaus⸗Vorstellung von dem modernen Schau⸗ sp el ausgefüllt war, haben um die erste dies sährige Aufführung von Julius Cäsar“ gebeten, und es ist diesem Wunsche in pereit— willigster Weise nachgekommen. Der Tag der Vorstellung wird noch bestimmt werden, denn vor der Hand wird noch „Fiesco“ täglich vor aus verkauftem Daus gespielt.
M rl. Marianne Brandt ist im Königlichen Hoftheater zu Stuttgart auch als Fidelio aufgetreten. Der „St. A. f. W.“
schreiht hierüber: Es konnte bei der Individualität des Organs des Fir Viandt überraschen, daß sie die hohe Sopranpartie der Leonore in Veethovenz per ang, da ihre Stimme in der Alt- und Mezzo⸗ sopran⸗Lage ihre entschiedene Schwerkraft hat; erklärlich aber ist es, ß die geistpolle Sängerin durch den dramatischen Vollgehalt dieser Relle sich angezogen fühlen mußte und ihr Bestreben darauf richtete, durch diese und ähnliche dramatische Partien ersten Ranges ihr Reper⸗
tgir zu erweitern, wie sie bekanntlich auch die Recha, die Valentine, Donna Elvira u. 4. zu singen pflegt. Ein Wagniß dürfte es immer“ hin sein, sofern ihre Stimme in Folge der hohen Tonlage, die sie zwar voll⸗ ständig beherrscht, aber nicht von Natur, sondern durch Kunst und energisches Studium zu eigen gewonnen hat, wegen der damit verbundenen Ueber—⸗ anstrengung gar leicht eine Schädigung erleiden kann. Es war übri⸗ gens sowohl vom musikalischen, wie vom schauspielerischen Stand punkt aus ein hoher Genuß, Zeuge dieser Fidelio · Interpretation durch die geniale Sängerin zu sein; in der großen Arie des 1. Aktes zeigte sie neben der edlen Klangfülle und Kraft der Stimme ihr tiefes mu— sikalisches Verständniß und ihren gediegenen künstlerischen Geschmack im hellsten Lichte, und in der Scene der heldenmüthigen Befreiung ihres Gattin im 2. Akte war sie Tragödin im höchsten Sinne des Wortes; auch haben wir selten in einer Oper die Prosa schöner und ausdrucksvoller sprechen hören, als von ihr.
Der nunmehr vom Dönhofsplatze entfernte Obelisk (oder Meilenstein) war, wie wir einer Mittheilnng der „Voss. Ztg.“ ent⸗ nehmen, 1739 dort errichtet worden, hat also 145 Jahre seine Stelle behguptet. König Friedrich Wilhelm . ließ den Meilenstein auf die Stelle setzen, wo zur Zeit, als Berlin noch befestigk war, die äußere Seite des Leipziger Tzores war. Von dem Meilensteine aus wurde die Entfernung nach Potsdam gemessen.
Neisse, 27. Mai. Das Wettrenn en, welches am 29. d. hier stattfindet, dürfte wohl den Sportsmen und den Freunden derartiger volksthümlich gewordener Vergnügungen eine besondere Freude Pe— reiten, da außer einem Flachrennen vier Steeple chases auf dein Prs— gramm. stehen, Die Zahl der Anmeldungen beziffert sich auf 54; zu dem leichten Steehle chase, welches als Nr. 4 des Programms verzeichnet ist, sind 15. Pferde angemeldet. Um auch weiteren Kreisen die Möglichkeit zu gewähren, dem Rennen beizuwohnen, geht aus Brieg ein Extrazug um J Uhr 30 Min. Nachmittags ab, an welchen der aus Breskau um 12 Uhr 15 Min. abgehende, in Brieg um 1 Uhr 21 Min. ein— hreffende Personenzug Anschluß findet. Die Rückfahrt nach Brieg und Breslau wird mit dem Abendzuge ermözlicht. Das Rennen findet auf dem bei Neisse belegenen Stephansdorfer Exerzierplatz von Nach— mittags 3 Uhr statt.
Aus Ferrara wird unter dem 23. d. Mts. gemeldet: „um 10 Uhr fond die Inauguration des Savonarola⸗Denkm'aks auf der Pigzza Pace, setzw Piazza Savonarola genannt, statt. Das Denkmal ist ein Werk des Bisßhaners Galletti, eines Vologneserz; der bereits auf, der römischen Kunstausstellung im Jahre des Konzil mit seiner Fabiola den ersten Preis errang. Anwefend bei der Feier waren der Krenprinz Humbert, der Minister Finali, die Ven hörden und viel applaubirendes Volk. Es sprachen Trotti, Präsident des Comités; Varano, Sindaco von Ferrara; Peruzzi, Sindaco von Florenz, und der gedachte Minister, Um! Uhr wurde die landwirth⸗ schaftliche Bezirksausstellung feierlich eröffnet. Der Sindaco Varano hob hervor, daß durch Muth und Ausdauer 30, 560 Hektaren Boden boni irt worden seien. Minister Finali gedachte der Centenarfeier Ariosto's, welche sich der Enthüllung des Savonarola⸗ Denkmals nächster Tage anreiht.
Ueber Kapitän Boyton's zweiten Versuch, über die Meerenge von Kalgis zu schwimmen, meldet ein Völegramim aus Boulogne vom . d. M: „Kapitän Boyten begab sich heute Nach mittag um 21 Uhr in seinem Lebensréttungs⸗Kostüm vem Boulogner Hafen nach Kap Gritney. Eine ungeheuere Menschenmenge ver⸗
sammelte sich, um seiner Abreise beizuwohnen. Der Wind ist widrig.“ Ferner vom 29.: Kapitän Boyton ist heute um 2 Uhr Morgens von seiner Schwimmfahrt durch den Kanal in Folkestone angekommen. Er hatte sich 24 Stunden im Wasser befunden. K
Warm brunn, 24 Mai. Das hiesige Saison⸗Theater wurde an den beiden Pfingstfesttagen von der Georgi schen Theatergesellschaft mit Spielhagens „Liebe für Liebe“ und der „Jungfrau von Orleanz“ eröffnet. In der hiesigen Kunst⸗ und Buchhandlung von H. Liedl, früher J. C. Liedl senior, ist neulich ein mit den besten Photographien der schöoͤnsten Punkte des Riesengebirges ausgeführtes Album erschlenen welches unter den 20 Ansichten gleichzeitig auch ein sauber aus geführtes Panorama des ganzen Riesengebirges enthält. Die am 21. Mai erschienene erste Nummer des hiesigen „Badeblattes“ giebt die Zahl der Kurgäste auf 108, die der Durchreisenden auf 183 an.
— Auch in dem Kiefernnadeln, Dampf und Douche Bad Klitsch⸗ dorf bei Bunzlau in Schlesten ist die Saison nunmehr eröffnet wor— den. Für an Gicht und Rheumatismus Leiden de ist es namentlich zu empfehlen, aber auch Kranke mit chronischen Katarrhen haben hier Genesung oder doch Besserung gefunden. Für Letztere ist be— Londers das Einathmen der reinen, balfamischen und ozonreichen Wuldluft heilsam, die hier sehr kräftig ist, weil der ganze Ort von 90,000 Morgen Kiefernwaldungen eingeschlossen wird.
— Am 24. Mai ist die erste Kurliste des Sool⸗Bades zu Elmen ausgegeben worden. Dieselbe weist bis zum 22 Ma einen Besuch von 121 an d sten nach. ö
— Nach dem neuesten Badeblatt für Baden b ie ) bis zum 2. Mai eingetroffenen Fremben 5602. te n nnn ür
. Georgen, im Schwarzwald, bietet durch seine reine, frische Luft und die ringsum liegenden, schattenreichen Tannenwälder mit ihrem stärkenden Duft für den Sommer einen erfrischenden Zufluchts⸗ ort für Brust und Lungenkranke, namentlich bei beginnender Lungen⸗ phthise, Nerven- und Mug kelschwäche. .
— Teplitz und Schönau wurden bis zum 27. Mai von 1417 Kurgästen und 6485 Touristen und Passanten besucht.
— In Maxienbad betrug die Anzahl der bis zum 21. Mai zur Kur eingetroffenen Parteien 537 mit 746 Per sonen. Am 24. Mai ist die Erbgroßherzogin von Sachsen⸗Weimar zum Kur— gebrauche daselbst eingetroffen.
6 In Karlsbad sind bis zum 18 Mai 2768 Parteien mit 3680 Personen zum Kurgebrauche eingetroffen.
In dem Scheidung s-⸗Prozesse, welchen Anna Elisa, die siebenzehnte Gattin von Brigham Young, gegen ihren Gemahl angestrengt, hat der Gerichtshof höherer Justanz die Entscheidung um⸗ gestoßen, nach welcher der Mormonen-Prophet während der Dauer bes Prozesses an seine siebenzehnte Gattin monatliche Alimente in Höhe von 509 Dollars zu zahlen verurtheilt wurde. Oberrichter Lowe mo⸗ tivirte seine Entscheidung, daß eine Alimentenzahlung nur stattfinden könnte, wenn eine valide Heirath nachgewiesen sei; da Anna Elisa aber der Behauptung Brigham Youngs, daß sie sein siebenzehntes Kebsweib sei, nicht widersprochen habe, so würde das Gerichk durch Gewährung von Alimenten die Polygamie sanktioniren, welche mit der Civilisation des Zeitalters im Widerspruch und durch die Kriminal⸗ gesetze des Landes mit schweren Strafen bedroht sei.
* — er ren RMedacteur: J. Prehm. Verlag der Exvedition (Kesse h Drüc W. Elgner— Vier Beilagen (einschließlich Börsen Beilage).
onds mit 27,638 Thlr.
röthet.
Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Stants-Anzeiger.
Mn 123.
R XK FInseratt für den Deutschen Relchg⸗ n. Kgl. Preuß. Staatg⸗Anzeiger, das Central-Handelsregister und dag Postblatt nimmt an! die Juseraten ˖ Expedition des Aentschen Reichs ⸗-Anzeigers und Königlich Vreußischen Ktanta- Anzeigers:
Berlin, 8. W. Wiltzelm ⸗ Straße Nr. 82. M. *
u. dergl.
u. 8. W. von öffentlichen Papieren.
1. Steckbriefe und Untersachungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Forladungon
5. Jerksufe, Ver pachtangen, Submissionen ete. 4. Verloosung, Amortisation, Jinszahlung
1875.
Berlin, Sonnabend, den 29. Mai
Deffentlicher Anzeiger.
5.
6. 9 8. 9.
von Ytudalf Ytasse in Berlin, Breslau, Chemnitz, Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a. S. Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗ burg i. C., Stuttzart, Wien, Zurich und deren Agenten, nne alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureanz
Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.
Verschiedene Bekanntmachungen.
Literarische Anzeigen.
Lheater- Anzeigen. In der Börsen-
Familien- Nachrichten. beilage.
. Subhastationg⸗ Patent.
Eteckbrieft und unterfuchun gs; Sachen.
Steckbriefs⸗Erledigung. Der unterm 16. März 1815 hinter den Töpfergesellen und Bildhauer Wilhelm Herrmann Krüger erlassene, in Nr. 69
Preußischen Staats⸗Anzeigers abgedruckte Steckbrief
ist erledigt. Potsdam, den 26. Mai 1875.
Königliches Kreisgericht. Abtheilung J. stück gehst Zubehör sol
Zuschlags
ebenda verkündet werden. .
— 263 Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund— steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt. Flächenmaß von 79,6 Aren, mit einem Reinertrag Auszug aus der Steuer- rolle und Hypothekenschein, ingleichen etwaige Ab— schätzungen, andere das Grundstück betreffende Nach⸗ weisungen und besondere Kaufbedingungen sind in
Steckbrief. Gegen den Arbeiter Wilhelm Elle⸗ bracht aus Lippstadt ist wegen eines dahier verübten schweren Diebstahls Haftbefehl erlassen. Sämmt⸗ liche Behörden werden ersucht, denselben im Be— tretungsfalle zu ergreifen und den Unterzeichneten zu bengchrichtigen. Signalement: Alter: 20 Jahr. Größe: 5 Fuß 7 Zoll. Statur: schlank gebaut. Haarfarbe: blond. Gesicht: bartlos und stark ge⸗
Bekleidung: Arbeitsanzug, blaue Jacke und helle Hosen, Ir gn Besondere Kennzeichen: Gang mit vorgeheugtem Kopf. Frankfurt a. M. den 26. Mai 1875. Der Königliche Untersuchungs⸗ richter. J. V.: v. Knyphausen.
von 3729 ½ veranlagt.
unserm Bureau V. einzusehen.
klusion spätestens
melden.
Berlin, den 13. Mai 1875. Königliches Kreisgericht. Der Subhastationsrichter.
Ediktalladung.
Steckbrief. Gegen Meier Rathschild, des Han—⸗ delsmanns Joseph Rothschild dahier Sohn, Israelit, ist die gerichtliche Haft wegen Körperverletzung be— schlossen worden. Seine Festnahme hat nicht aus— geführt werden können. Es wird ersucht, den Meier Rothschild im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an das Gefängniß des hiesigen Kreisgerichts abzuliefern. Beschreibung: Alter: 19 Jahre; Größe: 5 F. 2 Z.; Statur: schlank; Haare: blond; Ge⸗ sicht: länglich mit Sommersprossen; besondere Kenn- zeichen: nicht; Augen: tiefliegend. Rotenburg a. /F., den 28. April 1875. Königliches Kreisgericht. Untersuchungsrichter: Gleim
3988
18. März
BDubhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladun gen u. dergl.
läos Suhhastations⸗Patent.
Das dem Kaufmann Heymann Wilde zu Meseritz gehörige, in Steglitz an der Teichstraße belegene, im Grundbuch von Steglitz Band VIII. Bl. Nr. 277 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör, soll
den 7. Juli 1875, Vormittags 11 uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Resub⸗ hastation öffentlich an den Meistbieienden verstei⸗ gert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags
den 8. Juli 1875, Vormittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden.
Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund—
Ruthen groß,
Ruthen groß,
Abbaustelle und der Roöͤhrschen Scheune, Elbdeiche, 5 Morgen groß,
Flächenmaß von 12,7 Aren mit einem Reinertrag vom Kuhbergswege 1 von 2557 S½½ und zur Gebäudestener noch nicht ver— 3 Morgen 34 Qu. ⸗Ruthen groß, anlagt. Auszug aus der Steuerrolle und Hypotheken schein, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserem Bureau V. ein⸗ zusehen.
Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht einge—⸗ tragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklu—⸗
nannt, bis zum folgenden 927 Qu. -Ruthen groß und
43 Qu.-Ruthen groß,
gen 68 Qu. Ruthen groß,
sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden. 7) an den Großköthner Joh. Heinrich Rabe in Artlenburg, ein Stück Ackerland auf dem 2. Vorderstücke vom Maschwege bis zum Kuhbergs⸗
Berlin, den 18. Mai 18765. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations ⸗ Richter.
loo] Subhastations⸗Patent.
Das dem Handschuhmacher Carl Grönmener ge⸗
wege, 4 Morgen 75 Qu. -Ruthen groß,
52 Qu.-Ruthen groß,
hörige, in Steglitz zwischen der Berlin-⸗Potédamer 9) an den Großköthner und Steinhauer Heinrich in Artlenburg die Gartenstücke im
Dorendorf
Eisenbahn und dem neuen Wege belegene, im Grund⸗ Osterhof, 24 Qu.-Ruthen groß,
buch von Steglitz Band J. Blatt Nr. 48 verzeichnete
Grundstück nebst Zubehör soll 10 an den Großköthner Johann Peter Heinrich Twesten in Artlenburg, die Buschwerderwiese,
Zimmerstraße Nr. 25, 11) an den Abbauer Friedrich Hildebrandt in Art⸗ lenburg, das erste Brackstuͤck vom Wischwege bis zum Maschwege, 4 Morgen 15 Qu.-Ruthen
den 9. September 1875, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 16, im Wege der nothwendigen Sub hastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des groß,
Zuschlags 12) an den Abbauer Johann Heinrich Witt in Artlenburg, das 2. Brackstück vom Wischwege bis zum Elbdeiche, 4 Morgen 51 Qu.Ruthen
den 11. September 1875, Vormittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden.
Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ groß, mit der Deichkabel Nr. 53,
steuer, bei einem GesammtFlächenmaß von 26550 Aren 13) an den Abbauer Ernst Christoph Nicolaus Be⸗ necke in Artlenburg, ein Stück Gartenland im
2 Fick⸗ baum in Artlenburg, das 2. Brackstück vom Wischwege bis zum Maschwege, 4 Morgen
nicht, dagegen zur Gebäudesteuer mit einem jähr— lichen Nutzungswerth von 912 M veranlagt. Aus- Osterhof, 44 Qu. Ruthen groß, zug aus der Steuerrolle und Hypothekenschein, in⸗ 14) an den Brinkköthner Johann Christoph gleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grund— stück betreffende Nachweisungen und besondere Kauf⸗ bedingungen sind in unserm Buregu V. einzusehen. Alle Diejenigen, welche Eigenthum⸗ od weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht einge—⸗ tragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präkluston späteftens im Versteigerungstermin anzumelden. Berlin, den 18. Mai 1875. Königliches Kreisgericht. Der Subhastationzrichter.
8 Qu. Ruthen groß,
Qu. -Ruthen groß,
Servituten und Realberechtigungen an den
Das zu der Fabrikant Thomas Hearn Goodson⸗ schen , . gehörige, n. n , . : zt neuen Straße, welche in die Lankwitz⸗-Steglitzer Beilage 1 des Deutschen Reichs- und Königlich Straße . . im Hei bn fa . Steglitz Band XIi. Nr. 403 verzeichnete Grund⸗
den 8. September 1875, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, E Zimmer Nr. 123, im Wege der nothwendigen Sub ch hastatien öffentlich an den Meistbietenden versteigert Und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des
den 11. September 1875, Vormittags 12 Uhr,
Alle Diel engen welche Eigenthum oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht ein getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer⸗ den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä— im Versteigerungstermin anzu⸗ w sind, aufgefordert, ihre Rechte aus diesen Wechseln spätestens in dem auf
Nachdem der Gastwirth und Hufner Wilhelm Knoop in Artlenburg die zu seinem sub Haus Nr. 1063 zu Artlenburg belegenen Dreiviertelhofe ge—⸗ hörigen Grundstücke an nachbenannte Personen laut Kaufkontrakte vom 6. Januar 1875, 18.25. März
1875 und 20. April 1875 verkauft hat, nämlich:
1) an den Großköthner J. C. Draack in Artlen⸗ burg, den Holzplatz mit den darauf befindlichen Gebäuden und dem sogenannten Ilpoel am Bracke, ferner die beiden Stücke Ackerland im sogenannten Ellerhollen, 2 Morgen 37 Qu.
an den Hufner Nicolaus Burmester in Artlen⸗ burg, ein Stück Ackerland auf dem sogenannten ersten Vorderstücke vom Kuhbergswege bis zur Wiese und Quergraben, 3 Morgen 26 Qu.“
an den Hufner Heinrich Knop in Artlenburg, die zu Artlenburg helegene Scheune nebst dabei befindlichem Terrain zwischen der Witteschen
an den Hufner Heinrich Sasse in Artlenbnrg, das erste Brackstück vom Wischerwege bis zum
ꝛ ) an den Hufner Friedrich Röhr in Artlenburg: steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ a. ein Stück Ackerland auf dem 2. Vorderstuͤcke bis zum Quergraben,
„die dahinter liegende Wiese „die Lägen“ ge—⸗ Quergraben,
die dahinter liegende Wiese (Kuhbergehagen genannt) bis zum Abzugsgraben, 6 Morgen
an den Hufner Heinrich Diercks in Aitlenburg, ein Stück Ackerland auf dem ersten Vorderstücke vom Maschwege bis zum Kuhbergswege, 4 Mor⸗
8) an den Schmied und Großköthner Georg Hein⸗ rich Christian Meyer in Artlenburg, mehrere Ackerstücke, die sogenannten Blöcken, 3 Morgen
oder ander 15) an die Wittwe des Müllers Brüggemann geb. Mau in Artlenburg, die beiden Blöckenstücke auf dem sogenannten Lerchenkampe, 2 Morgen 48
haben Käufer zu ihrer Sicherheit auf Grund des . 591 Nr. 1 der bürgerlichen Prozeßordnung eine Ediktalladung aller derer, die dingliche , oder . aus⸗ objekten zu haben vermesnen sollten, beantregt und 3987]
demgemäß werden Alle, die an die voraufgedachten Kaufobjekte Eigenthums⸗, sideikommissarische, Pfand⸗ und andere Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberech— tigungen zu haben vermeinen sollten, hierdurch ge— laden, diese ihre Rechte und Ansprüche in dem auf
anberaumten Termine auf hiesiger Gerichtsstube an- zumelden und zwar unter dem Verwarnen, daß für den sich nicht Meldenden im Verhältniß zu den Käufern der Grunzstücke das Recht für verloren er— kannt werden soll.
3999
orts angegeben, daß er die ihm von dem Gastwirth Ferdinand Schröder und Ehefrau Mathilde Schröder in Holzengel, bezüglich der Letzteren allein aus— gestellten, unten unter A. näher bezeichneten 6 Sola— wechsel aus Versehen verbrannt habe, und beantragt, diese zu amortisiren, um den von den Schuldnern bei Gericht niedergelegten Rest der Wechselsumme erheben zu können.
der Deutschen Wechselordnung werden hiermit Alle,
vor dem unterzeichneten Kreisgerichte anberaumten Termine in Person oder durch gehörig gerechtfertigte Bevollmächtigte anzumelden und die Wechselurkunden vorzulegen, widrigenfalls nach Ablauf des Termins ausgesprochen werden wird, daß die unter A. bezeich- neten Wechsel für ungültig (amortisirt) und alle An— sprüche aus denselben gegen die Aussteller für er⸗ loschen zu achten seien.
einem Ausschlußbescheide erfolgen, zu dessen Eröff⸗ nung zugleich Termin auf
den 17 November d. J., Vormittags 11 Uhr, hiermit anberaumt wird. Den in diesem Termine Ausbleibenden gegenüber wird der Ausschlußbescheid Mittags 12 Uhr für ö gelten.
weiland Halbmeier Friedrich Kuhlmann Nr. 1 zu Dönhausen haben die väterliche Erbschaft nur unter der Rechtswohlthat des Inventars angetreten. Es ,. . a. de auf Befrie · igung an die Verlassenschaft zu haben vermeiner . in hiesiger Garnison eine Beschlagschmiede zur Anmeldung solcher Ansprüche auf hiesiger ne n ,,, schug richtsstube im Termine am
(1109 Er OC ILQu ma a.
Der Kaufmann Ferdinand Leonhardt, welcher früher in Ilsenburg gewohnt und sodann in Lochthum und Nordhausen sich aufgehalten hat und für wel- chen hier eine Depositalmasse im Betrage von circa IH „M verwaltet wird, hat sich vor laͤnger als 36 rn nach Amerika begeben und ist seitdem ver=
ollen.
Der Arbeiter Ernst Friedrich Kelch aus Vecken⸗ stedt, geboren den 23. Qktoher 1821. für. nelchen hier eine Depositalmasse im Betrage von 515 M verwaltet wird, hat sich im Jahre 1847 gleichfalls nach Amerika begeben und ist seit dem verschollen. Diese beiden genannten Personen oder deren Rechtsnachfolger werden zum Termine
den 4. Dezember 1875, Vormittags 114 Uhr an Gerichtsstelle vor den Kreisgerichts⸗Rath Vorberg unter der Verwarnung vorgeladen, daß die Verschol⸗ lenen selbst für todt erklärt und ihr Nachlaß den nächsten bekannten Erben mit den in den §5. 834 sed. Theil II. Titel 18 des A. L. Rechts angegebenen Folgen zuerkannt werden wird.
Wernigerode, den 3. Februar 1875.
Königliche und Gräfliche Kreisgerichts-Deputation.
lehnrechtliche,
Näher⸗ . ingliche
Freitag, den 9. Juli d. J. Ytorgens 19 Uhr,
Lüneburg, den 19. Mai 1875. Königliches Amtsgericht. Abtheilung III. A. Keuffel.
Der Oekonom Karl Pabst in Clingen hat hier⸗
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c.
abe! Bekanntmachung.
Während der winterlichen Schifffahrtssperre von 1875576 sollen die Oberthore der Schleuse zu Woltersdorf erneuert werden. Zur Vergebung der hierzu erforderlichen Arbeiten und Lieferungen steht auf
Montag, den 11. Inni er., Vormittags 10 Uhr, im Bureau des Unterzeichneten ein Submisstons—⸗ termin an.
Qualifizirte Unternehmer werden aufgefordert, Ihre Offerten mit entsprechender Aufschrift versehen, versiegelt und portofrei rechtzeitig hier abzugeben mit dem Bemerken, daß der Kostenanschlag nebst den Zeichnungen, sowie die Submissionsbedingungen, während der gewöhnlichen Bureaustunden eingesehen werden können. a Cto. Q3 / 5.)
Cöpenick, den 25. Mai 1875.
Der Wasser Baumeister. Stengel.
Dem Antrage gemäß und auf Grund des 8§. 73 elche Inhaber der unter A. bezeichneten Wechsel
den 6. November d. Is, Vormittaßs 19 Uhr,
Der Ausspruch dieser Rechtsnachtheile wird in
Verzeichniß der zu amortisirenden Wechsel: Die Lieferung von: 40111 1) Solawechsel, ausgestellt unter dem 6. Februar 100,006 Meter Baumwollenband 1873 zu Holzengel von dem Gaftwirth Fer- soll durch öffentliche Submiffion verdungen werden. dinand Schröder und seiner Ehefrau Ma- Die Lieferungsledingungen 4. Liegen in unserem thilde Schröder daselbst, von dieser mit ehe. Bureau zur Einsicht aus, woselbft auch auf Ver⸗ männlicher Genehmigung, worin sich die Aussteller langen Abschrift derselben gegen Einsendung von solidarisch verpflichtet haben, an die Ordre des 75 Pf. Kopialiengebühren erthellt wird. Kar! Pabst in Clingen die Summe von 22 Verfiegelte Offerten, mit entsprechender Aufschrift Thalern zu bezahlen, versehen, sind bis Solawechsel, gusgestellt unter dem 12. Juli Donnerstag, den 17. Juni, 1873 zu Greußen, von Frau Mathilde Schröder Vormittags 11 Uhr, aus Holzengel, mit Genehmigung des Eher an die unterzeichnete Direktion einzureichen. mannes, worin sich die Ausstellerin verpflichtet Syandau, den 2. Mai 1875. (a Cto. 227 /5.) hat, am 16. Dezember 1873 an die Ordre des Direktion des Feuerwerks Laboratoriums. Karl Pabst in Clingen 58 Thaler zu zahlen, . Solawechsel, ausgestellt unter dem 12. De⸗ zember 1873 zu Greußen von Frau Mathilde Schröder aus Holzengel, mit ehemännlicher Ge— nehmigung, worin sich die Ausftellerin ver- pflichtet hat, am 13. Mai 1874 an die Ordre des Karl Pabst die Summe von 360 Thalern zu zahlen, Solawechsel, ausgestellt unter dem 21. Dezember 1873 zu Greußen von Frau Mathilde Schröter aus Holzengel, mit ehemännlicher Genehmigung, worin sich die Ausstellerin verpflichtet hat, am 21. Mai 1874 an die Ordre des Karl Pabst in Clingen die Summe von 30 Thalern zu zahlen, Solawechsel, ausgestellt zu Holzengel unter dem 9. Januar 1874 von Frau Mathilde Schröder daselbst, mit ehemännlicher Genehmigung, worin sich die Ausstellerin verpflichtet hat, am 9. April 1874 an die Ordre des Karl Pabst in EClingen die Summe von 20 Thalern zu zahlen, Solawechsel, ausgestellt zu Greußen unter dem 25. Mai 1874 von Frau Mathilde Schröder aus Holzengel, mit ehemännlicher Genehmigung, worin sich die Ausstellerin verpflichtet hat, am 14. Juni 1874 an die Ordre des Karl Pabst in Clingen die Summe von 75 Thalern zu zahlen. Sondershaunsen, den 22. Mai 1375 Fürstl. Schwarzb. Sondersh. Kreisgericht. R. Helmkampf.
Die Vormünder der minderjährigen Kinder des
lzss3! Lieferung von Bettstellen.
Die Lieferung von fünfzig eisernen Bettstellen mit Drahtmatratzen soll im Submisstonswege ver- geben werden.
Diejenigen, welche zur Uebernahme dieser Lieferung Lust haben, wollen ihre Angebote Montag, den 7. Inni er., Vormittags 10 Uhr, anher einreichen.
Zeichnung und Lieferungt⸗Bedingungen liegen auf diesseitigem Büreau zur Einsicht offen.
Mannheim, den 25. Mai 1875.
Königliches Garnison ⸗Lazareth.
ae Bekanntmachung.
Für die Kaiserliche Werft sollen 1400 Last Wales⸗ Kohlen beschafft werden. ́
Lieferungsofferten sind versiegelt mit der Aufschrift „Submission auf Lieferung von Wal⸗s⸗Kohlen“ bis zu dem am 16. Juni er., Mitte. gs 12 Uhr, im Bureau der unterzeichneten Behn rde anberaum⸗ ten Termine einzureichen.
Die Lieferungsbedingungen, welche auf portofreie Anträge gegen Erstattung der Kopialien abschriftlich mitgetheilt werden, liegen nebst den näheren Be⸗ darfsangaban in ver Re ti ch der unterzeichneten Behörde zur Einsicht aus.
Kiel, den 19. Mai 1875.
Kaiserliche Werft.
—
2952 Bekanntmachung, . Auf Anordnung des Königlichen Kriegs⸗Ministe⸗
4 .
Der erbaut und der Bau derselben im Wege der General- Entreprise verdungen werden. Es wird hierzu das Submissions⸗Versahren eingeleitet. Kautlonsfähige
Montag, den 12. Juli 1875, Unternehmer werden aufgefordert, die näheren Be.
Vormittags 10 Uhr,
unter der Rechts verwarnung geladen, daß die nicht dingungen, die Bauzeichnungen und den Bau. Anschlag angemeldeten Ansprüche den Erben gegenüber nur in dem r, , der unterzeichneten Ver. 7 denjenigen Theil der Erbschaftsmaffe sich be. waltungs Kommi
ßem,ldeten Eibschaftsschulden und Laften auf die 7 bis 11 Uhr und Nachmittags von 3 big 8 Uhr Erben überkommen ist.
ö sion (Damburger Chaussee Nr. 9a.)
chränken sollen, welcher Jach Berichtigung der an. vom 17 bis 8. Juni er, täglich Vormhttags von
einsehen und demnach Sfferten bis 9. Juni v. Zs.
abgeben zu wollen. Perleberg, den 25. Mai 18735.
Kön gliche Garnison · Vermwgltun s Gommisston.
Hoya, den 24. Men 1875. Königliches Amtsgericht. Rü mcke,