1875 / 142 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 19 Jun 1875 18:00:01 GMT) scan diff

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Hessen. Darmstadt, 16. Juni. Das ĩ

hessische Regierungsblatt veröffentlicht eine nere n 11. d. M.,, die Einziehung des Großherzoglichen Staatspapiergeldes vom 1. Juli 1865 betreffend. Durch dieselbe wird das auf Grund des Gesetzes vom 26. April 1864 ausgegebene Großherzogliche Staatspapiergeld im Gesammt⸗ betrage von 4300 000 Fl. zur Einlösung aufgerufen. Die Ein— lösung kann von jetzt ab bis spätestens zum 51. Dezember d. J bei der Großherzoglichen Staats schulden⸗Tilgungs kasse bei sämmtlichen Rentämtern, Hauptsteuerämtern, Dber⸗Cinnehmerelen und Distrikseinnehmereien bewirkt werden; bei den genannten Lokalstellen jedoch nur insoweit, als ihr Kassevorrath es gestattet Vom 1 Januar 1876 an kann die Umwechslung nur noch bei der Großherzoglichen Staatsschulden⸗Tilgungskaffe erfolgen.

Mecklenburg⸗Schwerin. Schwerin, 18. Juni. (6

Ihre Majeftät die Königin Olga . zum Besuche des Großherzoglichen Hofes heute Abend 5is, Uhr hier eingetroffen; die Rückkehr Sr. Königlichen Hoheit des , von 23. wird morgen erwartet Ihre Hoheiten die Herzöge Wilhelm Paul Friedri . 9 helm und . Friedrich sind am IJ.

Sachsen⸗Altenburg. Altenburg, 17. Juni. Ihre

Sachsen durch den Vertrag wegen gegenseitigen Schutzes der Rechte an Werken der Literatur u. s. w. vom 11. März 1866, Artikel 15. Beiden Vereinbarungen ist die Grundlage entzogen, seitdem Preußen wie Sachsen in der Frage des Markenschutzes mit den übrigen deutschen Staaten zusammen ein einziges, durch die Reichsgesetzgebung beherrschtes Rechtsgebiet bilden. In Folge dessen ist zwischen dem Inhalte der Vereinbarungen und den Bestimmungen des geltenden Rechtes eine Inkongruenz einge- treten, zu deren Beseitigung der Bundesrath in seiner Sitzung am 10. d. M. beschlossen hat, den gegenseitigen Schutz der Waarenbezeichnungen Namens des Reiches und für dessen ge— sammtes Gebiet mit Belgien zu stipuliren.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für das Landheer und die Festungen und für Rechnungswesen traten heute zu einer Sitzung zusammen. Daran schloß sich eine Sitzung des Ausschusses für Rechnungswesen.

Die Reichstag s⸗Kommission zur Vorbexathung der Entwürfe eines Gerichtsverfassungs⸗Gesetzes, einer Strafprozeß-Ordnung und einer Eivilprozeß⸗ Ordnung nebst Einführungsgesetzen setzte in ihrer Sitzung vom 17. Juni die Berathung des §. 89 fort. Derselbe bestimmt, daß die Anordnung von Beschlagnahmen dem Richter, bei Ge⸗

neuert wurden, in Treue ausgehalten hätte, bis der fern wei⸗ lende Fürst herangekommen waͤre, um seine gewichtigen Schläge zu thun. Allein wer wollte sagen, daß die Brandenburger unter ähnlichen Verhältnissen heute nicht ebenso handeln würden und die an⸗ deren Provinzen dazu? Die Zeiten lägen noch nicht zu fern, wo das Volk nicht blos einen monate⸗, sondern einen jahre⸗ langen Druck in Geduld und Treue getragen, bis die Stunde schlug, wo der König rief und „der Sturm brach los.“ Die Bedeutung der Schlacht liege vor Allem in ihren weiteren Fol⸗ gen. Man finde in der Geschichte oft: lleine Anfänge, große Ausgänge, mühsames Ringen, herrliches Vollbringen! Oefters könne man wahrnehmen, wie Gott an einem Ort, wo man es nicht ahnte, die Fäden gelegt habe, aus denen Jahrhunderte später das Gewebe großer Ereignisse sich entwickelt habe. So sei es auch hier. Selten sehe man die Früchte kühnen Willens, klarer Umsicht, soldatischer Zucht, per⸗ sönlicher Tapferkeit, bereiter Opferwilligkeit und hingebender BVaterlandsliebe so deutlich wie hier. Selten sei ein Tag der Vergangenheit so offenbar, auch den damaligen Zeitgenossen schon offenbar, ein Prophet der Zukunft gewesen, wie dieser. Turenne habe auf die Nachricht von dem Siege gesagt: ganz Deutschland werde seine Gedanken ändern; nun wohl, dies Wort sei in viel größerem Umfange wahr geworden, als es der

i n, , . die hin e, we niste söderirten in vollkommenem Einvernehmen. Mehrere aus d , ,, z = er. n,, Ste ssions kriege bekannte Staats manner und Gencrale der unn , r , gan, , ,a, 9g . und der Konföderation hielten patriotische Ansprachen. ich in Begleitung seines Gefolges nach dem nahe bei Afrika. Aus der Kap stadt wi 2 i beri London gelegenen Seebadeorte Brighton. Dort besuchte er das daß der Gouverneur der , a gewilligt hat, 100, 000 Lstr. für die Kimberley⸗Mine zu zahlen.

Aquarium, dinirte bei Sir Albert Sassoon, ei indi

; iir . einem indischen

Isracliten, und wohnte einem Empfange des Bürgermeisters Die Theilnehmer ber süngsien Ruhestörungen in den Diamanten⸗ feldern sind entwaffnet worden. General Cunningham, der

von Brighton im Dome des Pavilion bei. Er üb ĩ Grand Hotel und kehrte heute Mor , ( 1 . Morgen nach der Metropole Commandeur en chef, ist mit Trup ü ,, der Cit) von London beabsichtigt, gegangen, um die . 3 . . e Willlommen-Adresse in einem goldenen Kästchen Wolseley beahsichtigt dem Vernehmen nach die . e. ersuchen, drei Regimenter in Natal zu stationiren. Mr, Hark

im Werthe von 190 Guineen zu überreichen. Mit d ] h 3 Ueber⸗ reichung der Adresse wird wahrscheinlich ein glä 9. d ü S sasat ;

hrsch ) glänzender Empfang 36. 6 Sprecher der legislatinen Versammlung, starb am

nebst Bankett im Mansion⸗House verknüpft werden. , 18. Juni, (W. T B) unterhaus. ün⸗ digte an, daß er bezüglich der mit den Gesetzen in, ,. Widerspruch stehenden Anwesenheit von Jesuiten in England die Niedersetzung einer Untersuchungskommifsion am 6. . Mis beantragen werde. Eine Anfrage Whallens betreffs des vom Präsidenten der französischen Republik in der Streitsache Eng⸗ lands mit Portugal über die Del agoabany gefällten Schieds⸗ spruchs beantwortete der Unterstaatsfekretär im Departement des

reich mit Eichenkränzen und preußischen Fahnen geschmückt wa⸗ ren. Hinter dem Altar war links eine Compagnie des 24. In⸗ fanterie⸗RFegiments, rechts eine Schwadron des Zieten⸗Husaren Regiments, beide mit Fahne und Regimentgsmusik, aufgestellt. In nächster Umgebung der Grube stand die Schuljugend dahin⸗ ter auf der linken Seite der Ortsvorstand und die Kreisvertre⸗ tung. Auf der rechten Seite hatten in gerader Linie die genann⸗ ten Kriegervereine Aufstellung genommen, sich an eine Tribüne anlehnend, welche für die Damen bestimmt war.

Um 17 Uhr 30 Minuten erschien, mit lauten Hochs em⸗ pfangen, Se. Kgiserliche und Königliche Hoheit der Rronprinz und wurde in dem Pavillon von dem Geheimen Regierungs⸗Kath Dr. Schöne und dem Baurath Spieker aus Poblsdam begrüßt. Höchstderselbe begab Sich alsdann, von rauschender Mustk empfangen, zu den Kriegervereinen und der erwähnten Schwadron und Compagnie, schritt deren Front ab und betrat dann wiederum den Pavillon.

Zur Eröffnung der Feier hielt hierauf der Unter⸗Staats⸗ sekretär Sydow eine Ansprache an Se. Kaiserliche und König⸗ liche Hoheit den Kronprinzen, in der er eine kurze Uebersicht über den bisherigen Verlauf der Verhandlungen und über die Legung des Grundsteines gab; schließlich bat derselbe um die

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Nr. 25 des „Central⸗Blattz s ; . 1 ür das Deutsche Reich“ i , . im Reichskanzler Amt Berlin, Carl 6. e , ö. olgenden Inhalt: 1) Allgemeine Verwaltungs fachen; Ver ,, aus dem Reichsgebiet. 3) Münzwesen: „über die Ausprägung von Reichsmünzen. 35 Mari ; und Schiffahrt: Beginn von Seest euermanng. c .

4) Zell. und Steuerwesen:

alsbald gnädigst ertheilte Erlaubniß, die in der gestrigen Ersten Ausgabe dieses Blattes im Wortlaute mitgetheilte Urkunde verlesen zu dürfen. .

Nach erfolgter Verlesung wurde die Urkunde in einen kupfernen Kasten gelegt, in dem sich bereits folgende Gegen⸗ stände befanden: .

1) Abschrift des Allerhöchsten Erlasses vom 5. Juni 1875, betreffend die Errichtung des Denkmals.

) Die Reichsmünzen Königlich preußischer Prägung aus dem Jahre 1875, (und zwar 1 Doppelkrone, 1 Krone, silbernes Fünfmarkstück (1874). 1 Markstück, 1 Zwanzigpfennigstück, LZehnpfennigstück, 1 Zweipfennigstück und 1 Einpfennigstück.)

3) Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg 1. Band.

Droysen, Der Staat des Großen Kurfürsten, (und zwar 3. und 4. auf besonderen Wunsch Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen.)

3) Fehrbellin, 18. Juni 1675. Zum 20bjährigen Gedenk⸗ tage, von von Witzleben und Dr. Hassel.

6) Der Deutfche Reichs⸗ und Königliche Preußische Staats⸗ Anzeiger vom 18. Juni 1875.

7) Osthavelländisches Kreisblatt vom 18. Juni 1875.

8s) Ordnung der Feier der Grundsteinlegung.

9) Gegenwaͤrtiges Verzeichniß.

Der Kasten trug die Aufschrift:

Auf Allerhöchsten Befehl

Sr. Majestät des Kaisers und Königs Wilhelm

ist dieser Grundstein für ein Denkmal zum Ge⸗

dächtniß an die Schlacht bei Fehrbellin von

Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem

Kronprinzen

Friedrich Wilhelm

gelegt bei der zweiten Säkularfeier am 18.

Juni 1875.

Der Geheime Regierungs⸗Rath Dr. Schöne und der Bau⸗ rath Pieper trugen den Kasten in die Höhlung des Grund⸗ steines, wo derselbe zugelöthet wurde. Darauf begab Sich Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz zum Grund⸗ stein, nahm mit der silbernen Kelle von dem Höchstdemselben dargereichten Mörtel und that, nachdem der Deckel lothrecht ein⸗ gefuͤgt war, mit dem silbernen Hammer die drei ersten Schläge. Alsdann sprach Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit:

Im Namen Sr. Majestät des Kaisers und Königs lege ich hier mit den Grundstein zu dem Denkmale meines großen Ahnherrn, des Siegers von Fehrbellin.

Der Stein, den wir heute einsenken und das Standbild, welches dereinst hier stehen soll, gelten den Heldenthaten, welche grundlegend einwirkten auf die Entwickelung unseres Vaterlandes. Wir gedenken der Tapferkeit und Treue, die damals wie zu allen Zeiten unser Haus und Volk verbunden haben und die von den märkischen Landen ausgehend alle anderen Gaue unseres engeren und weiteren Vater⸗ landes ergriffen. So ist es gekommen, daß die kleine, kaum beachtete Mark zu dem Staate emporwuchs, der heute die Geschicke Deutsch⸗ lands in festen Händen hält und so Gott will, auch ferner halten wird.

In diesem Sinne rufe ich: Es lebe Se. Majestät der Kaiser und König hoch!

Mit lauter Begeisterung stimmte die Versammlung ein und brachte auf Se. Majestät den Kaiser und König ein dreifaches

och aus. Während die Spitzen der Behörden nunmehr die uͤblichen Hammerschläge thaten, spielte die Militärmusik den Hohenfriedberger und andere ältere preußische Märsche.

Hieran schloß sich die Weihrede und das Gebet des General⸗Superintendenten Dr. Brückner.

Anknüpfend an den Umstand, daß kurz vorher die Sonne durch die Wolken brach, warf der Redner die Frage auf, warum denn die Kunde von der Schlacht bei Fehrbellin wie ein Son⸗ nenstrahl hingezogen sei über die deutschen Gauen? Was denn dieser Schlacht ihre große Bedeutung in der Geschichte gegeben habe? und antwortete: sie sei selbst eine Grundsteinlegung, nur für einen gewaltigeren Bau und ein mächtigeres Denkmal in der Geschichte. Die Bedeutung der Schlacht liege nicht in dem Umfang derselben, auch nicht in dem Blutigen des Zusammentreffens, so sehr das Letztere das Mitgefühl errege; wir hätten seitdem viel größere, auch blutigere Schlachten zu registriren. Die Bedeutung liege zunächst in der Heldengestalt des Großen Kurfürsten, der nie größer gewesen sei als in den Tagen, wo er seine Trußpen rastlos vom Rhein zum Rhin geführt, dann sich mit seinen Reiterschaaren wie ein Keil in die Stellung des Gegners gebohrt, Triumph auf Triumph davon getragen, fein Land befreit und in der Schlacht selbst das Ganze geleitet, und doch seine Augen leuchteten „wie funkelnde Kometen“ mitten im Hand⸗ gemenge sich befunden habe. Indeß über die Helden der Vorzeit dürfe man nicht vergessen die Helden der Neuzeit. Und mit dem Dank für jene müͤsfe sich auch der Dank dafür verbinden, daß Gott seitdem noch manche und große Helden aufs dem Hause der Hohenzollern gesendet habe.

Die Bedeutung der Schlacht liege ferner in der Tapferkeit des Heeres, in der Treue des Volkes. Es solle unvergessen bleiben, was dag kleine Heer damals geleistet hätte und zwar in eigener Kraft, ohne fremde Hülfe; wie die Bauern, dem späteren Land⸗ sturm gleich, ihre . mit der bekannten Ueberschrift ge⸗ sammelt und den klelnen Krieg zwischen Mooren und Brüchen

wolle, niemals gelockert

fränkische Heerführer gemeint. Ganz Deutschland habe wirk⸗ lich feine Gedanken geändert; schon damals, denn man staunte und hörte etwas von dem Rauschen des aufsteigenden Adlers; später, denn mit steigender Zuversicht habe sich der Glaube geltend gemacht, daß das damals noch kleine branden⸗ burgische Land berufen sein werde, die leitende Stellung in Deuischland einzunehmen; und jetzt habe sich das erfüllt. Möge die Schlacht auch nur klein gewesen sein, es sei damit doch der Grund zu der nachmaligen Größe des Vaterlandes gelegt wor⸗ den. Hier sei begonnen worden, was in dem Befreiungskriege vollbracht, durch die jüngsten großen Ereignisse besiegelt sei: die Fremdherrschaft hat auf deutschem Boden keinen Raum, keine Aussicht mehr. Durch Tage, wie dieser, sei jenes Band des Vertrauens und der Treue zwischen unserem Fürsten⸗ geschlecht und unserem Volk geflochten worden, welches, so Gott werden werde. An Erfahrungen, wie die damaligen waren, habe sich jene Zähigkeit, Kühnheit, Qpfer⸗ willigkeit entwickelt, welche sich durch Schwierigkeiten nicht so leicht irre machen lasse. Diese sittlichen Folgen seien größer als der äußere Sieg. In diesem Sinne zehrten auch wir noch von den Früchten dieses Siegs. Nun wohl, man solle doch wohl nicht sagen, daß wir von den Anstrengungen und Tugenden der Väter zehrten und vergäßen unsere gegenwärtige Pflicht? Wir woll⸗ ten uns doch nicht überheben, als wäre durch uns Größeres geleiftet worden? Das sei ein rechtes Volk, das sich durch die Er⸗ innerung an die Großthaten seiner Geschichte immer von Neuem in die Bemuth weisen lasse. Hochmuth komme immer vor dem Fall, Demuth sei immer die Mutter der wahren Größe. Das sei ein rechtes Volk, welches in den Tagen des Friedens zu er⸗ halten wisse, was in den Tagen des Streits erworben sei, und welches nie vergesse, daß Frömmigkeit und Sittlichkeit die einzig sicheren Grundlagen gefunden Volkslebens seien. Gerechtigkeit erhöhe ein Volk, die Sünde sei der Leute Verderben. Gottes⸗ furcht sei nicht blos aller Weisheit Anfang, sondern auch aller Volkswohlfahrt sicherster Grund. Darum wenden wir uns zu Gott, der uns auch durch Tage, wie den von Fehrbellin zu sich gezogen hat aus lauter Güte! Mit Gebet und Segen schloß der Redner. Der Gesang des Liedes: „Nun danket Alle Gott“ mit Be⸗ gleitung der Miilitärmusik beendigte die patriotische Feier, welche einen fͤefen Eindruck auf die Versammlung hinterließ. Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz trat nunmehr aus dem Pavillon heraus und ließ die aufgeftellten . in Compagnie⸗ refp. Schwadronsfront vorbeimar⸗ iren. Höchstderselbe begab Sich alsdann zur Entgegennahme eines Gabelfrühstücks in das sogenannte Drei⸗Kaiserzelt, das bei Ge⸗ legenheit der Drei⸗Kaiser⸗Zusammenkunft während des Manövers in' Bktober 1872 erbaut und dem Festeomité für diese Feier überlassen war. In dem mittleren Rundtheile des Zeltes war die Tafel servirt, an der Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz zwischen dem Kriegs⸗Minister, General der In⸗ fanterie von Kameke und dem kommandirenden General des III. Armee-Corps von Schwarzhoff Platz nahm. In den bei⸗ den Seitenflügeln waren die Tafeln für die Gäste gedeckt. Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit brachte bei dem Frühstück fol⸗ genden Trinkspruch aus: Es ist nicht ohne tiefe Bewegung, meine Herren, daß ich an dieser Stätte und an diesem Tage Sie auffordere, auf das Wohl Sr. Majestät des Kaisers und Königs zu trinken. Wir stehen hier gleichsam an der Wiege des preußischen Staats, und große Thaten sind geschehen, seit wir aus kleinen Anfängen zu der Stellung gekom · men sind, die wir heute unter Führung unseres Kaisers einnehmen. Hüten wir uns aber, bei solcher Betrachtung jemals anderen Ge⸗ danken als denen demüthiger Dankbarkeit Raum zu geben, denn nur dann können wir hoffen, daß es dem Kaiser, unserem Könige, ver gönnt sein wird, in einer langen Reihe von Friedensjahren die Frucht reifen zu sehen, welche einst in schweren Zeiten gesäet worden ist. Se. Majestät unser Allergnädigster Kaiser und König lebe hoch!

Der Landrath Graf v. Königsmarck erwiderte den Trink⸗ spruch mit einem Hoch auf Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit ben Kronprinzen, in das die Gesellschaft mit lautem Jubel ein⸗ stimmte.

Nach aufgehobener Tafel unterhielt Sich Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit noch mit mehreren anwesenden Personen und ließ Sich verschiedene Herren und Damen vorstellen. Nach 3 Uhr verließ Höchstderselbe das Zelt und wurde beim Scheiden vom Schlachtfelde mit lauten Jubelrufen der versammelten Volksmenge begleitet.

Die geladenen Gäste und das fremde Publikum traten bald darauf ebenfalls den Rückweg an; die Einwohner Hakenbergs und der umliegenden Ortschaften setzten dagegen in den Tanz⸗ und Spielbuden, die an dem Fessplatze in großer . errichtet waren, noch bis zum späten Abend die Feier fort, welche den Charakter eines wirklichen Volksfestes annahm.

Zwischen Deutschland und Belgien besteht keine Vereinbarung, durch welche der gegenseitige Schutz der Waarenbezeichnungen gewährleistet wäre. Dagegen ist zu Gunsten der Angehörigen Preußens und des Königreiches Sachsen ein gegensestiger Schutz dieser Art mit der belgischen Regierung vereinbart, und zwar für Preußen durch die Ueber⸗ einkunft wegen gegenseitigen Schutzes der Rechte an literarischen

fahr im Verzuge auch der

Staatsanwaltschaft und den Polizei⸗ und Sicherheltsbeamten zustehe, daß aber, wenn eine Beschlag⸗ nahme ohne richterliche Anordnung erfolgt sei, der davon Be⸗ troffene auf richterliche Entscheidung antragen könne. Hierzu lag ein Antrag des Abg. Hauck vor, wonach die Anordnung der Beschlagnahme nur dem Richter zustehen solle, daneben zwar bei Gefahr im Verzuge der Staatsanwalt und die Polizei⸗ und Sicherheits beamten die zur Ueberführung dienenden Gegen stãnde wegzunehmen berechtigt, aber zugleich verpflichtet sein sollen, von der Wegnahme dem Richter binnen 24 Stunden zur Genehmigung der Beschlagnahme Anzeige zu machen. Dieser Antrag wurde indeß mit 13 gegen 13 Stimmen abgelehnt, dagegen ein Vermittelungs⸗ antrag des Abg. Becker angenomuien, wonach, wenn die Bes chlag⸗ nahme ohne richterliche Anordnung und ohne Zustimmung des von derselben Betroffenen erfolgt, die richterliche Genehmigung binnen 3 Tagen zu beantragen ist. Auch der 5. 90, welcher von der Beschlagnahme von Briefen und anderen Sendungen auf der Post handelt, führte zu einer längeren Debatte. An⸗ träge waren dahin gestellt, diese Beschlagnahme nur bei Ver⸗ brechen, nur nach Erhebung der öffentlichen Anklage und nur dann, wenn die Briefe an den Beschuldigten gerichtet sind oder von ihm unzweifelhaft herrühren, eintreten zu lassen. Zur Unterstützung derselben wurde hervorgehoben, daß nur in den bezeichnelen Fällen das strafrechtliche Interesse es erheische, von dem Grundfatze der Unverletzlichkeit des Briefgeheimnisses ab⸗ zuweichen. Von anderen Seiten wurde erwidert, daß die beantragten Beschränkungen, auf Verbrechen und auf die Zeit nach erhobener öffentlicher Klage, zu eng seien, da, namentlich fär Fälle der Betrügerei, Hehlerei und ähn⸗ licher Vergehen gegen das Eigenthum, die Beschlagnahme von Briefen häufig zür Ueberführung des Thäters führe und mithin im dringendsten Interesse der Skrafjuftiz liege, und da auch vor Erhebung der öffentlichen Klage gerade bei schweren Straffãllen die Beschlagnahme zur Entdeckung des Thäters von größter Wichtigkeit sein könne. Schließlich wurde der 5. 90 des Ent⸗ wurfs mit einem Zusatz des Abg. Becker, wonach bei Uebertre⸗ tungen eine Beschlagnahme ausgeschlossen ist, und einem die Voraussetzungen der Beschlagnahme etwas schärfer fassenden Antrage des Abg. v. Puttkamer angenommen. Die S§. 91 –- 95 fanden mit unwesentlichen Aenderungen Annahme; ein Antrag, Durchsuchungen bei Uebertretungen nicht zuzulassen, wurde mit

großer Mehrheit abgelehnt.

In den deutschen Münzstätten sind bis zum 5. Juni 1875 geprägt: an Goldmünzen: S8S5, 539, 460 6 Doppelkronen, 258, 87607756 S Kronen; an Silbermünzen: 20,134,075 (6 5⸗Markstücke, 64,534,402 S6 1⸗Markstücke, 15,096,635 (6 20 3 20⸗Pfennigstücke; an Nickelmünzen: Tö582, 367. „6 40 3 10⸗Pfennigstücke, 3.729.912 6 35 3 5⸗Pfennigstücke; an Rupfermünzen: 2,795,905 66 14 3 2 ⸗Pfennigstücke; 1,367,438 S6 24 3 1⸗Pfennigstücke. Gesammtausprägung: an Goldmünzen: 1, 144,410,210 οù; an Silbermünzen: gg, 765, 112 ½ 20 3; an Nickelmünzen: 11A 312,279 46 75 5. an Kupfermünzen: 4,163,403 6 38 .

Der Disziplingrhof für nicht xichterliche Beamte trat heute im Gebäude des Kammergerichts zu einer Sitzung zusammen.

Der General⸗Major des Barres, Direktor der Ober⸗ Militar⸗Examinations⸗Kommission, ist nach beendigtem Urlaub von Bad Deynhausen hierher zurückgekehrt.

Der Wirkliche Geheime Kriegsrath und Intendant des II. Armee⸗Corps Engelhard ist von seiner Dienstreise hierher zurückgekehrt.

Der hiesige spanische Gesandte Merry y Colom hat sich gestern Nachmittag behufs Ueberreichung seiner Kreditiva am Königlich sächsischen Hofe nach Dresden begeben.

Der frühere Kaiserlich russische Gesandte am hiesigen Hofe, Geh. Rath von Budberg, welcher vorgestern hier an⸗ gekommen war, ist gestern Abend nach der Schweiz weiter gereist.

Der Kaiserlich russische Ober⸗Stallmeister, Graf Sta⸗ nislaus Potoci, ist gestern, von Dresden kommend, hier durch und nach Warschau gereist.

Der Kaiserlich russische Reichscontroleur von Abaza ist gestern Abend aus St. Petersburg hier angekommen und im Hotel Royal abgestiegen.

Hannover, 18. Juni. Se. Königliche Hoheit der Prinz August von Württemberg, kommandirender General des Garde⸗Eorps, ist gestern Nachmittag 3 Uhr 38 Min. hier eingetroffen und hat im Victoria⸗Hotel Wohnung genommen.

Sachsen. Dresden, 18. Juni. Ihre. Majestäten der König und die Königin haben mit Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Therese von Bayern nebst Hohem Gefolge gestern Vormittag 10 Uhr von Killnitz aus einen Ausflug nach der Schweizermühle und dem Schneeberge unternommen, an welchem infolge erhaltener Einladung auch der hiesige Königlich bayerische Gesandte Frhr. v. Gasser e Gemahlin Theil ge⸗ nommen haben. Vom Schneeberge aus haben die Hohen Herr⸗

schaften sich über Bodenbach nach Tetschen begeben, woselbst im „Hotel zur Post“ das Biner eingenommen wurde, und sind

. hätten; wie endlich das Volk unter schwerem Drucke, elbst als die Traditionen des dreißigjährigen Ftrieges wieder er⸗

Erzeugnissen u. s. w. vom 28. März 1863, Artikel 17; für

von dort Abends nach Pillnitz zurückgekehrt.

Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Moritz sind gestern . . ö . nach Meiningen abgereist tden sich die Hohen Herrschaften in die 3 e ben Herrschaf die Schweiz . Elsaß⸗Lothringen. Straßburg, 17. Juni. Die rst Session des Landesausschufses für Elsaß⸗ Lothringen ist heute Vormittag 11 Uhr durch den Sber— , m . ö. . mit einer Ansprache eröffnet worden. ieselbe lautete nach der „Stra wi in ) ßb. Ztg.“ wie Meine Herren! Im Namen S jestã is Meine Im Namen Sr. Majestät des Kaisers heiße ich Sie willkommen zur ersten Sitzung des 2 schusse ; Elsaß Lothringen. zung Landesausschusses von Die Regierung Sr. Majestät hat diese Instituti . giern . ĩ c ese Institution auf den Vingch der Bezirke vertretungen geschaffen, um, wie es der . d rlaß vom 29. Oktober v. J. ausspricht, die Verwaltung bei der Vor⸗ , wee, ö. , von der Erfahrung und Sachkunde von Männern berathen zu sehen, welche durch das Vert ihrer Mit— n, ö / ch ertrauen ihrer Mit ür die Verwaltung begrüße ich mit Freuden di ĩ , t ese Gelegenheit n 6 ,. von welcher ich Aufklärung 9 fi bas Land, dessen Erwachen zu größerer Theilnahme an sei Ange = bi, . h h seinen Angelegen eine Herren! Das Ziel unserer gemeinsamen Arbeit sei di 4 err. Das ? unserer a rbeit sei die Wohlfahrt Elsaß Lothrinzens, seine fortschreitende Entwickelung auf geist fe wie auf materiellen Gebiete. assen Sie uns gemeinsam dahin streben, daß diese u . 4 d n, ralte Reichslande als lebendiges Glied des neuen Reiches e f. . ragende Bedeutung erlangen, wie zu Ehr' und Ruhm Ihrer Vorfahren in 83 Zeiten des alten Reiches. t ö. . Meine Herren! Die Zukunft Elsaß ⸗Lothrin i Me Vie Zukunft Elsaß Lothringens liegt zum guten Theile in Ihrer Hand. Ihr Einfluß darauf wird um so ö. und wohlthätiger sein, Sie werden um so sicherer die Basis zur Heran— hilbung eine eigenartigen Stagtswesens gewinnen, je fester Sie bei Ihren Berathungen stets vor Augen haben, daß die Interessen Elsaß— . ,. des Deutschen Reiches verbunden sind je muthiger Sie dazu helfen, daß die Elsaß Lothringer ihr Vaterland in 2 suchen und wiederfinden. hoffe, daß wir uns auf diesem Wege stets be é Ich. hoffe, n We 3 begegnen werden. Meinerseits haben Sie nur bereitwilliges Entgegenkommen zu . wird 3. zum Vergnügen gereichen, Ihre Arbeit Ihnen in jeder Weise zu erleichtern; zu allen nützlichen Auf tläru verde Sie * stets bereit finden. 6 H er wichtigste Gegenstand Ihrer Berathung wird der Landes— 1 ö Außerdem werden Ihrer Begutachtung Gesetzentwürfe über di . ! ö . . 11a iminm * ( le Benützung der Privatflüsse, über die Gebühren * der Abvekaten und Anwälte und einige andere, sowie verschiedene Vorlagen über Ver— nn,, unterbreitet werden. Im Namen Sr. Majestät des Kaisers erkläre ich hiermit di ö Maje Kai hiermit die Sesston des Landesausschusses von Elsaß Lothringen für eröffnet und bitte nunmehr den Hrn. Alters Präsidenten, die Wahl des Präsidenten der Versammlung vornehmen zu lassen.“ 5 dierauf erwiderte das als Alters⸗-Präsident fungirende Mit— Lied Herr Flurer indem er Namens der Versanimlung dem Dber⸗Präsidenten für den freundlichen Willkommgruß, vor Allem aber für die von demselben ergriffene Initigtive zur Schaffung der Institution des Landesausschusses den Dank der Versamm⸗ lung aussprach und mit den Worten schloß: Ich fühle mich aber verpflichtet, den Dank der Vers f . mich ; X ammlun an ein höhere Stelle zu richten, an das Oberhaupt des nn ve. Se. Majestat den Laiser, welcher in so gnädiger Weise den Vor— schlägen des Herrn Ober Präsidenten, den Wünschen der Bezirksver⸗ tretungen entsprochen, und die für die Entwickelung der Landesinter— ens so wichtige und bedeutungsvolle Institution des Landesausschusses ins Leben gerufen und dem Lande diese Beweise Seiner huldreichen Gesinnungen gegeben hat. Wir hegen die Hoffnung, daß das Reich uns band würdig finden wird, unsere Angelegenheiten in nicht zu fer⸗ ner Zukunft in unsere eigenen Hände zu legen.“ —ᷣ Anmesend in der Versammlung waren 29 Mitglieder. Baron Reinach hatte sich wegen unaufschiebbarer Familienange⸗ legenheiten entschuldigt und wird ehester Tage in den Landes⸗ ausschuß eintreten. Bei der alsbald nach der Eröffnungssitzung abgehaltenen Wahl des Vorsitzenden wurde Hr. Johann Schlumberger aus Gebweiler zum Präsidenten gewählt.

18. Juni. (W. T. B.) Der Landesau

ni. . S schu . . gestrigen und heutigen Sitzung die Wahl cn Schriftführer vorgenommen und seine vier issi n s Kommissionen

Oesterreich˖ Ungarn. Wien, 17. Juni. Der Kaiser hat dem vom oberösterreichischen Landtage beschlossenen Gesetz⸗ entw urf wodurch der 5. 28 des Gesetzes vom 15. August 1874 betreffend die Ablösung der auf Grund und Boden haftenden Geldgiebigkeiten und Naturalleistungen für Kirchen, Pfarren und deren Organe, abgeändert wird, die Sanktion ertheilt.

Der Königlich sächsische Gesandte Geh. Rath v. Bose hat, wie die „Wien. Ztg.“ mittheilt, gestern einen . ichen Urlaub angetreten. Der deutsche Botschafter hat seine Stellvertretung während seiner Abwesenheit übernommen.

Großbritannien und Irland. London, 17. Juni Ihre Majestät die Königin kehrt am Freitag von Balmoral nach Schloß Windsor zurück. Im Buckingham ⸗Palast fand gestern der zweite Hofball dieser Saison statt, zu dem mehrere hundert Einladungen ergangen waren. Unter den Anwesenden befanden sich der Prinz und die Prinzessin von Wales, der Prinz und die Prinzessin Ludwig von Hessen (deren Abreise nach dem Kontinent sich nicht bestätigt hat), die Großherzogin von Mecklen—

Auswärtigen dahin, daß die Regierung von der E ĩ

des Präsidenten Mae Mahon noch ng nen . 16 Auf eine fernere Anfrage erklärte derselbe, es scheine ihm nicht opportun, den Sultan von Zanzibar, der im Augenblick der Gast Englands sei, zu weiteren Vereinbarungen zu drängen die entweder den Schutz der englischen Interessen, oder eine weitere Entwickelung der Handelsverhältnisse oder die Unter— drückung des Sklavenhandels zum Gegenstand hätten Ohne Zweifel würden aber Besprechungen und Verhandlungen zwischen Vertretern der Regierung und dem Sultan vor Der Abreise des Letzteren stattfinden; denn der Sultan sei geneigt die Wünsche Englands wohl aufzunehmen. .

19. Juni. (W. T. B.) In der gestrigen Si U nterhaus es erwähnte Cork des . 63 e n n, trages vom Jahre 1856 und der gegenwärtigen Lage der Türkei im Verhältnisse zu den Interessen Englands. Cork ersuchte die Regierung um Mittheilung der Rorrespondenz jwischen England und der Türkei über die Nichtausführung der Bestimmungen des Hat-Humayoum, des Memorandum und des Rundschreibens Fuad Paschas vom Juli 1857 von dem— kelben Datum. Nachdem mehrere Redner über die Pläne der Ausführung des genannten Hat⸗Humayoum gesprochen hatten erklärte der Unter⸗Staatssekretär des Auswärtigen, BVourke, daß die gewünschte Veröffentlichung der englisch⸗ türkischen Korrespondenz erfolgen werde. Bourke hob sodann her⸗ vor, daß die Türkei bei ihrer inneren Verwaltung größere Schwierigkeiten zu überwinden hätte, als die anderen Mächte, Die Türkei habe jedoch seit vierzig Jahren sich bemüht, den Verpflichtungen gegen die englischen Inhaber türkischer Obligationen nachzukommen. Die englische Regierung habe stets die Inhaber von Obligationen in nicht offizielle Weise säumigen Staaten gegenüber unterstützt. Die Regierung habe nicht die Absicht, von diesem Prinzipe abzugehen. K ar ,. . Folge einer Feuers⸗ nsst, welche ir is k⸗Niederla 35 Häuser der Stadt agen , J

Frankreich. Paris, 18. Juni. (W. T. B.) Der Ge⸗ richtshof von Aix, der zu einem Gutachten über die Gerichts⸗ reform in Aegypten aufgefordert worden war, ha sich für die . der bisherigen Kapitulationen ausgesprochen. Versailles, 18. Juni. (W. T. B. n ĩ Sitzung der n,, ,, . n. i Lorgéöril (von der äußersten Rechten) wegen des Abhanden— kommens von drei vertraulichen Schreiben des General— Prokurators von Rennes an den früheren Justiz⸗-Minister Tail⸗ hand eine Anfrage an den jetzigen Justiz⸗Minister Dufaure. Letzterer erwiderte, er habe wegen der Beiseiteschaffung dieser Schreiben and zur Ermittelung des Urhebers derselben eine Untersuchung angeordnet. Der Untersuchungsrichter werde morgen Foucher Careil (der von der Linken früher für das De⸗ partement Cotes du Nord als Wahlkandidat aufgestellt war) über diesen Gegenstand vernehmen; denn Foucher Careil habe erklärt, die gedachten Schreiben seien von ihm dem Bericht⸗ erstatter der Kommission, Choiseul, zugestellt worden. Lyon, 19. Juni. (W. T. B.) Hierselbst haber fache Verhaftungen von Individuen M,. 2 Theilnahme an geheimen Gesellschaften verdächtig waren.

Spanien. Madrid, 19. Juni. (W. T. B.) Mar⸗ tinez Campos hat den Ebro überschritten und wird seine Operationen in Gemeinschaft mit Jovellar fortsetzen.

Türkei. Belgrad, 18. Juni. (W. T. B.) Die neu⸗ ernannten Vertreter der deutschen und der englischen Regierung haben dem Fürsten Milan gestern ihre Kreditive überreicht.

Numänien. Bu karest, 18. Juni. (W. T. B ür

Karl hat die Wahl des Metropoliten der San Fal f zum Metropoliten und Primas von Rumänien be⸗ stätigt Die Kammer hat nach dreitägigen Debatten mit großer Majoritãt den Entwurf einer Adresse angenommen durch welche dem Ministerium das volle Vertrauen Fer Kammer aus— gesprochen wird. :

Nußland und Polen. St. Petersbur 16. Juni Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst aten wir,, drowitsch hat sich am 3. Juni um 91 Uhr Morgens nach Kronstadt begeben, um von dort aus auf der Fregatte „Sswet⸗ lana“ die Seereise in das Mittelmeer anzutreten. Ihre Kaifer⸗

. Kompetenzen von Steuerftellen;

weisung der Einnahmen an Wechselste s n, ,

zeisu inne n Wech mpelsteuer im Deutschen Reich

j ö Mai 1875 5) e n,, l !. undesamts für das Heimathwesen. 6) Koss

wesen: Ernennungen ze. 7 .

Nr. 49 des „Amts - Blatts der Deuts ĩ * utschen Re . . ,,. hat folgenden Inhalt: ö . i 3. Ausführung der zwischen Deutschland und Nicder— and abgeschlossenen Postübereinkunft vom 5/12. Juni 1875.

Nr. 146 des „Amtsblattös der Deuts ick 84 . . Deu tschen Reichs- Telggrgpzhen verwältung hat folgenden Inhalt. gie hr ih. und Berichtigungen der Stations verzeichnisse.

Nr. 7 der All i di i

. ; Allgemeinen Mittheilungen aus de Geber e e, stgr hen weren s. Beilage . un seln 3 . Reichs- Telegraphenverwaltung, hat' folgenden Jnhalt: ö neee he ien ein Gigs gl dnn Interner kalverkchr u eschenkarten. Zur Tariffrage. Das zen⸗ warttge Telegraphenrecht. Die Ausbreitung des e fen ,,, graphennetzes in den Jahren 1850 bis 1874. Telegraphen . Literatur.

Nr. 25 des Justiz⸗Mini . 3. Nr. des 8 Ministerial⸗ Blatts für die , und Rechtgpflege, herausgegeben s c JustizMinisteriums, enthält eine allgeneine V fägung dont 7. Fun 185. bn en,, ,, enn en uf 3 etreffend die Kosten⸗ und Stempel—⸗

Nach⸗

Landtags⸗Angelegenheiten.

. ö ö , Stelle des verstorbenen Staatsraihs Dr. Zachariae , von dem akademischen Senate der Göttinger Univer- J, . eines Vertreters der George Augusts-Universität im Herrenhause ist der Profess der

Dr, Richard Dove mit ei 3, . Ri einer nach der G. Ztg.“ an Sti i helligkeit grenzenden Mehrheit präsentirt . JJ

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Berlin. In der Nation i

Berlin. al⸗Gallerie sind gegenwärtig di Maler Dendemann und Janssen (aus Düsseldorf) . 2 ein ger inneren Räume beschäftigt. Der Letztere stattet denjenigen Saal . zur Aufnahme der Corneliusschen Kartons bestimmt ift, mit ,, . aus. Die Kuppel und die Lünetten selben haben gleichfalls einen künstlerischen Schmuck dur— 3 des Hin. A. von Heyden erhalten. Die n ; ö durch allegorif je Kompositionen versinnbildlicht, haben Jö. . für die friesförmige Kuppeldekoration gegeben. Mit dem ae , ,,, welche die Front und die Umgebung der Nationalgallerie zur Zeit noch verdeck i : 91 , ch decken, soll mit dem J. Juli be—

Die in der staatswirthschaftlich ü ĩ s zT. Die in, de thschaftlichen Fakultät der Universitä 3. b ingen erledigte ordentliche Professur für die publizistischen gate ,. einem Lehrauftrag für allgemeines und deutsch s Staatsrecht ,,, . 9 Staatew sse schaften dem ordent' sofessor Dr. v. Maxtitz an der Universität Freiburg über- tragen und dem ordentlichen Professor Dr. Seeger an . r . Fakultät der Universität Täbingen zugleich ein Lehrauftrag für Vürt⸗ tembergisches Staatsrecht ertheilt worden. . 3 In der Kirche zu Kappel (Käntsn Züri ö i . J Kirche zu« (Kanten Zürich), über die berei interessante Publikationen der antiquarischen cen fig; 1 aer existiren welche die Architekur, die Wandmalereien und den Rest der schönen Glasgemälde dieser einstigen reichen Abtei des Cistercienser⸗ ö ö sind neulichst, wie dem „Landboten“ mitgetheilt ird, auch in den Seitenschiffen bisher unbekan erkwůrdi Wandgemälde zum Vorschein gekommen. .

Die vierte Jahreszusammenkunf hwedische

Alterthums forscher⸗Vereing ist am 14. ö f . ö schmücten Bibliothek Saal des Museums in Gothenb urg f worden. Unter den anwesender Archäologen sind zu nennen: prof ssar Nilsson, Freiherr Diurklon, Lektoren Wiberg und Bruzelins Es wunden gewählt zu Wortführenden: Landrath Graf Ghrenward n dessen Stellvertreter Freiherr Nordenfalk, zu Sekretären? Pr. S' Montelius und Kammerherr M. Lagerberg, sowie auf Vorschlag des Grafen Ehrenwärd unter lautem Beifall der Versammelten, der Nestor der. schedischen Alterthum kunde, Professor Nilsson, zum Ehren Prasidenten. Für Erledigung der umfangreichen Tagesordnung ist die , . bemessen, und wurde deshalb beschlossen, daß kein ehr während der Diskussion länger, als eine Viertelstunde sprechen Am 2. d. Mts. wurde in Kairo die neu ü . graphische Gesellschaft von ihrem n, . 9 Reisenden Dr. Schweinfurt feierlich eröffnet. Pr Schweinfurt konnte schon jetzt der ersammlung anzeigen, daß er sich in direkte Verbindung mit den Geographischen Gesellschaften von Verlin, Ham- burg, Paris, London, Wien, Breslau u. s. w. gesetzt, und von allen ohne Ausnahme die erfreulichsten Zustimmungen erhalten habe. Die neue Gesellschaft hat ihre eigentlichen Sitzungen bis zum nächsten

liche Hoheit die Großfürstin Maria Nikolajewna ist am 3. Juni aus dem Auslande zurückgekehrt. Der deutsche 3 er ene Prinz Heinrich VII. Reuß ist on seiner Reise nach Wien heute nach St. ö ; engeles in h h ch Petersburg zu

Amerika. New⸗gork, 18. Juni. (W. T. B ĩ demokratische Konvention von Ohio 95 eine een angenommen, welche die Wiedereinführung des Goldes als ge— setzlichen Zahlungsmittels für unheilvoll erklärt und sich im Gegentheil für Vermehrung des Staatspapiergeldes ausspricht.

Boston, 17. Juni. (W. T. B. Die Feier des hun⸗ dertjährigen Jahrestages der Schlacht von Bun— kers hill wurde unter der Betheiligung einer außerordentlich

burg⸗Strelitz, der Herzog und die Herzogin von Edinburgh, die

großen Volksmenge vollzogen. Bei dem Feste verkehrten alle

Herbst vertagt, denn die heiße Sommerzeit ist bereits für Kairo an= gebrochen, Dr. Schweinfurt wird unterdessen alle noch y. 6 arbeiten besndigen, damit schon im Oktober oder November das erste Heft der Monateschrift des Vereins erscheinen kann.

Das 1. Heft des Athena eum“, Monatsschrift Anthropologie, Hygieine, diana i stun tek, Biltz für rungs- und Kulturwissenschaft, Pädagogik, höhere Po- litik und die Lehre von den Krankheitsursach en, heraus- gegeben und redigirt von Dr. Eduard Reich, (Jeng, Hermann Costenoble), hat folgenden Inhalt: Ueber das Verhältniß der Erblichkeit zur Volksseele. Von Dr. Eduard Reich. Die Be= ziehung der Abstammungtlehre zu Moral und Politik. Von Dr. F. A. v. Hartsen. Briefe über Polizei der Gesundheit. Von Dr. E H. Schauenburg. Analysen der Werke von A. Quetelet, G Morache, J. Simon, E. Smith, E. Haeckel, J. B. Fons sagriveg, ql Vogt A. von Oettingen; Deutsche Viertel jahrgschrift für öffentliche Gefund⸗ beitspflege, La critique philosophique, The Sanitarz Record. Kai-

Soldaten der Unionsarmee und der ehemaligen Armee der Kon⸗

serliche Leopoldinisch⸗Carolinische Akademie. Briefkasten.