Berliner Kunstausstellungen. .
Im Salon des Künstlervereins brachte Wilhelm Emele (in Karlsruhe) ein großes Schlachtenbild zur Ausstellung. das den „Angriff der badischen Grenadier⸗Brigade auf den Eisenbahneinschnitt vor Nuits am 18. Dezember 1870 schildert. In der Mitte des von dem Künstler an Ort und Stelle genau studirten Terrains, dem tiefer liegenden, in den Pulverdampf der Geschütze eingehüllten Dorfe Nuits ge enüber, sind im Mittelgrunde die Batterien aufgefahren, . der Vorder⸗
rund zu einem großen Theile von Gruppen Gefallener und i un erer und der mit ihnen beschäftigten Personen einge⸗ Nach beiden Seiten hin rücken Infanteriekolonnen ein Bataillon des Leib⸗Grenadier⸗Regiments, rechts, auf der Seite, auf welcher der Stab der Division vor einem ländlichen Gehöft Aufstellung genommen hat, das zweite Garde⸗Grenadier⸗Regiment. Dessen Führer, Oberst Renz, er⸗ stattet eben seine Meldung dem kemmandirenden Prinzen Wil⸗ helm von Baden, der mit der nächsten Begleitung den Mittel⸗ punkt der gesammten Komposition bildet. Zu der Lebendigkeit der Bewegung und des Ausdrucks, die diese Gruppe besonders glück⸗ lich hervortreten läßt, gesellt sich im Uebrigen eine übersichtliche und verständliche Klarheit der ganzen Anordnung und eine gleichmäßig sorgfältige Ausführung der Details. Diese Vorzüge bes Bildes würden sich jedoch noch entschiedener geltend machen, wenn nicht die etwas schwere Farbe und mit ihr eine gewisse Monotonie der Behandlung die Wirkung der umfangreichen Arbeit einigermaßen beeinträchtigte. .
Ein zweites großes Historienbild, die „betenden Schweizer vor der Schlacht bei Sempach“, stellte Peter Janssen (in Düsseldorf) aus. Der noch junge Meister, der gegenwärtig zur Ausführung von Darstellungen aus der Prometheussage für keinen Saal der Berliner Natlonalgallerie berufen ist, dessen an⸗ dere Hälfte von Eduard Bendemann ausgemalt wird, hat in dem Saale der Bremer Börse und in dem des Rathhauses zu Elberfeld bereits bedeutende monumentale Arbeiten vollendet; dem Berliner Publikum macht er sich durch das hier ausgestellte Oelgemälde zum ersten Mal und in vortheilhaftester Weise be⸗ fannt. In seiner ganzen Auffassung bekundet dasselbe einen durch und durch gesunden, kräftigen Realismus und eine reiche und völlig originale künstlerische Begabung, die in der Charakte⸗ ristik der einzelnen Figuren wie in der Behandlung der gesamm⸗ ten Malerei fich von jeder Konvention entschieden fernhält, durch einen echt modernen Zug aber, durch eine lebendige Betonung der landschaftlichen Momente, vor allem der meisterlich durchge⸗ führten Licht⸗ und Luftstimmung die Wirkung des dargestellten Vorganges in glücklicher Weise zu steigern versteht. .
Auf dem mäßig abfallenden Rasengrunde eines Hügels haben die von den Bergen herabziehenden Schaaren im An⸗ gesicht des unten stehenden, dem Beschauer jedoch nicht sicht⸗ baren Feindes Halt gemacht. In ihrer Mitte inieend spricht der Führer, eine sehnige, graubärtige Gestalt, bei welcher der Künst⸗ ler wohl an den todesmuthigen Winkelried gedacht hat, mit emporgehobenen Armen ein lautes Gebet, während neben ihm ein Knabe, sein Waffenträger, Schild und Lange hält. Den Betenden, in dessen schön bewegter Figur die gesteigerte Stim⸗ mung, die schlichte, ungesuchte Größe des einfachen Mannes ohne jeden Pomp ernst und ergreifend sich ausspricht, umgeben die Uebrigen, Greise, kräftige Männer, Jünglinge, Knaben und ein⸗ zelne Weiber, in trefflich aufgebauten Gruppen. Die Verschie⸗ denarligkeit der inneren Bewegung, hier eine trotzig feste Entschlossenheit, vordrängende Kampfbegier, ingrim⸗ mige Wuth, dort eine dumpfe Resignation oder aher eine bange Scheu, spiegelt sich in ihnen in reichster Mannigfaktigkeit ab. Dabei tritt nirgends ein falsches Streben nach idealem Pathos hervor, eine Einseitigkeit der Charakteristit, die den Einzelnen schließlich zum leeren Typus verflacht, sondern überall eine fest bestimmte, auf rücksichtslos scharfe Beobachtung der Natur gegründete Individualisirung, die hier und da wohl im Ausdruck etwas chargirt erscheint, dafür aber in keiner ein⸗ zigen Gestalt der frischen Fülle echten und wahren Lebens er⸗ mangelt. Eine jede der zahlreichen Figuren interessirt durch ihre originelle Auffassung und fesselt durch die Gediegenheit der Formengebung, das ganze Bild zugleich durch die Frische und Kraft des breiten Vortrags und durch die energische Haltung des Tons und der Farbe. — Die aus der Ferne herannahenden, nur als Farbenflecke wirkenden Züge weiterer Kämpfer auf der einen, die brennende Hütte auf der anderen Seite vervollständigen die Komposition ihrem Inhalt nach; für ihre malerische Erscheinung ist, wie bereits bemerkt, die feuchte Stimmung der Luft und das
graue, regenschwere Gewölk von Bedeutung, das den Glanz der Sonne dämpft und das durchbrechende helle Licht nur hier und da die mittlexen Gruppen streifen läßt. Die Beleuchtung des Bildes gewinnt dadurch eine Fülle interessanter Kontraste, die jedoch nicht etwa den Blick zerstreuen, sondern sich der meisterlich geschlossenen Ruhe des Ganzen durchaus unterordnen, indem fie diese zugleich in wirksamster Weise beleben.
Seiner ganzen Richtung nach ist Janssens Bild der be⸗ kannten Weise Exduard von Gebhardt's nahe verwandt, die sich auch in dessen neu ausgestellter „theologischer Diskussion), einem kulturgeschichtlichen Genrebild aus der Reformationszeit, in keiner Weise verleugnet. Die Ausstattung des Interieurs, eines bürgerlichen Wohnzimmers, durch dessen in Blei gefaßte kleine Fensterscheiben das Tageslicht nur mild gedämpft ein⸗ dringt, ist ebenso treu und echt im Charakter der Zeit gehalten, wie jede der vier Personen, die in diesem Interieur, dicht an dem großen grünen Kachelofen sitzend und stehend, zu einer Gruppe verbunden und ganz und gar von ihrem Disput in Anspruch genommen sind. Es handelt sich offenbar um Sinn und Be⸗ deutung einer eben verlesenen Stelle der Bibel, die der Eine von ihnen, ein eben erwachsener junger Mensch, auf seinem Schoße hält. Das aufgeschlagene Buch mit den Fingern um⸗ flammernd, blickt er in angstlicher Spannung zu einem hageren, graubärtigen Mann empor, der die Linke herausfordernd in die Seite gestemmt, mit der Rechten fast krampfhaft den Rock über der Brust zusammenfassend, finster dreinblickend, vor ihm steht und, den gewaltsamen Ausbruch seiner inneren Erregung mühsam einen Augenblick hindurch niederhal⸗
tend, unmuthig die Rede eines Dritten anhört, der neben jenem Jüngeren auf der buntbemalten hölzernen Bank seinen Sitz ge⸗ wählt hat. Mit überlegen lächelnder, freundlich Zustimmung heischender Miene und begleitender Geberde der ausgestreckten Hand sucht dieser, ein behäbiger, ansehnlicher Bürger in reicherer Kleidung, den ingrimmigen Widerspruch des Andern zu be⸗ ruhigen, während ein vierter, weißhaariger, blasser Mann, in schwarzem Kostüm, der, die Hände 2. seinen Stock stützend, feltwärts auf einem Stuhle sitzt, mit unbeweglichen Zügen, ohne feine eigene Meinung und Parteinahme zu verrathen, den Streit aufmerkfam und nachdenklich verfolgt. In ihrer Entstehung und
nommen ist. ins Gefecht, links
Ausdruck dieser Figuren läßt im Leben, ihre Gewohnheiten, jede von ihnen tritt als fähige, in ihrem individuellen
schauer entgegen, scheint zugleich das Zeit, das
mit unmittelbar ergreifend
zelheiten abgesehen, Das große Bild einer
von Land als in erster Linie und Wiedergabe der effektvollen scheinung, die durch die
erscheinung
dem tiefgesãttigten, sonnigen B geschickte, wirkungsvolle Grupp
entschieden aus
Berlin, 23. Juni.
sich init der fystems IV. nach dem Proje
erklären und genehmigen, daß d die Kanalisation zu erstattenden von 24,000,000 M entnommen
mission vergeben werden.
empfangen und zur Tafel gezog Herren Konsistorial Rath Prof Prof. Dr. theol. Hofmann als the
Dr. phil. Zarncke als philosop
gefaßten Beschlusses Sr. Majest in welcher mitgetheilt wird,
men habe. 1 Recter et Senarus Univer et quicunque cum in hae urbe
Rex Noster Augustiasimus
pensam in humanitatis optin suculenter comprobavit tum
servantissimis adiretur atque a raliter in Semet suscipiendum
eundemque Carissimum Princil
fortunatumque esse jubeat.
Die Festordnung für schießen in Stuttgart, schienen; es bestimmt dieselbe, mitglieder. Die Comitsmitgli bige Kokarden mit den Namen Metallschrift. dem durch Schärpen in den schwarz⸗weiß roth; Preßcomi gelb; Empfangscomits weiß; grün; Ordnungecomits gelb; rosa; Finanzeomits
2) Lokale einzelner Comité, der westlichen Einsteigehalle
comits und das Festeomits
unteren Neckarstraße; Lese und Korrespondenzlokal, Das Schießcomits hat sein gramm für die einzelnen Fe
durch das Empfangscomitè, Musik im Schützengarten,
tafel, Festkonzert.
Zuges um 10 Uhr. Der
Nesidenzschlosse, entlang,
Zugprogramm enthalten.
Uhr Festkonzert ebendaselbst. Schießens Morgens 6 Uhr.
ihrem Verlaufe für den ersten Blick aus sich selber vollkommen verständlich, ist diese momentane Situation, die den interessantesten
konzert in der Halle. — Schießens wie am Montag.
. des geschilderten Vorgangs enthält, in ihren gegen⸗ eitligen Beziehungen mit unübertrefflicher Meisterschaft ent⸗ wickelt und in der Charakteristik der Betheiligten eine Fülle und Tiefe des Lebens entfaltet, wie sie nur ein Meister ersten Ranges zur Anschauung zu bringen vermag. Haltung, Bewegung und
eine geschlossene, lebens volle und lebens⸗
art mit tief eindringender Schärfe beobachtete Gestalt dem Be⸗ und in diesen fesselnde in den bezeichnendsten
In seiner Malerei erreicht das Bild zwar nicht ganz die Kraft Und Energie des Koloriis, die den zuletzt ihm voraufgegangenen Arbeiten des Meisters zu eigen war; doch ist, von einigen Ein⸗ das in mild gedämpfter Beleuchtung ausge⸗ führte Interieur von nicht geringem malerischen Reiz und die Tonstimmung des Ganzen von größter Feinheit und Harmonie.
L. Müller zielt weniger auf eine wie sie Gentz mit vortrefflicher und
bem braunen Wüstenfande ruhenden Männer, Weiber und Kin⸗ der, der stehenden und liegenden Kameele, durch die weißen und huntfarbigen Gewänder und Stoffe unter
zwischen denen im Vordergrunde hochaufgerichtet eine dunkle Frauengestalt dahinschreitet, zeichnet dabei die Komposition ebenso wie die nicht geringe Bravour der malerischen Technik, die Kraft und Intensität südlichen Lichtes, das über das ganze Bild gebreitet ist, und die gelungene Zusammenstimmung der energischen, leuchtenden Farben desselben.
Die Stadtverordneten ⸗Versamm⸗ lung bat geäern den Magistrate⸗Amrag: die Versammlung wolle Ausführung der
dem mit 9, 600, 000 S abschließenden Kostenanschlage einverstanden
stein beantragten Zusatze angenommen,
Eine Deputation der Universität Leipzig hatte sich am 22. früh nach Dresden und von da nach Pillnitz begeben, wo sie N mittags die Ehre hatte, von Sr. Majestät dem König Albert
ristischer und Geh. Hofrath Dr. Ludwig als medizinischer,
vom Senat beantragten und vom Plenum
ersucht worden, das Amt eines Restor Magnifieentissi mus auf Lebenszeit anzunehmen, und daß Höchstderselbe huldreichst angenom⸗ Das Diplom laufef, wie folgt:
Volunt salutem. Postquam anniversarium officium rediit novi Rec-
toris Nagnifici creandi, scire vos volumus communi sententia senatum 2 1 ö s
amplissimumqnèe collegium professorum decrevisse uti
qui paternae virtutis heres et aemulus eum sliis documentis pro-
praesens nuper insigniore favore amplexus est precibus nostris ob- dectoris Universitatis Magnificentissimi munus perpetuum libew sine singulari voluptate accipietis diguatum esse Generosissimum
que musarum sedem nostram ferme exacte quinque saeculorum eursu novo Boc atq ae praeclaro et houore et splendors augere ornars de- corare quod Deus Outimns Maximus bene vertat et felix faustum
hatum Lipsiae die XVIII mensis Junii MDCCCLXXV.
Die Vorsitzenden und deren Stellvertreter sind außer⸗ Farben der einzelnen Comitss:
schwarz roth; Wohnungscomits (Stuttgarter Stadtfarben) schwarz⸗ orange;
Empfangs. und Wohnungscomités; das Centralcomité, das Preß⸗
Standort gegenüber der Festhalle in dem Hause. Nr. 179 der im gleichen Hause
licher Empfang der ankommenden
Stadtgarten, Liederhallegarten und auf der Silberburg [Garten der Museumsgesellschaft) nach freier Wahl der Festgäste und ihrer Führer. — * Ber Festzug stellt sich um halb 3 Uhr zwischen dem Schiller⸗ und Schloßplatze einerseit3ß und dem Charlortenplatze andererfeits in den Alleen der Planie, und zwar die Schützen Deutsch⸗ lands in alphabetischer Ordnung ihrer Ländernamen.
mündet beim Königsftraße ein und macht vor dem Kbnigsbau Halt, feierliche Uebergabe der Bundetzfahne stattfindet, das Weitere über den Weg und die Ordnung des Zuges wird ein besonders ausgegebenes Nach Ankunft des Festzuges auf dem Fest— platze beginnt die Festtafel in der Festhalle⸗
Geschossen wird täglich von Morgens 6 bis 12 Uhr und Nachmittags von Uhr 23 Uhr Mittagstafel in der Festhalle. Abends 8 bis 12 Uhr Militär. Dienstag, 3. August.
keinen Zweifel über ihre Stellung ihre Denkweise und Gemüthsart;
Wefen, in ihrer besondersten Eigen⸗
einzelnen Charakteren er⸗ Spiegelbild einer ganzen Zügen aufgefaßt und er Wahrheit wiedergegeben ist.
„Karavane in der Wüste, von individuelle Charakteristik ab, Beobachtung der Gesammt⸗ Leuten zu verbinden weiß, ziemlich ausschließlich auf die und eminent malerischen Er⸗ phantastischen Gruppen der auf
und vor Allem auch
lau des Himmels erzielt wird. Eine irung einer Fülle lagernder Gestalten,
Kanalisation des Radial⸗ fte des Bauraths Hobrecht und mit
se später aus einer neuen Anleihe für Kosten vorschußweise aus der Anleihe werden, mit einem vom Stadtv. Ull⸗ daß die Arbeiten durch Sub⸗
ach⸗
en zu werden. Diese Deputation (die Br. Baur als Rector Magnificus, ologischer, Prof. Dr. jur. Kuntze als ju⸗ endlich Prof. hischer Dekan) überreichte kraft eines des Professorenkollegiums at eine Urkunde in lateinischer Sprache, daß Se. Majestät allerunterthänigst
sitatis Lipsiensis civibus academicis tum apud exteros rebus nostris bene
Pater Patriae Clementissimus Albertus
narumque artium studia. voluntatem ipsam ban litterarum universitatem
d
invitarétur. Ei igitur desiderio non
zem perbesigne obsecundare inclitam-
das fünfte deutsche Bundes⸗ vom 1. bis 9. August 1875, ist er⸗ wie folgt: 1) Festabzeichen der Comitè⸗ eder tragen auf der linken Brust far— der einzelnen Abtheilungen in erhabener
Farben ihrer Kokarden ausgezeichnet. Centralcomits (deutsche Farben) t (württembergische Landesfarben) Festcomits hochroth; Schießcomits Baucomité blau; Wirthschaftscomits Kommunikations comité violett. Im Bahnhofe — am südlichen Ende — befindet sich das Bureau des haben während des Festes ihren
befindet sich J. ein sowie ein Telegraphen. und Postamt. Bureau bei der Schießhalle. 3) Pro⸗ sttage. Sonnabend, 31. Juli. Feier fremden Schützen im Bahnhofe Abends: Gesellige Unterhaltung bei
Sonntag, 1. August. Festzug, Fest⸗
Beginn des unächst dem Königlichen otel Marquardt in die woselbst die
Zug geht
Abends von 8 bis 12 — Montag, 2. August. Beginn des
2 bis 8 Uhr. Von 12 bis
t
Fortsetzung des Mittagstafel 12 bis 2 Uhr in der
Festhalle. Rofenstein und Wilhelma. Abends 8 Uhr große Gesangsprod uktion sfaͤmmtlicher hiesiger Sängergesellschaften bis 12 Uhr. — Mittwoch, 4. Auaust.
Um 12 Uhr Mittagstafel in der Festhalle. im Königsbau. In der Festhalle findet gleichzeiti Uhr mußsikalische Unterhaltung Fortsetzung hace. Abends nach 8 Uhr lebende Bilder in Per Festhalle. = trag, 6. August.
sich begnügen, die gewöhnlichen Eisenbahnzüge zu benutzen. — 9. August mittags 3 Uhr: Feierliche Vertheilung der ersten 10 Preise auf jeder Festscheibe.
Nachmittags Besuch der Königlichen Schlösser Villa, in der Festhalle von 8 Fortsetzung des Schießens; Abends 8 Uhr Festball von 8 bis 12 statt. — Donnerstag, 5. August. 12 Uhr Mittagstafel in der . Frei⸗ Fertstt unn des Schießens. Um 12 Uhr Mittags afel in der Festhalle. Abends von 7 Uhr an bis 12 Uhr große Musik ·
des Schießens. Um
aufführung jämmtlicher verfügbarer Militärkapellen. — Sonnabend, 7. August. Fortsetzung des Schießens. der Festhalle. — Sonntag, 8. August. die Kirchenzeit. ; 5 Uhr Schluß des Schießens und Militärkenzert in der Festhalle. Am gleichen Tage: ꝛ Aufenthalt in Hechingen, Tübingen und Reutlingen; Abfabrt von , per Extrazug und in Begleitung einer Regiments musik Morgens
hrʒ wohnenden Festgäste; t Befuch der Burg Hohenzollern; Restaurgtion im Schloßhofe; Rück marsch von Hohenzollern um 124 Uhr; Mittagstisch in Hechingen in verschiedenen Lokalen; ten; Festgesellschaft durch die dortigen Sängergesellschaften vor dem Uhland; denkmal und Bankett auf dem Wörth. Abfahrt von Tübingen um 6 Uhr 45 Minuten; Besichtigung der Stadt und Bankett im Garten Des Museums c. Abfahrt von Reutlingen um 9 Uhr 19 Minuten; Ankunft in Stutt⸗ gart il Uhr Abends. b. Festfahrt nach Heilbronn, . t gleitung einer Regimentsmusik Mergens 7 Uhr; berg 8 Uhr 48 Minuten. Rückmarsch nach Heilbronn über den fleine Stunde Wezes)h; um 2 Uhr. Mittagsmahl in verschiedenen Gasthöfen. Heilbronn um 8 Uhr, Ankunft in Stuttgart um 9 Uhr 40 Minuten. AÄUnmerkung: Die Extrazüge sind . Die Karte für die Festfahrt nach Hohenzollern kostet 10 Mark; die nach Weinsberg 8 Mark und begreift je in sich: Eisenbahnfahrt, Musik, Trinkgelder und in Heilbronn). onne auf dem Bureau des Festeomités, untere Neckarstraße 170, zu lösen.
Um 12 Uhr Mittagstafel in Abends von bis 12 Uhr Militärkonzert in der Halle. Fortsetzung des Schießens mit Pause über Mittagstafel um 12 Uhr in der Festhalle. Abends
a, Festfahrt auf die Burg Hohenzollern mit
in Gannstatt zur Aufnahme der dort
kurzer Halt Ankunft in Hechingen 8 Uhr 25 Minuten,
Uhr 30 Minu⸗
Abfahrt von Hechingen um 3 Empfang der
Ankunft in Täblngen um 4 Uhr 10 Minuten; Ankunft in Reutlingen um 7 Uhr 17 Minuten;
Weinsberg (Weibertreu), per Extrazug und in Be⸗ Ankunft in Weins⸗ Bankett auf der Burg „‚Weibertreu“; Wactberg um 11 Uhr (eine
Abfahrt von Siuttgart
Nachmittags: Bankett im Aktiengarten, Abfahrt von
auf 650 Theilnehmer beschränkt.
Mittagstisch mit Wein (in Hechingen und Die Karten find spätestens Donnerstag, 5. August,
Diesenigen Festgäste, welche zu spät zur Anmeldung kommen, müssen Montag, Mittagstafel um 12 Uhr in der Festballe; Nach⸗ Hierauf: Schlußakt des Festes. Abendg freie Vereini⸗ gung in der Festhalle und in den Wirthschaftsgärten der Stadt. An⸗
merkung: I) Bei der Mittagstafel in der Festhalle und Abend von
6 Uhr an auf dem Festplatze (in der Nähe der Bierhalle) und später
wieder in der Festhalle spielt jeden Tag eine Regimentsmusik. 2) Die Vertheilung der ersten 10 geschossenen Becher auf Stand und Feld geschieht sofort nach Erlangung der erforderlichen Punktzahl. Die später geschossenen Becher werden an jedem Tage Mittags 12 und Abends 8 Uhr am Gabentempel abgegeben. 3) Nur bei Vorzeigen der Festkarte wird von den noch zu veröffentlichenden Eisenbahnver⸗ waltungen die in Aussicht gestellte Fahrpreisermäßigung gegeben.
6 *.
Im Wallner -⸗Theater wird, wie die A. A. C.“ aut London, 21. Jun, mittheilt, demnächst eine deutsche Bearbeitung der englischen Posse Brighton“, die im Court Theater in London mehr as 150 Mal gegeben wurde, zur Aufführung gelangen. Den „Bob Sackett⸗ wird Mr. Charles Wyndham, der Londoner Ko— miker, der diese Rolle geschaffen hat, spielen. Die Uehersetzung, bezw. Bearbeitung des Stückes hat dem Vernehmen nach Hr. Direktor Lebrun selber übernommen.
— Das Gastspiel der Wiener Hofschauspieler Dr. Förster und des Ehepaares Hartmann im Natienaltheater wird am 5. Juli beginnen. Dieselkben werden zuerst in Shakespeare's „Heinrich V. nach der Dingelstedtschen Bearbeitung auftreten. Die genannten Wiener Gäste werden auch Wilbrandts „Kampf ums Dasein“, „Lady Tar⸗ tüffe“ und „Pitt und Fox“ zur Aufführung bringen.
Aus Dublin wird gemeldet, daß die greße Feuersbrunst, die in der Racht am Freitag in einem Spirituosenspeicher in Ehgmher⸗ ffreet ausbrach, sich als verheerender erwiesen hat, als anfängli h geglaubt wurde, und erst gelöscht werden konnte, nachdem über 50 Wohnhäuser und viele andere Gebäude, darunter eine große Gerberei, in Asche gelegt worden. Der angerichtete Schaden beläuft sich, un gefähren Schätzungen nach, auf über 100,900 Lstrl. Die Wohnhäuser, deren Insassen Handwerkerfamilien bildeten, waren größtentheils un versichert. Die Noth unter den Abgebrannten ist so groß, daß sofort eine öffentliche Subskription für dieselben ins Werk gesetzt wurde. Menschenleben sind bei der Brandkatastrophe nicht verloren gegangen, dagegen sind drei Personen dem Genuß des heißen Whisky, der in Strömen durch die Straßen rann, erlegen, während siebenzehn andere Jus derselben Ursache in die Dubliner Hospitäler aufgenommen wer— den mußten.
Der klimatische Gebirgs ⸗ Kurort Johannisbad liegt im böͤhmsschen Riesengebirge, 2060 Fuß uber der Meeresfläche. Seit 1859 bis 1874 ift der Besuch von 434 Familien mit 80s Personen bis auf 919 Familien mit 1937 Personen gestiegen. An Kurmitteln bietet Fohannnisbad außer dem Klima, dessen mittlere Saison⸗Tem⸗ peratur 14 Gr. R, beträgt, Milch und Molke von Ziegen, namentlich seinen Sprudel, eine erdig alkalische Eisenquelle von 234 Gr. R., ferner die Kaiserquelle, eine Eisenquelle von 4 Gr. R., erstere wird zum Baden und Trinken, letztere nur zum Trinken benutzt. Ein Dampfbad ist vorhanden, ebenso alle Vorrichtungen und Anlagen für Falte und warme Wannenbäder, Douche 24. Die Kurtaxe I. Klasse beträgt für eine Person 5 Fl. und an Mustktaxe 3 Fl, jedes weitere über 12 Jahr alte Familienglied, sowie höhere Bedienstete einer . zahlen 2 Fl. Kurtaxe und 14 Fl. Musiktaxe. Für die II. Klasse fellen sich entsprechende Beträge auf 3, 2. 15 und 1 Fl, für die III. Klasse 2, 1, L und 1 Fl. Die Preise der Bäder schwanken zwischen 70 und und 30 Kr. Johannisbad empfiehlt sich bei Lungentuberkulose, Krank⸗ heiten des Herzens und der großen Blutgefäße, Apoplexien, Emphysem der Lunge, Neigung zur Dissolntion der Säfte, Rheumatismus, Mi⸗ gräne, Hysterie u. s. w. Ausführlicheres bietet die von dem Bade⸗ arzte Saäͤnitäts-⸗Rath Dr. Kopf verfaßte wissenschaftliche Darstellung „Der Kurort Johannisbad in Böhmen, Die Brochure ist zum Preise von 1 Fl. — 29 Sgr. durch die Badeverwaltung zu beziehen.
Der Fremdenbesuch in Teplitz besteht, wie all jährlich, größten theils auzs Norddeutschen; sehr schwach ist diesmal Rußland vertreten, während im Vorjahre schon Anfangs Juni zahlreiche Vertreter des⸗ selben erschienen waren. Unter den bis jetzt hier Angekommenen be— findet sich auch bereits ein erheblicher Theil von Stammgästen; es läßt sich aber nicht leugnen, daß sowohl Kurgäste als Vergnügungs⸗ reifende den Aufenthalt möglichst beschränken und daß sich überhaupt ein gewisses Sparsystem offen kundgiebt. Uebrigens bleibt die Frequenz gegen jene des Vorjahres keineswegs zurück. Es finden fetzt gewöhn lich 24 Konzerte (8 der Militärkapellen des 42. und 73. Infanterie Regimentes und 16 des Teplitzer Badeorchesters) statt.
Redacteur: F. Preh m.
Berlin Fern der Grpedifion (Resseih. Bruüa. W. El ner.
Drei Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage)
86
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M 145.
Deutsches Reich.
ü ehh ,,, ie Postverbindungen ng orderney gestalten sich währ Zeit vom J. bis einschl. 14. Juli wie J,. J A. Von Norden nach Norderney. I. Auf dem Wege über Norddeich: Von Norden nach Nord⸗ deich mittelst Personenpost bez. Privat-⸗Personenfuhrwerks, von Nord⸗ deich nach Norderney mittelst Dampfschiffes. Die Abfahrt von Norden erfolgt! am 1. Juli 9 Uhr Vorm., am 2. Juli 7 Uhr Vorm. am 3. Juni 198 Uhr Vorm., am 4 Juli 113 Uhr Vorm ., am 5. Juli 14 Uhr Vorm; am 6. Juli 129 Uhr Nachm., am 7. Juli 1 Uhr Nachm., am 8. Juli 15 Uhr Nachm., am 9. Juli 29 Uhr Nachm., am 10. Juli 3 Uhr Nachm., am 11. Juli 4 Uhr org. und 4 Uhr Nachm., am 12. Juli 5 Uhr Morg. und 5 . Nachm., am 13. Juli 6 Uhr Morg. und 6 Uhr Nachm., am 14. Juli 76 Uhr Vorin. und 7 Uhr Nachm. Diese Verbindung wird zur Beförderung von Brief, und Fahrpostgegenständen benutzt. Die Fahrzeit beträgt ven Norden nach Norddeich ungefähr 4 Stunden, von Norddeich nach Norderney ungefähr 49 Minuten.
II. Auf dem Wege über Hage, Hilgenriedersyhl und durch das Watt:. Mittelst einer täglichen Personenpost, deren Be⸗ förderungszeit ungefähr 4 Stunden betragt. Die Abfahrt von Nor den erfolgt: am 1. Juli 1 Uhr Nachm', am 2. Juli 11 Uhr Nachm., am 3. Juli 2K Uhr Nachm., am 4. Juli 3 Uhr Nachm., am 5. Juli 34 Uhr Nachm., am 6. Juli 44 Uhr Nachm., am 7. Juli 5 Uhr Morg., am 8. Juli 55 Uhr Morg,, am 9. Juli 6e Uhr Morg, am 19. Juli 7 Uhr Vorm. am 11. Juli 8 Uhr Vorm., am 12. Juli . Ühr Vorm., am 15. Juli 1091 Uhr Vorm., am 14. Juli il6 Uhr Vorm. Diese Verbindung wird zur Beförderung von Brief ⸗ und Fahrpostgegenständen benutzt.
. ö 33 a e wn eg ,
Mittelst der Dampfschiffe der Ems - Dampfschiffahrts ⸗ Gesell⸗ schaften, deren Abfahrt stattfindet: am 2. Juli 2 Liner n 3. Juli 24 Uhr Nachm, am 7. Juli 1 Uhr Vorm, am 8. Juli 115. Uhr Vorm., am 9. Juli 14 Uhr Vorm am 19. Juli 1 Uhr Nachm., am 11. Juli 26 Uhr Nachm, am 12. Juli 123 Uhr Rachm, J. . 21 . . n Juli 56 Uhr Nachm. Diese
erbindung wird zur Briefpostbeförderung benutzt. ie zei beträgt ca. 3 bis 4 Stunden. ! . . O. Von Geestemünde nach Norderney.
Mittelst eines Dampfschiffes des Norddeutschen Lloyd, welches aus Geestemünde abfährt: am 1. Juli 3 Uhr Morgens, am 3. Juli 44 Uhr Morg, am 6. Juli 64 Uhr Morg, am 8. Juli 7 Ühr Vorm; am 10 Juli 9 Uhr Vorm, am 13. Juli 12 Uhr Mittags. Diese Verbindung wird zur Briefpostbeförderung benutzt. Die Fahrzit beträgt 44 bis 6 Stunden. Wie sich die Verbindungen vom 15. Juli ab gestalten, darüber bleibt weitere Bekanntmachung vorbehalten.
Oldenburg, den 18. Juni 1875.
Kaiserliche Ob er⸗Poft ⸗Direktion.
Königreich Preußen. 3. , die neuen Coupons zu dem vormals Herzoglich nassaui
4x igen Staate Anlehen von 1 000,000 Fl. — rinnen en Serie II. Nr. 1— 8 nebst Tglons, werden vom 1. Juli J. J. ab bei dem Bankhause der Herren M. A. von Rothschild K Söhne in Frank— furt ] M. ausgereicht werden.
Es können diese Coupons auch durch die Königlichen Regierungs⸗ Hauptkassen und die Königlichen Bezirks Hauptkassen zu Hannover, Lüneburg und Osnabrück bezogen werden. Wer die Coupons durch eine dteser Kassen beziehen will, hat derselben die alten Talons mit einem doppelten Verzeichnisse einzureichen.
Das eine Verzeichniß wird, mit einer Empfangsbescheinigung versehen, sogleich zurückgegeben und ist bei Ausreichung der neuen Coupons wieder abzuliefern. ;
Formulare zu diesen Verzeichnissen sind bei den genannten Pro— vinzialkassen unentgeltlich zu haben. Der Einreichung der Schuld⸗ verschreibungen bedarf es zur Erlangung der neuen Coupons nur dann, wenn die alten Coupons Anweisungen abhanden gekommen sind; in diesem Falle sind die betreffenden Dokumente an das Königliche e , , zu Wiesbaden mittelst besonderer Eingabe ein— zureichen.
Die entstehenden Portokosten haben die Empfänger der neuen Coupons zu ersetzen.
Wiesbaden, den 1. Juni 1875.
Der Regierungs⸗Präsident. v. Wurmb.
Per son al- Ver änder nngen.
Königlich Prenßische Armee. Beamte der Militär-BVerwaltung. Durch Verfügung des Kriegs -⸗Ministeriums.
Den 4. Juni, Fingado, Pfarrer in Sulzfeld, Großherzog thum Baden, zum Div. Pfarrer der 28 Dip, erngunt.
; Den 6. Ju ni. Seydel, Sec. Lt. a. D., Zahlm. beim Gren. Regt. Nr. 6, der Abschied mit der gesetzlichen Pension ertheilt. Dr. Bauer, Div. Pfarrer der 28. Div., behufs Uebertritts in ein Civil⸗ Pfarramt ausgeschieden.
. . Nachweisung der bein Sanitäts Corps pro Monat Mai 1876 eingetretenen
P * , .
Durch Verfügung Sr. Excellenz des Herrn Kriegs ⸗Ministers.
Den 11. Mai. Dr. Sach se, Assist. Arzt ir vom e e Drag. Regt., behufs Wahrnehmung einer vakanten Stabsarzt⸗Stelle zum medizin. chirurg. Friedrich⸗Wilhelms-Institut vom 15. Mai er. ab kommandirt.
Durch Verfügung des General⸗Stabsarztes der Armee.
Den 5. Mai. Pr, Zaddach, Unterarzt im Drag. Regt. Nr. 3 am 31. Mai er. zur Reserve entlassen. .
Den 14 Mai. Dr. Köhler, Unterarzt vom 3. Garde Regt. z. J, vom 1. Mai er. ab mit Wahrnehmung einer bei seinem Truppen⸗ theil vakanten Assist. Arzt⸗Stelle beauftragt.
Den 18. Mai. Dr. Schnier, bisher ein jähr. freiwill. Arzt im Füs. Regt. Nr. 40, vom 1. Mai er. zum Unterarzt des aktiven Dienst⸗ standes ernannt und mit Wahrnehmung der bei dem Regt. vakant. Assist Arzt Stelle beauftragt.
Den 25. Mai. Dr. Philippi, Unterarzt vom Inf. Regt. Nr. 17, mit Wahrnehmung einer bei dem Regt. vakant. Assist. Arzt⸗ Stelle beauftragt. Dr. Heinrici, Unterarzt vom, Gren. Regt. Nr. I, mit Wahrnehmung der bei dem Regt. vakant. Assist. Arzt · Stelle . M pr Ri h
en 26. Mai. Dr. Kling holz, bisher einjähr. freiwill. Arzt vom Feld⸗Art. Regt. Nr. 22, unter zel hn iht 2 zum 35 Regt Nr. 53, vom 1. Juni cr. ab zum Unterarzt ernannt und mit Wahrnehmung einer bei letztgenanntem Truppentheil vakanten Assist.
Arzt⸗Stelle beauftragt. Den 29. Mai. Strube, Unterarzt vom Füs. Regt. Nr. 37,
Berlin, Mittwoch, den 23. Juni
Gest orben:
Den 2. Mai. Dr. Lieberkühn, Ober⸗Stabarzt 2. Kl. Renté. Airzf des . Fei Art. giegisg. Rr. ö
Königlich Bayerische Armee.
Abschiedsbewilligungen. Im stehenden Heere. Durch Allerhöchste Verfügung.
Den 10. Juni. Baumgartner, Pr. Lt. vom 12. Inf. Regt., Zu mpf, Sec. Lt. vom 8. Inf. Regt, Kolb, Zeng Lt. vom Fest. Art. Depot Ingolstadt, mit Pens, bei zurückgelegter Gesammt— dienstpflicht auf Nachsuchen mit der Erlaubniß zum Tragen der Uni— form ,,
en 12. Juni. Ferchel, Pr. Lt. zur Disp.,, mit Pension und der Erlgubniß zum Tragen der Uniform . 6.
Den 16. Juni. Oertel, Sec. Lt. vom 4 Inf. Regt, auf Nachsuchen mit dem Vorbehalt der gesetzlichen Wehrpflicht entlassen.
Den 14. Juni. Hemmerich, Port. Fähnr. vom 4. Inf. Regt, auf Grund des 5. 17, Absatz 5 der Verordnung über die Er⸗ gänzung der Offiziere des stehenden Heeres von der geen, enthoben.
In der Reserve und gandwehr.
Den 10 Inni. Ottmann, Landw. Pr. Lt. des 1. Pion, Bats,, mit Pension bei zurückgelegter Gesammtdienstpflicht auf Nachsuchen mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform verabschiedet.
Den 15. Juni. Hertrich, Rel. Sec Lt, det 2. Inf. Regts, Schönweitz, Res. Sec. Lt. des J. Train-Bats,, bei zurückgelegter Gesammtdienstpflicht auf Nachsuchen verabschiedet.
Im Sanitäfts-Corps. Durch Allerhöchste Verfügung.
Den 19. Juni. Dr. Stammler, Res. Unterarzt vom; Landw. Bezirk Landshut, Dr., Voßschulte, Dr. Birmans, Molitor und Winter, Res. Unterärzte vom Landw. Bezirk München, zu Res. Assist. Aerzten 2. Klasse befördert. Dr. Potschweid, Res. Unterarzt vom Landw. Bezirk Würzburg, zum Unterarzt im 6. Inf. Regt. König von Preußen ernannt.
Den 13. Juni. Niedermayr lin fahr freiwill. Arzt des 6. Inf. Regts. zum Unterarzt im 15. Inf. Regt. König Albert von Sachsen ernannt.
Beamte der Ailitär-= . Durch Allerhöchste Verfügung.
Den 12. Juni. Braun, Geh. Registrator und Kanzlei Rath vom Kriegs Minist, auf die Stelle des Ober⸗Registrators und Archi- vars daselbst berufen. Rächl!, Geh. Sekretär zum Geh. Registrator im Kriegs Minist. ernannt, Roßmann, Kanzlei⸗Sekr. vom Milit. Bezirksgericht Germersheim, zum Registrator beim Gen. Kommdo. des ö . p ert
en 16. Juni. Zech, Garn. Verwalt. Inspektor von München, zum Garn. Ver walt. Ober ⸗Inspektor in Augsburg befördert. . e i⸗ ner, Buchhalter von der Gen. Milit. Kasse, zum Garn. Verwalt. Inspektor in München mit dem Range nach dem Garn, Verwalt. Inspektor Niedermaier ernannt. Winterhelsd, Buchhalter von der Corps-Kriegskasse des J. Armee⸗-Corps, in gleicher Eigenschaft zur Gen. Milit. Kasse versetzt. Seiz, Buchhalter extra statum, in die hierdurch bei der Corps Kriegskasse des L. Armee⸗Corps vakant wer- dende statusmäßige Stelle eines Buchhalters eintreten zu lassen.
erwallung.
Statistische Nachrichten.
Die Frequenz der Studirenden an, der Universität München während des Sommersemesters 185 stellt sich wie folgt: S808 Bayern, 294 Nichtbayern, zusammen 1012, und zwar: Theologen 69 Bayern, 5 Nichtbayern — 74; Juristen: 157 Bayern, 63 Nicht- bayern — 20; Kameralisten; 2 Bayern, 6 Nichtbayern — 8; Mediziner: 29090 Bayern, 61 Nichtbayern — 261; Philosophen: 351 Bayern, 54 Nichtbayern — 405; Forftkandidaten: 8 Bayern; Pharmazenten: 21 Bayern, 13 Nichtbayern — 36. (Neu immatri⸗ kulirt wurden: 64 Bayern, 69 Nichtbayern — 133. Im Ganzen Studirende gegen das Wintersemester weniger: 96 Bayern.
— Im Jahre 1874 wurden in der englischen Münze kri⸗ tische Geldmuͤnzen im nominellen Werthe von 2,405,368 Pfd. Sterl. geprägt. Die Prägung von Goldstücken umfaßte im genannten Jahr z20 713 Sovereigns und 1,8844532 halbe Sovereigns. Diese Ziffern stellen sich sehr beträchtlich unter der durchschnittlichen Goldprägung eines Jahres, die auf 5 Millionen Pfd. Sterl, gerechnet werden mag, aber es war in 1871 und 1872 sehr viel Gold geprägt worden und der Import australischer Sovereigns und halber Sovereigns in die Bank von England, der sich in 184 auf 1,972 000 Pfd. Sterl. bezifferte, trug in merklicher Weise zur Aufrechterhaltung der für die Cir⸗ kulation in England erforderlichen Goldzufuhr bei. Etwa Zweidrittel des in der Goldprägung von 1874 gebrachten Edelmetalles bestand aus leichtem Golde, das zur Umprägung in die Münze gesandt wurde. Die Prägung von Silbermünzen in 1874 war groß; sie überstieg im Werthe 874 00 Pfd. Sterl. In den öffentlichen Ver— kehr gelangten I, 145 Pfd. Sterl,, davon 188,000 Pfd. Sterl. für die Kolonien. Die Ausgabe umfaßte nahezu 200,000 Pfd. Sterl. in halben Kronen, deren Prägung wieder aufgenommen worden. Der Begehr nach Dreipennystücken hat sich bemerkenswerth vergrößert und über 4 Millionen Stück wurden in 1874 für die Circulation im Inlande und in den Kolonien ausgegeben. Während des Jahres wurden im Vereinigten Königreiche abgenutzte Silber⸗ münzen im Betrage von über 150,000 Pfd. Sterl. dem Verkehr ent⸗ zogen. Die Münze war außer Stande, der Nachfrage nach Kupfer⸗ münzen zu entsprechen, in Folge dessen 100 Tonnen von den Herren Heaton u. Co. in Birmingham geprägt wurden. Diese Münzen tra⸗ gen zum Unterschiede von den in der Königlichen Münze fabrizirten das Münzzeichen ‚„“ unter der Jahreszahl. Während des Jahres wurden über 21 Millionen Kupferstuͤcke geprägt. Die Operationen der Münze ergaben nach Abzug aller Unkosten einen Reinertrag von 264435 Pfd. Sterl. für das Jahr. Der amtliche Bericht, der diese Statistiken liefert, e n. u. A., daß die englische Münze veraltetere und unwirksamere Maschinen als irgend eine andere Münze in Europa, die von Konstantinopel nicht ausgenommen, besitzt, in Folge dessen nur ein einziges Metall auf einmal geprägt werden kann.
Gewerbe und Gandel.
In der Sitzung de s Aeltesten Kollegiums der Ber⸗ liner Kaufmannschaft vom 21d. M. wurde u. A. beschlossen, den Vereingmitgliedern des Märkischen Zieglervereins als Ker— porationg. Mitgliedern oder als nicht korporativen Börsenbesuchern unter den bekannten Bedingungen Zutritt zu den allgemeinen Böͤrsen⸗Ver⸗ sammlungen zu gewähren, um ihre Kaufs ⸗ und n , , da⸗ elbst erledigen zu konnen. Der Ernennung von Maklern, falls das edürfniß dargelegt werde, stehe unter Einhaltunglder dafür bestehenden ö Bedingungen nichts im Wege. — Einer Eingabe der
andelskammer zu Trier an die betreffenden Reichs⸗ und Staats
zum Fuß ⸗Art. Regt. Nr. J versetzt.
1878.
der Konkurrenz des amerikanischen Hemlodleders hutreten vermag sich das Kollegium nicht anzuschließen. — Aus der vormaligen Lage der Gesetzgebung bei Errichtung der hiesigen kaufmännischen Korporation und einer damals bestandenen Kontrole der Handelsgehülfen hatte sich bis auf die neuere Zeit eine Konzession erhaiten, welche dem Hrn. G. A. Weber eine gewisse amtliche Autorisation zur Vermittelung von Engagements don Handlungès= e . verlieh. Diese Autorisation ist durch die völlig geänderten
erhältnisse hinfällig geworden, und das Kollegium hat daher be⸗ schlossen, Hrn. Weber von den ihm durch Verfügung des Kollegiums übertragenen Obliegenheiten zu entbinden, so daß derselbe auch bei Annoncirung seiner merkantilischen Versorzungsanstalt die Bezeich⸗ nung, daß sie unter Autorisation der Aeltesten een wegzulassen hat.
— Die außerordentliche Generalversammlung der Aktionäre der Berlin Anhaltischen Eisenbahn erledigte die Tagesordnung durch Annahme des bekannten Antrags der Verwaltung, hetreffend die Freirung einer Prioritäts⸗Anleihe im Betrage von 30 Mill. Die Genehmigung zur Aufnahme der Anleihe erfolgte ohne Debatte mit 60 gegen 150 Stimmen. Mit welchem Zinsfuß man die Anleihe ausstatten wird, steht noch nicht fest, einige Mitglieder, der Verwal⸗ tung sind für 4 *, andere für 4, und es wird auf weitere Verhand- lungen innerhalb des Verwaltungtraths ankommen, welcher Modalität man den Vorzug geben wird.
— Der Geschäftsbericht der Märkisch-Posener Eisen⸗ bahn ⸗Gesellschaft giebt folgende Daten. Es wurden im letzten Jahre 651,451 Personen (gegen 648, 880 im Vorfahre) 5,696,328 Etr. Frachtgüter (gegen 36505135 Ctr. im Vorfahre, 49 537 Ctr. Passa⸗ gier⸗ Gepäck, 1909 Ctr, Eguiyvagen, 11.970 Ctr. Eisenbahn ⸗Fahrzeuge und 516,517 Stück Vieh befördert. Die Gesammteinnahme aus dem Personenverkehr bezifferte sich auf 347,327 Thlr., der Güterverkehr erbrachte o5lg311 Thir, die verschiedenen Einnahmen bez fferten sich auf 54,571 Thlr., in Summa 921.219 Thlr. oder 1595 Thlr, mehr, als im Vorjahre. Die Betriebtzausgaben betrugen 598,098 Thlr. oder 25698 Thlr. mehr, als im Vorjahre. Die Ausgaben vertheilen sich mit 51, sis Thlr. auf die allgemeine Verwaltung, mit 209,952 Thlr. auf die Reserve Verwaltung, mit 329,564 Thlr. auf die Sransport- Verwaltung und mit 6757 Thlr. auf restliche Ausgaben. Gegen das Vorjahr haben sich die Ausgaben um 1213 X erhöht und betragen dieselben 648 „ der Gesammteinnahmen gegen 57,2 in 1873. Der von den Gesammteinnahmen von 925946 Thlr. incl. 4735 Thlr. Uebertrag aus dem Vorjahr nach Abzug der Ausgaben von bos, 098 Thlr. verbleibende Ueberschuß von 3277348 Thlr. hat in folgender Weise Verwendung gefunden; 50, 009 Thlr. zur Verzinsung der Priori⸗ täts-Anleihe, 13,573 Thlr. Einlage in den Reservefonds, S0, 000 Thlr. Einlage in den Erneuerungsfonds, 5000 Thlr. Rücklage in den für Mitbenutzung des Bahnhofes Posen errichteten Spezialreservefonds und 53000 Thlr. für den Amortisationsfonds der hproc. Prioritãtsg- Anleihe, so daß als Reinertrag 174,275 Thlr. verbleiben. Hiervon ab die Eisenbahnsteuer mit 4238 Thlr., restiren 170036 Thlr, welche mit 169,166 Thlr, als Dividende à 2 auf die Stamm · Prioritãten . und mit 870 Thlr. auf laufende Rechnung vorgetragen
rden.
¶ In der Generalversammlung der Angermünde⸗ Schwedter Eisenbahn-Gesellschaft wurde über die Lage des Unternehmens Bericht erstattet und demgemäß beschlossen, einer auf den 31. Juli einzuberufenden ferneren Generalversammlun einen Antrag wegen Emission einer Anleihe zu unterbreiten. r e Anleihe, deren Ueber⸗ nahme im Betrage von 26 009 Thlr, durch die Berliner Handels⸗ Gesellschaft bereits gesichert ist, soll, zur Konsolidirung des Unter⸗ nehmens dienen, und nach ihrer Negociirung wird es alsdann möglich sein, die bereits festgesetzte Dividende von 3x* auf die Stamm⸗Priori⸗ täten zur Vertheilung zu bringen. Schließlich wurde Hr. Paul Kuczynzki als neues Mitglied in den Aufsichtsrath berufen.
Der Bruttoertrag der Ostrau⸗Friedlander Eisen bahn während des abgelaufenen Betriebsjahres wird mit 218,033 Fl. be⸗ ziffert, wovon nach Abzug der Betriebs- und allgemeinen Auslagen ein Nettoerträgniß von 5694 Fl. erübrigt. Hierzu der Uebertrag vom Jahre 1873 per 5275 Fl. ergiebt einen disponiblen Betrag von 10,69 Fl, und nach Abzug der für Einlösung des Jannarcoupons mit je J Fl. per Aktie verausgabten 6165 Fl, einen Gewinnst von 4804 Fl. Der Verwaltungsrath beantragt, hiervon den Julicoupon der emittirten 6165 Stück Aktien mit je 0 Kr. — 3087 Fl, 30 Kr. einzulösen, so daß die Dividende einer Ex igen Verzinsung des Aktien⸗ kapitals entspricht, und den Rest von 1756 Fl. auf neue Rechnung vorzutragen. Der Antrag wurde von der Generalversammlung nach vorhergegangener Ertheilung des Absoluteriums an den Verwaltungs⸗ rath ohne Debatte einstimmig angenommen. .
— In der Generalversammlung des J. Schaaffhansenschen Bankvereins wurde Bericht über die Lage des Geschäfts und die Aufstellung der Bilanz erstattet, demzufolge alle Verlusfte der Bank während des letzten Geschäftsjahres auf das Konto der zweifelhaften Debitoren übertragen und durch Zuschreibung auf Deleredere Konto entsprechend berücksichtigt sind. Außerdem ist, für weitere Schãden durch Abschreibungen außerhalb der von früheren Jahren übernom⸗ menen Kapitalreserve Sorge getragen worden. In der Bilanz er= scheinen diese Abschreihungen nicht, das Reserve⸗Konto ist von 2.285, 000 Thlr. im Vorjahre nur auf 2,294 000 Thlr., das Delcredere⸗ Konto von 6955300 Thlr. nur auf 924531 Thlr. gestiegen, und auch der Posten „zweifelhafte Debitoren“ ist nur wenig, von 574753 auf 593,432 Thlr. erhöht. Im Uebrigen meint die Direktion, daß der zu erwartende Ausfall auf dem Konto der zweifelhaften Debitoren höͤchstens 566,130 Thlr. be⸗ tragen wird, so daß für etwaige künftige Schäden das um 229 000 Thlr. erhöhte Delcredere⸗Konto genügende Deckung bieten würde. Das Effekten. Konto der Bank hat eine sehr starke Erhöhung erfahren, von 1 935509 Thlr. auf 3,151,156 Thlr.; in demselben befinden sich für 562,833 Thlr. Staatspapiere und Obligationen, 369,381 Thlr. Bankaktien, 333,272 Thlr. Eisenbahnaktien und Aktien von Transport⸗ Gesellschaften, 123 632 Thlr. Kuxe⸗ und Kohlenaktien und endlich 1798035 Thlr., Aktien verschiedener industrieller Unternehmungen. Die Debitoren sind gegen das Vorjahr vermindert; sie betrugen 1873 in Summa 23, 438, 090 Thlr. und beziffern sich pr, 1874 auf 19, 295,727 Lbfr, Webittten ln laufender Rechnung un is 6s. Thlr. Sebi. ren für geleistete Avals, zusammen auf 23, 010, 894 Thlr.
— Auf den am 11. und 12. d. M. in Stralsund abgehal⸗ tenen Wollmarkt sind 8304 Ctr. gebracht und bis 2 ca. 000 Ctr. verkauft. Als Durchschnittspreis ist 168 M anzunehmen, der höchste Preis war 180 , der niedrigste 150 * Das Schur gewicht war 5x größer, als im vorigen Jahre.
Hamburg, 22. Juni. (W. T. B) In der heutigen. Ge⸗= neralversammlung der Aktionäre der Brasilianischen Bank waren 18,845 Stimmen Gon 25,000) vertreten. Direktor H erstaitete im Namen des Aufsichtsrathes einen eingehenden zericht über die gegenwärtige mißliche Lage der Bank, vl. durch die jüngste unglück ic Katastrophe in Brasilien herbeigeführt worden ist, und beantragte schließlich, daß die Versammlung die Einsetzung
entgegen
fünf Personen und
einer ,, Revisionskommission von wel Erfatzmännern beschlleßen, dagegen mit Räücksicht auf die augen =
licklichen unklaren Verhältniff⸗ von einer Beschlußfassung über die Auflöfung der Gesellschaft zur Zeit absehen möge, bis man sich durch die , Untersuchung die nöthige Klarheit über die mate⸗
behörden um Erhöhung des Eingangszolles auf Sohlleder, um
rielle 3 der Bank verschafft habe. Beide Anträge wurden ohne jegliche Debatte einstimmig angenommen.