1875 / 157 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 07 Jul 1875 18:00:01 GMT) scan diff

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Beamten in Ausübung seines Berufes oder in Beziehung

aufnahme vor der Hauptverhandlung zu stellen habe. §. 162 blieb unverändert. Ein Antrag, nach dem Vorbilde der öster⸗= reichischen Strafprozeß⸗Ordnung einen Beschluß der Raths kammer wegen Eröffnung des Hauptverfahrens nur dann eintreten zu lassen, wenn der Beschuldigte dem desfallsigen Antrage der Staatsanwaltschaft widerspricht, wurde abgelehnt, ebenso ein Antrag, wonach die Einstellung des Verfahrens ohne Zuziehung der Rathskammer vom Untersuchungsrichter verfügt werden foll, wenn Letzterer mit dem Staatsanwalt ein⸗ verstanden ist. Die Kommission ging sodann zum vierten Ab⸗ schnitt (Entscheidung über die Eröffnung des Hauptverfahrens) über. 5. 165 führte zu längerer Erörterun darüber, ob mi dem Anirage auf Eröffnung des , eine Anklage⸗ schrift einzureichen sei. Von mehreren Seiten erklärte man sich gegen die Art, in der bisher zu breite und dem Beschuldigten präfudizirende Anklageschriften häufig abgefaßt seien, von an⸗ deren Seiten aber glaubte man des Mißbrauchs wegen die an sich richtige Terminologie des Entwurfs nicht beseitigen zu sollen. Schließlich wurde 8. 163 mit einem Zusatzantrage des Abg. Struckmann, wonach das Gericht die Voruntersuchung unter Umständen auch mit einem bloßen Einstellungsbeschlusse beschließen kann, angenommen.

Se. Majestät der König haben die Provinzial⸗ ordnung und die damit zusammenhängenden Verwaltungs⸗ gesetze vom 29. Juni d. J. in Ems vollzogen.

Nach einem Spezialerlaß des Ministers des Innern vom 8. März d. J. kann die General⸗Transport⸗Instruktion, da sie kein eigentliches Gesetz, sondern nur eine Anweisung für die Behörden ist, auch nicht als eine Quelle gesetzkräftiger materieller Bestimmungen darüber:

wer die durch den Transport eines Gefangenen ver⸗ ursachten Kosten definitiv zu tragen, oder zu erstatten, verpflichtet sei? gelten (Restript vom 13. März 1837 von Kamptz Annalen S. 193).

Die Beantwortung der Frage, wer die Transportkosten zu tragen hat, wird vielmehr in jedem einzelnen Falle von den gesetzlichen Vorschriften, welche auf denselben anwendbar sind, abhängen, ohne daß es dabei auf die bisher in einzelnen Orten stattgehabte Observanz ankommen kann. Dem⸗ 5 hat der Minister durch seinen Erlaß vom 7. April 1872 bestimmt, daß die Kosten des Trans⸗ portes der im 5. 38 des Gesetzes vom 8. März 1871 er⸗ wähnten Personen aus dem Gerichtsgefängnisse in das Arbeitshaus dem Staate zur Last fallen, und daß die Stadt⸗ gemeinden nicht verpflichtet sind, gegen Gewährung einer tax⸗ mäßigen Vergütung die erforderlichen Mannschaften zu Trans⸗ porten dieser Art zu gestellen.

Das Gleiche gilt von den gerichtlich verurtheilten Verbrechern. Der Transport derselben nach den Strafanstalten ist ein Theil der Strafvollstreckung und es fallen mithin, wie die Kosten der Vollstreckung im Allgemeinen, so auch die Kosten des Trang⸗ portes nach der Strafanstalt, wo die Strafe verbüßt werden soll, der Staatskasse zur Last, wie in dem Erlaß vom 9. Oktober 1857, Ministerialbl. S. 170 anerkannt worden ist.

Hinsichtlich der Verpflichtung, die erforderlichen Transporteure zu beschaffen und die gegen die bisherigen Sätze erforderlichen Mehrkosten zu berichtigen, kommen dieselben Grundsätze zur An⸗ wendung, wie hinsichtlich der im 8. 38 des Gesetzes vom 8. März 1871 erwähnten Personen, da in dem einen wie in dem anderen Falle die Staatskasse zur Kostentragung verpflichtet ist und die Gemeindebehörden der Orte, wo Königliche Polizeibehörden vor⸗ handen sind, zur Ermittelung der erforderlichen Transporteure nicht angehalten werden können. (Erlaß vom 27. April und 31. Mai 1872.)

Das Recht, die Strafverfolgung wegen einer, einem

auf denselben zugefügten Beleidigung zu beantragen, steht, nach einem Erkenntniß des Ober⸗Tribunals vom 2. Juni d. J., jedem Vorgesetzten des Verletzten selbständig zu; der höhere Vorgesetzte wird also dadurch, daß der Verletzte den von ihm gestellten Strafantrag mit Genehmigung seines unmittel⸗ baren Vorgesetzten zurückgenommen hat, nicht behindert, seiner⸗ seits rechtzeitig einen neuen Strafantrag zu stellen.

Der Kaiserlich russische Gesandte am Großherzoglich hessischen Hofe, Graf Osten⸗Sacken, ist gestern Nacht hier an⸗ gekommen und im Hotel Royal abgestiegen.

Der Polizei⸗Präsident v. Madai hat einen achtwöchent⸗ lichen Urlaub angetreten und begiebt sich nach Kissingen, Wäh⸗ rend seiner Abwefenheit werden die Präsidial⸗Geschäfte im hiest⸗= gen Polizei⸗Präfidium vom Ober-Regierungs⸗Rath Freiherrn v. Hertzberg besorgt.

Kiel, 6. Juli. (Kieler Ztg.) Die Brigg „Rover“ befand sich gesten in Warnemünde und wird voraussichtlich bis zum 10. d. hier eintreffen.

Bayern. München, 5. Juli. Se. Majestät der König Ludwig wird sich am 7. d. M. von Schloß Berg auf einige Tage nach Linderhof und von dort zu längerm Aufenthalt nach Hohenschwangau begeben. Prinz Karl von Baden kam heute Morgens von Baden⸗Baden hier an und setzte nach einer kleinen Spazierfahrt durch die Stadt die Reise nach Wien fort. Im Auftrage Sr. Majestät des Königs ist Prinz Luitpold in Begleitung seiner beiden Adjutanten heut Abends St Uhr über Simbach nach Wien abgereist, um an der Be⸗ gräbnißfeier des Kaisers Ferdinand theilzunehmen. Der Mi⸗ nisterial⸗Rath Dr. Huller und der General⸗Intendant der Hof⸗ musik und Direktor an der Königlichen Musikschule, Freiherr v. Perfall, zu München, haben sich nach Würzburg begeben, um wegen der beabsichtigten Reorganisation des dortigen Königlichen Musikinstitutes Erhebungen zu pflegen. Die Münchener „Neuesten Nachrichten! vom 1. Jnli veröffentlichen den Aufruf des Ausschusses des liberalen Vereins für das bayerische Oberland, welcher die Wähler auf⸗ fordert, nur Männer, die nicht am Verrath des Vaterlandes mitarbeiten, sondern solche, die dem Grundsatze huldigen, welchen König Ludwig J. im Jahre 1814, als er noch Kronprinz war, „Wir wollen Deutsche sein und Bayern bleiben“,“ zu wählen.

Baden. Karlsruhe, 5. Juli. Se. Großherzogliche Hoheit der Prinz Karl, begleitet von dem Ritimeister v. Friedrich vom 3Z. badischen Dragoner⸗Regiment Nr. 22, hat sich in verflossener Nacht nach Wien begeben, um Sr. Majestät dem regierenden Kaiser von Desterreich, König von Ungarn Franz Josef ein Kondolenzschreiben Sr. Königlichen

Apostolischen Majestät weiland des Kaisers Ferdinand von Oesterreich, Königs von Ungarn, zu vertreten und. sämmt⸗ lichen Mitgliedern der Kaiserlichen Familie zu kondoliren. Am 29. Juni wurde in der den Alt katholiken überwiesenen Pfarrkirche zu Furtwangen von Pfarrer Rieks der erste alt⸗ fatholische Gottes dienst gehalten. Seit dem 27. Juni ist ein Geiftlicher Arnold (aus Tyrol) eingetroffen und hat die Seel⸗ sorge der Altkatholiken Furtwangens übernommen. Vor dem Schwurgericht zu Constanz kam am 26. v. M. die Anklage gegen Pfarrer Johann Martin Schlener von Krumbach wegen öffentlicher Aufreizung zu Gewaltthätigkeiten gegen die Alt⸗ katholiken und Kanzelmißbrauchs zur Verhandlung. Derselbe wurde von den Geschwornen für schuldig befunden und vom Gerichtshof zu 4 Monaten Festung und in die Kosten verurtheilt.

Mecklenburg. Schwerin, 6. Juli. Se. Königliche Hoheit der Großherzog ist heute Morgen von Rudolstadt wieder in Raben⸗Steinfeld eingetroffen. Der Oberst⸗Lieute⸗ nant z. D. von Mentz, Kommandant der Festung Dömitz, hat, unter Verleihung des Charakters als Oberst, auf sein An⸗ fuchen den Abschied erhalten; an seiner Statt ist der Königlich preußische Major a. D. Allmer zum Kommandanten der Festung Dömitz ernannt worden.

Sach sen⸗Weimar⸗Eisenach. Weimar, 5. Juli. Bei der neulich gemeldeten Anwesenheit des spanischen Gesand⸗ ten zum Zweck der Ueberreichung seiner Kreditive hat derselbe Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzog im Auftrage des Königs Älphons XIi. den Orden des goldenen Bließes über⸗ reicht. Dem Vernehmen des „Dr. J.“ nach findet die Investi⸗ tur, zu welcher Herr Merry y Colomb wieder fich hierher be⸗ giebt, Ende dieses Monats in Eisenach statt.

Sach sen⸗Meiningen⸗Hildburghausen. Meiningen, 4. Juli. Die Vorsynode hat in der verflossenen Woche ihre Berathungen erheblich gefördert. Die Meinungsverschiedenheiten, welche sich in der Debatte über die Bestimmung des Entwurfes der Synodalordnung, daß das Bekenniniß nicht Gegenstand der Gesetzgebung sein solle, geltend machten, fanden schließlich ihren Ausgleich in dem vom Referenten vorgeschlagenen Zusatz, daß durch diese Bestimmung die freie Forschung in der Schrift und die Fortbildung der Lehre nach deren Ergebnissen nicht beschränkt werden sollte. Im Laufe dieser Woche dürfte die Vorsynode ihre Berathungen beendigen.

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Oesterreich Ungarn. Wien, 6. Juli. Ueber die An⸗ kunft und den Empfang Sr. Kaiserlichen und König⸗ lichen Hoheit des Kronprinzen des Deutschen Reiches und von Preußen meldet die „Wien. Abendpost“ Folgendes: Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit ist heute Morgens um S3 /g Uhr mit dem Courierzuge der Nordwestbahn hier angekom⸗ men, um an dem Leichenbegängnisse Sr. Majestät des Kaisers Ferdinand Theil zu nehmen. Um 8 Uhr 15 Minuten fanden Sich Se. Majestät der Kaiser in der Obersten⸗Uniform des Königlich . Kaiser Franz⸗Grenadier⸗Regiments und mit dem Großkordon des Schwarzen Adler⸗Ordens geschmückt, in Begleitung Sr. Excellenz des General⸗Adjutanten FM. Freiherr v. Mondel, Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten die Durch⸗ lauchtigsten Erzherzoge Karl Ludwig, Ferdinand, Groß⸗ herzog von Toscana, Karl Salvator, Johann Salvator, Wil⸗ helm, Friedrich, Leopold, Sigismund, Heinrich und Rainer und Se. Königliche Hoheit der Durchlauchtigste Erzherzog Franz, Herzog von Modena ein. Es warten anwesend Ihre Excellenzen der Statthalter Conrad Freiherr v. Eybesfeld, der Landes⸗Kom⸗ mandirende F3M. Freiherr v. Maroicie, der Herr Polizei⸗Prä⸗ sident Ritter v. Marx, das Personale der Deutschen Botschaft sowie die zur Dienstleistung zugetheilten Offiziere ꝛc.

In der Bahnhofhalle hatte früher eine Ehren⸗Kompagnie des Infanterie Regiments Erzherzog Albrecht Aufstellung ge⸗ nommen. Von den erschienenen Höchsten Herrschaften trugen Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten die Durchlauchtigsten Srzherzoge Karl Ludwig,. Wilhelm und Leopold die preu⸗ ßische Uniform. Als der Zug in die Bahnhalle eingefahren war, eilten Se. Majestät der Kaiser sofort auf den Hof⸗Salonwagon zu, aus welchem Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz Friedrich Wilhelm in der Obersten⸗Uniform seines öoͤsterreichischen Infanterie⸗Regiments heraustrat.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit Kronprinz Friedrich Wilhelm stellte nach der herzlichen Begrüßung, während welcher die Musikkapelle die preußische Volkshymne spielte, Höchstseine Begleitung: den General der Infanterie von Blumenthal, Major v. Unruhe, Major v. Liebenau und Hof⸗Marschall Grafen Eulen⸗ burg, Sr. Majestät dem Kaiser vor. Die Allerhöchsien Herr⸗ schaften schritten sodann die Ehren⸗Kompagnie ab und verließen den Bahnhof. An der rechten Seite Sr. Majestät fuhr der Hohe Gast in einer offenen zweispännigen Equipage in die Hof⸗ durg. In den Straßen bildete ein zahlreiches Publikum Spalier.

Nach einer Mittheilung der „Wien. 3.“ hatte sich die Ankunft Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit in Folge eines bei Znaim gefallenen Wolkenbruchs um etwas verspätet.

(W. T. B.) Unter Betheiligung der gesammten Be⸗ völkerung hat heute das Leichenbegängniß des Kaisers Ferdinand in programmmäßiger Weise stattgefunden. Unter dem Geläute der Glocken sämmtlicher Kirchen bewegte sich der mit acht Rappen bespannte Trauerwagen von der Hofburg in die Kapuzinerkirche, woselbst der Sarg nach der Einsegnung durch den Kardinal Fürst⸗Erzbischof in der Gruft beigesetzt wurde. In der Kapuzinerkirche waren anwesend der Faiser und die Kaiserin, sowie fämmtliche Mitglieder des Kaiserhauses, der Kronprinz des Deutschen Reichs und von Preußen, der Kron⸗ prinz von Italien, der Großfürst⸗Thronfolger von Rußland mit shren Gefolgen, der Prinz Luitpold von Bayern, sowie die übrigen zur Bestattungsfeier hier eingetroffenen fremden Fürst⸗ lichkeiten; ferner die Vertreter der Könige von Sachsen und Belgien, der päpstliche Nuntius, die Mitglieder des Reichs⸗ Ministeriums und der beiden Landes⸗Ministerien, der Bürger⸗ meister von Wien, der Landes⸗Marschall, die Generalität, das gesammte diplomatische Corps, die Kardinäle von Wien, Prag und Gran und viele Bischöfe und Prälaten. Alle Straßen, welche der . passirte, waren von einer unabsehbaren, dichtgedrängten theilnahms vollen Volksmenge besetzt.

Wie die, Wiener Zeitung“ meldet, ist Prinz Nicolaus Wrede zum österreichisch⸗ungarischen Generalkonsul in Belgrad ernannt worden.

Die ins Stocken gerathenen Verhandlungen über die Reyvision des österreichisch⸗ungarischen Zoll⸗ und Han⸗ delsbündnisfes soll nach einer offiziösen Meldung des Pesti Naplo⸗ gestern wieder aufgenommen werden. In Folge Aufforde⸗ rung des oͤsterreichischen Handels⸗Ministers vom 28. Juni hat das

zu senden. Die Sektions⸗-Räthe Matlekovich und Merfurt reisten dieserwegen nach Wien. Die ungarische Regierung hat der österreichischen Regierung ein Memorandum übersendet, in welchem fie ihre prinzipiellen Ansichten über das ganze Zollbündniß aus⸗ einandersetz. Die Konferenzen werden jetzt, nach dem „Naplo“, kaum mehr als ein bis zwei Tage in Anspruch nehmen.

= 7. Juli. (W. T. B.) Der Großfürst⸗Thronfolger von Rußland ist heute Vormittag 106574 Uhr vom Nordbahn⸗ hofe aus Wien abgereist. Der russische Botschafter in Wien sowie FM. von Ramberg, welcher in Vertretung des Kaisers erschienen war, geleiteten denselben bis zum Bahnhof.

Großbritannien und Irland. London, 5. Juli.

Der Großherzog von Mecklenburg-⸗Strelitz ist in Lon⸗

don, woselbst sich feine Gemahlin bereits seit längerer Zeit befin—

det, angekommen. Die Königin hat Sir Henry Ernst Bul⸗

wer zum Gouverneur der Kolonie Natal ernannt.

J. Juli. (W. T. B.) In der Sitzung des Unter⸗

hauses erklärte Cochrane, daß er die Aufmerksamkeit des

Hauses auf die Fortschritte Rußlands in Central asien

zu lenken wünsche und beantragte die Vorlegung der auf die

Okkupation Khiwas durch Rußland bezüglichen Korrespondenz.

Bei Begründung seines Antrages wies Eochrane auf die Ge⸗

fahren einer weiteren Ausdehnung Rußlands im Orient hin,

weiche nicht blos einen Angriff auf Britisch⸗Indien wesentlich

erleichtern, sondern auch für den Handel Englands verderblich

werden könne. Der Redner wandte sich darauf gegen die seit⸗

herige, unthätige Politik der englischen Regierung und wies dar⸗

auf hin, daß Rußland aller gegentheiligen Zusicherungen der

rufsischen Regierung ungeachtet seit 1871 wesentliche Fortschritte

emacht habe. Seines Erachtens sei es wünschenswerth, daß Eng⸗

and auf irgend welche Abmachungen oder Traktate mit Ruß- land fich nicht einlasse, im Gegentheil scheine es

ihm dringend geboten, daß England vollständig freie

3 behalte. Afghanistan sei der Schlüssel zur Stel⸗

ung Englands in Äfien und es müsse alles nur irgend Mög⸗

liche gethan werden, um den Einfluß Englands dort zu be⸗ festigen. Er sei der Ansicht, daß der bevorstehende Besuch In⸗

biens durch den Prinzen von Wales zur Erreichung dieses Zieles

wesentlich beitragen werde. Nach einer kurzen Debatte erklärte der Unter⸗Staakssekretär im Ministerium des Auswärtigen, Bourke, er könne sich zu einer weiteren Veröffentlichung der auf den Vertrag mit Khiwa bezüglichen Korrespondenz, inso⸗ weit letztere nicht bereits publizirt worden, nicht verstehen. Es

seien Mittheilungen und Depeschen zwischen England und Ruß⸗2 land über die centralasiatische Frage im Allgemeinen gewechselt worden, dieselben seien aber noch nicht reif zu einer Veröffentlichung. Sobald die hierzu passende Zeit ge⸗ kommen sei, würden diese Schriftstücke dem Parlamente vorgelegt werden. Das englische Volk werde sicher da⸗ mit einverstanden sein, daß die Regierung über den Charakter der gewechselten Schriftstücke nicht vorzeitig sich auslasse. Die Beziehungen Englands zu Rußland seien die freundschaftlichsten, er glaube nicht, daß Rußland die Hintergedanken hege, die man ihm zuschreibe. Die englische Regierung sehe die Frage teines⸗ wegs mit Gleichgültigkeit an, aber bis jetzt könne sie in dem Vorschreiten Rußlands in Centralasien nichts weiter als einen Umstand erblicken, der zur Aufschließung der Hülfsquellen der centralafiatischen Länder führen werde. Die Regierung sei mit der Regierung von Indien darüber einverstanden, daß es gelte, Afghanistan zu stützen und zu erhalten, und theile andererseits die Ansicht Rußlands, daß die Existenz eines gewissen Zwischen⸗ rayons zwischen der russischen und der britischen Grenze eine Noth⸗ wendigkeit sei. Die Regierung wolle aber auf ein bezügliches formelles Abkommen mit Rußland sich nicht einlassen, das sie in der Freiheit ihrer Aktion beschränken würde. Sie behalte sich vor, Bündnisfe mit den Vöͤlkerschaften Centralasiens abzu⸗ schließen. Von Cochrane wurde darauf der gestellte Antrag zurüͤck⸗ gezogen.

Frankreich. Versailles, 6. Juli. (BW. T. B.) In der heutigen Sitzung der Nnútion alversamm lung wurde zunächst der Handelsvertrag mit Anam ratifizirt. Bei der darauf fort⸗ gesetzten Berathung des Gesetzentwurfes betreffend die neuen Sisenbahnen in Flandern und der Pikardie wurde ein Amen⸗ dement des Deputirten Paris, die Konzession für die neu zu bauenden Eisenbahnlinien der Rordbahngesellschaft zu er⸗ theilen, mit 317 gegen 294 Stimmen abgelehnt. Dagegen wurde der Entwurf der Kommission, nach welchem die Konzession für die genannten Linien der pikardisch⸗flandrischen Eisenbahngesell⸗ schaft überlassen werden sollen, angenommen. Der Minister für die öffentlichen Arbeiten hatte das Amendement des Deputirten

sei bereit, fich der Entscheidung der Nationalversammlung in dieser Frage zu fügen.

Die Gruppe Lavergne hat sich nunmehr über die Frage der Auflösung der Nationalversammlung schlüssig ge⸗ macht und fich wie das rechte Centrum dafür erklärt, die Prü⸗ fung dieser Frage bis nach Votirung des Wahlgesetzes zu ver⸗ iagen. Die der Linken angehörigen Bureaug haben beschlossen, demnächst den Antrag einzubringen, die Nationalversammlung im Oktober aufzulösen.

Spanten. Madrid, J. Juli. (B. T. B.) Wie der Regierung zugegangene Nachrichten melden, hat der Car⸗ listen⸗Ehef Dorregaray mit 14 Bataillonen, welche fast die gesammten Streitkräfte der Carlisten in Ara⸗ gonien und Valencia ausmachen, in Eilmärschen die Eisen⸗ bahn von Huesca nach Lerida. zwischen den Stationen TardientVa und Selgun überschritten und darauf die Richtung nach Barbastro eingeschlagen. Man vermuthet, Dorregaray werde sich nach Seu Urgel wenden, da es für ihn unmöglich ist, sich ohne Kavallerie in dem ebenen und überdies der Regierung zugethanen Lande zu halten. Dorregaran hat in einem einzigen Tage 90 Kilometer zurückgelegt. Durch seinen Abzug werden die 4 Provinzen, welche bisher von den Carlisten besetzti waren, wieder völlig frei.

Nach in Perpignan eingegangenen Nachrichten aus Le Perthus (Departement Pyrenees orientales) vom J. Juli haben die Carlisten in einer Stärke von 1200 1500 Mann mit mehreren Geschützen seit dem 6. Abends Junquera, dessen Besatzung aus 1500 Mann besteht, angegriffen.

San Sebastian, 6. Juli. (W. T. B.) Der Vater des Prätendenten Don Carlos, Infant Johann, ist gestern Abend

auf dem Bahnhofe von Hendaye verhaftet und heute früh durch den Unterpräfekten nach Bayonne abgeführt worden. Der . e Milltärgouverneur hat der hiefigen Munizipalität, weil

e 6h weigerte, zur Ausführung der Anordnungen der Regie⸗ rung und des Civilgouverneurs mitzuwirken, eine Geldstrafe auferlegt, die Mitglieder der Munizipalität haben darauf ihre Stellen niedergelegt. Die gesammte übrige Bevölkerung ist mit

Hoheit des Großherzogs zu überreichen und Höchstdenselben bei der feierlichen Beisetzung der Leiche Sr. Kaiserlich⸗Königlich

ungarische Ministerium beschlossen, zu der auf gestern anbe⸗ raumten gemeinfamen Zoll⸗ und Handelskonferenz seine Vertreter

dem energischen Vorgehen der Militärbehörden einverstanden.

Paris unterstützt, jedoch zugleich die Erklärung abgegeben, er

Die Fregatte, Vietoria“ ist eingetroffen, um die Zerstörung der carlistischen Hafenplätze vollends zu Ende zu führen. 6 .

bardement von Hernani wird fortgesetzt.

Italien. Rom, 6. Juli. (W. T. B) Das Kapitel von Sanct Peter wird auf Wunsch des Papstes am Donnerstag eine feierliche Messe für den verewigten Kaiser Ferdinand

celebriren. Numänien.

neuen Zolltarife ausgesprochen.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 4. Juli. Der Reg. ⸗Anz.“ veröffentlicht das folgende Telegramm aus Warschau, vom 2. Juli: Se. Majestät der Kaiser stellte gestern Morgen mit der gesammten in Warschau stehenden Ka⸗ vallerie und reitenden Artillerie ein Exerzitium an. Am Abend beglückte Se. Majestät einen vom Warschauer General⸗Gouver⸗ neur gegebenen Rout mit seiner Gegenwart. Anläßlich des Ablebens Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich Ferdinand l. wurde eine am 30. Juni begonnene Hoftrauer auf 28 Tage angesetzt, Der Vize⸗Direktor des Departements des Justiz⸗ Ministeriums, Wirkliche Staatsrath Ssaburow, ist zum Ku⸗ rator des Dorptschen Lehrbezirks ernannt worden. Wie die „N. Z.“ meldet, ist der Prokurator des St. Petersburger Be⸗ Rirksgerichts, Coni, zu seinem Nachfolger im Departement des Justiz⸗Ministeriums auser ehen, während Schelechowsky, Gehülfe des Präsidenten des St. Petersburger Bezirksgerichts, zum Prokurator dieses Gerichts ernannt werden foll. Im Uebungslager bei Warschau sind, wie dem „Golos“ ge⸗ schrieben wird, in diesem Jahre 66 Bataillone Infanterie, 52 Batterien mit 416 Geschützen, 32 Schwadronen und 10 Ssot— nien Kavallerie zusammengezogen. Diese Truppen liegen theils in Warschau selbst, theils in der nächsten Umgegend.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 7. Juli (W. T. B.) Se. Majestät der König ist gestern Abend auf der Fregatte „Vanadis“, begleitet von der Fregatte „Sankt Olaf und dem Kanonenboot „Blenda“ nach Rußland ab⸗ gereist und begiebt sich zunächst nach Riga.

Amerika. Die „Anglo Brazilian Times“ me ö j . .

In Uruguay ist eine Revolution ausgebrochen, indem i Theil der Blanco's mit den meisten e n , n Sturz 6 n stehenden Regierung verband. Dies hat eine Panik unter den zahl⸗ reichen brasilianischen Besitzern uruguitischer Güter hervorgerufen, die mit ihrem tragbaren Besitzthum nach Brastlien verziehen.

. Afrika. Nach Berichten aus der Capstadt hat di Legislatur der Cap⸗Kolonie am 3 Juni . uisdk er etwa zwei Drittel des zwischen dem Quai und Natal liegenden Gebiets, das bisher als unabhängig von der britischen Herrschaft erachtet wurde, in Besitz zu nehmen. Der so unter die Colonialherrschaft gebrachte Landesstrich ist von etwa 140 000 Kaffern bevölkert. Er ist unter den Namen Nomansland und Fingoland bekannt.

Von dem Postbuch zum Gebrauch für das Publik

in Berlin ist soeben im Verlage der hf ber osku ber m,

. v. Decker) die neueste, nach den Bestimmungen des Berner eltpostvertrages bearbeitete Ausgabe (Juli 1875) erschienen.

Statistische Nachrichten.

Den Statistiken des „Bureau Veritas“ zufolge gin während des Monats Mai 8 Segelschiffe zu . nen f 43 englische, 8 französijche, 6 amerikanische, 5 niederländische, 4 deutsche 2österreichische, 2 belgische, 2 griechische, 2 norwegische, 2 spanische, Ldänisches, 1 italienisches, 1Lrussisches und 1 türkisches. In diefer Anzahl sind 13 Fahrzeuge inbegriffen, die als verschollen gelten. Gleichzeitig fanden 18 Dampfer ihren Untergang, und zwar 6 ame⸗ rikanische, 6 englische, 2 deutsche, I französischer und 1 schwedischer. = Nach der im vorigen Jahre vorgenommenen Volkszählung . ö 333,550 Einwohner, wozu noch 1759 Ausländer . In einem an das britische Auswärtige Amt gerichtete = lichen Rapport aus Washington wird erwähnt, daß 1 i * ungefähr 44000 Einwand erer mangelnder Beschäftigung halber aus den Vereinigten Staaten nach Europa zurückgekehrt sind.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Dem Afrikagreisenden Dr. Nachtigal ist im Allerhöchsten trage unterm 16 Juni d. J. folgendes Schreiben , . heimen Kabinets · Raths Wilmowzki zugegangen: Dem freudigen Interesse, folgend, mit welchem Se. Majeftät der Kasser und König Ihre glückliche Rückkehr von Ihren afrikanischen Forscherreisen be— grüßt haben, hegen Se. Majestäͤt den innigen Wunsch, daß es Ihnen vergönnt sein möge, in der wiedergewonnenen deutschen Heimath mehrere Jahre ungestörter Ruhe zu genießen, um unter der noth⸗ wendigen Pflege Ihrer Gesundheit die Früchte Ihrer mühseligen Forschungen in wissenschaftlichen Ausarbeitungen der Verwerthung gie fdr. Se. Majestät legen den höchsten Werth darauf diesem Wunsche auch in thatsächlicher Weise Ausdruck zu geben und Ihrerseits dazu beizutragen, daß Sie Sich der Durchführung Ihrer Arbeiten in freier unabhängiger Weise widmen können. In diesem Sinne haben Se Maßestät mit wahrem Vergnügen auf eine vom e e fle befürwortete Anregung der deutschen geographischen Hesellscha ten eingehend, Ihnen zunächst für das Jahr 1875 den Betrag von 6900 Mark aus Mitteln des Deutschen Reiches zu be— 26 geruht. Indem ich es mir zur besonderen Freude gereichen asse, Sie von diesem wohlverdienten Beweise Allen höchster Theil⸗ . zu setzen benachrichtige ich Sie ergebenst daß y 6. ordnung durch den Herrn Reichskanzler getroffen . Im Laufe deg vorigen Jahres hatte sich zu O ; ein Verein zur Herstellung der dortigen e. . . . . unter Melac zerstörten Katharinenkirche, eines der herrlichsten . deutscher Gothik, gebildet, und geruhten Se. Majestät der ell auf ein Immediatgesuch des Bauvereins, der Erhal⸗ ung des klassischen Denkmals Allerhöchst Ihr volles Interesse zuzu— r,. und die eventuelle Gewährung eines Beitrages aus den Dis posi⸗ , . bei der Reichshauptkasse in Aussicht zu nehmen, falls die Je bhafiun der zum Aufbau nbthigen Mittel nachgewiesen werde. 3. Anstcht des Reiche kanzler⸗Amteg wurde daher die Aufstellung z . Bauprogrammes und Kostenüberschlages veranlaßt und sind die 85 ichen e nnftz in der Kirche öffentlich ausgestellt worden. ie Bauzeit ist auf 12 Jahre berechnet und sind die Kosten der Herti lung des zu erhaltenden Theiles der Kirche auf 130 009 M, rn nschlazt Auch die hessische Regierung wird das Unternehmen e, . soll dem nächsten . eine Anforderung zur Bewilli⸗ , größeren Summe zur Herstellung der Kirche vorgelegt In der letzten, am 3. Juli abgehaltenen Sitzung der Ber⸗ lin er Gesellschaft für Erdkunde berichtete ö in, Dr. v. Richthofen über den internationalen geographi⸗ . Kongreß in Paris und die damit verbundene Autjstellung, 2 des verhältnißmäßig sehr späten Bekanntmachungstermines

; Bukarest, 7. Juli. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer hat sich für die Suspendirung der

kommenden Institute, Gesellschaften und Behörden gesichert ist. Der Vorsitzende der deutsch⸗afrikanischen Gesellschaft, Professor Dr. Neumgyer,. berichtete in derselben Sitzung über den Stand der deutschen Expeditionen an der afrikanischen Wesküste. Für die in diesem Jahre heabsichtigte große Expedition des Dr. Güßfeldt von der Station Chinxoxo aus nach dem Inneren war eine große Anzahl von Trãgern (umanos) angeworben, von denen aber leider der größte Theil, meist durch ungünstige Gesundheitsverhältniffe, sich untauglich für die schwere Aufgabe erwies. So niederschlagend diefe Nachricht war, so glaubte der hiesige Vorstand doch auf dem nun einmal betretenen Wege verharren zu sollen und ermächtigte den Dr. Güßfeldt demgemäß zum Vorgehen. Mittlerweile sind vom 6. Mai d. J. ausführliche Berichte mit der Nachricht eingetroffen, daß Dr. Güßfeldt frischen Muthes und in wesentlich gebesserter Gesundheit sich mit ca. 30 Trägern zum Aufbruch in das Innere entschlossen habe und seine Reise Mitte Mai anzutreten gedachte. Güßfeldt beéabsichtigte, diese Expedition ohne europäische Begleitung (Hr. Pechuel ⸗Lösche und Major v. Mechow) anzutreten und Dr. Falkenstein, der Wichtigkeit der Station Chinxoxo entsprechend, an dieser zurückzulassen. Von Letzterem und Dr. Pechuel. Lösche sind gleichfalls umfassende Berichte eingegangen und reiche Sammlungen als ahgesandt gemeldet worden. Im Ganzen also ist der Stand dieser Expedition günstiger, als man hier nach den vorletzten Nachrichten hoffen zu dürfen glaubte. Von Pr. Lenz, am Gamboen sind günstige. Nachrichten eingetroffen. Er rüstet sich zu einer neuen Expedition in das Innere des Landes. Den von ihm lebend gefangenen Gorilla hat er nach einer Station am Oyowee gebracht und nach Europa expedirt, so daß die Ankunft dieses intereffanten Thieres in näͤchster Zeit zu erwarten steht. —Von Major von Homeyer, der sich am füdlich- sten befindet, ist der afrikanischen Gefellschaft keine direkte Kunde zu— gegangen. Man glaubt, daß die von dem 6 für die Gesellschaft bestimmten Briefe persöoͤnlich an den früheren Vo sitzenden, Profefsor Bastian gerichtet waren, der vor einigen Wochen nach Südamerika aufgebrochen ist, und daß dieselben ihm dahin nachgeschickt worden seien. Wie Homeyer seiner . geschrieben, befindet er sich wohl . eine größere Expedition in das Innere zu unter⸗ Auf dem Territorium des Rittergutes Jakobs dorf bei der Stadt Winzig in Schlesien, wurde im vorigen Spätsommer eine heid⸗ nische Begräbnißstätte aufgedeckt, in welcher man außer gewöhnlichen Urnen auch sehr selten vorkommende bemalte vorfand. Neuerdings veranstaltete Nachgrabungen haben noch mehrere dergleichen Urnen und außerdem bronzene Schmucksachen, steinerne Streitäxte u dgl. J ö. . gefördert. Das 8. Mittelrheinische Musikfest in Mainz hat mit dex Aufführung des „Paulus“ von mal i am 4. J. glãͤn⸗ zenden Anfang genommen. Die Solisten sowohl wie der über 700 . irg en nen, mit einer Frische, mit einer Hin daß das Publikum ; in j = 3 3a . fast nach jeder Nummer in jubeln Richard Wagner schreibt an ein Comitsmitglied d Wiener Wagnervereins aus Bayreuth: Im Juli . . Proben mit den Solosängern und treffen Fr. Friedrick Materna, die Herren Niemann, Betz ze. demnächst hier ein. Die Orchesterproben folgen vom 1. bis 15. August. Vier Mitglieder des Wiener Hof— obern Theaterorchesters betheiligen sich an denselben, Kapellmeister Hanns Richter wird die diessährigen Schlußproben und im nächsten Jahre die Aufführung des Bühnenfestspieles von der zweiten Woche des Monats August, ab, dirigiren. Die Bayreuther Baumeister schlagen die Kosten für die Herstellung eines Hotels mit 405 Zimmern und 690 Betten auf 220090 Fl. an. Der Gasthofsbesitzer Albert will die Bewirthung übernehmen und die Zimmer miethweise auf 6 Wochen möbliren. Die Bauunternehmung verlangt nur die Ga— rantie der Zinsen des Baukapitals, die Hälfte würde die Stadt Bayreuth gemeinsam mit mehreren Bürgern übernehmen. Noch im Juli soll der Bau beginnen, eventuell hat das Einführungseomits in nn n, , . Gäste privatim unterzubringen. er Fürstlichen Gäste werden ĩ ĩ = reuther k n. sein. ö ie die „Jen. 3. mitgetheilt, hat der Ober ⸗Appellations⸗ gerichts Rath Prof. Dr. Endemann ei ð ĩ i ü Bonn . und angenommen. w Die Universität zu Freiburg, an der Spitze der Prorektor Leopold Heinrich Fischer und der Dekan der e ien , 3. 4 an. , . hat ö. 21. Juni 1875 in feierlicher e r. Eduard Lasker, honoris l e , rend. causa zum Doktor der Nach der „Neustrel. Ztg.“ beabsichtigt Se. Königli ĩ der Großherzog von n,, . d, n. burger Dom, der in seinen Nn, ,, . von Heinrich dem Löwen erbaut worden, einer völligen Restauration zu unterwerfen. Mit der— selben ist der ftrelitzsche Ober⸗Baurath Daniel beauftragt. Die spaͤter angebguten, den Dom auch nach Außen verunzierenden Seitenschiffe und Kapellen und ebenso der Einbau in die fürliche Vorhalle sollen entfernt und die jetzt in einem Seitenschiff aufgestellts Sigel in das Dauptschiff. unter den Thurm verlegt werden. Gleichfalls sollen die künstlerisch höchst merkwürdigen Reste der aus der frühesten Zeit der Kirche stammenden Chorstühle und die jetzt zu Beinen roh gear— beiteter Bänke dienen, mit den alten Wappen der fogenannten? Ka— p 3 mem 6 zusammengestellt werden. In Eisenach wird jetzt mit erneuertem Eifer die Erricht des Denkmals für den daselbst 1685 geborenen . h. ger ing gefördert, Liszt hat den Ertrag von der Aufführung seines Orato— riums „Die heilige Elisabeth“ in Hannover mit 660 6 dem Bach—ↄ Denkmal gewidmet. Am 36. Junk hat der Eisenacher Musikderein unter 1 von hervorragenden Kräften der Weimarischen Oper die „Johannispasston von Joh. Seb. Bach unter Leitung des Pro⸗ fessors Thüreau zum Besten des Bach. Denkmal zur Aufführung ge⸗ bracht. Man hofft, daß zum 200. Geburtstag, dem 2. März 1885 die e . , wird i. können. . Vie englische Regierung hat beschlossen, einen Kommissar ernennen, der England bei der be n e n Aus stellung f . bindung mit dem internationalen Kongreß der geographi-— rn e r , , oll. Der Kommissar wird Athen zufolge der Oberst Lieutenant T. ti vom . , sein. t . 6. Montgometie Die franz is en Theilnehmer an dem letzten archäolo— gischen Kongreß in Stockholm haben den k in hr 1 eine Nachbildung der milesischen Venus in Bronze geschenkt. . Die Mitglieder der Hissarschen Expedition, welche am Mai aus Karschi in der Richtung nach Gusar aufgebrochen waren sind nach den letzten Nachrichten der ‚Turk. 3. glücklich auf einem in ger fbr . 1 . , . angekommen. Ueber . ie edition von dort aus ei ird, i noch 2. . r,. , Die Nrn. 46 bis 53 der „Wissenschaftlichen Bei⸗— a6 der Leipziger Zeitung“ enthalten folgende 6 Een Zur Vorgeschichte der Abtretung von Venetlen an Italien. n die Sommerfrische! von Prof. Dr. C. Reclam. Aufführungen des Bachvereins, von Oscar Paul. Neue Aufklärungen . Wallenstein. Ein Besuch der Bonanza in Revada. = Herzog . Friedrich Franz von Anhalt ⸗Dessau und Johann Joach m inckelmann. Die Finanzen Desterreichs, vom Grafen von Müli⸗ * . , . ein oberlausitzer Städtebild. Bad Nauheim von Br.

Aus allen Theilen der Provinz Brandenb jetzt Nachrichten, welche einstimmig 16 da . a. . 6 daselb

e igt hat. Auch in und um Potzd ĩ Gegend von Nauen ist viel Unheil angerichtet . 9 Aus Darm stadt, 5. Fuli, schreibt man den N. Hess. Volksbl.“ ängs der ganzen Bergstraße hat das gestrige Wet ker fürchter⸗

. onnersta t Feld und 8e.

die Ausftellung auch deutscherseitz hoch reichlich und ĩ h he ut b t werden werde, da die Betheiligung der wichtigsten, hier * .

Am 1. d. M. herrschte längs des Genfer Seeg ein so ge⸗ waltiger Sturm, daß in der Nähe von Lausanne von einem Cut zug einige Wagen aus den Schienen gerissen wurden.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Ueber die Frequenz der Königlichen landwirthschaft⸗ lichen Akademie Proskau und der wissenschaftlichen g n , der daselbst Studirenden berichtet der derzeitige Direktor, Geheimer Regierungs⸗Rath Dr. H. Settegast, daß die Akademie im gegenwaͤr⸗ tigen Sommersemester von 89 Studirenden mit Einschluß von 9 Hospi—⸗ tanten besucht wird. Seit dem Bestehen der Akademie hat nur ein Sommersemester (1865) eine stärkere Frequenz aufzuweisen gehabt. Am Ende des vorigen Winterhalbjahres unterwarfen sich 3 Studi— rende nach Absolvirung des 2jährigen Kursus der Prüfung; dagegen . ; ö Schluß des gegenwärtigen Semesters 16 Studirende ins

Die Statuten der Akademie enthalten über die wissenschaftli Vorbildung der Eintretenden folgende Ben immung: n e, 6. Nachweis eines bestimmten Grades schulwissenschaftlicher Vorbildung nicht verlangt, so muß doch ausdrücklich hervorgehoben werden, daß die Akadem e bei den Studirenden Reife des Urtheils und Kenntnifse in dem Maße voraussetzt, um den akademischen Vorträgen ohne Ech wierigkeit folgen und daraus den rechten Nutzen ziehen zu köunen.! Es ist nicht ohne Interesse, einen Aufschluß darüber zu erhalten, welche Deutung dieser Hinweis auf die erforderliche wissenschaftliche Vorbildung im Publikum er— fahrt und inwiefern sie im Einklange mit den Ansprüchen der Akademie steht Für die Hörer derselben während des Winter— Semesters 187475 und des gegenwärtigen Halbjahres geftaltet sich der Grad wissenschaftlicher Vorbildung, in Prozenten ausgedrückt, wie folgt: 1) Durch Privatunterricht, in Buͤrgerschulen, Vorberei⸗ tungs Aastalten und im Kadettencorps vorgebildet 145; 2) früher Offiziere in der Linie 3 05x; 3) in Realschulen J. Ordnung und Gymnasien vorgebildet: a. aus der Tertia abgegangen 3, 905 *, b. aut der Sekunda abgegangen 3436*, C. aus der Prima abgegangen

16,03 3, 4. mit dem Zeugn ß der Reife 3206. Aus dieser Zu⸗ sammenstellung ergiebt sich, daß die Zahl der wissenschaftlich niet ausreichend Vorgebildeten verhältnißmäßig gering ist.

Die „Darmst. Ztg“ veröffentlicht folgende Aufforderung: In Dresden hat sich unterm 15. März d. J. unter der Vorstand— schaft des bekannten Waidmannes und interessanten Berichterstatters seiner afrikanischen Jagden und Reisen, Grafen von Krockow, ein deut scher Jag dschutz verein gebildet. Zwecke desselben sind: I) gegenseitigs Unterstützung mit Hülfe der Staatsbehörden bezüglich der Durchführung der Gesetze über Jagdpolizei und Wildschonung, 2), energisches Vorgehen gegen Wilddieberei und Jagdkontraventionen mit gesetzlichen Mitteln, 3) Mittel zu ergreifen gegen Verwerthung von Wild, welches unrechtmäßiger Weise oder zur Schonzeit erlegt wird, H treue Jagdschutzbedienstete zu belohnen, 5) darauf hinzuwir⸗ ken, daß ein einheitliches Jagdgesetz zu Stande komme. Nachdem ich auf Wunsch des Praͤsidenten die Funktion als Landesvorftand übernommen habe, so lade ich diejenigen Herren Waidmänner, welche hesagtem Vereine beitreten wollen, hiermit ein, ihre Mitgliedschaft bei mir anmelden zu wollen, der ich jederzeit bereit bin, auf Wunsch die Statuten des Vereins zu übersenden. Als Lasten werden bezeich- net: 5 „M einmaliges Eintrttggeld, sowie 5 M jährlicher Beitrag. Für die Karte werde ich nach Anmeldung besorgt sein.

Erbach, den 27. Juni .

. . berhard, Graf zu Erbach⸗Erbach.

. Die Rotz krankheit unter den Pferden, . seit längerer Zeit in Malmöhus Län in Schweden geherrscht hat und daselbst noch immer zahlreiche Opfer verlangt, hat sich nunmehr auch nach Kristianstads Län verbreitet und ist befonders unter den , . . mit solcher Heftigkeit auf⸗ getreten, daß man befürchtet, schließlich sämmtli f i⸗ ments een. zu müssen. ö 6 Ceylon ist von einer Rattenplage heimgesucht, die den Kaffeeplantagen auf der Insel vielen Saane ö,. 6 Pflanzer 1 e,. auf 9. de, gekommen, des Nachts die

Plantagen von Kulis mit „Tamtams“ durchstreichen zu ; Geräusch die Ratten verscheucht. J

Gewerbe und Sandel.

In einer am 5. d. M. abgehaltenen Sitzung des Ve =. tungsraths der Berl in⸗Anhaltischen Ire n, gn n mn, einigte man sich zu dem Entschluß, die neuen Prioritaäͤtzobligationen in Form eines 43prozentigen Papieres zur Emission zu bringen. Ueber den Zeitpunkt der Emisston, sowie über die Modalitäten der- selben, wurde noch kein Beschluß gefaßt. Außerdem lag in der— selben Sitzung noch eine Anfrage des Handels. Ministeriums zur Be⸗ ,,. . Ee, . etwa 9. Berlin ˖ Anhaltische Gesellschaft t Uebernahme des Baues einer Eisen Wi . . w, wen senbahn von Wittenberg nach —— Am Sonnabend wurde, wie man der „Berl. Börs.⸗Ztg.“ schreibt, in Görlitz das Hauptgebäude des an der de r fdr g, Bahn liegenden und mit derselben durch einen Schienenstrang in Ver⸗ bindung zu setzenden großen Etablissements des Waarenein- kaufsvergins gerichtet. Dasselbe enthält großartige Kellereien für französische und ungarische Weine, während das Mittelgebäude den Keller für Mosel⸗· und Rheinweine hat. Ueber den Kellern be— sinden sich die Speicher, daneben die Comtoire, die Beamten⸗ Futscher und Arbeiterwohnungen und im andern Flügel zu ebener Erde die Stallung für 10 Pferde, die Wagenremise, die Böttcherei und Tischlerei. Die Errichtung einer Bredfabrik auf demselben Terrain steht bevor und durch die Erwerbung von Nachbarländereien zu dem billigen Preise von 400 Thlr. pro Morgen ist es auch möglich eworden, einen Petroleumsschuppen billig zu erbauen. Bei dem ichtteste wurde mit erklärlicher Befriedigung darauf hingewiesen 2 sich in Zeit von eilf Jahren der Jahresumsatz von etwa G MM. n 9 . ft. und zu der Erbauung der h remde ĩ ĩ ,, dürfen. 1 . Tie außerordentliche Generalversammlung der Aktionäre der Chem ijschen . Schönebec ertheilte zunächst in Bestäti⸗ Eu eines früheren Beschlusfes die Ermächtigung zur Annahme einer chenkung von 10,000 Thlr. Gesellschafts Attien behufs Vernichtung und entsprechender Reduktion des Aktienkapitals. Sodann wurde heschlossen das Aftienkapital von 315,000 Thlr. auf 315, 900 4A durch . . und endlich die beantragte Ver- gung esellscha ĩ 6 in . . . von Berlin nach Schönebeck ein eitens des Vorstandes der Wiener Frucht⸗ un Mehlbörse ist der Termin für die Abhaltung des 7 2 , . Getreide und Saatenmarktes in Wien auf den 23 und * r gf en, ,, worden. Der Saatenmarkt wird am ; ormittags e ö ĩ ãften ö gs eröffnet, der 24. August ist den Geschäften In Brünn erschienen am 3. d. M. wieder eini Arbeiter und Arbeiterinnen im Rathhaufe, um ihre e n et zu beheben und dann anderweitig Beschäftigung zu suchen. Von den fremden Arbeitern erhalten manche den Zwangtzpaß und wird

das Arbeitsbuch an die betreffende Heimathegemeind 11 nach Brünn zuständigen Arbeiter erhalten 66 . 3 Regel anstandslos. Telegraphischen Nachrichten der Wiener Blätter zu⸗

folge scheint übrigens der Strike seinem Ende zu nahen. In mehre-

ren Etablissements zeigten alle strikenden ie Ru Arbeit ohne Lohnerhöhung für Irn te a, , erfolgt eine theilweise Wiederaufnahme der Ärbétt.

an. In anderen Fabriken

. Verkehrs⸗Anstalten. Nr. 52 der Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn⸗

lich gehgust. Der Blitz schlug in die Heppenheime i und verhüteten nur die Blitzarbeiter gr 83 lin ef. .

Verwaltungen hat folgend ; richten. Die Ergebnisse 6h 1 Amtliche Perfznal Rach.

Eisenbahnen im Jahre 1873 zc.

es der Englischen und Preußischen