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bringen. In diesem Falle ist es aber nach den der bestehenden Kirchenverfassung zu Grunde liegenden Prinzipien unghbweighar geboten, dag die endgültige Entscheidung über den Eintritt selcher kirchlichen Rechtsnachtheile unter Zuziehung kirchengemeindlicher Organe erfolgt, deren Mitwirkung Gewähr dafür bietet, daß die Ent- scheidung in Uebereinstimmung mit dem Gesammtbewußtsein der Kirche erfolgt. Indem Ich jedoch den Wunsch des Landeskonststoriums, eine feste ö. Ordnung des kirchlichen Trguungswesens Hherhei⸗ uführen, als Perechtigt völlig anerkenne, habe Ich Meinen Minister
er geistlichen Angelegenheiten hieneben beauftragt, mit dem Landes⸗
konsistorium in weiteres Benehmen zu treten, um unter Beachtung der vorstehenden Gesichtspunkte einen anderweiten Entwurf eines Kirchengesetzes auszuarbeiten und zu Meiner Entschließung vorzulegen, welcher der kirchen grdnungsmäßig im Laufe dieses Jahres zufammentretenden zweiken Landes⸗Synode zur Erklärung vor⸗ . sein wird. Ich beauftrage das Landeskonsistorium, diesen einen Erlaß zur Kenntniß der Geistlichen und Kirchengemeinden
u bringen und gebe Mich der 8 hin, daß das Landes konsi⸗
. auch ferner mit voller Bereitwilligkeit dazu mitwirken wird, eine den kirchlichen Interessen wahrhaft frommende Ordnung zu Stande zu bringen. Dem von der Landessynode vorgelegten an entwurf, betreffend die Aufhebung der Gebühren für kirchliche Auf- gebote und Trauungen in der evangelisch⸗lutherischen Kirche der Pro⸗ pinz Hannover, habe Ich die kirchenregimentliche Sanktion hierneben
ertheilt. Bad Ens, den 16. Juli 1875. Wilhelm. Falk.
Bayern. München, 10. Juli. Nach der gestern er= folgten amtlichen Publizirung wurde der General⸗Lieutenant Karl v. Orff, bisher Eommandeur der 1. Division und In⸗ specteur der Militär-⸗Bildungsanstalten, mit der Führung des J. Armee⸗Corps beauftragt. — Wie die „Allg. Ztg.“ vernimmt, wurde vom Königlichen Kriegs⸗Ministerium, im Einverständniß mit dem Königlichen Staats⸗Ministerium des Innern, bezüglich der Wahlfähigkeit der inaktiven Offiziere — in welcher Bezie⸗ hung mehrfach Zweifel auftauchten — dieser Tage eine Ent⸗ schließung des Inhalts erlassen: daß die Wahlberechtigung der Offiziere a. D. keinem Anstand unterliege, daß dagegen den Offizieren z. D., nachdem dieselben als aus dem aktiven Heeresdienst völlig ausgeschieden nicht betrachtet werden können, die Theilnahme an den Landtagswahlen, und folglich auch die Ableistung des Verfassungseides zu diesem Zweck untersagt sei.
Württemberg. Stuttgart, 10. Juli. Se. Königliche Hoheit der Prinz Ludwig und Ihre Kaiserliche Hoheit die Prinzessin Ludwig von Bayern, Erzherzogin von Oesterreich, waren gestern zum Befuche der Königlichen Familie in Friedrichs⸗ hafen n, . haben an dem Diner theilgenommen und sich Abends nach der Villa Amsee bei Lindau zurückbegeben.— Vorgestern ist der Kaiserlich russische Reichskanzler Fürst Gortschakoff in Begleitung seines Sohnes, des russi⸗ schen Gesandten in Bern, Prinzen Michael Gortschakoff, zum Besuche im Königlichen Schlosse angekommen. — Die Um⸗ wech selung der füddeutschen Münzen in Reichs münzen at wie der „St. A. f. W.“ meldet, bei den Königlich württem⸗
ergischen Staatskassen am J. Juni d. J. begonnen, es wurden damit 104 Haupt⸗Einlösungsstellen beauftragt, welche ermächtigt waren, in sedem Kameralamtsbezirk zu Erleichterung für das Publikum je nach Bedarf auch einer Anzahl von Accise⸗Aemtern die Umwechselung von kleineren Beträgen zu übertragen. Diese Stellen haben bis jetzt von der Staatskasse gegen Gi Millio⸗ nen Mark in Reichsfilber, Nickel und Kupfermünzen und in Reichskassenscheinen erhalten, welche zum größten Theil zur Ein⸗ lösung von Ein⸗ und Halbguldenstücken, von Sechsern, Groschen, Einkreuzer⸗, Einhalbkreuzer⸗ und Einviertelkreuzerstücken nöthig waren. An württembergischem Staatspapiergeld wurden bis jetzt 3,060, 900 Fl. aus dem Verkehr gezogen, in den letzten Wochen allein kam über 1 Million Gulden zum Einzug. Bei der Umwechslung war im Allgemeinen die Wahrneh— mung zu machen, daß sich das Publikum in der ersten Zeit mit der Einlösung wenig beeilte, während in den letzten Tagen dos
Juni und am 1. und 7. Juli ber Rare, bes ubolitms bei Den gassen ein e reScaender war, daß in diesen Tagen die
Kussite kuh bei äußerster Anstrengung kaum im Stande waren, die Geschäfte zu bewältigen, indem es sich um viele Tausende von Kupferkreuzern, Halben⸗ und Viertelkreuzerstücken handelte und viele Einlösenden nur kleinere Beträge süddeutscher Münzen präsentirten. Die meisten Einlösungen fanden statt in Stutt— gart, der Vorschuß der Staatskasse an die 3 Einlösungsstellen betrug gegen 1060 000 , dann folgt Um mit 541,000 , Heilbronn mit 260 000 6. Reutlingen mit 210,000 S, Göp⸗ pingen mit 153,00 M, Heidenheim mit 138,000 M, Tübingen mit 136,000 S6, Gmünd mit 135,000
Hessen. Darmstadt, 10. Juli. Während nach dem früheren Schulgesetze die Kreisschulkommissionen aus dem Kreisrathe als Vorsttzenden und zwei Geistlichen bestanden, ist nunmehr an Stelle der Letzteren nach dem Vorbilde der preußischen Gesetzgebung ein theoretisch und praktisch gebildeter Schumann, der Kreis schulinspektor getreten. Außerdem sind nach dem neuen Schulgesetze noch drei durch den Kreisausschuß gewählte Angehörige des Bezirkes Mitglieder der Kreisschulkommlssionen der Landbezirke geworden, und hat sich diese Einrichtung trotz ihrer Neuheit insofern bewährt, als es sich die Kreisausschüͤsse zur Aufgabe gestellt haben, solche Personen zu wählen, die ein lebhaftes Interesse am Unterricht der Jugend nehmen und geeignet sind, die Regierung in ihren Bestrebungen zur Verbesserung des Volksschulwesens zu unterstützen.
Sach sen⸗Weimar⸗Eisenach. Wilhelmsthal, 9. Jul Se. Königliche Hoheit der Großherzog besuchte am 5. d. die landwirthschaftliche Ausstellung in Stotternheim und besichtigte bei dieser Gelegenheit Schule und Kirche. Höchstderselbe nahm später bei dem Haus. Ober⸗Marschall Sr. Hoheit des Herzogs von Coburg, Freiherrn von Wangenheim, das Diner ein. — Se. Königliche Hoheit der Erb großherzog hatte sich auch von Ettersburg aus eingefunden.
Oldenburg. Oldenburg, 9. Juli. Der gestrige g. an welchem Se. Königliche Hoheit der Großherzog sein 48. Lebens jahr vollendete, hatte sammtliche Familienglieder zusammen⸗ geführt. Se. Hoheit der Herzog Elimar war aus Wiesbaden, Se. Königliche Hoheit der Erbgroßherzog zum ersten Male wieder nach Beendigung seiner Reise nach dem Orient und Italien in Rastede erschlenen. Die Geburtstagsfeier wurde in gewohnter Weife im engeren Kreise in Dreibergen am schönen Üfer des Zwischenahner Sees begangen. Bereits Anfang Auguf wird der Hof von Rastede nach Schloß Gülden stein, dem Mittel punkt der holsteinischen Fideikommißgüter, übersiedeln.
Sach sen⸗Meiningen⸗Hildburghausen. Meiningen,
9g. Juli. Mit dem Inkrafttreten des neuen Volksschulgesetzes im Herzogthum Meiningen ist auch ein neues Institut, das der etreten. Das Herzog⸗
ö . = fachen, hat daher neuerdings e ge getroffen, daß in einem sechswöchentlichen Lehrkursus, melchet von Professoren an der Universität in Jena für natur .
schaftliche Lehrgegenstände abgehalte
Gelegenheit gebolen wird, ihr Wissen in diesen Fächern behufs prakuͤscher Verwerthung in der Fortbildungsschule zu bereichern. Die Lehrerschaft ist zur Theil nahme an diesem Kursus aufgefor⸗ dert worden, und werden jedem Theilnehmer die Reisekosten und eine Unterstützung von 100 6 aus Staatsmitteln gewährt. Der Beginn des Kursus ist auf den 20. Juli und die Zahl der
Theil nehmer auf ea. 20 bis 30 festgesetzt.
Ztg.“ veröffentlicht schon seit mehreren Tagen zahlreiche Bei⸗ leids⸗Adreffen, die dem Kaiser aus Anlaß des Hinscheidens des Kaisers Ferdinand von Städten und anderen Korpora⸗ tionen zugegangen sind. Auch die Feier von Trauergottesdien⸗
Kronprinz Rudolf ausgegebeng in der Nacht gut geschlafen hat und daß das Exanthem voll⸗ kommen regelmäßig verläuft.
Grafen Andrassy und dem rumänischen Agenten in Wien, Herrn Costaforu, unterzeichneten Konvention entnehmen wir der
artikeln erhoben werden kann, welche auch in Rumänien erzeugt
w d, den Volksschullehrern
Sesterreich⸗Ungarn. Wien, 11. Juni. Die „Wien.
sten wird aus vielen Städten gemeldet. — Das am 10. d. M. über das Befinden des Erzherzog lletin lautet, daß derselbe
— Ueber den Inhalt der am 22. v. M. zwischen dem
„Prager Itg.“ folgendes Nähere:
Durch die Konvention wird Rumänien Seitens Oesterreichs den „meistbegünstigten Staaten“ gleichgestellt, wogegen Rumänien für die Einfuhr österreichisch⸗ ungarischer Artikel zwei Tarife an⸗ nimmt. Der eine Tarif enthält die Artikel, die gänzlich zollfrei nach Rumänien eingeführt werden, unter welchen die wichtigsten folgende sind: Getreide, Petroleum, Bauholz, Erze, Roheisen, Häute, Steinkohlen, Dampf. und landwirihschaftliche Maschinen, Ünschlitt, Stearin, Färbestoffe. Der andere Tarif enthält die Artikel, von welchen spezifische Zölle erhoben werden als: Zucker, Bier, Spirituosen, Seife, Papier, Leinen⸗ und Baum⸗ wollwaaren, Leder⸗ und Lederwaaren, Holzwaagren, Glaswaaren und Farbwaaren. Binnen vier Monaten ist für alle in diesem Tarif nicht aufgezählten Artikel ein spezifischer Tarif auszuar⸗ beiten, bis zu dessen Vollendung von den zu tarif&erenden Ge⸗ genständen ein Werthzoll von 7 pCt. (gegen den bisherigen von sz pCt.) erhoben wird. Aus den Bestimmungen des 32 Artikel enthaltenden Hauptvertrags sind folgende Artikel als die wichtig⸗ sten hervorzuheben: Art. II stipulirt die wechselseitige Transitfrei⸗ heit, Art. 18 die Erleichterungen im Grenzverkehr, Art. 21 enthält die Bestimmung, daß in Rumänien unter dem Titel der lokalen Verzehrungssteuer ein Zuschlag nur von solchen Einfuhr⸗
und mit derselben Verzehrungssteuer belegt werden. Art. 24 regelt die Wechselseitigkeit des Marken- und Musterschutzes für die belderseitigen Staatsangehörigen im Sinne der für die eigenen Unterihanen bestehenden Gesetze. Die rumänische Regierung er⸗ klärt sich deshalb, weil Rumänien noch kein Markenschutzgesetz besitzt, bereit, ein solches binnen Jahres frist durchzuführen. Die Hinterlegung der Modelle und Marken findet Seitens Rumäniens hei der Wiener und Pester Handelskammer statt. Art. 31 setzt die Dauer der Konvention auf zehn Jahre fest, und beslimmt, daß die Ratifikationen baldmöglichst in Bukarest ausgetauscht werden sollen. In einem Zusatzakt liegt der Schwerpunkt der Getreidezollfrage. Dieser Zusatzakt enthält nämlich unter den Zollbefreiungen für den Grenzverkehr die Bestimmungen, 9 nicht nur unter den Grenzzollbefreiungen die zollfreie Ein uhr von rumänischen Cerealien nach Desterreich⸗Ungarn und der österreichisch⸗-unga⸗ rischen Mehlprodukte nach Rumänien ausgesprochen sei, sondern daß die Beschränkung dieser e,, . nur zehn Kilometer van den Seer de uscht angewendet werde, Es ergiebt sich hieraus die vollständig zollfreie Einfuhr rumänischen Getreides nach e, ,,, und der österreichisch⸗ungarischen Mehlpro⸗ dukte nach Rumänien. Der Einfuhrzoll der österreichischunga— rischen Weine nach Rumänien wird in dem acte additionnel mit 55 Proz. vom Werthe geregelt.
Frankreich. Paris, 10. Juli. (B. T. B) Wie die „Agence Havas“ meldet, beträgt der Ueberschuß aus dem Ertrage ber indirekten Steuern gegen den Voranschlag während des letztverflossenen halben Jahres 45 Millionen Fres.
Versailles, 10. Juli. (W. T. V.) Die National⸗ ver sammlung fetzte in ihrer heutigen Sitzung die dritte Be⸗ rathung des Gesetzes über den a Unterricht fort und genehmigte den Artikel 12 des Ent wurfs. Das Amende⸗ ment des Deputirten Lepetit, betreffend die Prüfungen, wurde abgelehnt. Am Montag wird die Berathung des Gesetzes zunãchst fortgesetzt werden und wird alsdann die Diskussion über die Wahl im Departement Nievre stattfinden. Die dritte Be⸗ rathung des Gesetzentwurfes, betreffend die Bezie⸗ hungen der öffentlichen Gewalten, ist auf der Tages⸗ ordnung nach der Berathung des Gesetzentwurfs über den Senat angesetzt worden.
Spanien. Madrid, 12. Juli. (W. T. B.) Nach einer der Regierung zugegangenen Meldung hat der Carlisten- führer Do rregaray auf der Flucht Rodillae am g. passirt und ist in der Richtung auf Benasque weiter gegangen. Die Bri⸗ gade Delatre hat einen Trupp von 1000 Carlisten zurückge⸗ worfen, welche sich mit Dorregaray vereinigen wollten. General Aue sada ist in Salvaterra eingezogen.
Nußland und Polen. St. Petersburg. Ihre Königliche Hoheit die verwittwete Großherzogin von Meck⸗ lenburg⸗Schwerin ist am 8. d. M. in Peterhof eingetroffen. — Das bereits erwähnte, an den Minister des Innern, General Timaschew, gerichtete Keskript Sr. Majestät des Kaisers, datirt aus Warschau vom J. d. M., hat folgenden Wortlaut:
„Alexander Jegorowitsch! ch der großen Gnade der allmäch⸗ tigen Vorsehung ist die reichlich O0, 000 Köpfe zählende griechisch · unirte Bevölkerung im Bereiche der früheren Cholmer grieckisch⸗ unirten Eparchie nunmehr in den ß der rechtgläubigen Kirche mrückgekehrt, von der sie fast drei Ja hunderte losgerissen war. Von ehrfurchtsvoller Freude über dieses kedeutungs volle Ereigniß erfüllt, das sich unter h augenfälligen Zeugnissen der tiefen Ueber; zeugung und der aufrichtigen Neigung von Seiten der Geistlichkeit wie der vollkommenen Einmüthigkeil inmitten der Bevölkerung vollzogen hat, kann Ich nicht umhin, bei dieser Gelegenheit den Verdiensten der Per⸗ sonen die gebührende Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, deren ver⸗ ständige Färforge und maßvolles Vorgehen zu dem günstigen Aus gange! dieses großen Werkes beigetragen hat. So sind es die hin- gebende Thätigkeit des Ministers der Volksaufklärung während sei⸗ ner G6jährigen ann der griechisch⸗nnirten Angelegenheiten, und ins- befondere seine mit vollem Erfolg gekrönten Bemühungen um die würdige Ausstattung der Gotteghäuser, um Versorgung der Gemein. den mit aufgeklärten und würdigen hirten neben der Hebung des
im ri erfolgte Ueberführung der Leitung der griechisch - unirten Ange⸗ schaftliche und landwirth⸗ nn,, . Bevölkerung entstandenen Bewegung für die Wiedervereinigung mit der rechtgläubigen Kirche zusammen. großer Tragweste haben sie mit besonders klarblickender und unabweichlich Meinen Intentionen folgend sich bestrebt, durch eine Reihe dem Wesen und der Bedeutung der Sache entsprechender Maßnahmen ihrem ruhigen und heilbringenden Ausgang den Weg zu bahnen und somit mein unabänderliches Vertrauen zu Ihnen voll⸗ kommen gerechtfertigt. Indem es Mir ein besonderes Vergnügen ist, Ihnen hierfür Meinen aufrichtigen Dank und Mein volles Wohl wollen auszudrücken, gedenke Ich gleichzeitig mit größter Er kenntlich keit der Verdienste des Warschauer General⸗Gouverneurs General= Adjutanten Grafen Kotzebue, der von Anbeginn der Verwaltung des von Mir ihm anvertrauten Landes sich ganz besonders der grie isch· unirten Angelegenheiten angenommen und, dieselbe mit regem Eifer stets im Auge behaltend, an ihrem günstigen Verlauf und ihrer erfolg reichen Lösung einen hervorragenden Antheil hat.
. 4 .
h. vorragene und wohlthätige Bedeutung gebührt. Die ezember vorigen Jahres auf Meinen besonderen Befehl
ort fiel mit der unter der griechisch⸗unirten
In diesen ö ürsorge
Indem Ich die Sorge um schleunige und ausreichende Befriedigung aller Bedürfnisse der mit der rechtgläubigen Kirche wieder vereinigten Gotteshäuser, ins- besondere um ihre Ausstattung mit allen erforderlichen gottesdienst ⸗ lichen Utenstlien Ihrer Obhut empfehle, bin Ich der festen Ueber zeugung, daß Sie in dieser Sache nicht nur eifriger Unterstützung der zuständigen Ressorts, sendern auch allgemeiner lebhafter Sym⸗ vathie begegnen werden, die schon in privaten Spenden für das Tholmer Rußland, das von nun an eines Glaubens mit Uns ist,
Ausdruck gefuhden hat. Ich verbleibe Ihnen immerdar wohl—⸗ gewogen. Alexander.“!
Amerika. Nach den Berichten der „Anglo⸗Brasilian Times“ hat das Wahlreformgesetz die brasilianische Deputirtenkammer mit 73 gegen 15 Stimmen passirt. Der Gesetzentwurf geht nun an den Senat. Der Präsident von Para hat das Domcapitel der Provinz aufgefordert, einen Leiter des Bis⸗ thums an Stelle des zur Gefängnißhaft verurtheilten Paters Castilho zu wählen, und es gleichzeitig in Kenntniß gesetzt, daß die Regierung keine Ernennung Seitens des eingekerkerten Bischofs anerkennen würde. Telegraphischer Meldung zufolge hat das Kapitel mit 6 gegen 4 Stimmen sich geweigert, einen Leiter des Bisthums von Para
an Pater Castilho's Stelle zu wählen. Ein Dechant, der mit der
Minorität gestimmt hatte, wurde von dem eingekerkerten Bischof ex informata conscientia entlassen, aber er weigerte sich, seine Entlassung oder Suspension anzunehmen und appellirte an den Präsidenten der Provinz. Die Leiche des Hrn. Ricke, früheren Geschäftsführers der deutsch⸗brafilianischen Bank, wurde am 9. in dem Walde von Tiguen entdeckt. Sein Leichen begäng⸗ niß war eins der größten, die je in Rio stattgefunden haben. — In Buenos Ayres wurde die Quarantaine, der sich Schiffe, die aus Brastlien ankommen, unterziehen müssen, auf drei Tage herabgesetzt.
Afrika. Nach aus Tanger in Gibraltar, 11. Juli, ein⸗ getroffenen Nachrichten hat der Minister der auswärtigen Ange⸗ legenheiten von Maroceo die dortigen Vertreter der auswärtigen Mächte zusammenberufen und denselben die Vorschläge des Sultans behufs Herstellung einer telegraphischen Verbindung zwischen Tanger und Europa mitgetheilt. Ferner beabsichtigt der Sultan, eine größere Anzahl junger Eingeborener zum Zwecke ihrer Ausbildung nach Europa zu senden.
Nr 58 des „Amts -Blatts der Deutschen Reichs⸗— Post verwaltung“ hat folgenden Inhalt: Verfügungen: Vom 3. Juli 1875: Briefsendungen nach Madeira bei der Beförderung
über England. — Nr. 14 des Centralblatts der Abgaben Gewagrbe⸗ und Handels -Gesetzgebung und Verwaltung in den König⸗ lich preußischen Staaten hat folgenden Inhalt: Cirkularverfügung deé Königlichen Finanz ⸗Ministeriums, die den außeretatẽm̃ igen Beamten zustehenden Tagegelder be, vom 13. Mai 1875. — Verfügungen des Königlichen Finanz ⸗Ministeriums, Veränderungen in dem Stande und in den Befugnissen der Zoll.! und Steuerstellen betreffend. — Cirkularverfügung des Königlichen Finanz Ministeriums, die Ausführung des Regulalips über die zoklamtliche Behandlung der Postsachen betreffend, vom 14 Juni 1875. — Verfügung des König; lichen Finanz ·Ministeriums, die Tarifirung von lacklrtem Wei blech betreffend, vom 25. April 1875. — Cirkularverfügung des König⸗ lichen Finanz⸗Ministeriums, die Tarifirung von Glasflaschen mit ebevorrichtungen von unedlem Metall (Syphons) betreffend, vom 3. Juni 1875. — Personal ⸗ Chronik.
Statistische Nachrichten.
Nr. 25 und 26 der „Statistischen Korrespondenz“, herautgegeken von Dr. E. Engel in Berlin, hat folgenden In⸗ h. Die Produktion ven Stärkezucker im deutschen Zollgebiet wäh⸗ rend deg Jahres 1874 — Ergebnisse des Ersaßzgeschaͤftes im Deut⸗ schen Reiche mit Ausschluß von Bayern während der Jahre 1871 18574. — Das Heilpersonal Frankreichs. — Rhederei und Schiffahrts⸗ bewegung Rorwegens im Jahre 1873. — Die Einwanderung in die Verelnigien Staaten während des Jahres 1874.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Die bis zum 10. d. M. eingelaufenen Anmeldungen zum Liederfeste der vereinigten norddeutschen Liedertafeln in Bielefeld ließen auf eine Betheiligung von 25 Vereinen, dar- unter Berlin, Bremen, Braunschweig, Hannover, mit 450 Sängern schließn. Das Hauptgewicht ruht auf dem am 17. Juli, Nach ⸗ mittags, auf dem Jobannisberge statifindenden Haupt -Festkonzerte, welches u. A. Brahmz' „Rinaldo“ zur Aufführung bringen wird. . Abt und Reinthaler haben ihre Betheiligung zu⸗ gesichert.
— Das Werk des Professor Lueder, welchem bekanntlich der von Ihrer Majestät der Kaiserin „für die beste Arbeit über die Genfer Konvention“ gestiftete Preis durch die von dem inter · nationalen Comitèé zu Henk dem öfsterreichischen patriotischen Hülfs⸗ vereins und dem Central. Gomits derdeutschen Vereine zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger erwählten Preisrichter einstimmig zuerkannt wurde, wird Mitie September zu Erlangen (bei Besold) im Druck erscheinen.
— Die Astronomische Gesellschaft, welche im Jahre 1873 in Hamburg tagte, wird ihre diesjährige Generalversammlung am 13. August in Leyden abhalten.
— Der Professor Cairnes, einer der hervorragendsten Volkt= wirthe Englands ist am 8. d in Blackheath im Alter von 51 Jahren. gestorben. Während seiner , bekleidete derselbe, von Geburt ein Irländer, die Professur der Volkswirthschaft hintereinander an den Üniversitäten in Sxford, Galmay und London. — ein bedeuten d= stes Werk, betitelt: Einige leitende Grundsaͤtze der Volkswirthschaft “, erschien erst im vorigen Jahre.
— Das soeben im Verlage von Ferd. Beyer, vormals Th. Theile's Buchhandlung in Königsberg in Pr. erschienene 4. H des 12. Bandes der Alt a Monatsschrift“ neue Folge, der Neuen Preußischen Provinzial - Blätter“ vierte Seh herautz gegeben von Rudolf Reicke und Ernst Wichert, enthält: b⸗ handlungen: Ortsnamen der Provinz Preußen van F. Hoppe, Gym⸗
Fortbildungsschulen, ins Leben
liche Staats⸗Minifierium, Abtheilung fuͤr Kirchen⸗ und Schul⸗
geistlichen Unterrichtswesens gewesen, denen in dieser Beziehung
nastallehrer zu Gumbinnen. — Der alte Gedun. Von Adolf Rogge.
— Deutsche Sagen aus Westpreußen. Nach mündlichen Mitthellun— ? 9 üun⸗ gen. Von F. Strehlke, Dir. a. . — Preußische Regesten 1 zum Ausgange des 13. Jahrhunderts. Derauzgegeben von Dr. M. Perl⸗ . — Kritiken und Referate. — Mittheilungen und — Von dem trefflichen Reisebuch‚Die Schweiz nebst de = grenzenden Theilen n he, e n: k Tirol“ von Karl Bädecker ist so eben (Leipzig, Verlag von Karl Bädecker, 1875) die 16. Auflage in neuer Bearbeikur 3 die dem reisenden Publikum um so erwünschter sein wird, als der Werth derartiger Reisebücher hauptsächlich auf der Neuheit beruht. Daß 3 23 nach der Dufourschen Karte im Maßstabe Von 269000 gearbeitete Karten, 10 Stadtpläne und 7 Panoramen Der Preis fur das 455 Seiten starke Buch beträgt nur 6 6. .
— In der it vollständig vorliegenden ersten Hälfte de = gangs 1875 der Zeitschrift Unsere Zeit“ i ö * 3 haus) finden sich wiederum zunächst interessante zusammenhängende zeitgeschichtliche Darstellungen. Die Neueste Gern n Spaniens ron Wilhelm Lauser, der sich mit den Zuständen auf der iberischen Halbinsel aus eigener Anschauung vertraut machte, wird durch den raschen Wechsel der Ereignisse hindurch bis zu dem Attentat auf König Amadeo fortgeführt. Tine andere Reihe von Ärtikeln be— . die Geschichte der „Dritten Republik in Frankreich“, die ier zum ersten Male, vom Fall des zweiten Kaiferreichs bis zur Präsidentschaft Thiers, im Zusammenhang dargestellt ist. Unter dem Titel. esterreich seit der Wahlreform von 1873 beginnt eine Artikelfolge von Walter Rogge. Andere AÄrtikel be— handeln, Württemberg in den Jahren 18689 bis 18745. „Belgien von 1857 bis 18727; Friedrich ven Hellwald schildert „Das Kaiser— thum Brasilien und seine jüngste Entwickelung“, Louis Schneider Die neue sten Konflikte in Südamerika“, Hermann Vämbsry erörtert Die gentralastat ische Frage nach dem russischen Feldzuge gegen Chiwg“; zwei Artikel beschäftigen sich mit den „Fidschi⸗Inseln“. Von Porträts berühmter Stagtgmaänner, Schriftsteller. Gelehrten und Künstlern sind zu nennen: Exuard von Hartmanns Aufsatz „Schelling und die Gegenwart“, die Porträts von Guizot und Ledru. Rollin Rudolf. Gottschalls Essays über Heinrich Brockhaus und Georg erwegh, die Skizze, von Ernst Ziel über Fritz Reuter, die harakteristiken des italienischen Unterrichts Ministers Ruggiero Bonghi und des Kurfürsten von Hessen, Honeggers Studie über Jules Verne und Alexanders Literarische Charakterköpfe aus Ungarn?“ Aus der Schauspielerwelt giebt Rudolf Gott— schall eine Galerie ven Charakterköpfen im Anschluß an den neuesten Band von Eduard Devrients „Geschichte der deutschen Schauspiel kunst verfaßten Essay „Das Virtuosenthum in der Schauspielkunst“' — In reformatorischem Geist geschrieben sind die Abhan lungen von Danrel Sanders „Zur Regelung der deutschen Rechtschreibun«“ und „Die Fremdwörter in der deutschen Sprache und ihre. Verdeutschung“. Einen Beitrag zur Charakteristik des bedeutendsten britischen Philosophen der Neuzeit liefern die Artikel „Aus John Stuart Mills Nachlaß“. Daß auch Natur— wissenschaften und Nationalökonomie fortgesetzte Beachkung finden, be⸗ weisen die Aufsätze; ‚Die Brieftaube“ von Karl Ruß, . Indische Vogel uester' und „Die Trüffel“! von Wilhem Hamm. „Ueber Aquarien“ pon F. Roßbach, „Der Zettel bankstreit' von Dr. Eras, „Die internatio- nale Postzeform“ von G. Tybusch, „Die Reichskassenscheine nach dem Gesetz vom 30. April 1874 von Julius Frühauf, „Der Stand der Aerzte! von Hermann Baag. — Die monatliche Politische Revue, durch Unabhängigkeit des Urtheils und objektive Darstellung sich aug— zeichnend, die , die Literarische, die Theatralischke, die ge il. Revue, 54 4 . über jüngst verstorbene r hkeiten ergänzen das umfassende Bild der Gegen ) . rt ihren een, 6 K ür die zweite Hälfte dieses Jahrganges steht außer den Fortsetzungen der neuesten spanischen, e neh und gien dr chischen Geschichte eine Geschichte Preußens seit 13566 und eine Ge— schichte der Reichelande Elsaß Lothringen in Autsicht. Ferner sind angekündigt? eine Geschichte des Feuilletons von Ernst Eckftein, Schweizer Skizzen von Otto Uhde, Charakteristiken türkischer Staats⸗ männer, ein Portrait Edgar Quinets, eine Schilderung der neuen Pariser Oper, Gharakterbilder der hervorragenden Klavier- virtuosen der Gegenwart, ein Gemälde der Polargegen« den nach den nenesten arktischen⸗ Entdeckungen, Auffätze über Kometen, den Venusdurchgang die neue Theorie der Wärme u. s. w.
Aus Oxford, 28. Juni, wird der Allg. Ztg. geschrieben: Die Velksthümlichkeit und zeitweilige [ , far 6 dichte⸗ risches Erzeugniß ist höchst wandelbar. Vom Ausgang des 16. bis Anfang des gegenwärtigen Jahrhunderts gab es innerhalb der idylli. schen Dichtgattung vielleicht kein zweites Erzeugniß, das eine größere Popularität genossen zu haben scheint, als das Schäferdramg AI. Fastor Fido- von dem italienischen Dichter Gugrini. Abgleich nur eine Nachahꝛnung von Tasso'g älterem klassischen Pastorale „Aminta“, muß dennoch Guarini's Dichtung während des genannten Zeitraumz in mindestens 50 verschiedenen Ausgaben dem Zeitgeschmack und Bedürfniß entsprochen haben. Eine solche Anzahl hat nämlich die noch junge, aber reich ausgestattete und nach einem bestimmten Plan angelegie Bibliothek der „Taylor-In—- stitntion⸗ in Oxford aufjuweisen. BDieselben sind theils in Italien, theils in Deutschland, Frankreich und England gedruckt, und zwar ist die älteste aus dem Jahre 1594 in Venedig, die letzte 1810 in London aufgelegt worden. Als Editio princepsé dieses einst so ge— hriesenen Dichtwerkes führt Brunet in seinem bibliographischen Meisterwerk einen Druck von 1590 aus Venedig, als nächste eine aus dem Jahre 1607 an. Obengenannte Ausgabe von 1594 scheint ihm in. zu sein. Selbst die große 400 000 Bände um ende Bodlejanische Unixversitätsbibliothek in Oxford kennt keine tere Ausgabe vor dem Jahre 1602. Die jüngste von Brunet citirte Ausgabe Datirt von 1826 her. Unsere Generation hat das ehemals . 6 Si, ah, . 331 2 fallen lassen und r ü mne Stelle in der Literaturgeschichte wie in den Fächern reichhaltiger Bibliotheken 6 ö . — Vor einem Jahre ungefähr hat Professor Pusey in einem Briefe an das Comits des „Palestina . ö die Mit- theilung ergehen lassen, es habe sich herausgestellt, daß wie es ein Gaza und ein Maiumag Gaza oder „Gaza am Meere gäbe, auch ein Ascalen und ein Maiumas Agzecalon existirt habe, wovon jedes . Bischofsitz gewesen sei, zugleich hervorhebend, wie Bensamin von udela von dem gegenwärtigen Ascalon als von der neuen Stadt ge— brochen habe, „erbaut von Gen. dem Priester der Küste.“ ie inen des Ascalon an der See sind lange schon bekannt und oft schon geschildert worden. Nun aber bat Lieutenant Conder bie Stätte 9 anderen, Khirbet Ascalon entdeckt, in den Bergen nördlich von eit Jibrin, unweit Tell Zakeriyeh. Er fand. daselbst noch einige Ueberreste einer alten christlichen Kirche oder ines Klosters und. eine große steinerne Thürschwelle mit einem im Mittelpunkte tief eingegrabenen Kreuze, das so n. die Form des Malteserkreuzes tragt. In allen Ruinen dieser ; en, finden sich derartige Thürschwellen. Dieses Ascalon liegt f undzwanzig Meilen von der Küste entfernt. Lieutenant Conder ker ot seine Lage eingehend und kommt zu dem Schlusse, daß das n . der Bibel, des Herodes und der Kreuzfahrer ein und dasselbe si während Agcalon Maiumas eine frühchristliche Stadt an der . Die vielen Befestigungspunkte der Kreuzfahrer in der großen ene während des Kampfes der Engländer mit Saladin sind nun h giemlich identifizirt worden. Einige waren es schon seit längerer . Die hemerkenswerthesten sind: Galatin, jetzt Kerityg; Blanche= . e nun Tell es Safyeh; Plans, jetzt Kalensawieh; St. George, ö eth; ,, . * ebnin; Ernugld oder . e Latrun; Belvoir, nun Ka . . ; ö aka el Hawa, und Mirabel
Land⸗ und Forstwirthschaft.
4 . ö;
ein Insektenheer (Bombyx pytyocahapus) die Nrrlichen Kastani wald ungen stellenweise schreckli ü i . 8a 5 . 1 se schrecklich verwüstet, so daß die Kronen der — Die „Gironde“ von Bordeaux enthält folgende Mittheilun in Betreff der Reblaus: „Am 14. Juni st, wie berests en in dem Weinberge des Hrn. v. Georges zu Ludon im Medoc und jwar im Beisein des Akademikers Dumas un der Behörden von dem 3 des Ackerbau Ministeriums, Hrn Mouillefert, ein Versuch e. nwendung des alkalischen Schwefelkohlenstoffs gegen die Reb—⸗ . gemacht worden. Eine schon am folgenden Tage veröffentlichte lote äußerte sich sehr hoffnungsvoll über den Erfolg diefer Qperation. Seitdem hat man an mehrerch anderen Punkten des Depgrtements neue Versuche gemacht, darunter einen am 25. Juni in dem Weinberge des Hrn. Angaud, Maire von Crson, und zwar wiederum unter Leitung des Hrn. Mouillefert. Die Resaltate sind nunmehr bekannt. Die Weinstöcke von Ludon sind am 36. Juni, nachdem sie also vierzehn Tage lang unter dem Präparate gebfseben waren, untersucht worden. In allen untersuchten Rebstöcken hat man lebendige Rebläuse neben todten gefunden. Die Experimente werden ach fiene 9 2 . 66 ,, halten sich
e et, ihr Resultat zur öffentlichen ĩ ĩ
ö 5 fz Juli n H.
3. Gras Präsident des landwirthschaftlichen Komitiums von
Entre · deux · Mers. Jules Delbruck und J. Gusnaut, Mit
glieder der landwirthschaftlichen Gesellschaft der Giroue.“
Nr. 19 der Illust rirten Jagdzeitung. Or ü Tscherei und Naturkunde. , 3 W. che , nde fs Oberförster. — Leipzig, Verlag von Heinrich Schmidt C Carl Günther enthält: Die Trüffeln und die Truͤffelniagd von Prof. Irmisch. — Rheinische Jagdverhaͤltnisse. — Eine Rebhühnerkette mit Illustration. — Schweinshatz bei Mondschein. — Schnepfenjagd in Sstfriesland von Forstmeister Schimmelpfennig u. s. w, u. s. w. — Preis 3 (M, halbjährlich, in allen Buchhandlungen und Postanstalten.
Gewerbe und Handel.
In der ordentlichen und außerordenlichen Generalversammlun der Baltischen Eisenbahn⸗Gesellschaft vom 26. v. M. e,. beichlossen, den Verwaltungsbericht und die Bilanz per 1874 zu be— stätigen, die Reineinnahme der Gesellschaft im Betrage von 335,582 Rub. zur Hahlung der garantirten Aktienzinsen zu verwenden, terner den vom Verwalungsrathe eingebrachten Amortisationsplan der Aktien einzuführen, neue Obligationen für 2,5000900 Metallrubel zu emit⸗ liren und den Erlös zur Verstärkung des Waggonparkes zu verwenden. Außerdem wurde ein Betriebskapital von 506 000 Rbl. zu beschaffen genehmigt und eine Kommission ernannt, die die Erfordernisse der Bahn und das Ausmgß des hierzu nöthigen Kapital, welches jedoch keineswegs 3000, 000 Metallrubel zu übersteigen habe, bestimmen und im Einvernehmen mit der Verwaltung die entsprechenden Schritte k 37 6 und der Reihenfolge dieser
rnehmen soll; ießlich wurden Hr. K. T. Weinbe
und A. 3 Falewitsch in die ö wieder e l! ö
— In der Versammlung der hiesigen polytechnischen Gesell— scha ft vom 3. Juli wurden Proben von . g . tem Exdwachs, sowie von Pflanzen wachs vorgelegt, die durch frühere Verhandlungen veranlaßt. Hr. J. F. Otto aus Frankfurt a. O. ein- gesandt hatte. Das Erdwachs (Ozokrit) wird bergmännisch gewonnen, durch Ausschmelzen von seinen Beimengungen an Thon und Sand befreit und einem Bleichprozesse unterzogen und zeigt dann in Bezug auf Härte, Bruch und Knetbarkeit durchaus wachtähnliche Eigenschaften. In dieser Gestalt bildet das gebleichte Erdwachs gegenwärtig einen bedeutenden Handelsartikel, der als Zusatz zum Paraffin und Wachs wie in der Parfümerie, Pharmazie und zur Appretur vorzugsweise Verwendung findet. Die Fabrik des vorerwähnten Herrn J. F. Stto stellt das vollständig gereinigte Erdwachs in solchem Härtegräde dar daß es erst bei 8, — 4 Grad C. schmilzt. — Das Pflanzen wacht (Ceara⸗ oder Careaubgwachs) wird von einer im noͤrdlichen Bra— silisn vorkommenden Palmenart gewonnen; das gereinigte und ge—= bleichte Wachs brennt mit weißer, hellleuchtender Flamme, hat einen schwach aromatischen Geruch und schmilzt bei 75— 76 Grad. C. . dieses Produkt ist aus der Fabrik von J. F. Otto zu be—
en. Wien, 19 Juli (W. T. B) Die Zuckerfabrik Modrz e n if! e, . 3 rn n n, den 3 ie Delegirung eines Gläubigercomité . . . gercomités behufs Aufnahme. — 11. Juli. (W. T. B.) Einer Mittheilung der ‚N. fr. . zufolge haben die zwischen dem n, ,, . der ö, Czernowitzer Eisenbahngesellschaft und der Regierung schwebenden Unterhandlungen zu einem Uebereinkommen geführt welches der auf den 31. d. M. eiszuber ufenden Generasyer sammlung zur Ratifikation vorgelegt werden wird. Die Genehmigung des . . 2 ,, . sei kaum zweifel⸗ haft und würde na erselben die Aufhebung des Se . Linien 3 4 6 . ! . — Nach einer in der „Austria“ veröffentlichten Uebersicht Wagren⸗Ein- und Ausfuhr des allgemeinen irrer wischunggrischen Zollgebietes un? Dalmatiens in den Monaten Januar bis inkl. Mai 1875 belief sich in diesem Zeitraum die Einfuhr auf 215,871,647 Fl., die Ausfuhr auf 1837915472 Fl. Der Gesammtwerth der eingeführten Waaren hat gegen die gleiche Periode des Vorjahres um 16 Mill. Gulden abge—⸗ nommen, was hauptsächlich durch den zurückgebliebenen Import an Feldfrüchten, an Metallwaaren, an Schweinefett und Speck, an Ma—⸗ schinen, dann an rohen und halbverarbeiteten Metallen veranlaßt worden ist. Der Ausfall würde noch viel belangreicher sein, wenn sich nicht der I‚port an Webe- und Wirkwaaren, an rohem Kaffee Webe und Wirkstoffen, an Thieren, an Garnen, an Petroleum und an thierischen Produkten um beinahe 143 Mill. Gulden gehoben hätte. Dagegen stellen sich die Resultate der Waarenausfuhr als be. sonders günstig dar, da mit Ausnahme von vier Tarifsklassen bei allen übrigen sich ein Mehrexport ergeben hat, welcher im Ganzen die beträchtliche Summe von 23 Mill. Gulden im Werthe übersteigt. = In der am 8. d. M. stattgefundenen Versammlung der Fa—⸗ brikanten in Brün n theilte der Vize Präsident der Handelskammer Baron Offermann, mit, daß der Statthalter den Bürgermeister auf⸗ gefordert hat, in den einzelnen e. zu erheben, ob den Anforde⸗ e des Gewerbegesetzes in Bezug auf die Fabriksordnung Genüge geschehen sei, und welche sonstigen Beschwerden der Arbeiter vorliegen, eventuell auch eine Verständigung über die einzelnen Differenzen zu versuchen. Um aber auch in fachmännischer Weise das Begehren der Arbeiter nach einer allgemeinen Lohnordnung zur Erledigung zu bringen, wurde der Vize Präsident der Handelskammer aufgefordert, durch Zuziehung von Vertrauensmännern, sowohl der Arbeitgeber als der Arbeiter, diese Frage klarzustellen und eventuell eine Verständigung über diesen Punkt zu erzielen. In Folge dessen fand am 9. d. M. beider Han. delzkammer die Verhandlung mit den Vertrauengmännern der Arbeiter tatt. Nach ihrem Begehren gefragt, zeigten sich die Meinungen unter den Urbeitern nicht ganz gleich und wurden die Schwierigkeiten der Ein führung eines allgemeinen , ,, auch nicht in Abrede z tellt, doch meinten die Arbeiter, daß es für den Augenblick schwer ei, sich zu entscheiden, was an dessen Stelle zu setzen wäre. Es wurde deshalb aus den Arbeitern ein engeres sechsgliedriges Comits gewählt, welches über die Angelegenheit berathen und einem aus den abrikanten ebenfalls zu wählenden engeren Comité konkrete Vor chläge unterbreiten wird. — In Namiest haben am 7. Juli alle 155 Weber die Arbeit wieder aufgenommen. Auch in Lomnitz sind die r ien , . e . j k rbeitseinstellung in Te am . ö
find lgen Miu chin inen m uns ,
Verkehrs ˖ Anstalten. Die Direktion der Lübeck⸗Züchener Eisenbahn hat,
Oberhalb Locarno (Kanton Tessin) am Monte Carasso, hat
wie die ‚B. B. Ztg. berichtet, dem Ausschusse für Aus lange projektirten Eisenbahnlinie ö, .
und die Kostenanschläge vorgelegt und zugleich den Antrag auf Be⸗ willigung der Baukosten gestellt; das Nwellement wurde . vor mehreren Jahren aufgenommen und die Kosten hierfür mit 3148 Thlrn. ,,, ö entnommen.
Vie konstituirende Generalversammlung der Westholstei⸗ nisch en Eisenbahn⸗Gesellschaft n ,,, , l auf den 5 August einberufen. Nach dem zu erstattenden Bericht des Fomités und der Rechnungslegung wird der Nachweis über die voll⸗ ständige Zeichnung des Anlagekapitals geführt werden. Man wird ö. 10x dez auf 3,500, 000 M festgesetzten Baukapitals ein⸗
Triest, 1I. Juli. (W. T. B.) Der Lloyddampfer ‚Tre bi⸗ on der ist mit der ostindischen ücherlantpost heute früh 4 ühr aus Alexandrien hier eingetroffen.
. k . . sollte auf der Strecke . ag er Gotthardb i ori e di gen, e . hardbahn in voriger Woche die
— Wie, die russische „St, P. Ztg.“ meldet, ist zwischen den russischen Ministern der Finanzen und der i ,, ein pe finitives Einvernehmen dahin erzielt worden, daß zum Ausbau des Libaner Hafens fünf Millionen Rubel assignirt werden. Als Kontrahenten für den Ankauf der Libauer Bahn sind nunmehr offiziell aufgetreten; die große russische Eisenbahngesellschaft und Hr. K. F. v. Meck, Erbauer der Landwarowo⸗Romny⸗Bahn.
Teleraphisehe Witterunsherlelnate.
Aligenutl ne Himmols-
F en e nn, 3 ort. .. Ab Temp. Abꝶ Vins. * ansickt.
. L. . H. E. .7. M.
98 Juli. 20,2 — 10 Juli. 19, — 8. , stille.
II. Juli. — MW.. mässig. Regen.
Christiausd 328, s NNO. erf. e , ¶ Hernösand 323.3 — SOC. stark. Regen. Petersburg 332 SSO. , stille. etwas bewölkt. Stockholm dß — id — SKR. mas. hald bowöfkt. Corse. 329, 12,0 WS W., stark. benxölkt. S Frederiksh. — — — Wsw., lebb. — 8 Helsingr.— — W., ieh. 6 üockan. 330 — 15.4 — 8. le hh. 6 Memel ... 332.3 —– 3,9 13,8 1,9 8 ., mäss. trübe. n) Flensburg 3373 — 13,3 — 8 K., lebh. heiter. ¶ Königsberg 332.3 - 3.8 2.9 O0 8IM., s. stark. wolkig. Danzig. ... 3300 - 86.5 25 00 — bedeckt. s) S Euthuͥs.. 3327.09 - 235 wolkig. n) 7TEieler Haf 335,4 — 1 be c õssct 7 Söslin .. 33333 —– 2,1 116 —– 1158 6, mäss. trübe. 6 R. serlth. . 33233 — 12,2 — * heftig. zieml. heiter. ) 7 Vilhelmsh. 333,1 — 110 — 8KN., lebh. heiter. s) 6 Stettin ... 332.7 — 3,6 13,1 41, VS Me mãũss. ganz heiter. n) grõni ngen. 3327 — 115 — 3. 8chw. dedeckt. 6 Bremen.. . 333, — 1985 — 8X. heftig. zien]. heiter. 10) Nlelder 3 332.0 — 107 — 8Iͤ. 1. 8., s stk. — Berlin .. 333,6 — 1.8 — 0,4 8SW., schw. heiter. i) 6 Posen 333, 1 — 1.2 — 1 Y; mäss. halb heiter. n) 332.1 — 2, 9 6 — 0.4 8. mass. zieml heiter. u)
5
9
3
7 Constantin. . 337,58 — S., mãs e. bewölkt. )
7 Constantin. . 336 3 heiter.
I Haparanda 331,
bewölkt.
332,5 — 1,5 WNV.. stark heiter. n Breslau 3319 — 09 W.. mãss. . Brüssel... 3357 — SM. mäss. sehr bewölkt 6 Cöln ö =. WSVKW., mäss zieml. heiter. Wiesbaden. 331,65 — — NV. . schw. bewölkt 10) Ratibor 328,9 —– 0,9 3 W. mäss. völlig heiter. 1) 6 Trier.. .... 329,3 —– 3,0 SV., stürm. bew, trübe. 7 Cherbourg. 3513 — SW. lcbh. Regen. Havre 335.1 — S8 V., lebh. heiter. garlsruhe. 331,7 — SVW. , s. sch. wenig be. 6 335,65 — S. sch bedeckt. 78t. Mathien 335,8 — M., mats. bedeckt.
) Gest. Mittag sehr starker Regen. 2) Gestern N i SV., schwach. 3, Gestern Rech m ber . Schvach ö Strom N. ) Gestern Gewitter und Regen. 3) Gestern Abend Ge- witter und Regen. I Gestern Nachm. Gewitter mit starkem Hagel- schlag und Regen. Nachts Regen. Gestern Nachmittag und Nachts Regenschauer mit Hagel. ) Gestern Regen. ) Gestern Abend etwas Regen. 1) Gestern Nachm. heftig anhaltende Gewit er und Regen. 1 Gestern Vormittag Platzregen, Nachm. Gewitter und Regenschauer. 1) Gestern Regen. 13) Gestern viel Regen n) Gestern Sturm und Gewitter. ö) Gestern Gewitter 1 Gest. etwas Regen. 1) Gestern Barom. 324, 8. 366 ;
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P. L. v. N. R. *. M. 1 7nl . 22.55 — 8. stille. 12. Juli. 8., stark. 8., stürm. etw. bewölkt. S., schw. heiter. SSW., stark. halb bedeckt. W., schw. Regen. 8VW., mäss. — ) SV., mäss. — 2) SVW. , schw. heiter. S. muss. trübe, Regen. S W., uss. de ölkt. SVW, stark;. bed,, Regen. * — bedeckt W.. mũss. bezogen. ?) 8N., lebh. Regen. SW., stark. heiter. MS V., hestig bewölkt. SVwW., lebh. heiter.) W mãss. heiter. s) SW. mäss. bewölkt. W., lebh. bewölkt. . a — 48. sch heit., gest. Reg. 8 W., schw. hal . 58 1,2 8 W., mässig. trü be, Regen. ) X. lebhaft heiter. a) W. schw. wolkig. o) S N., mäss. sehr bewölkt. SVW., stark. bedeckt. SV., mäss. sehr heiter io). S., 8. schw. trübe. W.. atark heiter. NW., lebh. bedeckt. NV. stark Regen. ) (, , . bewölkt. ; h 5 Ww. et w. be 7 St. Mathien NNVN., sch halb .
) Gestern Nachmittag WSW. mässig. 2) 8 Nachinittag Ss M. lebhaft. Strom R. 5 , . Gegen Abend entferntes Gewitter und Regen,. 9) Gestern Regen-
7 Constantin. 335,8;
7 Haparanda . 331, 6 T Hernösand 330,3 7 Petersburg . 336, Stockholnt. 3339 7 Oxöe ...... 330, 4 S Fredericksh. — 8 Helsingõr . — 7 Moskau.. 331,9 6 Memel ..... 354,8 7 Flensburg .. 333, 7 Königsberg. 33, 6 6 Danzig.. ... 334.7 6 Euthus. ... 3325
eiter.
bedeckt.
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