1875 / 168 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 20 Jul 1875 18:00:01 GMT) scan diff

n in Berlin, Gotha, Weimar, etroffener Uebereinkunft chaftliche Seite ur Atlanten, hische Instrumente einge⸗ soweit sie die

gesehensten kartographischen Firme s. w. ausgestellt. ben die deutschen Aussteller der Ausstellung im Auge un Globen, arten, Bücher und sandt; von der Einlieferung v Ethnographie betreffen, ist einmũ

In Folge der mehrfach Vakanzenlisten, e das Nähere enthalten,

amburg u. : lediglich die wissens d demzufolge

on Gegenständen, thig Abstand genommen worden.

an uns ergehenden Anfragen, bemerken wir, daß die weiteren

betreffend die demnächst erscheinen

Bestimmungen, welch

Der Kaiserlich russische Finanz⸗Minister von Reutern ist heute Nachmittag nach Carlsbad abgereist.

Kiel, 18. Juli. (Kieler Ztg und Mus quito“ si in Warnemünde angekommen.

19. Juli. Se. Königliche Hoheit der hr 38 Minuten,

) Die Schiffsjungen⸗Briggs

„Rover“ nd gestern Abend gegen 8 Uhr

Hannover, z Albrecht ist gestern Nachmittag 3 Uu erlin kommend, hier eingetroffen.

München, 19. Juli. Gesandte

(W. T. B.) Stuttgart, dten am bayerischen Hofe ernannt leich in Stuttgart akkreditirt, wird

Bayern. italienische Opizzoni, ist zum Gesan Derselbe bleibt zug jedoch seinen Wohnsitz in München n

Stadtamhof, 20. Juli. hier stattgehabten Versammlun männern wurde beschlossen, fallen zu lassen Assessor Walter in

Sachen. König und die lassen und sich König die Rückreise 22. d. M. hier eintreffen wird.

Mecklenburg.

T. B.) In einer gestern von ultramontanen Wahl⸗ e Kandidatur des Dr. Sigl und an Stelle desselben den Bezirksgerichts⸗

Amberg aufzustellen.

Dresden, 19. Juli. Königin haben Ge nach Bern begeben, antreten wi

Ihre Majestäten der nf vorgestern Mittag ver⸗ von wo Se. Majestät der ll und voraussichtlich am

Schwerin, 19. Juli. hann Albrecht ist a Rabensteinfeld eingetroffen.

18. Juli. Die Mittheilung des Senats, be⸗ der Staatshaushaltsabrechnung für Ergebnisses des Rech⸗ Einnahme des Jahres die Ausgabe auf 19, 167, 900 rschuß auf 664, 000 Ert. Mk. d. Die Finanz⸗Deputation ß die Abrechnung erst am en Frist bis Ende März vor⸗ die allgemeine starke Geschäfts⸗ sondern auch auf die durch Ein⸗ g entstandenen Schwierigkeiten. 18753 weist eine Einnahme auf von Ausgabe von 17250, 928 Ueberschuß von 2,271,384 Die Einnahme ÄÜberschreitet den 548 Crt. Ml. 14 Sch. (davon Mehr⸗ steuer 947, 009 Ert. Ml. bei der Die Aus⸗ inter den An⸗

Se. Hoheit der Herzog Jo m vergangenen Freitag von

Dresden in

Samburg, treffend Vorlage 1873 u. v. d. a. nebst Schätzung des nungsjahres 1874 giebt die vermu 1874 auf 19831, 9090 Ert. Mk. an, Ert. Mł., so daß der vermuthliche Uebe oder auf 796,800 M6 geschätzt wir habe ihre Entschuldigung erbeten, 39. Mai anstatt in der gesetzli gelegt sei, was nicht nur auf üͤberhäufung zurückzuführen sei, führung der Reichsmark Abrechnung pro 19,5521, 413 Ert. Mk. Ert. Mk. 15 Sch. 6 Pf., mithi Ert. Mk. 14 Sch. 6 P Budgetanschlag um 3, 175

bei der Einkommen enabgabe 108 gaben sind um 0,746 schlag zurückgeblieben, sparungen eingetreten sind. N ber Matrikularbeitrag sind um 518,185 Ert. fallen als veranschlagt gewesen.

14 Sch., eine

4764 Ert. Mk. 11 Sch Ert. M. 5 Sch. 6 Pf. da fast in sämmtlichen Positionen Er⸗ ur die Beiträge an Aversum und Mk. höher ausge⸗

Immobili

Desterreich⸗ Ungarn. Wien, 18. Juli. erzogs Kronprinzen Ru dol Se. Kalserliche Hoheit verbringt be⸗ eil des Tages außerhalb des Bettes, und erstellung binnen kürzester Frist zu gewär⸗ Hoheit wird den Monat August in dem Jagdschlosse Offensee zur vollständigen Erholung verbringen.

Der Kaiser hat mit Handschreiben vom lebens des Kaisers Ferdinand den Betrag von Einmalhundert Tau⸗ chen Vertheilung an die Tausend, und zur Be⸗ ten Oheime zeitweilig Betrag von

Die Besserung im Befinden des Erz f macht un⸗ unterbrochene Forts reits den größten ist seine vollständige Se. Kaiserliche

Prag, 19. Juli. 11. Juli d. J. aus Anlaß des Ab sich bestimmt gefunden, fend Gulden, und zwar zur allsoglei Armen Prags den Betrag von zwanzig theilung der von Allerhöchseinem verewig unterstůtzten Humanitäts vereine und Anstalten den achtzig Tausend Gulden zu widmen.

Großbritannien und Irland. London, 209. Juli. (W. T. B.) In der gestrigen Sitzung des der Gesetzentwurf,

Bau des Tunnels zwischen Dover und dritter Lesung, der Handelsverträge mit de veröffentlicht worden. Vertreter verschied Munizipalität von ein großes Fest veranstalten.

Frankreich. Paris, 18. Juli. Das „Journal officiel“ tz, betreffend die gegenseitigen ffentlichen Gewalten, die erste der zu der Verfassung vom 25. Februar.

(W. T. BX. Die National⸗ utigen Sitzung zunächst den ung der Lehrergehälter f wurde die Berathung des Budgets begonnen. von Artikeln wurde genehmigt.

in der Kommission zur Prüfung des tre gestellten Antrages, auf Ver⸗ die Minister Buffet und selben werden alsdann diejenigen Ge⸗ deren Berathung vor der Vertagung nothwendig

Unterhauses Konzession Calais in

in Betreff

betreffend die

Korrespondenz n Donaufürftenthümern ist heute Zu Ehren des Besuchs der Städte des Kontinents wird die London im Alexandra⸗Palast am 31. d. M.

genehmigt.

veröffentlicht das Gese

drei Novellen

Versailles, 19. Juli. versammlung nahm in ihrer Gesetzentwurf betreffend die Erhö an. Hierau Eine große Anzah

Morgen werden von dem Deputirten Malar tagung der Nationalve Dufaure ersch

setze bezeichnen,

rsammlung,

(W. T. B.) Nach einer hat der General Mar⸗ gen Nachmittags die Car⸗ und ihnen zwei Kanonen gsmaterial ab⸗

Madrid, 19. Juli. der Regierung zugegangenen Meldun tinez Campos im Laufe des heut listen bei Pont de Var überrascht

und eine große Menge genommen.

Spanien.

von Munition und Krie Auch wurden zahlreiche Gefangene gemacht, unter

benen sich der Abjutant des Carlistenchefs Dorregaran befindet.

20. Juli. (W. T. B) Das Fort Colla do, das letzte Bollwerk der Carlisten in Castellon, hat sich bedingungslos er⸗ geben. Mit demselben find 11 Offiziere, 500 Soldaten und 2 Kanonen in die Hände der Regierungstruppen gefallen.

. Die konstikutionelle Kommission hat das Amende⸗ ment zum Verfassungsentwurf, welches gegen die Aus⸗

übung der Religionsfreiheit gerichtet ist, abgelehnt.

Italien. Rom, 19. Juli. (W. T. B.) Der Bischof vonzschia, welcher ungesetzlicher Weise den bischöflichen Palast bewohnt, ist aufgefordert worden, denselben zu verlassen.

Der „Gconomista d'Italia“ meldet: Im Mongt Juni dieses Jahres haben die Staats einnahmen die Ziffer von 121,289,239 Fr. erreicht, gegenüber einer Einnahme von 127, 995,096 Fr. in demselben Monat des vorigen Jahres, so daß in diesem Jahre eine Mindereinnahme von 6,705,807 Fr. vorliegt. Die Gesammteinnahmen von Januar bis mit Juni 1875 belaufen sich auf 599, 003,247 Fr., also um 3, 146,241 Fr. mehr als im ersten Halbjahre 1874, wo die Einnahme 595 857, 006 Fr. betrug. Aus den Ruͤckständen der beiden großen direkten Steuern, der Grundsteuer und der Einkommensteuer, hat eine bedeutende Mindereinnahme stattgefunden: bei der ersteren um 2, 489, 0900, bei der letzteren um 3,189, 000 Fr. Diese Mindereinnahme hat ihre Ursache in der progressiven Abnahme der Rückstände. Die im verflossenen Juni gelelsteten Zahlungen betragen 89, 954,281 Fr., also um 31,335, 068 Fr. weniger als die Einnahmen, und um 8,510, 126 Fr. weniger als die Zahlungen in demselben Monat des Jahres 1874. Im ganzen ersten Halbjahre 1874 betrugen die Zahlungen 9,3865711 Fr. das ist um 45,201,147 Fr. weniger, als in derselben Periode des Jahres 1873, wo sie 524,585, 8905 Fr. betragen hatten. Der Ertrag der direkten Steuern beläuft sich, die gegenwärtige Erhebung und die Rück⸗ stände zusammengenommen, im ersten Halbsahre 1874 auf 160,482, 096 Fr., das ist um 3, 887,698 Fr. weniger als im erften Halbjahr 1873. Dabei ist aber in Betracht zu ziehen, daß im vorigen Jahre gegen 14 Millionen aus den Rückständen eingenommen worden sind, während im laufenden Jahre die Rückstände nur 8,452, 000 Fr. ergeben haben. Werden also die Einnahmen aus den Rückständen, die sich fortwährend vermin⸗ dern, außer Betracht gelassen, so ergaben im ersten Halbjahre 1875 die direkten Steuern 152, 029, 19 Fr., gegenüber 150,420,682 Fr. im ersten Halbahre 1874, so daß in diesem Jahre eine Mehreinnahme von 1,609,237 Fr. vorliegt.

Türkei. Konstantinopel, 19. Juli. (W. T. B.) Die von der Pforte nach der Herzegowina entsendeten Kommissäre, welche den Auftrag hatten, mit den Tumultuanten zu unter⸗ handeln, haben unter dem 16. d. M. die telegraphische Meldung hierher gelangen lassen, daß es ihnen nicht möglich gewesen wäre, ihre Mission zu erfüllen. Den Ruhestörern wäre es ge⸗ lungen, in dem zwischen Mostar und der oͤsterreichischen Grenze bei Ragusa gelegenen Gebiete Unterstützung zu finden und sie bedrohten alle, die sich nicht ihrer Sache annehmen wollten, mit Anwendung von Gewalt. Die Kommissäre sind der Meinung, daß man Truppen zur Unterdrückung der Unruhen ent⸗ senden müsse.

Aus Mostar wird über Zara, 19. Juli, Nachmittags, gemeldet, daß die türkische Regierung nach einem Auflauf bei Nevesigne vergeblich versucht hat, die aufrührerischen Dorfbe⸗ wohner zu bestimmen, die Waffen niederzulegen. Am 16. d. M. sind in Mostar zwei Abtheilungen türkischer Truppen eingerückt. Im Uebrigen ist die ganze Bewegung unter der christlichen Dorf⸗ bevölkerung auf wenige kleine Ortschaften beschrãnkt.

(W. T. B) Wie die „Agence Havas⸗Reuter“ mel⸗ det, hätte die türkische Regierung an den Gouverneur von Bosnien den Befehl gelangen lassen, unverzüglich gegen die Aufständischen in der Herzegowina Truppen zu ent⸗ senden. Auch hätte die zsterreichische Regierung beträchtliche Truppenabtheilungen gegen die Grenze nach Gaba und Tre⸗ af. den vom Aufstande zunächst bedrohten Punkten, anrũcken

assen.

Nußland und Polen. St. Peter sburg, 12. Juli. (W. T. B.) Se. Majestät der König von Schweden ist gestern von Kronstadt auf der Fregatte ‚Vanadis“ nach Stock⸗ holm abgereist. Se. Majestät der Kaiser Alexander beglei⸗ lete den König bis Kronstadt. Gestern erfolgte der Schluß des internationalen Telegraphen⸗-Kongresses. Der Präsi⸗ dent des Kongresses hob in seiner Ansprache die von dem Kon⸗ gresse erzielten Resultate hervor. Darauf fand die Unterzeich⸗ nung der projektirten Konvention statt, deren definitiver Ab⸗ schluß auf diplomatischem Wege erfolgen soll.

Dänemark. Kopenhagen, 16. Juli. Eine Nachschrift zur gestrigen Abendzeitung der „Berl. Tid.“ theilt mit, daß Ihre Majestät die Königin durch eine leichte Erkältung an der Reise nach Fühnen verhindert ist, weshalb alle bereits ge⸗ troffenen Bestimmungen, so weit sie die Königin, die König⸗ lichen Prinzessinnen und den Prinzen Hans angehen, wegfällig werden. Se. Maj. der König xeist diesen Sonnabend, Nachm. 6 Uhr, von Bellevue an Bord des Dampfers „Sleswig“ direkt nach Nyborg. Prinz Friedrich August von Sachsen (Sohn des Prinzen Georg) kam „Dag. Nyh.“ zufolge vor einigen Tagen in Begleitung eines Kammerherrn und dreier Diener in Bad Klampenborg an, wo er sich einige Zeit aufzu⸗ halten gedenkt.

Amerika. (A. A. C) Aus Philadelphia wird der „Times“ unterm 16. d. M. telegraphirt: Mr. Adam Badeau, ber amerikanische General⸗Konsul in London, ist zum Minister⸗ Residenten in Brüssel, und Mr. Franeis B. Stockbridge zum Minister⸗Residenten im Haag ernannt worden. A. Stein⸗ berger, der vor einigen Mongten von der Regierung der Ver⸗ einigten Staaten in einer halbamtlichen Eigenschaft nach den Schiffahrtsinseln gesandt worden, wurde von den Einge⸗ borenen zum Premier⸗Minister auf Lebens dauer gewählt. Der in Raleigh, Nord⸗Carolina, tagende Kongreß der Baumwollstaaten hat seine Arbeiten beendet, nachdem er Beschlüͤsse gefaßt, welche im Interesse des Handels den Bau einer füdlichen Eisenbahn dringend empfehlen,

New⸗Forkt, 19. Juli. (W. T. B.) Verschiedene Journale bringen Nachrichten über einen Aufstand in San Miguel (San Salvador). Derselbe wurde anläßlich einer Anordnung der Regierung unternommen, durch welche dle Verlesung eines bischoflichen Hirtenbriefes verboten wurde. Zwei Generale und eine große Anzahl von Bürgern sind erschossen worden. Mehrere Gebäude wurden geplündert und eingeäschert. Der angerichtete Schaden wird auf eine Million Dollars geschätzt. Den , . gelang es endlich, des Aufstandes Herr zu werden, wobe eine große Anzahl der Aufständischen k wurde. Das englische Krlegsschiff „Fantome“ hat bei La Union eine Abtheilung

Marine⸗Infanterie gelandet, um der dortigen Garnison zu er⸗ möglichen, nach San Miguel zu marschiren.

D Kgus Süd-Amerika liegen der ‚A. A. C.“ folgende Meldungen vor: .

Nach Berichten aus Lima, vom 13. Juni erließ der Präsident von Peru am 25. Mai ein Dekret, das eine sofort in Wirksamkät tretende Exportsteuer von 30 Cents per Centner guferlegt. Generil Prado, der populäre Präsidentschafts⸗Kandidat, hat seinen Sitz in a als Vorsitzender des Hauses wieder eingenommen. Die;

at, gepaart mit der ruhigen Haltung der Regierung, zu dem Glau . ben Anlaß gegeben, daß die Regierung Prado's Sache begünstigen wird, vorausgesetzt, daß Leute ihrer Wahl als Kandidaten für die erste und zweite Vije, Präͤsidents haft agufgestellt. werden. Der Mi nister des Innern hat der Legislatur einen Gesetzentwurf überreicht, der zur Aufnahme einer Anleihe von 1000999 Soles zur Hebunß der europäischen Einwanderung in Peru ermächtigt.

Nach Mittheilungen aus Buenos Ayres vom 16. v. M . ist der argentinische Kongreß mit einigen neuen Elsenbahnprojekten beschäftigt Der von Der Regierung zur Erwägung der Geldkrisis ernannte Auz—= schuß von Kaufleuten und Bankiers hat seine Arbeiten begonnen. Der Legislatur soll ein wichtiges Projekt zur Unterstützung der Banken vorgelegt werden. Man glaubt allzemein, daß das Provinzialbanken= gefẽtz suspendirt und eine Noten emission wird gestattet werden müssen, ba der Geldmangel sehr groß ist und Eigenthum jeder Gattung ungeheuer im Werth gefallen ist. In der Provinz Santiago del Estero sind Unruhen ausgebrochen, aber ste erweisen sich nur alt lokaler Natur. Die Saladeros sind geschlossen und die Ausweise äber die Wollschur zeigen einen starken Ausfall. Der Provinzial, Minister der Finanzen hat das neue Budget vorgelegt, das viele Ver. änderungen enthält. Es wird dem Vernehmen nach 148 Millionen Millreig oder 1,260 060 Pfd. Sterl. erreichen. Der Gesundheitz⸗ zustand von Buenos Ayres bleibt ein guter.

Der Orkan, der am 23. Mai Valparaiso heimsuchte, soll nach den Schilderungen südamerikanischer Blätter sehr verheerend ge= wesen sein. Fünfzig Personen ertranken durch die in Folge dessen verursachten Schiffsun fälle.

Afrika. Aus der Capstadt liegen der „A. A. C.“ vom 26. Juni folgende Nachrichten vor:

Die Republikaner sind gegen eine Konföderation unter der bit. tischen Flagge, aber die Bewohner der östlichen Provinzen begünstign diefelbe. Gouverneur Barkley begiebt sich im Juli nach den Du mantenfeldern. Das Parlament hat die vorläufigen Schritte für Ri Annexion der westlichen Küstengrenze von Wolwich Bay genehmigt. Daz Parlament wird am 39. vertagt werden. Der Kirchenverband fordert von dem Bischof Veränderungen in der Konstitution der Kirche in Südafrika. Die Gerüchte von einem Kriege mit der Tran vaalschen Republik lafsen aach. Sir Garnet Wolseley ist dem Ver⸗ nehmen nach auf dem Punkte, sich dahin zu begeben.

Australien. Aus Melbourne wird vom 16. Juli be⸗ richtet: Der Schatzsekretär hat der gesetzgebenden Versammlung für Victoria das Budget der Kolonie vorgelegt. Er schlägt eine Ermäßigung der Zölle um 23,990 Pfd. Sterl. sowie nene Steuern auf Ländereien, Häuser, Banken, Assekuranzen und Stempel in Höhe von 517 690 Pfd. Sterl. vor. Die Steuern auf Spirituosen und Tabak sind ebenfalls erhöht. Ferner sollen Anleihen im Betrage von 2,750, 000 Pfd. Sterl. für reproduktiy öffentliche Arbeiten aufgenommen werden.

Nr. 16 des Am tsblatts der Deutschen Reicht Telegraphenverwaltung“ hat folgenden Inhalt: Nachrichte. Rachttag Nr. 4 . und JI. Beilage), das allgemeine Verzeichniß de Telegraphen Stationen betreffend.

Neichstags⸗ und Landtagsangelegen heiten.

Der Gutsbesitzer Knapp, welcher im Deutschen Reichstage de 4 und im Hause der Abgeordneten den 8. wiesbadenschen Wahlkrei vertritt, hat seine Mandate niedergelegt.

Statistische Nachrichten.

Nach der vorläufigen Feststellung des städtischen statistijcha Bureaus betrug in der Woche vom 27. Juni bis 3. Juli die Zall der in Berlin Gestorbenen 946, darunter N4 männliche, M weiblich Personen; 659 unter, 287 über ein Jahr; in der Woche von bis 10. Juli betrug die Zahl der Gestorbenen 6, darunter 52] männliche, 52 weibliche Personen; 666 unter, 310 über ein Jahr.

Ueber die Gesundheitsverhältnjsse in der am 10. Jul abgelaufenen Woche berichtet die „Voff. Itg.“, daß von je 1000 Einwohnern auf den Jahres durchschnitt berechnet starben in Hambun Mb, in München 296, in Wien 757, in Pest 534, in Paris 2564 Brüffel W7, in Amsterdam 271, in Rotterdam 307, im Haag Il in Rom 2g, in Neapel 349, in Turin 237, in London 212 und i den 18 größeren Städten Englands 217. Während die Zahl d übrigen Erkrankungen in Berlin noch durchaus den Jahres durchschnit nicht erreicht, (es starben an Masern 19, Scharlach 8, Typhug n) Diphtherie 20. an Erkrankungen der Athmungsorgane 39) ist d Jahl der an. Durchfall und rechdurchfall Gestorbenen noch imm eine sehr große (467); die Krankheit hält sich demnach noch auf den Höhepunkte (in der vorher beendeten Woche starben 470 Kinder Folge davon).

Der Verein für die bergbaulichen Interessen im Ober · Ben amtsbezirk Dortmund giebt in . jetzt veröffentlichten Jahre bericht für 1874 interessante Mittheilungen über Produktion un Abfatz von Stein kohlen im Ober ⸗Bergamtsbezirk Don mund? Danach hat sich seit 1868 die dortige Stein kohlenföt derung folgendermaßen gestaltet: sie betrug 1868: 228. 878, 876 Ct 18695: 24606533385 Ctr. (gegen das Vorjahr * 11 304,512 Cn) 1576: 24,358,534 Gtr. gegen das Vorjahr * 4715, 246 Ct 1551: 254,304,981 Ctr. (gegen das Vorjahr 1 g. 906. 347 Chin 1572: 284,199, 200 CGtr. (gegen das . 4 30, 494,219 Ct 1573: 324,398,280 Etr. (gegen das Vorjahr 4 39 599. 080 Cu 1574: 307 025623 Ctr. (gegen das Vorjahr 113745665 Ch Während fonach bis i873 eine stetige Zunahme der Produktion fin gefunden hat, ist im letzten Jahre 1574 eine Vermin derung derselba welche sich auf nahezu 31 x berechnet, eingetreten. Es sind die Folgen der Geschäftskrisiz, von welcher im Laufe des Jahres l pie meisten Handels⸗ und Gewerbezweige betroffen wurden und welt mit Beginn des Jahres 1874 auch auf den Steinkohlenbergbau * niederrhein isch· westfälischen Distrikts ihre lähmende Wirkung auth Nach Quartalen gefondert gestaltete sich die Produktion von 18 verglichen mit dem Var ehr . folgt: 1

1. Quartal 73, 76,574 Ctr. 80, 899, 635 Ctr. 2. 1. 70, 193,717 , 75, 3068691 . 3. ö 79, 307, 6283, S3, 465,379 . 4. . S3 45. 9000. S4, 26,584 Am erhehlichsten war die Abnahme der Förderung he das Vorjahr im J. Quartal 1874, sie betrug sozar gegen das i Duartal von i575 ii, 150, 210 Ctr, während im 4. Quartal 186 Produktion nahezu diejenige deg letzten Vierteljahrs von 1815 nm trreichte. Die Zahl der beim Steinkghlenbergbau beschãftigten M ter . fich Ende 1574 auf 81 8198 Mann, sie war demnach zu! Zeit wieder ebenso groß, wie Ende 1873, wo sie 81,812 betrug.. ohlenab fuhr aus dem Dortmunder Distrikt, auf der Rhe schen Eisenbahn gestaltete sich in der ersten Hälfte von 1874 außergen lich unguͤnstig und erreichte erst in der zweiten Haͤlfte wieder die

des Vorjahrs. Es wurden auf dieser Bahn im Ganzen trausporti= 54, 866, 040 Ctr. Steinkohlen gegen 60 727,989 Ctr. 6 1873, r . das Ru rrevler mit 48261 0665 Gtr. (is73: 53,510 640 Ctr) bethe; ligt war. Ueber die Kohlenabfuhr auf, der Berzisch⸗Märkischen und der Cöln Mindener Eisenbahn lagen die genauern Angaben der betr. Bahnverwaltungen noch nicht vor. Auch der Wassertrangport der westfälischen Kohlen gestaltete sich wegen des abnorm niedrigen Wasser⸗ standes sehr ungünstig. Auf dem . wurden verfahren:

1 1873:

J 3: aus dem Ruhrorter Hafen 20,613,709 Ctr. 22.737, 760 * ' Duisburger . 6,942, 123 . h Ctr.

6 9419 575 . zusammẽn J pb 5d ft Vid ss Tr. Der Verkehr auf dem Rheine hat sonach gegen 1873 eine Abnahme von 4 601,505 Ctr. oder etwas über 141 Prozent erfahren. Die Zufuhr auf der Ruhr betrug 769,224 Ctr. gegen 2569. 118 Ctr. in 1573, blieb also ebenfalls um 1790394 Ctr. zurück. Die Ko hlen— preise befanden sich während des abgelaufenen Jahres in einem dauernden Rückgange und gelangte diese retrogade Bewegung auch in

den ersten Monaten des laufenden Jahres noch nicht zum Stillstande.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Das der Berliner Bergbrauerei⸗Aktien⸗Gesellschaft gehörige Grundstück Wilhe aftrahe F/ gz it gn Sonn abend gm r. tekten und Künstler verein verkauft . V

Die Hauptversammlung des arz Geschi ' Vereins findet heute in Ballenstedt im ö 1 Brinckmeier statt. Nach den geschäftlichen Mittheilungen werden die in. Prof. O. von Heinemann und Pastor Theodor Stenzel sprechen, Letzterer über das Münzwesen Anhalts im Mittelalter,“ Für den Nachmittag ist eine Fahrt nach der Conrgdsburg und für gegr. ir ht 1 . . finn Besichtigung des

o ein und Besteigung des Hausber ? z und Anderes beabsichtigt. 17 w

Am 1. August soll die archäologische Kunst Gew erhe⸗ Ausstellung im ehemaligen Bundespalais zu Frankfurt 4. M. eröff net werden. Anfaͤnglich gedachte man, sich darauf zu beschränken, lediglich die im Privatbesitz befindlichen dortigen Kunstsammlungen auszustellen. Allmählich gewann jedoch das Unternehmen größere Di⸗ mensionen. Namentlich war dieser Erfelg der Initiative des Ehren. Präsidenten, Sr. Königlichen Hoheit des Fürsten Carl Anton von Hohen-

zollern, zu verdanken, welcher nicht allein die Schäße seines Museums

zur Verfügung stellte, sondern auch in eigenhändigen Schreiben die regierenden Fürsten der süd⸗ und mitteldeutschen Staaten zur Aus— stellung einlud. Voraussichtlich werden neben den Domschätzen von Mainz und Limburg (Kur - Trier) auch die Museen von Erbach, Sigmaringen und Cassel vertreten sein. Das Ausstellungs Comits befindet sich bereits in voller Thätigkeit. Am vollständigsten wird voraussichtlich die Textilen⸗Abtheilung vertreten sein. Namentlich werden Aufsehen erregen des Kanonikus Dr. Fr. Bock in Aachen he— rühmte Sammlung von Spitzen und Kanten, welche den geschicht⸗ lichen Entwickelungsgang der gesammten mf e nn vom 16. bis zum 19. Jahrhundert darstellt und ebenso nicht minder die be⸗

rühmte Stoffsammlung des Bildhauers J. Krauth in Mannheim.

Daran reihen sich alsdann die Gobelins, von welchen allein Hr. Herr⸗ mann Mumm vom Schwarzenstein 6 Stück im Werthe von 380, 000 geliefert hat.

Die fünfzehnte Hauptversammlung der Verbindun ür hi storische Kunst findet am 23. 24. und 25. . zu Stuttgart in den dazu bewilligten Räumen des Königsbaues statt. Die Künstler des historischen Faches, welche die Versammlung mit fertigen Bildern oder Entwürfen beschicken wollen, werden aufgefor—

deit, diese spätestens bis zum 18. September an den Hausmeister des

Königsbaues Distler einzusenden. Die Verbindung übernimmt die Kosten der Hin. und Zurücksendung mit Autnahme der Sendungen als Eilgut oder mit der Post und unter der Bedingung, daß Nach⸗ nahme für Spesen nicht erhoben wird. j

In 5 in diesem Jahre ein skandinavi⸗ sch er Kongreß für die sogenannten abnormen Schulen (für Blinde, Taubstumme, Geistesschwache u. . w.) abgehalten. In Ver⸗ bindung mit dem Kongreß wird eine Ausftellung von den in Schwe⸗ e, in dergleichen Schulen gebrauchten Unterrichtsgegenständen statt nden.

Das am 1. Juli d. J. ausgegebene Heft der Geschichts⸗ blätter für Stadt und Land ag deburg . Wan⸗ derungen über den Elbengu⸗Werder, von Winter. Die Protokolle der ersten evangelischen Kirchenvisitation im Kreise Jüterbogk, von Dr. Götze. Urkunden zur Geschichte von Neuhaldensleben, von Dr. Holstein. Volkslieder und Polksreime aus dem Magdeburger Lande, von Winter. Miscellen. Literatur.

Das kürzlich erschienene VI. Heft Xl, Bandes der Philo⸗ sophischen Monatshefte (Leipzig, E. Koschny) enthält die Fort⸗ setzung der Abhandlung des Prof. Dilthey über das Studium der Ge— schichle der Wissenschaften vom Menschen, der Gesellschaft und dem Staat. Dieselbe stellt sich die Aufgabe, die Zergliederung des Problems vom Causal · Zusammenhang in der Geschichte der moralisch⸗politischen Wissenschaften auf dem selbständigem Wege der historisch⸗kritischen Methode * lösen, und zwar im Gegensatz zu derjenigen Grund⸗ ansicht, welche die Erkenntniß der geistigen Erscheinungen auf dem für die Naturerkenntniß gewonnenen Wege finden will. Indem wir uns ein eingehendes Referat dieser auch für weitere Kreise interessanten Abhandlung vorbehalten sobald dieselbe zum Ab⸗ schluß gelangt ist, heben wir noch hervor daß mit den Philo sophischen Monatsheften von jetzt ab auch befondere Beihefte aus⸗ gegeben werden, welche die Verhandlungen der Philo sopbischen Gesellschaft in Berlin publiziren. In dieser hier seit mehreren Jahrzehnten bestehenden Gesellschaft, finden allmonat⸗· lich Versammlungen statt, in denen ein Mitglied einen Vor- trag über ein i ode sches Thema hält, an welchen sich dann eine Diskusston anschließt. Da. die Mitglieder jetzt den ver- schiedensten Richtungen in der hilosophie angehören, so machen bei der Diskussion diese entgegenge etzten Richtungen sich geltend, und es wird dadurch die Einseiligkeit vermieden, welche den gewöhnlichen von einem Autor verfaßten Abhandlungen anhängt.

Die Gesellschaft hat sich entschlossen, die wichtigeren dieser Ver⸗ handlungen in Heften zu veröffenlichen, deren in jedem Jahr 3 4 zu i . 5 Bogen erscheinen werden. Das erste Heft enthält Vorträge des Prof. Lasson äber Kausalität und Teleglogie, sawie des Prof. Frede. richs über die , des kritischen Idealismus. Das Vorbild. der phil ophischen Monatshefte, welche bestimmt sind, ein Central Organ für die verschiedenen Richtungen der philosophischen Bewegung vorzubereiten, hat bereits in Frankreich Rachfolge in einer neugegründeten Zeitschrift gefunden, welche vom 1. Januar 1876 ab bei Germer Baillière unter dem Titel: Revue philosophie de la Frange et Lotranger, dirigése bar Th. Ribot erscheinen wird. Dieselbe beabsichtigt ebenfalls ein voll ständiges Bild von der philosophischen Bewegung der Gegenwart ß geben und ein Centralorgan für alle philosophischen Richtungen zu ein. Obgleich kein Theil der Philosophie vernachlaͤssigt werden soll, werden doch besonders die Gebiete berüchsichtigt werden, auf welchen eine Verständigung am leschtesten zu erreichen scheint. Nach Ribots An ⸗·

cht sind dies die 7 chologie, wobel Anatomie, Nervenphystologie,

athologie, die ychologle der niederen Menschenracen und der

hiere, und n, , r. mit herangezogen werden sollen, ferner in · duktive und deduktive Logik und die auf die wissenschaftlichen Ent deckungen gegrũndeten aligemeinen Theorien. Außerdem soll die Ge⸗ schichte der Bhilofophie ganz besondere Beachtung finden.

Eine mikroskopische und chemische Untersuchung der kürzlich erwähnten, in n. der Berührung durch die Erdtrom he in Plfahl⸗ 6 schwarz gefärbten Wolle hat ergeben, . die Färbung durch ein zertheilten Ruß hervorgebracht ist: derselbe tammt ohne Zweifel e. den k über welche die Windhose ihren Weg ge—

ommen hat.

Augenblicke:

Land⸗ und Forstwirthschaft.

In der Versammlung der Deutschen Gesellschaft zur Hebung des Flachsaues, am 25. Juni kam, wie 9 . blatt für die Textil- Industrie mittheilt, ein ausführliches Exposs Seitens des General⸗Direktors an den Minister für Landwirthschaft, worin die Einsetzung einer offiziellen Centralstelle für Flachsbau und Flachs⸗ bereitung beantragt wurde, zur Verlesung. Hierauf ist folgendes Restript vom 18. März er, ergangen:

Ich kann in Ihren Ausführungen keinen Anlaß erblicken, von dem bisher beobachteten Verfahren, nach welchem der Flachsbau durch die landwirthschaftlichen Central Vereine aus den ihnen für, Zwecke der Landeskultur überwiesenen Waatsbeihülfen unterstützt wird, ab⸗ zugehen, und für diesen Kulturzweig, so sehr ich auch denen Bedeutung würdige und seine Entwickelung auch fernerhin nach Möglichkeit zu unterstützen gedenke, Ihrem Wunsche entsprechen, eine eigene Central stelle zu schaffen. Friedenthal.

Bromberg, 9. Jali. Die Ernte in Oelsaaten hat in letz- ter Zät allgemein begonnen und ist bisher bei trockenem Wetter gut von Statten gegangen, so daß die Qualität befriedigend ausfallen dürfte, was auch in Bezug auf die Quantität, wenigstens für hiesige Gegend, angenommen wird.

Durch die anhaltende Trockenheit in den letzten Wochen und ge— rade in der Blüthezeit des Getreides, werden sich die Früchte theil⸗ weise nicht zur vollen Reife entwickeln können, was man besonders von der Sommerung sagen kan. Die Ernte dürfte sich aber doch in sofern nicht viel ungünstiger als im Vorjahre gestalten, als man auf größere Quantität hofft. Sollten sich die nicht viel versprechen den Berichte Über die Ernieaugsichten in Frankreich und England be⸗ stätigen, so ist anzunehmen, daß sich für den Getreidehandel vielleicht noch in diesem Jahre ein recht lebhaftes Exportgeschäft entwickelt.

Ernte Aus sichten un? Getreidemarkt in Oester⸗ reich. Nach der, N. Fr. Pr. zeigt sich, daß die abnorme Witterung, welche gerade in der wichtigsten Periode eintrat, nicht nur der Menge des Er⸗ trages, sondern auch der Qualität der Frucht vielfach Abbruch gethan hat und obwohl die Fechsung noch lange nicht beendet ist, läßt sich doch schon jetzt beurtheilen, daß die ursprünglichen großen Erwartungen nicht in Erfüllung gehen werden. Namentlich bleibt die Weizenernte in Ungarn hinter den anfänglichen Schätzungen weit zurück, indem die Schuͤttung durchschnittlich geringer ist als im vorigen Jahre, während auch die Beschaffenheit des Produkts nicht entsprechend genannt werden kann. Ebenso unbefriedigend lauten die Ernte nachrichten über Halbfrucht. Im Zusammenhange mit diesen Ent⸗ täuschungen steht offenbar die Steigerung, die seit acht Tagen an den meisten inländischen Märkten eingetreten ist und welche zum Schlusse der Woche an der Wiener Fruchtbörse bei dem Hauptartikel Weizen in einer Hausse von 50 kr. bis 75 kr. per Metze zum Aus⸗ drucke gelangte. Nicht in Abrede kann gestellt werden, daß die von den maßgebenden fremdlãndischen Märkten eingetroffenen lebhaften Getreideberichte gleichfalls dazu beigetragen haben, die Preise hei uns hinauf zu schnellen, wenn auch die für Rechnung des Auslandes hier bewerkstelligten Einkäufe zu unbedeutend waren, um die einge tretene Erhöhung, zu rechtfertigen. Beklagenswerth ist, daß in Pest wie in Wien ein wildes Spiel mit Getreide getrieben wird, wodurch dem Geschäfte jede solide Grund lage entzogen wird und in Folge dessen sich gesunde Konjunkturen gar nicht entwickeln können. Eine andere Frage ist die, ob sich die gegenwartigen, unverhoffter Weise zum Durchbrüche gekommenen hohen Preise behaupten werden, und es dürfte in dieser Richtung Vorsicht am Platze sein, da leicht ein Umschlag eintreten kann. Zu berück⸗ sichtigen ist auch, daß große Getreidevorräthe vom vorigen Jahre lazern, sowie andererseits der vortreffliche Stand der Kartoffeln, die heuer einen sehr reichlichen Ertrag in Autsicht stellen. Nach der „D. Zig. gestaltet sich das Ernteergebniß wesentlich günstiger, weil bedeutende Ertragsunterschiede seltener vorkommen in den diesseitigen Ländern, die sowohl in Roggen und Weizen ein mittleres Erträgniß in Aussicht stellen, und Galizien speziell giebt die Hoffnung auf eine gute Ernte. Bezüglich des Exports von Brotfrüchten aus der Monarchie sind die Äussichten herabgestimmt; die bedürftigen Konsum⸗ gebiete werden von dort her die Waare holen, wo sie das beste Rendement giebt, und ein solches Rendement ist augenblicklich im Bezuge vom Inlande nicht gegeben. Weit bedeutender als der Ex— port dürfte sich der Transitohäindel im Getreide für Oesterreich-Unzarn gestalten, wodurch unseren Bahnen und unserem Handel reichliche Be⸗ schäftigung geboten würde.

Zur Zeit der Emanation des Gesetzes vom 19. Februar 1861, betreffend den Uebergang der Pacht⸗ und Erbpacht⸗ güůter in freien Besitz, waren an großen Gütern mit lber 12 Tonnen Hartkorn im eigentlichen Königreiche Däne⸗ mark (mit Ausschluß Bornholms) 1754 vorhanden, von welchen 1I559 mit 48.693 Tonnen Hartkorn freier Besitz oder Erbpachtgüter mit dem Recht zu verkaufen und zu verpfänden und 95 Güter mit 1425 Tonnen Hartkorn Pacht. oder Erb- pachtgüter ohne jenes Recht waren. An Bauerhöfen Be⸗ sitzungen von 1—12 Tonnen Hartkorn fwanden sich zur ge— nannten Zeit im ganzen Lande 69094 mit einem Areal von 28, 533 Tonnen Hartkorn; hiervon waren 54,303 Höfe mit 203, 805 Tonnen Hartkorn freier Besitz oder Erbpacht mit dem Recht verkaufen und verpfänden zu können, während in Pacht und Erb⸗ pacht ohne jenes Recht 145791 Höfe mit 75,23 Tonnen Hartkorn waren. Von diesen letzterwähnten 14791 Höfen waren bis zum 31. Dezember 1868 bereits 3755 mit 20 098 Tonnen Hartkorn zu freiem Eigenthum verkauft oder in Erbpacht mit dem Recht, verkaufen und verpfänden zu können, gegeben. Seit jener Zeit und bis zum J. Juli d. J. hat das Ministerium des Innern seine Genehmigung zum Verkauf von ferneren 1553 Bauerhöfen mit einem Areal von zä58 Tonnen Hartkorn ertheilt; es waren mithin seit Erlaß des Ge⸗ setzes und bis zum letztgenannten Tage 5308 Bauerhöfe mit 29,556 Tonnen Hartkorn verkauft worden und 2483 Bauerhöͤfe mit 46, 167 Tonnen Harfkorn noch nicht freies Besitzthum.

Gewerbe und Gandel.

In der Generalversammlung der Pil sen-Priesener Eisen“ bahn wurde dem Verwaltungsrath Decharge ertheilt und beschlossen, den Betriebsüberschuß von 76 680 Fl. auf neue Rechnung vorzutragen. Der Geschãftshericht konstatirt, daß sich das Bau-Konto der Linien

ilfen⸗Dux⸗Schaboglück⸗PriesenObernitzBrür im Jahre 1874 von l, 753, 747 Fl. auf 23,i 15,629 Fl. erhöhte. Die Bestreitung der Bauguglagen für Pilsen Klattau-Eisenstein erfolgte aus dem von der Staatzreglerung gewährleisteten Vorschusse im Betrage von 7, 000, 0900 Fl. De. W, und wurden demselben bis Ende Dezember 1874 3, 885,302 Fl. entnommen. Die Theilstrecke Mlatz Carlsbad wurde am 2. September i874 und, die Theilstrecke Carls bad⸗Georgenstadt am 3. Sklober 1874 polizeilich begangen. Der Bau dieser Linien konnte wegen der für das Kapital zu Eisenbahnzwecken ungünstigen Verhaältnifse nicht in Angriff genommen werden. Die Betriebsein nahmen der 222 Meilen lanzen Strecke betrugen 349 624 Fl., die Regie⸗Auslagen No,943 Fl. Es resustirte demnach der oben er⸗ wähnte Betriebs überschuß von 78,680 Fl.

neber die wirthschaftliche Lage Böhmens druckt das Prag. Abendbl.“ folgenden Artikel des e y Prochy“ als zutref⸗· fend ab: „Die größte Gefahr droht dem Mittelstande. Es giebt bei uns nur wenige illionäre oder Halbmillionäre, aber ihre Zahl hat auch nicht erheblich abgenommen. 2 Vermögen widerstehen eben den Stürmen besser als dem Zahne der Zeit, und es gehört viel dazu,

einen starken Baum zu stürzen. Waz sedoch das eigentliche Volk be⸗

trifft, fo hat daffelbe niemals mehr besessen als im gegenwärtigen e im Gegentheil scheint es, daß die Stellung der arbeitenden Klasse, namentlich in gewissen Jweigen, sich trotz der momentanen Krise dennoch fortwährend bessert. Ziehen wir den Zustand des Arbeiters im vergangenen und zu Beginn des gegenwär— . Jahrhunderts in Betracht, dann werden wir finden, daß seine

ohnung, Kleidung und Nahrung damals um vieles schlechter waren als fetzt. Jreilich ist in diesen Schichten die Unzufriedenheit gegen .

wärtig am größten, weil die wirklichen, mehr aber die gema = dücfnisse in noch höherem Maße gestiegen sind. er , machen blos jene Gewerbszweige, in denen mittelst Maschinen und Dampf gearbeitet wird, wie die Spinnerei, Weberei, das Nagel- miede, Von dieser Kategorie sind die Arbeiter in die größte Nothlage gerathen, und es bleibt nichts anderes übrig, als die jüngere Generation in andere lukrativere Bahnen zu leiten.“ Bezüglich des Mittelstandes wird zunächft darüber Klage geführt, daß derselbe seit einiger Zeit allzusehr den Herrn spielen wolle. Der Kleinstädter finde an der Arbeit, welche seinen Vätern die Quelle des Erwerbes und des Wohlstandes war, keinen Gefallen mehr, er schäme sich ihrer, wolle für etwas Höheres gelten und als Grundbesitzer ; Darum babe er sein Handwerk aufgegeben, den Laden ver- miethet und für die paar Groschen, die er in der Hand gehabt, ein theures Feld gekauft, das ihm kaum die Zinsen abwirft. Daher rühre die traurige Sitnation unserer kleinen Städte. Was den Verfall des Gewerbestandes betreffe, so sei derselbe auf verschiedene Ursachen zu⸗ räckzuführen. In erster Linie seien es die Eisenbahnen, welche das Kleingewerhe geschädigt haben, denn nachdem jetzt fast jedes Stãdt⸗ chen durch Eisenbahnen mit größeren Städten verbunden ist, sei Nie⸗ mand mehr gezwungen, auf dem Lande seine Einkäufe zu machen. Außerdem habe die Vertheuerung der Arbeit, welche durch die Eisen⸗ bahnen und die Rübenkultur entstanden ist, nicht wenig zum Ver⸗ falle des Kleingewerbes beigetragen, indem die verarmten Gewerbsleute, durch die hohen Arbeitslöhne angelockt, ihr Handwerk im Stiche ließen und entweder bei der Eisenbahn oder bei den Zuckerfabriken ü 1. Ein dritter und besonders wichtiger Grund des Niederganges unseres Gewerbestandes liege in dem Geschmack, den das ländliche Gewerbe, in Ermangelung einer ent⸗ sprechenden gewerblichen Bildung, an den Tag lege. was immer für ein gewerbliches Erzeugniß auf dem Lande betrachten, sei es nun ein Schmuckgegend, ein Kleidungsstück oder ein Hut, immer werde man es geschmacklos, veraltet und schlecht ausgeführt finden. So was xreize aber wahrlich nicht zum Kaufe. Die Schuld hieran trage zunächst der Mangel an Gewerbeschulen und gewerblichen Aus⸗ stellungen, dann das ungenügende Reisen von Seite unserer Gewerbe⸗

Noch schlimmer als der Verfall des Kleingewerbes sei der Nieder= grun Dieser Stand habe durch Mißernten und andere Unfälle in den letzten Jahren schwer gelitten und sei über- dies durch das immer mehr um sich greifende Zerstückeln der Grund⸗ stüͤcke arg bedroht. Der bäuerliche Besi lert, namentlich seien die bäuerlichen

stark gelichtet worden.

Eine Ausnahme

schmiedegewerbe ꝛc.

Beschäftigung suchten.

gang des Kleingrundbesitzes.

werde fortwährend geschmä⸗ älder, zum großen Schaden Auch die Reduzirung des Kleingrundbesitzer

nur aus Noth an Futter, sondern aus schlechter Wirthschaft verkauft, und das räche sich nun, indem nicht blos die Menge, sondern auch der Schlag des böhmischen Viehes stark zurückgegangen beziehungsweise n Man habe allerdings durch die Anlegung von Zuckerfabriken sich zu restauriren versucht, aber abgesehen davon, daß die bezüglichen Fabriken allzu groß und allzu theuer g theures Kapital,

Großthuerei habe man Prachtbauten hergestellt und stehe nun, . z Der Landwirth prochen, aber nicht geliefert, der Maschinenfabri⸗ nlich für eine größere Bestellikg, weil da mehr sscha und der Direktor der Fabrik, der von jeder Be—⸗ stellung gewöhnlich 2 bis 3 * Provision bezog, ein „würdiges“ Etablissement.

des Landes, Viehstandes

in hohem verschlimmert. n

degenerirt worden sei.

ebaut waren. hatten sie auch

ĩ hereingebrochen, rathlos da. habe viel Rüben ver kant plaidirte gewö Profit herausschaute, Provisior war gleichfalls für . Schließlich kamen noch die Bank oder der Kommisstonär, welche zu ungeheueren Prozenten Geld streckten, kein Wunder, wenn dann zwei Dutzend Fabriken das Zeit⸗ liche segneten.

Verkehrs⸗Anstalten.

Berlin. Die hiesige Schutzmannschaft ist neuerdings vom Polizei · Prästdium auf Grund des 8. 26 des Straßen Polizeiregle⸗ mentz angewiesen worden, aufs Strengste darüber zu wachen, daß geschloffen marschirenden Militär ⸗Abtheilungen, Leichen und anderen öffentlichen Aufzügen, Königlichen und Prinzlichen Equipagen, wagen, im Dienste befindlichen Fuhrwerken der F Fuhrwerken, welche die Besprengung der öffentlichen Straßen besorgen, sowohl von vorfahren den, als von entgegenkommenden Fuhrwerken überall vollständig Raum gegeben werde. lichkeit nicht, so muß so lange gehalten werden, bis jene vorüber sind. Fuhrwerken der Feuerwehr müssen auf das übliche Glockensignal auch die vorbezeichneten Fuhrwerke, Aufzüge u. s. w. in gleicher Art Platz machen, beziehungsweise anhalten.

Gestattet dies die Oert⸗

Telegraphisehe VWitteriangsherliehte.

Bar. Ab Remp. Allgemeine

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20 ö ort. X

7 Constantin. 335.0

W. mäss. hbalb bewölkt.

7 Haparanda. etw. bewölkt.

7Christiansd. 7 Hernösand 7 Helsin gfors. Petersburg. Stockholm. 7 Skudesn s.. 7I9xöe. :. .

Fredericksh.

SSN. mäss. NVindatille. NO. stille.

Moskau. y. Memel ..... Flensburg..

2.40. müss.

Kieler Haron Weserleucht Wilhelmsh. .

völlig heiter.

Gröningen. .

ganz bewölkt.

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Breslau .... Brüssel ....

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Cherbourg .

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S VW., mäsag. WS W., sohw. WS W., schw. S8VW., muss. WNVw., schw. SS W., schw. NV. , stille.

) Strom 8.

sehr bewölkt. trübe, Regen.

111

fast bedeckt.

St. Mathis etw. bewölkt.

Constantin. 333,9

k

) Gestern Nachm. OO. wässig. 2) Nachts ) Gestern Nachmittag und Abends Regen. Gestern Gewitter. ) Gestern Nachmittag Gewitter.

Gest. Nachm. Gestern Regen. ) Gestern Nachmittag ) Nachts Regen.

O. lebhaft.