1875 / 170 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 22 Jul 1875 18:00:01 GMT) scan diff

Berlin, den 22. Juli.

Berlin, 21. Juli. Das dem hiesigen Magistrat jetzt mitge⸗

theilte Gutachten, welches die Wissenschaftliche DepntKgtion für das Medizinalwefen dem Staats⸗Minister Hr, Fa lk über die zeitweife Einführung der Effluvien des 11I. Radial⸗ ystems in den hiesigen Schiffahrtskgnal erftattete, hat olgenden Wortlaut: „Ew. Excellenz ermangelt die untezeichnete Wffenschaftliche Deputation nicht, das durch Hohes Reskript vom I4. v. M. von ihr erforderte Gutachten in Folgendem gehorsamst zu erstatten, wie es in der Sitzung derselben vom 2. Januar 1875 nach Anhörung zweier Referenten beschlofien worden ist. Der Magistrat hiesiger Königlicher Haupt. und Resitdenzstadt hat am 26 Februar d. J. an das Königliche Polizei⸗Präsidium den Antrag ge⸗ genehmigen, daß die Efflupien aus dem III. in Ausführung begriffenen Kanalistrung von Berlin vom 1. Mai ab bis zum 1. November, mit welchem Zeitpunkt für die Fortschaffung derselben durch, die Spül Ranäle auf die für diefen Behuf bereit bestellten Rieselfelder würde erfolgen können, in den Landwehrkanal eingelassen werden dürfen. Se. Excellenz der Herr Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten hat Anlaß genommen, das Polizei Prästdium unter dem 10. April er, zur Berichterstattung darüber aufzufordern, ob bei diesem in Aussicht genommenen Unternehmen auch die fanitätspolizeilichen Interessen eine sorgfältige Berücksichtigung finden würden. Das Polizei Prästdium hat für diesen Bericht für erforderlich gehalten, zunächst die König⸗ liche MinisterialBau-Kommisston, als die jenige Behörde, welche die Interessen des Fiskus als Eigenthümer des Kanaltz zu wahren hat, um eine Aeußerung über den Antrag des Magistrats zu ersuchen; auf den Antrag der letzteren aber hat wiederum der Herr Handels -Minister dem Herrn Minister der geisilichen 2c. An gelegenheiten gegenüber den Wunsch ausgesprochen, ein Gut⸗ achten der unterzeichneten Deputation darüber zu erhalten, welchen Einfluß die Einfuͤhrung der beregten unreinen Wässer in den Land. wehrkanal auf die Gesundheitsverhästnisse der angrenzenden Stadttheile voraussichtlich haben würde. Zugleich erhalten wir die abschriftliche Mittheilung des Votumz des Hrn. Geheimen Ober -Bauraths Wiebe ber den Antrag des Magistratz vom 4. April d. J., sowie die des Berichts der Ministerial⸗Baukommission an den Herrn Handels- Minifter vom 24. dess. Mts. Der Magistrat motivirt feinen An: frag, indem er darlegt, daß die Kanalisationsarbeiten im Monat Mai bereits soweit vorgeschritten sein würden, daß der Dorotheenstadt und dem nördlichen Theil der Friedrichsstadt Vorfluth bis zu der Pumpstation in der Schönebergersträße gewährt werden könnte, daß aber, die Dampfmaschinen, welche die Effluvien der Kanäle nach den Riesel⸗ feldern fortschaffen sollen, erst zum J. November fertig gestellt wer⸗ ben können. Würde nun mit dem Anschluß der Hauskanäle an die Straßenkanäle erst nach diesem Termin vorgegangen werden, so würde der Eintritt des Winters diese Arbeiten alsbald unterbrechen und die zu dem III. Radialsystem gehörigen Stadttheile würden erst im Frühsahr 1876 der Vortheile der Kanalisation theilhaftig werden. Wenn dagegen das Königliche Polizei. Präsidium seinen Widerspruch gegen die interimistische Einleitung der Abwässer in einen öffentlichen Wafferlauf aufgeben würde, so könnten die bereits kanalisirten Straßen und Stadttheile ihre flüssigen Abgänge in die Straßenkanäle entleeren und der Inhalt dieser, nachdem er in der Pumpstation desinfizirt worden, durch einige Lokomobilen in den Landwehrkanal gepumpt werden, bis mit dem 1. November der geregelte Betrieb der ganzen Anlage des III. Radialsystems eintreten könnte. = Daß der Vortheil, der für einen Theil der Stadt durch die Genehmigung dieses Antrages erwachsen würde, ein recht erheblicher sein würde, läßt sich nicht in Abrede stellen; ja, es liegt die Annahme nahe, daß die hierdurch, wenngleich nur theilweise, herbeigeführte hygienische Verbesserung nicht ohne günstigen Einfluß auf die benachbarten Stadttheile bleiben würde. Die bisherige Art und Weise, die unreinen Abgänge der Stadt Berlin zu behandeln, hat, wie dies auch seit lange von der Wissenschaftlichen Deputation anerkannt worden ift, mit der Zeit immer schwerer zu ertragende Mißstände, namentlich in sanitärer Hinsicht, hervorgerufen, und da jeder Neubau, jede neue Einrichtung von Wasserklosets in schon be— stehenden Häusern, sowie die stetige Zunahme der Einwohnerzahl von Berlin dazu beitragen, die Schädlichkeiten, welche aus dem jetzigen System entspringen, zu steigern, muß es selbst als ein nicht unbedeutender Gewinn w,, werden, wenn die unschädliche Ableitung der Unreinigkeiten eines Stadttheiles durch Spülkanãale auch nur um Monate beschleunigt werden kann. Anderseits jedoch wäre es nicht zu rechtfertigen, wenn man diese Vortheile einem Stadt⸗ theile auf Kosten eines anderen gewähren wollte, und es liegt die Be— fürchtung nahe, daß die interimistische Einleitung der Effluvien des III. Radialsyftems in den Landwehrkanal den letzteren in einem Grade verunreinigen könnten, daß die demselben benachbarten Straßen in empfindlicher Weise darunter zu leiden haben würden. Wenngleich im Prinzip die Einleitung von Schmutzwasserkanälen in öffent⸗= liche Wasserläufe als unzulässig angesehen werden muß, so liegt hierin für uns doch keine Nöthigung, ohne Prüfung des konkreten Falles den Antrag des Magistrats als verwerflich zu bezeichnen, zumal von sehr beachtenswerther Seite behauptet wird, daß die schädliche Verunreinigung des Landwehrkanals durch die interimistische Ein⸗ leitung der Effluvien des III. Radialsystems in denselben nicht nur nicht vermehrt, eher sogar vermindert werden würde. Der Geheime Ober Baurath Wiebe legt in dieser Beziehung großes Gewicht dar- auf, daß gegenwärtig die flüssigen Unreinigkeiten aus den Hãusern mit Einschluß der Abtrittsstoffe in die Straßenrinnsteine und zwar in einem bereits faulendem Zustande gelangen, daß hierdurch die Luft in den Straßen verdorben, der Üntergrund der Stadt, auch in weiterem Umfange verunreinigt wird, und daß der Rest im schlimmsten Zustande der Zersetzung in den Landwehrkanal abfließt. Er folgert hieraus, daß beim An⸗ schluß eines ji den Hauses an die Entwässerungsanlage die aus diesem Hause herrührenden vorgenannten Uebelstände au für den Land⸗ wehrkangl verschwinden, während an Stelle der bisherigen dauernden Verunreinigung desselben, so lange das beabsichtigte Provisorium be— steht, allerdings noch die Hausabflüsse, aber in einer andern Form eingeleitet werden; zumal der Magistrat sich verpflichtet, diese un= reinen Stoffe, bevor sie in den Landwehrkangl gelangen, desinfi⸗ ziren zu lassen. Außerdem weist er m, daß jetzt nach Ein⸗ stellung des Mühlenbetriebes über den Wasservorrath der Spree freier disponirt, und daß namentlich auch dem r n , ein reichlicherer Wasserzufluß zu Theil werden könnte. In ganz o günstigem Lichte sind wir nicht im Stande, die Sache zu sehen. Dal die Qualität der reinen Stoffe, welche in den Landwehrkanal geleiket werden sollen, von wesentlichem Belang ist, ist richtig; aber es ist nicht mit einiger Sicherheit darauf zu rechnen, daß die Unreinigkeiten, wenn sie auch viel frischer als bisher in den Kanal e werden, ohne erheb⸗ liche Ser che zu erleiden, aus der Stadt fortgeschwemmt werden würden. Der Kanal fließt überaus langsam, sein Strom wird durch zahlreiche, darauf lagernde Kähne, durch Schleusen, Häfen c, beein . trächtigt, und seine Ufer sind von der Pumpstation ab weithin be⸗ bauf und werden als beliebte Promenaden von großen Menschen mengen frequentirt. Ueberdies gelangen die Unreinigkeiten, welche das III. Radialsystem lich indem sie dem Land⸗ wehrkanal zugeleitet werden, nicht in reines Wasser, sondern in ein solchez, in welchem sich bereits nur -zu reichlich in voller Zersetzung begriffene Unreinigkeiten ähnlicher Art befinden, wo · durch ihre eigene Zersetzung begünstigt wird. Eine vorgängige Des infektion würde alserdings die von dieser Seite zu befürchtenden Uebel stände in mehr oder weniger bedeutendem Maße herabzumindern im Stande sein, jedoch ist der Erfolg selbst des besten Desinfektions- verfahrens unter solchen Verhältnissen nur ein relativer, und, derselbe könnte überdies gleichfalls durch den Umstand beeinträchtigt werden, daß der Kanal, in den dag desinfizirte Schmutzwasser geleitet werden soll, bereits in so hohem Grade verunreinigt ist. Daß alse eine Ver⸗ besserung des bereits jetzt so üblen Zustendes des Kanals von dem Zufluß neuer Mengen von Unreinigkeiten, mögen sie auch frisch und Des inflzirt sein, zu erhoffen stände, können wir nicht anerkennen. Die von dem Herrn 1c. Wiebe angedeutete Möglichkeit reichlichen

richtẽt 3u Radialsystem der

. zu dem Kanal aus der Spree ändert hieran nichts, da derselbe auch dem Kanal zu Gute kommen könnte, ohne daß ihm neue Unreinigkeiten zugeführt würden, die vergleichsweise stärkere Verun⸗ reinigung desselben also dieselhe bleiben würde. Da man unmöglich den pessimistischen Standpunkt einnehmen kann, es sei der jetzige Zustand des Landwehrkanals bereits ein so übler, daß es ziemlich gleichgültig ist, ob er noch durch ein gewisses Mehr von Fäkalien und ähnlichen Stoffen verunreinigt werde oder nicht, wird es wesentlich darauf ankommen, festzustellen, wie groß voraussichtlich die Menge der unreinen Wasser sein würde, die nach dem Antrage des Ma⸗ gistrats dem Kanal als ein Mehr zu den jetzt in ihn gelangenden zu⸗ geführt werden soll, und für wie lange Zeit dies geschehen würde. Ueber den ersten Punkt hat Hr. Baurath Hobrecht der Ministerial Baukom⸗ mission Mittheilungen gemacht, welche mit denj⸗nigen übereinstimmen, die der Stadtverordneten ⸗Versammlung in ihrer Sitzung vom 16. April d. J. (Communalhiatt Nr. 18 vom 2. Mai er)) vorge⸗ tragen worden sind. Aus diesen geht hervor, daß gegenwärtig die zum III. Radialsystem gehörigen Stadtheile, nach der Fläche berechnet, nur mit wenig mehr als 10x, nach der ,, mit 11 - 12 an der Verunreinigung des Landwehrkanals Antheil haben, indem der⸗ selhe den überwiegenden grötzten Theil seiner unreinen Zu⸗ flüsse theils bereits in seinem oberhalb der Pumpstation gelege⸗ nen Verlaufes, theils von den Stadttheilen an seinem linken Ufer erhält. Da von den Unreinigkeiten des III. Radial- systems bigher f in die Spree, K in den Landwehrkanal geleitet wird, so würde, falls das ganze Radialsystem nach dem letzte ren ent⸗ wässert würde, sich die Menge der an ihn aus dem III. Radial⸗ syftem gelieferten unreinen Wasser verdreifachen. In der That aber wird, wie Herr Hobrecht anführt, bis zum 1. November nur der dritte Theil dieses Radialsystemz völlig ausgeführt sein, es würde also jene Menge nicht verdreifacht, sondern nur ver— doppelt werden, d. h. es würden dem Landwehrkanal noch wei—⸗ tere 11 bis 12 * derjenigen Menge von Unreinigkeiten zuge⸗ 6. werden, welche er 6 schon erhält. Diese Menge ist an sich chon eine nicht beträchtliche, und wenn wir berücksichtigten, daß sich gleichzeitig mit dem Anschluß der betreffenden Stadttheile an die Ka⸗ nalisirung der Wasserkonsum in denselben erheblich steigert, daß die Unreinigkeiten derselben dadurch bedeutend (nach Herrn Hobrechts Berechnung um mehr als das Dreifache) verdünnter in den Land wehrkanal gelangen würden, als bisher, daß dadurch die Wassermenge im Kanal vermehrt würde, und daß die Detinfektion der Pumpstation viel wirksamer ausgeführt werden könnte, als es bisher in den ein zelnen Häusern Seltens der Privaten geschieht, so würden die Be—⸗ denken gegen die Neuzuführung der erwähnten Menge von Unreinig⸗ keiten zum Kanal hiedurch wesentlich abgeschwächt werden müssen. Was die Desinfektion betrifft, so könnte dieselbe in einer Art ausgeführt werden, daß der, wie bereits erwiesen, jedenfalls geringe Nachtheil, welcher aus der Einleitung der Effluvien des III. Radialsystems in den Land wehrkanal für die Beschaffenheit seines Wassers erwachsen könnts, auf anderer Seite ein Gegengewicht erhalten würde. Die Desinfektions⸗ Methode, welche bei den flüssigen Abgänhken des Barackenlazareths auf dem Tempelhofer Felde in Anwendung gebracht worden ist, hat sich als eine recht wirksame erwiesen. Wenn nun nach dieser Metbode nicht nur die zur Pumpstation gelangenden Abflüsse des III. Radial- systems genügend desinfizirt würden, sondern auch die Desinfektions⸗ mittel in der Pumpstation im Ueberschuß angewandt würden, etwa in doppelter Menge als die, welche für die Wässer des Radialsystems nothwendig wäre, so würde dieser Ueberschuß, in den Landwehrkanal elangend, dem nicht aus dem III. Radialsystem herstammenden, be= anntlich sehr verunreinigten Wasser darin zu Gute kommen und dessen Beschaffenheit nicht unerheblich verbessern. Trotzdem würden wir es selbst unter den eben dargelegten Umständen nicht für empfehlenswerth halten können, für einen, der Dauer nach nicht he— stimmt begrenzten Zeitraum, den Kanal zur Ableitung der Unreinig⸗ keiten des III. Radialsystems zu benutzen und würden von einer sol⸗ chen Maßregel im Laufe der Zeit bedenkliche Folgen befürchten müssen. Dieser Ableitungsweg soll indeß nur ein propisorischer sein, und es wird darauf ankommen, wie lange event. dieses Provisorium dauern könnte. Nach der mit Bezug auf die Kanalisirung der Stadt erlasse⸗ nen Polizeiverordnung vom 14. Juli 1874 müssen diejenigen Straßen, in welchen die zum Anschluß an die Straßenkanäle erforderlichen Rohrleitungen (incl. der Klosets) in den Häusern ausgeführt werden sollen, zunächst öffentlich aufgerufen werden. Nachdem der Aufruf erfolgt ist, müssen die Besitzer der Häuser in spätestens 6 Wochen die Pläne der herzustellenden Anlagen vorlegen, dann werden diese, geprüft und event. genehmigt, den Besitzern wieder zu⸗ gestellt. Für die Ausführung der Arbeiten ift dann den Besitzern eine Frist von weiteren 6 Wochen gegeben, nach deren Ab⸗ lauf die vollendeten Einrichtungen untersucht und dem freien Gebrauche übergeben werden. Es dauert also noch drei Monate, bis die auf gerufenen Häuser überhaupt ihre Abwässer dem Kanal wirklich zu führen können. Berücksichtigt man nun noch, daß jedenfalls nicht alle Straßen, in denen die Kanalistrung vollendet ist, auf einmal auf— gerufen werden können, so würden, wenn der Aufruf schon Ende dieses Monat oder Anfangs des Juli erfolgte, erst Ende September oder Anfangs Oktober, also erst nachdem die heißeste Jahreszeit vorüber ist, die ersten Häuser zum Anschluß kommen, und von dieser Zeit ab würde sich allmählich die Zahl derselben vermehren, ohne daß jedoch voraussichtlich, da die Arbeiten sehr viel später beginnen würden, als der Magistrat ursprünglich gewünscht hat, bis zum 1. November auch nur ein so großer Theil des III. Radialsystems zum Anschluß an an die Kanäle wirklich gelangt wäre, als wir es im Vorstehenden als möglich vorausgesetzt haben. Sollte es übrigens, obgleich dies nach der Versicherung des Magistrats nicht zu erwarten steht, durch irgend⸗ welche nicht i, , Zwischenfälle nothwendig werden, die Abwässer des III. Radialsystems auch noch über den ersten November hinaus in den Landwehrkanal zu entleeren, so würde hierin zunächst ein wesentlicher Uebelstand nicht zu erkennen sein. Im Winter ist der Kanal zum Theil mit einer Eisdecke belegt, und die niedere Tem-= peratur des Wassers tritt jedenfalls den Zersetzungsprozessen, die sich in der warmen Jahreszeit in demselben vollziehen, störend entgegen. Wir würden somit nur zu fordern haben, e die Abwässer des III. Radialsystems vor dem nächsten Frühling den ordnungs⸗ mäßigen Weg auf die Rieselfelder nehmen müssen. Unter fen Umftänden können wir gegen die interimistische Hereinleitung der Abwässer der das 3. Radialsystem bildenden Stadttheile von der Pumpstation (Schönebergerstraße 20/21) in den Landwehrkanal sani⸗ fätspolizeiliche Bedenken nicht erheben, sobald dieselbe nur nicht länger, als bis spätestens zum Beginn des Frühlings des nächsten Jahres erfolgt. Die Adjazenten des kanalistrten Stadttheils könnten unter dieser Miaßregel in keinem Falle leiden, und auch für die des Landwehrkanals sind dann sanitäͤre Nachtheile nicht zu befürchten. Dem Antrage des Magistrats könnte jedoch nur unter der Bedingung Folge egeben werden, daß dafür Sorge getragen würde, daß in der Pump- e, die gröberen, in den Abwässern sugpendirten fremden Stoffe zu- rückgehalten und nicht nur die Abwässer selbst so vollftändig als möglich dezinfizirt würden, sondern auch die deginfizirenden Mittel in doppelt so großer Menge den Ahwässern zugesetzt würden, als zur vollständigen Desinfektion dieser Abwässer nothwendig wäre. Nach den im Laufe der letzten Jahre im Auftrage des agistrats im größeren Maßstabe mit verschiedenen Desinfektiong methoden angestell⸗ ten Versuchen, dürfte sich diesenige am meisten empfehlen, welche an den Abwässern des Baracenlazareths auf dem Tempelhofer Felde in Anwendung gekommen ist.“

Ueber Erdniedergänge auf einem Grubenfelde des Oberschlesischen Kohlenreviers berichtet die „Königshütter Ztg.“ vom 19. Juli: Heute Nacht gegen 2 Uhr wurden die Bewohner der Stadt Königshütte durch heftige Erderschütterungen aus dem Schlafe gestört. Abermals waren, wie vor einigen Wochen, mächtige Erdniedergänge auf dem Grubenfelde des Krugschachts die Veranlaffung dazu. Von der Förder und Wasserhaltungsmaschine gehen strahlenförmig weite und schmale Erdrisse und Senkungen in südwestlicher Richtung bis nach dem Hüttenteiche über den Koktplatz hin. Die dicht daran liegende Zweigbahn der Oberschlesischen Cisenbahn (Königshütte

Beuthen Gleiwitz, deren letzter Zug eine Stunde vor der Katastrophe die bezügliche Strecke passirte, hat sich in einer Länge von ca, 400 Metern um 4 bis 5 Fuß gesenkt und ist unfahrbar; einige Eisenbahn⸗ schienen haben die Gestalt eines Geigenbogens angenommen. Auf der Grube selbst ist ein erst aufgebautes Maschinengebäude (Erb⸗ reichschacht) dem Einsturz nahe und wie ein Kartenblatt von seiner Stelle gerückt. Es steht ganz schief und entbehrt an vielen Orten des Mauerwerks, das ii Fuß breit aus seinem Gan- en herausgerissen ist. Die große Fördermaschine, welche täglich O. 000 Ctr. Kohlen zu Tage gebracht hat, ist betriebzunfähig ge⸗ worden und zeigt, wie bei dem vorstchend gedachten Gebäude, sowohl in seinen Mauerwerk als in seinem Fundament Risse bedeutenden Umfangs. Wie früher, ist die Wasserleitung von Domb zerrissen und ihrem Zwecke entzogen, Unten sind fast sämmtliche Strecken verschüttet und ein weites Areal Kohlenflötzes zu Brüche gegangen. Glücklicher Weise ist der Verlust von Menschenleben nicht zu bekla= gen, da der Erdniedergang in einer Zeit eintrat, wo die Arbeit des Sonntags wegen ruhte. Gegen 1209 Arbeiter werden wohl ihres Brotes verlustig werden. Höchst gefährlich und den Betrieb der Königshütte in Frage stellend, sind die 1 Sprünge im Erdreich, die dicht bis an den Hüttenteich (der ktiengesellschaft Königs⸗ und Laurahütte gehörig) gehen. Bei weiterem Niedergehen des Erdreichs droht der Lauragrube die Gefahr einer Ueberschwemmung.

Das betr. Comits zu Dortmund hat beschlessen, die unent-= schieden gebliebene Frage: ob von den als preiswürdig zu erachtenden Konkurrenzarbeiten für die Bismarck-Hymne derjenigen sub Nr. II oder derjenigen sub Nr. 104 der ausgesetzte Preis gebühre, dadurch zum Augtrag bringen, daß dasselbe die öffentliche n g . rung dieser beiden Tonwerke veranlassen und den hierzu zu be⸗ rufenden Preisrichtern die definitive Entscheidung darüber, welche von Beiden dle preiswürdigste sei, anheimgeben wird. Die Aufführung der beiden Konkurrenzwerke soll in Düsseldorf am 26. September d. J. stattfinden.

Die Illustrirte Muster⸗ und ,,, . (Berlin, Verlag von Franz Ehhardt) „Victorig“ gehört zu den ältesten und bewährtesten Zeitschriften ihrer Art. Seit 25 Jahren bringt dieselbe allwöchentlich in Wort7und Bild geschmackvolle und zweckent⸗ sprechende Modenberichte und giebt ihren Leserinnen durch klare Be⸗ schreibung, genaue Abbildungen und Schnittmuster die Möglichkeit, sich selbst die Garderobe anzufertigen, die Wäsche zuzuschneiden und durch Handarbeiten die Geburtstags und. Weihnachtstische von Jung und Alt zu schmücken. Seit Jahresfrist in andere Hände über gegangen, hat die „Victorig“ unter der neuen Redaktion wesentliche Verbesserungen erfahren. Die Zeitschrift erscheint jetzt in 11 verschie. denen Sprachen, und in Gestalt der kleineren Nebenausgaben „Haus und Welt?“ und „Cornelia“ ist dieselbe in die weitesten Kreise eingedrungen. Die ersten Handlungen Berlins und anderer europäischer Hauptstädte liefern den Berichterstatterinnen der „Victoria. die neuesten Sachen, die dann nach gemeinsamer Prüfung je nach ihrem Wesen theils nachgearbeitet, theils, in ihre Einzelheiten zerlegt, bald als Schnitt⸗, bald als Stick,, Strick, oder Häkelmuster gründlich beschrieben und den Zeichnern zur Abbildung übergeben werden. Das belletriftische Beiblatt bringt Erzählungen, , m. Gedichte, Ab⸗ handlungen über Kinderpflege, über Erziehung, Rezepte für Küche und Keller, für Wäsche und Borrathskammer, Winke für das Ver⸗ halten im Salon und auf Reisen, Biographien der bekanntesten Schriftstellerinnen der Neuzeit, Schilderungen und Beschreibungen von Land und Leuten ze, und Berichte über die neuesten literg⸗ rischen Erscheinungen. Die Holzschnitt- Illustrationen der Zeitschrift, sowie die kolorirten großen Beilagen sind in künstlerischer und tech= nischer Hinsicht anerkennenswerthe Leistungen. Die Victoria“ ist durch alle Postanstalten und Buchhandlungen zum Preise von 2 46 25 3 vierteljährlich zu beziehen.

Aus Warm brunn, 21. Juli, Abends, meldet. W. T. B.“: Die in Folge wolkenbruchartigen Regens eingetretene Ueb er⸗ schwemm ung hat die Hälfte der Stadt unter Wasser gesetzt, so daß die nen, der unteren Etagen der Häuser des überflutheten Stadttheils in die oberen Stockwerke flüchten mußten. Der Zacken fluß hat von Schreiberhau abwärts furchthare Verheerungen ange— richtet, die Brücken bei Petersdorf fortgerissen und die Wege un⸗ brauchbar gemacht.

Die Heuschrecke, die jetzt im Teltower. Kreise Ver⸗ wüstungen anrichtet, ist, wie hiesige Blätter mittheilen, nicht die in der Zoologie mit dem Namen afrikanische Wanderheuschrecke (GEryllus devastator) belegte, sondern die schon seit undenklichen Zeiten auch im Süden Europas heimische Zug ⸗Heuschrecke (Qedipoda migra- toria). Verheerend ist sie bei massenhaftem Auftreten deshalb nicht minder. Zur Zeit sind die Heuschrecken des Teltower Kreises noch nicht ausgewachsen, sie haben noch eine die vierte Häutung zu be— stehen und erhalten nach dieser erfst die Flügel, die sie zum Wandern“ geeignet machen. Ihre Vertilgung wäre also jetzt, wo ihre Fort- bewegung nur erst durch Springen und Hüpfen ermöglicht ist, leichter, als später, wo sie ihren Verfolgern flügelbewehrt zu entkommen wissen. Dieser Zeitpunkt muß in diesen Tagen eintreten. Dann läßt

ch vermuthen, daß sie schon aus Futtermangel in andere Gegenden chwärmen werden.

Laut Gutachtens der von der Berner Regierung nach Grau⸗ bünden entsandten Experten, der Professoren Fischer und Aebi, ist die in diesen Sommer dort so massenhaft vorkommende Heuschrecke kein fremder Gast, sondern findet sich in der Schweiz beständig vor,

nur daß sich ihre 1 Zoll tief im Sand abgelegte Brut nur selten

entwickelt und meistens von der Kälte zerstört wird, daher sie bis etzt keine beunruhigenden Dimensionen angenommen habe. In diesem ähre sei der trockene Sandboden der Brutentwickelung günstig gewesen.

T eaten.

Das Gastspiel des Hrn. Joseph Lewinsky im Wallner⸗ Theater geht am nächsten Sonntag zu Ende. Von der beabsich⸗ tigten Aufführung des „Hamlet“ hat Abstand genommen werden müssen, weil die Kontrakte mit Frl. Eppner und Hrn. Knorr nur bis 20. Juli abgeschlofsen waren, und somit die Darsteller der Ophelia

und des Laertes fehlen würden. Hr. Lewinsky wird nur noch an

zwei Abenden auftreten, und zwar am Freitag und Sonntag. An diesen beiden Abenden wird der Künstler die beiden von der Kritik und dem Publikum am günstigsten aufgenommenen Rollen zusammen⸗ spielen: den „Didier“ und den „Geizigen.“ ;

In Krolls Theater hat am Dienstag der Königlich baye⸗ rische Kammersänger Hr. Franz Nachbaur sein Gastspiel als Chape⸗ lon im „‚Postillon von . mit glänzendem Erfolge begonnen. ben singt der berühmte Gast den Manxico im „Troubadour“, welche

zorstellung einen hohen Kunstgenuß verspricht, da außer Hrn. Nach baur noch die Damen Hasselbeck als Leonore, Frl. Winter als Azu. cena und der Baritonist Hr. Feßler vom Hoftheater in Koburg als Lung in genannter Oper mitwirken werden. Wir wir hören, erhält Hr. Nachbaur für i Abend, an welchem er singt, ein Honorar von 1500 M Die Orchesterproben zu Jaffe's neuer Oper ‚Ekke⸗ hard“ haben bereits e,. und steht die erste Aufführung des in⸗ teressanten Werkes in naͤchster Zeit beyor. Die Hauptrollen sind wie folgt vertheilt: Hadwig Frl. Parsch, Ekkehard Hr. Griesa, Rudimgnn

. 5 Praxedis Frl. André, Spazzo Hr. Baumann, Abt

r. Maher.

Im Belle ⸗Alliance⸗Theater geht morgen ein 3 aktiger Schwank von Anton Anno zum ersten Male in Scene, welcher bereits mit dem bedeutendsten Erfolge die Runde über die meisten Bühnen Deutschlands gemacht hat. „Familie Hörner“ betitelt sich der selbe, und soll reichhaltig an drastischen Situationen, komischen Ver- wechfelungen u. s. w. sein, so daß er auf allen auswärtigen Bühnen große Heiterkeit erregt hat. Berlin: Nedacteur: FJ. Prehm.

Verlag der Cypedition (Kesselh. Druck W. Elsner. Drei Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage).

Mn 170.

Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und K

iniglich Preußischen Staats⸗Anzeiger. 1

Berlin, Donnerstag, den 22. Juli

S7.

—— Datum der Bekanntmachung:

Papiergeld foölgender Staaten:

Laufende Nr.

Einlösungsstellen:

Endtermin

Einlösung:

Das Papiergeld

der ; wird werthlos am:

Tabellarische Nebersicht der Verordnungen, betreffend die Außercourssetzung des deutschen Staats papiergeldes.

Bemerkungen.

Königreich Preußen 21. Juni 1875.

Königreich Bayern. 15. Juni 1875.

12. Juni 1875.

J. Mai 1875. 20. Mai 1975.

11. Juni 1875.

Königreich Sachsen

Königreich Württemberg. Großherzogthum Baden

Gioßherzogthum Hessen.

Großherzogthum Mecklen · burg · Schwerin Großherzogthum Sachsen Weimar .

19. Juni 1875. 1. Juni 1875.

Großherzogthum Mecklen 3 . 1IJ. Juni 1875.

Herzogthum Braunschweig 6. 1.

Herzogthum Sachsen · Mei ·

ningen . 11. Juni 1875.

erzogthum Sachsen · Al n mr ö 31 . 25. Mai 1875. Herzogthum Sachsen ˖ Co⸗ burg · Gotha: . Coburg. 11. Mai 1816.

b. Gotha.. ; Herzogthum Anhalt .. 12. März 1875.

Fürstenthum Schwarz

burg ⸗Sondershausen. 31. Mai 1875.

ürstenthum Schwarz⸗ . ? burg Rudolstadt . . 1. Juni 1875.

18. Juni 1875. 1. Juni 1875. 31. Mai 1875.

Fürstenthum Waldeck. Fürstenthum Reuß ält. w Fürstenthum Reuß jüng. N ,

Füůrstenthum Schaumburg ·

Lippe 16. Juni 1875.

Staats. Ministeri nterm 25. Mai sS75 eine Verordnung erlassen, ; Staats · Ministerium 1 * ulm ellen Kind hie ldenburgischen Stagtskassen und die Oldenburgische Landesbank bestellt.

dann zum vollen Nennwerthe eingelöst, wenn der Inhaber einen Theil präsentirt, der größer ist als die Hälfte,

aufgerufen werden.

General Staatskasse, Kontrole der Staats papiere, Haupt ·˖ Steuerãmter ꝛc. in Berlin, bei sämmtlichen Haupt- kassen uns Forstkassen in dea Provinzen.

Staalsschulden⸗Tilgungskasse in Mũn⸗ chen, den Schulden. Tilgungs⸗Spezial⸗ kassen, den Kreiskassen, bei der Köͤnig= lichen . in Nürnberg und deren Filialen.

ginn Ger auff in Dresden und Lot⸗ terie⸗Darlehnkasse in Leipzig.

Die Kameral⸗ und Haupt-Zollämter.

General Staats lasse, Domanenverwal tungen, Ober ⸗Einnehmereien 2.

. in Darm⸗ tant.

Die Großherzoglichen Kassen.

Haupt- Staatskasse i? Weimar und Großherzogliche Rechnungsämter.

Großherzog iche Rentei in Neustrelitz, Hauptkasse in Schönberg.

Herzogliche Leihhaus⸗Kassen und Amts= kasse zu Thedinghausen.

Staatsschulden ˖ Tilgunskasse in Mei⸗ ningen.

31. Dez

31. Dez 31. Dez

Finanz Hauptkasse in Altenburg.

Staatskasse in Coburg.

Staatskasse in Gotha.

Landes ⸗Hauptkasse in Dessau und den Kreiskassen.

Staats ⸗Hauptkasse in Sendershausen. Haupt ⸗Landeskasse in Rudolstadt, Rent⸗ und Steuerämter in Königssee und Frankenhausen. ; Slaatsschulden Verwaltung in Arolsen. Landeskasse in Greiz.

Haupt - Staatskass in Gerg, andere Staatskassen und Geraer Bank.

31. De 31. De

Kammerkasse in Bückeburg.

31. Dezember 1875.

fehlt.

fehlt.

fehlt. 30. Juni 1876.

31. Dezember 1875. 30. Juni 1876. 31. Dezember 1875.

30. Juni 1876.

1. Juli 1878. 31. März 1876.

30. Juni 1876.

. ö 31. Dezember 1875. ö burgi Staats-Papiergeld, welches reichsgesetzlich den Bestimmungen ü ellt ist zurgi

neter r er ft er lich nden ee, welche * 1 Hund des Gesetzes vom 12. August 1868 ausgegebenen 19. und 5⸗Thalerscheine bis zum 31. Dezember 1875 R Einloͤsung Beschädigte Stücke, insbesondere solche, an denen einzelne Theile ganz fe

oder nachweist, daß der Rest des Scheins vernichtet sei.

31. Dezember, mit Aus⸗ nahme des unter Bemer⸗ kungen“ aufgeführten.

Termin ist vorbehalten.

ember 1875.

ember 1875. ember 1875.

Termin ist vorbehalten.

31. Dezember 1875. Termin fehlt.

Termin fehlt.

Termin fehlt. 30. Juni 1876.

30. Juni 1876. 30. Juni 1876.

30. Juni 1876.

1. Juli 1878. 31. März 1876.

30. Juni 1876.

fehlt. Termin fehlt.

Termin fehlt. 31. Dezember 1875. 31. Dezember 1875.

fehlt. zember 1875. zember 1875.

Rücsichtlich der Kassenanweisungen vom 2. November 1861, 15. Dezember 1856 und 13. Februgr 1861 ist die Bestim⸗ mung des Termins, mit dem die Werthlosigkeit eintritt, noch vorbehalten.

Beschädigte Stücke werden nur eingelöst, wenn Echtheit und Werthbetrag unzweifelhaft zu erkennen, auch die Ueberzeugung erlangt wird, daß kein Mißbrauch mit etwa fehlenden Stücken stattfinden kann.

Die Einlösung erfolgt seit 1. Jull 1875 nach dem Verhältniß von 7 Gulden zu 12

Einlösung findet auch kei den Rentämtern, Hauptsteuerämtern ꝛc. statt, soweit deren Kassevorrath es gestattet.

Beschädigte Kassenscheine werden eingelöst wenn die gedruckte Hittera, die Nummer und die Namens ⸗Unterschrift noch voll⸗ ständig sichtbar sind; bei zerschnittenen Exemplaren muß das Zerschneiden als ein zufälllges nachgewiesen sein.

Vom 1. Januar bis 30. Juni 1876 nehmen noch alle Herzoglich sachsen / meiningenschen Kassen die Kassenanweisungen in Zahlung.

Theile echter Scheine werden je nach der Größe mit O3, 1,6, 2,2 eingelöst.

Bis 1. April 1876 nehmen alle fürstlichen Kassen die Scheine in Zahlung.

Umtausch erfolgt nur im Wege unmittelbarer Aus wechselung, Korrespondenz ist Inn che fen.

Termin fehlt.

ber die Banknoten unterstellt ist, hat das Großherzoglich oldenburgische

len, werden

/

des Aeutschen Rrichs Anzeigers und Königlich RNrenßischen taata · Anzrigers: Berlin, 8. W. Wilheln Straße Nr. 82.

* Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staatg Anzeiger, das Central Handelgregister und daz postblatt nimmt ant die Inseraten · Expedition

l. Steckbriefe und Untersaehungs-Sachen. 2. Subhastationen, Anfgebote, Verladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Ver pachtangen, Submissionen eto. L Verloosung, Amortisation, Zinszahlung X n. 8. V. von öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und

Grosshandol. 6. Verschiedene Bekanntmachungen. Literarische Anzeigen.

Familien- Nachrichten. beilage.

6 S. Fheater- Anzeigen. In der Börsen- 9.

R *. Inserate nehmen an die autoriftrte Annoncen ˖ Expebitte n von Ttudolf Vtosse in Berlin, Breslau, Chemnitz, Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a. S. Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten, 16 alle übrigen grẽõßeren Annaneen⸗ Vnreauß

Steckbriefe und untersuchungs⸗ Sachen.

Oeffentliche Vorladung. Der in der Unter- suchung wider den Kantonisten Fedor Otto Bartha, lomäus Hein aus Bischdorf und Gen. am 12. Juli er, Mittags 12 Uhr, im Sitzunggsaale Nr. 8 hierselbst angesetzte Termin ist hiermit aufgehoben und ein neuer Termin auf ven 13. September 1875, Mittags 12 Uhr, hierselbst angesetzt wor⸗ den, zu welchen die nachstehenden Kantonisten: 1 Fedor Otto Bartholomäus Hein gus Bischdorf, ) Salomon Glaß aus Truschütz, 3) Peter Witt aus Albrechtsdorf, ) Johann Peter Hyß aus Bod⸗ land, 5) Johann Wieczorek aus Groß ⸗Borek, 6 Mi⸗ chael Respondek aus Klein Borek, 7 Franz August Kollenda aus Borkowitz, 8) Johann Nawroth aus Cziorke, 9 Johann Pakulla aus Chudoba, 19) Woitek Urbainsky aus Gohles 1) Franz Mathuse⸗ witz aus Krzyzancowitz, 12) Josef Zygan aus Krzy⸗ zancowitz, 13 Carl Smerne aus Dorf Landsberg, 14 8 Wognik aus Leschna, 15) Carl Kwas aus Neudorf, 15) Ludwig Gobala aus Ober Paulsdaorf, 17) Philipp Jacob Kosczielny aus Psurow, 18 Jo- hann Makles aus Alt · KRosenberg, 19 Franz Vincent Kruppa aus Rofenberg 20 Farl Gojek aus Sgu— senberg, 21) Michael Moktroß aus Schönwald, 22)

anz Wienczek aus Schoffezitz, 23) Lorenz Franz

chmidt aus Schumm, 24) Carl Macha aus Thurze, B) Valenlin Stephan aus Wichrau, 26) Peter Stachulez ang Wienskowitz, 2) Stephan Johann Janitzti aus Woyffoka, 28 Johann Paul Slowik aus Bodland, 29) Theodor Eckerth aus Bodzanowitz, 0 Wilhelm Fröhlich aus Bod epi I Gregor luta aus Bodzanowitz, 37 Josef Dambski aus roß ⸗Borel, 33 Valentin Klimek aus Groß Borer, 3c) Johann Latta aus Groß Borek, 35) Anton Pawel * aus Friedrichs wille, 36 Robert Massek aus Gohle, Thomas Figan aus Gohle, 38 Johann Res= pondek aus , ,. 39) Johann Oehmann aut Jamm, 40 Josef Freyer aus Sahm . 4) Facob Lubosansky aus Frei Kadlub, 42 Simon Schurdy aus Laskowitz, 43) Josef ,,, aus deschna, 4) Fran ö 96 aus Psurow, 45) Lorenz Morawietz aus 7 enberg, 46 Albert . . aus Rosenberg, 47) Anton Sklarzik aus Rosenberg, ) Johann her aus Schöneich, 49) Wilhelm lima aug Schönwald, 50) August Thomassek aus

Schönwald, ih Josef Gottlieb Kucharczhk aus

Schumm, 52) Josef Carl Escherlohr aus Uschütz, 535) Franz Pelka aus Uschütz, 54 Paul Walcziok aut Wachow, 55) Peter Krawezyk aus Wenprin, 56 Martin Freyer aus Albrechtsdorf, 57) Carl Gilgi aus Albrechtsdorf, 58 Simon Witt aus Albrechtsdorf, 59) Paul Kik aus . 6M) Franz Kloska aus Chudoba, 61) Franz Galetzka au Alt Karmunkau, 52) Thomas Kupczyk, aus Kneja, 63) Carl Lipinsky aus Koselwitz, 6) Franz Staron aus Krzyzancowitz, 66) Valentin Hmurawa aus Stadt Landsberg, 66 Valentin Zaremba aus Ober Paulsdorf, 57) Johann Pastuschka aus ruzkau, 68) Josef Respondek aus Pruskau I) Simon Macziejek aus Radlau, 70) Jofeß Noster aus Alt Rosenberg, TI) Johann Grzegorczykł aus Schönwald, 72) Rochus Kubieziel aus Schoff· czitz, 3) Josef Alexander Leschkewitz aus Schoff⸗ czitz, 74) Josef Brzezina aus Thurze, IJõ) Johann Mächa aus Thurze, 76) Friedrich einrich Carl Kawa aus Trzebitschin, 7) Johann orczinkowski auß Uschütz, 78) Franz Kutz aus Wachow, 79) Josef i aus Zembowitz, da ihr gegen wärtiger Aufenthaltsort nicht bekannt ist, mit der Aufforderung hiermit vorgeladen werden, zur festge setzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Ver⸗ theidigung dien enden Beweismittel zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gericht so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Beim Ausbleiben der Angeklagten wird mit der Untersuchung und Entscheidung in eontumaciam verfahren werden. Rosenberg O / S, den 26. April 1876. Königliches Kreisgericht. Erfste Abtheilung.

5320

l e hentkiche Vorladung. Nachdem gegen den Kälhner Anton Winickt aus Dobrz, 30 Jahr alt, katholisch, auf Grund des Zefa ref des Königl. Appellatlonsgerichts hierselbst vom 27. März *. J.

und der Anklage der Königl. Ober⸗Staatsanwalt⸗

chaft hierselbst von demselben Tage, die Unter— uchung wegen wissentlichen Meineides eröffnet wor ben ist, haben wir zur mündlichen Verhandlung und Entscheidung der Sache einen Termin auf den 4. Oktober d. J., Vormittags um 9 Uhr, vor dem Schwurgericht in unserem. Audienzsaale Nr. zt anberaumt. Der ꝛ4. Winicki wird hiermit

gegen ihn den wird.

Königliches Kreisgericht.

aufgefordert, binnen 1 Monat nach dem letzten Er⸗ . dieser Bekanntmachung in den offentlichen lättern vor dem Untersuchungsrichter des unter zeichneten Gerichts zu erscheinen und sich wegen der ihm zur Laft gelegten That zu verantworten, widri= genfalls dieselbe für zugestanden angenommen und weiter nach den Gesetzen verfahren wer⸗ Der Rechtsanwalt Kempner hierselbst ist dem Angeklagten als Vertheidiger von Amtswegen zugeordnet. Bromberg, den 30. Juni 1875. L. Abtheilung.

fordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden. Berlin, den 12. Juni 1875. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations Richter.

5751] Bekanntmachung.

Bei dem unterzeichneten Gericht ist das Aufgebot des von Adolph Saegert zu Königlich Czyschen bei Chodschesen angenommenen, bei M. Bernftein in Schneidemühl zahlbaren Wechsels vom 3. Novem⸗

ladungen u. dergl. 5li6]

Bernhard Kotz, nämlich

Louise Adelheid, geb. 80 b. dem Kaufmann Juli

buch von Falkenberg Band J. Nr. 18 Bauergut nebst Zubehsr soll den 16 September 1875,

an hiesiger G mer Nr. 16, im

Ertheilung des Zuschla den 17. ebenda verkündet werden.

Dat zu versteigernde Grundstück ist

ertrag von einem sährlichen Nutzungswerth von anlagt. Autzug aus der Steuerrolle,

Grundstück betreffende

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗

Subhastations⸗Patent.

Das den Erben des Oekonom Albert Friedrich a. der verehelichten Fabrikant Mielert, Auguste

ius Albrecht Emil Kotz, . der minorennen Caroline Louise Auguste Emma Kotz gehörige, in Fal tn arg belegene, im Grund⸗

Vormittags 11 Uhr, erichtsstelle, Zimmerstr. Nr. 26, Wege der nothwendigen Subhasta— tion I,, , . öffentlich an den Meistbieten den versteigert, und demnächst das Urtheil über die

8 eptember Ws, Vormittags 12 Uhr,

stener, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 29.6 Hektaren mit einem Rein. 562 a S6, und zur Gebäudesteuer mit 240 4A ver

schein, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das achweisungen und besondere Nachweisungen sind in unserm Bureau V. einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder anderweite, zur Wirksamkelt gegen Dritte der Eintragung in das i f, ne, bedürfende, aber nicht eingetragene

ealrechte geltend zu machen haben, werden aufge—

ber 1873 über 700 Thaler am 3. Februar 1874 fällig gewesen und ausgestellt von Holtz beantragt worden. Der unbekannte Inhaber des Wechsels wird aufgefordert, denselben spätestens in dem auf

den 16. November 1875, Mittags 12 Uhr, Geschäftszimmer Rr. 14, anberaumten Termine dem Gerichte vorzulegen, widrigenfalls sonst der Wechsel für kraftlos erklärt werden wird.

Schneidemühl, den 16. Juli 1355.

Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

5709]

Der Kaufmann Heinemann Heinemann zu Borken hat gegen Conrad und Bernhard Ditzel von Neuenhain, dermalen bescheinigtermaßen mit unbekanntem Aufenthaltzort abwesend, Klage er- hoben und behauptet:

a. der Rechte anwalt von Fabritius zu Homberg . eine ihm gegen die Verklagten aus der eim ehemaligen Justizamt Borken eführten Prozeßsache Heinemann gegen Ditzel E 396 186 ustehende Befervitenforderung von 28 Thlrn. ö Sgr. 2 Hllr. j 536 . a e ,

ur Grund⸗ ! b. die Verklagten schuldeten ihm a rechnung

; vom 3.7. 1861 159 Thlr. 5 Sgr. 1 Hllr. mit

versprochenen 5 Zinsen vom 3.7. 1861, dieselben schuldeten ihm als Erben ihrer Mutter,

Ehefrau e . Ditzel, Anna Elisabeth,

eborene Wiegand, zu Neuenhain, Kaufgeld für

. Erblasserin käuflich überlieferte zwei Paar

Schsen, nämlich aus Kauf vom 95. 1860

582 Thlr. 24 3 4 Hllr., und qus Kauf vom

I0 d. 1861 78 Thlr. 3 Sgr. 9 Hllr., mit ver⸗

sprochenen 5 X Zinsen von dem 9. 5. 1860 resp.

10.4. 1861 an.

Auf diese Klage haben sich die Verklagten bis zu

verzeichnete

Zim⸗

und Hypo⸗