1875 / 171 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 23 Jul 1875 18:00:01 GMT) scan diff

sprucht werden, als ursprünglich erforderlich erschien. Die Zahl der deutschen Aussteller beträgt, einschließlich der Kunstbranche, etwa 800, unter welchen die Großindustrie der Rheinprovinz, Westfalens und des Königreichs Sachsen die erste Stelle einnimmt. Die Fabrikanten von Spezialitäten, namentlich in Berlin, inson⸗ derhesit von Weiß⸗ und Wollenwaaren, von Wäsche und Sticke⸗ reien, von Lederwaaren, Liqueuren, Pianofortes, Möbeln, Kon⸗ fektionssachen, Tapisserien, Bronzewagren Handschuhen, Oel⸗ farbendrucken und Anderem haben sich erst in letzter Zeit reger betheiligt.

Das Gesetz, betreffend die Uebernahme einer Zinsgarantie des Staats für eine Prioritäts-An⸗ leihe der Münster⸗-Enscheder Eisenbahngesellschaft bis 2, 100 000 υι hat am 30. Juni 1875, das Gesetz, be⸗ treffend den Ankauf und die Vollendung der Pon merschen Central⸗Eisenbahn und der Berliner Nord⸗ Gifenbahn am 9. Juli 1875 die Königliche Sanktion erhalten.

Im Auftrage König Friedrich Wilhelms I. hat die Königliche Akademie der Wissenschaften bekanntlich eine Ausgabe der Werke König Friedrichs IJ. (Oeuvres de Frédéric le Grand) veranstaltet, welche der Professor Dr. Preuß, vom Jahre 1846 ab besorgte.

Diese Ausgabe umfaßte die historischen und philosophischen, die literarischen und poetischen Arbeiten des Königs, sowie die Korrespondenz desselben mit seinen Verwandten und Freunden.

Im Anschluß hieran ist die Königliche Akademie der Wissen⸗ schaften bereits vor längerer Zeit über die Herausgabe der poli⸗ tischen Korrespondenz König Friedrichs II. in Berathung getreten.

Die Mitglieder der phikosophisch⸗historischen Klasse, Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath Duncker und Professor Hr. Droysen, haben die Vorarbeiten für diese umfassende Publikation übernommen und sind gegenwärtig damit beschäftigt, die dazu erforderlichen Materialien auf dem Königlichen Geheimen Staats archiv zu sammeln.

Bayern. München, 21. Juli. (Allg. Ztg.) Se. Ma⸗ jestät der König von Sachsen war heute Nachmittag um 3 Uhr zum Diner bei Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Carl! Der Empfang war ein sehr herzlicher. Anwesend waren der ehemalige König von Neapel, der Herzog von Modena, der sächsische Gesandte v. Fabrice mit Familie und der öster⸗ reichische Gesandte Baron Bruck. Der König kehrte um 7 Uhr zurück. Am Bahnhofe waren gegenwärtig Herzog Ludwig, der württembergische Gesandte v. Soden, Polizei⸗Direktor v. Feilitzsch und General-Konsul Wilmersdörffer, mit welchem sich der König in huldvollster Weise unterhielt. Um 7 Uhr 30 Min. erfolgte die Abreise des Königs nach Dresden. Heute Morgen mar⸗ schirten die sechs Feldbatterien des 3. Artillerie⸗Regiments zu den vierwöchentlichen Schieß übungen nach dem Lechfelde ab, während die drei reitenden Batterien dieses Regiments morgen dorthin abgehen. Das ganze Regiment (die erst⸗ abgegangenen Batterien werden von den letzteren auf dem Marsche überholt) marschirt am 23. d. M. im Lechfelde ein. Der Abmarsch des 1. Jeld⸗Artillerie⸗Regiments ist auf Sonntag früh festgesetzt.

Sachsen. Dresden, 22. Juli. Se. Majestãt der König ist heute Vormittag kurz nach 10 Uhr in Begleitung seines Flügeladjutanten Majors v. Minckwitz im besten Wohlsein von der Reise nach dem Suͤden zurückgekehrt. Auf dem Perron des böhmischen Bahnhofes hatten sich zur ehrfurchtsvollen Be⸗ grüßung Sr. Majestät außer den obersten Hofchargen die Staats⸗ Minister, der Präsident des Landeskonststoriums, die Generali⸗ tät u. s. w. eingefunden. Se. Majestät unterhielt sich kurze Zeit mit den zur Bewillkommnung Erschienenen und begab sich so⸗ dann zu Wagen direkt nach Pillnitz.

Baden. Karlsruhe, 21. Juli. Bischof Dr. Reinkens wird, dem „Fr. J. zufolge, bei seinem gegenwärtigen Aufenthalt in Baden eine Pastoralkonferenz für sämmtliche Geistliche und Kirchenvorstände Badens in Offenburg am 26. d. M. ab⸗ halten. In der am 17. d. M. zu Constanz stattgefundenen Lehrerkonferenz der Bodensee⸗Ufer⸗Stagten Baden, Württemberg, Bayern und der Schweiz wurde auf Vortrag des geistlichen Seminar⸗Direktors Merz zu Meersburg beschlossen, dahin zu wirken, daß der Religionsunterxricht in den katholischen Schulen künftig unter Leitung des Staates von dem Lehrer zu ertheilen sei. Im Monat August d. J. wird die Einweihung und Uebergabe der Hafen⸗ und Bahnhofbauten zu Mann⸗ heim an den Verkehr stattfinden.

Oldenburg. Oldenburg, 22. Juli. Die Gemeinde⸗ vertretung der Residenz hat auch in diesem Jahre für das Arrangement der Nationalfeier am 2. September eine Summe von 450 MS bewilligt.

Neuß ä. L. Greiz, 22. Juli. Ihre Durchlauchten der Fürst und die Fürstin begeben sich heute, unter Benutzung der Sächfisch⸗Thüringischen Sisenbahn, nach Scheveningen (Holland) ins Seebad. Gestern Mittag reiste Ihre Durchlaucht die Erbgräfin Marie mit Ihrem Erlauchten Gemahl, dem Erb⸗ grafen zu Isenburg⸗Büdingen⸗Meerholz, nach Meer⸗ holz ab. Eine große Anzahl Bewohner hiesiger Stadt hatte sich eingefunden, um der Prinzessin ein Lebewohl nachzurufen.

Waldeck. Arolsen, 14. Juli. Die Fürstliche Fa⸗ milie wird, einer Einladung des Königs von Schweden fol⸗ gend, Ende des Monats auf 2 Monate nach Stockholm abreisen. Die Fürstin Helene von Waldeck ist bekanntlich die Schwester der Königin Sophie von Schweden.

Bremen, 20. Juli. Die Deputation zur Revision der die Bürgerschaft betreffenden Verfassungsvorschriften hat am 18. Juni ihren Bericht erstattet, und der Senat denselben unterm 6. Juli, von seinen Bemerkungen begleitet, an die Bür⸗ gerschaft weitergegeben, die darauf nach den Ferien einzugehen haben wird. Man hat sich über die Verminderung der Zahl der Vertreter von I50 auf 100 geeinigt, indessen soll die Zahl nicht in die Verfaffung aufgenommen werden, wie die Deputation vor⸗ schlagt und der Senat gutheißt. Zur Bes chlußfassung soll es nach der Deputation der Anwesenheit von 35 Bertretern, nach dern Senat eines Trittels bedürfen. Nicht geeinigt hat sich die Deputation über die Wahl der Bürgerschaft. Die Mehrheit hält an dem be⸗ stehenden Verfahren nach Klassen fest; eine Minderheit möchte zu geographischen Bezirken übergehen, und innerhalb derselben drei Wählerstufen von 126000, 4099 und weniger Mark Einkommen aufstellen. Sie hat für diesen An⸗ trag ein wohl ausgearbeitetes Gutachten übergeben. In Konsequenz der Verringerung der Zahl der Bürgerschaft und aus gleichartigen sachlichen Gründen empfiehlt die Revisions⸗ Deputation, die Zahl der bůurgerschaftlichen Deputations mitglieder in den verschiedenen Verwaltungszweigen je nach Umfang und Bedeutung auf acht und vier herabzusetzen. Der Senat schlägt

Mitglieder herunterzugehen, und beantragt gleichzeitig die Auf⸗ hebung einiger unbedeutenden Deputationen und Uebertragung ihrer Geschäfte an andere.

Oesterreich⸗ ungarn. Wien, 23. Juli. Die Kaiserin wird, wie ungarischen Blättern aus Wien gemeldet wird, sich direkt von ihrem Sommeraufenthalte in Frankreich nach zwei⸗ tägigem Verweilen in Wien nach Gödölls begeben und bis zu den Weihnachtsfeiertagen in Ungarn bleiben.

= Die Korvette „Friedrich“ hat am 7 Mai am Siboku⸗ fluß auf Borneo ein Gefecht mit Dajakpiraten gehabt. Die „W. 3.“ veröffentlicht einen Bericht hierüber. Nach demselben haben die Piraten ein zum Holzfällen mit 34 Mann abgesendetes Boot überfallen, 2 Matrosen getödtet, 3 verwundet.

Großbritannien und Irland. London, . Der Herzog von Sutherland gab gestern in Stafford⸗ House, seinem Palais in London, zu Ehren des Prinzen und Fer Prinzessin von Wales ein glänzendes Ballfest, zu dem über 800 Einladungen an den hohen Adel, die Mitglieder des Parlaments und Vertreter der Wissenschaft, Kunst und Literatur ergangen waren. Unter den Anwesenden befand sich auch der Großherzog von Mecklenburg-Strelitz⸗— Prinz Waldemar von Dänemark verließ gestern London und begab sich nach Southampton, woselbst die dänische Fregatte „Heimdal“ vor Anker liegt. Der Kronprinz von Italien besichtigte gestern die Gemächer des verstorbenen Herzogs von Wellington, gab dann mehreren Italienern von Distinktion ein Diner in Claridge's Hotel und reiste Abends nach Jork, von wo er heute Abend bieder nach London zurückkehrt. 27. Juli. (W. T. B.) Der russische Botschafter, Graf Schu walow, ist heute nach St. Petersburg abgereist. Während seiner Abwesenheit führt der erste Botschafts⸗Sekretär Da vy dow bie Geschäfte der Botschaft.

(W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Unter⸗ erwiderte der Unterstaatssekretär im Departement für Indien, Lord Hamilton, auf eine bezügliche Anfrage Richards, daß die Ünterhandlungen mit dem König von Birma bis jetzt nicht zum Abschluß gelangt seien und daher die Mittheilung des darauf bezũglichen Schriftwechsels zur Zeit nicht opportun erscheine. Er hoffe indeß, daß die zwischen der britischen Regierung und dem König von Birma gegenwärtig bestehenden Differenzen friedlich beigelegt werden würden. Im weiteren Verlaufe der Sitzung machte der Premier Disrageli, auf eine Anfrage Jenkinsons dem Hause die Mittheilung, daß die Regierung, obgleich sie den Bau einer Eisenbahn im Euphratth al wünsche, doch Anstand nehme, die Garantie für diese Bahn, deren Kosten auf 10 Millionen Pfd. Sterl. veran⸗ schlagt seien, zu übernehmen, weil man allgemein befürchte, daß sie sich nie rentiren werde. Im weiteren Verlaufe der Sitzung machte Disraeli die Mittheilung, daß die Regierung für diese Session den Gesetz entwurf über die Handelsmarine zurückziehe, so daß der Schluß des Parlaments am 10. oder 13. August werde erfolgen können. Goeschen protestirt gegen die Zurückziehung des Gesetzes über die Handelsmarine. Plimsoll greift die Regierung und eine Anzahl. Mitglieder, welche Rhedereigeschäfte betreiben, in heftiger Weise an. Er beschuldigt letztere, Alles aufgeboten zu haben, um den Gesetzentwurf zum Scheitern zu bringen. Hierdurch hätten sie die Verantworitlichkeit für den Tod vieler Tausend Matrosen übernommen. Der Redner ließ sich zu den heftigsten Ausdrücken hinreißen, so daß Disraeli den Antrag stellte, der Sprecher solle Plimsoll zur Ordnung rufen. Letzterer mußte den Sitzungssaal verlaffen. Hartington beantragte, ohne das Verhalten Plimsolls billigen zu wollen, die Diskufsion über den Gegenstand bis zum nächsten Donnerstag zu vertagen. Disraeli erklärte sich hiermit einverstanden und beantragte noch, daß Plimsoll zum Donnerstag in das Haus beschieden werden solle. Der Antrag wurde angenommen und alsdann die Spezial⸗ berathung des Gesetzentwurfs über die Pächter verhält⸗ nisse ohne Zwischenfall fortgesetzt.

= 25. Juli. (W. T. B.) In der gestrigen Sitzung des Oberhauses erklärte der Staatssekretär des Auswärtigen, Carl of Derby, auf eine Anfrage Hamptons, daß die Regierun⸗ gen Englands, Frankreichs, der Nlederlande und Belgiens den von den Delegirlen der Zucker⸗Konferenz in Bruͤssel An⸗ fang Juni aufgestellten Vertrag sentwurf genehmigt hätten. Die englische Regierung bedauere nur, daß Frankreich be⸗ schlossen habe, den Vollzug des Entwurfes bis zum März näch⸗ sten Jahres aufzuschieben. England habe gegen diesen Aufschub proteslirt und seinen Vertreter auf der Konferenz angewiesen, hie Konvention nicht eher zu unterzeichnen, als bis die Angele⸗ genheit in der einen oder anderen Weise erledigt sei. Die eng⸗ lische Regierung werde Alles thun, um Frankreich zu ver⸗ anlassen, feinen Beschluß nochmals in Erwägung zu ziehen. Sollte ihr dies nicht gelingen, so würde die englische Regierung darüber zu Rathe gehen, auf welche Weise diese Angelegenheit am schonendsten ausgeglichen werden könnte. Die Anwendung von Repressimaßregeln erscheine nicht angezeigt. Die englische Regierung hoffe bald die auf die seitherigen Verhandlungen be⸗ zügliche Korrespondenz vorlegen zu können. Die Regierung hat den Patentgesetzentwurf zurückgezogen.

Canada. Der „Toronto Globe“ meldet, daß die Ein⸗ künfte des Do minton für das am 30. Juni endende Jahr sich den in der vom Finanz⸗Minister im Februar gehaltenen Budgetrede vorher angedeuteten Anticipationen gleichstellen. Den Ausweisen zufolge zeigen die Operationen des Jahres einen mäßigen Ueberschuß. Die meisten Posten übersteigen die Be⸗ rechnungen um ein Geringes, aber die Accise⸗Einkünfte bekunden in Folge des Umstandes, daß die vorjährigen Einkünfte in der Erwartung der am Tarif im April 1874 vorgenommenen Ver⸗ änderungen theilweise anticipirt wurden, einen kleinen Ausfall.

Frankreich. Versailles, 22. Juli. (W. T. B.) Na⸗ tional versammlung. Berathung des von dem Deputirten Malartre eingebrachten Vertagungsantrages— Die zur Prüfung des Vertagungsantrages niedergesetzte Kommission bean⸗ tragt in Uebereinstimmung mit der Regierung, als Anfangs- punkt für die parlamentarischen Ferien den 4. August und als Zeitpunkt der Wiedereröffnung der Sitzungen der National- versammlung den 4. November festzusetzen. Raoul Duval (Bonapartist beantragt, daß die Versammlung sich am 15. August vertage und daß die allgemeinen Neuwahlen für die Nationalversammlung am 17. Oktober stattfinden. Der Minister des Innern, Buffet, bekämpft diesen Antrag, welcher von der Linken unterstützt wird, und führt hierbei aus, daß das Datum für die Auflbsung der Nationalversammlung nicht so lange vor⸗ her festgesetzt werden dürfe. Der Präsident der Versammlung,

hauses

ein darauf bezügliches Gesetz geregelt werden könne, und lehnt es deshalb ab, über den betreffenden Theil des Raoul Duval⸗ schen Antrages abstimmen zu lassen. Der erste Passus dieses Antrages, daß die Vertagung erst am 15. August stattfinden soll, wird hierauf mit 360 gegen 327 Stimmen verworfen. Nach längerer Debatte wird schließlich der dahin modifizirte Antrag des Deputirken Malartre, den Tag für die Vertagung der Nationalversammlung auf den 4. Au gu st und den für ihre Wiedereröffnung auf den 4. November festzusetzen, mit No gegen 155 Stimmen angenommen.

Nußland und Polen. St. Petersburg, l, Mut Zum Aufenthalt Sr. Majestät des Königs von Schweden meldet die „St. Pet. Ztg.“ noch Folgendes: ö

Auf dem großen Diner, welches den 4. Juli im Kaiserlichen Palais zu Peterhof stattfand, hat Se. Majestät der König von Schweden nach dem „Journ. de St. P. folgenden Toast ausge⸗ Fracht: „Ich trinke auf das Wohl Sr. Masestät des Kaisers Alexander. Ich war hierher gekommen, um die Hand eines guten Nachbars zu drucken, und habe diejenige eines guten Freundes gefunden. Die Auf⸗ nahme, welche ich bei Ew. Majestät und überall in Höchstders Staa⸗ ten gefunden, erhöhen meine Dankbarkeit.“ Bei der großen Flotten⸗ revue am 5. Juli besuchten die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaf⸗ ten auch die schwedische Fregatte „Vanadis?. Nachdem Se. Majestät König. Oskar seinen Erlauchten Gästen die König⸗ fiche Kajüte gezeigt hatte, bestieg Se, Maßjestät die Kommandotrerpe und übernahm den Befehl über die Fregatte in eigener Person. Die ganze Besatzung bestieg auf Befehl Sr. Majestät die Ragen, und in⸗ dem Se. Majestät den Hut erhab und zur . Sr. Majestãt „Es lebe Kaiser Alexander“ rief, wurde dieser Ruf von allen Offi= zieren und der ganzen Mannschaft drei Mal wiederholt. Se. Maje⸗ tät der Kaiser war sichtbar tief bewegt durch die Begrüßung des Königs, und als dieser die Kommandętreppe herabgekommen war, um⸗ armten sich beide Monarchen und küßten sich zwei Mal aufs Herz⸗ lichste im Angesicht der glänzenden Suiten, des ganzen Kommandos der schwedischen Fregatte und der ganzen auf der Rhede stehenden Flotte. Die Dispofstionen uber die Abreise Sr. Maiestät des Königs von Schweden sind noch am letzten Tage wiederholt abgeändert wor⸗ den. Während in der That die Rückfahrt mit der Warschauer Bahn in Aussficht genommen war, ist die Abreise Sr. Masestät gestern Abend um 9 Uhr von Kronstadt aus erfolgt, und zwar auf der schwe⸗ pischen Eskadre, welche die Kronstädter Rhede nicht verlassen hatte. Im Moment der Apfahrt stiegen von einem der Forts Raketensignale auf, und in kürzester Frist erglänzten alle Kaiserlichen Schlösser von Peterhof, sowie die Schiffe der schwedischen Es kadre mit den das Geleit gebenden beiden russischen Schiffen in buntestem Lichterglanz.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 19. Juli. (Post⸗ och Inr. T.) Ihre Majestät die verwittwete Königin, deren Zustand sich täglich verbessert, reiste, einem eingegangenen Telegramm zufolge, gestern Abend mit Extrazug von Mailand ab, um über Innsbruck, woselbst ein Tag Aufenthalt gemacht wird, die Reise nach Berchtesgaden fortzusetzen. Einem ferneren Telegramm zufolge ist die Gräfin von Tullgarn heute (Montag) nach einer glücklichen Reise in Innsbruck angekommen und an der Eisenbahnstation von dem Gouverneur von Tirol, Graf v. Taafe, empfangen worden.

21. Juli. Se. Majestät der König ist heute Mittag 2 Uhr auf der Fregatte ‚Vanadis / von Cronstadt im besten Wohlsein hier eingetroffen. Se. Majestät begab sich sogleich zum Schlosse und erklärte die Interimzregierung für aufgelöst. Die König⸗ lich e General⸗Zollverwaltung hat unterm 9. d. M. durch Cirkular erklärt, daß Fahrzeuge, welche fremden Nationen angehören, mit welchen Uebereinkünfte wegen gegenseitiger Be⸗ frelung für die den respektiven Staaten angehörigen Fahrzeuge von der Ummessung bei der Ankunft in einem Hafen innerhalb des Territoriums des anderen Landes getroffen worden sind, selbst wenn sie keinen besonderen Meßbrief mitführen, aber mit einem Certifikat oder einer anderen Nationalitãtsurkunde ver⸗ sehen sind, mittelst welcher ihre Vermessung und Tonstragfähig⸗ keit bekräftigt wird, als zur Befreiung von der Ummessung in schwedischem Hafen berechtigt angesehen werden sollen.

Amerika. In St. Louis starb am 8. Juli General Francis P. Blair im Alter von 54 Jahren. Er war ein hervorragender Offizier der Unions-Armee und im Jahre 1868 der demokratische Kandidat für die Vize⸗Präsidentschaft der Ver⸗ einigten Staaten. Die Plymouth⸗Gemeinde in Brooklyn hat am J7. Juli einflimmig beschlossen, das Salair des Pastor Beecher für 1875 auf 190 090 Dollars zu erhöhen, um ihn in Stand zu setzen, die ihm durch den Tiltonschen Prozeß er⸗ wachsenen Gerichts⸗ und Advokatenkosten zu bestreiten.

Aus Mexiko meldet die (2A. A. C.“ Folgendes:

Der Banditenchef Cortina, dessen Verbaftung in Matamoras Lwnest gemeldet wurde, ist auf einem mexikanischen Kriegsschiff nach Vera Exuz transportirt worden. Das Gesetz, betreffend die Songra— Eifenbahn ist angenommen worden. Die Telegraphenlinie Tampico⸗ San. Luis. Potosi ist vollendet worden. Hr. J. Clausen ist als Gene⸗ ralkonsul Deutschlands zu Tampico amtlich anerkannt worden. Eine Depesche aus San Diego berichtet, daß die mexikanischen Behörden Truppen von Mazatlan nach La Paz abgesandt haben. Die Aufstän— dischen wurden geschlagen und flohen in die Berge. In Guaymas und Mazatlan ist alles ruhig.

Afrika. Aus der Capstadt enthält die A. A. C.“ fol⸗ gende Nachrichten vom 26. Juni:

Die projektirte Födergtion der südafrikanischen Kolonien wird um Gegenstand heftiger Parteikundgeh ungen gemacht. In Grahams . wurde ein großes öffentliches Meeting über diese Frage abge⸗ halten, in welchem das Vorgehen des Kap. Ministeriums gemißhilligt und erklärt wurde, daß eine Föderation nun, da versöhnliche Maß⸗ regeln den niederländischen Republiken gegenüber empfehlen werden, nothwendiger als je sei. Ein einstimmig gefaßter Beschluß äußerte sich zu Gunsten der Föderation, und ez wurde ein Ausschuß ernannt, der Schritte zur Förderung der Maßregel thun soll.

Australien. Das neuseeländische Kabinet ist, wie aus Melbourne vom 19. d. M. gemeldet wird, rekonstituirt worden. Der achtbare Daniel Pollen ist nun Premier, der acht⸗ bare Julius Vogel General⸗Postmeister und der achtbare Mr. Atkinfon Schatzmeister. Die anderen Departements haben keine Veränderung erfahren.

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Nr. 60 des „Amts -Blatts der Deutschen Re ichs Post verwaltung“ hat folgenden Inhalt: Verfügungen; vom J9. Fuli 1875: Verpackung der neuen Reichsmünzen in Rollen (Düten) poder Beutel. Statistik der Deutschen Reichs Postverwaltung für das Jahr 1875.

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Statistische Nachrichten.

Einer von der Ober- Stagtsanwaltschaft in Wolfenbüttel amtlich zusammengestellten Statistik der Straf prozeßsachen im Herzogthum Braunschweig im Jahre 1874 entnehmen wir, daß bei den Stadt und Amtsgerichten 165389 Sachen anhängig ge wefen, in welche 19,515 Personen verwickelt waren, Die Anzahl der

orstvergehen betrug 6134. Bei den Staatzanwaltschaften in Braun

Herzog von Audiffret⸗Pasquier, macht darauf aufmerksam, daß

dagegen vor, für mehrere Deputationen auf drei bürgerschaftliche

die Frage der Auflösung der Nationalversammlung nur durch

chweig, Wolfenbüttel, Helmstedt, Holzminden, Gandersheim, Blan⸗ kenburg kamen resp. 855, 447, 289, . 185, 7553 23783 Ver

lichen Hoheit des Prinzen ier n Carl in Augenschein nahm.

brechen und Vergehen zur Anzeige. Die Kreiggerichte haben von de angeklazten Personen 614 Männer und 92 . 1 ,. 46 Jahre 190 Monate Zuchthaus, 129 Jahren 6 Monaten 7 Wochen 3 Tagen Gefängniß, 2 Monaten Festungshaft, 7 Jahren 2 Monaten 6 Wochen 6 Tagen Haft und 4950 Thlr. Geldbuß- verurtheilt; 136 Maͤnner und 27 Frauen sind freigesprochen. Unter den Anzeigen von Ver brechen ꝛc. befinden sich u. A.: Beleidigung des Reichs oberhauptes (36 S.) An kaufß von Wahlstimmen (2 S.), widernatürliche Unzucht (1 S.), Verbreitung unzüchtiger Schriften (. S), Mord (1 S). Freiheits- entziehung eines Menschen (1 S), Raub S S.), Mißbrauch der Amts gewalt (4 S.). Die höchste von den Kreisgerichten verhängte . betrug 2 Jahre 3 Monate. Fir Schwurgerichte aben 46 Personen verurtheilt zu insgesammt 56 Jahren 2 Monaten Zuchthaus, 11 Jahren 3 Monaten 9 Wochen Gefängniß, 650 Thlr. Geldbuße. Außerdem sind 2 Personen zum Tode verurtheilt. Im Jahre 1874 haben sich 59 Männer und 14 Frauen durch Selbstmord umgebracht, und zwar: durch Erhängen (E Pers X Erschießen Pers.) Ersticken, Ertrinken (10 Pers.), Vergiftung, Oeffnen der Pukzader, Neberfahren. 53 Männer, 6 Frauen, 28 Kinder sind durch unglückliche Umstände, 20 Männer, 5 Frauen und 14 Kinder durch Todetarten unter auffallenden Umständen ums Leben gekommen.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Dr. Hermgnn v. Schlagintweit⸗Sakünlinski i München nach Paris abgereist, um dort als akademischer ,, Bayerns dem am 1. August zu eröffnenden internationalen geographi⸗ schen Kongresse beizuwohnen. Unter den Gegenständen, die zu der mit diesem Kongresse verbundenen Ausstellung von München nach Paris abgegangen sind, befinden sich zahlreiche Beiträge aus dem Königlich bayerischen statistischen Bureau und aus den v. Schlagintweitschen Sammlungen und Manufkripten, technische Gegenstände aus den optischen Instituten von Merz und Steinheil, dann vom Chemiker , er . , . Gegenstände, die auf die Ge⸗ r Geographie Bezug haben, a önigli is ö zug h us dem Köoͤniglich bayerischen An Stelle des nach München zurückkehrenden s ied⸗ rich hat der Berner Regierungsrath als ie ln r r er, Kirchengeschichts an der altkatholischen Fakultät in Bern Hrn. Dr. Philipp Woker aus Westfalen in München berufen Am 18. Juli starb zu London Lady Franklin, die . , . ie , Sie hatte selbst zahlreiche . n gemacht, und zur Auffindung ihre ü mehrere ö. hd fte ö ö 3 Aus Lissabon wird der Tod des portugiestschen Di und Schriftstellers Grafen Castilh o gemeldet. r . 75. Lebenssahr einem Gehirnleiden. In der literarischen Welt Portu— gals nahm er einen hervorragenden Platz ein, zu dem ihn sowohl seine Primavera. betitelten Gedichte, als seine Uebersetzungen der Gedichte Ovids, Goethe's und seine letzte Arbeit über Shakespeare's Sommernachtstraum berechtigen. Der Graf war Mitglied des Königlichen Raths gewesen, und mit den Orden von der Rose, dem Thurm und dem Schwert ausgezeichnet worden. Schon in selner 36. . dar , , die Da und ein durchaus innerlich geführtes Leben bot ihm Ersatz dafür. Einige sei h ki e ö 6 s f ge seiner besten Dichtungen Unter den Schriften des verstorbenen Geheimen Medizinal⸗ Raths Dr. F. A. von Amm one hat die . (Anleitungen zum heilsamen Gebrauche der Gesund⸗— brunnen-Bäder und Luftkurorte Deutschlands und der Schweiz) während einer langen Reihe von Jahren das Interesse eines sehr großen Leserkreises n fesseln gewußt. Durch Uebersetzungen ist ste auch dem Auslande bekannt geworden. Und in der 16 ist es nicht etwa die erste glückliche Idee allein, welche das Verdienst von Ammons an diesem Buche ausmacht, sondern es fand in ihm einen Bearbeiter, welcher neben einer seitenen Fülle gründlichen und vielseitigen Wissens und neben außerordentlicher Erfahrung einen feinen Takt besaß für die Bedürfnisse, Wünsche und Hoffnungen des badebesuchenden Publikumß. Ton und Haltung des Buches kennzeichnen sich am besten durch folgende Stelle des Vorwort der früheren Auflagen; „Der Verfasser schrieb, als spräche er mit einem ihn wegen der Wahl einer Brunnenkur berathenden Kranken, dem er, bei möglichster Beherrschung und gründlicher Hand⸗ habung des Stoffes, aus dem Reichthum desselben das Wissensnöthige mitzutheilen beabsichtige. Wenn also die Anlage des Buchs als muftergültig betrachtet werden kann. und wenn man anerkennen muß, daß dasselbe reich ist an instruktiven Betrachtungen und an treffenden Bemerkungen, welche heutzutage noch ihre volle Gültigkeit haben, so war doch in vielen Beziehungen eine ganz neue Bearbeitung desselben ge⸗ boten, welche nun in Gestalt der 6. Auflage, herausgegeben von Pr. Hermann Reim er, vorliegt. Im allgemeinen Theil des Buchs haben die Fortschritte, der rationellen Diätetik, im speziellen das veränderte und sehr erweiterte balneologische

Beobachtungfeld Berücksichtigung gefunden. Auf diesem i

Wasserheilanstalten, welche in den früheren len l. * , passirten, ein besonderer Abschnitt gewidmet, und ebenso ist den Seebädern eine selbständigere und bedeutsamere Stellung eingeräumt worden. Die Luftkurorte haben nicht minder eine eingehende Besprechung erfahren. Die Mittheilungen über die besonderen Verhaltaisse der einzelnen Kurorte sind theils aus den zuverlaͤjsigsten Quellen geschöpft theils beruhen sie auf eigener Anschäuung und Kenntnißnahme des 6 * alpbabelische Register der Kurmittel und Kur⸗

am ist eine dankenswerthe, die Brau ei Buch

ie g fe he, chbarkeit des Buches

Aus Warm brunn, 253. Juli, Zackenfluß ist wieder in seine Kommunikation nach sämmtlichen ft inn 6

Aus Vaihingen in Württemberg, 20. Juli, wird gemeldet: Diesen Morgen, kurz nach 6 Uhr, wurde hier eine ziemlich in, r. von Nordwesten herkommende Erderschütterung wahrgenommen, die von kleineren Wellen zu einer stark bemerkbaren aufstieg. Die Bewegung war eine so große, daß Uhren stille standen, Gläser um⸗ geworfen und, selbst schwere Möhelstücke verrückt wurden. Der Er— schütterung ging ein sehr starkes Gewitter um 4 Uhr Morgens mit heftigem Regenguß voraus.

Laud⸗ und Forstwirthschaft.

h der? Illustrirten Jagdzeitung. Organ für

Rischerei und Naturkunde, herausgegeben ö. W. a ig mh n Dberftrster. Leipzig. Verlag von Schmibt Günther (Pr. 30 viertel jährlich), enthält: Die Trüffeln und die Trüffelnjagd von Professor Irmisch. Reineke im Nil-⸗Delta von L. Uhl in Alexandrien. Jagd auf Schwimm⸗ und Sumpfvögel mit Illustration. Der fleine Brachvogel. Ein entkommener Bock mit einer Kugel von O. v. Krieger. Ein eigenthümliches Perückengehörn mit Illustration. Rosenamseln von Freiherrn von Droste⸗Hülshoff u. s. w.

Gewerbe und Handel.

Berlin. In dem Zeitraum vom J. bis 15. Mgi 1875 wurden an Brennmaterial in Berlin eingeführt: zu Wasser: 39,590 Hek⸗ toliter Steinkohlen, Braunlohlen, Koks, 621 Kubikmeter Torf, 60, 387 Kubikmeter Brennholz auf den Eisenbahnen: 60,637 Hektoliter und 32,591,275 Kilo Steinkohlen, Braunkehlen, Koks, 1108 Kubik⸗ meter und 102085 Kilo Brennholz, Summa: 100,227 Hektoliter und 32,591,275 Kilo Steinkohlen, Braunkohlen, Koks, 621 Kubik- meter Torf, 61 495 Kubikmeter und 102 085 Kilo. Brennholz, aus Berlin ausgeführt; zu Wasser: 13, 980 Hektoliter Steinkohlen, Braun= kohlen, Koks; auf den Eisenbahnen: 62,555 Hektoliter und 1,556,937 Kilo Steinkohlen, Braunkohlen, Koks, 137 Kubikmeter Brenn⸗ holz, Summa: 75,635 Hektoliter und 1,556,937 Kilo Steinkohlen, Fran e, m. 137 . .

In dem Zeitraum vom 6. bis 31. Mai 1875 eingeführt zu Wasser: TIö, 651 Hektoliter Steinkohlen, Braunkohlen, Koks . 6 . Torf, 70, 298 Kubikmeter Brennholz; auf den Eisenbahnen: 118,400 Hektoliter und 31,195,995 Kilo Steinkohlen, Braunkohlen, Koks, 30 Kubikmeter Torf, 1114 Kubikmeter und 3833425 Kilo Brenn⸗ holz, Summa: 194051 Hektoliter und 31,195,995 Kilo Stein⸗ kohlen, Braunkohlen, Koks, 8658 Kubikmeter Torf, 71 412 Kubik meter und 383,425 Kilo Brennholz; aus Berlin ausgeführt zu Wasser: 9420 Hektoliter Seinkohlen, Braunkohlen Koks, auf den ,, , ö ie, . . . Kilo Steinkohlen, Braunkohlen, Koks; Summa; 349 Hektoliter und 1,873,905 Ki It,. , ,. Koks. h .

n dem Zeitraum vom 1. bis 15. Juni 18375 eingeführt zu Wasser:

42,041 Hektoliter Steinkohlen, Braunkohlen, Koks, 847 n ,,. 4203. Kubikmeter Brennhol auf den Eisenbahnen 116,318 Hektoliter und 353274329 Kilo Steinkohlen, Braunkohlen, Koks, 2115 Kilo Torf, 5424 Kubikmeter und 765,160 Kilo Brennholz, Summa: 158,359 Hektoliter und 35,274,320 Kilo Steinkohlen, Braunkohlen, Kok, s47 Kubikmeter und 2115 Kilo Torf, 47,461 Kubikmeter und Ib, 160 Kilo Brennholz. Aus Berlin ausgeführt zu Wasser 7980 Hektoliter Steinkohlen, Braunkohlen. Koks, auf den Eisenhahnen 34,996 Hektoliter und 2, 307,046 Kilo Steinkohlen, Braunkohlen, Koks, 57 Hektoliter und 607 Kilo Brennholz, Summa: 42,976 Hek⸗ koliter und 2307046 Kilo Steinkohlen, Braunkohlen, Koks, 57 Hek⸗ toliter ö. . Kilo Brennholz.

In dem 3; eitraum vom 16. bis 30. Juni 1875 eingeführt zu Wasser: 74 605 Hektoliter Steinkohlen, Braunkohlen, f od Kubikmeter Torf, 46,901 Kubikmeter Brennhol;, auf den Eisenbah⸗ nen: 123,574 Hektoliter und 33,560,890 Kilo Steinkohlen, Braun kohlen, Koks, 134 Kubikmeter und 2916 Kilo Terf, 3464 Kubik— meter und 862410 Kilo Brennholz; Summa: 198,179 Hek—

meldet W. T. B.“: Der Ufer zurückgetreten und die Punkten der Umgegend voll⸗

toliter und 33,560, 8g9 Kilo Steinkohlen, Braunkohlen, Koks,

.

23,184 Kubikmeter und 2916 Kilo Torf, 50.365 Kubikmete o62 4190 Kilo Brennholz Aus Berlin ausgeführt zu We ener 18 Hektoliter Steinkohlen. Braunkohlen, Koks; auf den Eisenbahnen: o,-M8 Hektoliter und 2557997 Kilo Steinkohlen, Braunkohlen Kötz, ich, Kile Vrennholz; Summg; öäßz; Hftte iter und 25657, 997 Kilo Steinkohlen, Braunkohlen Koks, 11,607 Kilo , . Ge Dem Geschäftsbericht der Ostpreußischen Südbahn pr 1674 entnehmen wir folgende Daten: Es wurden 722,362 (gegen 652,085 in 18733) befördert, die eine Einnahme von 268,104 Thlr., erbrachten; 263,176 Ctr. Güter (1873: 8,131,822 Ctr.) ver- anlaßten eine Einnahme von 1,179, 9005 Thlrn. Die Gesammtein⸗ nahmen betrugen 1,506,805 Thlr., denen Gesammtausgaben in Höhe . n . n ,,,, Reservefonds wurde aus die Summe von 165, Thlrn. ü i ör⸗ enuerungsfondz mit 194013 Thlrn. e . .

Brünn, 23. Juli. (W. T. B.) Die strikenden Arbeite haben heute die Arbeit in mehreren ag a wieder . Dieselben haben ihre auf Aufstellung eines Normaltarifes gerichtete Forderung aufgegeben, dagegen sind in denjenigen Fabriken, in welchen bisher geringere Löhne gezahlt wurden, Aufbesserungen gewährt worden. Es steht zu erwarten, daß die Wiederaufnahme der Arbeiten , rasch erfolgen werde, und kann der

e somit als beendigt angesehen werden In alle eisen Brün 6 . , , e. ö

on don, 23. Juli. (W. T. B) Die Höhe des durch Alexan—⸗ der und William Gollie gegen die Londoner und , , Bank durch Wechselfälsch ungen verübten Betruges wird auf 200000 Pfd. Sterl., angegeben. Man glaubt indessen, daß der ganze Betrag sich auf 1,5006900 Pfd., belaufen dürfte. Die beiden An— geklagten wurden im Gefängniß zurückgehalten, da die Bürgen, ele fich für dieselben stellten, von dem Tribunal nicht angenommen

Die Arbeiter der Eisenwerke im Norden England haben, der ‚A. A. C.“ vom 21. Juli zufolge, mit 3 . nahmen die ihnen angekündigte Lohnherabsetzung von 103 acceptirt, infolge dessen die Arbeit allenthalben wieder aufgenommen wurde.

Die . New ⸗Yorker Handelszeitung“ schreibt in ihrem vom 9. Juli datirten Wochenbericht: In der Gesammtsituation greift eine entschiedene, wenn auch langsame Besserung Platz. Herrschte auch in der heute beendeten Berichtwoche die Feiertags⸗ stimmung als Nachwehen des 4. Juli vor, so fanden doch, was die Exportbranche betrifft, in einigen Stapelprodukten ziemlich belang⸗ reiche Umsätze statt. Auch im Importgeschäft war es lebhaft, wovon jedoch fremde Webstoffe auszunehmen sind, für welche die Herbstsaison noch in zu weitem Felde liegt. Die Physiognomie des Geld⸗ standes hat sich nicht verändert; dieselbe Abundanz, über welche wir schon seit Monaten zu berichten hatten, war abermals vorherrschend. Weder der Bedarf der Börse noch der des legitimen Geschäfts sind ausreichend, das hier konzentrirte flüssige Kapital zu absorbiren, so daß es zeilweise schwierig war, für größere Posten selbst zu nominellen Raten Nehmer zu finden. Call loans hegen Depot gemischter Securitäten stellten sich durchschnittlich à 2 33, gegen Hinterlegung von Bundespapieren ciren 1 billiger. Im Dis kontogeschãft waren kurze Sicht Platzwechsel erster Klasse à 1 —–6x per annum gesucht. Die Vorgänge am dieswöchentlichen Goldmarkt boten ein außergewöhnliches Interesse, und erinnerten die heftigen Jluctuationen des Agios Gwischen 179— 1536, mit 163 als heutiger Schlußnotirung) lebhaft an die besux joars des coal hole. Wenngleich sich die Stlmmung des Marktes schon seit Beginn der Woche der Baisse zuneigte, da Goldverschiffungen hinter den Erwartungen zurückblieben und der Produktenexport sich etwas lebhafter gestaltete, so wäre der Rückgang doch, ohne starke Beihülfe rein spekulgtiver Einflüsse, nicht so bedeutend gewesen. Das Waaren⸗ und Produktengeschäft hatte einen, der „Fourth of July -Woche ent⸗ sprechenden Feiertagscharakter, war jedoch unter obwaltenden Um⸗ ständen immerhin von nicht unbefriedigendem Umfang. Exporten lit⸗ ten außerdem unter dem Rückgang des Goldagios und dem allmäh⸗ lichen Anziehen der Frachtraten, welche erst am Schluß wieder etwas williger wurden. Dies gilt namentlich von Brodftoffen, insofern da⸗ durch der Eintritt der nach dem außergewöhnlich lebhaften Geschäft in der Vorwoche naturgemäßen Reaktlon beschleunigt wurde. Der dies wöchentliche Waaren⸗ und Produktenexport erreichte die Gesammt⸗ höhe von 6,ig0, 155 Doll. und weist gegen die Vorwoche eine Zu⸗ nahme von 571,502 Doll. auf.

Verkehrs⸗Anstalten.

Der Dampfer * Abbotsford“ von der Red Star Line hat, wie W. T. B. aus London, 22. Juli, mel yet, von Philadelphia e, Schiffbruch gelitten. Die Passagiere sind sämmtlich ge⸗ New⸗9Jork. 22. Juli. (W. T B. Der Dampfer „Wie land“ von der Adlerlinie ist hier eingetroffen. 3 ;

Berlin, den 23. Juli.

Der A kklimatisations ⸗Ver ein veranstaltete gestern Nach— mittag einen Ausflug nach seinem auf, Rittergut Düphel gelegenen Versuchsfelde. Die Eisenbahn führte die zahlreich erschienenen Mit - glieder bis Steglitz, woselbst der Maulbeerplantage und der Seiden . vauanstalt des Kommerzien-⸗Rathes Heese hierselbst ein längerer Be= such abgestattet wurde. Die , . Seidenzucht Campagne ist bereits vorüber, und so konnte der Verein außer einigen Nachzüglern nur Kokons sehen, von denen ungefähr 1590 Kilo in luftigen Räumen gelagert sind. Die grünen und weißen japanischen Kokons und die vollen seidenreichen Mailänder erregten allgemeine Aufmerk- samkeit. In dem Grainirungsraume wurde ein bedeutender Vorrath von Eiern gezeigt, welche von den Schmetterlingen auf Leinwand über= tragen werben. Ein lebhaftes Interesse erregte schließlich der Ab⸗ haspelungssaal, in welchem eine große Anzahl junger Mädchen das . , besorgen.

n gemietheten Wagen wurde alsdann die Fahrt nach dem Versuchsfelde angetreten, welches in diesem Früh . . 1 und Sorten von Gemüßsen, Getreiden, Futter und Nutzpflanzen bestellt ist. In erster Reihe standen die höheren , . en, verschie⸗ dene Mais sorten aus Nordamerika und Frankreich; r, . zeigte die rauhe Wicke (Vicia villosa) einen recht üppigen Wuchs. Von Kar— toffeln sind 128 Sorten angebaut, deren Stärkegehalt laut wissen ; schaftlicher Untersuchung bei den meisten den Minimalsatz von 18* überschreitet. Cine neue Einführung des Vereins zeigt 23 verschie⸗ dene Sorten Gerste und Hafer aus den Vereinigten Staaten und Frankreich; einige derselben waren bereits reif, doch werden sie alle von der schwedischen Gerste Lulea überflügelt, welche sich unter allen vorhandenen Gerstensorten als die frühzeitigste charakterisirt. Unter den Bohnen zeichneten sich besonders die von Malmaison, die Buffbohne und die Prinzeß⸗ bohne von Düppel aus. Neben mannichfaltigen Erbtzsorten (Remon= tant, Plymouth-Rochk) sind auch Linsen in drei Arten vertreten; don letzteren hat namentlich die weiße Perllinse bereits eine weitere a, . r.

ach der Rückkehr vom Versuchsfelde fuhr die Gesellschaft na Jagdschloß Dreilinden, wo dieselbe unter Begleitung des ie, schalls Grafen von Kanitz die ausgedehnten Forstgärten Sr. König=

Im nahen Kaiserpavillon am Wannsee vereinigte sich hierauf die

n hen . * n . . en, 4 dessen Verlaufe der

ndforstmeister Ulricl ein Hoch au e. Königliche Hoheit den Prinzen Friedrich Carl ausbrachte. uche dn

Das ständige Comité der Internationalen Gesellschaft für Verbesserung und Kodifikgtion des Dörr, hat die Einladungsschreiben und das Programm für die diesjährige Kon ferenz versendet, welche am 1. September im Haag eröffnet werden wird. Die Verhandlungen werden in dem Versammlungs⸗ zimmer der ersten Kammer der Generalstaaten stattfinden. Der

Praͤsident der diesjährigen Konferenz ist noch nicht bestimmt. Fals

Ehrenpräsident fungirt Graf Sclopis, welcher dem Genfer Schieds- gericht in der Alabagmafrage vorstand. Unter den Vize ⸗Präsidenten befinden sich als Vertreter Deuischlands di Professoren v. Holtzen⸗ dorff, und Bluntschli und der Minister-Resident für Costa Rica in Berlin. Geheimer Justiz⸗Rath. Borchardt. Zur Dehatte werden verschiedene Themata des öffentlichen und des privaten internationalen Rechtes gelangen. Die letzteren beziehen sich auf: Wechsel und andere verkäufliche Sicherheiten, Ausführung fremdländischer rechtskräftiger Urtheile Patentgesetz und Zusammenstöße von Schiffen auf offener Ser. Das Referat über erstere Frage hat der Geheime Justiz Rath Dr. Borchardt übernommen, welcher auch von der Berliner juristischen Gesellschaft zum Delegirten auf der Konferenz erwählt worden ist. Die internationale Telegraphenkonferenz in St. Pe ters burg prüfte in ihrer neunzehnten Sitzung am 14. Juli die Ta- rife der außereuropöischen Korrespondenz. Am 19. Juli fand die wanzigste und letzte Sitzung statt. In kurzen Worten gab der orsitzende eine Uebersicht der durch die Arbeiten der Konferenz in St. Petersburg gewonnenen Resultate, und nach Unterzeichnung des Entwurfs der Konvention, die auf diplomatischem Wege abgeschlossen werden soll, sowie des Reglements und der Tariftabellen wurde die Konftrenz für geschlossen erklärt.

. Am 21. Juli glückte beiden Luftschiffern, sowohl Hrn. Godard in der Flora, als auch Hrn. Beudet im Neuen Hofjaͤger, die Auf fahrt, ebenso gelangten Beide, Letzterer nach kurzer Zeit noch inner⸗ halb Berlins in der Gegend des Dresdener Bahnhofs, Letzterer nach einigen Stunden bei Königs . Wusterhausen glücklich wieder zur Erde. Hin. Godard hatte auf seiner diegaialigen Luftfahrt ein hiesiger Restaurateur begleitet.

Der erste festliche Akt, durch den die Festwoche des 5. deutschen Bundesschießens in Stuttgart eingeleitet wird, wird am kom menden Sonntag mit Probeschießen und Probebankett sich vollziehen. Das Probeschießen beginnt am Sonntag um 7 Uhr früh und danert, mit ÜUnterbrechüng während des Gottesdienstes, bis 12 Uhr Mittags. Dann zieht die Schützengilde mit Fahne in geschlossenem Zuge nach der Festhalle, in welcher um halb 1 Uhr das Probebankett beginnt.

Das „Echo“ meldet einen außerordentlichen Regenfall in Bebfärdshire, infolge dessen an mehreren Srten erf Ueberschwem mung en eingetreten sind. Die Zweigbabn der großen Astbahn von St. Ives nach Cambridge steht zwischen Swavesey und 9 1 3 6 . so daß der . eingestellt wer⸗

e. errscht große Bestürzung in der Gra Regen noch immer . ö a mn

Nach in London weiter eingegangenen Ngchrichten ist der Tr ent aus seinen Ufern getreten und hat in den Städten Burton und Nottingham Ueberschwemmungen angerichtet. Die Ernte

ö ist überschwemmt und der Verkehr auf derselben n. iet zrochen.

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Der Königlich bayerische Kammersänger Hr. Nachbaur setzt⸗ gestern vor einem vollständig den großen Saal füllenden ge⸗ wählten Publikum sein Gastspiel im Krollschen Theater fort. Die Aufführung des „Troubadour“ gehörte zu dem Besten, was die diesjährige Opernsaison der genannten Bühne geboten hat. Die aus- gezeichnete Leistung des herühmten Gastes als Manrico ist gelegentlich früherer Gastspiele ihrem Werthe nach gewürdigt worden, sodaß kaum nöthig ist hervorzuheben, daß auch diesmal die enthu⸗ siastischste Anerkennung nicht fehlte. Frl. Hasselbeck, von ihrem Gast⸗ spiel an der Königlichen Oper bekannt, gewann sich als Leonore die Sympathien der Versammlung, und Frl. Winter bewährte ch in der schwierigen Parthie der Azucena als tüchtige Altistin. Des auggiebigsten Beifalls hatte sich indessen neben Hrn. Nachbaur Hr. Feßler vom Hoftheater in Coburg zu erfreuen, der sich in der Rolle des Grafen Lung als ein sehr achtungswerther Baritonist auf das Vortheilhaftefte einführte. Dem Vernehmen nach gehört der Figaro in Rossini's „Barbier von Seyillg“, welche Oper morgen zur Auf- führung kommt, zu den besten Leistungen dieses Künstlers.

Dem bevorstehenden Gastspiele der Königlichen sächsischen Hofschauspielerin Fräulein Anna Haverlandt im Residenz⸗“ Theater geht das des Hrn. Gustarx Fritsche vom Stadttheater zu Frankfurt 4. M., eines der besten Darsteller von Bonvivants der deutschen Bühne, voraus. Derselbe tritt morgen, Sonnabend, in dem dreiaktlgen deutschen Lustspiel von Wilhelmi, „Eine schöne Sch west er“, auf. Frl. Kroessing, Fr. Baumeister, Fr. Schoenfeld, sowie die Herren Bedmann und Keppler sind nächst ihm mit Haupt⸗ rollen hedacht Die fleißige Buͤhne darf von dem guten deut⸗ schen Lustspiel, welches sie aufführt, wohl einen Erfol voraus setzen, um so mehr, als die Inscenirung nach einer großen Zahl en n en, wie stetz an diefer Bühne, eine vorzügliche zu werden verspricht.

Im Nationaltheater brachten die Hofburgtheater · Gãste am Donnerstag als Noyitãt „Ein verarmter Edelman“. Das Stüc ist nach Octave Feuilleis „roman dun jenne homme pauvre- von Albert Beckmann bearbeitet. Die Wiener Gäste wurden aus⸗ nahmslos durch reichen . und Hervorruf ausgezeichnet; um die Darstellung machten sich aber besonders die HH. Hartmann (Maxi⸗ millan Sdiot) und Dr. Förfter (Notar Laubépin) verdient. Fr. Nart⸗ mann Schneeberger bethẽtigte als Bauermädchen Oyadec aufs Neue ihr vorzügliches Talent für das Naive und Frl. Walbeck wußte die Marguarite interessant zu gestalten. Auch die Mitglieder des Natio⸗ naltheaterg trugen wesentlich zum Gelingen des Ganzen bei. Wie die „Vost“ erfährt, sind die Verhandlungen zwischen den ger Geber und Ferdinand Roeder einerseits k ha e irekter Th. Lebrun andererseits zum Abschluß gekommen, und werden die erstgenannten Herren ein neues großartiges Thegter in der Gegend des Stadtparkes bauen, welches Hr. Direktor Lebrun nach

hat dort bedeutenden Schaden gelitten; ein Theil der Eisenbahn bei

Ablauf seines Pachtvertrages mit Hrn. Wallner übernehmen wird.