—
Staats · Anzeiger,
den Aentschen Reichs · Anzeigers und Aöniglich Prenßischen Staats · nzeigers: Berlin. 8. X. Wilhelm ⸗ Straße gr. Zz.
78 . ate für den Deutschen Reichs ⸗ u. Kgl. Preus. Deffentlicher
das Central Sandelsregister und daz Postblatt nimmt ant die Ʒuseraten · Expedition
Anzeiger.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken nud Grosshandel. b. Verschiedene Bekanntranehungen.
von
1. Steckbriefe und Untersachangs-gachen.
2. Zubbastationen, Anfgebote, Verladungen u. dergl.
3. Verkünfe, Verpachtangen, Submissionen eto.
4. Verioosang, Amortisntion, Zinszahlung
2
XR Ʒaserate nehmen ant die artoristrte Annoncen ⸗Expebltiaa
Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a. S., Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß ⸗ burg i. G., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten, soxle alle übrigen größeren Annusncen⸗Sureaꝝs.
Ytadelf Mosse in Berlin, Breslau, Chemnitz,
J. Literarische Anzeigen. 8. Theater- Anzeigen. In der Börsen- beilage.
n; n. 3. . von öffentlichen Papieren. 9. Familisn- Nachrichten.
Verkauf Submissionen ze.
Kasernenban.
) Die Tischlerarbeiten incl. Material, veranschlagt: Vordergebüude A.. 766 A Seitengebäude B. und G. . 4445 . Hinterge bäude D. und E.. 5.616
Summa W,. 827 4 2) die Schlosserarbeiten incl. Material, veran⸗ schlagt: Voldergebäude X.. 4159 40 5 Seitengebäude B. und C. . L793 . 19 Hintergebäude D. und E.. 6 Summa J. 334 M 30 sollen im Ganzen oder getheilt im Termin Montag, den 9. August d. J., Nachmittag 4 Uhr, im Kasernenbaubüreau an der Karlstraße durch Sub⸗ misston vergeben werden. . . Unternehmer werden aufgefordert, die schriftlichen, versiegelten, mit entsprechender Aufschrift versebenen Offerten bis spätestens zu obigem Termin franko im Kasernenbaubüreau abzugeben. — Bedingungen, Kostenanschläge und Zeichnungen können im Kasernenbaubüreau von 9 bis 12 Uhr eingesehen werden.
Bromberg. den 29. Juli 1875.
Königliche Garnison Verwaltung.
Die Lieferung von 2009 K. Leinöl soll auf dem Wege der 6ffentlichen Submissten in dem auf Dienstag, den 10. August er., Vormittags 11 Uhr, im diesseitigen Büreau anberaumten Termine vergeben werden. . kiel,
Nur versiegelte mit der Aufschrift: „Subm ssion auf Lieferung von Leinöl“ verschene Offerten, welche bis zum Beginn des Termines eingereicht sind, werden berücksichtigt. .
Die Lieferungs⸗ Bedingungen können im diesseitigen Bureau in den Vormittagsstunden eingesehen, auch auf Verlangen an auswärtige Refleklanten gegen Erstattung der Kopialien verabfolgt werden.
Direktion der Artillerie⸗Werkstatt Danzig.
Die Lieferung des Bedarfs an Brot und Fourage für die in der Zeit vom 6. bis 25. August cr, bei Schlawa stattfindenden Uebungen der 9. Kavallerie · Brigade (Regiments ⸗ und Brigade ⸗Uebungen, soll im Wege der Submission event. Lizitation sichergestellt werden.
Zu diesem Behufe ist ein Termin auf den 27. d. M., Vormittags 11 Uhr, im Bureau der unterzeichneten Intendantuͤr anberaumt, woselbst vom 23. d. Mts. ab die Bedingungen zur Einsicht ausliegen werden.
Offerten sind schriftlich und versiegelt vor dem Termin an uns mit der Ausschrift:
Slatnrglien fie fer guß für die Uebungen der 9. Kavallerie⸗Brigade portofrei einzusenden. 5720]
Glogau, den 20. Juli 1875.
Königliche Intendantur der 9. Division.
5774 .
Für die in der Zeit vom 12. bis 25. August er. bei Reustädtel und vom 28. August bis 6. Septem⸗ ber er bei Klopschen, Polkwitz, Lüben, Ditters bach, Gramschütz und Raudten stattfindenden Herbstübun · gen der Truppen der 9. Divisien soll der erforder⸗ liche Bedarf an Brot, Viktualien, Fourage, Lager⸗
kee Koch- und Wärmeholz, sowie an Fuhren zur
nfuhr dieser Bedürfnisse von den Magazinen nach
den resp. Kantonnements im Wege der Submission event. Lizitation sichergestellt werden. ;
Heerzu ist ein Termin auf, den nl n er, Vormittags 111 Uhr, ͤ ten Intendantur anberaumt, woselbst vom X. ejd. 9 ab die Lieferungsbedingungen zur Einsicht aus⸗
iegen.
BOfferten sind schriftlich und versiegelt vor dem Termin an uns mit der Aufschrift:
„Naturalien - Lieferung ꝛc für die Uebun⸗
gen der Truppen der 9. Division“ portofrei einzusenden.
Die abgestempelten ĩ Tber halbe Aklien La. A. (siehe 8. 4 des abgeänder.
10, 20, 50 und 100 Thaler 4891 lautenden Roten Unserer Bank hiermit ein und for ⸗ gegen Baar oder zum Umtausch gegen Noten 2 mit Bezug auf 5. 38 unsere: Statuten vom 24. Aug 0) „SM an uns einzuliefern. Cöln, den 19. Juli 18165. göinische Privat · Bank. Der Aufsichtsrath. Die TZirettion. Chr. Noß.
den 22. Juni 1875.
Direct
Stettin,
dern die Inhaber derselben auf, solche zur Einlösung währung lautenden Noten der Banken bis zum 1. Janua— 1876 eingezogen werden.
Bank, welche resp. auf 100, 50. 20, 10 Thaler lauten, ord n vor sionstermine 1. Januar 1876 — bei unserer Kasse zur Einlösung zu präsentiren.
Nach Artikel 18 des Reichsmünzgesetzes vom 9g. Juli 1873 müssen sämmtliche nicht auf Reichs ⸗
Demgemäß und 1849 werden die Besitzer solcher Noten unserer
ust n aufgefordert, dieselben vor dem gedachten Präclu
6 rium
der Ritterschaftlichen Privatbank in Pommern.
Himel ersim.
PHaßhst.
ann Braunnschweigische Eisenbahnwagen⸗Bau⸗ anstalt.
In der Generalversammlung der Aktionäre vom 1576. M. ist beschlossen worden, eine Reduktion des Aftienkapitals von 3560 090 Thlr. auf 150, 000 Thlr. 450, 000 ½ in der Weise vorzunehmen, daß außer den der Gefellschaft schenkungsweise überlassenen 50 C00 Thlr. die Aktionäre gegen Hingabe von je zwei Aktien eine abgestempelte zurückempfangen.
Es ist ferner zur Beschaffung neuer Betriebs mittel die Ausgabe von 6h bevorzugten Aktien La. B. zu 600 AÆ,, im Gesammtbetrage von I39ö, 066 „, welche eventuell durch Beschluß des Aufsichtsraths um weitere 60 000 vermehrt wer⸗ den können, genehmigt worden.
Durch thellweisen Verzicht eines aus den ersten Aktienzeichnern der Gesellschaft gebildeten Konsor⸗ tiums auf ihr Bezugrecht wird den Aktionären frei⸗ gestellt, auf je eine abgestempelte Aktie La. A. (d, h. zwei alte Aktien) eine bevorzugte Aktie La. B. be- anspruchen zu können;
sind ferner 200, — . k worden, falls die Aktisnäre nicht be. Eisenbahn von Sangerhausen bis Artern.
o 69]
Die nach §. 24 des Statuts der Madebur
anberaumt. ; In derselben wird
2) die Rechnung für das Verwaltung jahr die Herren Älctionatre vertheilt, und
geschritten werden.
t. Vi. des 6. S 10; 58
lieben sollten, von dem ihnen eingeräumten Bezugs⸗ ; nair, z 8 recht vollen Gebrauch zu machen, jedoch nur unter den Bestimmungen des Directorii gemäß,
der Bedingung, daß wenigstens der Rest von in Berlin am 25. August er.
Zei Aktionäre auf Ankunftsseite, . . n ,, f in Halberstadt am 24. Angust er.
Wir ersfuchen demgemäß unsere Herren Aktionäre, Nr. h, und . ihre alten Aktien in 36 nächsten Zeit entweder in Magdeburg am 25. August cr.
z ße Nr. 16, bei der Kasse unserer Gesell⸗ überall in den je, 3 Vormittags 9 schaft, oder
zu melden und als Inhaber von fünf oder mehr
gischen Credit ⸗
Die Einlaßkarten zur General ⸗Versammlu
oder bei den Herren Mudller & Kienast in Magdeburg
gegen vorläufige Empfangsbescheinigung einzureichen. Aktien, bez. Interimsscheine
zur freien Fahrt auf sämmtlichen — ausschließlich der Courier- und Expreßzüge, Magdeburg auch am folgenden Tage, 69
5.
Halberstadt, den 20. Juli . Der Vorsitzende
uhaltende ordentliche General-⸗Versammlnung der Actiondire wird. hierdurch
ö. ö greitag. den 27. August d. J6., Mittags 12 Uhr,
im alten Magdeburg ˖ Leipziger Empfangsgebäude zu Magdeburg, FJürstenstraße 1410, ¶
3) zur Wahl von sechs Ausschußmitgliedern auf drei Jahre, Jahre und eines Ausschußmitgliedes auf ein Jahr, vom
Von einzelnen Actionairen sind Anträge gestellt auf Abänderung der 5§5§. 23, 30. 42, Rr. 8; 5. 72 des Statuts ferner auf Abänderung von denselben Konsortium 6. Statute⸗Nachtrages, und auf Sistirung des Baues der Magdeburg ⸗Erfurter Bahn auf der Strecke von 66d S der bevorzugten Aktien fest Sangerhausen bis Erfurt, sowie Tudererseits auf schleunige Fortsetzung und Vollendung des Baues der
Berschiedene Bekanntmachungen.
General⸗Bersamulung J Actioncire der Magdeburg⸗Halberstädter
Eisenbahn⸗Gesellschaft.
g · Dalberstãdter Glenbah · Gesellschaft alljährlich ab auf
I) der Geschäftebericht des Directorii vorgetragen,
1874 vorgelegt, ein gedruckter Rechnungsabschluß an
eines Ausschußmitgliedes auf zwei 1. September d. J. an gerechnet,
Die Ausschußmitglieder sind aus denjenigen Actionairen, welche nicht über 10 Meilen von den, zum Unternehmen der Gesellschaft , Eisenbahnstrecken entfernt wohnen, zu wählen. r
tatuts⸗Nachtrages. 24, 29, Nr. 8, 9,
der Abschnitte III., IV., IX., X. des
Jeder Action air, welcher an dieser General⸗Versammlung Theil zu nehmen wünscht, hat sich, Art. IV. des 6. Statuts⸗Nachtrages in der Filial⸗Hauptkasse auf unserem Lehrter Bahnhofe,
im Bureau des Herrn Baurath Bode, Weingarten
im Geschäftshause der Gesellschaft, Füůrstenwall⸗
Uhr bis Nachmittags 3 Uhr bei'm Herrn Bureau⸗
6 Fratzert ctien Litt. A. oder einer,
[ 1 2 2 12 2 * 2 * frags zum Statut entsprechenden Anzahl von Actien Lit. B. zu legitimiren, auch ein, nach der Reihen bei der Braunschwei—⸗ . n, Num mernverzeichniß zu übergeben, und erhält alsdann eine Eintrittskarte, auf welcher die Zahl der ihm gebührenden Stimmen vermerkt ist. . . Frühere oder spätere Meldungen können nicht berücksichtigt werden.
Vie verfassungz mäßigen Beschlüsse der bevorstehenden General Versammlung, zu welcher die 5 It ier elb t stimmberechligten Herren Ackzonaire hierdurch eingeladen werden, haben nach Art. III. Des 6. Statuts. 9 6 J Nachtrages, ohne Rügsicht auf die Zähl der Anwesenden, für alle Actiongire verbindliche Kraft.
dem 5. 8 des siebenten Nach⸗
ng kienen für die Herren Actiongire als Legitimation
Bahnen der Gesellschaft, zu und von der General Versammlung, jedoch an dem Tage der General⸗Versammlung, zur Rückfahrt von
des Ausschusses.
Krüger.
ten Statuts) werden demnächst an denselben Stellen or55] nach voraufgegangener Bekanntmachung ausgehändigt
werden. ö ⸗ J Wir laden ferner die Herren Aktienäre ein,
bis zum 2. August d. J.
von dem ö ute n; , auf . neuen Aktien La. B. Gebrauch zu machen. ie . ) oben genannten Stellen sind zur Entgegennahme der Aktionäre der Geraer Bank abgehalten werden, in
der Zeichnungen bereit. Eventuelle Mehrzeichnungen Vorlage des Verwaltungsraths wegen Ve
Zufolge Verwaltungsrathsbeschlusses wird Yiittwoch, den 25. August im hiesigen Bankgebäude eine
werden soll.
Jeichnungen von Nicht⸗Aktionären sind ebenfalls zulässig.
. n. Betheiligung, welche die Wichtigkeit
eine kurze Erklaͤrungsfrist vorbehalten.
Hinsichtlich der Wichtigkeit der Beschaffung neuer Betriebsmittel für das Interess. Der bisherigen El Lrugust d. J. en weder bei unscrer Haupttaffẽ Berlin, ober bei einer unserer Agenturen in Leipzi
Aktionäre wird auf den gemeinschaftlichen Bericht
Glogau, den 22. Juli 18765. Königliche Intendantur der 9. Divisisn.
Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.
5779 Aufkündigung Schlesischer Pfandbriefe. Den JIrhaͤbern schlesischer Pfandbriefe machen wir bekannt, daß die Verzeichnisse derjenigen Pfandbriefe, welche in dem nächsten Zinstermine Weihnachten 1875 von der Landschaft eingelöset werden sollen und also schon jetzt eingeliefert werden müssen, bei den schlesischen Landichaftskassen und bei den
Börsen zu Breslau und Berlin ausgehängt, auch mit den drei schlesischen Regierungs- Amtéblättern ausgereicht woꝛden sind. Wir fordern die Inhaber
auf gedachte Pfandbriefe nebst denjenigen Zint coupons, welche auf n zeichneten Fälligkeitstermin lauten, unverzüglich an uns eder an eine der Fürstenthumslandschaften ein · zuliefern und dagegen die für sie auszufertigenden FEinziehungsrekognitionen in Empfang zu nehmen, gegen deren Rückzabe im Fälligkeitstermine die Va⸗ lata verausfolgt werden wird. Gegen die säumigen
, . wärd nach Vorschrift der Rezulative vom
Dezember 1818, 11. Mai 1849, 22. November 1855. 22. November 1867 und 22. Januar 182 (Gef Sammlg 1549 S 77. 182, 1858 S. 584 1867 S 1576 u. 1872 S. 98) verfahren werden. Breslau, am 15 Juli 1675. Schlesische General⸗Land schafts · Direltion.
sts Kölnische Privat⸗Bank. orschrift des Art. 18 des
In Ausführung der
Reichs münngeseßzes vom 5. Juli 1873 und auf Grund J
des 5. j6 uicsereg rey. Statuts rufen wir die sammt ·
lichen, auf
einen späteren als den vorbe⸗
bis zl Hhö, hh Mart
der Revistons⸗Kommission und des Au sichtsraths verwiesen, welcher an den genannten eichnungs⸗ stellen zu . 6 33 . . ö.. 26 Statut angefügt, dessen ss. . 264 in Pezie ĩ rmittags 9 Uhr und wird die Beslimmungen über das Verhältniß der Aktien statt⸗ . 2 , w. welche La. A. und B. enthalten. .
Bei der Zeichnung sind laut §. 7 des abgeãnder⸗ ten Statuts 33 pCt. des Betrages baar einzu; zahlen. Die ferneren Einzahlungen erfolgen mit 331 pCt. am 1. September d. J. und mit 339 pCt. am 15. Oktober d. J. Bei der letzten Einzahlung
beim Eintritt in das Versammlungelokal dient.
ab bei den oben bezeichneten Stellen in Empfang ge Gera, am 22. Juli 1875.
haben, wogegen ihnen eine Bescheinigung über die Stimmenzahl ausgehändigt
Der Verwaltungsrath der Schlick.
Geraer Bank.
am d. J., Vormittags 10 Uhr,
außerordentliche Generalversammlung
welcher als einziger Gegenstand der Tagesordnung eine ichts auf das unserm Infstitute in den §§. 29 bis
im Büreau der unterzeichne⸗ werden thunlichst berücksichtigt. incl. 35 der Bankstatuten eingeräumte Noten Privilegium zur Berathung und Beschlußfassung gebracht Indem wir daher die nach 5. 75 der Statuten stimmberechtigten Herren Aktionäre zu recht des Berathungsgegenstandes wünschenswerth erscheinen e, m. 1 J äßt, hiermit einladen, machen wir darauf aufmerksam, daß der Zutritt in das Versammlungslokal und Ueber die definitiv,. Verücsichtigung wird eventuell Palla hteung des Stimmrechts nur den znigen zestattet werden ann erforderliche An ahl von Aktien unserer Bank, d. h. mindestens fünf Stück, nebst einem nach der Nummer.
folge geordneten, vom Inhaber unterschriebenen Verzeichni
welche die nach 5. 75 der Statuten e derselben in der Zeit vom 16. bis spätestens oder bei Herren Moritz Loewe & Co. in Chemnitz und Glauchau niedergelegt wird, die zur Legitimation
hier, „Dresden,
Die Prüfung dieser Legitimationen findet am Tage der Generalversammlung im Sitzungslokale . . um 10 Uhr mit Beginn der Versammlung geschlofssen.
sich über die der Entscheidung unterliegende Frage vorher näher orientiren wollen, halten wir ein jene Frage behandelndes Promemoria bereit, welches vom 11. August
nommen werden kann.
Geraer Bank.
werden die Zinsen mit 5 pCt. pr. J. Oktober . 8 regulirt. Sofortige Vollzahlungen mit 5 pCt. Zins
. dieses Monats stattgehabten ordent 3 fun ufa ssig. In der am 12. dieses Monats stattgeh —
lichen Generalversammlung der Aktionäre unserer Gesellschaft wurden gewählt: a. in den Verwaltungsrath: 1) Herr G. Eggertt, Ober Amtmann, in Char⸗ lottenburg, ᷣ . . G. von Görschen, Rittmeister 4. D., in
raunschweig, 17. Juli 1875.
Der Aussichtsrath.
Hermann Wolff, Fürstenwalde,
Vorsitzender. . „J. F. Lembce, Rentier, in Berlin, 165777 JB. Lewin, Buchhändler, in Berlin. Für 45 und H, H. Michaellz, Hauptmann a. D., in Kreigobligationen Berlin, bin ich fortwährend Käufer (ept. 1280/7.) F. Thierichenz, Möbelhändler und Hof ⸗ S. Frenkel, lleferant, in Berlin, . Bankgeschäft, 7) . Tscharmann, Advokat, in Leipzig; C. Hinter dem Gießhaus Nr. J. H. als Stellvertreter!
— l I) Herr 246 Engelhardt, Buchdruckereibesitzer, (57801 E in Leipzig, ; 2) . DO. J. von Erxleben, Rittergutsbesitzer, apitalien auf Selbelang bei Paulinenaue;
„J. G. S. Fiedler, Rentier, in Görlitz
B. S. A. Toepfer, Hotelbesitzer, in Ber⸗
lin,
5) C von Treskow, Rittergutsbesitzer, auf Friedrichsfelde bei Berlin. . Pr. Theod. Vorster, Fabrikdirekior, in
Duisburg,
werden auf Grundbesitz gegen Mündelhypothek ge⸗ sucht. (si. 13775.)
Offerten von Selbstdarleihern mit Bedingungen unter J. J. 604 befördert die e,, 6) von Haasenstein & Vogler, Derlin SWM.
7) Herr A. von Wulfferona, Kaufmann, in Stral
und.
Die sub 2. 4. und b. 3. aufgeführten Herren G Lewin und J. E. G. Fiedler haben die auf sit gefallene Wahl abgelehnt, und wurde in Folge dessen fur ben ersteren der sub b. 4. genannte Herr G. O. A. Toepfer in den Verwaltungsrath berufen.
Der Verwaltungsrath wählte endlich:
Herrn H. Michgelis zu seinem Vorsitzenden, „Thierichens als dessen Stell vertretez, EVggerft als contrasignirendes Mit
Berlin, dell Juli 1876. — Feuer⸗Versicherungs⸗Altien⸗ Geselsschaft für Dein land „Adler
Der Direktor.
Feldhaus. o/ Ill
—
Redacteur: J. Preh m, Berlin: erlag der Crpedilson Ge sseh.
Druck: W. Elsner. Vier Beilagen leinschließlich der Boͤrsen · Beilage)
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗A Anzeiger.
M 171.
1873.
Aichtamtliches.
Amerika. (Monatsübersicht für Juni.) Die am 2. Juni in Columbus, DO., abgehaltene republikanische Staatskonven⸗ tion von Ohio schloß sich in Betreff der in der Nationalpolitik augen⸗ blicklich im Vordergrunde stehenden Frage den in der republi⸗ kanischen Staatskonvention in Lancaster ausgesprochenen und bereits erwähnten Resolutionen an. Wie in Pennsylvanien, so erklärt en auch in Ohio die Republikaner, daß die Beobachtung des von Washington gegebenen Beispiels, wie in der Vergangen⸗ heit so auch in der Zukunft als eine Grundregel in dem unge⸗ schriebenen Gesetze der Republik betrachtet werden müsse. Dabei hat die Konvention von Ohio es wie die von Pennsyl⸗ vanien nicht unterlassen, ihre Anerkennung der Verwaltung des Präsidenten Grant auszusprechen. Nachdem sich die Republikaner in zwei maßgebenden Staaten mit gleicher Entschiedenheit in der Frage über eine dritte Wahl ausgesprochen haben, darf man die Stellung der ganzen
Partei in sämmtlichen Staaten, was diesen Punkt anbetrifft, als
definitiv festgestellt ansehen. Innerhalb der demokratischen Partei, welche im vergangenen Jahre so überraschende Erfolge erzielte, hat sich eine tiefe Spaltung gezeigt., Auf der am 1J. Juni abgehaltenen demokratischen Staatskonvention von Ohio wurde, entgegen den ausgesprochenen Ansichten der Demokraten in den östlichen Staaten, eine Resolution angenommen, worin die Wiederaufnahme der Baarzahlungen in der nächsten Zeit für gefährlich erklärt und eine vermehrte Ausgabe von Papiergeld empfohlen wird. Wenn es sich gleich noch nicht übersehen läßt, in welcher Aus⸗ dehnung andere Staaten dem von Ohio gegebenen Beispiele fol⸗ gen werden, so kann man doch schon jetzt als sicher annehmen. daß von den westlichen Staaten mehrere sich in gleichem Sinne aussprechen werden, und dürften sich, sollte eine, wenngleich schwer herzustellende Einigung in der demokratischen Partei vor dem Beginne der Präsidentenwahl nicht erzielt werden, der Osten und Westen unter Verwischung der bisherigen Partei⸗ linien, denn auch in der republikanischen Partei haben sich betreffs der Finanzfrage dieselben territoriellen Gegensätze gezeigt, einander als politische Gegner gegenüberstehen, sobald, was im nächsten Jahre unzweifelhaft der Fall sein wird, die Finanzfrage die Hauptrolle spielen wird.
Daß auch auf die Vereinigten Staaten der anderwärts zum Ausbruche gekommene Kampf gegen die Uebergriffe des Romanismus nicht ohne Einfluß geblieben ist, geht aus einer auf der oben erwähnten republikanischen Staats⸗ konvention gefaßten Resolution hervor, in welcher erklärt wird, daß das republikanische System weder eine mittelbare noch unmittelbare Verbindung zwischen Kirche und. Staat gestatte und jeder Gesetzgebung im Interesse irgend eines besonderen Glaubens bekenntnisses Widerstand zu leisten sei. In der Resolu⸗ tion heißt es dann weiter, „daß man in den Vereinigten Staaten in Bezug auf diese Frage nicht ermangeln sollte, aus der Er⸗ fahrung auswärtiger Regierungen Nutzen zu ziehen, wo die Anstrengungen der Kirche den Staat zu kontrolliren, ein Uebel beträchtlicher Größe bildeten und die Macht und Wohlfahrt des Volkes gefährdeten. Veranlaßt wurde diese Resolution durch die in neuerer Zeit vielfach erhobenen Ansprüche, daß ein entsprechender Theil der für die öffentlichen konfessianslosen Schulen erhobenen Steuern der katholischen Kirche behufs Errichtung und Erhaltung lonfessioneller Schulen überwiesen werden sollte. Wie sehr übrigens die verschiedenen protestantischen Kirchen bei dem schnellen Ueber⸗ handnehmen des Katholizismus in den Vereinigten Staaten das Bedürfniß einer Konsolidirung empfinden, geht aus dem Um⸗ stande hervor, daß bei der reformirten Kirchensynode in New⸗ Jersey durch einen Delegaten der General⸗Assembly der pres⸗ byterianischen Kirche auf die Nothwendigkeit einer Vereinigung beider Kirchen gedrungen und der Vorschlag von der Synode bereitwilligst angenommen wurde. ö
Am HJ. Juni wurde von dem Präsidenten der zwischen den Vereinigten Staaten und der Hohen Pforte abgeschlossene Ver⸗ trag betreffs Auslieferung flüchtiger Verbrecher proklamirt. Der⸗ selbe findet keine Anwendung auf Diejenigen, welche sich eines Verbrechens oder Vergehens politischer Art schuldig gemacht haben, ebenso ist keine der beiden kontrahirenden Parteien zur Auslieferung ihrer eigenen Unterthanen verpflichtet. Die bisher zwischen den Vereinigten Staaten einer⸗ und Belgien und Schweden und Norwegen andererseits bestandenen Schiffahrts⸗ verträge sind am 1. Juli erloschen.
In Folge einer von dem Staats⸗Departement an den General⸗Bundesanwalt gestellten Anfrage, hat derselbe sich dahin ausgesprochen, daß in Amerika geborene Kinder eines naturali⸗ sirten Bürgers, der durch die Wiederaufnahme seines Aufent⸗ haltes in seiner früheren Heimath des amerikanischen Bürger⸗ rechtes verlustig gegangen ist, zwar bis zu erlangter Majorität als Unterthanen des Staates, in dem sich ihr Vater nieder⸗ gelassen, anzusehen seien, nach diesem Zeitpunkte jedoch selber die Wahl treffen könnten, welchem Staate sie angehören wollten.
Der Sitzungstermin der zur Entscheidung der Alabama⸗ Ansprüche eingesetzten Kommission wurde durch eine am 3. Juni erlassene Proklamation des Präsidenten vom 22. Juli an um sechs Monate, also bis zum 26. Januar 1876, prolongirt.
Am 29 überreichte der bisherige Gesandte Italiens, Graf Corti, dem Präsidenten sein Abberufungsschreiben. An Stelle des abberufenen österreichischen Gesandten, Freiherrn v. Schwartz⸗ Senbore, ist Graf Ladislaus Hoyas⸗Sprinsen Stein zum außer⸗ ordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Oester⸗ reichs in Washington ernannt worden. .
Unter einem Zudrange von mehr als 300,000 Personen fand am 17. in Boston die Feier der hundertjährigen Wieder⸗ kehr des Tages der Schlacht von Bunker Hill, dem ersten wirk⸗ lichen Treffen zwischen den englischen Truppen und den auf⸗ ständischen Kolonisten, statt. An derselben betheiligten sich außer den Deputationen der nördlichen Staaten auch zahlreiche Ver⸗ 3. der Südstaaten. Präsident Grant betheiligte sich nicht an
eier.
Die Ceremonie der Uebergabe der Palliums an den zum Erzbischofe von Philadelphia ernannten bisherigen Bischof dieser Diözese, James Frederie Wood, fand am 17. unter den her⸗ kömmlichen Feierlichkeiten statt.
Dem von dem Finanz⸗Minister veröffentlichten Aus weise pro Juni zufolge, belief sich die Gesammtsumme der Bundes⸗
Juli der
und noch nicht erhobenen Zinsen, sowie der noch nicht zur Ein⸗ lösung präsentirten gekündigten Obligationen, auf 8,680,525 Doll., oder 151. PMällionen weniger als am 1 Juni. An Staatspapiergeld (Greenbacks) waren am 1. Juli 375,841,687 Doll., an Papier⸗Kleingeld 42, 129,424 Doll. in Umlauf, bez. 1,250,000 Doll, und 1,590, 000 Doll. weniger als bei Be⸗ ginn des verflossenen Monats. Für den Monat Juli hat der Finanz⸗Minister den Verkauf von Gold zum Betrage von 5. Millionen Dollars angeordnet. Behufs Einlö⸗ sung, bez. Konvertirung in fünfprozentige Obligationen, sind durch Erlaß des Finanz⸗Ministers vom 24. Juni fünf Millionen Dollars in sechsprozentigen Obligationen einberufen worden, deren Verzinsung mit dem 24. September aufhört. Der Gesammt⸗ betrag der seit dem 1, September 1871 einberufenen Obligationen beläuft sich, einschließlich der Kündigung vom 24. Juni, auf 371 Millionen Dollars.
Im Monat Mai wurden in sämmtlichen Münzen der Vereinigten Staaten 4813000 Stück Münzen im Gesammt⸗ werthe von 4,396, 200 Doll. geprägt. An Goldmünzen befanden sich darunter 141,200 Stück Doppel⸗Eagles (20 Doll. Gold⸗ münzen) im Werthe von 2,824,000 Doll., an Silbermünzen 962, 006 Trade Dollars zum Werthe von 952,000 Doll. und 2439, 000 Stück Silber⸗Scheidemünzen zum Werthe von 6 [o, 200 Doll.
Die Ausfuhr von Edelmetall in geprägtem Gelde und
Barren hat in diesem Jahre beträchtlich gegen das Vorjahr zu⸗
genommen. Dieselbe betrug in der Zeit vom J. Januar bis 1. Juli exkl. 48,966,255 Doll. gegen 30 382,019 Doll. in der⸗ selben Periode von 1874 und 27,863, 134 Doll. in der von 1873. Die Einfuhr belief sich in den nämlichen Perioden von 1875, 1874 und 1813 auf bez. 6, 8S56, 936, 2,522,502 und 1949, 961 Doll.
Die Bundessteuer-Einnahmen im Monat Juni betrugen S, 476, 695 Doll. 95 Cts. In dem ganzen am 30. Juni be⸗ endeten Finanzjahre beliefen sich dieselben auf 109, 353,775 Doll. 19 Ets. gegen 102409, 484 Doll. 90 Ets. in dem Finanz⸗ jahre 1875s74, mithin in dem eben abgelaufenen Jahre 6,543,990 Doll. 89 Ets. mehr als im Vorjahre. Die Zollein⸗ nahmen im Monat Juni betrugen 10 020,218 Doll. I6 Cts. In dem Finanzjahre 1874/75 belief sich die Sesammteinnahmeaus den Zöllen auf 156,479,132 Doll. 20 Ets. oder 6624101 Doll. 49 Ets. weniger als im Vorjahre, wo dieselbe eine Höhe von 163,103 833 Doll. 69 Cts. erreichte. Die Bundesausgaben betrugen im Mo⸗ nat Juni im Ganzen 11,522,239 Doll. 41 Cts., gegen 12312,325 Doll. 52 Cts. im Juni des vergangenen Jahres. Dieselben ver⸗ theilen sich folgendermaßen: Civildienst und Gesandtschaften: 5, 142,076 Doll. 63 Cts. (1874: 5,214 371 Doll. 53 Ets.); Kriegs⸗Departement: 3,374, 624 Doll. 56 Cts. (1874: 4, 140, 438 Doll. 04 Ets.); Marine⸗Departement: 1,150,066 Doll. 95 Ets. (1874; 1,451,271 Doll. 58 Cts.); Departement des Innern, Pensionen und Indianer: 1855472 Doll. 17 Cts. (1874: 1506,24 Doll. 32 Ets.). Nicht einbegriffen in den obigen Beträgen sind die für Zahlung von Kapital und Zinsen der Bundesschule verauslagten Summen.
Nach dem jetzt veröffentlichten amtlichen Bericht über die Quantität und den Werth der im Monat April, bez. in den ersten zehn Monaten des am 30. Juni abgelaufenen Finanz⸗ jahres eingeführten und ausgeführten Waaren betrug der Ge. sammtwerth der Einfuhr in dem genannten Monate 45,867,319 Dollars, 115793,285 Dollars weniger als im April 1874. Der Gesammtwerth der Einfuhr in den zehn Monaten vom 1. Juli 1874 bis 30 April 1875 belief sich auf 459, 675.479 Dollars gegen 495,305,669 Dollars in der entsprechenden Periode des Vorjahres, mithin weniger 35630 190 Dollars. Während des April wurden für 49 Millionen Dollars, fast um 9 Millionen Dollars weniger als im April 1874, in den Vereinigten Staaten erzeugte, bez. fabrizirte Waaren aus⸗ geführt. In den ersten zehn Monaten des Finanzjahres 1874/75 wurden für 532,619, 166 Doll. derartige Waaren erportirt, gegen 573 072,149 Doll. in der entsprechenden Periode 1873 74, mit⸗ hin Abnahme gegen das Vorjahr von 4094525423 Doll. Die Abnahme trifft namentlich Brodstoffe (über 30 Millionen), Baumwolle (25 Millionen), Oel, Tabak, Häute, Spirituosen und Talg, während die Ausfuhr von Kupfer, Messing und Hopfen sich verhältnißmäßig bedeutend gesteigert hat. An unver⸗ zollten Waaren befanden sich am 30. April in den Regierungs⸗ Lagerhäusern für 45,983,798 Doll., für 12,492,118 Doll. weniger als am 30. April 1874.
Amtlichen Angaben zufolge belief sich die Zahl der im Monat Mai im Hafen von New⸗gork gelandeten Einwanderer auf 16,950 Personen, darunter 9319 männlichen und 7632 weib⸗ lichen Geschlechts, gegen 29,813 Personen, unter denen 17,033 männlichen und 12,785 weiblichen Geschlechts waren in dem nämlichen Monat des Vorjahres. Die Einwanderung im Mai hat demnach gegen denselben Monat 1874 um 12,867 Personen abgenommen. In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres landeten in New⸗Jork im Ganzen 44,476 Einwanderer gegen 58,269 in demselben Zeitraum des vorigen Jahres. Die Ginwanderung hat daher in der Zeit vom 1. Januar bis 31, Mai 1875 um 13,793 Personen, die deutsche speziell (12,877 gegen 19228) um 6351 Personen abgenommen.
Die Regierung hat eine Kommiffion ernannt, welche sich nach der Grenze des Indianergebietes begeben soll, um dort mit den Sioux⸗Indianern die in Washington resultatlos verlaufenen Unterhandlungen betreffs Abtretung der Black- Hill⸗Region wieder aufzunehmen. Einer von dem wissenschaftlichen Dirigenten der in die genannte Gegend abgesandten Expedition, Professor M. P. Jenney in Washington eingegangenen Depesche zufolge, hat sich dort allerdings in den bis jetzt erforschten Strecken Gold in geringen Quantitäten vorgefunden. Doch sind die Auspizien
ift derartig, um den Erwerb desselben lohnend erscheinen zu assen.
Der in Pennsylvanien mehrere Monate dauernde Strike der Kohlenarbeiter ist am 15. Juni beendet worden, und zwar haben die Bergleute die Arbeit zu den früheren Löhnen wieder auf⸗ genommen.
Mexiko. Seitens der Bundesregierung ist der bisher in Mexiko erhobene Exportzoll von 5 pCt. auf fremde Silber⸗ und 110 pCt. auf fremde Goldmünzen gänzlich aufgehoben worden, dagegen bleibt derselbe auf mexikanische Goldmünzen unver⸗ ändert bestehen. Der Kongreß hat für die Vertretung Mexikos auf der Weltausstellung in Philadelphia die Summe von 30, 000 Dollars bewilligt. Der dem Kongresse vorgelegte Plan zur Erbauung der die Vereinigten Staaten mit Mexiko ver⸗ bindenden Eisenbahnen wurde in der schließlichen Ab⸗ stimmung mit 116 gegen 13 Stimmen angenommen. Mit dem Bau der Bahnen muß kontraktlich in drei Jahren begonnen werden. Am 2. Juni brach in La Paz, der Hauptstadt von Unter⸗Kalifornien, unter Leitung von Emiliano y Bara ein gegen die Regierung des Präsidenten Leodo de Injada gerichte⸗ ter Aufstand aus. Der Militär⸗Gouverneur, sowie sämmtliche Bundesbeamte wurden gefangen genommen, und die Regierungs⸗ truppen wurden genöthigt, sich zurückzuziehen. In Matamoras wurde der General Cortina, von dem man annimmt, daß er die räuberischen Einfälle in Texas besonders begünstigt habe, auf Anordnung der Bundesregierung durch den Obersten Manuel Parra verhaftet. In Matamoras herrschte in Folge dessen große Aufregung und befürchtete man den Ausbruch von Unruhen. Die öffentlichen Gebäude daselbst waren von Truppen der regu⸗ lären Armee besetzt worden.
Central⸗Amerika. Die Ansprüche der Vereinigten Staaten an die Regierung von Honduras, welche sich auf die Beleidigung des amerikanischen Konsuls während der Belagerung des Forts Omao gründeten, sind zur Zufriedenheit derselben er⸗ ledigt worden. Die Streitigkeiten zwischen Nicaragua und Costa⸗Rica sind beigelegt worden, überhaupt herrschte in sämmtlichen central⸗amerikanischen Republiken Ruhe und ist die revolutionäre Tendenz daselbst in den Hintergrund getreten. In Panama dagegen stehen ernstliche Unruhen zu befürchten. Der von dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von EColumbien nach Panama geschickte General Camargo, welcher das Kommando über die Nationaltruppen daselbst übernehmen sollte, wurde bei seiner Ankunft von den Staats behörden verhaftet. Die weiteren Schritte der Bundesregierung bleiben abzuwarten. Da sich die Staatsregierung von Panama in Geldnöthen befindet, so hatte dieselbe die Steuern der Kaufleute für sechs Monate um das Doppelte erhöht, sich jedoch später damit einverstanden erklärt, daß die geforderte Summe als Darlehn gezahlt werde, welches innerhalb eines Jahres zurückzuzahlen sei, widrigenfalls die Ob⸗ ligationen der dafür emittirten Obligationen als gesetzliches Zahungsmittel bei der Zahlung von Steuern gelten sollten.
Peru. Der Kongreß hat das Gesetz uber den Guano⸗ verkauf und ebenso der Senat den Salpeter⸗Gesetzentwurf an⸗ genommen. Das erstere ermächtigt die Regierung zum Verkauf von Guano auf allen Plätzen, setzt die Dauer der Verkaufs⸗ kontrakte auf das Maximum von einem Jahre fest, wãhrend welcher Zeit nicht mehr als zwei Millionen Tonnen verkauft werden sollen, und hebt alle früheren, den Guanoverkauf be⸗ schränkenden Gesetze auf. Durch das Salpetergesetz wurde die Regierung ermächtigt, die Salpeterwerke auf legalem Wege zu erwerben und zu diefem Zwecke eine Anleihe von vier Millionen Pfund Sterling zu machen und außerdem von der Regierung gestattet, eine Anleihe von drei Millionen Pfund Sterling für den Ausbau von Eisenbahnen aufzu⸗ nehmen. Die Regierung hat Don Emilio Althaus und Pr. Francis Rosas als Spezialkommissäre zu Regotii⸗ rung der Anleihen nach Europa geschickt. Dem Kongresse ist ein Gesetz vorgelegt worden, welches den Ausfuhrzoll für Salpeter auf 0 Cts. pro Quintal festsetzt, doch sollen Schiffe, welche vor dem 5. Juni in Ladung waren, nur 15 Cts. zu zahlen haben. Die im vorigen Berichte bereits erwähnte Regierungsvorlage zur Unterstützung einer Dampferlinie zwischen Peru und China ist von der Deputirtenkammer verworfen, in wenig veränderter Ge⸗ stalt aber vom Senate angenommen worden.
Die durch das Wiederauftreten Pierola's erregten Befürch⸗ tungen sind wieder geschwunden, nachdem derselbe Bolivia ver⸗ lassen und sich nach Ehili begeben hat. Die Ruhe des Landes wurde nirgends gestört. In Betreff der nächsten Präsidenten⸗ wahl hat sich die Lage nicht geändert. Keiner der beiden Kan⸗ didaten hat bis jetzt ein politisches Programm veröffentlicht, und auch die Regierung hat sich noch nicht entschlossen, dieser Frage gegenüber eine offene Stellung einzunehmen.
Chili. Don Benjamin Vicuna Mae Kenna, einer der liberalen Kandidaten für die nächste Präsidentschaft, hat eine Adresse an seine Wähler veröffentlicht, in welcher er verspricht, Religionsfreiheit im vollsten Sinne des Wortes befürworten zu wollen. Außerdem verspricht derselbe Einführung der Civilehe, die Herstellung von Eisenbahnen über die Anden, Aufschließung der Flüsse und Seen in den Provinzen Illapel, Rancaqua und Sebu, Bildung eines Ministeriums für Ackerbau, öffentliche Arbeiten und Einwanderung, Errichtung von Gemeindeschulen, Abschaffung der Regierungsmonopole, Einführung des Frei⸗ handels und der Geschwornengerichte und Wahlfreiheit. Bis setzs hat Don Vicuna Mae Kenna die besten Aussichten, zum Präsidenten gewählt zu werden.
Brafilien. Die Ausgabe der 25 Millionen Milreis in Schatzscheinen an die Banken gegen Hinterlegung genügender Sicherheiten, welche die Deputirtenkammer bereits genehmigt hatte, begann am 25. Mai. Am 28. passirte die Vorlage auch den Senat und wurde das betreffende Gesetz am 1. Juni promulgirt. Weitere Zahlungseinstellungen sind seit dem 22. Mai nicht mehr vorgekommen und begann man die finanzielle Krisis als über⸗ wunden zu betrachten. Das neue Wahlgesetz wurde in der De⸗ putirtenkammer mit 73 gegen 15. Stimmen angenommen und dem Senate überwiesen. Das Ministerium Rio Branco hat am 24. Juni seine Entlassung eingereicht, welche vom Kaiser ange⸗ nommen wurde. Ein neues Ministerium wurde unter dem Vorsitze des Herzogs von Caxias gebildet, der zugleich die Stelle des Kriegs- Ministers in demselben bekleidet. An Stelle des Vicomte de Laravellas ist Baron de Cotegipe zum Minister der Auswärtigen Angelegenheiten ernannt worden.