1875 / 183 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 06 Aug 1875 18:00:01 GMT) scan diff

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a der vormaligen Landes kreditkasse da⸗

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4 bie Kassen-Anweisungen vom 2. November 1851, 15. Dezember 1856 und 13. Februgr 1861.

Die vorstehend unter Nr. 1, 2 und 3 aufgeführten Papier⸗ geldzeichen werden nur noch bis un 31. Dezember 1875 zur Einlösung angenommen; nach Ablauf dieser Frist werden sie ungültig, und alle Ansprüche aus denselben an den Staat be⸗ ziehungsweise an die Landesbank zu Wiesbaden erlöschen.

Die Bestimmung des Zeitpunkts, zu welchem die vorstehend zu 4 bezeichneten Kassenanweisungen ihre Gültigkeit verlieren, bleibt einstweilen vorbehalten.

Die Einlösung erfolgt

a. in Berlin: der General⸗Staats kasse, der Kontrole der Staatspapiere, der Kasse der Königlichen Direltion für die Verwaltung der direkten Steuern, dem Hauptsteueramt für inländische Gegenstãnde, dem Hauptsteueramt für ausländische Gegenstãnde und der unter dem Vorsteher der Ministerial⸗, Militär⸗ und Baukommission stehenden Kasse;

b. in den Provinzen: den Regierungs⸗Hauptkassen, H den Bezirks- Hauptkassen in der Provinz Hannover,

der Landeskasse in Sigmaringen,

J den Kreiskassen,

5) den Kassen der Königlichen Steuerempfänger in den Pro⸗ vinzen Schleswig⸗Holstein, Hannover, Westfalen, Hessen⸗ Nassau und Rheinland,

6) den Bezirkskassen in den Hohenzollernschen Landen;

7) den Forstkassen,

s) den Hauptzoll⸗ und Haupt-Steuerämtern, sowie

I) den Rebenzoll⸗ und den Steuerämtern, von den zu b, 4 = 9 aufgeführten Kassen jedoch nur, soweit deren jeweiliger Kassenvorrath ausreicht.

Auch werden die erwähnten Geldzeichen bis zum Erlöschen ihrer Gültigkeit von den Königlichen Kassen in Zahlung ange⸗ nommen.

Berlin, den 21. Juni 1875.

Der Finanz · Minister. Camphausen.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten. Dem ordentlichen Lehrer Dr. Sonnenburg am Gymnastum in Bonn ist das Prädikat „Oberlehrer“ beigelegt worden.

Universität zu Berlin.

Die hiesige Universität beging am 3. August er, die jãhrliche Gedächtnißfeier ihres erhabenen Stifters, des Königs Friedrich Wilhelm III., im großen Saale des Universitãts gebäudes.

Se. Excellenz der Herr Staats- und Kultus⸗Minister Dr. Falk, Se. Excellenz der Präses der Ober⸗Militär⸗Examinations⸗ Rommisston, General der Infanterie v. Holleben, der Herr Ministerial⸗Direktor Greiff, der Herr Feldpropst Thielen, sowie mehrere Räthe des Kultus⸗Ministeriums und andere höhere Beamte wohnten der Feier bei.

Sie wurde mit dem Vortrage eines Gesangstückes des aka⸗ demischen Gesangvereins eröffnet, worauf der Rektor Professor Pr. Mom m en die Festrede in deutscher Sprache hielt.

Der Redner knüpfte an die nächste Veranlassung des Festes Worte der Erinnerung an die in dem Kriege 1870/71 gefallenen neununddreißig Dozenten und Studenten der Universitat, deren Namen, auf zwei Stelen eingegraben, zu diesem Tage in der Aula aufgestellt worden waren.

Demmnächst wurden die Urtheile der Fakultäten über die ein⸗ gegangenen Preisbewerbungsschriften vorgetragen und neue Preisaufgaben bekannt gemacht.

In der theologischen Fakultät erhielten den stãdtischen Preis der Stud. theol. Paul Gröbler aus Berlin und der Stud. theol. Emil Dumrese aus Berlin;

In der juristischen Fakultät den Königlichen Preis der Stud. jur. Hugo Peltesohn aus Posen und ein Accessit der Stud. jur. Jo feph Moll aus Glogau;

In der philosophischen Fakultät den Königlichen Preis der Stud. phil. Earl Rothe aus Schlesien und den stãdtischen Preis der Stud. jur. Alfred Kuh aus Berlin und ein Accessit der Stud. jur. S. Josefowitz aus Ostrowo.

Mit Gesang schloß die Feierlichkeit.

M einisterium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Der Kreisrichter Theodor Emil Wilhelm von Ditt⸗ furth zu Münster ist in Folge seiner Uebernahme in die r, zum Regierungs⸗Assessor ernannt worden.

Den Herren J. Laporte und W. Motz hier ist unter dem 4. August d. J. ein Patent auf einen Apparat zur Zurückleitung des Kondensationswassers in den Dampfkessel in der durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiesenen Zusammensetzung und ohne Jemanden in der Anwendung bekannter Theile zu beschränken, auf drei Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden.

Die Bureaus der unterzeichneten Behörde befinden sich vom 3. August d. J. ab in der Matthäikirchstraße 20, 1 Treppe hoch M.) Berlin, den 30. Juli 1875. Königliches Eisenbahn⸗Kommissariat. Bun sen.

Angekommen: Der Präsident der Verwaltung des Reichs⸗ Invalidenfonds, Wirkliche Geheime Ober⸗Finanz Rath Dr. El⸗ wanger aus Wildungen.

Forst · Akademie Neustadt⸗Ebw. Winter⸗Semester 187576. Uunterrichtsgegenstände: (.

en,, Waldbau. Forst ˖Abschätzung. dorft gan en dg, Fersthentzug uud Forsltechnologie. Forst Sorstmeister Band o; Forsthenutzung und Forsttechno ogie. Forst⸗ liches Repetitorium. Forstliche Exkursionen,

, Bernhardt: Forstgeschichte. Forst⸗Statistii;.

. in n, Pr. Remels: Mineralogie und Geognoste. Repeti⸗

torium in Mineralogie und Geognosie.

Professor Dr. Hartig: Anatomie, ne gg und Pathologie der Pflanzen. Anatomisch mikroskopische Demonst rationen.

Professor Dr. Altum: Wirbellose Thiere. Zoologisches Repeti⸗

r Dr. Müttrich: Grundzüge der höheren Analysis. Reretitorium und Uebungen Meteorologie und Klimalehre.

Oberförster⸗ Kandidat Runnebaum: tion in Preußen. Geodäsie (Meßkunde!. e: Organische Chemie.

Raetzell: Preußisches Civilrecht IJ. Theil.

den 15. Oktober er.

den Privatforstdienst vor⸗ find unter Beibringung ihrer bildung, Führung, ferner Aufenthalt auf der Forst⸗ bsistenzmittel an den Unterzeichneten zu

Analytische Geometrie. Holzmeßkunde. in der Mathematik. Forstvermessungs · In struk⸗

Chemiker Schů Kreisgerichts . Rat Juristisches Repetitorium.

Die Borlesungen beginnen Freitag, ngen von Studirenden, welche sich für bereiten wollen, oder von Aueländern, Zeugnisse über Schulbildung, forstliche Vor unter Vorlegung eines Attest Akademie erforderlichen Su

richten. Neustadt · Ebw.,

es über die zum

den 3. August 1875. Der Direktor der Forst⸗Akademie. Danckelmann.

Die heutige Nummer des Reichs⸗ und Staat s⸗

in der ersten Beilage: der auf den Eisenbahnen Deutsch⸗ 1875 beför⸗ aufge stellt

Anzeigers enthält

Nachweisung lands (excl. Baerns) im Mo nat Juni derten Züge und deren Verspätungen, im Reichs⸗-GSisenbahn⸗Amt.

In der Handel I) Uebersicht ü

sregisterbeilage:

ber die in der Vakanzenliste für Militär-Anwärter Nr. 1 enthaltenen Stellen; ammenstellung der im „‚Deutschen Reichs⸗ ßischen Staats- Anzeiger“ zur Besetzung rtig vakanten Stellen; Deutschen Reichs⸗

und Preu angezeigten gegenwä

3 zusammenstellung der im reußischen Staats⸗-Anzeiger“ bis jetzt bekannt ten anstehenden Subhastations⸗Termine; Zusammenstellung der im August 1875 und später anstehenden Termine von Dom änen⸗ ꝛc. Ver⸗ pachtungen.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Berlin, 6. August. Se. Majestät der nd König haben am 4 d. M. den Grafen zu Direktor der Hauptverwaltung der Staatsschulden, Ober⸗Präsidenten von Hannover, sowie rrn von Simpson⸗Georgen⸗

Preußen. Kaiser u Eulenburg, und dessen Sohn, den den Grafen Lehndorff⸗Steinort, He burg und den österreichischen Oberst. Lieutenant Betz von Barden⸗ heim in Gastein zur Tafel gezogen.

Ihre Majestät die Kaiserin-Königin wird auf Allerhöchstihrer Rückkehr von Schloß Mainau durch die Schweiz

über Freiburg im Br. morgen Abend in Potsdam eintreffen.

Se. Kaiserliche Hoheit der Herzog Peter von

Oldenburg traf gestern Abend in Begleitung Se s Alezander nebst Gemahlin, deren Sohnes, des Herzogs Peter, sowie des Herzogs Prinzessin Therese nebst Gefolge: der Hofdame chall Fürst Obolinsky, Staats⸗ Bubenoff und Rittmeister und Adjutant. Baron aus Wildbad über Frankfurt a. M. hier ein. schaften übernachteten im Hotel Royal und reisten heute früh nach St. Petersburg weiter.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der inz hat die bei dem Dorf Eiche nahe Potsdam aus⸗ en Gegenstände dem Märkischen Pro⸗ lin zum Geschenk gemacht. Ministers für die landwirthschaftlichen Angelegen⸗ nd theils als Patron, theils als Be⸗ schen Kreise belegenen Rittergüter Wartenberg und Malchow mehrere der in den hrten älteren Gegenstände in das genannte Es befinden sich hierunter Fahnen, altes Räucherbecken aus Bronze

ines Sohnes, des Herzog Prinzessin Eugenie, Constantin und der Fräulein von Nelidoff, Hofmars

von Fehleisen, Die Höchsten Herr

gegrabenen prãhistorisch vinzial⸗M Seitens des heiten Dr. Friedenthal si sitzer der im Niede Hohen⸗Schönhausen, dortigen Kirchen verwa Museum gestiftet worden. Holzschnitzereien, u. dgl. m.

Nach der vom Reichseisenbahn⸗Amt herausgege⸗ ersten Beilage des Reichs- und Staats⸗ Zusammenstellung wurden auf jedenen Verwaltungen stehenden Eisen⸗ eutschlands (exkl. Bayerns) mit einer Gesammt⸗ Kilometern im Monat Juni er. befördert: und Schnell, und 68,258 Güterzüge; n Zügen 2553 Personen⸗ und gemischte Im Ganzen wurden 590,944,121 Achs⸗ denen 164709, 84(67 Achskilometer auf die e mit Personenbeförderung entfallen.

on den 116,886 fahrplanmäßigen Courier⸗ chten Zügen im Ganzen 715 den jedoch

u senm der Stadt Ber

benen, in der heutigen Anzeigers veröffentli den unter 55 versch bahnen D länge von 22, 649,9 an fahrplanmäßigen Zügen 12100 Ih, 948 Personen⸗, an außerfahrplanmãßige und 28,832 Güterzüge. kilometer bewegt, fahrplanmäßigen Züg

Es verspäteten v und Schnell-, Personen⸗ und gemis Züge oder O, 61 pCt. 266 durch das Ab so daß durch im e 455 Verspätungen

In Folge die

28, 838 gemischte

Von diesen Verspätungen wur ten verspäteter Anschlußzüge hervorgerufen, igenen Betriebe der Bahnen liegende Ursachen bei 0, 39 pCt. der beförderten Züge entstanden. ser Verspaͤtungen wurden 107 Änschlüsse ver⸗

die Thatsache, daß der Wohnungsvermiether über ge aus den letzten zwei Jahren fortlaufend und alt quittirt hat, entstehl, nach einem Erkenntniß des unals ( V. Sena vom 3. Juni d. J., die stliche Vermuthung, daß auch die älteren Miethsbetrãge ichtigt sind.

Einem für eine Stadt überhaupt, ohne örtli arischen Rechte unterliegt, na bunal (II. Senat) vom 3. Juni die Erweiterung der Stadt. Ist ; en beschränkten Umkreis, z. B. für die innere Stadt im Gegensatze zur Vorstadt, erlassen, dieses Statut nur derjenige Stadttheil, der z nation des Statuts zur inneren Stadt gehörte, Theile, welche erst später i hineingezogen worden sind. Der deutsche Botschafter in St. Petershurg, Prinz

Heinr ich VII. Reuß, welcher am Mittwoch iraf, folgte vorgestern einer Einladung Sr. Kaiserliche

die Mieths ohne Vorbe Ober⸗Tri

schränkung, gegebenen statut Erkenntnisse des O d. J., in der Regel au jedoch das Statut für fo fällt unter ur Zeit der Sma⸗

dagegen nicht die n die Grenzen der inneren Stadt

von dort hier ein⸗

Königlichen Hoheit des Kronprinzen nach Potsdam und reist e

am Abend nach Wernigerode weiter.

Der Kaiserlich russische Botschafter am hiesigen Hofe, s. Dubril, hat sich von hier auf seine Güter in Rußland be⸗ geben und wird während seiner Abwesenheit durch den Bot— schaftsrath Baron v. Arapoff vertreten.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrathe, Großherzoglich hessische Ministerial⸗Kath Br. Keidhardt, ist in Berlin wieder eingetroffen.

Der General · Lieutenant Wolff von Linger, Inspee⸗ teur der Gewehrfabriken, ist nach beendigtem Urlaub hierher zurückgekehrt. Der General⸗Mejor von Braun, Inspecteur der 1. Ingenieur ⸗Inspektion, hat sich mit Urlaub nach Süd⸗Deutsch⸗ land begeben.

mn Cöln wird von heute früh 6 Uhr gemeldet:; Die fällige englische Post aus London, den 5. früh, planmäßig in 3 n Uhr 35 Minuten Abends, ist ausgeblieben. Grund unbekannt.

Posen, 5. August. Auch hier wird das Sedanfest in ähnlicher Weise, wie im vorigen Jahre gefeiert werden. Am 1. September Abends findet Zapfenstreich statt, am 2. Septem⸗ ber Morgens alsdann Reveille und Blasen vom Rathhaus⸗ thurm, Vormittags Schul⸗ und Kirchenfestlichkeiten, Nachmittags Festzug des Landwehrvereins aus der Stadt und Festakt mit Rede, Musik und Gesang auf dem Wilhelmsplatze, Auszug nach dem Landwehrgarten, Korsofahrt dorthin und Fest mit Konzert, Gesang, Belustigungen und Preis vertheilung im Landwehr⸗ garten. Abends Fackelzug und Feuerwerk. So wie im vorigen Jahre, hat auch diesmal das Centralcomits Kommissionen für die einzelnen Zweige des Festes gewählt: eine Musik⸗= Dekora⸗ tions⸗ Spiel⸗ Schul⸗ und Kirchen⸗, eine Finanz⸗, Korso, Rede⸗ und Centralkommission.

Flensburg, 5. August. (W. T. B.) Das hiesige Kreis⸗ gericht hat den Verfasser eines in dem Blatte „Dannevirke“ erschienenen Artikels sowie den Redacteur des gedachten Blattes einer durch den Artikel begangenen Majestätsbeleidigung schul⸗ dig erkannt und jeden derselben zu sechsmonatlicher Gefaͤngniß⸗ strafe verurtheilt. Der Redacteur wurde sofort verhaftet.

Kiel, 5. August. (Kieler Ztg. Die Briggs Rover“ und „Mus quito“, welche am 1. August auf der Rhede von Colberg eintrafen, sind gestern zur Fortsetzung ihrer Reise nach Danzig in See gegangen, wo sie inzwischen eingetroffen sein werden. Ueber den bereits erwähnten Bau einer neuen Panzer⸗ korvette schreibt die Altpr. Ztg.“ aus Danzig: „Die Panzer⸗ korvette „Hansa“, welche hier erbaut ist, soll in einer neuen Panzerkorvette „Ar eon a“ (die bisherige Holzkorvette Arcona“ wird nach Rückkehr von der jetzigen Seereise als Gefechtsschiff ausrangirt) ein Schwesterschiff erhalten, das ganz aus Eisen (auch im Gerippe) konstruirt werden wird. Die Vorkehrungen für den Bau dieses Schiffes haben hier bereits begonnen.“

Sachsen. Dresden, 4. August. Ihre Majestãt die Königin hat aus Anlaß ihres Geburtsfestes heute Mittag in Pillnitz die Staatsminister und obersten Hoschargen em⸗ pfangen und deren Beglückwünschungen entgegengenommen. Nach⸗ mittags findet daselbst bei Ihrer Majestät der Königin⸗Mut⸗ ter Familientafel statrt. In der Residenz durchzog zu Ehren des Tages Morgens große Reveille der Militärmusik die Straßen, und Abends werden die öffentlichen Plätze der Stadt festlich er⸗ leuchtet sein.

Württemberg. Stuttgart, 5. August. W. T. B.) Se. Majestät der König von Württemberg ist heute Mittag zum Besuch des Schützenfestes aus Friedrichshafen hier eingetroffen.

Sessen. Darmstadt, 3. August. Der General von Schwartz koppen hat sich heute zur Inspektion der beiden württembergischen Artillerie Regimenter auf den Schießplatz be⸗ geben. Auch Se. Großherzogliche Hoheit der Prinz Ludwig wird daselbst erwartet. An die Inspektion werden sich Schieß⸗ übungen der beiden Regimenter anschließen. Der Aufenthalt der Württemberger ist auf unbestimmte Zeit verlängert. Ein weiteres Rachtschießen der beiden Regimenter ist vorerst nicht festgesetzt, dagegen Seitens des Commandeurs des demnächst ein⸗ treffenden Brandenburgischen Regiments ein großes Nachtschießen mit Feuerwerk zur Feier des Sedantages am 2. September beabsichtigt.

Sanburg, 4. August. Se. Königliche Hoheit der Groß⸗ herzog von Sldenburg traf heute Mittag mit der Venloer Bahn mittelst Extrazuges ein, um einen Ausflug nach Blanke⸗ nefe zu machen. Der 2. September wird laut Beschluß des Senats auch in diesem Jahre öffentlich gefeiert werden. Es soll in sämmtlichen Kirchen der Stadt und des Gebietes ein Gottes dienst, verbunden mit einer zum Besten der Invaliden be⸗ stimmten Kollekte, stattfinden.

Elsaß⸗Lothringen. Metz, 2. August. (3tg. f. Lothr.) Die Fahnenweihe des hiesigen Kriegervereins hatte gestern eine große Zahl von nah und fern in unsere Stadt gezogen. Jeder Gisenbahnzug brachte neue Gäste, und es herrschte in Folge dessen auf den Straßen ein hier ungewohntes Leben, namentlich war der Zudrang zu dem Theaterplatz, wo der Weihe⸗Akt in Anwesenheit der Spitzen der Civil⸗ und Militärbehörden vorge⸗ nommen wurde, überaus stark. Kopf an Kopf gedrängt standen die Festtheilnehmer, umgeben von einem nach Tausenden zählen⸗ den Publikum, auf dem weiten und schönen Platze und stimmten mit höchster Begeisterung in das am Schlusse der Weihrede aus— gebrachte Hoch auf Se. Majestät den Kaiser ein. Der Tag . von dem herrlichsten Wetter begünstigt, in ungetrübter

armonie.

3. August. Der gestrige zweite Tag des Krieger⸗ Verein festes ist ebenfalls in schönster Weise verlaufen. Die Betheiligung an dem Ausfluge auf die Schlachtfelder war eine überaus starke. Von dem Rendezvous bei Verneville aus wurde ein Telegramm an Se. Wajestät den Kaiser abgesandt. Bei denr Abends im Vereinslokale abgehaltenen Konzert herrschte die gehobenste und zugleich gemüthlichste Stimmung. Die meisten der auswärtigen Theilnehmer haben die heutigen Frühzüge zur Rückreise benutzt. Dieselben 5 sich sowohl über den Verlauf des Festes als die ihnen hier zu Theil ge⸗ wordene Aufnahme sehr befriedigend geäußert.

Desterreich⸗ ungarn. Wien. 5. August. Se. Kaiser⸗ liche Hoheit der Erzherzog Albrecht wird gegen den 11. d. M. aus der Schweiz in Wien erwartet. Der Minister des Aeußeen Graf Andrassy ist gestern Morgens, noch bevor er Gelegen⸗ heit hatte, mit dem Fürsten Milan von Serbien zu konferiren, zu Sr. Majestät dem Kaiser beschieden worden. Gleichzeitig

Andrassy sind vorgestern, und zwar mit Unter⸗ rlaubes, der russische und der engli eingetroffen. Auch der deutsche Botschafter ist Man hat sich auf die Aufstellung in Metkovich unter ovanobie beschränkt, zu dem Zwecke indem gerade an jenem Grenzorte viele zumeist Greise, Frauen slavische Bevölkerung in d auch Zuzüge über die Grenze jetzt nicht beobachtet nte Anlaß

mit dem Grafen brechung ihres U schafter in Wien in Wien anwesend. von zwei Dbersten 3 tung der Ordnung, tlinge aus der Herzegowina, zutreffen pflegen. Dalmatien verhalte sich ruhig, un insurgirten Gebieten seien bis Erst eine Aenderung dieses rungen geben.

Kompagnien Befehl des

der Aufrechthal⸗ und Kinder, ein

Zustandes kön Die Pforte, deren di⸗ leichfalls in Wien anwesend ist, hatte in daß von ihrer Seite ein Ultimatum in aller Form dementirt. Die Kroatien nehmen ihren ungestörten Agram wurden gestern sämmtliche drei Kandida⸗ hlt. Im Ganzen sind bisher 43 re⸗ oppositionelle Kandidaten gewählt 9. d. M. müssen sammtliche Wahlen been⸗

(W. T. B.) Wie die Morgenblãtter mel⸗ st Milan von Serbien gestern hier mit des moldauischen Fürsten Kou⸗

zu militãrischen Vorkeh plomatischer Vertreter g jüngster Zeit die Meldung, an Serbien gestellt worde Landtags wa

len der Nationalpartei gewä gierungsfreundliche

6. August. den, hat sich Für einem Fräulein v. Keesko, Nichte roussy, verlobt.

Ragusa, 5. August. nach Treb inje begeben wollten, gekehrt, daß diese Stadt von fchlossen sei.

Großbritannien und Irland. London, 4. August. Prinz und die Prinzessin Christian Holstein werden am 14. ds. waloff, der russische Botschafter folge Erlaubniß erhalten, zwei bleiben zu dürfen. Nach indischen y die Nachricht eingetroffen, daß der ovember ankommen Tage in Terai er nach Nepaul Cashmir⸗Shawl im Werthe dem Prinzen während seiner utta überreicht werden soll. (W. T. B.)) Das Oberhaus nahm in etzentwurf, betreffend die Ver⸗ beitgebern und Arbeit—

(W. T. B.) Personen, welche sich sind mit der Nachricht zurück⸗ den Insurgenten einge⸗

(A. A. C.) Der von Schleswig zurũckerwartet. Graf Sch u in London, hat der „H Monate in St. Petersburg Blättern ist in Bomba von Wales daselbst am 8. N Der Prinz wird eine Woche oder zehn und Kumaon Jagden abhalten und In Swenuggur wird ein von 8000 Rupien fabrizirt, der Anwesenheit in Cale 6. August. seiner gestrigen Sitzung den Ges hältniffe zwischen den Ar in dritter Lesung an. (W. T. B.) Die O'Connellfeier gen Kathedrale er⸗

vom Kontinent

nehmern,

Dublin, 6. August. mit einer großen Messe in der hiesi den. Der Ceremonie wohnten 4 Erzbischöfe, Der Erzbischof von Dublin, Kar⸗ Der Erzbischof von Casphet,

ist gestern öffnet wor schöfe und 500 Priester bei. dinal Cullen, leitete die Feier. Leahy, hielt die Festrede.

Frankreich. Paris deutsche Botschafter, Für st hier angekomme Fürsten Orloff, i auswärtigen Angelegen sich morgen nach Aufenthalt. land trifft am eine Woche lang hier au Zustimmung zu den Er bei dem Banket in Mansionhous hinzu, die Aufrechterhaltung des der Ansichten, welche bei allen Regierungen o Journal „Pyrénées orientales“ ist wegen Nationalverfammlung auf die Dauer von zwei Monaten ver boten worden. Am 30. Juli betrugen die Zeichnungen von Beitrãgen für die durch Ueberschwemmung Geschãdig Marschallin Mae Mahon Centralkasse des meisterskassen in de 13 764,383 Fres.

Italien. nione? meldet, haben die Vertrete lichen Institute die erforder n Bestimmungen des Gesetzes vom lichen Güter dieser Institute in

(W. T. B.) Der Hohenlohe, ist heute Vormittag ssischen Botschafters, n. Der Minister der s, begiebt

5. August.

n. Die Gemahlin des ru st gestern gestorbe heiten, Herzog von Decaze in der Bretagne er Großfürst Constantin von Ruß⸗ chsten Sonntag hier ein und wird sich fhalten. Der „Moniteur⸗ spricht seine klärungen Disraeli's in der gestern e gehaltenen Rede aus und fügt Friedens sei der treue Ausdruck bwalteten. Das Beleidigung der

ten bei der 3, 205,960 Fres. und bei der n Paris und den Generalzahl⸗

Staatsschatzes i n Departements 10, 558,424 Fres. zusammen

Rom, 5. August. (W. T. B.) Wie die „Opi⸗ r der hier ansässigen aus⸗ ländischen geist lichen Schritte eingeleitet, um, entsprechend de 19. Juni 1873, die un beweg

Rente umzuwandeln.

Schweden und Nor Ueber die Einführung d Gewicht für die drei nor Stockholm erscheinende Schon in der Reichstagssession Reichstage ein Vorschlag über Systems vorgelegt; rung der Dezimaleintheilung, und Gewichts⸗Einheiten beib Reichs stãnde beim lichen System Die dritte skan 1872 in Kopenhagen abgehal und sprach sich einstimmig allen Maßen und Gewichten, des Grammgewichts als Zoll⸗ Darauf wurde di Der Vorstand antwortete, daß, da das päischen Ländern eingeführt sei, nordischen Reichen nur e sofortigen Anschluß an dies vor, daß das neue System gleichzeitig oder vom J. Januar 1

wegen. Stockholm, 2. August. es Metersystems in Maß und dischen Reiche enthält das in folgende Mittheilungen: von 1853 —- 54 wurde dem die Einführung eines solchen chte dadurch nur die Einfüh— wogegen man die alten Münz⸗ In 1863 beantragten die die Einführung eines gemeinschaft Maß und Gewicht für die drei nordischen Reiche. dinavische nationalökonomische Vers ammlung, welche ten wurde, regte die Frage aufs Neue an r die Einführung des Metersystems bei sowie für die sofottige Annahme Post⸗ und Münzgewicht aus. schwedischen Behörden atseisenbahnen

Dagblad aber man errei

Reichstage

e Frage den betreffenden der schwedischen Sta Grammgewicht in den meisten euro⸗ die Einführung desselben in den tfrage sein könne, und rieth zum es System. Der Vorstand schlug mit der Münzveränderung F75 an beim Eisenbahn⸗ Der Landmesserverein schloß sich Vorstandes gegen die Zollgewicht hrung des Meter⸗ Das Postwesen der nationalölonomischen als das Grammgewicht bei m Auslande bereits eingeführt war. Akademie für Wiss nfalls für die sofortige nn von den meisten s73 theilte die dänische Regierung

in Kraft treten verkehr adoptirt werden sollte. der Meinung des Staatseisenbahn⸗ Generalverwaltungsrath sprach sich Einführung während derselbe sich im Uebr: systems in den drei nordischen Reichen schloß sich ganz den Auglassungen

Versammlung an, Postversendungen nach de Schließlich wurde auch die und diese sprach sich ebe Systems aus, welches scho würde. Im September 1

igen für die Einfü

um so mehr,

aften befragt, nahme eines Nationen benutzt

der schwedisch⸗norwegischen mit, daß sie eine Kommission von 7 Mitgliedern zur Ausarbeitung eines Vorschlages über die Ein⸗ führung des Metersystems niedergesetzt habe, und siellte die Frage, ob die schwedisch⸗norwegische Regierung gewillt sei, wegen Ein⸗ führung desselben in allen drei Reichen in Unterhandlung zu treten. Welche Antwort die dänische Regierung erhalten hat, weiß das Blatt nicht. In der letzten schwedischen Reichstags⸗ verfammlung wurde aber beschlossen dem Könige einen schrift⸗ lichen Antrag wegen Einführung des genannten Systems in Schweden, Norwegen und Dänemark zu überreichen. In Folge dieses Schreibens hat der König vor Kurzem das Ministerium des Aeußern beauftragt, sich bei der dänischen Regierung zu erkundigen, bis zu welchem Stadium man in Betreff der Frage wegen Einführung des metrischen Systems für Maß und Gewicht in Dänemark gelangt sei. Im letzten norwegischen Storthing wurde die Reglerungsvorlage wegen Einführung des metrischen Systems angenommen. .

Dänemark. Kopenhagen, 3. August. Der jüngste Sohn des Kronprinzen, Prinz Carl, ist heute drei Jahre alt geworden. In dieser Veranlassung wurde von den öffentlichen und vielen Privathäusern in der Stadt, sowie von den auf der Rhede liegenden Schiffen geflaggt.

Amerika. New⸗gork, 4. August. (A. A. C) Der Rechtsbeistand von Mr. Tilton hat einen neuen Prozeß in der Beecher⸗Affaire für nächsten September angemeldet. Kardinal M Elos ky wird am nächsten Sonnabend nach Hanre abreisen, um sich nach Rom zur Empfangnahme des Kardinals⸗ hutes aus den Händen des Papstes zu begeben. Es werden

Anstalten zur Gründung einer amerikanischen Dampferlinie zwischen New-⸗York und Havre getroffen.

Asien. Calcutta, 5. August. (W. T. B.) Der Ge⸗ setzentwurf, betreffend die Revision der indischen 3511e, ist nunmehr genehmigt worden. Durch denselben werden die Ausfuhrzölle abgeschafft, mit Ausnahme derjenigen für die Ausfuhr von Indigo und Reis; die Eingangszölle für Baum⸗ wollengewebe werden auf 5 Prozent reduzirt, diejenigen für Spirituosen auf 4, diejenigen für moussirenden Wein auf 21 und diejenigen für andere Weine, mit Ausnahme der Bordeaux⸗ und Burgunderweine, auf 1/. Rupien per Gallon festgesetzt.

Statistische Nachrichten.

Den Statistiken des Bureau Vexitas' zufolge gingen wäh⸗ rend des Monats Juni 62 Segelschiffe zu Grunde, nämlich 25 englische, 10 amerskanische, 8 norwegische, 7 französische, 4 deutsche, 3 schwedische, 2 niederlandische, 1 dänisches, 1 italienisches und U nica-⸗ raguitisches. In dieser Zahl find 6 Fahrzeuge inbegriffen, die als vermißt gelten. Die Zahl der in dem gedachten Monat un tergegan⸗ genen Dampfer beträgt 8, wovon 7 der englischen und 1 der bra⸗ silianischen Flagge angehörten.

= Neber Liverpool wanderten im vorigen Monat, den amt⸗ lichen Statistiken zufolge, 500 Personen weniger als, im entsprechen⸗ den Monat des Jahres vorher aus. In den bis jetzt verflossenen 7 Monaten hat sich die Zahl der Auswanderer um nahezu 16,000 vermindert.

Die Pariser Munizipalität hat eine allgemeine Statistik des Jahres 1874 veröffentlicht, die folgende Zahlen enthält: Es sind z. 8 im genannten Jahre in Paris 53 786 Ge— burten einregiftrirt worden, 40, 759 Todesfälle und 18,827 Heirathen. Die Zabl der Geburten ist um 2119 geringer, als in dem Jahre 73 Unter den Geburten sind 39,4435 ebeliche und 14344 unche— liche Kinder; von den letzteren sind nur 3226 nachträglich anerkannt werden. Auch die Zahl der im Jahre 1874 geschlossenen Ehen ist geringer als die im Vorjahre, nämlich 18,827 gegen 19,520, und in noch stärkerem Räckstande gegen 182, wo ste 21,373 betrug. Die Zahl der Todesfälle ergiebt einen Durchschnitt von 112 pro Tag und Won pro Mille von der gesammten Bevölkerung. Unter den Todes—⸗ urfachen steht die Lungenschwindsucht obenan mit mehr als 7000, sodann die Lungenentzündungen mit 3000 Fällen. Die Zahl der Selbftmorde ist im Zunehmen. Für 1874 sind nur die Selbstmorde im innern Paris aufgeführt mit 659, in den Vorstädten ist ste größer.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Das Gesammt Comits für die historische Kunst⸗Aus⸗ stellung in Frankfurt a. M. hat am 2. August die letzten An⸗ ordnungen für die Eröffnung der Ausstellung getroffen. Dieselbe wird, wie schon früher in Aussicht genommen, am 9. August Vor⸗ mittags 10 Uhr in feierlicher Weise erfolgen. Ven 12 Uhr an wird die Ausstellung dem Publikum zugänglich und alsdann von 10—5 Uhr geöffnet sein. Der Katalog wird gegen 3000 Nummern um⸗ . Unter den zuletzt angekommenen Sendungen verdienen in erfier Linie die reichen Kunstwerke aus dem Limburger Domschatze erwähnt zu werden. Unter denselben werden als besonders werthvoll geschildert zwei Missales, gothisch, aus dem 14. Jahrhundert, mit Einbänden von in Silber getriehener Arbeit; ein romanischgothischer Kelch in Silber, vergoldet, mit Email. Medaillons. Das Prachtstück der Kollektion ist aber unzweifelhaft ein byzantinisches Reliquorium aus dem 10. Jahrhundert mit reicher Mosgit und Email. Die Frankfurter Stadtbibliothek hat eine kleine, aber äußerst werthvolle Sammlung von geschnitzten Elfenbein Arbeiten, prachtvollen Bücher- Einbänden aus den besten Epochen ꝛc auegestellt. Hr. Karl Streit in Würzburg bat einen schönen Renaissance⸗Schmuck ausgestellt. Von Hrn. C. A. Milani ist eine Kollektion von Krügen eingelaufen, die ihres Gleichen sucht,

Der Geheime Medizinal- Rath und Professor Dr. M. J. Weber in Bonn ist am 28. Juli gestorben. Derselbe verwaltete lange Jahre das Amt eines Protektors und später neben Mag Schultze eines Mitdircktors des angtomischen Instituts daselbst. Weber ist namentlich durch seinen großen anatomischen Atlas bekannt geworden.

Die evangelische Kirche zu Partenh eim (Rheinhessen, Kreis Oppenheim), ein kleiner, in seinen architektonischen Formen ein⸗ facher, aber charaktervoller Bau aus dem 15. Jahrhundert, steht nach bem Gutachten Kunstverständiger nahezu einzig in Deutschland da durch seine aus der Uebergangszeit von der Gothik zur Renaissance stammende, ungewöhnlich reiche, malerische Ausschmückung mit größe ten Wandbildern, Decken Medaillons und dekorativen Ornamenten. Durch den Kunstverein zu Mainz wurde die Aufmerfsam keit der hes⸗ sischen Regierung auf den Werth jener Malerei gelenkt und seiner Zeit bas kompetente Urtheil einer glutorität von Fach, des Professors Dr. von Lübke in Stuttgart, eingehelt, welcher nicht ansteht, „die Wandgemälde in Partenheim als ein nicht blos wegen der Seltenheit folcher Werke in Deutschland, sondern auch wegen ihres künstlerischen Charakters aj le, , Denkmal zu bezeichnen, dessen Erhaltung und behutsame iederherstellung in hohem Grade wünschenswerth erscheint. Nech demselben Gutachten sind ähnliche Wandmalereien nur in den unter Kaiser Karl LI. auf der Burg Karlstein und im Dom zu Prag ausgeführten Kapellen vorhanden. Die Köpfe der Gemälde, die, vier Propheten und Kirchenväter dar⸗ stellend, erinnern in lebengvoller Charakteristik und geistreicher Frische am Daistellungen von Holbein und Dürer. Die Landstände haben auf Ersuchen der Regierung F Restauration der Wandgemaͤlde 2öb0 Gulden bewilligt, und ist gegenwärtig Hofmaler Noack von Darmstadt damit beschäftigt, die Malereien in ihrer früheren Schön heit wiederherzustellen. . J

Ueber die Pfahlbauten im Laibacher Mo ore bringt die

Laib. Ztg.“ nachstehende weitere Mittheilung: Die wiederholt zu Tage geförderten Funde in der Laihacher Morastgegend erbringen den unleugbaren Bewels, daß an Stelle des derzeitigen Morastgrundes

vor Jabrfansend en eine bewohnte Seelandschaft bestanden hat. Die bisher aufgefundenen, im Lettengrunde gebetteten Thierknochen, Hirsch⸗ geweihe, Jischwirbelknochen, Nußschalen, Beindolche, Beinnadeln, Beinhämmer, Töpfe, Thonscherben und Küchenabfälle gewähren einen Einblick in das Thun und Treiben, in die Lebens, und Nahrungs⸗ weise des Urvollkes am See nächsft Laibach. Eine große Rolle spielte die Wassernuß (trapa latans L), deren Kern eßbar ist; sie dũifte nach den aufgefundenen Reften ein Hauptnahrungszweig der ehemaligen Seehũttenbewohner gewesen sein. Weiter konstatiren diese Funde, daß sich die Bewohner dieser Seelandschaft hauptsächlich von Jagd und Fischerei, von Fleisch und Mack sämmtlicher wilden und zahmen Thiere nährten. Diese Pfahlbauten dürften nach bisheriger Berech⸗ nung ungefähr 5000 Jahre vor Christi Geburt zurückreichen. Siche= rem Vernehmen nach gelang es dem Herrn Musealcustos Deschmann in Laibach, eine ansehnliche Fläche des Morastgrundes zur Fortsetz ung der Nachforschungsarbeiten zu gewinnen.

Der amerikanische Sanzgkritgelehrte Prof, Whitney vom Vale College, welcher den Winter in Berlin verweilte, hat sich über Dresden nach München begeben, um bei Professor Haug das vor Kurzem daselbst eingetroffene Original des Atharva Veda, eines der kleinen Vedas, mit Ter Ausgabe desselben zu vergleichen, welche er gemeinsam mit dem Professor Weber von der hiesigen Universilät vor einiger Zeit veröffentlicht hat. Diesen Veda hat Professor Haug. welcher 10 Jahre lang als Lehrer des Zend an dem College in Punah in Bombay wirkte, sich aus Kaschmir zu verschaffen gewußt. Professor Whitney soll eine neue Ausgabe desselben beabsichtigen, welcher in wissenschaftlichen Kreisen mit großem Interesse entgegen⸗ gesehen wird.

. Juniheft des „Rübezahl“ (der schlesischin Pro= vinzialblätter 79. Jahrgang) n gf mit folgendem Abschiedswort: „Da es den umfassen den Bemühungen der Freunde dieses Blattes bisher nicht gelungen ist, für den verstorbenen Herausgeber und Re⸗ dacteur, für Theodor Oelsner einen geeigneten Ersatz zu finden, fo muß dasselbe als mit ihm begraben gelten. Der „Rübezahl“ wird vorläufig nicht weiter erscheinen! Mögen die dreizehn Jahre treuer Arbeit für Theodor Oelsner uud seine hochgeschätzten Mitarbeiter zeugen bis in ferne Zeiten!“

Nr. I0 der Annalen des Deutschen Reichs für Gefetz⸗ gebung, Verwaltung und Statistik. Materialiensammlung und Reform Zeitschrift. Herausgegeben von Dr. Georg Hirth in München. Verlag von G. Hirth in Leipzig“ hat folgenden Jubalt: Das Kriegs⸗ wesen des Deutschen Reichs. Rechtswiffenschaftlich dargestellt von Dr. Max Seydel. (Fortsetzung und Schluß) 1. Abschnitt. Die Be fugnisse des Reichs und der Bundesstaaten in Bezug auf das Kriegs- wesen. Die Organisation der deutschen Kriegs macht. 3. Ab⸗ schnitt: Die Wehrpflicht. —=— 4 Abschnitt. Die Aushebung, die Dienftesverhältnisse der Angehörigen der bewaffneten Macht und die Entlaffung. S. J. Die Aushebhung, 5. 2. Das aklive Heer.

3. Der Beurlaubtenstand. 5. 4. Die Ersatzreserve. 5. Abschnitt.

zas Sonderrecht des Militärstandes. 6. Abschnitt; Das Militär-

Finanzwesen. 1. Theil. Militärvermögen und Militärbudget. 5. 1. Das Militärvermögen. §. 2. Das Militärbudget 2. Theil. Das Mi⸗ litär Pensionsrecht. Nachtrag hierzu. (Der 7. Abschnitt, Leistungen des Bundes gebiets für militärische Zwecke betr., ist bereits im Jahrg. 1874, und im laufenden Jahrg. veröffentlicht worden; ebenso der 6. Abschnitt in diesem Jahrg. Das Miliiärersatzgeschäft im Deut- schen Reiche (excl. Bayern) in den Jahren 1871 bis 1874 Die Steuerreform im Königreich Sachsen. Mitgetheilt von Dr. J. Gensel. (Fortsetzung) III. Die Verhandlungen des Landtags 1873/74 (Schluß). 15. Die Maßnahmen zur Ausführung des Gesetzes. Instruftien für die Vorsitzenden und Mitglieder der Kommisfionen zur Einschãtzung des einkommensteuenpflichtigen Einkommens. Miscellen. Die Eisen⸗Industrie im Zahre is?“ Die Einwanderung in den Ver= einigten Staaten während des Jahres 1874. Die Produktion von Stärkezucker im deutschen Zollgebiet während des Jahres 1874.

Die meteorologische Sektion der Landesdurchforschung von Böhmen (Prof. Dr. F. J. Studnicka) veröffentlicht den om bro⸗ metrischen Bericht, füär den Monat Juni 1875, worin die Niederschlagsmenge an jedem Tage dieses Monates auf 54 Beobach⸗ tungsstationen (wovon 4 in Prag) in den verschiedenen Theilen Böh⸗ ment verzeichnet ist. Der meiste Regen fiel in Wettingau (173 30 Mm.), Bergreichenstein (14560 Mm.) und Klattau (14311 Mm.); die geringste Regenmenge fällt auf Zbirow (380 Mm), Bodenbach (5b Mm) und Jicin (6830 Mm.). Die größte Negenmenge inner- halb 24 Stunden wurde verzeichnet am 5. Juni in Bõöͤhmisch ⸗Aicha (55433 Mm.), dann am 26. in Schüttenhofen (5353 Mm) und in Bergreichenstein (63, Mm). Ueberhaupt war wohl der 26. der regnerischeste Tag des Monats Juni, denn in 12 Beobachtungsstatio⸗ nen fällt auf denselben das Maximum des innerhalb 24 Stunden gefallenen Regens. Die meisten Regentage in diesem Monate gab es und zwar 17 in Schlaggenwald, 16 in Eger und 15 in Wit⸗

tingau. Land⸗ und Forstwirthschaft.

Die Ernte in der nächsten Umgebung, von Hamburg wird von Tandwirthen allgemein als recht befriedigend bezeichnet. An der Unterelbe, wo nur wenig Roggen gebaut wird, ist dieser meistens eingefahren und liefert einen guten Ertrag. Die Weizenernte wird als sehr lohnend bezeichnet, wenn es gelingt, dieselbe unter günstigen Verhältnissen einzubringen. .

Vom Boden see, 2. August, wird der „Karlsruher Ztg.“ geschrieben: Die Witterung der verflossenen Woche hat die Ernte⸗ arbeiten ausserordentlich begüͤnstigt, und in einigen Gegenden ist die Roggen⸗ und Kornernte vollständig eingeheimst. In den nördlichen Regionen des Seekreises hat man allen Grund, mit dem heurigen Erträgniß zufrieden zu sein.

Im südlichen Norwegen, wo die Ernte übrigens sehr gut zu werden verspricht, hat man eine Zeit lang unter der Dũůrre gelitten, welche die Aussichten wiederum verringert hat. In aller⸗ letzter Zeit ist jedoch etwas Regen gefallen.

Gewerbe und Handel. .

In der außerordentlichen Generalversammlung der Aktionäre der Stettiner Vereins bank wurde die beantragte Liquidation einstimmig genehmigt, und erwählte die Versammlung die bisherigen Direktoren ber Bank, die Herren A. Burscher und v. Klöden, sowie Hrn. F. Haffner hierselbst zu Liquidatoren. Da über die Bedingungen, unter welchen die Genannten die Liquidation durchführen wollen, noch keine definitiven Abmachungen bestehen, so wurden stellvertretende Liquidatoren in der Person der Herren Arnzdorff aus Stettin, Os k. Rürnberg und Ad. Kellner von hier gewählt. Die Liquidation selbst dürfte sich leicht abwickeln, da bereits gegenwärtig die Masse bis auf etwa 20 * flüssig ist. .

Emden, 35. August. Für die Heringsfischerei⸗ Gesel- schaft kamen vorgestern der Logger „Westfalen“ mit 118 Tonnen. gestern Stadt Emden mit 75 Tonnen, „Stadt Leer mit 17 Ton. nen, „Sufanne Henriette“ mit 88 Tonnen, wenri und Markus“ mit 5 Thnnen, und „Marie und Jenny“ mit 68 Tonnen Fang her an. Der Fang ist noch spärlich, doch um so vorzüglicher die Qualität. Der Logger „Oldenburg“ ging gestern auf die zweite Reise aus.

m 25. September wird in Gotha ein deutscher Metz

erkongreß stafifinden, auf welchem über Hebung des Geschãftes, on über , ber Lohnverhältnisse verhandelt werden soll. Wien, 5. August. (W. T. BJ Das der Sigl'schen Maschinen fabrik ertheilte achttãgige Moratorium ist Seitens der Hauptgläubiger bis medio des Menats verlängert worden, auch wur⸗ den K die Mittel zur Einhaltung anderer Verpflichtungen ewährt. ; Wien, 6. August. (W. T. B.) Die neuen e n, n,. arantirten Prioritäten der Staatsbahn werden voraussichtlich im Laufe des September emittirt werden, Die Transaktion des Ausgleichs in der Angelegenheit, der Siglschen Ma schinen⸗ fabrik dürfte im Laufe . Woche beendet werden. Die brüder Klein haben sich bereit erklärt, einen größeren Posten der zu emittirenden Aktien zu einem sehr geringen Zindfuß zu beleihen. Von den großen Gläubigern wird nach nn. Zustandelommen des