Berlin, den 7. August.
; Die August⸗Sternschnuppen.
Die Erscheinung der Sternschnuppen oder der fallenden Sterne ist von jeher nicht nur eine Quelle poetischer Anregung ge wesen, sondern namentlich auch ein Gegenstand des Forschens nach ihrem wirklichen Ursprunge und ihrem eigentlichen Wesen. Noch mehr aber haben die von Zeit zu Zeit auftretenden Sternschnuppenregen durch die ungeheure Anzahl der einzelnen Sternschnuppen innerhalb weniger Stunden das Staunen und die Bewunderung aller Volker seit den ältesten Zeiten der Geschichte erregt und in der neueren Zeit durch ihre doppelte Periodicität der jährlichen Wieder- fehr und der größeren Intensität nach dem Verlaufe einer gewissen Reihe von Jahren, sowie durch ihre jetzt als kometarisch erkannten und festgestellten Bahnverhältnisse den kos mischen Ur—⸗ sprung der Sternschnuppen außer Frage gestellt und gezeigt, daß diese Körperchen nicht planlos im Raume zerstreut sind, sondern daß sie sich hier und da in dichteren Anhäufungen vereint vorfinden, welche zu bestimmten Zeiten der Eide begegnen, während diese ihre jährliche Bahn beschreibt.
Die beiden auch im Volke bekanntesten Sternschnuppenschauer dieser Art sind die des Nevember (13. 14) und des August (9. bis 1253 die am 10. August besonders häufig fallenden Sternschnuppen wurden früher auch die brennenden Thränen des heiligen Laurentius (dessen Namenstag auf den 19. August fällt) genannt. Weil Lie meisten Sternschnuppen dieses Meteorschauers aus dem Sternbilde des Perseus herzukommen scheinen, hat man dieses ganze . der Sternschnuppen gegenwärtig Perseiden ge⸗ nannt.
Der Direktor der Sternwarte zu Mailand, Schiaparelli hat nun zuerst im Jahre 1866 nachgewiesen und in seinem größeren Werke (Entwurf einer astronomischen Theorie der Stern schnuppen von J. V. Schiaparelli), herausgegeben und aus dem italieniscken Manuskript übersetzt von G. v. Boguslawski, Siettin, V. D. Nahmer, 871 näher begründet, daß die Bahnen dieser , fast identisch sind mit der Bahn des großen dritten
ometen von 1862, dessen Umlaufszeit nach Oppolzer in Wien 121 Jahre beträgt, ferner, daß diese Perseiden oder der August— Sernschnuppenschauer das rodukt der in entlegenen Zeiten er⸗ felgten theilweisen Auflssung dieses Kometen sind, und daß die einzelnen Theile defselben im Laufe der Zeiten einen vollständigen Ring bilden, welchen die Erde alljährlich in den Tagen vom 9. bis 12. August durchschneldet und dessen in den Bereich ihrer Anziehungskraft gelangenden Theile in Folge ihres Erglühens innerhalb unserer Atmosphäre in einer durchschnittlichen Höhe von 15 bis 18 Meilen uns als Sternschnuppen sichtbar werden, während der Mutterkomet seine Bahn inmitten des zugseich von ihm erzeugten Ringes fortsetzt. Einzelne Theile dieses Ringes sind dichter mit. Meteoren besetzt als andere; trifft die Erde diese an Meteoren dichteren Theile des Ringes, so findet auch ein reicherer Sternschnuppinfall des Augustschwarmes der Perssiden statt, als in anderen Jahren; dies ereignete sich nach den Stern—⸗ schnuppen⸗ Katalogen in den Jahren 830 - 841, 9g25— 933, 1029, 1243. 1451, 1779 und (789, woraus man auf eine Periode von ea. 108 Jahren der größeren Entfaltung des Phänomens schließen kann, so daß wir in dem nächsten Jahrzehnt möglicherweise auf einen noch großartigeren Sternschnuppenfall in den Tagen vom 9.— 12. August rechnen können, als er in den letzten Jahrzehnten regel— mäßig jedes Jahr an diesen Tagen stattgefunden hat; seit dem Jahre 1875 scheint überdies eine raschere Zunahme des Glanzes der Ent— faltung eingetreten zu sein, wie aus einer Vergleichung der stünd— lichen Anzahl der einzelnen Sternschnuppen in denselben Tagen vom 9.—12. August von 1871 — 1874 hervorgeht.
Allerdings wird in diesem Jahre der Mondschein in den ersten Abendstunden der nächstkommenden Tage nur die größeren Meteore deutlich erkennen lassen, aber immerhin werden diese und die in den späteren Nachtstunden, in welchen überhaupt die reichste Sternschnuppen⸗ re sich entfaltet, rasch in langgestreckten Bahnen sich aufeinander olgende Meteore allen Freunden und Bewunderern des Sternenhim⸗ mels ein schönes, durch die Plötzlichkeit und den Glanz der Erschei⸗ nung überraschendes Schauspiel darbieten und den Forschern neues Material zur Ergründung der physischen Beschaffenheit dieser „In fusorien des Weltalls“ liefern.
Die neueren spektroskopeschen Untersuchungen haben die schon früher gehegte Vermuthung bestätigt, daß der Kern der einzelnen Meteore fest oder flüssig, aber in glühendem Zustande ist, weil er stets ein kontinuirliches Spektrum giebt, daß dagegen die Schweife der Meteore, welche oft noch minutenlang nach dem Erlöschen der größe⸗ ren Steinschnuppen sichtbar bleiben, meist aus fein vertheilter staub⸗ artiger Materie inmitten glühender Gase bestehen. v. B.
Der hiesize Architekten -Verein richtete seine siebente Exkursion nach dem Do me. Die Besichtigung erstreckte sich auf die Baustelle des nördlich vom Dome zwischen Lustgarten und Spree liegenden Campo—⸗ santo, für dessen Vollendung, soweit das alte, vorläufig noch zu erhaltende Domgebände dies gestattet, bekanntlich der Landtag bereits die erste Baurate von 600 000 6 bewilligt hat. Vie Oberleitung des Baues, welcher getreu nach dem Stülerschen Projekt aufgeführt werden soll, hat der Geheime Ober Baurath Salzenberg und unter ihm der Baumeister Wäzel überngmmen. Der Camposanto, nach dem Stülerschen Entwurfe, mit dessen Ausführung im Jahre 1844 begonnen wurde, besteht in seinem oberen Theile aus einem quadra- tischen Vorhofe von 5730 Meter Seite mit 1035 Meter breiten offenen Säulenhallen und einer östlich angeschlossenen Kapellen ⸗Anlage. Für die Innenwände dieser Hallen, je in einer Länge von 57,0 Metern und einer Höhe von 11,30 Metern, hatte der im Jahre 1845 nach Berlin berufene Cornelius seinen berühmten Freskencyklus ent— worfen, von dem jedoch nur die Kartons für die eine Seite fertig ge⸗ worden sind. Von dem in die Spree hineinragenden Kapellenflügel, von dem drei Absiden nach Osten und eine nach Norden vorspringen, war der mittlere, durch einen breiten Bogen nach dem Camposanto
eöffnete Raum, aus dem eine Versenkung nach den unteren Räumen ühren sollte, für die Beisetzungsfeierlichkeiten bestimmt; der linke Theil bildet die Kapelle für Trauergottesdienste, der rechte sollte zur Sakristei für den Dem dienen. Unter diesem Kapellenflügel war in Den Räumen des Unterhaues die eigentliche Fürstengruft angenommen, in welcher die regierenden Fürsten des Hauses Hohenzollern ihre Ruhcstatte finden souen; ven den Räumen unter den Camposanto— Hallen sollte der größere Theil zur Bestattung der übrigen Mit glieder des Fürftengeschlechts, ein kleinerer zur Bestattung der hervor— ragendsten Männer des Volks dienen. Jetzt ist innerhald der fertigen Muern ein provisgrischer Flügel angeschlessen, welcher die für den Bau angefertigten Modelle birgt, nebenher aber auch schon mehrmalz zu Ausstellungen, als Atelier für röß re Bildhauerarbeiten 1c. be= willigt worden ist. Vom GCamposanto wendete sich die Exkurslonz. gesellschaft zur Ratign al Gallerie, deren 1867 begonnener Bau in letzter Zit so rasche Fortschritte gemacht hat, daß man binnen Kurzem, nach Hinwegräumung der alten Bauten, das Aeußere wird vollständig würdigen können. Auch im Innern ist man Laran, die letzt- Hand anzulegen. Der plastische Schmuck ist überall eingesetzt, biz dekorative Malerei fast durchweg vollendet, der Gemäldeschmuck der Haupträume, an dessen Ausführnng die Maler Ewald, A. von 6 Bendemann und Janßen . sind, erheblich vorgerückt. Mit er Aufstellung der Kunstfgegenstände soll binnen Kurzem vorgegangen werden.
Am 3. d. M. beschäftigte sich der sehr zahlreich besuchte, von Sir Henry Rawlinsen präsidirte Internationale Geo— i . Kongreß in Paris u. A mit der Annahme des ntesimalsystems bei astranomischen Umfangsmessungen, der Fest⸗ stellung eines einzigen Meridians (der Kongreß von Antwerpen hatte Lenfenigen von Greenwich vorgeschlagen), mit der geoplastischen Theorie des Herrn Goulier, weicher sich die Aufgabe stellt, auf issenschaftlich m Wege die äußere Beschaffenheit der Erde zu er- lären, nahm Mittheilungen der Herren von Beneden (Belgien) über bie Wanderungen der Walfische, deß Herrn Milne⸗ Edwards über
japanische Fischkunde, des Barons Czoeminig (Oesterreich) über die im Laufe des Isonzo eingetretenen Aenderungen und des Herrn Bertrand, Direktorg des Museums von Saint-Germain, über die ursprünglichen Wohnsitze der Kelten in Frankreich und die Ein—⸗ wanderung der aus der Gegend der unteren Donau kommenden Gallier entgegen. Die 5. Gruppe hatte sich in ihren zwei Morgen—⸗ sitzungen mit der Frage der Kolonistrung in den intertropischen Län- dern befaßt und war zu dem Schluß gelangt, daß die Europäer da nur die Arbeiten leiten, aber nicht, ohne bald der Anstrengung in dem fremden Klima zu erliegen, selbst mit Hand anlegen können, während CGhinesen und Hindus alle dazu erforderlichen physischen An⸗ lagen besitzen. Interessant ist die Entscheidung der 6. Gruppe, die nach einer gründlichen Debatte sich dahin einigte, daß bei dem geographischen Unterricht in den Primarschulen die topo⸗ graphische Methode vor der kosmographischen weitaus den Vorzug verdiene, d. h. daß der Schüler, wie dies in den Ländern deutscher Zunge bereits fast überall geschieht, erst durch die Anschauung in die Karte der engeren Heimath eingeweiht und so der Kreis um ihn all—⸗ mählich erweitert werden soll, statt daß sein Geist durch dürre, ab⸗ strakte Kenntnisse über . seines Bereiches liegende Dinge ermüdet wird. Professor Rubinson (Schweden) erklärte am Schluß der Sitzung die Erscheinung des Nordlichts, das jeden Nachmittag von 2 bis 5 Uhr in dem Annexe der slandinavischen Ausstellung mit⸗ telst (lektrischen Lichts veranschaulicht wird,
Die vierte Sitzung des geographischen Kongresses war von Baron Richthofen präsidirt. Er stellte der Versammlung Herrn von Hochstetter, Präsidenten der Wiener geographischen Gesellschaft, vor, welcher ihr in deutscher Sprache den Gruß seiner daheim gebliebenen Kollegen entbot, im Namen dieser und seiner Landsleute zu dem unter- nommenen Friedenswerke Glück wünschte und hinzufügte, daß man an den Ufern der Donau die lebhafte Betheiligung der Franzosen an der Ausstellung von 1873 noch in freundlicher Erinnerung bewahre. Hierauf ergriffen die Referenten der verschiedenen Gruppen das Wort und erstatteten über theilweise streng wissenschaftliche Fragen, die wäh⸗ rend des Vormittags erörtert worden waren, Bericht. So hatte man sich im Schooße der ersten Gruppe immer noch mit dem Projekt, für die Umfangsmessungen das Centesimalsystem einzuführen, beschäf⸗ tigt, war aber, weil erst das Gutachten anderer Gruppen eingeholt werden muß, zu ke nem praktischen Resultate gelangt. Hinsichtlich der Höhemessungen gah die Frage, ob dag Niveau deg Meeres überall auf gleicher Höhe liege und folglich der Ausgangspunkt der Mefssungen, der mit Null bezeichnet wird keine Variationen erleide, zu einer ein gehenden Diskusfion Anlaß. Man kam dahin überein, daß das Niveau des mittelländischen Meereg als Ausgangspunkt für Höhenmeffungen vor demjenigen des atlantischen Oceans, der größeren Stürmen und Fluktuationen unterworfen sei, den Vorzug verdiene, daß aber vor Allem die Regierungen der an die See . Länder ersucht werden müssen, genaue Beobachtungen über das Durchschnittsniveau anstellen zu lassen. In der zw eiten Gruppe hatte Dr. Chavannes den Wunsch geäußert, daß mit Hülfe der Wallfischfänger möglichst genaue Aus= künfte über das Schieben der Eismassen in den Volarmeeren erlangt werden möchten, und Hr. Fleuriot de Langle, daß bei meteorologischen Beobachtungen, welche den Zweck haben, die Witterung im Voraus zu bestimmen, dem Einflusse des Mondes auf die atmosphärischen Störungen ein größerer Platz eingeräumt werde und daß durch Vermitt- lung der Central⸗Kommisston für Meteorologie die Seeleute in diesem Sinne lautende Irstruktionen erhalten. Ein allgemeines Interesse erregte der Bericht über die Theorie, welche Hr. Milne Edwards in der dritten Gruppe vertheidigt hatte und derzufolge jede Thiergattung ursprünglich nur auf einem Punkte des Erdballs existirt und sich von da aus Üüber einen engeren oder weiteren Umkreis verbreitet hat, je nachdem die Bedingungen ihres Daseins und die Verbindungen zwischen den Erd⸗ theilen und Lindern es mit sich brachten. In derselben Versamm⸗ lung machte Hr. Lennies, Direktor des Museums in Havre, die Mit⸗ theilung, daß der Fischreichthum des Aermelmeers in Folge der Ver- vollkommnung der Fischapparate sichtlich im Abnehmen begriffen ist und daß mehrere Arten der einst hier einheimischen Fische gänzlich verschwunden sind. Der vorgeschichtliche Ursprung der europäischen Völker bildete den Gegenstand der Berathungen der vi ert en Gruppe, deren Hauptredner Hr. Waldemar Schid, der Gründer der Geologie in Ungarn, war, während die fünfte Gruppe ein durchaus praktisches Ziel ins Auge faßte: auf welchem Wege nämlich die sichersten ökonomischen und wissenschaftlichen Erkundigungen über entfernte Gegenden, wie der Handel ihrer bedarf, eingezogen werden könnten. Hr. Havard empfahl
die Nachahmung der in England und in Canada eingeführten Ein⸗
theilung der Handelskammern in zwei Hälften, von denen die eine sich mit den nächstliegenden Gewerbe- und Lokalinteressen be— schäftigt, die andere dagegen bestrebt ist, neue Kenntnisse über fremde Welttheile zu sammeln. Diese AÄnsicht wurde von meh⸗ reren anderen Mitgliedern unterstützt und die Herren Wagner, Steenhuyse und Ameline, beantragten übereinstimmend, daß die Konfuln von ihren Regierungen aufgefordert würden, periodische Berichte über Handelsfragen zu erstatten, daß diese Berichte sogleich veröffentlicht und dal die Konsuln stets unter den Landesangehörigen gewählt würden. Die sechste Gruppe faßte zwei Beschlüsse: 1) daß der Unterricht der Geschichte und der Geographie verschiedenen Professoren awvertraut wer⸗ den und. 2) daß die Vorträge über die beiden Wissen schaften in den Schulen parallel laufen sollten. Die größte Aufmerksamkeit wurde den Referenten der sieb enten Gruppe geschenkt, in deren Schooße Hr. Nachtigal ausführlich über seine Reise von Tripoli durch von wilden Stämmen bewohnte Gegenden nach Khartum, Hr. Rohlfs über seine gefahrvollen Wanderungen durch die Umgebnngen von Cyrene, Hr. Camperio über die Forschungen des seitdem den Mühen erlegenen Mignni nach den Quellen des Nils, Hr. Soleillet über die Ergebnisse seines Ausflugs bis zu der Oase Im -Calah, wohin vor ihm der Fuß eines ein zigen Europäers, des Hrn. Rohlfs, gedrungen war, be— richtet hatten. Schließlich theilte Hr. von GCessae über seine Ex - pedition nach den Inseln des Grünen Vorgebirgs und die da ge— machten wissenschaftlichen Entdeckungen Nähereg mit. — Nach dem Diner fanden sich viele der fremden Gelehrten in dem gewöhnlichen, Rue de Rennes gelegenen Lokale der Pariser Geographischen Gesell⸗ schaft ein, um einen Bericht des Hrn. Janssen über die Beobachtungen zu hören, welche auf verschiedenen Punkten der Erde von franzoösischen und auswärtigen Gelehrten über den Vorübergang der Venus vor der Sonne gemacht worden sind.
Für die Besucher des Herm annsdenkmals im Teuto⸗ burgerwalde am 15. und 16. Au gust er. wird uns Folgendes mitgetheilt: Hr. Riesel ist durch das Entgegenkommen des Detmolder Magistrats in der Lage, jeden Theilnehmer an seinen, am 14. August Abends von Berlin und von Frankfurt a. M. abgehenden Separat-Courierzügen nach dem Teuto— burgerwalde mit Billets für die Wagenfahrt von Station Schieder und zurück, sowie für Logis und für Plätze auf den Tribünen zu verseh en. Diese Billets müssen 6 bis Donnerstag, den 12. August incl. für Berlin in Riesel s
eise Comptoir, Spittelmarkt 13; für Magdeburg: bei Grab⸗ scheck, Breiteweg 70; für Frankfurt a. M: in der Expedition der deutschen Bade und Reisezeitung (R. Nentwig), Hochstraße 11 für Cassel: bei Ed. Sauer, Bahnhofstraße ?, gelöst sein, da schon am 13. August sämmtliche noch übrigen Transport⸗ und Wohnungs 3. an die betreffenden Comitész nach Detmold zurückgeschickt werden müssen.
Die Theilnehmer an der von Hrn. Riesel geleiteten Gesell!— schaftsreise (15 bis 20. Augu) durch den Teutoburgerwald genießen die Festlichkeiten der Uebergabe des Hermaungdenkmals in bevorzugter Weise, z. B. durch Anschluß an den Fest⸗ zug, Reservirung eines besonderen Zeltes auf der Grotenburg während der Festfeier, ferner der Ressource in Detmold zum Aufenthalt, und Speisen, sowie guter Quartiere n. s w.
Für diejenigen, welche die zu den Rieselschen Vergnügungszügen ausgegebenen ermäßigten Billets zu einem Besuche bee rn , nnr. nalen Gartenban⸗A Ausstellung in Cöln benutzen, bietet das
Hertel. Cenits zickt Aussttlung m ßgte Cuhtecheeise bra Eröffnungsfeierlichkeiten am 25. August, wie auch ,, W
nungs Comitès sich bereit erklärt hat, diesen Theilnehmern in
wollen. Ebenso gewähren die meisten Eisenbahnverwaltungen
ihren Stationen bis Frankfurt a. M. und bis Berlin I5tägige Retour billets; nur e,. die Theilnehmer sich an den Billetschaltern un? bei dem Bahnpersonal durch Interimskarten, welche Riesels Rei. Obiges Comptoir hält auch Führer durch . sowie die hierauf
Comptoir ausstellt, auf -der Hin und Rückfahrt legitimiren. . Detmold resp. nach Cöln sind durchschnittlich
ermãßigt. Teutoburgerwald von Dr. Thorbecke vorräthig, bezüglichen Schriften und Bildwerke.
Zu unseren Mittheilungen über die Komposition des Arndt'schen Was ist des deutschen Vaterland“ gehen ung von Hry. in Weimar folgende Berichtigunge; vor
Liedes: Dr, jur. Richard Keil beziehungsweise Ergänzungen zu: „Bei aller
; ochachtun den Verdiensten des greisen Komponisten d J
G. Reichardt muß
ich doch der in Nr. 180 des „Deutschen Reichs ⸗Anzeig rs“ entha? tenen Behauptung, daß G. Reichardt die Komposition zu Wag ist ö.
Deutschen Vaterland“ geschaffen habe, „welche durch ihren ge— waltigen Schwung und ihre populäre AÄuffassung ein 86 ö.
deutschen Volkes geworden ist“, entgegentreten. Hr. G. Reichardt ißt
nicht der Komponist der Volks melodie jenes Liedes, welche bereits 1815, aiso 10 Jahre früher entslanden ist, e i. 66 . . , Die 49 — q 6 ammt vielmehr au em am 18. ärz 1868 zu Willer⸗ stedt im Großherzogthum Sachsen als Pfarrer und Adjunkt ver. storbenen Johannes Cotta aus Ruhla, ö ,
Studenten, von Müller von der Werra“ (Leipzig 1875), S. g. aig Komponist dieser Melodie richtig angegeben ift. Johannes Cotta n. un . ö. 24. . 1754, hat 1815 ; tuden er Theologie zu ena jene erste schwungvo kräftige Meiodie des. Arndtschen Liedes komponirt, an dann als eigentliche Velksmelodie, (lange vor 1825 entstandenen, vielleicht kunstvolleren,
der erst
Herzen in Nord und Süd seitdem erwärmt und begeistert ha Diese Melodie oder vielmehr das Arndtsche Lied: 6. i Deutschen Vaterland?! wurde am 12. Juni 1815 bei der Gründung der Burschenschaft zu Jena zum ersten Male gesungen. Zum ersten Male in Deutfchland erklang damals am 12. Juni 1815) dies Lied der deutschen Einheit, das deutsche National lied, in der Cotta'schen Weise (vgl, meine und meines Bruders Robert Schrift: „Die Gründung der deutschen Burschenschaft zu Jeng; Jena 1865, S. 383 flg). Mit eben diesem Lie de zogen die Jenenser Burschenschafter am 1. Oktober 1817 zum Warthurgsfeste in Eisenach ein. (Vgl. Fromm anns „das Burschenfest auf der Wartburg am 18. und 19. Oktober 1817.“ (Jena 1818), S. 7 Sie ersehen hieraus, daß die Angabe unrichtig ist, daß am 3. August 1825 das Lied: „Was ist des Deutschen Vaterland?“ zum ersten Male ertönt habe. 1813 von Arndt gedichtet, wurde das Lied vielmehr, wie erwähnt, schon 1815 nach der, dann Volks. melodie gewordenen Weise komponirt und am 12. Juni 1815, also zehn Fahre früher, schon vor der Jenaischen, d. h. er sten dent⸗ schen Burschenschaft gesungen. Ehre, dem Ehre gebühret; darum auch Ehre dem Johanneg Cotta, dessen Eigentbüm an der 1815 zuerst gesungenen Weise bereits vor Jahren von Erck u. A, wie auch in öffentlichen Blättern, z. B. der Gartenlaube“, anerkannt worden ist.“
Wie aus Stuttgart vom 5. deutschen Bundesschießen ge⸗ meldet wird, wurden daselbst am 5. d. M. Abends in der chef in g. wesenheit Sr. Majestät des Königs von Württemberg folgende lebende Bilder aufgeführt: „Barbarossas Tod“, „Schiller in der Karsschule“ und „Kaiserproklamation in Versailles“ mit Prologen von Fischer, Wintterlin, Rustige, gesprochen von der Hofschauspielerin Eleonore Wahlmann. Das Schießen nimmt trotz des Regenwetter⸗ eifrigen Fortgang. .
Wie die „Cöln. Ztg.“ vom 5. d. M meldet, ist es dem Meister Hamm durch einige kleine Abänderungen an der Achse und am Klöpfel der Kaiserglocke gelungen, den Erzkoloß zum Läuten zu bringen. Am Mittwoch Nachmittag ließ dieser bei den vergenommenen Ver— suchen zur Freude der harrenden Menge seine tiefe Baßstimme er— schallen. Nach acht bis zehn Tagen wird nun das Probeläuten stattfinden.
Von der Gotthardbahn wird gemeldet: In Göschenen ist alles ruhig geworden. Die aufgebotene Urner Compagnie ist bereite Montags wieder abgezogen, so daß in Göschenen blos mehr der ge— wöhnliche Polizeiposten steht. Von den verwundeten Italienern find zwei im Spital gestorben. Nach der gepflogenen Untersuchung haben sich die aufrührerischen Arbeiter verschiedener Schußwaffen Revolver) bedient. Eine Anzahl gravirter Italiener verließen Göschenen noch am Tage des Aufruhrs. Ueber die Motive der Ün— ruhen hat die gerichtliche Untersuchung noch nichts festgestellt.
Theater.
Am 4 November feiert der Königliche Balletmeister Taglioni sein fünfzigjähriges Dienstiubiläum. Man beabsichtigt, dem Jubilar in gleicher Weise eine Feftlichkeit zu bereiten, wie sie im letzten Winter dem Königlichen Hofschauspieler Hrn. Döring zu Theil wurde. ö
— Im Wallner Theater setzt Mr. Wyndham sein Gast⸗ spiel in dem Stücke: „Meine erste und einzige Liebe erfolgreich fort. Nachdem die Regie einzelne Stellen, die dem Geschmack unseres Publikums nicht entsprechen, gestrichen hat, findet der Schwank allabend⸗ lich den Beifall eines zahlreichen Publikums.
. — Morgen geht im Residenz-⸗Theater das beliebte Lust⸗ spiel G. Freytags „Die Fournalisten“ in Scene. Diese Vor stellung hat sich schon in früheren Jahren am genannten Theater eines so lebhaften Beifalls zu erfreuen gehabt, daß derselbe voraussichtlich auch bei der diesmaligen Wiederaufnahme nicht ausbleiben wird. Die Vorstellung gewinnt einen besonderen Reiz dadurch, daß in der Theaterwelt bewährte Mitglieder die Hauptrollen repräsentiren. Hr. Fritsche wird den Bolz, Frl. Western vom Stadttheater zu Breslau die Adelheid und Hr. C. Pander, dessen Differenzen mit der Direktion gütlich beigelegt sind, den Schmok spielen, eine Leistung, die früher von der Presse und dem Publikum genügend anerkannt ist. Der neu engagirte Liebhaber Hr. A. Mylius wird sich als Olden⸗ dorff zum ersten Male dem Publikum im Konversationsfache zeigen. Die Anerkennung des Publikums für die Pflege des guten Lusispiels wird sonach der Bühne nicht fehlen.
— * Franz Nachbaur setzte am Mittwoch sein Gastspiel an der Krellschen Bühne als Masaniello in Aubers Stumme von Paortici, vor vollbesetztem Hause fort. Dem lyrischen Cha— rakter seines Organs war das Lebewohl an die stille Hütte und die Wahnsinnsscene entsprechender als diejenigen Momente, in, denen das Heldenhafte der Rolle zur Erscheinung zu bringen gewesen wäre. Neken ihm ist besonders Frl. Henkel, die k Ballerina der Bühne als Fenella mit Anerkennung zu erwähnen. — Gestern wurde der Troubadour“ von Verdi unter dem rauschend⸗ sten Beifall des . erschienenen Publikums wiederholt. Sowohl Hrn. Nachbaur (Manrico) als dem trefflichen Baritonisten Hrn. Feßler Graf 6 wurden Lorbeerkränze und Blumensträuße gespendet. Der
rstere mußte auf Verlangen die bekannte Arie: Lodern zum Himmel seh' ich die Flammen wiederholen. Die Leistung des Frl. Hasselbeck als Leongre würde bei etwas größerer Wärme noch erfreulicher zu nennen gewesen sein.
Berlint
Rene, d Dre m.
Verlag der Erpedition (Kesselh. Druck W. Elgn er. Vier Beilagen
(einschließlich Börsen · Beilage).
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bekannte Volksmelodie
; ; —; welcher auch in dem jüngst hier erschienenen trefflichen Allgem. Reichs Fommersbuch für 66 als damaliger welche aber nicht so volks⸗·
thümlich gewordenen, mehr für vierstimmigen Gesang geeigneten Reichardischen Weise in Volkes Mund übergegangen ist und .
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich
184. Berlin Sonnabend den
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gaserat· für ven Deurschen Reichs ⸗ u. Kgl. Preuß. Sraatg⸗ Anzeiger, das Central-⸗Handelsregifter und das Postblatt aim mt an! die Zuseraten⸗Expedition des Keutschen Reichn - Anzrigtrs und Königlich KMreußischen KRtaats - Anzeigrrr: Kern, 8 Y Wilelm⸗Strang tr. 82. 1.
K
Erste B
ei lage
7. August
Oeffentlicher Anzeiger.
8. Industrielle Etablissements, Fabriken ang
1. Steckbriefe and Uatersuchangs-Sachen.
2. Subhastationen, nfgebote, Vorladungen a. dergl.
3. Verkäufe, Verpuchtungen, Submissionen ete
4. Verloosnung, Amortisation, Vins zahlung J. 8. w. von öffentlichen Papieren.
Thoater- Anzeigen.
9 Prenßischen Staats⸗Anzeiger.
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Grosshandel. 3. Verschiedene Bekanntmachungen.
Literarische Anzeigen. burg
In der Börsen-
Imerate nehmen aus eie autearifirte Auuwuccn - Grpeditio vor studolf tore im Berlin, Breslau Ghent Cöln, Dres den, Dortuamnd, Frankfurt a. M., Dale s. S. Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß
suwie alle ᷣprigen größeren Anme - nreMs-
i. E., Stuttgarn, Wien, Zürich und deren Agenten
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Familien- Nachrichten. hoilage. '
Steckbrief. Gegen den unten näher bezeichneten Anton Raiger, bis zum 20. Juli 1875 Knecht beim Amtmann Kaufmann in Sputendorf bei Pots—⸗ dam, ist die gerichtliche Haft wegen wiederholter Unterschlagung aus S§ 246 74 des Strafgesetzhuchs beschlossen worden. Es wird ersucht, auf den 24. Raiger zu achten, ihn im Betretungafalle fest⸗ unehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden
egenständen und Geldern mittelst Transports an unsere Gefängniß Inspektion abzuliefern. Pots- dam, den 30. Juli 1875. Königliches Kreisgericht. 1 Auptheilung. Signalement Der ꝛc. Raiger, in einem Dorfe bei Weißenfels geboren, ist etwa 26 bis 28 Jahre alt, 4 Fuß 6 Zoll groß, hat blonde Haare, blaue Augen, blonden Schnurrbart, angehen · den Vollbart und als besondere Kennzeichen auf bei⸗ den Armen in einem Herz die Anfangsbuchstaben seines Vor und Zunamen tätowirt; dann hat der⸗ selbe am rechten Hacken eine frische Narbe von einer Sensenschnittwunde. Bekleidung., Blauer Tuchrock, graue Drillichhosen, blaue Tuchweste, blaue Tuchmütze, Stiefel, blaues Nesselhemde.
Steckbriefserneuerung. Der hinter dem Bäcker- lehrling Franz Wyrwich aus Kotschanowitz, Kreis Rosenberg D. / S., im Februar d. J. im öffentlichen Anzeiger des Reichs ⸗Anzeigers erlassene Steckbrief wird hiermit erneuert. Rosenberg O. / S., den 8. Mai 1875. Königliches Kreisgericht. Abtheilung 1.
Der am J. Januar d. J. gegen den Schneider Heinrich Langefeld von Rosenthal erlassene Steck brief wird als erledigt zurückgezogen. Marburg, am 2. August 1875. Der Staatsanwalt Braune.
6230] n der Anklagesache gegen den Chemiker Con- stantin Cheifitz aus Simferopol in der Krim wegen Beleidigung Seiner Durchlaucht des Reichskanzlers Fürsten von Bismarck und Seiner Excellenz des Königlichen Staats- und Finanz- inisters Camphausen . hat die Strafkammer des Königlichen Kreisgerichts zu Wiesbaden in der öffentlichen Sitzung vom 16. Juli 1875, an welcher Theil genommen haben: I) als Richter: der Kreisgerichts⸗ Rath Dr. Frech, Vorsitzender, der Kreisgerichts ˖ Rath Stumpff, Bisitzer der Kreisgerichts Rath Diffenbach ö ; 2) als Beamter der Staatsanwaltschaft: der Staatsanwalt Moritz, 3) als Gerichtsschreiber: der Kreisgerichts Sekretär Bartels * Grund der stattgehabten Verhandlungen zu Recht erkannt: daß der Angeklagte, Chemiker Constantin Cheifitz von Simferopol in der Krim wegen Beleidigung zu einer Gefängnißstrafe von sieben Monaten und in die Kosten des Verfahrens zu ver⸗ urtheilen sei.
Den Beleidigten wird die Ausfertigung des Urtheils auf Kosten des Angeklagten zugestellt und denselben die Befugniß zugesprochen, die Verurtheilung in dem entscheidenden Theil auf Kosten des Angeklagten innerhalb vier Wochen nach eingetretener Rechtskraft in dem Reichs- und Staats⸗Anzeiger zu veröffentlichen.
Von Rechts Wegen. Dieses Urtheil hat am 2. Juli cr. die Rechts- kraft beschritten. Der Königliche Staatsanwalt.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen n. dergl.
löes! Subhastations⸗Patent.
Das dem Schneidermeister Anton Swinka ge—= hörige, in der Feldmark Weißenser, an einer neuen zwischen der Gustap ⸗Adolphs ⸗ Straße und der Gäbler Straße angelegten Straße belegene, im Grundbuche von Weißensee Band IV. Bl. Nr. 84 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll
den 9. Oktober 18375, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 16, im Wege der nothwendigen Subhastation
öffentlich an den Meistbietenden versteigert und dem-
naͤchst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags den 13. Oktober 1375, Vormittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden. .
Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von Jo Aren mit einem Reinertrag von 1 S und zur Gebäudesteuer piovisorisch für das Jahr 1877 mit einem jährlichen Nutzungswerth von 60 S veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, und Hypothekenschein, ingleichen etwaige Abschätzun gen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. einzusehen.
Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder ander⸗ weite, zur Wirktsamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht ein⸗ getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä⸗ m,. spätestens im Versteigerungstermin anzu⸗
en
Berlin, den 25. Juli 1875. Königliches Kreisgericht.
Eteckbrief⸗ und Untersuchungs⸗Sachen. IS. Subhastations⸗Patent.
hörige, in Cammin, Baustraße Nr. 562 belegene und im Grundbuche des Gemeindebezirks Cammin Nr. 27, Band 15 Blatt 2 Nr. Grundstück nebst Zubehörungen, und zwar:
veranlagt zur Grundsteuer bei einem Flächen ⸗Inhalt von 30 Ar 70 Qu-⸗Meter nach einem Reinertrage von 4 M26 3, zur Geräudesteuer nach einem Nutzungswerthe von zusammen 756 „, soll am 2. Oktober er, Vormittags 19 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Terminszimmer Nr. 4, im Wege der nothwendigen Subhastation versteigert und das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlages
ebenda verkündet werden. sind im Bureau TVa. einzusehen.
weite zur Wirksamkeit gegen Britte, der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht ein- getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer⸗ den aufgefordert, dieselben bei Vermeidung der Aus- schließung spätestens im Versteigerungstermine an zumelden.
Nothwendiger Verkauf. Das dem Fräulein Julie Glaser hierselbst ge⸗
562, verzeichnete
a. Wohnhaus mit 14 Ar Hofraum und Haus⸗ garten von 2 Ar, Brauhaus, Stall neben der Brauerei, Thorzimmer, Abseite, Wagenschuppen, Schweinestall, Pferdestall, klein, i. Scheune, ; Pferdestall, groß, Schmiede,
am 5. Oktober er., Vormittags 11 Uhr, Auszug aus der Steuerrolle und Hypothekenschein
Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder ander-
Cammin, den 16. Juni 1875. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations ⸗Richter.
(62321 Ediktalladung. Der BVollmeier Georg Reiners zu Eilensen hat dem Gerichte angezeigt, daß er wegen eines ihm aus der Landes ⸗Kreditanstalt in Hannover zu he- willigenden Darlehns Hypothek mit seinem im Be⸗ zirke des unterzeichneten Amtsgerichts zu Eilensen belegenen Vollmeierhofe zu bestellen beabsichtige. Zu demselben gehören: IN) die Gebäude unter Haus Nr. 1, . 2 174 Morgen 9er Quadr · Ruthen, welche in dem Vertheilungsregister von Eilensen unter Litt. b. beschrieben sind, und 3) eine Gemeindegerechtigkeit. J 6 Nachdem der Provokant als verfügungsfähiger Eigenthümer des zu verpfändenden Grundbesitzes sich allhier vorläufig ausgewiesen hat; so werden unter Bezugnahme auf die §8§. 25 und 26 der Verord- nung vom 18. Juni 1817 und den 5. 18 des Ge⸗ setzes vom 12. August 1846 alle Diejenigen, welche an die bezeichneten Pfandgegenstände Ansprüche irgend einer Art erheben zu können glauben, mögen diese in Eigenthums⸗ oder Ober ⸗Eigenthumsrechten, in hypothekarischen und sonst bevorzugten Forderun⸗ gen, in Reallasten, Abfindung , Dotal⸗ oder Leib- zuchts ⸗Ansprüchen oder anderen Verhaftungen und Belastungen bestehen, hierdurch vorgeladen, solche Ansprüche in dem dazu auf Sonnabend, den 18. September d. J., Morgens 11 Uhr, * . angesetzten Termine anzumelden. Durch die Nicht- anmeldung geht der Anspruch nicht überhaupt, son⸗ dern nur im Verhältnisse zu der der Landes ⸗Kredit anstalt zu bestellenden Hypothek verloren. Einer Anmeldung bedarf es daher nur dann, wenn die Rechtsbeständigkeit und das Vorzugsrecht der der Landes ⸗Kereditanstalt zu bestellenden Hypothek nicht eingeräumt werden soll. . Von der Anmeldungspflicht sind nur diejenigen be⸗ freit, denen über ihre Anspruͤche von der Direktion der Hannoverschen Landes⸗Kreditanstalt Certifikate ausgestellt worden. Der Ausschlußbescheid wird nur durch Anschlag bekannt gemacht werden. Einbeck, den 1. August 1875. Königliches Amtsgericht J.
6224 Oeffentliche Ladung.
Gegen den Arbeiter Wilhelm August Kluge aus Zehdenick jetzt unbekannten Aufenthalts — ist wegen grober Verbrechen, 4 Versagung des Unterhalts und wegen böslicher Verlassung die Ehescheidungskiage erhoben worden. Zur Beant—⸗ wortung derselben ist ein Termin auf den 17. Dezember 1875, Vormittags 9 Uhr, in unserem Gerichtslokal zu Templin vor dem Ehe⸗ gericht anberaumt worden.
Der Verklagte wird hierdurch aufgefordert, sich behufs Beantwortung dieser Klage bei dem unter- zeichneten Gericht alsbald, und spätestens in dem vorbezeichneten Termin zu gestellen, widrigenfalls die in der Klage vorgetragenen Thatsachen für er- wiesen erachtet, und was Rechtens erkannt werden
wird. Templin, den 22. Juli 1875. önigliches Kreisgericht. Abtheilung J.
(6233 Oeffentliche drr, . Die verehelichte Arbeitsmann Mathilde Mar-
Trennung der Ehe geklagt, weil letzterer die erstere im Jahre 1871 hülflos verlassen hat.
Verklagten haben wir einen Termin auf
den 2. November d. J., Vormittags 10 Uhr, vor dem Herrn Kreisrichter Freiwald, in unserem Sitzungssaal Nr. 1 anberaumt, Verklagte mit der Aufforderung vorgeladen wird, persönlich zu erscheinen.
Verklagten auch frei, vor oder im Termine eine
schriftliche Beantwortung einzureichen, die entweder
durch einen Rechtsanwalt abgefaßt oder vor einem gerichtlichen Deputirten zu Protokoll erklärt sein muß. Versäumt der Verklagte den Termin, so wird
es von unserer Bestimmung abhängig, ob angenom⸗ men werden soll, daß der Verklagte die zur Begrün⸗
dung der Klage vom Gegentheil aufgestellten That⸗ sachen bestreitet und diejenigen Urkunden und Be⸗ weismittel nicht anerkennt, welche zum Beweise des
Klagegrundes dienen sollen und die, legung vom Verklagten geltend gemachten Ehe— scheidungsgründe, oder zur Abwendung der alleinigen oder überwiegenden Schuld vom Gegentheile ange⸗ führten Thatsachen eingeräumt oder die beigebrachten Urkunden und Schriften anerkennt.
Zur Beantwortung dieser Klage von Seiten des
zu welchem der
Statt selbst im Termine zu erscheinen, steht dem
zur Wider⸗
Schubin, den 20. Juli 1875.
Verkãufe, Verpachtungen, Submissi onen ꝛc.
loöso!) Domainen⸗Verpachtung.
Die drei im Kreise Neuhaldensleben, ungefähr 6— 83 Kilometer von der Eisenbahnstation gleichen Namens belegenen Domainen⸗Vorwerke Alvensleben 173,14 Hectare, darunter Kl. Rottmersleben 244,51 Hectare, darunter 224, ss Hectare Acker, und Tundersleben 484,333 Hectare, darunter 458,1 Hectare Acker enthaltend, sollen jedes für sich von Johannis 1876 ab auf 18 Jahre öffentlich meistbietend verpachtet werden. Zu diesem Behufe haben wir auf Montag, den 16. August er., U Vormittag und zwar für Alvensleben um 10 Uhr, für Rottmersleben um 411 Uhr und für Tunders⸗ leben um 12 Uhr in unserem Sitzungssaale, Dom⸗ platz Nr. 4 hierselbst, Termin anberaumt, zu welchem Pachtlustige mit dem Bemerken eingeladen werden, daß das Pachtgelderminimum für das Vorwerk Alvensleben auf 12000 M, Kl. Rottmersleben 36 000 ½ und Tundersleben 45, 9000 M festgesetzt ift und die Bieter sich vor dem Termine durch ein Attest ihrer Steuerveranlagungs Behörde oder auf sonstige glaubhafte Weise über den eigenthümlichen Besitz eines disponiblen Vermögens von 50, 000 wegen des Vorwerks Alvensleben, 80, 000 S wegen Kl. Rottmersleben und 150, 009 M wegen Tunders⸗ leben, sowie über ihre Qualifikation als Landwirth auszuweisen haben. Die Verpachtungs-⸗Bedingungen sind sowohl auf unserer Registratur als auch bei dem Herrn Ober- Amtmann Schroeder auf der Domaine Alvensleben einzusehen. Auf Verlangen wird gegen Erstattung der Kopialien und Druckkosten Abschrift derselben ertheilt. e, , den 5. Juli 1875. önigliche Regierung, Abtheilung für 6 g omainen und srsten. Brenning. (a. 617.)
(62351
Der in der Gemeinde Uttum belegene Domänen⸗ platz, Kloster Miedelhum, enthaltend: .
IN das daselbst befindliche Wohnhaus und Wirth— schaftsgebãude,
2 an Grundstücken, die bisher zur Konsistenz des Domänenplatzes gehörenden Flächen von 456 Morgen 54 Qu. -R. oder 119, 836 Het.
soll auf den Zeitraum von 12 Jahren, nämlich vom
1. Mai 1876 bis dahin 1888 am
Sonnabend, den 21. Aungust d. J., Vormittags 19 Uhr,
auf hiestger Amtsstube öffentlich meistbietend ver⸗
pachtet werden, wozu Pachtlustige hierdurch eingeladen
werden.
Das Pachtgelder⸗Minimum ist auf 6500 6, das von dem Pächter nachzuweisende disponible Vermöͤ⸗ gen auf 45,0900 M festgestellree..
Die Pachtbedingungen und die Lizitationsregeln, sowie die Karte und das Gebäude Inventar des Platzes können an jedem Vormittage auf hiestger Amtsstube eingeschen werden.
Emden, den 3. August 1875.
Der Kreishaunptmann. v. Wenhe.
(6186 Submil(sion. ö ; Zum Verkauf von 150 Podewils ⸗Wallbüchsen mit
Lokomotiven Nr. 1063 und
Submission vergeben werden. Montag den 23. Angust er., Mittags 12 Uhr, im Bureau der Unterzeichneten anheraumt, bis zu welchem die Offerten frankirt, versiegelt und mit der Aufschrift: „Submission auf Lieferung von Kesseln für Lokomotiven“ versehen, eingereicht sein müßssen. Die , . Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung. nungen liegen in den Wochentagen hier zur Einsi
. 5 s x ö, i znnen daselbst auch Absckriften der Be⸗ dingungen und Copien der Zeichnungen gegen Er⸗ stattung der Kosten in Empfang genommen werden.
Ne thnigliche
[sog
6108
im Bureau des Kaiserlichen Artillerie⸗Depots Sub⸗ missionstermin an. . re 2 gebote versiegelt bis zum Termin mit der Aufschrift: „Submisston auf Wallbüchsen“ einreichen. Verkaufsbedingungen .
Bureau eingesehen, auch auf Erfordern gegen Ko⸗ pialien abschriftlich mitgetheilt werden. Um, im August 1875. Kaiserliches Artillerie⸗Depot.
Snhmittenten wollen ihre An-
Sie können in dem diesseitigen
6244]
r Königliche Niederschlesisch⸗Märkische Eisenba hn. . Es soll die Lieferung von zwei Kesseln für die Nr. 110 im Wege der Termin hierzu ist auf
Berlin, den 2. August 1875. Ober ·Maschinen · Verwaltung.
E. Werchau.
Bekanntmachung.
Die Lieferung des bei dem unterzeichneten Artillerie-
1290 Hectare, Acker. Depot erforderlichen Bedarfs an feinem Bindfaden soll im Wege der öffentlichen Submisston an den Mindestfordernden vergeben merden.
Zur Eröffnung der schriftlich einzureichenden mit
der Aufschrift:
„Submission auf feinen Bindfaden“ u versehenden Offerten ist ein Termin auf ienstag, den 10. August er, Vormittags 1 Uhr,
im Bureau des Artillerie- Depots — Burgfeld Nr. 10 — anberaumt worden.
Die Bedingungen können ebendaselbst eingesehen,
auch gegen Erstattung der Copialien bezogen werden.
Breslau, den 30. Juli 1875. Artillerie Depot.
Bekanntmachung.
Seitens des unterzeichneten Artillerie. Depots sollen circa 7755 Klg. Gußeisen in Vollgeschossen, 56379 3 in Sprengstücken, , ö sonstiges, 3 Schmiedeeisen in unbrauchbaren Achsen, TW, ö in großen Be⸗ schlägen, . ö. in kleinen Be⸗ schlägen, 1260 . in Waffentheilen in öffentlicher Submission an den Meistbietenden verkauft werden, wozu Termin auf Freitag, den 13. d. Mts., Vormittags 10 Uhr, im Diesseitigen Bureau anberaumt ist. Verstegelte Offerten mit der Bezeichnung „Offerte auf den Ankauf von altem Eifen“ sind bis vor Beginn des Termins franco einzusenden. ; — . Submisstonsbedingungen liegen im Diesseitigen Bureau während der Dienststunden zur Einsicht be⸗ reit, können auch gegen Erstattung der Kopialien schriftlich mitgetheilt werden. Wittenberg, den 1. August 1875. Artillerie · Depot.
än Bekanntmachung.
Die Ausführung der Dachdeder Arbeiten für den Neubau des Kreisgerichts. Gefängnisses in Cassel foll im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden.
Die Ausführungsbedingungen sowie der Anschlagz.
Extrakt liegen täglich im Baubureau, Untere Königs⸗ straße Nr. 58, zur Einsicht aus, woselbst auch Ab⸗ schrfft gegen Erstattung der Kopialien bezogen werden kann.
t it der Aufschrift: Ofen, kilsch iz ve ger Ae beiten für
den Bau des Kreisgerichtsgefängnisses in
Cassel . sind verstegelt und portofrei bis spätestens den 19. August er, Vormittags 11 Uhr, im Bau bureau, üntere Köͤnigsstraße Nr. 58, einzureichen, zu welcher Zeit die Eröffnung derselben stattfindet.
Cassel, den 4. August 1875. Der Königliche Kreishanmeister.
Zubehör und 94206 Patronen dazu in einzelnen Partien steht am 26. 8. M., Vormittags 10 Uhr,
(gez) Röhnisch. (act. 189 / 8)
(6242
Wir beabsichtigen, die uns S. Zwettels angehörig gewesene) Dachpappen ⸗ Fabrik mission zu verpachten. nige Copialien zu beziehen.
Der Subhastations⸗Richter.
quardt aus Sipcorg hat gegen ihren Ehemann, den Arbeitsmann Eduard Marquardt ebenda, auf
Breslau, im Juli 1875.
ie Bedingungen sind von un
Rechte Oder⸗ Nfer⸗ Eisenbahn⸗Gefellschast.
ehörende am 1. September d. J. pachtfrei werdende (früher Herrn
Neunkircher Wege hierselbst im Wege der Sub⸗
am Berlinerstraße 76, gegen 40 Pfen⸗
serer Kanzlei hier,
Die Direction.
. rift der Bedingungen und bis zum 20. August d. J einzureichen. Offerten sind nach Verschrift der .