1875 / 204 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 31 Aug 1875 18:00:01 GMT) scan diff

Eisendahngesellschaft wurde der Vertrag mit der Gesellschaft für den Betrieb der Niederländischen Staatsbahnen, betreffend Ver⸗ pachtung der Bahnstrecke Gronau. Landesgrenze, sowie der Vertrag mit der Münster ⸗Enscheder Gesellschaft und der Gesellschaft für den Betrieb der Riederländischen Staatsbahnen wegen gemeinschaftlicher Benutzung des Bahnhofes Gronau, genehmigt. Die polizeiliche Ab⸗ nahme der Strecke Coesfeld Gronau erfolgte gestern. ;

Die Bahnlinie von Aschaffenburg nach Milten⸗ berg ist nun zum größten Theil im Bau. Das Terrain ist beinahe vollständig erworben. Das veranschlagte Baukapital beträgt im Gan⸗ zen 5, 152. 00 0 oder J, 034. 700 ÆM pro Meile. Die Eöffnung der

Bahn ist bis zum November 1575 in Aussicht genommen. Durch die spätere Fortsetzung der Bahn von Miltenberg nach Ofterburken wird die direkte Verbindung von Aschaffenburg mit dem badischen und württembergischen Bahnnetz hergestellt werden. Die Länge der Bahn beträgt 3635 Kilometer. Hauptstationen: Obernburg, Klingenberg und Miltenberg.

Bie Kanalisation des Sziesze ⸗Flusses von Heyde- krug bis zum Ruß Strom wird voraus sichtlich noch vor Eintritt des Winters in der Hauptsache vollendet werden. Ebenso sind die Re⸗ gulirungs arbeiten an dem Memel“, dem Ruß und dem Gilge⸗ Strom nach Maßgabe der Mittel nachdrücklich betrieben worden.

Leider wird der Fortgang der Arbeiten durch die Schwierigkeit, das Baumaterial zu beschaffen, nicht unwesentlich beeinträchtigt.

Vom Wrack des „Schiller“ wurden durch die Taucher in Scilly am letzten Montag wieder 108 Zwanzigdollarstücke geborgen. Von der losen Baarschaft des verunglücklen Dampfers sind bis jetzt im Ganzen 6068 Lstr. aufgefunden worden.

New⸗JYork, 30. Auguft. (W. T. B) Der Dampfer

England“ der National ⸗Dampfschiffs Compagnie (G. Messingsche kin ie ist hier eingetroffen.

Berlin, den 31. August.

Vom XI. Dentschen Juristentag wird weiter berichtet:

Nürnberg, 27. August. Nach der gestrigen Plenarsttzung sowie heute hielten sämmtliche Abtheilungen des Juristentags Sitzungen. Die kombinirte 1. und 2. Abtheilung erledigte unter dem Vorsitz des Jeichs . Ober · Jandelsgerichts · Rräsidenken Dr. Drechsler sämmtliche ihr zur Berathung überwiesenen Fragen, und zwar zunächst die Frage:

Ist es wünschenswerth und ausführbar, das eheliche Güterrecht für ganz Deutschland durch ein einheitliches Gesetz zu modifiziren, un auf welcher Grundlage? , .

Die dreistündige Verhandlung warde durch ein ausführliches, die

zahlreichen Gutachten beleuchtendes Referat des Prof. Dr. Schröder aus Würzburg eröffnet. Die große Mehrzahl der Redner sprach sich jedoch im Sinne des vom Korreferenten Handelsgerichts-Präsidenten Dr. Albrecht (Hamburg) gestellten Antrags aus, und erhob die Ver— sammlung denfelben mit überwiegender Majorität zum Beschluß. Derselbe, welcher also lautet: ö ; ;

„Das eheliche Güterrecht ist für das ganze Reichsgebiet auf einheitlicher Grundlage zu kodifiziren, und zwar nach dem System der Verwaltungsgemeinschaft. Es ist jedoch zugleich festzusetzen, daß das Vermögen der Frau, insoweit dasselbe nicht auf deren Namen angelegt ist und beständig angelegt bleibt, für die Schulden des Mannes haftet“, z . .

soll dem Plenum zur Kenntnißnahme überwiesen werden. Die zweite Frage:

„Soll die väterliche Gewalt, insbesondere als Grund der Be— schränkung der Handlungefähigkeit, kraft des Gesetzes mit der Großjährigkeit des Hauskindes erlöschen?“

wurde in Uebereinstimmung mit den darüber erstatteten Gutachten

und den Anträgen der Referenten Adv. Dr. Kißling aus Linz und

Rechtsanwalt Leonhard aus Breslau, von der Abtheilung ohne De⸗

batte einstimmig bejaht und Mittheilung dieses Beschlusses an das

Plenum zur Kenntnißnahme beliebt. Den Schwerpunkt der Ver⸗

. bildeten die auf die Vormundschaft bezüglichen Gesetzbuchs agen:

„I) Soll die Ober -⸗Vormundschaft, soweit sie dem Staate obliegt, durch Einzelrichter oder durch Kollegialrichter ausgeübt werden?

27) Soll die Ober ⸗Vormundschaft dem Staate allein vorhe⸗ halten werden, oder eine Mitwirkung der Familie oder Gemeinde stattfinden? ;

3) Soll das Institut eines beaufsichtigenden Gegen⸗ (Ehren,) Vormundes überhaupt für alle oder nur für einzelne Fälle eingeführt werden?

4 Empfiehlt sich die Beibehaltung der Depositalverwaltung für Mündelgelder? und welche Grundsätze rechtfertigen sich hinsicht⸗ lich der Kautionsbestellung der Vormünder?“

Von dem Referenten, Appellationsgerichts Rath Dr. Hauser aus München wurden folgende Anträge begründet: .

I Die Ober ⸗Vormundschaft ist durch Einzelrichter auszuüben.

Y Hierbei empfiehlt sich zur Beaufsichtigung der vormund⸗ schaftlichen Geschäftsführung eine Mitwirkung der Familie in der Art, daß auf Anordnung der Eltern oder auf Verlangen der Ber— wandten oder auf Antrag des Vormundes ein Familienrath gebil= det wird, welcher unter dem Vorsitze des Vormundschaftsrichters in wichtigen, von dem Gesetze zu bestimmenden Angelegenheiten entscheide. Ferner ist in allen Vormundschaftésachen eine Unter⸗ stützung des Vormundschaftgrichters durch die Gemeindebehörde wünschenswerth und zu diesem Zwecke für jede Gemeinde oder für Theile derselben ein Gemeindewaisenrath zu bestellen, welcher über das perfoͤnliche Wohl und die Erziehung der Mündel die Aufsicht zu führen, die hierbei wahrgenommenen Mängel oder Pflicht. widrigkeiten anzuzeigen, sowie auf Verlangen über die Persen eines Mündels Auskunft zu ertheilen hat. ö .

3) Die Depositalverwaltung von Mündelvermögen ist nicht bei⸗ zubehalten. Dagegen ist eine bloße Verwahrung besonderer Werth⸗ gegenstände bei einer hierfür bestimmten KLasse nicht auszuschließen. Ein Zwang zur Sicherheitsleistung der Vormünder ist nicht zu rechtfertigen.“ ‚.

Nach Ablehnung aller aus der Versammlung eingebrachten Gegen anträge wurden diese Anträge mit großer Majorität, angenommen, und wurden auch diese Bescklüsse dem Plenum lediglich zur Kennt= nißnahme überwiesen. Die dritte Abtheilung wählte auch dieses Mal wieder den General Staatsanwalt Dr. v. Schwarze aus Dresden um Vorsitzenden, als dessen Stellvertreter Appellations gexichts Präsi⸗ 1 v. Kunowsky aus Stettin bestellt wurde. Zur Berathung wurde zunächst die Frage gestelltt:

„Soll im Falle der Freisprechung (oder der Nichterhebung der n,, für die Untersuchungshaft eine Entschädigung gewährt werden

Der Referent, Hofgerichts⸗ Advokat Dr. Jaques aus Wien empfahl nach eingehender Begründung folgenden Antrag:;

„Im Falle der Nichterhebung oder Zurückziehung der Anklage oder der Freisprechung hat der Staat für die erlittene Untersuchungs⸗ haft Entschädigung zu leisten. Der Entschädigungsanspruch ent⸗ fällt, wenn der Beschuldigte erweislich lügenhafte Angaben, Kollu—= sions⸗ oder Fluchtoersuche gemacht hat, oder wenn sein Verhalten vor dem Richter aus der erweiglichen Absicht hervorgegangen ist, die Untersuchungshaft herbeizuführen oder zu verlängern. Für die erlittene Strafhaft ist Entschädigung zu leiten, wenn auf Grund einer Wiederaufnahme des Verfahrens Freisprechung erfolgt. Die Höhe der Entschädigung bestimmt der Richter unter Wuͤrdigung aller Umstände nach seinem freien Ermessen.“

Professor Dr. Schütze aus Kiel beantragte dem gegenüber eine motivirte Tagesordnung, in welcher ausgesprochen wurde, daß die Er- ledigung dieser Angelegenheit nicht isolirt, sondera nur bei einer Re- vision der heute geltenden Grundsätze über den Ersatz der Kriminal kosten im engeren Sinne, sowie des anderweiten durch die Straf- verfolgung für den Beschuldigten und durch die Strafverbüßung für den mit Unrecht verurtheilten erwachsenen schätzharen Schadens erfolgen könne. Ober · Staats anwalt v. Lauhn aus Halberstadt und Geheimer Ober · Regie · rungs-Raih De. Meyer aus Berlin wollten eine Entschädigung fũr die Unterfuchungshaft nur dann gewährt wissen, wenn im Falle der nicht erhobenen Anklage oder der erfolgten Freisprechung die Unschuld des Angeklagten nachgewiesen sei, wogegen Stadt. richter Or Rubo aus Berlin die tschär ligung gewährt wissen wollte, insofern eine solche nach, den allgemeinen Vor- schriften über Schadenersatzpflicht begründet sei. Bei der Abstimmung wurden saämmffiche Anträge abgelehnt, der Jaquessche mit 1 Stimme Majorität. In der heutigen zweiten Plenarsitzung wurde zunächst über die Frage der 3 , . in Kriminalsachen verhandelt.

eber das ut dieser Diskussion wurde bereits in voriger ummer berichtet) Hierauf referirte Professor Dr. Gneist aus Berlin

über die Frage: ö (

232 die Privatklage im weiteren Umfange als für Belei· digungen in daz deutsche Strafverfahren eingeführt werden!

Der Referent gelangte am Schlusse seines en. Vortrags

* 0 Antrage, der Juristentag wolle es als seine Ueberzeugung

en: ; Die Privatanklage ist in das deutsche Strafverfahren nicht nur wegen Beleidigungen einzuführen, sondern als allgemeine Er-

. der Anklage des Staatanwaltg zur Aufrechthaltung des

ffentlichen Rechts.

Prof. Dr. Schütze aus Kiel und Prof. Dr. Zucker aus Prag er= klärten sich zwar mit diesem Antrag einverstanden, hielten jedoch noch eine Erweiterung desselben in der Richtung für erforderlich, daß eine mit dem öffentlichen Anklagerechte konkurrirende Privatanklagebefugniß ustehen solle 1) bei allen Offizialdelikten jedem Staatsbürger, 2) bei

ntragsdelikten, mit Ausschluß Anderer, dem durch die strafbare Handlung Benachtheiligten. Die Versammlung entschied sich jedoch nit sehr großer Mehrheit für den Antrag des Referenten. Nach= dem die erste Sitzung der vierten Abtheilung gestern Vormittag nach II Uhr eröffnet worden war, wurden der Kreig⸗ und Hofgerichts-⸗ Direktor Stößer aus Mannheim zum Präsidenten, der Ober -Appella⸗ tionsgerichte⸗Direktor Beer aus Oldenburg zum Vize -= Präsidenten gewählt, uad man ging zunächst zur Verhandlung der Frage 10 über die rechtliche Natur, die Zuständlichkeit und Verhandlungsform der Verwaltungs-Juris diktion uͤber, und es wurde in Folge des ausführ- lich . Antrags bes Referenten Professor Dr. Gneist be—⸗ schlossen: ;

Der Juristentag wolle die Ueberzeugung aussprechen: Es bedarf neben den ordentlichen Gerichten einer ergänzenden Verwaltungs- juris diktion für Fälle einer rechtswidrigen oder parteiischen Anwendung der Staatsgewalt in Entscheidungen und Verfügungen der Verwal- tungs behörden.“ . .

In der zweiten, heute früh 9 Uhr begonnenen Sitzung der vierten Abtheilung referirte zuerst Ober⸗Handelsgerichts. Prãsident Dr. Drechtz ler aus Leipzig über die Frage: . .

„Soll eine Reform des Zwangsversteigerungs verfahrens dahin erstrebt werden, daß der Zuschiag nicht ertheilt werden darf, wenn das Gebot den Betrag der dem betreibenden Gläubiger vorgehenden Hypotheken nicht übersteigt?“ . !

Nach längeren Verhandlungen faßte man folgenden Beschluß:

Bei der Zwangsversteigerung von Grundstücken ist der Zu⸗ schlag nur zu ertheilen, wenn das Gebot den Betrag der dem be⸗ treibenden Gläubiger vorgehenden Hypothek übersteigt.“

Hierauf wurde nach einem langen, gründlichen Referat des Appel⸗ lations⸗Gerichtz Präsidenten Kühne aus Greifswald über die Frage:

Wie ist die Zulässigkeit der Klageänderung in der deutschen Cioilprozeßordnung sachgemäß zu bestĩmmen?“

auf Antrag des Ober Appellationsgerichtsanwalts Haarmann aus Celle beichlossen: . 3 .

Entijcheidung über Zulässigkeit der Klageänderung ist durch ein Rechtsmittel nicht anfechtbar.“ [

Was die letzte zur Verhandlung stehende, schon oft auf der Tages⸗ ordnung der Juristentage befindlich gewesene Frage der Einführung der Jury in den deutschen Civilprozeß anlangt, so wurde auf Antrag des Dr. Lewy aus Hamburg beschlossen: .

„Diese Fragé von der Tagesordnung abzusetzen und die stän= dige Deputation zu ersuchen, noch weitere Gutachten zu erbeben, um die Frage einem der nächsten Juristentage wieder vorzulegen.

Nürnberg, 28. August. Der Juristentag bat heute seine Sitzungen geschlofsen. Vor der Plenarsitzung fand noch eine Sitzung der 3. Abtheilung statt zur Erledigung der noch rückständigen Frgge: Empfiehlt sich eine Beschränkung der Antrageverbrechen und Ver⸗ gehen des deutschen Strafzesetzbuchs? Die Abtheilung veschloß nach kurzer Diekusston: dem Antrage ihres Referenten Ober · Tribunals⸗ Raths Br. v. Köstlin aus Stuttgart entsprechend, sich für Streichung der dolosen Körperverletzungen, der Unterschlagungen u. s. w. von Personen, die in Kost und Lohn stehen, sowie der. Sach. beschädigungen aus der Reihe der Aatragsdelikte aus usprechen, nicht minder für die Verkürzung der Frist fuͤr die Zurückaahme des Antrags. In der sich mnschließenden letzten Plenarsißung er⸗ statteten die Keferenten per verschiedenen Abtheilungen Bericht über die in den einzelnen Attheilungen verhandelten Gegenstände. Ein Beschluß wurde nur gefaßt bezüglich der in der 4 Abtheilung verhan⸗ delten, die Klageänderung betreffenden Frage, welche nach Einholung neuer Gutachten der Beschlußfassung des nächsten Juriftentags unter- breitet werden soll. Die Neuwahl der ständigen Deputation ergab die Wiederwahl der bisherigen Mitglieder mit Ausnahme des Advo⸗ katen Dr v. Stenglein aus München, welcher durch den Ober⸗Staats⸗ anwalt Hohenadel von Nürnberg ersetzt wurde.

Dem Programm gemäß wurde am 25. August, Nachmittags 3 Uhr, in dem Lokale der Ersten Kammer (Treves Kamer) der Ge neraistaaten im Haag ie erste diesjährige Sitzung des Institut de doit in ter natidnal eröffnet mit einer Nede des Präßidenten des Lokalcomités, welche das einzige anwesende Mitglied des seithe⸗ rigen Päsidiums des Jnstituts, Professor Bluntschli, beantwortete. Von Mitgliedern des Inftituts waren erschienen aus den Ver⸗ einigten Staaten von Rordamerika Dudley Field, ö. das älteste anwesende Mitglied; aus Belgien die Professoren Lave= leye und Rivier und die Gebrüder Rolin; aus Deutschland Bluntschli; aus England Lorimer, Travers Twiß und Westlake; aus den Niederlanden Asser und den Beer Portugall; aus Italien Pierantoni; aus Oesterreich Neumatzn; aus Rußland Besobrasow, Bulmerineq und Marten; aus der Schweiz Moynier. Die fehlenden Mitglieder hatten größtentheils ihr Nichterscheinen entschuldigt und einige ihr späteres Erscheinen in Aussicht gestellt, unter ihnen de Parien. Es wurden mit großer Mehrheit gewählt zum Präsidenten Bluntschli, zum ersten Vize⸗Präsidenten de Parien, zum zweiten Professor Asser aus Amsterdam, welcher sich durch langjährige Mitredaktion der Revue de droit international“, des Organs des Instituts, und durch gründliche Arbeiten in ken Kommissionen desse len sich um dasselbe wohlverdient gemacht. Hierauf wurde zur Wahl der in Vorschlag gebrachten ordentlichen und Hülfsmitglieder des Instituts geschritten, und sollte am darauffolgenden Tag Morgens 53 Uhr die Beraihung innerhalb der Kommissionen begon nen werden, indem für die Bergthungen und Beschluß⸗ faffungen im Plenum nur die letzten Tage in Aussicht genommen sind. Den Kommisstonen lagen zwar die dem Druck übergebenen Vorarbeiten und Anschauungen ihrer Mitglieder vor, 2. konnten diese nur die Grundlage zu ken Berathungen der schon auf ber letzten Jahres versammlung erwählten Kom missionsglieder bilden. Die Druckvorlagen beginten mit einem Bericht des Lurch Krankheit am Erscheinen verhindert gewesenen, bisherigen Präsidenten des Instituts, Profeffors in Rom Mancini, über das internatisnale Privatrecht, in welchem nach einer Entwicklung der geschichtlichen Stadien desselben Porschläge zur Vereinheitlichung desselben in den Hauptgrund zügen gemacht werden. Anf diese Arbeit folgt ein Bericht Assers über den Civilprozeß unter steter Berũck sicht gung der verschie denen Gesetzgebungen. Derselbe Berichterstatter geht dann auf Einzelfragen des internationalen Civilrechts und Pro⸗= effes ein. Die Vorlagen dieser ersten Kommissten schließen ab mit ie g en Brochertz (des Professors in Genf) zur Entscheidung von Kollitonen verschiedener Kriminal ⸗Gesetzgebungen. Sind in allen diesen Vorlagen schätzenswerthe Vorarbeiten zur Regelung des inter. nationalen Privatreches gegeben, so bietet dagegen die Arbeit der das internationale schieds richterliche Verfahren behandelnden Kommisston ein nach den Genfer Beschlüssen nunmehr vollständig redigirtes, unmittelbar praktisch zu verwerthendes Reglement. chterftatter dieser Kommission war und ist Professor Goldschmidt. Die e ültige Beschlußfassung über dieses Reglement liegt der dies jãhrigen Versamm lung ob! (Laut Telegramm aug em Haag vom 28. d. ist dieses Reglement nach einigen Modifikationen zum Beschluß erhoben worden.)

Hierauf folgt eine neue Redaktion der sogenannten drei Regeln des

Wasphingtoner Vertrags, welche der Entscheidung des Alabama⸗Streite s zur Anleitung dienen sollten. Dem von dem Berichterstatter dieser Kommissien, Bluntschli, entworfenen Projekt folgen Amendements und Bemerkungen von Lorimer, Neumann, Rolin⸗Jacquemins und West lake und diesen ein von dem Berichterstatter mit Berücksichtigung derselben entworfenes modifizirtes Projekt. Zur Prüfung der Be schlüsse der Brüsseler kriegerechtlichen Konferenz sind bestimmte Fragen den Kommissionsmitgliedern gestellt und von ihnen beantwortet worden

Die Einweihung des Denksteines, welcher zum Gedächt⸗ niß der im Kriege von 187071 gebliebenen Schüler der Land⸗ wirthschaftlichen Lehranstalt in Hildesheim errichtet wird, ist auf Freitag, den 17. September 1875, Nachmittags 4 Uhr, fest= gesetzt. Diejenigen alten Schüler, welche an dieser Schulfeier Theil zu nehmen die Absicht haben, werden von dem Comits der aktiven Schüler aufgefordert, sich baldigst pr Postkarte bei C. Köster, Kreuz- straße 1222, anzumelden und anzugeben, ob der sich Anmeldende wünscht, daß für ihn ein Logis belegt wird, und ob derselbe einen für Sonnabend, den 18. September, beabsichtigten Ausflug (nach Harzburg event. Goslar) mitmachen wird.

Am 29. d. M. Morgens unternahm der Schweriner Sänger bund, welchem sich außerdem mehrere Herren angeschlossen hatten, eine Fahrt nach Wöbbelin, um den Todestag Theodor Kör⸗ ners (26. August) zu feiern. Um 9 Uhr traf die Gesellschaft in Wöb⸗ belin ein. Zu der Feier waren gleichfalls anwesend die Ludwigs luster Liedertafel, der Gesaängverein Germania, die Ludwigsluster und Par⸗ chimer Turner. Vor dem Kirchhofe wurde ein Festzug aufgestellt: Voran die Liedertafel mit ihrer Fahne und der Gesangverein Germania“, dann die Schweriner Gäfte, zum Schluß die Tur- ner mit ihrer Fahne. Alsdann setzte sich der Zug in Bewe— gung nach dem Grabe. Dort wurde zunächst der alte Veteran Hahn, ein 86 jähriger, noch rüstiger Greis, der treue Hüter der Gräber der Familie Körners, den Anwesenden vorgestellt. Darauf sprach ein Herr aus Ludwigalust einige auf die Feier bezügliche Worte an die Fest⸗ theilnehmer, nach welchen von sämmtlichen Sängern „Der Tag des Herrn“ und Du Schwert an meiner Linken“ gesungen wurde. Es folgte eine längere Rede eines Mitgliedes des Sängerbundes, und am Schlusse

derselben wurde das Grab Theodor Körners mit einem Lorbeerkranz ge⸗

schmückt. Endlich wurde das Lied Hohe Lorbeern gesungen, an welches sich der Gesang eines von der Germania vorgetragenen Liedes schloß. Nach der Feier fuhren die Festtheilnehmer nach Ludwigslust, wo die felben von den verschiedenen Vereinen auf das Freundlichste aufge- nommen wurden. Leider wurde die Festlichkeit durch den fortwäh— renden Regen bedeutend gestört, unter welchem namentlich ein am Nachmittag stattfindendes Schauturnen zu leiden hatte. Abends arrangirten die Turner einen Ball. Um 115 Uhr verließen die Schweriner Ludwigelust.

Selten ist in einem Jahre die Gelegenheit zum Gebrauch einer Trau benkur so gunstig gewesen, wie in dem laufenden. Die in Quantität wie Qualität diesmal so vorzügliche Lese wird durch die immer ausgedehnteren und regelmäßigeren postalischen Verbin⸗ dungen auch den weitesten Kreisen nicht nur zur Kur, sondern auch zu fäglichem angenehmen Genuß zugänglich gemacht. Kürzlich haben wir auf Grünberg in Schlesien hingewiesen, nicht minder gelten unsere Bemerkungen bezüglich der Trauben aus der Rheinpfalz. Namentlich versenden ebrüder Scharffenberger zu Neu⸗ stadt a. 8. Hardt, wie früher, so auch in diesem Jahre zu unver hältnißmäßig billigen Preisen die woblschmeckendsten Trauben.

Theater.

Frl. Ernestine Wegener und Frl. Bredow vom Wallnertheater, 1 g . unerheblich erkrankt waren, befinden sich auf dem Wege der Besserung. .

s . Friedrich ⸗Wilhelmsstädtischen Theater soll im

Laufe der Woche die Operette Madame Herzog“ wieder aufge- nommen werden, deren Titelrolle nach dem Gastspiele des Frl. Gei⸗ stinger auf Frl. Schirmer überging, ohne daß die Dame das Inter⸗ esse für das Werk hätte wach erhalten können. Jetzt erwartet man einen besseren Erfolg für dasselbe, indem Frl. Meinhardt, damals noch beurlaubt, darin auftreten soll. Krolls Theater. He. Direkter Engel hat zum Be⸗ ginn der Herbst⸗Saison nicht nur die ermäßigten Preise der Sitzplãtze beibehalten, sondern nun auch das Garten. Entrse auf den einstigen Satz von 75 3 herabgesetzt. Diese Ermäßigung tritt von morgen (Mittwoch) ab in Wirksamkeit.

Ser eben ausgegebene Rechenschaftsbericht der Verwaltung des Bühnenfestspiel Unternehmens in Bayreuth erklärt, daß zum Empfang der Fremden daselbst jetzt schon die geeigneten Vor- kehrungen getroffen werden. Im nächften Jahre sollen zur Regelung der ,,, Wohnungẽcemites gebildet, ferner zwei Restaurgnts errichtet, 6 rwerke in größerer Zahl beschafft werden. Auch auf die Regelung der Eisenbahnzuge nach Bayreuth soll Ein⸗ fluß genommen werden. Die Reihenfolge des Besuches der Vor- . für Befitzer von Patronaté-Antheilscheinen wird von den Wagner. Vereinen festgestellhl werden. Der Bericht bemerkt, daß Richard Wagner über den Gang der Proben völlig befriedigt ift. Die Kosten der Proben betragen 21,000 Fl. Im Ganzen wurden für das Unternehmen bis 30. Juni d. Is. 266, 686 Fl. 36 Kr. einge⸗ nommen, 257, 195 FI. 51 Kr. ausgegeben; es kefteht also noch ein Kassenreft von 496 Fl. 47 Kr. Der Magistrat der Stadt Bay⸗ reuth hat beschlossen, die noch übrigen Planirungs arbeiten am Vlatze vor dem Festspielhause, sowie die Herstellung der Straße daselbst auf Kosten der I . zu vollenden und zu diesem Behufe 4000 Fl. zu genehmigen.

13 8 n Deutschen Theaters in Straß burg hat einen stalstischen Rüdblick ber die Leistungen dieser Bühne seit ihrer Begründung am 4. September 1873 veröffentlicht. Die Deutsche Gesellschaft hat demnach in der Saison von 1873 auf 1874 176 deutsche Vorstellungen, in der Saison von 1874 auf 1875 181 und außerdem mehrere Kindervorstellungen veranstaltet. Geyslegt wurden Oper und Schauspiel, die klassische Richtung nach Kräften sowobl auf muftkalischem als dramatischem Gebiete gefördert.

Singegangene literarische Neuigkeiten. . Bericht über die Erkrankungen durch Minengafe bei der Graudenzer Mineurübung im August 1873. Rit 2 Plänen. Berlin 1875. E. S. Mittler & Sohn. Jahresberichte der Handels⸗ und Gewerbekammern in Württemberg für 1874 mit einem statistischen Anhang. 3 von der Königlichen Centralstelle für Gewerbe und

andel. Stuttg art. Druck der Königlichen Hofbuchdruckerei 3u

tenberg“ (Kart Gröningen). 1875. ; ! err, ,. der Handelskammer von Minden fũr

J inden. P. Leongt dy. I855. . . i,. * 4 5 1866, 1870 71, für Jung und Alt

erzähll von Ferdinand Schmidt. II. Auflage. Berlin, Hugo Kastner.

Berlin:

Redacteurt F. Preh m.

Drei Beilagen (einschließlich Boͤrsen · Beilage).

Verlag der Grpedũn on Resse h. Druc W. El zn er.

zum Deutschen Reichs⸗

Sr st e Beilage Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Rrrußischen Staatz · Anzeiger: Berlin, 3 F. Bilhelm⸗Straße Rr. 82.

83 Inserate für den Deutschen Reichs u. Kgl. pre *] Staatz · Anzeiger, das Central Handelzregifter und daz Peftblatt a inmt ani die Inseraten⸗Expeditlon ben Aentschen Reichs · Anzeigers nah Aðniglich

. Steckbriefe und Untersachangs-Sachen. 2. r, Aufgebete, Verladungen a. derg

1 Æ. Verleosang, Awortisation, Zinszahlung a. 8. J. Von Sffentliehen Papieren.

3. Terkkufe, 7erpachtangen, Suabrissienen ete.

5. Iaduatrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

6. Jorsehiedens Bekanntmaschangen.

J. Literarische Anzeigen.

S. Theater - Anzeigen. In der Börsen-

9. Famili k— beilage. 66.

Inser ate nehmen an: die autoristttt anon cen Mxxchitin ] von gtudolf Moffe in Berlin, Breslau Chermnitz Cͤln, Dres den, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a. S. Dawmburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß burg i. G., Stuttgart, Wien, Zurich und deren Agenten awie alle übrigen größeren Annencen⸗Sureans.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗ Sachen.

Steckbrief. Gegen den Zimmergesellen Karl August Kusserow ift die Sinn fe, Haft wegen schweren Diebstahls in den Akten K. 672755. Komm. 11. beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden konnen. Es wird ersucht, den 2c. Kusserow im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenstãnden und Geldern an die Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion hierselhst abzuliefern. Berlin, den 27. August 1875. Königliches Stadtgericht, Abtheilung fuͤr Unter= Juchungs sachen. Kommission II. für Vorunter suchungen. Beschreibung: Alter? 35 Jahr. Geburtgort: Rügenwalde. Größe: 5 Fuß 5 Zoll. Haare: dunkel. Nase: gewöhnlich. Mund: gewöhnlsch. Gesichts⸗ bildung: länglich und voll. Gesichtsfarbe: gesund. Gestalt: untersetzt. Sprache: deuisch.

Steckbriefs Erledigung. Der hinter den Ge— schäftsreisenden Louis Sstermann wegen wieder holter Unterschlagung in den Akten 0. 530 de 1875 Komm. II. unter dem 14. d. Mis. erlassene Stec. brief wird hierdurch zurückgenommen.

Berlin, den 27. August 1875. Königl. Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungs

sachen. Kommisston II. fär Voruntersuchungen.

Steckbriefs - Erledigung. Der hinter den Maler Friedrich Carl Hermann Hilbig wegen wiederholten schweren Diebstahls unter dem 28. April D. J. in den Akten H. 399 de 1874 erlassene Steck- brief wird hierdur zurückgenommen. Berlin, den 27. August 1875. Königliches Stadtgericht. Ab iheilung für Untersuchungssachen. Kommisston II. für Vorunter suchungen.

Steckbrief. Gegen den angeblichen Schiffs—⸗ Kapitän Carl Boldt, auch Borrmann und Borchmann genannt, welcher zuletzt 4 Wochen in Bornstädt bei Potsdam gewohnt und sich in der Nacht vom 7. zum 8. August er. heimlich entfernt und anscheinend über Nauen nach Hamburg gereist, ist die gerichtliche Haft wegen Diebstahls und Unterschlagzung aus S5. 242, 246 des Strafgesetz = buches beschlossen. Derselbe ist untersetzter Statur, hat große Nase, kahle Platte mit schwarzer oder grauer Perrücke, schwarzen Backenbart, besonders dicke Finger und trägt gewöhnlich die Kleidung eines Schiffs Kapitäns, sonst grauen Civilanzug. In seiner Begleitung befindet sich eine Person, angeb⸗= lich seine Ehefrau, Anna, geb. Müller, und ein erst am 28. Juli 1875 geborener Knabe. Boldt, der mit Dieben und Gaunern in Verbindung stehen muß, ist ein für die allgemeine Sicherheit gefähr—⸗ licher Mensch, und wird daher ersucht, auf denselben Zu vigiliren, ihn, wo er betroffen wird, zu verhaften und hierher in unsere Gefängnisse überführen zu lassen. Bemerkt wird noch, 7 ein Theil des ge⸗ stohlenen Gutes, namentlich Kisten mit Porzellan Gold und Silbersachen, am 8. August er. aul einem Steinkahn in der Richtung nach Branden— burg zu fortgzeschafft ist. Potsdam, den 23. August 1875. Königliches Kreisgericht. Abtheilung J.

Steckbrief. Gegen die unverehelichte Emilie Friederike Wilhelmine Reck, am 21. Juli 1857 hierselbst geboren, ist die gerichtliche Haft wegen einfachen Diebstahls aus 3. 242 des Strafgesetz. buchs beschlossen worden. Es wird ersucht, auf die ꝛc. Reck zu achten, ste im Betretungsfalle festzu⸗ nehmen und mit allen bei ihr sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an unsere Gefängniß Inspektion abzuliefern. Die 20. Reeck foll sich im Juni d. J. von hier nach Ber⸗ lin . haben. Potsdam, den 25. August 1875.

önigliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen n. dergl.

lsst] Subhastations⸗Patent.

Dag dem Blocschneider August Carl Benke ge— hörige, in Schönow an der Parkstraße belegene, im Grundbuche von Schönow Band 5 Bl. Nr. 140 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll

den 15. Oktober 1875, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstt. Nr. 25, Jim⸗ mer Nr. 16, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meist bietenden versteigert, und dem-. nächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags den 16. Oktober 1825, Vormittags 18 Uhr, ebenda verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗

euer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ lächenmaß von 1333 Aren mit einem Reinertrag von Ges M veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und n,, . ingleichen etwaige Abschätzun ˖ gen, andere das 3 betreffende Nachweisun⸗ 8 und besondere Kau ureau J. einzusehen.

Alle Diesenigen, welche Eigenthumg oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte, der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht einge⸗

bedingungen sind in unserm

64371 Zwangs versteigerung. Die in der Gemeinde Pinnom belegenen und im Grundbuch von Pinnom Bd. Ii. BSI. 46 auf den Namen des Barons Carl v. Stein aus Berlin verzeichneten Grundstücke, nämlich: I) ein Hofraum von 37 Ar 20 Qu.- Meter an der Peene, worauf erbaut ist die Holländerei Ryb-⸗ nitz, bestehend aus: . a. Holländerwohnhaus mit Hofraum und klei- nem Garten im Nutzungöwerth von 60 4, b. Rindviehstall,

e. Heustall, d. Schweinestall, e. . zwischen dem Rindviehstall und

Heustall;

2 ein Wiesenareal an der Peene, veranlagt zur Grundsteuer hei einem Flächeninhalt von 51 Hek⸗ tar 59 Ar 90 Qu. Meter nach einem Reinertrage

. ee. ; 69 sind auf den Antrag des auf dem gedachten Grund- buchblatt Abth. III. Nr. eingetragenen Gläubigers zur Zwangsversteigerung gestellt.

Zum öffentlichen Verkauf derselben wird hiermit

ein Termin auf

den 21. Oktober 1875, Bermitta gs 1 Uhr,

an hiesiger Gerichtsstelle anberaumt, zu welchem Kaufliebhaber und die Realberechtigten, letztere zur Wahrnehmung ihrer Rechte, geladen werden. Alle aus dem Grundbuche nicht ersichtlichen ding lichen Ansprüche, sowie die Ansprüche aller nach dem verkaufenden Gläubiger eingetragenen Gläubiger an Zinsrückständen und Kosten sind bis zum Bietungé⸗ termine unter Vorlegung der Urkunden anzumelden, widrigenfalls sie bei der Kaufgeld⸗Vertheilung nicht berücksichtigt werden.

Lassan, den 11. August 1875.

Königliche Kreisgerichts ⸗Kommission.

Verkäufe, Verpachtungen Submifsionen ,,

Verpachtung der Domänen⸗-Vorwerke

sus] Dahme und Sieb.

Die im Kreise Jäterbog ⸗Lackenwalde belegenen

Domänen Vorwerke Dahme und Sieb sollen auf

acktzehn hinter einander folgende Jahre von Johannis

1876 bis Johannis 1894 im Wege der KLcitation

anderweit verpachtet werden.

Hierzu haben wir einen Termin auf „Dlenstag, den 19. Oktober d. Is.,

. Vormittags 11 Uhr“,

in unserem Sitzungssaale anberaumt.

Die Pachtstuͤcke enthalten:

a. das Vorwerk Dahme:

he und Baustelle 9 Hektar,

Wasserstũcke O za Wege, Gräben u. Unland 5123 Summa 360,32 Hektar, b. das Vorwerk Sieb: he und Baustellen.. 1, no Hektar, Harten 0 1 *.

Holzungen O ocz ö Wege, Gräben u. Unland 6333

Summa 315573 Hektar,

zusammen beide Vorwerke 7d nes Heftar, und es ist außerdem mit dieser Pachtung die Nutzung der Brennerei auf dem Vorwerke Dahme und die ischereinutzung im Dahme ⸗Fließe, soweit solches die Vorwerksgrusdstũcke begrenzt, verbunden. Das Pachtgelder⸗Minimum ist auf 18,400 Æ und das von den Pachtbewerbern nachzuweisende dis ponible Vermögen auf 130 9090 4 festgesetzt. Die Ertheilung des Zuschlages, sowie die Aus- wahl unter den drei Bestbietenden bleibt dem Herrn Finanz Minister Excellenz vorbehalten. Die speziellen, sowie die allgemeinen Bedingungen, die Regeln der Licitation und die Vorwerkekarten können täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Fest-⸗ tage, in unserer Domänen-Registratur eingesehen werden, auch werden auf Verlangen gegen Erstattung der Kopialien Abschriften der speziellen Pachtbedin⸗ gungen und der Regeln der Licitation ertheist werden. Der jetzige Pächter, Herr Ober: Amtmann Barthold Dahme, ist angewiesen, den sich melden den Pachtlustigen die 3 tig nn der Pachtobjekte zu gestatten und örtliche Auskunft zu ertheilen. otsdam, den 24. August 1875. Königliche Regierung, Abtheilung für direkte Stenern, Dom nen und Forsten.

enn Submission.

Zum Verkauf von ca. SI164 &. Gußeisen in Eisenmunition steht am 7. September e., Vor- mittags 10 Uhr, im Bureau des Kaiserlichen Artillerie · Depots Submisssong termin an. Submittenten wollen ihre Angehote verstegelt bis zum Termin mit der Aufschrift „Submisston auf in Eisenmunttian“ einreichen.

tragene 3 geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Praäͤklusion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden. Derlin, den 26. i 1875. Königliches Kreisgericht.

, .

ie Verkaufsbedingungen können in dem diefseitigen Bureau eingesehen, auch guf Erfordern gegen Kopia⸗ lien 5 mitgetheilt werden.

Ulm, im August 1875

so778] Die Lieferun 150

en von:

versehen bis

an uns einzusenden, in Gegenwart der etwa persönlich anwesenden Straßburg, den 25. Angust 1875.

. Stück Achs wellen aus Bessemerstahl sell im Wege der öffentlichen Submission vergeben ö 633 gen werden auf portofreie Einsendung einer Mark an unsere

Die Offerten sind portofrei, verstegelt und mit der

Submission auf die Lieferung von Achs wellen

Donnerstag, den 16. September d. J. Vormittags 10 Uhr zu welchem Termine dieselben in unserem Gen, nn,. .

dieichs Eisenbahnen in Elsaß ˖ Lothringen.

Gůterwagen

Die Submissions bedingungen und Zeichnun⸗ TDrudsachen · Verwaltung hier abzugeben. Aufschrift:

auf dem hiestgen Bahnhofe

Submittenten werden eröffnet werden.

Kaiserliche General ˖ Direktion ver Eisenbahnen in Elfaß Lothringen.

(C. 8. 41/8.)

lot] Domainen⸗Verpachtung. Die im Kreise Königsberg sr / M. belegene

Domaine Grüneberg

nebst Brennerei und einschließlich des Borwerks Eichhorn, welche an Fläche 567, sz Hectare, darunter Kön. Hect. Acker und 36,333 Hect. Wiefen ent⸗ halt, so auf 18 Jahre von Johannis 1876 big dahin 1894 im Wege des öffentlichen Meistgebots anderweit verpachtet werden.

Hierzu ist ein Termin auf Montag, den 27. September er., früh 11 Uhr, im Regierungzgebäude, Wilhelmeplatz Rr. 19 hier⸗ selbst, vor dem Regierung Rath Schaube anberaumt.

Das Minimum des sährlichen Pachtzinfes ist auf 18,000 M festgesetzt und zur Uebernahme der Pach⸗ tung ein disponibles Vermözen von 135,060 M er= forderlich, über dessen Besitz sich die Pachtbewerber vor dem Termine auszuweisen haben.

Die Verpachtungs bedingungen, von denen wir auf Verlangen gegen Kopiglien Abschrift ertheilen, können in unserer Domainen⸗Registratur und bei dem jetzigen Pächter, Herrn Ehlert zu Grüneberg, eingesehen ved sichtizung der D

ie Besichtigung der Domaine nach vorheriger Meldung bei demselben ist gestattet. ; 3 Frankfurt a. / O. den 11. August 1875.

stönigliche Regierung. Abtheilung für direkte Steuern, Domainen und Fforsten. Sch au be, pr. Dir.

6795 Bekanntmachung.

Auf Anordnung des Königlichen Finanz -Mini—⸗

steriums sollen durch das unterzeichnete Haupt-

Steueramt nachgenannte Etablissements öffent⸗

lich meistbietend verkauft werden:

I) das frühere Steuer ⸗Assistentur Gebäude zu Rei⸗ nickenderfer Schãferei,

Y das frühere Steuer ⸗Asststentur Gebäude an der Schönhauser Allee (bei Pankow),

3) das frühere Steuer ⸗Afssistentur Gebäude an der Greifswalder · Straße,

g das frühere Steuer ⸗Assistentur⸗Gebäude an der dands berger · Allee.

Sämmtliche Gebäude befinden sich in dem besten

baulichen Zustande und sind die jetzt vorhandenen

2 mit geringem Kostenaufwande erheblich

nutzharer zu machen, da in allen 6 .

durch Einziehen von Wänden aus je? Wohnungen

einer Etage 3 Wohnungen von orisüblicher Größe

13 sind. ür die Lizitationen haben wir folgende Termine;

a. hezüglich des Gebäudes zu Reinickendorf, auf Donnerstag, den 16. September er, Vor⸗ mittags 10 Uhr

b. des an der Schhnh auser · Allee (bei Pankom), auf Donnerstag, den 16. September er., Mit⸗ tags 12 Uhr,

6. des an der Greifswalder Straße, auf Freitag, den 17. September er, Vormittags 15 Uhr,

d. des an der Landsberger. Allee, auf Freitag, den 17. September er, Mittags 18 Uhr,

in unserm Dienstgebäude am N. Packhof Nr. 5 F.

anberaumt, zu welchen Bietungglustige mit dem

Bemerken eingeladen werden, daß die Verkauft

bedingungen sowie die aufgestellten Taxen nebst

Plänen ꝛc. in unsrer Registratur am Neuen Pack-

hof Nr. 5 F. während der Dienststunden einge

sehen und die Etablissements selbst jederzeit besich-

tigt werden können.

Berlin, den 23. August 1875.

Königliches Haupt Steneramt für inläundische

Gegenstände.

Auf der sogenannten neuen Ablage des hiesigen Werks beträgt vom 1. September d. J. ab bis auf Weiteres der Verkaufspreis für ein Kubikmeter Kothen 3 A für den Debit auf dem Land und Wasserwege. Rüdersdorf, den 30. August 1875. Königliche Berginspektion.

Nutz · und Brennholzverkauf im Forstrevlere Grunewald Mentag, den 18. September er., n,. * ,. 69237 3 . 3 n aumgardt zu Pichelsberg. u r e er Le. 69: 36 Stck kief. . 5 Kl., 13895 Stück lief. Stangen 2. Kl., 3134 Stück kief. Stangen 3. Kl., 40 Hunderte kief. Stangen 4. Kl. 35 Hunderte kief. Stangen 5. Kl., 1063 Rmtr. kief. Kl, 35 Rmtr. lief. Spalt Kppl., 23 Rmtr. kief. iel. , 160 Rmtr. kief Jelf. IJ. Jag. 5ß!: 6 Rmtr. kief. Kppl. Jag. 62; 6 Rmtr. erl. Kl., 2 Rmtr. erl. 53 1Matr. birk. Kppl., 5 Rmtr. kief. Kloben, 1 Rmtr. kief. Kppl. Jag. 65: 350

Der Subhastations · Richter.

a er e. RArtillerie · deyot.

l6806 Bekanntmachung. Die Arbeiten zur Regulirung zweier Bürger⸗

steige sollen im Wege der öffentlichen Submisston vdergeben werden. Die Anschlagsextrakte und Be- dingungen sind im Bureau des Unterzeichneten. Kronenstraße Nr. 24 zur Einsicht ausgelegt. Unter nehmer wollen ihre Offerten versiegelt und mit ent sprechender Aufschrift versehen bis zum 38. Sey tember in vorgedachtem Bureau abgeben, woselbst die Eröffnung der Offerten am 4 dess. Mts., Vor- mittags 10 Uhr, erfolgen wird.

Berlin, den 30. August 1875.

Der Königliche Baurath ; August Lanz. ( Cto. S5 /g.)

Ilõ8o l! Bekanntmachung.

Die Lieferung des Bedarfs der Königl. Haupt⸗ bank an Steinkohlen für die Heizungsperiode 1875/76 soll im Wege der Submission vergeben werden. Reflektanten werden daher aufgefordert, die Preise, für welche sie diese Lieferung unter den in unserem Materialien Bureau zur Einsicht ans liegenden Bedingungen übernehmen wollen, bis spä⸗ testens den 9. September d. J. an das gedachte Bureau, Kurstraße Nr. 1, abzugeben.

Berlin, den 31. August 1915.

Königl. Preuß. Haupt⸗Bank · Direktorium.

Ilõö7771. Bekanntmachung.

Die in unseren Werkstätten zu Harburg und Uelzen erübrigten alten Materialien, sowie die auf den Stationen Harburg, Lüneburg, . Uelzen, Celle und Burgdorf lagernden alten Schienen und Weichentheile 2c. sollen im Wege der öffentlichen Submisston verkauft werden.

Offerten sind portofrei, versiegelt und mit der Aufschrift „Submission auf Ankauf von Ma⸗ terialien bis Freitag, den 1. Oktober d. J., Morgens 10 Uhr, der unterzeichneten Königlichen Eisenbahn⸗Kommission einzureichen, wo dieselben in oe, ,. der etwa erschienenen Bieter geöffnet werden.

Die bezüglichen Bedingungen nebst Nachweisungen der zum Verkauf gestellten Materialien liegen bei unserm Bureau ⸗Vorsteher, Eisenbahn Sekretär Theuerkauf, zur Einsicht aus und können von dem⸗ selben auch gegen frankirte Einsendung von 50 3 bezogen werden.

Harburg, den 24 August 1875.

Königliche Eisenbahn⸗Kommission. Klemme.

6786 Sn bmission.

Der Contract über Weberei, mit welcher etwa 20 Gefangene der Männer ⸗Strafanstalt zu Cöͤln beschäf tigt gewesen sind, erreicht Mitte Oktober sein Ende. Es wird beabsichtigt, etwa dieselbe Anzahl von Männern mit Weberei der einfachsten Art, wie site eben hier betrieben worden ist, auch ferner zu be⸗ schäftigen

Eine Erweiterung dieses n, ,,, über igt 2 nnn ist nach den lokalen Verhältnissen nicht möglich.

Diejenigen, welche hierauf reflektiren, werden er= sucht, ihre Offerten mit Preisangabe schriftlich und verstegelt unter der Aufschrift: Submisston auf Weberei bis spätestens Samstag, den 11. September er, Vormittags 11 Uhr um welche Zeit die Eröffnung der eingegangenen Offerten in Gegenwart etwa an⸗ wesender Submittenten im Directorial Bureau, Klingelpütz 37, stattfinden soll, an die unterzeichnete Direction einzusenden. Die beim Abschlusse des Vertrages hierauf zu hinterlegende Caution beträgt mindestens die Summe, welche eine dreimonatliche Lohnzahlung für die zu⸗ gewiesenen Arbeiter ausmacht. Die allgemeinen Bedingungen können während der Expeditionzstunden im Sekretariate der Strafanstalt in e n oder gegen Erstattung von 130 M daselbst in Empfang genommen werden. Cöln, den 28. August 1875.

Die Direktion.

6798] a, ,,.

Der Bedarf an Fonrage . Marschqaartieren für die vonn 4 den einzelnen urückehrem en penthein oem Man perterrain . on, sowie der für * e der Königlichen 17. Märsche erforderlich , Nele Truppen wahrend der Bagage foll im *. Vorsrgnn zum Transport der werden. Vertrages sicher gestels tember er. 105 n auf den 11. Gep⸗

lokal der unterzeichneten Inte i, ,, . nda stra tze Air. . anberaumt enten, 5 .

Rmtr. kief. Reis. III. Forsth. Grune 30. August 1875. Der WM ar er u. 1

Punkt Ünternehmer ihre Sfferten it ber Aufschrift i Zieferung . lf n mn