1875 / 220 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 20 Sep 1875 18:00:01 GMT) scan diff

Auch 1849, 1866 und namentlich 1857 wurde eine über das doppelte hinausgehende relative Sterblichkeit beobachtet. Das Kapitel über die Sparkassen enthält nähere Angaben über die acht im Ham purgsschen Staate bestehenden Anstalt n, Hamburger Sparkasse von 1827, Neue Sparkasse, Hamm und Horner Sparkasse von 1334, für die Gegend außerhalb des Dammthors, für den Landdistrikt außerhalb des Lübecker Thors, die Schsenwärder, die Bergedorfer und die Ritze bütteler Sparkasse. Das Gesammtguthaben der Einwohner (Ge⸗ sammtbevslkerungszahl 370602) betrug in 1874 ca. 32 Millionen Mark; es kamen demnach 456 Einwohner auf 1 Buch und 8s ( Guthaben auf 1 Einwohner. Aus den Tabellen ergibt sich, daß die auf 1 Sparkaffabnch enthaltende Einwohnerzahl von Jahr zu Jahr kleiner wird. An Auswanderern wurden im vorigen Jahre 44.443 Perfonen nach trangzzatlantischen Plätzen befördert, davon 93,4 pCt. in Dampfern, 6.s pCt. in Segelschiffen, gegen 69,176 Personen in 1873. Die Abnahme im letzten Jahre ist ausschließlich durch Verringerung der Auswanderung aus Deutschland entstanden, da der Abzag aus anderen Staaten noch eine kleine Zunahme zeigt, die wesentlich durch Auswanderer veranlaßt ist, welche in letzter Zeit in verhältnißmäßig starker Zahl aus dem südlichen Rußland ge— kommen sind.

Die Nr. 35 der Statistischen Correspondenz ? hat folgenden Inhalt? Die Produktion der Hüttenwerke Preußens im Jahre 1874. Die Verunglückungen im preußischen Staate im Jahre 1873 Ueber den Einfluß des Religionsbekenntnisses der Eltern auf das Religionsbekenntniß der Kinder.

Runst, Wissenschaft und Literatur.

Heidelberg, 16. September. Gestern tagte die alljährlich da⸗ hier wiederkehrende Versammlung von Augenärzten.

Mit dem am 17. September erfolgten Eintritt des Panzer⸗ schiffß Der große Kurfürst“ in den Verband der Deutschen Kriegeflotte schließt vorläufig die Reihe der großen vollgetakelten Kriegsfahrzeuze ab, welche dazu bestimmt sind, in Kriegszeiten den Kampf auf hoher See zu führen, sowie den Feind von den Kästen und Städten des Landes fern zu halten, im Frieden aber des Reiches Machtstellung in fernen Meeren und Ländern. würdig zu vertreten und seinen Handels. und gewerblichen Interessen Kraft und Schutz zu leihen. Eben darum ist gerade jetzt ein Weck erwünscht, das Entstehung und Entwickelung unserer Marine eingehend darstellt. Wir begrüßen als solches die soeben im Verlage von R. Decker hierselbst erschienene Schrift; „Die Kurfürstlich Brandenburgische und die Kaiserlich Deutjche Kriegs flotte. Ein historisches Gedenkblatt zur Feier des Stapellaufes der Panzerfregatte „Der große Kurfürst“ zu Wilhelmshaven am, 17. September 1875. Von Vikter von Strantz, Major z. D. Mit dem Situationsplane des Marine ˖ Etablissements zu Wilhelmshaven. Dasselbe giebt eine voll stndige Chronik der aus der Marine des Hauses Hohenzollern her⸗ ausgewachsenen Deutschen Marine und darf als ein in Abfassung und Zusammenstellung gleich ausgezeichnetes Werkchen bezeichnet werden.

George Smith, der bekannte Entdecker der Keilschrift

über die Sündfluth, hat von dem Vorstande des Britiss Museum den Auftrag erhalten, seine Ausgrabungen und Forschungen in Niniveh fortzusetzen, auf Grund dessen er sich Anfangs i n Monats wieder nach dem Orient begiebt. Sein neues Buch üher die „Chaldäische Genesis“, das seine jängsten Eutdeckungen beschreibt, be . sich nun in der Presse und wird in Kurzem im Buchhandel erscheinen.

In Trier starb am 18. d. M. der Regierungsrath Otto Beck, bekannt als Verfasser der Beschreibung des Regierungsbezirks Trier und vieler anderer, namentlich landwirthschaftlicher Schriften.

Mexiko, 14 Auaust. In San Cristobal und in der Nähe von Guadalajara sind, wie die Deutsche Wacht“ mittheilt, wieder Erdbeben verspärt worden. Einer in letztgenannter Stadt e schei= nenden Zeitung zufolge sind an den Seiten der Schlucht von Rio Grande einige Oeffnungen entdeckt worden, welche bis zum Bette des Flusses reichen und 1 Meter br it sein sollen, und außerdem hat sich zwischen Copala und San Gristobal, eine außergewöhnliche Erderhöͤ⸗ ung sichthar gemacht. Diese Erscheinungen lassen auf das Entstehen eines Vulkans schließen.

Gewerbe und Sandel. Der Bericht des Magistrats, Deputation für Gewerbe und Niedeclassungsangelegenheiten pro 1874, ergiebt, daß sich die

finanzielle Lage der Berliner gewerblichen Hülfskassen nicht:

verschlechtert hat, und daß eine baldmöglichste gesetzliche Regelung des Verhãäͤltnisses der sogenannten Zwangskassen zu den freien Kassen, so⸗ wie eine Regulirung der Zwangepflicht der Arbeitgeber zu jenen Kassen nicht nur wünschenswerth, sondern erforderlich ist; Vorarbeiten dazu sind bereits im Gange. An Gesellen ⸗Kranken˖ und Fabrik⸗ arbeiter Kassen zur gegenseifigen Unterstützung in Krankheits- und Sterbefällen lauch zum geringen Theil der Invalidität) standen 1874 unter Aufsicht des Magistrats 86 Kassen. An Beiträgen leisteten hierzu die Arbeitgeber 60398 Thlr. ] Sgr. 3 Pf., die Arbeitnehmer 434,198 Thlr. 16 Sgr. 2 Pf. Das Ver⸗ mögen dieser Kassen betrug 1874 406,057 Thir. 14 Sgr. Der Gewerks⸗Kranken Verein umfaßte 18574 70 Kassen mit 92 077 Mitgliedern. Kranke überhaupt wurden 77,359 behandelt und zwar 9993 mehr, als 18735. Davon wurden 2322 nach Krankenhäusern befördert und 75.037 in den Wohnungen verpflegt. Für Arznei wur- den 64 651 Thlr. 11 Sgr. 11 Pf, für Bandagen 1380 Thlr. 18 Sgr. 6 Pf, für Brillen 506 Thlr. 15 Sgr., für Bäder 1758 Thlr. 7 Sgr. 3 Pf. und für wundärztliche Hülfe 3327 Thlr. 25 Sgr. 3 Pf., zu— sammen 72, 124 Thlr. I7 Sgr. 11 Pf, verausgabt, Aerzte waren 39 angeftellt (inki. 1 Augenarzt). An Arzthonorar ist 15,225 Thlr. 24 Sgr. 10 Pf. bezahlt worden. An Beiträgen zum Arzthonorar wurden von sämmtlichen Kassen 13752 Thlr. 13 Sar. 6 Pf. geleistet. An Klagesachen zwischen selbständigen Gewerbetreibenden und deren Ge— sellen und Lehrlingen sind anhängig gemacht und erledigt worden theils durch Vergleich oder Ekenntniß im Jahre 1873 1151, im Jahre

1874 2805 Fälle, mithin im Jahre 1874 1654 mehr. Bei den In⸗ nungen aufgenommene Meister im Jahre 1874 waren 370, eingeschrie⸗

bene ö,. 1640, 345 mehr als 1873; ausgeschriebene Lehrlinge 12065. An Lehrattesten wurden Seitens des Magistrats beglaubigt 97. Zur Anzeige behufs exekutioischer Beitreibung von Auflagerücständen sind gebracht 1874 9017, mit einem Restbetrage von 198362 Thlrn. 15 Sgr 3 Pf. das sind 25 weniger als 1873, der Restbetrag aber höher 1874 um 3901 Thlr. 28 Sgr. 5 Pf. An gericht⸗ lichen Requisitionen zur Abschätzung von Handwerksmeistern behufs deren Eihaltung im Nahrungtzustande (65. 1 und 95 Theil 1 Titel 24 der Allgemeinen Gerichts-Ordnung) gingen ein: im Jahre 1513 219 Fälle, 1874 345, mithin mehr 121. An Gesuchen und Naturalisat ionen von Ausländern und Aufnahme von Reichs angehö⸗ rigen gingen 1874 52 ein. Um Ertheilung der Erlaubniß neuer, resp.

Uebernahme schon bestehender Gast⸗ und Schankwirthschaften,

Getränke- Handlungen sind 1874 für Schankwirthschaften 3211, für Kleinhandel mit Getränken 385, zusammen 3956 und zwar 1912 Ge⸗ suche mehr, als 1873 eingegangen. Davon wurden 1874 3341 Ge⸗ suche befürwortet und nur 255 abgelehnt.

Zu der Generalversammlung der Märkischen Torf⸗ gräberei, Aktien ⸗Gesellschaft in Liquidation vom 15. er. waren ven dem 224. 000 Thlr. betragenden ktienkapital 150,600 Thlr. mit 150 Stimmen vertreten. Es wurde den Liquidatoren ein⸗ stimmig Decharge ertheilt und der Vertheilungsmodus durch Akkla⸗ mation genebmigt; zugleich wurde beschlossen, die auf jede Aktie ent- fallende Quote von 55 „. zur sefortigen Auszahlung zu bringen.

Die Chemnitzer Werkzeug- Maschinenfabrik worm. Zimmermann) giebt für 1874 1875 eine Jahresdividende von 8x. Verkehrs⸗Anstalten.

London, 20. September (W. T. B) Der Dampfer „Sun da“ der Peninsular ⸗Oriental⸗ Company ist auf der Fahrt von Hongkong nach Jokohama am 14. d. bei der Insel Turnabout auf cine Klippe gestoßen und in Folge dessen auf den Strand gesetzt wor= den. Die auf dem Schist befindliche Post, die Passagiere und die Mannschaft wurden nach Shanghai gebracht. Von dem gestrandeten Dampfer ist nur das Vordertheil beschädigt.

Die eine Zeitlang unterbrochen gewesene telegraphische Verbindung zwischen England, Java und Australien ist durch die Ausbesserung des beschädigten Kabels zwischen Singapore und Batavia wieder hergestellt.

Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau.

München, 20. September. Die auf den 28. d. festge⸗ gesetze Eröffnung des Landtages wird im Auftrage des Königs durch den Prinzen Luitpold erfolgen. Eine Thronrede wird bei dieser Veranlaffung gutem Vernehmen nach nicht ge⸗ halten werden.

Wien, 20. September. Graf Andrassin ist heute hierher zurückgekehrt. In Privatberichten werden die türkisch en Ver⸗ luste bei den jüngsten Gefechten in der Nähe von Trebinje als beträchtlich geschildert. Der rumänische Minister des Auswär⸗ tigen, Bosresco, ist auf der Durchreise hier angekommen.

Berlin, den 20. September.

Am Mittwoch, 22. M., Nachmittags 5 —7 Uhr, findet im Bürgersaal des Berliner Rathhauses die erste Generalversammlung des Berliner Hausfrauenvezeins nach den Ferien nur für Mitglieder statt. Tagesordnung: Bericht der Vorsitzenden über Fort— entwicklung des Vereins und des Centralbureauz Anträge, betreffend die Stellenvermittelung, die Waschmaschine, die Bäcker⸗ und Fleischer⸗ frage und gesellige Zufammenkünfte im Winter.

Gesellschaftsreise nach Rom und Neapel. Auf Wunsch einiger Theilnehmer arrangirt Riesels Reise⸗Comtoir, Ber- lin, O, Spittelmarkt 13, eine Gesellschaftsreise nach Italien durch dle Schweiz über den Rigi, St. Gotthard, die oberitalienischen Seen und Mailand, am 6. Oftober er., mit 10tägigem Aufenthalte in Rom und Neapel; das bezügliche Programm ist in diesen Tagen ausgegeben worden.

Gratz, 18. September. Der Kongreß der Naturferscher ist heute im Stadttheater unter zahlreicher Betheiligung von Fremden eröffnet worden. Nachdem Professor Rollet die Versammlung be⸗ arüßt, ergriff der Statthalter Freiherr v. Kübeck das Wort.

Derselbe bersicherte, daß die Regierung den wissenschaftlichen Bestre⸗

bungen und Forschungen das regste Interesse entgegenbringe: er be⸗ dauerte, daß die neuen Stätten der Wissenschaft, die Universität und die Technik noch unvollendet seien; er erwähnte, daß der Unterrichts- Minister es aufrichtig bedauere, wegen dringender Berufs— geschäfte der an ihn ergangenen Einladung nicht folgen zu können, und schloß, indem er Allen, die von nah und fern sich hier ver⸗ sammelt haben, im Namen Sr. Majestät des Kaisers und der Re⸗ gierung den herzlichsten Gruß entbietet. Hierauf sprachen der Bürger— meister und der Landeshauptmann im Namen der Stadt und des Landes. Nach einer kurzen Pause hielt Weyprecht einen Vortrag über arktische Expeditionen, deren wissenschaftliche Resultate bisher eringe waren und stellte eine neue österreichische Expedition in Aus⸗ i Nachmittags fand ein von Tausenden besuchtes Fest am Schloß berge statt.

Brüssel, 19. September. (W. T. B.) Der internatio⸗ nale medizinische Kongreß ist heute durch den König in Person mit einer Ansprache eröffnet worden. Zum Präsidenten wurde Vlemindx gewählt. Zu Ehren der zum Kongreß eingetroffenen aus⸗ wärtigen medizinischen Celebritäten sind mehrere Ehren-Präsidenten ernannt worden, darunter Professor v. Langenbeck für Deutschland, Siginund und Hebra für Oesterreich.

London, 14 September. Vor Kurzem hat eine Mittheilung die Runde gemacht, der zufolge in einem Haus in Tower Street, das Peter der Große einst bewohnte, ein von ihm gefertigter Schrank und Seitentisch endeckt worden sein joll. Db Peter der Große in dem bezeichneten Hause je gewohnt habe, ist mindestens sehr zweifelhaft, das aber steht fest, daß die gengunten Möbel erst por wenigen Jahren aus einem Trödierladen ihren Weg nach 74 Great Tower⸗-Street fanden und zu der in der London Gazette“ vom 6. Fe⸗ bruar 1698 gegebenen Beschreibung der von Peter dem Großen ge— fertigten Hausgeräthe nicht recht passen wollen.

New -- Nork, 18. September. (B. T. B) Die Stadt Gal— veston ist in Folge eines seit gestern herrschenden Unwetters zum Theil unter Wasser gesetzt worden.

Für die Lo kalisirung der Sinneswahrnehmungen im Gehirn tritt den Proceedings of the Royal Society“ zufolge neuerdings Hr. David Ferrier ein,. Derselbe will durch, seine ueueste Reihe von Experimenten an Affen, in welchen er einzelne vorher durch elektrische Reizung geprüfte Stellen des Gehirns durch . unwirksam machte, unter anderen Erscheinungen auch die

rte für die Centren der fünf Sinne wie folgt gefunden haben:

) Die Abtragung der „Stirngegenden“, welche auf elektrische Reizung nicht reagirten, ist ohne Wirkung auf das Empfindungs— vermögen oder die willkürliche Bewegung; sie veranlaßt jedoch eine aus esprochene Störung der Intelligenz und der Fähigkeit aufmerk⸗ samer Beobachtung.

2 Die Zerstörung der grauen Substanz der Windungen, welche die „Rolando 'sche Spalte“ begrenzen, veranlaßte Lähmung der will- kürlichen Bewegung der entgegengesetzten Seite des Körpers..

3) Zerstörung der „winkelförmigen Windung“ erzeugt Blindheit des entgegengesetzten Augez, während die anderen Empfindungen und willkürliche Bewegung unberührt bleiben. Diese Blindheit ist nur von zeitweiliger Dauer, vorausgesetzt, daß die winkelförmige Windung der anderen Seite unberührt bleibt. Wenn beide zerstoͤrt werden, i st der Verlust der Sinnegwahrnehmung total und dauernd.

4 Die Wirkung der elektrischen Reizung und die Resultate der Zerstörung der oheren 1Schläfenbein⸗, Keilbein -] temporo sphengidalen Windungen wiꝛist darauf bin, daß diese die Centren der Gehörs—⸗ empfindungen sind. (Die Wirkung ist eine gekreuzte)

I Zerstörung det Hippocampus Major“ und der „Hippocampus⸗ Windungen“ hebt die Gefühlsempfindung an der entgegengesetzten Seite auf.

6) Die Geruchsempfindung einer jeden Nasenhälfte hat ihr Cen- trum in dem „Subiculum des Ammonshornes“ oder der Spitze der „hackenförmigen“ Windung derselben Seite.

7) Die Geschmacksempfindung ist in einer dem Geruchs zentrum sehr nahe gelegenen Gegend lokalistrt und wird aufgehoben durch Zer⸗ störung des unteren Theils des Temporo⸗Sphenywidal ˖ Lappens*. (Die Wirkung ist eine gekreuzte.)

8s) Zerstörung der „Sehhügel“ veranlaßt vollständige Empfin⸗ dungslostgkeit der entgegengesetzten Seite des Körpers.

9) Abtragung der „Hinterhauptelappen' erzeugt keine Wirkung auf besondere Sinne oder auf die Kräfte der willkürlichen Bewegung; aber es folgt ihr ein Zustand von Depression und Verweigerung der Nahrung, die nicht erklärt werden kann durch die bloße Störung der Konstitution in Folge der Operation. Die Funktion dieser Lappen wird noch als unaufgeklart betrachtet; aber sie scheint in gewisser Be⸗ ziehung zu fiehen zu den Allgemeinempfindungen. Ihre Zerstöͤrung hebt die Geschlechtslust nicht auf. 21 ee.

10 Nach Entfernung sowohl der Stirn wie der Hinterhaupts⸗ Lappen behäl, ein Thier noch die Fähigkeiten der besonderen Sinne nnd willkürlicher Bewegung.“

Die Lübecker Zeitung“ enthält folgendes Eingesandt: Wie im vorigen Jahre, ist auch jetzt wieder von Stechfliegen berichtet worden, deren Stich bei einzelnen Personen sehr schlimme Folgen, zum Theil mit tödtlichem Ausgange gehabt hat. Dies veranlaßt mich, eine Entdeckung zu veröffentlichen, die vielleicht mit der Gefährlichkeit des Fliegenstiches in nahem Zusammenhange steht. Ich entdeckte nämlich im Sommer v. J. im Rüssel einer Stechfliege (8Stomoxr)s calöitrans) eine Anzahl lebender Würmer, welche bei leisem Druck auf den Rüssel aus demselben herverquollen. Dieselben hatten die Größe und den äußeren Bau der Trichinen, sind aber vom Hrn. Stabsarzt v. L. in R., welchem ich das Präparat zusandte, Filaria Stomexeos benannt worden. Dem genannten Herrn war es auch nach vielem Suchen gelungen, in einigen anderen Stechfliegen dieselben Geschöpfe aufzufinden. Sollte sich Jemand für diese Entdeckung näher inter⸗ essiten und das vorhandene Präparat zu sehen wünschen, so wird der⸗ selbe meine Adresse in der Expedition dieser Zeitung erhalten können.

In NewYork wird, wie die Londoner „Academy“ erfährt, ein Wochenblatt für norddeutsche Emigranten in platt⸗ deu tscher Sprache varöffentlicht, das den Titel ‚„Uns' Modersprok“ führt. Vom 6. bis 109. September wurde dort ein „Plattdütsches Volksfest“ gefeiert, zu dem vierzig verschiedene plattdeutsche Vereine aus allen Theilen Amerikas Vertreter sandten. Ein in Toledo, Ohio, angesiedelter Dentscher aus Rostock schreibt an den Redakteur des plattdeutschen Journals: Dat hett mi doch gar to sihr freut, dat wi in ung leiv Modersprok nu ok ein Zeitung in diesen Land hebben, un ick glöw, de einzigst in de ganze Welt... *

Theater.

Carl Gutzkows „Urbild des Tartüffe“ ging neu ein—⸗ studirt am Sonnabend im Königlichen Sch auspielhause in Scene und erzielte auch in der neuen Besetzung einen durchschlagenden Erfolg. Die beiden Darsteller, auf welche gewissermaßen als Mittel- Punkte sich alle Fäden der Handlung beziehen, der Präsident La Roguette ehen jenes Urbild des Tartüffe und Molisre fanden in den Herren Kahl? und Ludwig vortreffliche Interpreten; in der That war es zweifelhaft, wem von den beiden der besonders nach dem zweiten Akte und am Schluß der Vorstellung ausbrechende Beifall am meisten galt. Diesen Rollen zunächst ist das feine Spiel der Damen Frl. Keßler als Armande und Frl, Meyer als Maxelaine. der Herren Goritz Ludwig XIV.) und Dec (Polijei⸗Minister Lionne 6 erwähnen; doch darf es ganz allgemein ausgesprochen werden, da

eder Darsteller seinen Platz voll und würdig ausfüllte.

Friedrich Wilhelm städtisches Theater. Am Sonn ⸗˖ abend, den 18. September, zum ersten Male: „Cagliostro“, Operette in 3 Akten von F. Zell und Rich. Gene, Muslk von Jo= hann Strauß. Dieses letzte größere Werk des Wiener Tanzkom—- ponisten hat vom Carl Thegter daselbst seinen Weg über die Bühnen angetreten Das Libretto führt in bunten Bildern Scenen aus dem bewegten Leben des berüchtigten Magiers und Goldmachers vor und hält durch effektvolle Ueberraschungen den Zuschauer dauernd in Spannung. Die Musik verlengnete im Ganzen die Pariser Schablone keineswegs

2 er.

und ist auch im Einzelnen die Tanzlieder, eine Spezialität, in der

originell in der Erfindung; indessen ist dieselbe fleißiger und gediegener in der Faklur, als diejenige ihrer Vorbilder, wofür namentlich die sorgsamere und reichere Instrumentation und das Streben nach ton⸗ malerischer Charakterisirung Zeugniß ablegt. Uebrigens absorbirt der erste Akt mit, dem belebten Festtreiben auf der Tülkenschanze hei Wien und seinen mannichfachen Effekten dermaßen das. JInteresse, daß für die beiden letzten jede Steigerung desselben unmöglich wird. Jedoch sind diese mit einzelnen sehr ansprechen den Tanznummern ausgestattet, welche den Beifall herausforderten. Namentlich mußte ein Walzer, gesungen und getanzt von Frl. E. Schmidt (Fr. Adami, eine reiche Wittwe) und Hrn. Bollmann (Blasoni, Gebülfe Cagliostro's) auf Verlangen wiederholt werden. Neben diesen Hauptträgern der komischen Parthien ist Or. Swoboda (Graf Fodor), Der den leiden⸗ schaftlichen ungarischen Offizier vortrefflich auch im Dialekt und der äußeren Erscheinung darftellte, sowie Frl. Schirmer als Lorenza Fe—⸗ liciani zu nennen. Der Cagliostrꝰ wurde von Hin. Brandt impo⸗ nirend und mit Gewandtheit repräsentirt. Auch die anmuthige Leistung der kleinen Johanna Hiller, welche die durch übermäßigen Genuß des Verjüngungstrankes in die Kindheit zurückversetzte Fürstin Krackowaczfy darzustellen hatte, fand beifällige Anerkennung. Die Operette ist auf das Glänzendste mit neuen Dekorationen und kost⸗ baren Kostümen ausgestattet und wurde, namentlich auch im Zu⸗ sammenspiel, vorzüzlich aufgeführt. Das bis auf den letzten Platz besetzte Haus folgte dem Stück mit regstem Antheil.

Residen z Theater. Das Gastspiel vvn Emmerich Robert beginnt sicher am 1. Oktober er. Der genannte Künstler wird zuerst eine seiner Glanzrollen, den Sigismund in „Das Leben ein Traum“ vorführen und uns sodann mit einer bedeutenden Novität, dem Ver- nehmen nach von Adolf Wilbrandt, bekannt machen. Bis zum Eintreffen Roberts dürfte das treffliche Feuilletsche Schauspiel Eine vornehme Ehe“, in welchem Frl. Louise Western mit glücklich stem Erfolge die nach, Dresden zurückgekehrte Pauline Uirich ersetzt hat, das. Repertoir beherrschen und nur Freitag durch eine Wohlthätigkeits⸗Vorstellung und Sonnabend durch das Benefiz für Hrn. Keppler unterbrochen werden. In der. Wehl. thätigkeitsvorstellung werden, sofern es das Repertgir der Königlichen Schauspiele zuläßt, Hr. Theodor Döring und Fr. FriebBlumauer im zerbrochenen Krug“ und „die Dienstboten“, sodann Hr. Direktor Theodor Lebrun als Vetter! in dem gleichnamigen Lustspiel von Benedix mitwirken, während am erwähnten Benefizabend außer dem Lustspiel „Gleich und Gleich! das Schauspiel „Der Jude“ ven Cumberland mit Hrn. Keppler als „Schewa“ und Hrn. Pander als Meschores“ in Scene gehen.

Wolters dorff⸗Theater. Mit außerordentlichem Erfolge ging am Sonntag die neu einstudirte Posse „Die Bummler von Berlin“ in Scene. Andauernde Heiterkeit herrschte in dem trotz det beißen Wetters fast ausverkauften Hause, und wurde besonders Emil Thom as für seine eminente Leistung als Finger mit Beifall förm⸗ lich überschüttet, doch auch die Vertreter der anderen Hauptpartien, Frl. Weller und die Herren Junker, 6 und Hintze wurden viel⸗ fach ausgezeichnet. Die Posse wird sich sicher als ein zugkräftiges Repertoirstück erweisen.

Im Krolischen Theater erfreuen sich die Wiederholungen der Posse „Der stolze Heinrich“ einer sehr regen Theilnahme von Seite des Publikums. Namentlich die letzte Sonntags -Vorstellung war so überfüllt, daß das Haus nicht nur vollständig ausverkauft wurde, sondern auch noch eine bedeutende Menge Schaulustige, ohne Sitzplätze zu erhalten, wieder heimkehren mußten.

Im Nationaltheater begeht morgen Dr. Adolph Reich, der Verfasser zahlreicher dramatischer Arbeiten, sein 25 jähriges Schriftstellerjubi läum. Zur Darstellung gelangt bei dieser Gelegenheit des Jubilars Drama „Der Schwan von Avon“ oder . Shakespeares Rosen und Dornen, welches Stück bereits auf der Hofbühne von Mannheim zur Feier von Shakespeares 300jähri- gem Geburtstage aufgeführt wurde.

Am vergangenen Sonnabend gab der Organist Hr. Hirsch in der Nazargth kirche hierselbst ein Konzert e e, des dortigen Kirchenchor. Aus dem reichhaltigen Programm, an dessen wohlgelungener Ausführung sich die Damen Frl. Lo os und Münster und die Herren Julius Sturm, Lehmann, erster Hornist an der hiesigen Königlichen Hochschule, Wolff, erster Cellist der hiestgen Symphonie Kapelle, sowie der Organist an der St. Ma—= rienkirche hierselbst, Dtto Dienel, betheiligten, sind vornehmlich die Bachschen Fugen, gespielt vom Konzertgeber, sowie ein von Hrn. Otto Dienel komponirtes Terzett für Sopran, Alt und Tenor, welches auf besonderen Wunsch wiederholt wurde, zu erwähnen.

Redacteurr F. Preh m. Verlag der Expedition (Kesseh.

Drei Beilagen

Berlin:

Druck W. Elsner.

Strauß unübertroffen bleibt, ausgenommen nicht eben hervorragend

(einschließlich Börsen⸗ Beilage). ö

44 220.

Internationale Ausstellung in Brüssel emeine Reglement für die im nächsten Jahre in

Das allg üssel stattfindende, . dle Ausstellung für Gesundheitspflege und it erschienen. Für die inden sich empfehlen, igste ussicht, zu ne ammt⸗Comitẽs abzuwarten, vorbereltender Ausschuß durch Se. ; che oheit den Kronprinzen betraut worden ist. leichwohl erscheint es rathsam, r allgemeinen Kenntniß zu bringen, keller sich darauf vorbereiten können, Fomité in Funktion getreten sein wird,

mil einem Kongresse verbundene

uvörderst die,

3 Reglement lautet wie folgt: irg ne, Reglement für die Ausste

Titel 1. Allgemeine Bestimmung en, Art. 1. Zw eck. Es wird zu Brüffel im Jahre 1876 eine inter⸗ Gesundheitspflege und Rettungswesen er

Käÿonale Äusstellung für e ,, welcher alle Rationen eingeladen sind. Sie Pr der Belgier, dem Ehren Präsidium Grafen von rt. 2. Aus stellung z platz. . dafür Räumlichkeiten stattfinden. rt. 3. auer. den ö Oltober desselben Jahres F ffn werden. Art 4. Eintheilung in Klassen, Erzeugnisse oder Gegenstände zur welche sich der einen oder der anderen von gramms unmittelbar , . in . Stof ãhrli offe. . ährlsßes ßen de Stoffe. In Betreff der beläst werden besondere Maßregeln ergriffen, werden. Art. 5. Leitung. Die Äusstellung wird

Sr. Königlichen

geleitet

waltung der für die Ausstellung und den Kongreß gebildeten anonymen

Gesellschaft. Act. 6. Ländern können, behufs Leitung der besondere Delegationen gebildet werden. Ueberall, wo solche Delegationen in dieselben als offizielle und maßgebende Vermittler auswärtigen Ausstellern und der Verwaltung dienen, Vetreff der Zulassung und der Raumvertheilung. Art. J. Zu lassungg⸗ Diplom zum Nachweis dafür, daß gel er re, ist.

. eis⸗Jury. Die ausgestellten Gegenstände werden ö 3a begutachtet, deren Zusammen⸗ Befugnisse und Amtsverrichtungen den Gegenstand eines

von einer internationalen Preis · Jury

etzung, e hen Reglements bilden werden, Art. 5. Die Aemter eines mités, der Delegationen und renãmter. ) . Art. 15. Befreiung von Zollgebühren, der Augftellung soll als ein Entrepot gelten, Beobachtung der Zollvorschriften vorausgesetzt

öllen erfolgen soll.

Art. JJ. Sicherstellung bildung der Gegen stände. außer in Folge ausdrücklicher Ermächtigung

werden iter Genehmigung der Verwalt

und unter

Aus steller oder Die Insertio: lichen kurzen Notizen. Augsteller, welch weisungen über f können dies bewirken ; ,, Fassung dieser enehmigt sein. z Lr d können die Ausfteller

e denselben ergänzende Erklãrun

dire arg e ,. anken für solche, welche eine halbe Die Verwaltung kann nur für Aufnahme derjeni en und Zeichnungen in den Katalog einstehen, wel März i876 zugehen.

Die Anlagen werden in einer der nächsten Nummern zum Ab- druck kommen. * Red.

Rettungswesen ist

deutschen Aussteller wird es aus Zweckmãßigkeits⸗ wie verlautet, mende Konstituirung des deutschen mit dessen Bildung bekanntlich Kaiserliche und König⸗

das Reglement schon jetzt damit die deutschen Aus⸗ alsbald nachdem das ihre Anmeldung zu be⸗

viren, welche bis zum 31. Oktober d. J. erfolgen muß. 1

steht unter dem hohen Protektorate Sr. Majestät des Königs

landern und dem Patronate der Stadt Brüssel. ; . 9 Die Ausstellung wird im Park, in

Sie wird am 15. Juni eröffnet und gegen

Es können nur solche Ausstellung zugelassen werden, den zehn Klafsen des Pro⸗

e. Unbedingt ausgeschlossen sind alle ge⸗

Delegationen. In den verschiedenen auswärtigen ! Betheiligung ihrer Angehörigen,

Thätigkeit treten, werden

Diplom. Jeder Aussteller erhält ein ihm die Ehre der Zulassung zu

Mitglieds der Verwaltung, der Co⸗ der Jury sind saͤmmtlich unbesoldete

dergestalt, daß die ; Eingang und ang der auswärtigen Erzeugnisse unter vollständiger Befreiung von

egen widerrechtliche Nach: Lc ausgestellter Gegenstand darf unter irgendwelcher Form nachgezeichnet, abgebildet oder nachgebildet

früher erhaltene Prämien beizufügen wünschen, durch Zahlung von drei Franken für die Herabfetßung der Zusaͤtze muß von der Verwaltung

Zeichnungen, deren Holzstöcke sie zu liefern haben, in dem Kataloge veröffentlichen lassen, gegen eine Ge⸗ fuͤr solche, welche eine ganze, von halbe Druckseite einnehmen.

Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und K

—— —w— 88 3́i!

1876. Art. 14.

leger. Die Erzeugnisse ausgestellt. geben, welche den Absa Art. 15. Beihelfer.

internatio- derselben zu v

verzeichnen, in bal⸗

stellung. . . Art. 18. Kaufpreis. Bei den der Kaufpreis in Baar und womöglich kern g, ne,

Gegenstãände, wel Erfatz in Bereitschaft steht, konzession bewilligen. noch näher festgestellt werden. Käufern erst nach

lung. Art. I8. res Reglement wird die Ordnung Dasselbe wird die Agenten be eichnen, zu leisten und die Sicherheit Art. 19. Oberaufsicht. waltung wird bemüht sein, Hoheit des und die Behandlung der auggestellten digungen irgend welcher Art.

; . überläßt es den Ausftellern, für Versicherunghnahme auf

Art. 26. Befolgung der Vors

sich, den Vorschriften des allgemeinen stimmungen und Weisungen sich lung in der Folge etwa zu erla Art. 21. Zulassung. lle müssen der Verwaltung am Si Rue de la Pspinière Nr. 17 zu vember 1875 zugehen und mit aus zustellenden Erzeugnisse, lichen Raumes, nach Höhe abe des itel II. Besondere und. Art 22. Raum vertheilung in den Ausstellungsräumlichkeiten wir festgestellt nach den Angaben wird demnächft den letzteren vor Art. 23. Anweisung der

genden Stoffe

von der Ver⸗

zwischen den namentlich in

rt. 24. Platzmiethe. Die ihnen eingenommenen I) In den bedeckten, H 2) Unter

jeden Quadratmeter Bodenflã 3) In den nicht überdachten

Quadratmeter Ein Quadratmeter Bodenfläche

Meter Frontseite. Erjeugnisse,

Der Umkreis Rück ·

5h einnehmen. Bei Ueberschr

Erhöhung ; . bei der des Ausstellers erwaltung ernennt. Bruchtheile ußer nommener Quadratmeter wird für v Für die vereinzelt ausgestellten

Zahlung. Die Platzmiethe

Art. 25. Zu s Comités können zur angezeigt halten, je Mlethsépreise um einen

lag zu eckung ihrer

1. Beförderung.

gen oder Nach⸗ der Hin⸗

ihnen die belgische Regierung ein

Tarife um

sechs

en Nachweisun⸗

r für Gesundheitspflege und e ihr vor dem

TAdministration de 1a Socists

Adresse der Kollis. welche in lesbaren und deutlichen B Anlage C. (. d) erkennen läßt:

Berlin, Montag, den 20. September

Bezeichnung der Aus steller resp. der Ver⸗ 1 werden unter dem Namen d Auch ist gestattet, die Namen der Geschãftsleute anzu⸗

Die Aussteller werden aufgefordert, nãchst ihrem Namen oder ihrer Firma die Namen derjenigen welche in besonderem Maße der auggestellten Erzeugnisse beigetragen haben, se fei es in Betreff des Verfahrens oder der Erleichterung der Her⸗

Verkanf der ausgestellten Geng en stãn de. Für welche leicht wegzuschaffen sind und für welche sofortiger kann die Verwaltun Die Bedingungen dieser

anderen Gegenstände kömen frei verkauft, jedoch den Schluß der Ausstellung äberliefert werden.

Ordnung des inn eren r des inneren Dienstes feststellen.

er Aus stellung ; Verantwortlich ke die größte Sorgfalt auf die Bewahrung

übernimmt sedoch keinerlei Verantwortung fuͤr Verluste und Beschä⸗

ihrerseits und auf eigene Kosten ihre Erzeugnisse zu sorgen, für angezeigt halten, sich dieser Art der Garantie zu bedienen.

der Verwaltung. Alle Theilnehmer

zu unterwerfen, en haben wird.

sowie des dafür erf order und Oberfläche, nach Maß— Formulars B. (s. d. Anl) verbunden ] transitorische Bestimm ungen.

der Aussteller und der Delegationen und dem 1. Februar 1876 mitgetheilt.

Plätze richtet sich nach der Klasseneintheilung des Programms. A

Plätze als Miethspreis zu entrichten. geschlossenen und g T. fur jeden Quadratmeter Bodenfläche .

= Wandfläche = den Schutzdachern (Schuppen,

Lokalitãten

welche auf dem Boden stehen, aber an die Wand m , ind, bürfen die Oberfläche derselben nur bis zur Höhe von 1M.

der Taxe statt für den weiter eingenommenen Aus messung. ĩ . i wird durch einen vereidigten Geometer ausgeführt, welchen die

bleiben außer Berechnung. Ein zum Theil einge⸗

die Taxe für einen Quadratmeter zu entrichten. ; 5 N, Der Minimalbeitrag an Platzmiethe ist für jeden Aussteller auf Fres. 20 e

bung, zur andern Hälfte vor Eröffnung der zur Plabmiethe. besonderen Kosten, ste es für die Angehörigen ihres Landes, die obigen von 2 zu =, . , , . jeser Zuschlag wird ihnen von der Verwaltung erstattet werden. Dien 39 ] z Alle Kosten der Verpackung, sowie und Zurücksendung der Kollis haben Rechnung und Gefahr zu übernehmen. Transportkosten.

50 x. Es wird außerdem darauf Bedacht genommen werden, möglichst ausgedehnte , von den verschiedenen Transportunternehmern Belgiens und des ö ae e ö vin Hie e nch ltu er iengesellscha ür die inte r, n. . Rettungswesen zu Brüssel gerichtet werden.

nationale d Hygiène et de Sangetage à des Kolli muß eine Adresse tragen : 5 —⸗ . * i und im Fall eines Mange

zniglich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

des Ausstellers seineg Vertreters in ermitteln pflegen. ) die Personen zu zur Erhöhung des Werthes sei es als Erfinder,

ausgeftellten Gegenstãnden ist der gewöhnliche Ort des Ver⸗

eine Verkauftz⸗ onzession werden

denen Klassen.

Dienstes. Ein besonde⸗

Art. 30 welche den Ausstellern Beihülfe zu überwachen hab en. r d chkeit. Die Ver Die Eröffnun

Sachen zu verwenden; n.

erfolgen. ö r. 31.

Ils sie es , leeren Kisten.

chrüften und Anweisungen an der Ausstellung . Reglements, sowie allen Be⸗ ten K welche die Verwal⸗ Die jenigen, waltung , . rng af e der iengese a Cern ffei vor dem 1. Ro! Art. 32. genauer Bezeichnung der

sein.

und Zeichnungen. Auf stellun ohne jedoch eine

Die Vertheilung der Plätze d von der Verwaltung endgültig

Plätze. Die Anweisung der

Aussteller haben für die von

gedielten Hallen 8 Fres. ö.

Zeiten) für che w für jeden ist,

giebt nur Anspruch aul einen Art. 35.

eitung dieser Grenze . eine andraum.

Die Ausmeffung der der Auslagen 28,

nehmen.

oll angerechnet. Gegenstände ist zum Mindesten

älfte bei der Einschrei⸗ usstellung zahlbar. Die auswärtigen falls sie es für

1 achtung der

ellungen oder per wen.

die Aussteller auf ihre

Indessen bewilligt e Herabsetzung der gewöhnlichen

uslandes zu erwirken.

Alle Kollis . an die

us ftellung

n . 9) 1. B.:

anonyme de FExposition inter- .

uchstaben, nach dem f ; h bestimmen.

Die Namen und Vornamen, Wohnort des ng fe e, md betreffenden Falls Namen und Adresse rũssel;

Gattung der Erzeugnisse mit genauer Bezeichnung der Klasse, zu welcher sie 3) die Bezeichnung gehörenden Kollis, sowie Das Heimathsland mu Nationalfarben fahnengrtig kenntlich gemacht sein.

Eine gleiche Adresse ist unter dem Deckel oder in der Umhüllung jedes Kollis anzubringen. .

Art. 23. Frachtbrief. Jede Sendung muß begleitet sein von einem Frachtbriefe nach Formular D. (. die Anlagen), welcher angiebt 1) die einzelnen Gegenstände, 2) alle Bezeichnungen der Adresse der Zwel weitere Exemplare dieses . tung bor Empfangnahme der Kollis selbst zugegangen sein. Art 25. Scheidung der Erzeugnisse nach

Innern des Ausste Deamten vorgenommen werden.

Zur Vermeidung jeder Ueberhäufung und Verwirrung wird das Auspacken der Kollis allmählich je nach der Zeit ihres Eingangs

Ersffnung der Kollis. Die Aussteller haben entweder selbst, oder durch ihre gehörig legitimirten Bevollmächttigten für die Empfangnahme der Kollis, die Anerkennung ihres Inhaltes und für die Unterbringung der leeren Kisten zu sorgen. ;

welche hierzu außer Stande im Voraus davon benachrichtigen, und mit möglichster Sorgfalt, jedoch auf Kosten und Gefahr der Betheiligten diese verschiedenen Verrichtungen vornehmen läßt. Aufst el lun g. Einschluß der besonderen Herrichtungen, Ständer, Schränke ꝛc. Apparate sind Sache der Au dder durch ihre Bevollmächtigten zu sorgen haben nach Maßgabe der Vorschriften der Verwaltung ünd nach den von ihr genehmigten Plänen

erantwortung zu ubernehmen ligten die Aufstellung nicht besorgt haben, dieselbe ex ofticio dann be⸗ wirken, wenn keine lagen damit verbunden Art. 33. Sicherstellung der Verwaltung. Zur Deckung ihrer Auslagen kann die Verwaltung jederzeit, wenn sie sich durch den Werth der ausgestellten Erzeugnisse nicht hinlänglich gesichert glaubt, die vorgängige Einsendun Art. 34. Verpfli Stelle zu belassen. . ; . nahme derjenigen, für welche eine Verkaufkonzession ertheilt worden können vor Schluß der Ausstellung nur auf Grand einer beson⸗ 6. deren Ermächtigung Seitens der Verwaltung zurückgenommen werden. usgangsschein. : dem Ausstellungslokal kann nur erfolgen gegen Abgabe eines von dem delegirten Administrator ausgestellten Ausgangsscheins (Bon de sortie), wodurch bezeugt ist, da dindli keiten gegen die Allien gesellschaft nachgekommen sind, namentlich hin⸗ sichtlich der Platzmiethe, betreffenden

iederver packung. Nach Schluß der Ausstellung

Art. 36. W ; e können die Augsteller die Wiederverpackung ihrer Erzeugnisse vor—=

, ,, 966

muß jedes Kolli eine der Nummern 7 2 es jederzeit möglich ist, sofort die n, . der Sendung fest⸗

1878.

oder die Firma, sowie den

gehören; .

der Anzahl der zu ein und derselben Sendung die Nummer jedes einzelnen.) ; in einer Ecke der Adresse durch die

welche * 2 jedes Kolli bilden; ollis. Frachtbriefes müssen der Verwal⸗

verschie⸗

Zur Vereinfachung der Autpackung und Auf⸗

stellung müssen die zu verschiedenen Klassen gehörigen Erzeugnisse in getrennte Kollis verpackt sein.

Empfangnahme der Kollis. stellung bestimmten Gegenstände mussen an Ort und Stelle franko eingehen, und zwar vor dem i

Alle für die Aus⸗

1. Mai 1876. der vom Ausland eingetroffenen Kisten wird im

ungslokals und in Gegenwart der belgischen Zoll⸗

Unterbringung der

sind, müssen die Ver⸗ damit diese von sich aus

Die Aufstellung der Erzeugnisse, mit

als da find Tische, Etageren, sowie die Vorrichtungen für den Aufbau der Aussteller, welche dafür entweder in Person

ex officio. Indessen kann die Verwaltung falls die Bethei⸗

3 Schwierigkeiten oder beträchtliche Aug ind.

einer Provision verlangen. tung, die Erzeugnisse an Ort und Die ausgestellten Gegenstände, mit Aus⸗

Die Entfernung eines Kollis aus

die Betheiligten allen Verbindlich- alles der Verkaufskonzessionen,

Die Verwaltung kann er officio die Wiederverpackung im Namen sowie auf Kosten und Gefahr Derjenigen anordnen, Vornahme derfelben verhindert sein oder solche bis zum 1. November LI76 nicht bewirkt haben sollten.

Art. 37. Rücksendung. u .

erfolgen nach Maßgabe der Einsendungsausweise und unter Begb⸗ Zolltörmlichkeiten. Art. 35. Zurückgelassene, resp, ; en stãnde. Alle ausgestellten Gegenstände, Auf⸗ ollis, welche nach dem ober von den Eigenthümern absichtlich preisgegeben sein ollten, werden zum Besten der Aktiengesellschaft verkauft.

Der Verwaltungsrath der Aktiengesellschaft:

welche an der Die Rücksendung der Kollis wird

absichtlich preis⸗

31. Dezember 1876 zurück⸗

General · Lieutenant Renard, Präsident. A. Warocqus, Vize ⸗Präsident.

Ch. Evrard, delegirter Administrator. G. Monteftore · Levi, Administrator. M. Urban, Administrator.

Der General ˖ Sekretãr: A. Mercier.

bei einer Sendung, welche aus sechs Kollis besteht,

2

führen, sodaß

8 dag fehlende Kolli zu

33 erate für den Deutschen Reicht a. Kgl. Preuß. Staatg · Anzeiger, das Central Handelsregifter und das poftblatt nim mt ani die Inseraten⸗ Expedition der Neutschen Reichs · Anzeigers aud M öniglich Nreußischen Kgtaats · Anjeigera: Berlin, 8. W. Milhelm⸗ Straße Mr. B.

1. Steckbriefe und Untersuchungs Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen a. dergl . 3. Verksafe, Verpachtungen, Submissionen sto. 4. Verloosang, Amortisation, Zinszahlung 1 a. g. V. Ven öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken and Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

J. Literarische Anzeigen.

8. Theater Anzeigen. In der Börsen-

9. Familien- Nachrichten. beilago. *

34 erate nehmen an: die autoristrte Annoneen· Expedition von gtudolf Moffe in Berlin, Breslau Chemmit Caln, Dres den, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a. S. Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Pras, Straß burg i. C. Stuttgart, Wien, Zurich und deren Agenten sawie alle ubrigen größeren Annoncen⸗-Bnreans

2

Steckbrief und Untersuchungs⸗ Sachen. Steckbriefs Erledigung. Der von mir unter dem 2. März d. J. hinter die unverehelichte Alwine Fiohr aug Hritzwalk erlasfene Steckbrief ist erledigt. Perleberg, den 1J. September 1875. Der Staatsanwalt.

fr346]! m Namen des gKrönigs. In der untersuchun g t che .

er den Redacteur des Dziennik , . Sta⸗ niszlans v. Bronikowski von hier,

ber 1875, an welcher folgende Richter Theil genom⸗ men haben; ; 1) der Kreiggerichts Rath v. Potworowgki, als D Ter be gericht Rath Schmidt, ekt Ra idt, de ,. Beisitzer,

,, auf Grund der unter Zuziehung . 1) des Staatzanwaltsgehülfen Assessor Heine⸗ mann, Y) des Gerichtzschreibers Aktuar Jasielski, 3) des Dolmetschers Rychlicki erfolgten öffentlichen mündlichen Verhandlung

at das Königliche Kreisgericht zu Posen, Avtheilung j Cie ahn. in feiner Sitzung vom 4 Septem⸗

. für Recht erkannt: ; daß der Angeklagte, Redacteur des Dziennik

pozngntki⸗ Stanislaus v. Bronikowẽki von hier, der Beleidigung Sr. Masestãt des Deutschen Kai⸗ . und Könlgs von Preußen und Sr. Durch aucht des Deutschen Reichskanzlers Fürsten Bis marc durch die Presse schuldig und dafür unter Koftenlast mit drei Mongten Gefängniß zu be⸗ strafen und dem Fürsten Bismarck das Recht zu⸗ zusprechen, die , des Angeklagten in⸗ nerhalb 4 Wochen nach Emp 99 des rechtskrãfti⸗ gen Erkenntnisses im Dzhiennil poznangki“ und hem „Staatz. Anzeiger: zu Berlin auf Kosten des Angeklagten ein Mal bekannt zu machen und der in der Nummer 157 des. ziennik poꝛnanski⸗ S. 3 Sp. 3 enthaltene, mit den Worten: L sto-

liey miliardoõnm . überschriebene Artikel in allen vorgefundenen und noch vorzufindenden Exemplaren, owie die dazu ee . Platten und Formen un⸗ rauchbar zu machen. * Von Rechts Wegen. Vorstehendes Erkenntniß hat die Rechtskraft be—⸗

schritten. ; Urkundlich unter Siegel und Unterschrift ausge⸗ tigt. ter ge., den 15. Seh ef 1875. Königliches Kreis gericht.

Abtheilung für Strafsachen. Groß.