e abschließt, wurde die Niedersetzung einer aus 5 Mit⸗ bestehenden Kommission beschlossen, welche auch den die ständische Versicherungsanstalt pro 1876 prüfen und begutachten soll.
Bayern. Pfretzschner ist am ver leiden befallen worden, doch befindet si auf dem Wege der B
— T. Oktober. gehabten Sitzun nister beiwohnten, zur Verlesung. Ministeriu erklärt ha
egen die Kruppschen Kanonen sich wie 5: 2 stellt. Unendlich ßer war der Unterschied bei dem hierauf stattgefundenen Ver⸗ gleichsschießen zwischen den neuen Stahlbronzerohren und den bisherigen normalen Bronzerohren, was die Wirkung ihrer Es wurden auf 3000 Schritt Distanz mit 40 Ringhohlgeschossen und 40 normalen Hohlgeschossen zur Dar⸗ stellung des Unterschiedes in der Trefffähigkeit und Wirkung beider Geschützgattungen auf hintereinander
Der Minister von Schüsse betrifft,
gangenen Sonnabend von einem Hals⸗ ch derselbe bereits wieder
München, 6. Oktober.
20 Meter befindliche Scheibenplanken Ringgeschosse ersten Planke in 55 Rotten 1016, in der zweiten Planke in Rotten 1006 und in der dritten Planke in 57 Rotten 644, im was per Schuß 16 Treffern entspricht, während die normalen Bronzekanonen auf der ersten Planke in 12 Rotten 12 Treffer, in der zweiten Planke in 29 Rotten 72 Treffer, in der dritten Planke in 33 Rotten 84, im Ganzen 168 Treffer machten, was per Schuß 6 Treffern entspricht. Es hätte hierauf noch auf 5000 Schritt Distanz mit der nämlichen Ge⸗ schützzahl und Gattung ein Vergleichsschießen stattfinden sollen, es wurden indessen nur einzelne Schüsse aus den neuen Ge⸗ schützen abgegeben, um deren Trefffähigkeit auch auf diese weite Distanz zu beweisen.
— J. Oktober.
W. T. B.) In der heute Vormittag statt⸗ g des Adreßaus schusses, welcher die Mi⸗ gelangte die vom Abg. Jörg entworfene Adresse Vor der Verlesung erklärte Jörg, das ganze weil es sich selbst für solidarisch be und weil es einen seiner Mitglieder (den Justiz⸗ Minister v. Fäustle) von der liberalen Partei h Der Adreßentwurf enthält die Regierung,
m müsse abdanken, Ganzen 2666 Treffer,
abe in die Kam⸗ mer wählen lassen. sten Angriffe Eintheilung der Wahlkreise und wegen der von der Re⸗ gierung befolgten deutschen Politik, und schließt mit der Aufforderung an den König, storbene König Max sagen: Volke“ und möge demgemäß das Ministerium entlassen. Diskussion über den Entwurf fand nicht statt, sondern nur eine Debatte über Anberaumung der nächsten Ausschußsitzung, welche eute Nachmittag anberaumt wissen wollte, während falls klerikal) dieselbe auf morgen Nachmittag 4 Uhr
Nach heftigen Debatten, besonders zwi⸗ uffenberg, wurde der Haucksche Antrag mit die 2 Stimmen von Jörg und Ratzinger en. Einer Aeußerung des Abgeordneten Schauß gegen⸗ kte Jörg noch, er allein, nicht aber seine Partei, habe bisher von dem Adreßentwurf Kenntniß gehabt.
Sachsen. Dresden, J. Oktober. heute Vormittag von Wien in der Königlichen Villa zu Strehlen eingetroffen. /
namentlich
„Ich will Frieden haben mit meinem
; (W. T. B.) Die Reichs rathsdeleg a⸗ tion hat das Budget für das Auswärtige Amt unverändert angenommen, nachdem Graf Andrassy auf an ihn gerichtete An⸗ fragen sowohl betreffs der Vorlage eines Rothbuchs, wie be⸗ züglich der auswärtigen Politik Erklärungen abgegeben hatte, welche im Wesenlichen mit seinen Erklärungen in den Aus⸗ Der Minister des Auswärtigen verlieh bei dieser Veranlassung seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß die zwischen den beiden Theilen der Monarchie schwebende handels⸗ ,, Frage eine für alle Faktoren befriedigende Lösung fin⸗ en werde.
Niederlande. Der Papst hat unter dem Datum des 25. August wiederum ein neues Exkommunikationsdekret gegen die jan senistischen Bischöfe, namentlich gegen den Erzbischof Heykamp von Utrecht und den Hischof Rinkel von Harlem, erlassen, worin dieselben in gewöhnter Weise ver⸗ dammt werden. dasselbe. Die Bischöfe der sogenannten jansenistischen Kirche in den Niederlanden den Brauch,
Jörg auf h Hauck (gleich anzusetzen beantragte. schen Jörg und Sta 13 Stimmen gegen angenomm über bemer
schüssen übereinstimmen.
Der König
Darmstadt, 6. Oktober. Saale der Ersten Kammer die Einweisun die von der Regierung ernannte Einweisungs⸗Kommission statt. Als erster Präsiden ist von Seiten des Großherzogs der frühere erste Präsident Gra ernannt worden. eines zweiten Präsidenten wurde der frühere Schenck zu Schweinsberg, wiedergewählt. zu Isenburg und Büdingen und Geheime Rath Willich, gen, von Pöllnitz, aus der Urne hervor. wurden die Ausschüsse gewählt.
J. Oltober.
Heute fand in dem g der letzteren durch
ultramontane veröffentlicht
f Earl von Schlitz, gen. von Görtz, wieder Bei der auf die Einweisung folgenden Wahl zweite Präsident,
Als Schrift⸗
ihre Wahl dem heiligen Vater worauf ihnen dann ein Bannfluch zur Antwort wird. So ist es denn auch dem vor einiger Zeit erwählten Erzbischof Heykamp
zu melden,
führer gingen Fürst
Großbritannien und Irland. Der Prinz von Wales tritt am 11. d. seine Reise nach Indien an. Zunächst begiebt er sich über Dover und Calais nach Paris, wo er bis zum 13. Abends verweilt. er über Macon und Modena weiter nach Turin und von da nach Brindist, woselbst am 16. ds. die Einschiffung an Bord des Am 18. trifft der Prinz in Athen zu einem Besuche des Königs von Griechenland, seines Schwa⸗ gers, ein, und am 20 schifft er sich wieder ein, um durch den Suezkanal über Port Said und Aden nach Bomban zu segeln. Gegen Ende März kehrt Se. Königliche Hoheit nach England zurück. Die Prinzesfin von Wales wird während der Ab⸗ wesenheit ihres Gemahls ihre Eltern in Kopenhagen besuchen.
— Das Parlamentsmitglied für Huddersfield, Leatham, drückte gestern in einer vor feinen Wählern gehaltenen Rede die Meinung aus, daß Gladstoneè! in Kurzem wieder aus sei⸗ nem Stillleben heraustreten werde, um das politische Werk einer Trennung von Kirche und Staat zu vollenden.
Wie das „Reutersche Bureau“ meldet, hat die birmanische Regierung bedingungslos darein gewilligt, daß, falls eine neue Expedition nach gün⸗ Nan nothwendig werden sollte, britische Truppen derseilben auf dem Durchmarsche durch Birma das Geleite geben dürfen. (W. T. B.) Die „Times“ bespricht den Beschluß der türkischen Regierung, betreffend die Coupon⸗ einlösung, und hebt hervor, daß dieser Schritt der Türkei Zeit zur Regulirung ihrer Finanzen gewähre. Der Erfolg dieser Maßregel hänge von einer Verminderung der Ausgaben und einer Entwickelung der Hülfsquellen der Türkei ab.
Liverpool, 8. Oktober.
London, 6. Oktober.
(W. T. B.) Bei der Eröffnung des Landtags durch den Minister Hofmann kündigte derselbe in seiner Eröffnungsrede betreffend die Einführung einer Kapitalsteuer und die H Aktiengesellschaften zur Einkommensteuer, an.
etzentwurf, betreffend die Besteuerung des Weines, Das vorgelegte Budget für das Jahr 1876 Ueberschuß von 608,664 M6 ab. Innerhalb der nächsten Finanzperiode ist die Errichtung einer landwirth⸗ schaftlichen Müttelschule, einer. Baugewerbeschule und eine Er⸗ höhung der Gehalte der Volksschuliehrer in Aussicht genommen, und sind die bezüglichen Gesetzentwürfe bereits ausgearbeitet.
Dessau, 6. Oktober.
die Vorlegung eines Gesetzentwurfs, Dann geht ziehung der solle ein Ges eingebracht werden schließt mit einem
Dampfers „Serapis“ erfolgt.
Anhalt. Die Her zogliche Fa⸗ milie weilt noch auf Schloß Ballenstedt am Harze und gedenkt dem 20. d. M. nicht nach Dessau zurückzukehren. Die von Altenburg, der Erbprinz und die Erbprinzessin dershausen haben sich ebenfalls nach Ballenstedt begeben. — Nachdem der Herzog „als eine Anerkennung und Belohnung esonderer Leistungen im Gebiete der Wissen⸗ 30. Juli 1875
19. Septbr. 1875 den gestiftet und denselben dem n Albrecht des Bären affilürt“,
auch vor
— J. Oktober. (W. T. B.)
ausgezeichneter und b schaft und Kunst“ laut Beschlußnahme vom
„einen besonderen Verdienst⸗Or Herzoglich anhaltischen Haus⸗Orde auch den hiernach abgeänderten Ordensstatuten die Höchstt ilt hat, werden diese‚Erneueten Statuten des ch anhaltischen Haus⸗Ordens Albrecht des „Gef. Samml.“ zur öffentlichen Kenntniß
— 8. Oktober.
gung erthe Herzogli Bären“ durch die
Der Orden besteht aus drei Graden, kreuzen, Commandeurs erster und zweiter Klasse und Rittern erster und zweiter Klasse, aus der mit demselben in Verbindung ebrachten goldenen und silbernen Verdienst⸗Medaille, sowie aus em erwähnten Verdienst⸗Orden für Wissenschaft und Kunst.
(W. T. B.) Bei dem gestrigen Lordmayors⸗Banket hielt der Staatssekretär des Aeußern, Sarl of Derby, eine Rede, in welcher er die gegenwärtige Der Redner hob hervor, daß das Hauptinteresse Englands in der Aufrechterhaltung des Friedens bestehe, und daß die in dieser Hinsicht gegebenen Rathschläge Englands als aufrichtig gemeinte überall gern entgegen genom⸗ Was die Herzegowina⸗Angelegenheit angehe, so würden die in dieser Beziehung herrschenden Schwierigkeiten sehr Keine der Maͤchte denke daran, die Insurgenten zu unterstützen; es würde sehr wenig politisch sein, wollte man der Herzegowina vollkommene Autonomie zugestehen; eine radikale Heilung der vorhandenen Uebelstände sei wenig wahrscheinlich, gegenwärtige Mißstimmung mildern, wenn die Pforte sich zu zweckmäßigen Reformen verstehe. Aus China lägen keine weiteren Nachrichten vor, aber Jedermann müsse sich gegen einen Krieg mit Ching erklären, so lange der⸗ selbe mit Ehren vermieden werden könne, da England nicht wünschen könne, noch „einen weiteren kranken Mann“ unter⸗ Man müsse aber auf der Erfüllung gerech⸗ er Forderungen bestehen und dürfe eine Pflicht nicht umgehen, weil sie unangenehm sei. Der einzige Zweck der Verbindungen mit Ehina sei die Entwickelung des Handels; wenn augenblickliche Mißverständnisse Beunruhigungen hervor⸗ tten, so sei dies nicht die Schuld Englands. Derby Schluß der Rede mit, daß der Erlaß der Admi⸗ betreffend die Auslieferung flüchtiger auf briti⸗ n befindlicher Sklaven, aufgehoben worden ie öffentliche Meinung über eine Frage, die eine fo sorgfältige Behandlung verlange, nicht aufregen wolle.
Frankreich. Paris, 6. Oktober. (Köln. Ztg.) Im nãchsten Ministerrathe wird über die Instruktionen berathen werden, welche die Präfekten betreffs der Senats⸗ und Kammer⸗ ch soll darin die Haltung zur Regierung bei der Diskusstion vill. Buffet ist dafür, s vor der Hand in den er dies für unumgänglich
nämlich aus Groß⸗
politische Lage erörterte.
Oesterreich⸗ ungarn. Wien, 6. Oktober. Die Kaiserin men würden.
ist heute früh nach einer beinahe neunwöchentlichen Abwesenheit von Wien und Desterreich im erfreulichsten Wohlergehen in Wien angekommen. Die Ankunft Ihrer Majestät erfolgte mit dem Courierzuge der Westbahn in Penzing, wo Allerhöchstdie⸗ selbe von dem Kaiser und dem Kronprinzen Rudolf erwartet wurde. Mit demselben Zuge traf auch der Prinz Ludwig von Bayern ein.
— Der König von Sachsen hat heute den Minister⸗ Präsidenten Prinzen Adolf Auersperg empfangen, und besich⸗ te dann die Ausstellung der kunstgewerblichen Fachschule, die ulausstellung der Kunstgewerbeschule, sowie die Ausstellun⸗ oͤsterreichischen Kunstvereines und im Künstlerhause.
— Die Königin⸗Wittwe von Sachsen ist am 4 d. M. von Meran in Innsbruck angekommen und am 5. d. M. von dort nach München abgereist.
— Der Herzog von Sachsen⸗Altenburg ist am 4. d. M. in Innsbruck angekommen und am 5. d. M. über nach Dresden weiter gereist.
Das artilleristische Probeschießen aus den neuen Geschützen vor den Delegationen fand gestern um 8 Uhr früh vor 90 Delegirten bei Felixdorf statt. chießen erfolgte zuerst mit 20 Schüssen (blind adjustirte ); hierauf wurden je 10 scharf adjustirte, doppel⸗ higeschosse und scharf, adjustirte Ninghohlgeschosse ie Besichtigung der Scheiben ergab, wie die, Wien, 3.“
sten der Stahl⸗
übertrieben.
doch könne
stützen zu müssen. ter und maßvoll
gerufen hãͤ theilte am
schen Kriegsschi
Vergleichss Sohlgeschosse wandige H verfeuert. D mittheilt, ein höchst befriedigendes Resultat zu Gun Die Distanz war 2000 Schritte. Bei 60 Rotten Planke 46 Rotten und 340 und 132 Treffer; die dritte Das Endresultat ergab bei pschen Kanone 9 Haupt⸗ ere Präziston bei der Nach einem in Zelten ser⸗ ritte fort⸗
wahlen erhalten sollen. Au Sprache kommen, welche die
über das Gemeindegesetz einhalten daß die Ernennung der Maire Händen der Regierung bleibt, weil nothwendig erachtet, damit die Wahlen nicht in anti⸗
fekten erhielten von Buffet Befehl, bei den en Festen keine Reden mehr zu halten.
egannen im erzbischöflichen Palgst von Paris lungen der Erzbischöfe und Bischöfe, unter
bronzekanonen. auf je einer Planke erwies die erste Treffer; die zweite Planke 47 Rotten Planke 38 Rotten und 68 Treffer. der Stahlbronzekanone 19, bei der Kru „wonach sich also eine Uchatius⸗Kanone herausstellte, virten Dejeuner wurden die Versuche auf 3000 S esetzt. Es konnte schon bei der dritten Planke konstatirt wer⸗ en, daß das Verhältniß der Trefferanzahl der Uchatius⸗Keanonen
Sinne ausfallen. — Die Prã landwirthschaftli
Ver samm
deren Leitung die katholische Universität von Paris ge⸗ bildet werden soll. Die Arbeiten im ehemaligen Karmeliten⸗ kloster, wohin die Universität kommen soll, sind beinahe beendet.
Spanien. Madrid, 3. Oktober. Bei der am 1. Oktober erfolgten Eröffnung der Madrider Universität hat König Alfons eine Rede gehalten, in welcher er u. A. sagte: „Ich erkenne an, daß die gegenwärtigen Verhältnisse schwierige ind; ich wünsche lebhaft, die Entwickelung des Unterrichts zu begünstigen und für große Unternehmungen thätig zu sein, von denen die schönste ist, das Volk sittlich zu heben und zu bilden. Es ist schmerzlich für mich, der ich weder direkt noch indirekt zu dem Bürgerkriege Veranlaffung gegeben habe, zu sehen, daß der⸗ selbe trotz meiner Anstrengungen noch nicht beendigt ist. Mein schönster Traum würde der sein, daß die Geschichte eines Tages niederschriebe, wenn das gegenwärtige Spanien auch nicht den Gipfel feiner früheren Größe erreichte, so hat es sich wenigstens unter den eivilisirten Nationen Europas einen wohlverdienten Platz zu erobern gewußt.“
— 6. Oktober. (W. T. B.) Wie der „Tiempo“ meldet, hätten die Carlisten einige Bomben nach Pampelona . Das Bombardement sei indessen erfolglos ge⸗
ieben.
— 7. Oktober. (W. T. B.) Das zur Unter suchung der Vorgänge bei der Niederlage von Lacar (am 3. Fe⸗ bruar d. J.) niedergesetzte Kriegsgericht hat von den unter An⸗ klage gesteliten Offizieren den Brigade⸗General Barges freige⸗ sprochen, den General Viergeol dagegen zum Verluste seines Grades und eine Anzahl anderer Offiziere zu Festungsstrafen von verschiedener Dauer verurtheilt. — General Valmase da, Ober⸗Kommandant auf Cuba, hat, dem Vernehmen nach, seine Demission nachgesucht.
Italien. Rom, J. Oktober. (W. T. B) Der Pap st hat heute den General Agar Pascha, einen Ab gesandten des Schahs von Persien, in feierlicher Audienz empfan⸗ gen. Derselbe überreichte dem Papst ein eigenhändiges Schrei⸗ ben des Schahs und theilte gleichzeitig mit, daß der Schah die Geschenke des Papstes gern entgegengenommen hätte und seinen Behörden anbefohlen habe, den Katholiken in Persien die freie Ausübung ihrer Religion zu gestatten.
Matland, 8. Oktober. (W. T. B.) Der hiesige Ge⸗ meinderath hat einstimmig folgende Tagesordnung angenom⸗ men: „Der Gemeinderath schätzt sich glücklich daß der erste Deutsche Kaiser nach Mailand kommt, um dort dem ersten Könige Italiens, Victor Emanuel, die Hand zu drücken, und . den Syndikus, diesen Gefühlen Ausdruck zu ver⸗ leihen.
Türkei. Konstantinopel, 8. Oktober. (W. T. B.) Das Journal „Basstret“ veröffentlicht folgende offizielle Rote: Es ist bekannt, daß der Staatsvoranschlag ein Defizit von über 5 Millionen aufweist. Zur regelmäßigen Couponszahlung pflegte die Regierung neue . aufzunehmen und so eine Schuld durch Kontrahirung neuer zu tilgen. Dieses Auskunftsmittel ergab eine Zunahme des Defizits und eine Abnahme des Vertrauens bei; den Besitzern der türkischen Schuldtitel; Beweis hierfür ist die täglich konstante Entwerthung der Schuldtitel. Die Regierung hat da⸗ her beschlossen, von heute (6. Oktober) ab folgende Maß⸗ nahmen durchzuführen: Die Einnahmen aus dem Verkauf von Tabak und Salz, aus den Tributen und, wenn nöthig, ein Theil der Einnahmen aus der Hammelsteuer sind, ohne daß die, von der Kaiserlichen Bank er⸗ worbenen Rechte beeinträchtigt werden, in besonders bezeichnete Kassen einzuzahlen; ferner werden 5 Jahre hindurch die Zinsen der ottomanischen Schuldtitel zur Hälfte in Baar, zur Hälfte in Obligationen bezahlt werden, welche in 5 Jahren rückzahlbar sind und zu 5 pCt. verzinst werden. Nach Ablauf von 5 Jahren werden die Coupons wieder regelmäßig, wie früher, eingelöst werden.
Ragusa, J. Oktober. (W. T. B.) Nach hier vorliegenden Nachrichten ist es den Türken gelungen, Zu b zi ohne weiteren Kampf zu verproviantir en.
Mo star, 6. Oktober. (W. T. B.) Server Pa scha hat auf Grund des jüngst in Konstantinopel publizirten Kai⸗ serlichen Irade eine Proklamation erlassen, in welcher die Herabsetzung des Zehnten um k versprochen wird und andere Reformen in Aussicht gestellt werden.
— J. Oktober. (W. T. B.) Server Pascha hat im Anschluß an seine jüngste Proklamation, beireffend, die Ein⸗ führung von Reformen, eine weitere Verfügung erlassen, in welcher er die Zulassung der slavischen neben der türkischen als Amtssprache, sowie die Einführung einer geheimen Kontrol⸗ behörde verheißt.
Amerika. Quito, 26. August. (Köln. Ztg.) Nach der durch die Ermordung des Präsidenten hervorgerufenen gewaltigen Aufregung ist wieder eine vollständige Ruhe eingetreten. Der Vize⸗Präsident Leon hat die Republik in Belag erungszu tand erklärt und einen Aufruf an die Bevölkerung und das Heer ins⸗ besondere erlassen, kräftig zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung beizutragen. Am 12. August ward der Kongreß er⸗ öffnet; die Botschaft befaßt sich größtentheils mit dem Ende Gar⸗ cia Moreno's und schließt mit der Mittheilung, daß in möglichst kurzer Frist Neuwahlen sollen angeordnet werden. Bereits wer⸗ den vier Bewerber um die Präsidentschaft genannt: Antonio Flores, Gesandter in Washington, Gomez de la Torre in Quito, Bondero in Cuenca und Piedrahita, Gesandter in Lima.
Nr. 38 des Justiz⸗Ministerial-Blatts für die Preußische Gesetzgebung und Rechtepflege, herausgegeben im Bureau des Justiz⸗Ministeriums, enthält folgendes Erkenntniß des Königlichen Sber-⸗Fribunais vom 4. Mai 1875: Die approahatio pro cum enthält die bedingt e n n Uebertragung eines geistlichen Amts, und ist deshalb nach Maßgabe des Gesetzes vom 11. Mai 1875 §. 22 strafbar.
Statistische Nachrichten. Die am 1. Dezember d. J. stattfindende Volkszählung wird 6 360 050 Zählern ausgeführt werden. Davon kommen auf Berlin allein 9000.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Ueber die aus Nordenskjölds Entdeckungsreise zur Küste von Sibirien hervorgegangenen wichtigen Resultate be- richtet die ‚„Wes Itg.“ vorläufig Folgendes; Während im vorigen Herbst die zurückkehrende österreichische Expedition uns die Kunde von Fer Entdeckung eines neuen Polarlandes brachte, sind die jüngst vom Nordcap eingegangenen Nachrichten über den Verlauf der dies sahrigen
dition kaum minder interessant. Dem Professor lcher schon fünf Expeditionen in die Polarregion geglückt, von Norwegen aus zu Schiffe durch das Mündung eines der großen sibirischen Ströme, des Das kleine, am 8. Juni von Tromsöe aus— ahrzeug war also glücklicher, als der Tegett⸗ Eismeer im Norden von Sibirien durchdringen der schwierigen Eisverhältnisse Novaja⸗Semlia
Die Versuche, von einem europäischen e noch etwas weiter östlich gelegene Mündung des Ob zu uerdings von einem Engländer gemacht. Jetzt hat der en Jenesey in einem Fahrzeuge wirklich die Fahrt Nordenskjölds die von gegenüber behauptete Schiff-
en Jahren 1870 liegt im Bereich fahrt Nordenskjölds auch für Sibirien wichtig wird, in allerdings kurzen Zeit des Som- t nach den Mündungen der beiden Schiffbarkeit bis tief ins Innere Die Kosten der entlichen wiederum 3, Oskar Dickson, frühere Expeditionen ge⸗ ch ausgedehnt werden konnten. selbst berichten nun folgende Tele⸗ Nordenskföld, welches am y von Prof. Norder gksöld ge⸗ gs Ende September übermittelt wurde: Westküste,
Novaja · Semljas abtheilt), welche zwischen der der Waigatsinsel gelegen ist) waren halb durch die Jugorstraße Gwischen in das karische stjöld drang nun in nordwestlicher des Ob und Jenesey vorüber bis 750 nörd⸗ Es ist dies die kleinere Taimyr. Dann
dischen Expe Hoe stöid, we
vorzudringen.
edoch wegen l 6 konnte.
Gelehrte sogar d u gleicher Zeit ist durch st russischen Geographen schen Meeres von Neuem bestätigt je Kreuzer norwegischer Walroßjäger in d is? 1 zuerst praktisch erwiesen wo ß die Entdeckungs lgverkehr zwischen Europa irklich, während der bstes, eine Schiffahr n könnte, deren ichen Landes sich erstieckt. dition Nordenskfölds sind im Wes chherzigen Rheder Gothenburg Bemühungen bereits einz en oder in ihrem Pl Verlauf der Expedition Zunächst ein solches v er Mündung des Jenese bei der Rückkehr des Fahrzeu telegraphisch
Petermann, zuer
fern als man w 5 und Frühher chen Klüsse versuche todukten re
purch dessen
15. August an ?
an Dickson Novaja⸗ Semlijas (der Sund, der größeren nördlichen Hälfte ch die karische va ja⸗Semljas und sperrt, ich ging desha el und dem russischen Festlande)
e Weiterfahrt . chin ⸗ Schar
Pforte (die Straße, Eidspitze No durch Eis ver Waigatsinsel u iches eisfrei war. Mündungen und dem 82. Längengrade vor. von der Jeneseymündung nach Cap „Das Eis zwang mi h zukehren, woselbst am 15. August Lundström und drei über die übrige oll derselbe mit
Richtung den licher Breite Halfie des Wegs heißt es in de un Mündung nter aus geworfe Rann gehe ich Gypedition wir
amme weiter: des Jenesey zurück n wurden. Mit Stuxberg, ber Sibirien zurück, das Kommando elmann übernommen, und s en Weg nördlich von Novaja-⸗Semlja neh⸗ scher mit dem Fahrzeuge nach Norwegen ammerfest am 26. Septemher an Muͤndung des Jenesey am 16. August, einige Stunden vorher abge Semlja war dur chkin · Schar, absegelten, zurück.
n möglich, d Dr. Kjelmann, we telegraphirte au Wir verließen die nachdem Nordenstjöld ich um Novajag⸗Sen shalb durch Matots zung wir am 11. September
urückkehrte,
perrt, und kehr⸗ von dessen westlicher Mün= Wir trafen heute
ch Eis vers
Abend 8 Uhr hier ein, die Ueberreise nach Norwegen ist schwer, von Tromstze senden wir ausführlichen Rapport.“
— Die Buchhändlerfirma Gerold in Wien feiert am 9.8. M. ihr hundertjähriges Bestehen.
— Das soeben im Verlage von Ferd. Beyer vormals Th. Theiles Buchhandlung in Königsberg erschienene 3 und 6. Heft des 12. Bandes der „Altpreußischen Monatsschrift“ neue Felge, der „Neuen Preußischen Provinzial -⸗Blätter“ vierte Folge, heraus⸗ gegeben von Rudolf Reicke und Ernst Wichert, enthält: Abhand⸗ lungen: Preußische ,. bis zum Ausgange des 13. Jahrhunderts. Herausgegeben von Dr. M. Perlbach. (Fortsetzung) = Die Provken. Von Adolf Rogge. — Kant über die Unrechtmäßigkeit des Bũcher⸗ nachdrucks. Von Dr. Wilhelm v. Brünneck.
— Nr. 40 der „Natur“, Zeitung zur Verbreitung naturwissen⸗ schaftlicher Kenntniß und Naturanschauung für Leser aller Stände, hat folgenden Inhalt: Seebilder, von Einst Moßbach. — Die Er⸗ forschung des äquatorialen Afrika, von. Otto Ule. Mit Abbildungen. — Literaturbericht: John Lubbock, Die Entftehung der Givilisation. — Wissenschaftliche Sammlungen: Erklärung. Die Conchylien⸗ sammlung des Freiherrn v. Maltzan. — Reisen und Reisende.
— Vom 1. Oktober d. J. ab wird im Verlage von E. W. Fritzsch in Leipzig unter dem Titel „Blätter für Hausmusik“, eine Zeitung für praktische Musik erscheinen, deren Zweck die, Ver⸗ breitung neuer, wirklichen Kunstwerth besitzender Klavier, sowie ein⸗ und zweistimmiger Gesangmustk zu sehr niedrig gestelltem Abonne⸗ mentöpreis ist — Außer Originalbeiträgen der hervorragendsten Kompon sten der Gegenwart werden die „Blätter für Haus mustk“, um ihren Abonnenten ein eigenes Urtheil üher den Charakter ihnen sonst schwer zugänglicher neuer musika— lischer Druckwerke zu ermöglichen, auch Proben aus den ken⸗ kenzwerthesten Erscheinungen des anderweitigen Musiknovitãten Marktes, sei es nun in der Ociginalgestalt oder im Klavierarrange= ment, bringen. — Die „Blätter für Hausmusik“ erscheinen am 1 und 16. jeden Monats in je zwei, A. und B, klassifizirten, je drei Bogen starken Heften. Klasse A. wird ausschließlich Vokalmusik, Klasse B. nur Klavierwerke bringen. Das vierteljährliche Abonnement für jede dieser beiden Auegaben beträgt 1 6 60 5.
Gewerbe und Handel.
In der vorgestrigen Generalversammlung der Akt ien⸗Ge⸗ sellschaft für Wasserheizung und Wasserleitung (Gran⸗ ger C Hyan) wurde, nachdem die Revisions⸗Kommisston ihren Bericht erstattet hatte, der Verwaltung Decharge ertheilt. Die Auf⸗
nahme einer 6 igen Prioritäts⸗Anleihe, hypothezirt auf das Thon⸗
rohrwerk Vommitzsch, wurde einstimmig genehmigt, desgleichen die damit in Verbindung stehenden Aenderungen und Zusätze des Statut.
München, 7. Oktober. (W. T. B. Die Verhandlungen wegen Errichtung einer vom 1. Januar 1876 ab hier in Wirksamkeit tretenden Hauptfiliale der Deutschen Reichsbank sind gestern zum definitiven Abschluß gekemmen. Der mit den bezüglichen Ver⸗ handlungen betraut gewesene Bankbeamte Dalchow aus Berlin hat sich nach Augsburg begeben, um dort ebenfalls eine Filiale der Reichsbank zu errichten. Der Bankpräsident v. Dechend aus Berlin wird morgen hier erwartet.
Berlin, den 8. Oktober.
auf Vormittag 10 Uhr anberaumte, lung des Kongresses für innere che zu Dres den wurde nach
Parochus dieser Kirche, Meier gegen 11 Uhr mit ei hierauf Ober⸗Konsistorial⸗Rath Dr. ; llkommen und knüpfte eren Kongresse,
Die gestrige,
vorausgegangenem Konsistorial · Rath nem Gebet eröffnet,
der Frauenkir von dem Superintendent Dr. Mei ammlung hieß Ramen des Centralausschusses wi ö daß die Leiter der früh Bethmann⸗Hollweg, das Präsidium
Berlin) im hieran mit dem Bemerken,
sechs Herren der⸗ Hälfte aus Mitgliedern des itgliedern des hiesigen Lokal- Diesem Vorschlage entsprechend, wurden Kohlschütter, Sup. Franz. G Ober⸗Konsistorial Rath Dr. Dorner Prof. Dr. Meitzen (Berlin) und ilferdingen) zu Präsidenten,
Vorschlag, alt zu wählen, j lausschusses, zur Hälf comités sich zusammensetze. hie Hirn. Ober. Hofprediger Dr. Rath v. Charpentier, Geh. Regierungs · Rath Pr. Mühlhäußer (W Schrlrath Kockel (Dresden) und Prediger in) zu Schriftführern durch Akk ungsreden folgten dann er Gebildeten und Besitzen
chlößchen statt. g. Rath r. Mwyeren auf die Treue bei der schwersten Arbeit, die im m Volke ein Beispiel eifrigster Pflichterfül⸗ Wilhelm und den gekrönten Feldherrn an
daß dasselbe zur
Dber⸗Kirchenrath
denberg (Berl u
Auf die Begrüßung die Mitverantwortlichkeit d der arbeitenden Klassen.
Das Festmahl fand i Toaste brächte hierbei d Vorbilder des Volkes in Kriege wie im Frieden de lung geben, auf Kaiser seiner Seite, König Albert aus.
Nach Schluß des Festmah zen, im Neustädter Gymnasium, Die an ersterer Stätte abgehalt Runst zum Gegenstande.
ine Schriften von Gustav Friedrich hischen Skizze und dem on Ebner und Seubert.“ lung [Pickert und Winckler] in Berlin.) im Anschluß an wissenschaftliche Reisen on vorwiegend periegelischem Charakter, sthistorischer Forschung nieder⸗ Schriften hinterlassen, chlofsfenes Gebiet in mehr oder minder dabei mit wissenschaftlicher Gründ⸗ durchaus schlichte und prunklose, Empfindung erfüllte Darstellung dankenswertles Unternehmen, daß st Waagens handschriftlichem Meyer zu einer neuen and, die ihrerzeit theils likationen, namentlich zu öffentlich gehaltene Vorträge oder gen abgedruckt wurden, zugänglich gewor- r genannten Herausgeber chen Bande dem verstor ⸗ ches Denkmal zu widmen, auch in weiteren Kreisen lligen Aufnahme gewiß
lamation gewählt. die Verhandlungen über den für das
er Geh. Re
ls fanden noch zwei Spezialkonferen⸗ sowie in der Diakonissenanstalt statt. ne Konferenz hatte die christliche
Waagen. Werfassert. (Verlegt von
Mit einer biogray Bildniß des Stuttgart, 1875. der Ed. Goetzschen Buchhand
Neben seinen bekannten, n größeren Werken v n reichhaltiges Material kun gelegt ist, hat Waagen eine A die ein bestimmtes in sich abges erschöpfender Weise behandeln und lichkeit eine allgemein verständliche, aber von wohlthuender Es war ein Alfred Woltmann, der Erbe von mit C. v. Lützow und Bruno deutendsten dieser Arbeiten verb
nzahl kleinerer
Wärme der
Ausgabe der be al Beiträge zu periodischen Pub historischem Taschenhuch, aber als Texte zu phot gegenwärtig aber zum t Den vereinigten ist es gelungen, in dem n stat benen Meister ein seiner würdiges literaris das nicht blos bei den Fachgenossen, sondern des kunstllebenden Pubiikums einer beifä
en Titel erschienene Sammlung umfaßt d dorthin verstrenten Aufsätze, von ma in liebenswürdig t Recht bemerkt, ein chauung und reiner Vortrag „über die der Bildhauerei und der Malerei mt“, eine Betrachtung, wieder Bruno Meyer thetischen Pädagogik“ von n gehören dem eigent⸗ Versuch über Andrea ßen Vorgänger der der biographijchen Skizze über inhaltreichen, meisterhaften dem Waagens Studien schon
hischen Erscheinun Theil bereits ziemlich schwer Bemühungen de vorliegenden stattli
Die unter dem oben angeführt im Ganzen acht jener hierhin un denen der erste ein a einfacher Form behan chönes Zeugniß wa dealitäs der Gesinnung ablegt. welche der Baukunst, eln menschlicher Bildung zukem auf deren werthvolle Anregungen erst kürnli enswerthen Buche „Aus der ästh. hat. Die folgenden Arbeite Kunstgeschichte an. Dem die beiden gro
sthetisches The delt und, wie Woltmann m hrhaft humanistischer Anf
Ilgemeineres a
unter den Mitt
in seinem les neuem hingewiesen Gebiet der — Mantegna und Luca Signorelli,
vollen Blüthe italienischer Kunst, Leonardo da Vinci und der vorz Monographie über frühzeltig mit ausgesp
eter Paul Rubens, rochener Vorliebe zugewandt waren,
der Aufsatz „über den künstlerischen Bildungsgang Raphaels und seine vornehmsten Werke“, der in knapper Form das Wichtigste über den Kunstler zusammenfaßt, und ihm stehen zwei kleinere, an feinsinnigen Bemerkungen reiche Abhandlungen über die „Cartons von Raphael! und uber „Raphaels Freskomalereien aus dem Mythus von Amor und Pfyche in der Farnesina zu Rom' als willkommene Ergänzungen zur Seite. Von besonderem Interesse ist endlich noch der das Buch keschließende umfassende Aufsatz über „Schinkel als Mensch und Kuͤnstler“, eine gewissenhaft gearbeitete Biographie und zugleich eine mit liebevollstem Verständniß die künstlerische u d persönliche Eigen⸗ art Schinkels darlegende Charakteristik, zu der Waagen durch lang⸗ jährigen vertrauten Verkehr mit dem von ihm hochverehrten Meister vorzüglich berufen war. . .
Ueber das von den Herausgebern ihrem Stoff gegenüber beob⸗ achtete Verfahren giebt das Vorwort des Buches die erforderliche Auskunft. Danach ist die ursprüngliche Fassung der einzelnen Auf— sätze im Wesentlichen unberührt geblieben. Nur an den Stellen, wo stilistische Unebenbeiten zu glätten waren, oder wo durch eine bequem sich einfügende Aenderung eine Berichtigung vorhandener Angaben bergestellt werden konnte, hat der Text eine entsprechende diskrete Umgestaltung erfahren. Gelegentlich sind außerdem anderweitig vor⸗ liegende Ausführungen des Verfassers in die frühere Darstellung hineingearbeitet, während im Uebrigen die mit großer Sorgfalt be⸗ rücksichtigten Ergebnisse neuerer Forschungen sowie die wün⸗ schenswerthen literarischen Nachweise in die Anmerkungen ver ⸗ wiefen und durch diese Ergänzungen die hier wieder ab— gedrucklen Aufsätze dem gegenwartigen Standpunkt der Wissen⸗ schaft angepaßt. wurden. Von Alfred Woltmann, dem der herporragendste Antheil an dieser Durchsicht zufiel, ist auch die mit warmer Hingebung geschriebene Biographie Waagens werfaßt, die nebst dem von J. Klaus nach einer Photographie radirten, vorzüg. lich getroffenen Portrait dem Buche vorangestellt wurde und durch die Schilderung der Verwaltungsthätigkeit Waagens und der fie heglei— tenden Umstände, so wie durch die Mittheilung verschiedener hierauf bezuglicher Dokumente zugleich einen Beitrag an Materialien zur Geschichte der Gründung und Entwickelung des Museums lie ert. dem Waagen seit seiner im Jahre 1823 erfolgten Berufung nach Berlin bis zu seinem Tode im Jahre 1868, und zwar seit 1830 als Vor⸗ stand der Gemaͤldegalerie, ununterbrochen angehörte.
Die Kunst in ihrer Beziehung zur PVsychologie und Naturwissenschaft. Eine philosophische Untersuchung von
Pr. Eugen Dreher. Berlin 1875, Verlag von G. Hempel. Ausgehend von der Aristotelischen Erklärung der Kunst als einer Nachahmung des Gegebenen, die einem dem Menschen angeborenen Nachahmungetriebe entspringe, führt der Verfasser der genannten Broschüre zunächst aus, daß'hier nicht an eine unbewußte Nachahmung, deren Existenz er übrigens überhaupt in Frage stellt, sondern an ein bewußtes Verfahren zu denken sei. Ein solches aber könne entweder, um irgend eines Erkenntnißzweckes willen eintretend, aus dem Ver⸗ stande entspringen oder aber, die Erneuerung einer einmal empfundenen Stimmung beabsichtigend, aus dem Gefühl herfließen, und so sei es ersichtlich, daß die Nachahmung noch nicht die letzte Quelle der Kunst sei, sondern daß diese vielmehr auf allge⸗ meinere Seelenthätigkelten zurückgeführt werden müsse. Aus einer Musterung der wesentlichsten in der Geschichte der Philosophie her⸗ dortretenden Auffassungen der Seele ergiebt sich nun fuͤr den Verfasser das Resultat, daß eine Trennung von Materie und Seele zu statuiren und der letzteren die beiden im Bewußtsein verlaufenden Thätigkeiten eines unmistelbaren, durch die Außenwelt angeregten Empfindens und eines mittelbaren, jenem mit Nothwendigkeit direkt folgenden Den= ken, zuzuschreiben sei. In der Empfindung des Angenehmen in Ver⸗ bindung mit der durch das Denken bewirkten Erkenntniß eines be⸗ stimmten Gegenstandes als Ürfache dieser Empfindung findet per Ver⸗ fasser hierauf den ersten Ausgangspunkt der künstlerischen deistung, — ben Trieb, das Angenehme zu verewigen. Der Begriff des „Ange⸗ nehmen“ ist dabei als der individuellere im Gegensatz zu dem allge⸗ meineren des „Schönen“? gefaßt, der sich erst allmählich ausbilde, dem dafür aber ausschließlich, eine dauernde und allgemeine Geltung zu vindiciren sei. Die . berelts eintretende unlösliche Wechsel⸗ beziehung zwischen Denken und Empfinden aber nimmt der Verfasser ugleich als durchgehends vorhanden an und bezeichnet dieses Zu⸗ e en nne lt ben bel der Kunstbetrachtung späterbin als Gefühlsver⸗ stndniß! Als wesentlichste Materialien der Kunst erkennt der Ver ⸗ fasser Licht und Ton, deren Vorstellung als eine der Seele angeborene Empfindungsform zu betrachten sei, und er führt dies in gesonderter Betrachtung der einzelnen Künste, bei welcher kaum etwas Neues vor⸗
—
— Der Verwaltungsrath der Sächsischen Maschinenfa nn) hat beschlossen, der Generalversammlung die Dividende von 55 „z vorzuschlagen, während gleich= Abschreibungen, z. B. auf Modelle und Zeich⸗ 33 X vergenommen werden und der Reserve⸗ fonds mit 10 3M vom Reingewinn dotirt wird.
— Die ‚New⸗Yorker Handelszeitung“ schreib vom 21. September er. datirten Wochenbericht: Die Situation sst noch immer als wenig befriedigend zu bez'ichnen, Zwar von Bedeutung in dieser Berichtswoche aus—= Allgemeinen trübe und unsichere Stimmung Das Exportgeschäft leidet unter weshalo nur wenig belangreiche Umsätze gemacht Importbranche das Geschäft, nachdem es genommen, im weiteren Verlaufe lche auf eine lebhafte Herbstsaison gerechnet haben, nicht entsprochen hat. Die Situation des Gel standes hat sich in dieser Berichtswoche wenig verändert. iger Geneigtheit, zu den jetzt üblichen hrend on call Geld jo flässig wie je nach dem Westen und Süden
brik (Hart ma Vertheilung einer zeitig umfangreichere nungen in Höhe von
t in ihrem Gesammt⸗
sind neue Suspensionen geblieben; doch ist im vorherrschend. im Wechselmarkt, wurden, während in der einen recht ermuthigenden Ankauf den Erwartungen Derjenigen, we
den Schwierigkeiten
längere Termine zeigt sich wen Raten Fonds auszuleihen, wäl Die Banken fahren fort, weshalb die Bankausweise seit den
zu remittiren, plus⸗Reserve ergaben;
regelmäßig eine graduelle Abnahme der Sur die Anforderungen des legitimen Geschäfts und theilweise auch der e sind aber zu gering, um der Abundanz merklichen Abbruch zu
Im Ditkonto-Geschäft herrschte etwas festere Stimmung, und wechsel erster Klasse 2 6 —7 „ p. a. — Berichtswoche bildete die Knappheit Hauptfaktor ⸗ normalen Zuständen müßte der
rangirten kurze Sicht Platz Im Goldmarkte der beendeten immer den Goldagios. Baumwollverschiffungen, Produktenexport
gungen des
Konjunkturen Vorschub leisten; alle anderen Rücksichten in den Hintergrund treten, da man weiß, daß eder Zeit in ihrer Macht hat, eise auszubeuten.
Goldbestand läßt aber die Situation in Abhülfe kann fürs Erste nur aus England geschafft werden; wenn man min nige Posten Gold nach hier verschiffen wird, so ist der mögliche Nutzen, der dem Unternehmen daraus erwachsen kann, so vielen Bedingungen unterworfen, was die Hauptfache ist, schleunige Goldeinfuhr kar wesches am letzten Sonnabend zu 16 eröffnet hatte, auf welcher Höhe es sich bis Dienstag l dasseibe, ohne daß
die Spekulation e sehr empfindlicher durch Goldimport auch ohne Zweifel ei
daß auf eine belangreiche und, im zu rechnen ist. Das Agio, avancirte graduell bis 171 behauytete; in der zweiten Hälfte der Woche fie eine Aenderung der Situation eingetreten wäre, bis 166, um heute zu 163 zu schließen.
Verkehrs⸗Anstalten.
Triest, J. Oktober (W. T. B) Der Lloyddampfer „Aurora“ ist mit der ostindischchinesischen Ueberlandpost heut um 65 Uhr Abends aus Alexandrien hier eingetroffen.
New ⸗ York, 8. Oktober. monia“ von der Hamburg ⸗Amerikanischen Kompagnie ist heute früh um 7 Uhr hier eingetroffen.
(W. T. B)
Der Dampfer Ham⸗
Weiteren aus, um demnächst zu zeigen, wie wir Ton und Licht mittels einer konstruktiven un bewußten Seelenthätigkeit, deren Resultat wußtsein kommen, in die Außenwelt verlegen.
trachtung von Ton und Licht, ergieht, berührt auß pfychologisch interessante Punkte, eingegangen werden kann. der Abhandlung der interessanteste sein, ästhetischen, durch historische über die in dem Kunstwerk enthaltene Idee, das Charaktervolle, ferner über das künstleri wesentlichen Faktoren, das „Idealisations vermögen Tiefe gehen und daher auch seitens der L Immerhin wird die Lektüre der
gebracht wird, des die Einwirkung von e allein uns zum Be⸗ Die ausführliche Be⸗ in deren Verlauf sich auch d erdem noch verschiedene andere physiologisch und auf die im Einzelnen hier nicht hrzahl der Leser wird diejer Theil während die Ausführungen über das Geistigschöne und sche Schaffen und seine beiden und die Phantasie, eser den meisten
Hinweise exemplificirten
wenig in die Widerspruch erfahren dürften. Schrift, auch ohne die durch ihren Titel erweck vollauf zu befriedigen, nicht verfehlen, zu eigenem die in ihr behandelten Verhältnisse anzuregen, die in jüngster Zeit durch geniale Untersuchungen angeb naturwissenschaftlicher Forschung berühren.
ten Erwartungen Nachdenken über zum Theil ein erst autes Gebiet
Der Statistiker Dr. E. Laspeyres veröffentlicht in der se Deutschen Handelsblattes“; vom 7. Ansicht ausspricht, Arm sich in den letzten Die Hauptschuld, die derartise at, glaubt Laspeyres der bisher beimessen zu müssen, die nur die ab⸗ tigen in jeder Steuerklasse oder men berücksichtigt und dann allerdings die Anzahl der Leute mit geringem Ein⸗ als die mit größerem, aus dem orher vielmehr waren. wenn man alle Steuerklassen 16000 Thlr, 111 1609 im Vergleich
ausgegebenen Nummer des tober einen Artikel, in welchem er sich gegen die daß die Kluft zwischen Reich und unverhältnißmäßig erweitert habe. falsche Meinungen hervorgerufen meist üblichen Erörterungswei solute Vermehrung mehrerer Stenerklassen zusam zu dem Resultat kommt, daß kommen sich stärker vermehri hat, einfachen Grunde, weil ihrer schon v
In absoluten Zahlen ergiebt sich, in 4 Gruppen: J. unter 406 Thlr., II. 400 bis 12,000 Thlr. und IV. der Jahre 1852 und 1873
unter 400 Toelr.
von 4 0—- 1000 Thlr. 1000 - 12.000 Thlr.
über 12,000 Thlr. .
u den geradezu ur sobald die Vermehrung gedrückt wird. Es zeigen dann die
unter 400 Thlr.
von 400 - 1000 Thlr. 1000 - 12.000 Thlr.
über 12000 Thlr. Man wird aber auch
der Steuerpflich
über 12009 Thlr. theilt, Ver Folgendes: Es vermehrten sich die Steuer ⸗
um 1, 116,78 9 6 2
ugekehrten Resultaten gelangt man jedoch, der einzelnen Gruppen, in Prozenten aus— Steuerpflichtigen
eine Vermehrung von 2
4 1 hier auf den ersten es Resultat noch weniger einen richtigen Einbl lichen Verhältnisse abgiebt, und so sin gen vor Allem dahin gerichtet gewesen, ausfindig zu machen. der gesammten st 1857 jede der 4 genannten 21 Jahre später im Resultate, daß die St 1852:
ick in die thatsäch= d denn Laspeyres Bemühun⸗ eine zutreffendere Fragestellung Wie viel Prozent lkerung betrugen d wie viel Pro⸗ Jahre 1873 und gelangt so zu dem 6 der Gruppe
aller Steuerpflichtigen ausmachen,
Laspeyres fragt nun: euerpflichtigen Bevö Gruppen un
* . * Steuergruppe 1873 eine bed . statt 96,8 * r Steuerzahler. fährt Laspeyres fort, eine alle anderen zusammen größer ie Einkommenklassen von 400
wie früher, nur 2,3 aus⸗ also rund ein ganzes Prozent mmen von 1000 bis 12,000 1000 Thlr. zu
t die unterste
Hiernach nimm als vor 21 Jahren,
ringere Stellung, ein, 1852 bildet sie jetzt nur noch 95,25 alle
Wenn also bie unterste Steueritz relativ geringere geworden ist, so müssen Dag trifft namentlich d Statt daß dieselb rund 3,3 . Auch die Einko tlich mehr nach der Grenze von Einkommen sind, betragen, statt d Rh aller Steuerzahler mehr. inkommen betragen statt, rund Vio * derselben.
geworden sein. bis 1000 Thaler. machen, betragen sie jetzt aller Steuerzahler me Thaler, welche na gewiß noch nicht rund 1x, jetzt 18x. 4 lich die ganz groß Steuerzahler, jetzt
1si0 * aller