in malerischem Kostüm, die sich, hänrr einem Felsen verborgen und über die Ebene hinaus⸗ spähend, scharf von der abendlich dämmernden Luft ab⸗ setzen, an charakteristischem Ausdruck aber zu wünschen übrig lassen. Gntschiedene Fortschritte beweisen endlich noch die Arbeiten von Waldschmit und Rohrbeck. Des Ersteren sommerlich gekleidete und zwanglos bewegte städtische Gesellschaft, die sich in ländlicher, sonnig durchleuchteter Scenerie geschickt unter einem mächtigen, breitästigen Baum gruppirt, Jeigt eine so glückliche, charakteristische Beobachtung und eine so lebendige und interessante, geschlossene Stimmung der Farbe, daß eine hier und da noch bemerkbare Unfertigkeit den günstigen Eindruck des Bildes kaum zu verringern vermag. Rohrbeck's ziemlich große Figuren eines sitzenden alten Bettlers und des neben ihm stehenden, mit treuherzigem Blick und bittender Ge⸗ berde die Hand ausstreckenden dunkeläugigen kleinen Mädchens fesselt ebenso durch die aufrichtige und liebenswürdige Empfin⸗ dung, wie durch eine fast durchweg treffliche Zeichnung und durch die tüchtige Modellirung der Köpfe, so daß nur das Eine zu bedauern bleibt, daß die beiden in jeder Hinsicht ansprechen⸗ den Figuren sich von einem so matten und kreidigen Hintergrund abheben.
In seltener Vortrefflichkeit findet sich augenblicklich in Sachfe's Salon das Thierstück vertreten. Das von Schmitz⸗ berger hergegebene Bild, das unter dem Titel „Gemischte Ge⸗ sellschaft“ in dem altersgrauen, dämmerigen Interieur eines zu irgend einer Ackerwirthschaft gehörigen Schuppens zwischen allerlei Geräth Ziegen, Enten und Katzen mit dem hoch oben in einer Vertiefung der Mauer sichtbaren Hahn in traulichster Vereinigung zeigt, zählt nicht blos innerhalb diefer Ausstellung zu den vor⸗ züglichsten seiner Gattung. Meisterhaft breit, frisch und geist⸗ reich gemalt, so daß es bei gründlichster Durchführung doch den unmittelbaren Reiz einer ersien Skizze bewahrt, zeichnet es sich durch seine feine, vorzüglich geschlossene Tonstimmung ebenso sehr aus, wie durch die liebenswürdige Auffassung der in ihm dargestellten, in ihrer intimsten Eigenart geschilderten Thiere und durch die nahezu unvergleichlich vollendete Echtheit in der Erschei⸗ nung des gefammten Details, die jedem, auch dem scheinbar unbedeutendsten, Fleckchen des Bildes sein besonderes Interesse verleiht und überall des Malers volle künstlerische Lust und Freude an seiner Arbeit nachempfinden läßt. Neben einer der⸗ artig eminenten Leistung muß auch ein so verdienstliches Bild zurücktreten, wie es das von Sperling ist, der fünf lebens⸗ große, den verschiedensten Racen angehörende Hunde, „Cäsar und feine Freunde“, am Fuße einer epheuumrankten Architektur vor dem eisernen Gitter eines Gartens zusammenstellte und dabei in jedem derselben ein genaues Verständniß der Formen, eine scharfe Beobachtung des thierischen Charakters und eine sehr anerkennenswerthe Tüchtigkeit der Zeichnung und Malerei bewies. Eine mehr geschlossene Gruppirung würde allerdings, obgleich die große Tafel nicht ohne Geschick malerisch zusammen⸗ gehalten ist, dem Bilde doch in jeder Hinsicht von großem Vor⸗ theil gewesen sein.
Unter den Landschaften hat sich zu den bereits besprochenen von Normann, Marten-Müller u. a. ein neues, schlicht empfundenes Bild von Weichberger gesellt, das den Be⸗ schauer durch die gewinnende Anspruchslosigkeit in der Wieder⸗ gabe des am Rande eines Dorfes im hellen, sonnigen Licht eines stillen Frühlingstages hingebreiteten Wiesengrundes mit zart und dünn belaubten Bäumen und durch eine bei klardurchsichtiger Luft sich weit in die Fläche hineinschiebende Perspektive anzieht. Da⸗ neben sei endlich noch auf ein kleines geistreiches Bildchen von Wil berg, auf eine talentvolle Marine von O. Jernberg jun, auf ein sorgsam gezeichnetes, in der Farbe etwas trockenes Motiv aus Syrakus“ von Bromeis und auf die trefflich gestimmte Ansicht des mit seinen weißen Mauern und der halb⸗ verwischten goldigen Malerei an dem Giebelfeld aus der umge⸗ benden Dämmerung hervorleuchtenden Klosters S. Constanza auf Capri von 3. Suchodols ki aufmerksam gemacht.
zw männer und ein Weib
Die deutsche Seemanns schule in Stralau bei Berlin.
Am Dienstag. den 12. h., fand die Eröffnung der deutschen See⸗ mannsschule in Stralau bei Berlin statt. Die Anstalt liegt am Ufer der Spree unmittelbar neben der Haltestelle der Dampfer und ist schon von Weitem durch die hohen Masten ihres Schul schiffes, einer Brigg, sichtbar Am Eröffnungstage war sowohl das Schiff wie ein Flaggenmast im Garten als auch die Flaggenstange des Aussichtthurmes der Seemaensschule festlich mit den Flaggen aller Nationen der Erde geschmückt. Der Grundstein des Anstaits⸗ gebäudes ist 1872 am Geburtstage Sr. Majestät des Kaisers und Königs durch den Amtsvorsteher, Hrn. A. Siege in Stralau, gelegt worden. Das Schulschiff ist don dem Direktor der Schule, Kapitän Calließ, nach dem Muster der besten in und auslän⸗ dischen Schulschiffe direkt am Ufer der Spree auf dem Lande errichtet worden. Der Greßmast hat eine Höhe von 102, der Fock⸗ mast von 1090 Fuß; die Stärke der Masten unmittelbar über Deck beträgt 18 Zell; die Breite der Unterrgaen nicht weniger als 47 Fuß. Das Verdeck des Schiffes ist. 96 Fuß lang und entsprechend breit, so daß es ausreichend groß ist, für die Uebungen einer sehr erheblichen An zabl von Schülern zu dienen. Einige Ruder, und Segelboote sind für die praktischen Uebungen auf dem Wasser bestimmt, und ist hierzu der Rummelsburger See, welcher die Anstalt auf der auderen Selte begrenzt. sowie die ganze Strecke der Oberspree mit ihren seeartigen Erweiterungen ausersehen. Das Anstaltsgebäude hat im Parterre— geschoß eine große Aula, eine einschiffige Halle, welche an der einen Längswand die Büste Sr. Majestät des Kaisers und Königs, dekorirt mit der Kriegs⸗ und Handelsflagge, trägt. Eine Anzahl von kleinen prächtigen Schiffs modellen, unter anderen drei kleine Fregatten, eine Lleine Kriegs- Korvette, das. Quarterdeck des - Barbarossa ? cinesische Dschunken, Kanoes, Bootsmodelle ꝛc. bilden die übrige Dekoration des Raumes, welcher zu Festlichkeiten und ur Abhaltung der Prüfungen der Zöglinge bestimmt ist. Die Unterrichts zimmer befinden sich durch drei Stockwerke vertheilt, die Schlafsäle, fünf an Zahl, im ersten Stock gelegen, sind vollstämndig schiffsmäßig eingerichtet. Die Zöglinge schlafen hier nicht in Betten, sondern jeder erhält seine in Ringen schwebende Hängematte, in der sich Matratze, wollene Decke u. s. w. befindet; zur Aufbewahrung der Sachen erhält jeder eine vorschriftsmäßige Schiffskiste. In dem Aussichtsthurm befindet sich das Observatorium zur Anstellung der für die Zöglinge nöthigen Beobachtungen der Gestirne. Im untersten Geschoß liegen der Vaschiaal, der Speisesaal, die Materialienkammer, der Takelraum. Die Dixektorialwohnung und das Bureau der Anstalt befinden sich neben der Aula. — Die deutsche Seemannsschule in Stralau bei Berlin hat den Zweck, junge Leute für den Seemannsstand Korzubereiten; dieselbe beabsichtigt, eine möglichst große Anzahl von jungen Leuten aus dem Binnenlande, wo das Verlangen, sich dem Seemannsstande zu widmen, kaum minder stark ist, als an der Meeres küfte, heranzuziehen. Der Kursus der Anstalt dauert ein Jahr, und werden die Zöglinge sowohl für den Eintritt in die Handels-Marine vorbereitet, als es auch in der Ahäücht liegt, dieselben für die Kriegsmarine, heranzubilden. Für Die⸗ jenigen, welche sich der Offiziers -Carrière der Kaiserlichen Marine widmen wollen, werden die Vorschriften der durch die Ullerhöchste Kabinetsordre vom 10. März 1874 erlafsenen Verordnung über die Ergänzung des Offizier ⸗Corps der Kaiserlichen Marine besonder be—
rüͤcküchtigt. Sämmiliche Zöglinge tragen die Seemqgnnguniform, welche für die Anstalt vorgeschrieben ist; ihre Lebensweise und Be— schäftigung ist seemännisch. Der Peeis für Unterricht und Pension beträgt 3 4400 Thaler für den einjährigen Kursus. Das Winter⸗ halbiahr ist vorwiegend dem theoretischen Unterricht und den kleineren praktischen Schiffsarbeiten, welche den Uebungen am Schulschiff und in den Ruder und Segelbooten vorhergehen müssen, gewidmet; indessen kann der Eintritt von Zöglingen bei der individuellen KÄrt des Unterrichts jederzeit erfolgen.
Die Stadtverordnetenversammlung Berling berieth gestern die Anträge des Stadtyerordneten Richter 1II. und Genossen, ob der Magistrat beabsichtige, dem Ersuchen der Stadtverordneten versammlung vom 24. Juni er. entsprechend, über die Einsetzung von besoldeten Schulinspektoren demnächst eine besondere Vor⸗ lage zu machen? Da der anwesende Ober -Bürgermeister Hobrecht erklärte, sofort antworten zu wollen, so beschloß die Versammlung, diese Angelegenheit mit der Berichterstattung in Betreff der Dezentralisation der städtischen Verwaltung zu verbinden. Der Ober⸗Bürgermeister bemerkte seiner Antwort, er müsse darauf hinweisen, daß der Magistrat bis vor noch nicht gar langer Zeit die Hoff⸗ nung hegen durfte, daß seine Vorschläge, betreffend die Dezentra⸗ lisation der städtischen Verwaltung, zu einer Verständigung zwischen beiden städtischen Körperschaften führen würde. Der Magistrat sei der Ansicht gewesen, daß der Gewinn der Institution der Schul— in vektoren innerhalb dieses Dezentralisationsrahmens ein wesentlich größerer sein würde, als wenn sie als ganz selbständige Institutionen für sich funktioniren; er habe es deshalb vorgezogen, sie bis zur Ent— scheidung der Hauptfrage ruhen zu lassen. Jetzt werde ohne Zweifel in Erwägung genommen werden müssen, ob die Institution der Schul⸗ ,, nicht auch ohne jene lokale Organisation ein Gewinn sein werde.
Hierauf ging die Versammlung zur Dezentralisations— frage über. Der Stadtverordnete Richter II. rekapitulirte zunächst über den Gang der Verhandlungen, die bekanntlich durch die Seitens des Magistrats erfolgte Zurückmiehung der Vorlage ihr Ende erreicht haben. Der Ober ⸗Bürgermeister Hobrecht erklärte: Der Magistrat habe seine Vorlage schon vor acht Tagen zurückgezogen, zunächst in der Hoffnung, vorläufig jede weiter. Diskussion vermieden zu sehen. Allerdings seien Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Magistrat und dem Ausschuß vorhanden, allein er habe die zuversichtliche Hoff ⸗ nung, daß der zu Tage getretene Gegensatz auf gegenseitigem Nichtoerstehen, nicht aber auf gegenseitigem Nichtverständigen wollen beruhe, und darum seien zunächst emeinsame Vor⸗ berathungen. in Aussicht genommen. Er habe beabsichtigt, in dieser Diskussion nicht das Wort zu ergreifen; jedoch werde er da— zu durch die Kritik über die Motive seines Handelns gezwungen. Der Aber · Bürgermeister wies hierauf die gegen den Magistrat erhobenen Verwürfe zurück und ging dann auf eine materielle Kritik des Richterschen Entwurfes ein, dem er deshalb nicht zustimmen könne, weil derselbe mit der ganzen Städte Ordnung durchaus unvereinbar sei. Der zweite Abschnitt des Entwurfs, behandle die Zusammen⸗ legung von Deputationen 2c, die er nicht für praktisch und empfehlens⸗ werth halte; anders aber stehe es noch mit dem ersten Abschnitt, der eine Geschästs ordnung für die Verwaltungs⸗Deputationen vorschreibt. Seit einem halben Jahrhundert arbeiten diese Verwaltungs⸗ Deputationen, bei denen sich eine bestimmte Geschäfts ordnung heraus⸗ gebildet habe, die durch Regulativ festgesetzt ist; Fieses Regulativ sei heute noch bestehendes Recht, und dieses bestehende Recht werde in seinen wichtigsten Punkten durch den Richter schen Entwurf vollständig über den Haufen geworfen. Darin liege eine vollständige Veränderung des Charakters der Verwaltungs ⸗Deputationen. Die Schul, die Bau, die Steuer ꝛc. Verwaltung seien die eigentlichen Arbeitsorgane der städtischen Verwaltung, die Arme und Hände des Magistrats; der Schwerpunkt ihrer Thätigkeit liege in der Arbeit der einzelnen Mit— glieder, in ihren Berathungen sei das Hauptaugenmerk nicht auf die Beschlußfassung, sondern auf die gegenseitigen Informationen zu legen. Diesem Zweck entspreche die jetzige Geschäftsordnung vollständig, und statt dessen eine parlamentarische Geschäftsordnung einzuführen, zer⸗ störe den ganzen Charakter dieser Deputation und stehe mit dem gan⸗ zen Geiste der Städteordnung nicht im Einklang. Es sei ferner nicht zweckmäßig, die Thätigkeit dieser Verwaltungs deputationen an eine vorher fest gestellte Tagesordnung zu binden; es sei beispielsweise gar nicht mög⸗ lich, die Hunderte von Dingen, die in der Steuerdeputation von Einzel⸗ nen aufgeworfen werden können, vorher aufzuschreiben. Die Deputatio⸗ nen seien eben nicht dazu da, interessante Beschlüsse zu fassen, son⸗ dern fortgesetzt zu arbeiten. Dieser Widerspruch erkläre sich wohl dadurch, daß dem Antragsteller das Leben dieser Deputationen nicht ganz klar vor Augen gestanden habe. Der Vorsitzende der Verwal⸗ tun gsdeputation habe nach dem Geist der Städteordnung die Pflicht, für eine gründliche, sorgfältige Prüfung und Durchberathung des zur Diskussion stehenden Gegenstandes zu sorgen, und event. hätten die Mitglieder das Recht, durch den Vorsitzenden den Schluß zu verbieten, nicht aber Schlußanträge zu stellen. s seien eben eine ganz ver⸗— schiedene Thätigkeit die einer parlamentgrischen Versammlung und die einer Verwaltungs⸗Deputation Die Entstehung des Richterschen Entwurfes scheine ihm nur dadurch erklärlich, daß der Antrag⸗ stller von Verhältnissen, die in der Rheinprovinz herrschen, aber nicht in unsere Städteordnung hineinpassen, ausging. Aus allen diesen Gründen bitte er, keinen Schritt zu unternehmen, der geeignet wäre, die Selbständigkeit und den Rechtskreis des Ma⸗ gistrats auf dem ihm gestellten Arbeitsgebiete zu beschränken. Die Versammlung ihrerseits könn- sich dagegen versichert halten, daß der Magistrat nimmer danach trachten werde, den Rechtskreis der Ver⸗ sammlung zu tangiren. Nach alledem werde die Versammlung einsehen, daß der Entwurf des Referenten nicht im Einklang zu bringen sei mit dem Ziele, welches dem Magiftrat bei seiner Vor⸗ lage vor Augen schwebte. Der wesentliche Vortheil unserer Kom⸗ munalverfafsung sei der, daß sie die städtischen Behörden, den Ma⸗ gistrat und die Stadtverordnetenversammlung, zu gemeinsamer Arbeit zusammenführt und es ermöglicht, daß beide Körperschaften eine dop—⸗ pelte Thätigkeit entfalten, eine lokale und eine allumfassende. Der Magistrat sei von der Ansicht ausgegangen, daß einer dieser Vortheile mit dem Wachsthum der Stadt verloren gehen müsse, entweder der, daß er ein lokales, oder daß er ein umfassendes Organ sei, und des— halb wolle der Magistrat versuchen, van Neuem Unter ⸗Magistrate zu bilden, die das Lokale und Allumfassende in sich vereinigen und dabei unter der Direktion einer Centralbehörde stehen. Bis jetzt seien diese beiden Gegensätze unvereint; es sei zu hoffen, daß die Nieder⸗ setzung einer gemischten Deputation zur Ausgleichung derselben bei⸗ tragen werde.
Hieran schloß sich noch eine kurze Diskussion.
Am 12. d. M., Morgens 10 Uhr, fand in Hannover die feierliche Eröffnung des neu begründeten Kaiser Wilhelms⸗ Gymnasiums in Gegenwart des Ober⸗Prästdenten Grafen zu Eulenburg, des Stadtdirektor! Rasch, sowie der Direktoren der städtischen höheren Schulen statt. Nach dem Gesange des Liedes Lobe den Herrn, hielt Provinzial ⸗Schulrath Dr. Breiter die Er⸗ oöffnungere de Die fünf Klassen des Gymnasiums, das bereits 123 Schüler zählt, bestehen in zwei Verklassen, der Sexta, Quinta und Quarta; zu Ostern 1876 ist die Eröffnung der Tertia in Aus sicht genommen.
Ueber den Fackelzug, welcher den Schluß der Denkmal⸗ Ent hüllungs feier bildete, wird der Allg Itg. aus München, 12. Oktober, geschrieben: Der von hiesigen Privatvereinen auf An⸗ regung des Denkmal⸗Comites heut Abend veranstaltete Fackelzug vom Wittelsbacherplatz über den Residenzplatz zum Denkmal Fönig Maximilians, um daselbst dem Hohen Todten die letzte Huldigung dazu= bringen, war vom Wetter leider nicht begünftigt. Der Himmel hatte seine Schleußen geöffnet, und es regnete auch Abends ununterbrochen fort. Der Zug wurde durch eine Anzahl Reiter eröffnet, darauf folgten. mit vier Musikcorps die Feuerwehr, sodann die Corps der Universität (die Chargirten in „Galawichs“), der
3.
akademische Gesangverein und die Kunstgewerbeschule; in
Mitte des Zuges befand sich das renn von ö. Münchener Sängergenossenschaft, diese mit Wachsfackeln, umgeben; darauf schlossen sich die außerordentlichen Mitglieder der Gesang! vereine, der Bürgerverein, die Krieger⸗ und Veteranenvereine der Stadt München und der Vorstadt Au an. Den Schluß bildete wieder eine Abtheilung Feuerwehr. Der Zug mag wohl 806 Fackeln enthalten haben, Um 71 Uhr langte die Spitze desselben im Rondell am Denkmalplatz an. Die Fahnen und Abzeichen wurden um das Denkmal gruppirt, während zur Huldigungsfeier von den Fackelträgern ein Kreis gebildet wurde. Hierauf ward von der hiesigen Sängergenossen⸗ schaft der Heldengesang der Walhalla, gedichtet von Förster, komponirt von J. H. Stuntz, vorgetragen. In bengalischer Beleuchtung mit den verschiedensten Farben erstrahlten das Denkmal, das Maxi nnileaneum und das Forum der Maximiliansstraße. Hr. Rutz brachte ein Hoch auf Deutschland und Bagern aus. Der Redner gedachte auch hier bei dieser Gelegenheit wieder der Königlichen Worte: „Ich will Frieben haben mit meinem Volke!“ In die Klänge der Nationalhymne stimmte das Publikum begeistert ein. Den Schluß der Ovation bildete der Vortrag des Liedes „Für Bayern,, gedichtet, von M. Dichs ner. kompenirt vom M. Kunz. Imposant war der Anblick der Illumination der im Forum der Maximiliansstraße gelegenen Gebäude, deren Fensterreihen bis zum fünften Stockwerke mit Lichtern tageshell beleuchtet waren. Der Zug bewegte sich gegen 8 Uhr zurück durch die Maximiliaes«, Dieners und Neuhauserstraße zum Maxi⸗ miliansplatze, in dessen Mitte die Fackeln zusammengeworfen wurden. Die hochauflodernde Feuermasse war durch den herabströmenden Re⸗ gen bald erstickt Der größte Theil der hiesigen Einwohnerschaft hatte der nächtlichen Ovation beigewohnt. Die Theilnehmer an dem Fackel⸗ zuge vereinigten sich noch zu einer Reunion im Bürgervereinssaale.
Die feierliche Enthüllung und kirchliche Benediktion der der Gemeinde Oberammergau von Sr. Majestät dem König von Bavern geschenkten Kreuzigungsgruppe sollte mit Allerhöchster Genehmigung am heutigen Tage stattfinden. Als Bevollmächtitzter Sr. Majestaͤt fungirt der General Kapitän Frhr. v La Roche, der Erzbischof von München -Freising vollzieht die kirchlichen Funktionen.
In Kiel hat der heftige Ost⸗Süd⸗Ost⸗Sturm in der Nacht vom 13. um 1. Hoch wasser veranlaßt, welches die Ufer und auch das k ie n , 53 am niedrigften gelegenen adttheile wurden überschwemmt und viele Kell Wfl. ö. 4 erwohnungen unter . Gestern Morgen überschwemmte, wie ‚W. T B.“ meldet ö die Hauptplätze der Stadt Trie st mit fußhoheni Je.
In Jerusalem wird, wie die „Jewish World“ erfährt, ein Ausbruch der Cholera erwartet. Es werden indeß in allen Theilen der Stadt große Anstrengungen gemacht, um den Fortschritt der Krankheit durch sanitätliche Maßregeln zu hemmen.
Theater.
Der General⸗Intendant der Königlichen Schauspiele, Herr v. Hülsen, hat als Präident des Deutschen Bühnenvereins, nach. stehende Kundgebung erlassen: ö. ö
„An die geehrten Mitglieder der Genossenschaft deutscher Bühnen⸗ Angehöriger, wie an alle Theater Mitglieder überhaupt. Aus zahl= reichen Beschwerden mit beigefügten Kontrakten geht hervor. daß viele mitunter namhafte Direktionen, welche dem „Deutschen Bühnen vereine⸗ gar nicht angehören, dennoch die Vereins⸗ Klauseln“ ohne alle Be⸗ rechtigung in ihren Kontrakten führen und dadurch die Theatermit⸗ glieder irreleiten. Das Präsidium des Deutschen Bühnenvereins fühlt sich veranlaßt, den „Genossenschafts. Mitgliedern“ die Beachtung des Verzeichnisses der „Vereins Bübnen“ im Genossenschaftsorgan drin- gend zu empfehlen, und alle Theatermitglieder überhaupt zu ersuchen, sich bei Kontraktabschlüssen oder späteren Streitfällen stets genau zu erkundigen, eb die betreffende Direktion dem Deutschen Bühnenvereine angehört oder nicht; wenn nicht, dann sofort die Streichung aller Hin⸗ weise anf den Deutschen Bühnenverein zu bewirken, bezw. jede Be⸗ schwerde beim Unterzeichneten zu unterlassen. Dadurch würden den betreffenden Mitgliedern wie dem Unterzeichneten viele unnütze Be⸗ mühungen und Unannehmlichkeit, erspart werden Das Präsidium des Deutschen Bühnenvereins. v. Hülsen.“
— Hr. Direktor Hahn hat die Hälste der Einnahme für die zweihundertste Vorstellung der „Reise um die Welt“ im Victoria ⸗Theater am Sonnabend, 9. Oktober, mit 1211 M der Unterstützungskasse des Vereins Berliner Presse“ zufließen lassen. Nach der Vorstellung vereinigte ein vom Direktor Hahn veranstaltetes Souper nebst Ball die Mitglieder des Theaters sowie zahlreiche Ver- treter der Presse in den Sälen des Hotel Imperial.
— Das Woltersdorff⸗-Theater hat in der gestern zum ersten Male aufgeführten Posse: „Huckebein“ von Carl Görlitz und Hermann Hirschel eine glückliche Wahl getroffen. Die sehr unter⸗ haltende Handlung stützt sich auf den auffallenden Namen (Huckebeim, eines jungen Kaufmanns, dem es wegen dieses Namens, zum größten Theil aber wegen Selbstüberschätzung nicht gelingen will, eine Stelle zu erlangen. Seine Jugendfreundin Anna weiß jedoch diese Hinder⸗ nisse zu beseitigen, indem sie die Stellenvergebenden, die Kaufleute Mohrheim und Springer, durch Benutzung ihrer Schwächen mit dem Na⸗ men Huckebein versshnt, theils aber auch, indem sie ihren Jugendfreund zur Selbsterkenntniß bringt. Wenn das Stück sich hiernach in seinem Sujet mehr dem Lustspiel nähert, so kann es in seiner Einrichtung zu den Operetten zählen, da der musikalische Theil viel reicher ausgestattet ist, als es sonst bei Possen der Fall ist. Aus Dieser Rücksicht ar es auch besonders zum Debüt des jetzt dem Welters dorff Theater angehörigen Frl. Anna Preuß geeignet, welche in der Partie der Anna reiche Gelegen heit fand, neben ihrem Spieltalent ihre Gesangskunst unter dem an⸗ haltendem Beifall des Publikums zur Geltung zu bringen. Besonders gefiel ein im zweiten Akt gesungenes Schlummerlied, sowie am Schlusse des dritten Aktes ein Trinklied, welches mit rauschendem Applaus und wiederholtem Dacaporufen aufgenommen wurde Die Dauptherrenrolle, den Kaufmann Springer, spielt Hr. Direktor Emil Thomas mit bekanntem ergötzlichen Humor. In seiner Eigenschaft als Musiknarr“ ist er neben Frl. Preuß auch der Hauptträger der mustkalischen Partie des Stückes und zeichnete sich hier besonders in einem großen Duett mit Frl. Preuß, einer Ehestandssymphonie, aus.
Von den ütrigen Mitwirkenden trugen in ihren kleinen Vollen die Herren G. Schulze (Moßheim), Hänseler (Dr. Krach) und Junter (Fritz), sowie die Damen Fr. Rademacher (Frau Trude), Fr. Steffen (Caroline) und Frl. Kuhse (Thekla) durch ihr heiteres Spiel wesent⸗ lich zum außerordentlichen Erfolg des Siückes bei. Die Ausstattunz des dritten Aktes, und namentlich des Finale — das erwähnte Trin—= lied mit Chor, an die „Fledermaus; erinnernd — ist glänzend. Ne⸗ ben den Hauptdarstellern, die vielfach gerufen wurden, ward diese Auszeichnung nach dem zweiten und dritten Akte auch dem Kapell⸗ meister Adolf Mohr zu Theil, welcher die ansprechende Musik zu der Posse komponirt hat. Die Debutantin wurde durch eine reiche Kranz ⸗Spende von dem vollbesetzten Hause bewillkommnet.
— Im Nationaltheater bewährt sich, König Noderich“ von Felix Dahn noch immer als Zigstück. Am Montag, den JJ. Sktober, wohnte der Borstellung Se Königliche Hoheit der Prinz Georg bis zum Schluß bei. Zur nächsten Sonntagsvorstellung des Dramas trifft der Dichtec Felir Dahn aus München hier ein.
Redacteurt F. Preh m. Verlag der Expeditlon Kes seh. Druck W. Elsner. Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilgae), außerdem ver Fahrplan der Rheinischen Eisenbahn.
Berlin:
* gn erate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß.
zum
4H 2M z.
——
Staats ⸗Anzeiger, das Central -Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Inseraten · Expedition des Aentschen Reichs ⸗Anzeigers und Königlich Preußischen Staats- Anzeigers:
Berlin, 8. J. Wilhelm ⸗Straße Nr. 32. *
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2 Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen eto. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung
Erste Beilage
Benn Freittg. Rei. 3. Otteber
2 .
Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗A1nzeiger.
1873.
— *
OS effentlich er Anz eiger. . nehmen an: die autorisirte Annoncen⸗Expedi⸗
tion von Rudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemnitz, Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M, Halle a. S. Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗
burg i. E, Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten, sowie alle übrigen größeren Annoncen ⸗Bureaus.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.
6. Verschiedene Bekanntmachungen.
J. Literarische Anzeigen.
8. Theater- Anzeigen.
n. dergl.
In der Eörsen- beilage. *
ö
K
u. s. M., von öffentlichen Papieren. g. Familien- Nachrichten.
1 —
bsc] Nothwendiger Verkauf.
gehörigen, im Kreise Pleß belegenen
zRittergüter Dziedzkowitz, Kopezcowitz,
werden an ordentlicher Gerichtsstelle hier im Termins⸗ zimmer
im Wege der nothwendigen Subhastation versteigert und das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird an ordentlicher Gerichtsstelle hier im Termins⸗ zimmer Nr. 28
verkündet werden. Grundsteuer unterliegenden Flächen beträgt:
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
Die den Kaufleuten David und Arnold Banasch
Gollawietz und Sciern
r. 28 den J7. März 1876, Vormittags 97 Uhr,
den Z3. März 1876, Vormittags 10 Uhr, Das Gesammtmaß der der
2. von dem Rittergute Dziedzkowitz 1954 Hektar 35 Ar 30 Quadr. Meter, b., von dem Rittergute Kopezcowitz 719 Hektar 31 Ar 80 Quadr.⸗Meter,
e. Pan denn Tittergutz Göllawietz 12ñ Hektar den , des Amandus Stankiewiez, jetzt auf den ( des Eigenthümers und dektar Stankiewicz in Blesen,
Nutzungswerth, nach Kalau, Blatt Nr. 1, eingetragene Lehnschulzen⸗ —
gut, welches mit einem Flächeninhalte von 183 Hektaren 10 Aren 90 Quadrgtstab der Grundsteuer unterliegt und mit einem Grundsteuer⸗Reinertrage von H5ö0i/ios Thlr. und zur Gebäudesteuer mit einem Nutzungswerthe von behufs Zwangsvollstreckung im Wege der nothwen⸗ digen Subhastation am
Sonnabend, den 13. November d. J.,
54 Ar 50 Quadr.⸗Meter, d. von dem Rittergute Sciern 51 Ar 10 Quadr. Meter. Der Reinertrag und der welchen die Güter zur Grund und Gebaͤudesteuer veranlagt worden sind, beträgt, und zwar: a. der Reinertrag von dem Gute Dziedzkowitz 275, Thlr., Kopezeowitz 2324,86. . . „Gollawietz 86 ö ö Seiern 1860.21. H. der Nautzungswerth von dem Gute Dziedzkowitz 2511 , Kopczcowitz 21185, Gollawietz 24 . . ö Seiern 153 . Auszüge aus den Steuerrollen, Grundbuchblättern, etwaige Abschätzungen und andere die Grundstücke betreffenden JItachweisungen, deren Einreichung jedem Subhastations⸗Interessenten gestattet ist, ingleichen besondere Kaufbedingungen können im Bureau J. b. eingesehen werden. Älle Diesenigen, welche Eigenthum oder ander · weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch beduürfende, aber nicht einge⸗ tragene Realrechte geltend zu machen haben, haben dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden. Pleß, den 18. September 1875. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.
7120] Nothwendiger Verkauf.
Das zum Nachlasse des Rittergutsbesitzers Oscar v. Kosckelski gehörige im Kreise Lublinitz gelegene
275
* n. n,
* *. 1 1 7 *.
Flurbu etwaige betreffende Bureau II werden. Alle Diejenigen, welche Eigen weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der in das Grundbuch bedürfende, gene Realrechte geltend zu machen haben, biermit aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin anzu⸗ melden. . . Das Urtheil über Ertheilung des Zuschlages wird am 16. November 1875, Vormittags 11 Uhr, in unserem Gerichtsgebäude, Terminszimmer III., von dem Subhastationsrichter verkündet werden. Lublinitz, den 5. September 1875.
Der Auszug aus der Steuerrolle, che, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, Abschätzungen und andere das
lerne Nothwendiger Verkanf.
Das in
werden.
S852]
2 X Rittergut Ponoschau soll, auf Antrag der Benefizial⸗ Erbin, im Wege der nothwendigen Subhastation am 15. Rovember i875, Vormittags 9 Uhr, vor dem Subhastations ⸗ Richter, Kreisrichter Dr. Jaeckel, im Terminszimmer III. verkauft werden.
Zu dem Rittergute gehören 1152 Hektar 57 Ar 60 Qu. Meter der Grundfteuer unterliegende Lände reien und ist dasselbe bei der Grundsteuer nach einem Reinertrage von 3315 M 45 , bei der Gebäude⸗ steuer nach einem Nutzungswerthe von 2118 M ver⸗ anlagt.
Der Auszug aus der Steuerrolle, resp. aus, dem Flurbuche, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblat⸗ tes, etwaige Äbschäßungen und andere das Grund⸗ stück betreffende Nachweisungen können in unserem Bureau IJ. während der Amtsstunden eingesehen werden.
Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht ein. getragene Realrechte geltend zu machen haben, werden hiermit aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präkluston spätestens im Versteigerungstermine an= zumelden. ;
Das Urtheil über Ertheilung des Zuschlages wird am 15. November 1875, Vormittags 9 Uhr, in unferem Gerichtsgebäude, Termins zimmer III., von dem Subhastations⸗Richter verkündet werden.
Lublinith, den 5. September 1875.
Königliches Kreisgericht. Der Subhastations Richter.
us Nothwendiger Verkauf, Die zum Nachlasse des
äter Lublinitzer Kreises enen
Rüttergüter Glinitz und Sorowski
mit Bogdalla, sollen auf Antrag der Benefizial ˖ Erbin
im Wege der nothwendigen Subhastation
am 135 November 1875, Vormittags 11 Uhr, Kreisrichter Dr.
vor dem Subhastationerichter,
Jaeckel, im Terminszimmer III. vertauft werden,
In biesen Füittergütern gehören 3217 Hektar Os Ar Grundsteuer unterliegende Ländereien und ist daffelbe bei der Grundsteuer nach
0 Quadratmeter der
einem Reinertrage von 71819 4 2 3, bei der Ge
bäudesteuer nach einem Nutzungswerthe von 1722 4 Fahrenberg in Trennung der
veranlagt.
Rittergutsbesitzers Oscar
von Kossielski gehörigen, im Grundbuche der Ritter⸗ Bl. 31 zusammengeschrie⸗
noch in lässigen
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4313 : .
an Ort und Stelle in dem zur Subhastation ge stellten Lehnschulzengute Kalau Nr. 1 versteiger
Der Beschluß über die Ertheilung des Zuschlags vor dem ö. 1 i . d. J. Vormittags um 1 Uhr, . 24 r um r, 3 ö - ö x . . ,,. i, we gestellt, und zur Pachtübernahme ist ein disponibles
im Geschäftslokale des unterzeichneten Gerichts an⸗ t ein d k Termine öffentlich , werden. Vermögen von 46,9000 4 erforderlich, über dessen
Meseritz, den 28. August 1875.
Die verehelichte Stellmacher Voß, Rosalie, Abtheilung geb. Müller hier, hat gegen ihren Ehemann, den Biellmacher Carl Otto Undwig Voß, wegen bös Koch williger Verlassung auf Trennung der Ehe geklagt. Der letztere hat bis zum hier seinen Wohnsitz gehabt, hier entfernt unter der Erklärung, land gehen werde. Der Verklagte hat sich im Jahre 1873 in Berlin aufgehalten, aber bisher keine Nachricht gegeben. Zur mündlichen Verhandlung über den Eheschei⸗ dungsantrag wird der Verklagte hierdurch zu dem auf den 20. Zannar 1876, Mittags 12 Uhr, im Sitzungszimmer Nr. 26 des unterzeichneten Ge⸗ richts anberaumten Verwarnung vorgeladen, daß, falls er sich weder vor,
Rechtsanwälte: Hünke und Justizraih Soenke in Vorschlag gebracht werden, melden sollte, nach Ableistung des Diligenz= eides Seitens seiner Ehefrau die Ehe durch Erkennt⸗ niß getrennt werden wird. — Frankfurt a. O., den 21. September 1875. Königliches Kreisgericht.
Wilhelmine geb Erler, bierselbst, hat gegen ihren Ehemanne, ᷣ Ehristian Wilhelm Anders wegen böswilliger Verlassung auf Trennung der Ehe geklagt.
Der Letztere hat bis zum 1. : seinen Wohnsitz gehabt, sich jedoch dann von hier entfernt und von seinem Verbleiben bisher keine Nachricht gegeben.
Zur mündlichen Verhandlung dungsantrag wird der Verklagte hierdurch auf
im Sitzungszimmer Nr. 25 des unierzeichneten Ge⸗ richts anberaumten Termine öffentlich unter der Warnung vorgeladen, daß,
zulässigen Bevollmächtigten, Rechtsanwaͤlte Pezenburg, i Hunke und Juftizrath Swenke in Vorschlag gebracht 60 Hül werden, melden sollte, nach 2 des Diligenz ·
eides Seitens seiner Ehefrau die
Frankfurt a. O., den 5. Oktober 1875. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
Gustar Hinz hat seinen früheren Wohnort Plathe in Pommern am 26. August 1871 heimlich verlassen und ist anscheinend nach Amerika ausgewandert unter Zurücklassung seiner Ehefrau Emilie Hinz, geborene
resp. aus dem Klage angestellt. Der Zimmermann Friedrich Wil⸗ helm Carl Gustav Hinz wird daher aufgefordert, sich spätestenß am 16. Dezember er, Mittags 18 Uhr, im Terminszimmer Nr. Gerichts zu melden und die Klage zu beantworten,
Grundstück können in unserem
Nachweisungen, un Amtsstunden eingesehen
während der
thum oder ander lästig für den allein schuldigen Theil Eintragung wird. Greifenberg i. Pom. den 29. Mai 1875.
Königlicheß Kreisgericht. J. Abtheilung.
4664 Oeffentliche Vorladung Die verehelichte Fleischermeister Hencke, geb. Glander, Ehemannes, des Fleischermeisters dermaun Hencke zu Plathe in Pommern 1871 heimlich ver⸗ lassen und ist zu Pfingsten 18373 anscheinend nach Amerika ausgewandert Königliches Kreisgericht. einzigen Kindes und ihres Ehemannes in Plathe. Der Subhastations Richter. Der letztere hat deshalb auf Trennung der Ehe mit seiner Ehefrau die Klage angestellt. Die verehelichte Fleischermeister Emilie Hencke, geb. Glander, wird daher aufgefordert, spätestens am I6. Dejember er, Mittags 12 Uhr, im Terminszimmer Nr. 2 des hiestgen Gerichts die Klage zu beantworten, widrigenfalls die Ehe ge⸗ trennt und Verklagt: kostenlästig für den allein schuldigen Theil erklärt werden wird. Greifenberg in Pomm, den 93. Juni 18156. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
aber nicht eingetra⸗ werden
dem Dorfe Kalau belesene, früher auf
Gutsbesitzers Constantin im Grundbuche des Dorfes
KRerkaufe, Verpachtungen, Submissidnem 26.
Domänen⸗Verpachtung.
Zur anderweiten Verpachtung des Domänen ⸗ Vorwer ks Fürstene ck im Kreise Hünfeld, ein Areal von 151,289 Hectaren enthaltend, auf die Zeit von
Petri 1856 bis Johannis 18454 ist weiter Steige,
t rungstermin auf Montag, den 25. Oktober d. J., Vormittags 1095 Uhr, in unser Sitzunge zimmer
Regierungs-⸗Rath von Eschwege anberaumt
FZ Thlr. veranlagt ist, soll T7668]
Nachmittags um 2 Uhr,
worden. . Das Pachtgelder⸗Minimum ist auf 4600 4 fest⸗
äigenthämlichen Bestgz n ben, persänlicher Qualifika· tion sich die Pachtbewerber durch glaubhafte Zeugnisse spätestens im Termine auszuweisen haben. Die Pachtbedingungen liegen in unserm Domänen Sekretariate zur Csnsicht offen. Cassel, den 27. Septemher 1875. Königliche Regierung. für direkte Steuern, Domänen und Forsten.
Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter. Röhricht.
Oeffentliche Vorladung.
t
widrigenfalls die Ehe getrennt und Verklagter kosten⸗ mittenten eröffnet werden. . erklärt werden aufmerksam gemacht, daß Lieferungs⸗ Offerten, welche mit Bezug auf besondere von den Uaternehmern vor= gelegte Proben ꝛe, gungen nicht begründeten Vorbehalt abgegeben wer⸗ den, unberücksichtigt bleiben müssen.
1 des hiesigen . Stunde in unserem
hat den Wohnort ihres b
unter Zurücklassung ihres 7)
33 Germenrbee Tes iss] Domänen⸗Verpachtung.
sich ö enger Zur Neuverpachtung des Domänen · Vorwerks . Néunenstein auf die Zeit vom 1. März 1876 bis Johannis 1894 ist anderweiter Steigerungstermin auf Freitag, den 22 Otteber d. J., früh 10 ühr, in unser Geschäftslokal vor dem Regie⸗ rungs⸗Raih von Bock⸗-Wülfingen anberaumt worden. Das Vorwerk liegt an der Straße zwischen Homberg und Hersfeld und enthält ein Areal von 130,360 Hek⸗ tare. Das Pachtgelder⸗Minimum ist auf 4500 A festgesetzt. Zur Pachtübernahme wird ein dispo⸗ nibles Vermögen von 45.000 erfordert, über dessen eigenthũümlichen Besitz neben persönlicher Qualifikation sich die Pachtbewerber durch glaubhafte Zeugnisse spätestens im Termine auszuweisen haben. Die Pachtbedingungen liegen in unserm Domänen ⸗Sekre⸗ fariate zur Einsicht offen.
Cassel, am 27. September 1816. Königliche Regierung. ö Abtheilung für direkte Steuern, Domänen und syorsten. Koch.
von seinem Verbleiben
Termine öffentlich unter der
dem Termine persönlich oder durch einen zu⸗ Bevollmächtigten, als welche die hiesigen Pezenburg, Kette. Wolff, Riebe,
J. Abtheilung.
Oeffentliche Vorladung. verehelichte Schmiedemeister Anders,
Bekanntmachung.
Die Lieferung der nachbenaunten Gegenstände für die Garnison⸗ und Lazareth ⸗Anstalten des Garde⸗ Corps
7877
den Schmiedemeister Zohann
159 feine weiße Ueberzüge zu Bettdecken, 70 feine weiße Ueberzuge zu Kopfpolstern, 90 feine Bettlaken, 300 feine Handtücher, 2850 k blaubunte Ueberzüge zu Bett⸗ ecken, 3670 ordinäre, blaubunte Ueberzüge zu Kopf- polstern, 4790 ordinäre Bettlaken, 280 ordinaͤre Handtücher, dem Termine perfönlich oder durch einen 380 Paar baumwollene Socken, als welche die hiesigen 3660 Keopfpolstersäcte Kette, Wolff, Riebe, 60 ien zu Kopfmatratzen, en (eintheilige) zu Leibmatratzen, 1300 Strohsãäcke, he durch Er⸗ 180 Paar Pantoffeln, getrennt werden wird. soll im Wege der Submisston unter den im Ge⸗ Hnftelotaĩ der hiesigen Garnisonverwaltung, Michael kirchplas 17, ausgelegten Bedingungen, welche vor dem Termin von jedem Submittenten zum Zeichen Oeffentliche Vorladung. der Kenntnißnghme mit Unterschrift zu versehen sind, Zimmermann Friedrich nglihesm Carl sowie nach Maßgabe der ebendaselbst ausgelegten Normalproben eventuell dem Mindestfordernden in
Entreprise gegeben werden. . Die portofrei und versiegelt bis spätestens zum
August 1874 hier
über den Eheschei⸗ 207 Januar 1876, Mittags 127 Uhr,
falls er sich weder vor,
hierher einzureichenden, auf der Außenseite mit der
Plathe, letztere hat deshalb auf . Bezeichnung:
Ehe mit ihrem Ehemanne die
„Sub mission auf, die Lieferung pon Kasernen— und Lazareth⸗Wäsche⸗Gegenstände
zu versehenden Offerten werden pünktlich zu vor⸗
Bureau, Dorotheen⸗
raße 4, in Gegenwart der etwa erschienenen Sub; Ausdrücklich wird darauf
also mit einem in den Bedin⸗
Schließlich wird bemerkt, daß Offerten hinsichts
Em lie der bunten Bezüge sowohl auf leinene, als auch auf
aumwollene entgegen genommen werden. ö Berlin, den 5. Oktober 18765. (a Cto. 60 10) Königliche Intendantur des Garde⸗Corps.
Bekanntmachung. Der Bedarf hiesiger Anstalt für das Jahr 1876 an a. OSekonomie-⸗Materialien circa; 7000 Liter Braunbier; 130 Ctr. weiße Bohnen; 30 Citr. Buchweizengrütze; 50 Etr. Butter; 260 Etr. Erbsen; 2 Ctr. Fadennudeln; 39 Ctr. ordinäͤre Graupe; 2 Ctr. mittel Graupe; 2 Gtr. feine Graupe; 70 Etr Hafergrütze; 4) ECtr. Hirse; 12 Ctr. gebrannten Kaffee; 3500 ECtr. Kartoffeln; 60 Ctr. Sauerkohl; 60 Ctr. Weiß⸗˖ kohl; 40 Ctr. Kohlrabi; 120 Gtr, Linsen; 60 Ctr. Reis; 150 Etr. Kohlrüben; 240 Ctr. Mohrrüben; 130 Ctr. Salz; 4060 Kgr. Rindfleisch; S00 Kgr. Hammelfleisch; 1200 Kgr. Schweinefleisch; 20 Ctr. Rindertalg; 500 Kr. Speck; 35 CEtr. Schmalz; 30 Cte. Elainseife; J Ctr. weiße Seife; 10 Ctr, Soda; 6000 Hektoliter Steinkohlen; 40 Schock Roggenstroh; 40 Stück Scheuerleinen; 50 Stück Haarbesen; 100 Stück Handfeger; 60 Stück Schrubber; 100 Stück Auftragebürsten, 100 Stück Kleiderbürsten; 160 Stück Schmutzbürsten; w. Landnutzungs ˖ Materialien eirea: 350 Ctr. Heu; e. Betriebs Materialien circa: 140 000 Kgr. Roggen; 7000 Kgr. Gerste; 270 Kgr. Weizenmehl; 40 Kgr. Fahlleder; 160 Kgr. Sohl⸗ leder; 80 Kgr. Brandsohlleder;
. Schr eibmaterialien . nach Probe, im Ganzen oder getheilt, wie solche in den Bedingungen aufgeführt sind;
sowie die im Jahre 1876 aufkommenden Abgänge circa: . 260 Ctr. Roggenkleie; 12 Ctr. Gerstenhülsen; 12 Crr. Staußmehl; 15 Ctr. Lumpen (leinen, baumwollen, Tuch⸗ ); 1Ctr. Zinkabgänge; 10 Ctr. altes Eifen und Blech; 1 Ctr. altis Kupfer; 10 Ctr. Knochen; . sollen im Submissionswege beschafft resp. werden. Versiegelte Offerten mit der Aufschrift: „Sub⸗ misston auf Lieferung von Anstaltsbedürfnissen resp. Entnahme von Abgängen,“ werden bis den 20. Oktober er, Vormittags 10 Uhr, wo dieselben in Gegenwart der etwa anwesenden Sub⸗ mittenten eröffnet werden sollen, portofrei hier ange⸗ nommen. Dfferten, welche nach Eröffnang des Ter⸗ mins hier eingehen, oder nicht von Proben begleitet sind, bleiben n er , desgleichen die Offerten derjenigen Lieferungsbewerber, welche die Bedingungen nit vor dem Termin unterschrieben resp. eine Ab⸗ schrift derselben bezogen haben. . Die hierauf bezüglichen Bedingungen liegen in den Wochentagen von 8 bis 12 Uhr, Vormittags, in dem Kassenzimmer zur Einsicht und Unter⸗ schrift aus. ? . Die Angebote der Submittenten müssen in Mark und Pfennigen ausgedrückt sein. . eue Straf⸗Anstalt (Zellengefängniß). Berlin, den J. Oktober 1875.
vergeben
20. Oktober dieses Jahres,. Vormittags 11 Uhr,
Der Direktor.
8073) Lieitation. Die Eisnutzung auf dem Hafenbassin ober.
halb der zweiten Schleuse bei Plötzensee, sowie auf dem Verbindungskanal zwischen dem Berlin⸗ Spandauer Schiffahrtskanal und der Spree bei Charlottenburg soll im Wege der, öffentlichen Licitation vergeben werden, und ist hierzu ein Termin auf Sonnabend, den 23. Oktober er, Vormittags 10 Uhr, im Baubureau an der Moabit ⸗Charloitenburger Chaussee anberaumt. Auch sind daselbst die näheren Bedingungen in den Vormittagsstunden einzusehen. Berlin, den 13 Oktober 1875. Der Königliche Bau⸗Inspektor. v. Ludwiger.
. Bekanntmachung. In der Königlichen Geschützgießerei zu Spandau
findet am
Freitag, den 22. Oktober er.,
Vormittags 10 Uhr,
ein öffentlicher Submissions Termin für die Liefe⸗ rung von 5ö060 Hektoliter Holzkohlen statt. Reflel⸗ tanfen haben ihre Offerten schriftlich, versiegelt und mit der Aufschrift: „Submisston auf Lieferung von olzlohlen! . bis zum genannten Termine hierher einzu- reichen. Sie Bedingungen liegen bei uns zur Einsicht aus. Spandau, den 9. Oktober 1575. C COto. 80 / 1) Direktion der Geschützgießerei.