während das davor befindliche Denkmal da Vinci's in einem hellen Lichtmeer schimmerte. Reiche Abwechselung trugen die vielen, mit kleinen bunten Glas⸗ kugeln geschmückten Ständer, die wie Blumenkelche, an denen riesige Thautropfen hingen, zwischen den das Monument eingränzenden kleinen Gebüschen glühten, hinein. Den Mittelpunkt des Ge⸗ woges der Bevölkerung bildete die in ihren Hauptlinien reich be⸗ leuchtete Galerie, in ihr vereinigte sich das Licht der Kronleuchter und Wandflammen mit dem der jetzt in den vielen Läden und Schaufenstern erstrahlenden Illumination. Zahlreiche Men⸗ schenmassen durchzogen die tageshellen Straßen und wandelten unter den den Domplatz umziehenden und an den Schloßplatz grenzenden Arkaden, die Wagen des Hofes, welche die Fürstlich⸗ keiten nach den Theatern führten und abholten, mit enthufiasti⸗ schem Zuruf begrüßend, und mit Vorliebe nach den Zimmern Sr. Majestät des Kaisers ihre Aufmerksamkeit lenkend. Da auch am Sonnabend, 23. Oktober, dem letzten Tage des Aufenthalts, das Wetter in der Frühe nicht hinreichend sicher er⸗ schien, um bei einem Besuch des Comersees mit voller Gewiß⸗ heit auf eine freie Aussicht auf die malerisch schöne Uferland⸗ schaft rechnen zu können, so wurde der noch bis zuletzt sestge⸗ haltene Gedanke, diesen Ausflug zu unternehmen, definitiv ver⸗ lassen, un die Abreise Sr. Majestät auf 1 Uhr Mittags bestimmt. Weil die Kürze der Zeit nicht gestattet hatte, größere Truppen⸗ übungen vor Allerhöchstdenselben zur Ausführung zu bringen, so war eine Aufstellung der Garnison von Mailand im Spalier längs des Weges vom Palazzo reale bis zum Bahnhof ange⸗ ordnet worden, und rückten die dazu befehligien Truppen gegen 12 Uhr in dieselbe parademäßig ein. Gleichzeitig begannen sich die nach der Eisenbahn führenden Straßen mit zahllosen Zuschauern zu füllen, welche dem Kaiserlichen Gast den Abschiedsgruß darbringen wollten. Ein heller freundlicher Sonnenschein hatte das den ganzen Vormittag über am Himmel stehende Gewölk durchbrochen und ergoß sein Licht über die in festlich angeregter Stimmung auf⸗ und abwogende Bevölkerung. Inzwischen hatten sich auf dem Bahnhofe die Spitzen der Behörden en gala gesammelt, eine Compagnie des 8. Regiments mit den Fahnen und der Musik nahm Aufstellung auf dem Perron; ein großer Theil der An⸗ . hatte die neu erhaltenen preußischen Dekorationen angelegt. Gegen 123 Uhr verkündete Kanonendonner, daß der Kaiserliche Zug das Schloß verlasse und den Weg nach Langsam im Schritt sich bewegend,
dem Bahnhof antrete.
hatte derselbe folgende Ordnung: Zuerst eine Abtheilung Gendarmen zu Pferde, nach derselben ein Zug Kürassiere, J Trompeter mit großen roth⸗ und silbergestickten Fahnen an den Trompeten, drei Piqueurs zu Pferde in roth⸗ und silberbetreß⸗ ter Galalivrse, dann der mit 6 Pferden bespannte Galawagen, in welchem die Beiden Monarchen saßen. An dem rechten Wagenschlage ritt der die Truppen befehligende General, gefolgt von seinem Stabe. Neben dem Wagen der Majestäten gingen Lakaien einher. Se. Majestät der Kaiser hatten die Uniform des 1. Garde⸗Regiments mit dem Bande des Savoyischen Militär⸗ Ordens angelegt, Se. Majestät der König und die italienischen Prinzen trugen das Band des Schwarzen Adler⸗Ordens, der Kronprinz Humbert erschien in preußischer Husarenuniform.
Im zweiten Wagen folgten die Königlichen Prinzen, in den übrigen Wagen der General⸗Feldmarschall Graf Moltke, der General⸗Lieutenant Graf v. d. Goltz, der Ober⸗Hof⸗ und Hausmarschall und Ober⸗Stallmeister Graf Pückler und der Rest des Gefolges — Alles in großem Paradeanzug.
Bei der Einfahrt in den Bahnhof ebenso wie bei dem Durchfahren der Stadt von tausendstimmigen Jubelrufen begrüßt, welche Se. Majestät durch fortwährendes huldvolles Grüßen und Verneigen erwiderten, verabschiedeten Sich Allerhöchstdieselben in dem Königlichen Empfangssalon des Bahnhofes von jedem der Anwesenden, und begrüßten namentlich den Präsidenten des ita⸗ lienischen Abgeordnetenhauses, Biancheri. Beim Heraustreten auf den Bahnhofsperron, auf welchem die dort versammelten Massen, als sie Se. Majestät erblickten, in ein Evviva ausbrachen, das von dem, den angrenzenden Bahnhofsplatz füllenden Publi⸗ kum mit unendlichem Jubel aufgenommen und wieerholt wurde, wandten Sich Se. Majestät zunächst Fräulein Hedwig Ohly, der jungen deutschen Dame, zu, welche bei der Ankunft am Montag Allerhöchsidenselben ein Bouquet überreicht hatte, und übergaben ihr, sie mit huldvollster Ansprache auszeichnend und ihr die Hand reichend, ein kostbares, reich mit Brillanten verziertes Me⸗ daillon von Lapis lazuli zum Andenken. Demnächst erfolgte der Abschied von Sr. Majestät dem König Victor Emanuel in der herzlichsten Weise. Die beiden Monarchen umarmten und küßten Sich wiederholt, während Se. Majestät der Kaiser den Königlichen Prinzen die Hand reichten und unter freundlichen Worten in der herzlichsten Weise schüttelten.
Dann bestiegen Allerhöchstdieselben den Salonwagen, in welchem auch der Feldmarschall Graf Moltke, von dem Sich der König und die Prinzen aufs Wärmste verabschiedeten, sowie der General⸗Adjutant Graf v. d. Goltz und der Ober⸗Hof⸗ und Hausmarschall Graf Pückler, sowie der Flügel⸗Adjutant vom Dienst Platz nahmen. Zwanzig Minuten nach 1 Uhr setzte sich der Zug langsam in Bewegung. Se. Majestät der Kaiser blie⸗ ben noch lange grüßend an dem Fenster stehen. Immer lauter erschollen bei der Abfahrt die Rufe der Versammelten, während die aufgestellten Musil-⸗Corps die Melodie der preußischen Na⸗ tionalhymne intonirt hatten.
Ueber den Verlauf der Reise Sr. Majestät und die An⸗ kunft Allerhöchstderselben in Berlin haben wir bereits das Nähere berichtet.
— Der Bundesrath hielt heute unter Vorsitz des Staats⸗ Ministers Dr. Delbrück eine Plenarsitzung. Es wurden Ausschuß⸗ berichte erstattet über den am 18. Mai d. J. unterzeichneten Freundschafts⸗, Handels⸗ ꝛc. Vertrag mit Costa⸗Riea und über zwei die Reichsverfassung betreffende Fragen.
— Der Ausschuß des Bundes raths für Justizwesen hielt heute eine Sitzung.
— Bis Ende September 1875 sind für Rechnung des Deutschen Reichs an Landes⸗Silber⸗ und Kupfermünzen zur Einziehung gelangt: A. Landes⸗Silbermünzen. Thalerwäh⸗ rung: 153,210,211 S6 93 5. Süddeutsche Guldenwährung: 129, 004410 4 75 5. Kronenthaler: 7,973,748 6 92 . Konventionsmünzen des Zwanzigguldenfußes: 1909810 6 88 35. Silbermünzen Kurfürstlich oder Königlich sächsischen Gepräges 53,456 66 62 3. Silbermünzen schleswig ⸗holsteinischen Gepräges: 1,617,855 6 49 5. Silbermünzen hannoverischen Gepräges: 1613 45 3. Mecklenburgische Währung: 179 076 6 30 5. Hamburgische Kurantwährung: 934042 M 50 S. Lübische Kurantwährung; 563 638 6 20 3. Gesammtwerth A.: 295,438,865 6 4 3. B. Landes⸗Kupfermünzen. Thaler⸗
Ceonardo
sammtwerth B.: 988,216 . 56 8. A.: 295,438, 865 S 4 3. Summe: 296,427, 81 S 60 8
Verlangen des anderen Theiles seine Angehörigen wieder zu übernehmen, auch wenn dieselben die Staatsangehörigkeit nach der inländischen Gesetzgebung bereits verloren haben, sofern sie nicht dem anderen Lande nach dessen eigener Gesetzgebung an⸗ gehörig geworden sind. Der Minister des Innern hat die Be⸗ zirksregierungen durch einen Cirkularerlaß vom 28. v. M. an⸗ gewiesen, dieses Abkommen, durch welches für Preußen etwas von dem bisherigen Verfahren wesentlich Abweichendes nicht be⸗ stimmt wird, in den betreffenden Fällen zur Anwendung zu bringen, und dabei bemerkt, daß nach der übereinstimmenden, bei Auswechselung der Erklärungen konstatirten Auffassung der Kontrahenten die hinsichtlich der Uebernahmepflicht vereinbarte Gleichstellung der vormaligen Angehörigen der beiden Länder mit den dem betreffenden Lande noch wirklich Angehörenden auch in Erkrankungsfällen einzutreten, und somit der Aufent⸗ haltsstaat den Erkrankten, auch wenn er die Staatsangehörigkeit in dem anderen Lande nicht mehr besitzen sollte, nach Maßgabe des Eisenacher Vertrages vom 11. Juli 1853 zu verpflegen hat.
— Ueber die Auslegung des §. 8 des Gesetzes, die Aus—⸗
führung des Bundesgesetzes über den Unterstützungswohn⸗ sitz betreffend, vom 8. März 1871 hat sich der Minister des Innern in einem Spezialfalle wie folgt geäußert: Nach der angezogenen gesetzlichen Bestimmung unterliegt das Statut über die Aufbringung der Kosten der öffentlichen Armenpflege innerhalb eines Gutsbezirkes, welcher sich nicht aus⸗ schließlich im Eigenthume des Gutsbesitzers befindet, bei dem Mangel einer Vereinbarung unter den Betheiligten der Feststel⸗ lung durch den Kreistag und der Bestätigung durch die Bezirks⸗ regierung. Daß dieses Bestätigungsrecht der Regierung lediglich als ein Ausfluß ihres kommunalen Aufsichtsrechtes zu betrachten sei, geht aus dem Gesetze vom 8. März 1871 nicht hervor. Mithin fehlt es an einem ausreichenden Grunde für die Annahme, daß, nachdem die Aufsicht über die Kommunalangelegenheiten der Landgemeinden und selbständigen Gutsbezirke in Gemäßheit des § 135 TX. der Kreisordnung vom 13. Dezember 1872 dem Kreisausschusse übertragen worden ist, auf letzteren auch das Bestätigungsrecht in den Fällen des §. 8 des Gesetzes vom 8. März 1871 ohne Weiteres übergegangen sei. Für die gegentheilige Auffassung ist vielmehr geltend zu machen, daß, wenn der Kreisausschuß fur befugt erachtet werde, die Bestätigung eines vom Kreistage festgestellten Statuts zu er⸗ theilen, bezw. zu versagen, hierdurch der Grundsatz des 8. 134 Nr. J der Kreisordnung, nach welchem dem Kreisausschusse die Ausführung der Kreistagsbeschlüsse obliegt, verletzt werden würde. Dies fällt um so mehr ins Gewicht, als nach der Vorschrift im vorletzten Absatze des §. 135 1X. a. a. O. zu schließen ist, daß auf dem Gebiete der ländlichen FKommunalverwaltung überhaupt eine Anhörung des Kreistages in denjenigen Fällen nicht mehr eintreten soll, wo dem Kreisausschusse an Stelle der früheren Aufsichtsbehörden das Recht der Entscheidung eingeräumt ist.
— Nach §. 636 Theil II. Tit. 11 des Allgemeinen Land⸗ rechts sollen Kirchen⸗Kapitalien in der Regel nur gegen hypothekarische Sicherheit ausgeliehen werden. Die Entwicke⸗ lung der allgemeinen wirthschaftlichen Verhältnisse hat die Zu⸗ lassung von Belegung solcher Kapitalien durch den Ankauf depo⸗ sitalmäßiger Werthpapiere als Ausnahme in vielen Fällen nöthig gemacht. Wenn jetzt durch die vom 1. Januar k. J. ab in Gültigkeit tretende Vormundschafts⸗Ordnung vom 5. Juli e. der Kreis der für die Anlegung von Pupillengeldern zulässigen Werthpapiere erweitert worden sst, so kann nach einem Cirkular⸗ reskript des Ministers der geistlichen 2c. Angelegenheiten vom 30. v. Mts. in den geeigneten Fällen, soweit nicht besondere ge⸗ setzliche Bestimmungen entgegenstehen, dieselbe Bestimmung vom gedachten Zeitpunkte ab auch für die Anlegung von Kirchen⸗ Kapitalien Anwendung finden, zumal durch §. 228 Th. II. Tit. 11 des Allgemeinen Landrechts die Kirchen rücksichtlich der Verwaltung ihres Vermögens ausdrücklich mit den Rechten der Minderjährigen ausgestattet sind.
— Im Einverständnisse mit dem Minister der geistlichen Angelegenheiten hat der Evangelische Ober-Kirchenrath durch Erlaß vom 20. d. M. bestimmt, daß auch am Refor⸗ mationsfeste d. J eine Kollekte in den eyangelischen Kirchen der seinem Aufsichtskreise angehörigen Provinzen zum Besten der evangelischen Gustap⸗Adolf⸗Stiftung abgehalten werde.
— Der General der Infanterie Freiherr von Barnekow, kommandirender General dis J. Armee⸗Corps, ist von Königs⸗
berg i. Pr. hier eingetroffen und im British Hotel abgestiegen.
— Der General-Lieutenant z. D. Baeyer, Präsident des Königlichen geodätischen Instituts, ist nach der in Paris stattge⸗ habten Konferenz der permanenten Kommission der europäischen Gradmessung und einer demnächst gebrauchten Kur hierher zurüͤck⸗ gekehrt.
— Der General⸗Major von Hagen, Commandeur der 37. Infanterie⸗Brigade, ist mit Urlaub hier eingetroffen.
— S. M. Kanonenboot „Cyelop“ ist in der Nicht vom 16. zum 17. September er. auf der Rhede von Amoy zu Anker gegangen und wird demnächst über Foochow, Ningpoo nach Shanghai weiter gehen.
S. M. Kanonenboot „Nautilus“ ist am 25. d. Mts. von San Sebastian nach Santander zurückgekehrt.
Geestemünde, 20. Oktober. Die Festtage in Mailand fanden ihr Echo auch an den Gestaden der Nordsee. Eine große Anzahl italienischer Schiffe in den Häfen von Bremerhaven und Geestemünde haben zur Feier des Einzuges Sr. Majestät in Mailand von allen Topps geflaggt, die deutsche Flagge vom Großtopp. Als Anerkennung und um die Höflichkeit zu er⸗ widern, hat Hr. R. C. Rickers zu Geestemünde alle italienischen Kapitäne zu einem großen Diner eingeladen.
Rendsburg, 25. Oktober. Der Pro vinzial⸗Landtag beschloß in seiner heutigen (11I.) Sitzung in Schlußberathung vom 1. Januar 1876 ab die Verwaltung der Staatschausseen zu über⸗ nehmen, genehmigte das vorgelegte desfallsige Reglement und erklärte sich damit einverstanden, daß die Ausdehnung des Ent⸗ wurfs einer Wegeordnung auf die hiesige Provinz der König⸗ lichen Staatsregierung anempfohlen werde. Ebenso wurde
währung: 704,165 6 90 J. Süddeutsche Guldenwährung:
253,240 S 66 3. Mecklenburgische Währung: 30,810 64. Ge⸗ Dazu Gesammtwerth
= Zwischen Deutschland und Oesterreich⸗ Ungarn ist bekanntlich bezüglich der Uebernahme Auszuweisender am 26. Juli d. J. ein Abkommen getroffen worden, dessen wesentlicher Inhalt in Nr. 36 des „Centralblatts für das Deutfche Reich‘ vom 3. September 1875 veröffentlicht worden ist. Durch dasselbe hat jeder der vertragenden Theile sich verpflichtet, auf
Brandversicherungsanstalten nach den Anträgen dea Ausschusses angenommen. Schließlich motinirte der Abg. Jü;= Ottenßsen seine Proposition „Der Provinzial-Landtag wolle beschließen:
Es wird der ständische Verwaltungsausschuß beauftragt, in der nächsten Diät eine Vorlage zu machen, betreffend die Bewaldun größerer Haidestrecken für Rechnung der Provinz“ durch Hin⸗ weisung auf die außerordentliche Wichtigkeit des Vorhandensẽing an gegen den Wind schützenden Wäldern für den Getreideban und die Gartenzucht, sowie auf den Umstand, daß Privatvereine in dieser Veziehung schwerlich das Ziel, welches man sich vor— stecken müsse, erreichen würden. Die Proposition fand mehrseitige Unterstützung und wurde in einmaliger Berathung definits angenommen mit Veränderung der Worte „in nächster Diät“ in „sobald als thunlich.“
Wiesbaden, 23. Oktober. In der Sitzung des Kom⸗ munallandtags wurde der Entwurf eines Reglements zur Ausführung der Vorschriften in: 5. 60 des Gesetzes vom 25. Juni 1875, betreffend die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen, mit einigen unwesentlichen Aenderungen angenom- men. Der Abgeordnete Schneider begründete hierauf seinen An— trag auf Gewährung einer Anerkennung für diejenigen Lehrer, welche die landwirthschaftlichen Fortbildungsschulen leiteten und wurde derselbe der Finanzkommission überwiesen.
; Bayern. München, 24. Oktober. Dem König soll nach seiner Rückkehr nach München anläßlich des jüngst ergangenen Erlasses an das Gesammt⸗-Ministerium an der Königlichen Re⸗ sidenz dahier eine großartige Serenade dargebracht werden. — Der deutsche Krieger bund München“ hat vorgestern nach der durch den Vorstand bekannt gegebenen Proklamation Sr. Majestät des Königs folgendes Telegramm nach Linderhof abgesandt: „Der heute zum Generalappell versammelte „deutsche Kriegerbund München“ vernimmt in tiefster Ehrfurcht die niajestätischen Worte unseres vielgeliebten Königs an das Gesammt⸗Ministerium und jubelt Ew. Majestät aus freuder⸗ fülltem Herzen zu: Heil unserm hochherzigen König Ludwig!“ — In Bamberg fand aus demselben Anlaß gestern eine zahl— reich besuchte Versammlung des dortigen Bürger⸗Vereins in dem festlich dekorirten Feil'schen Saale statt. Auf vielseiti⸗ gen Antrag wurde beschlossen, von Seite des Bürger⸗Vereins in einer Adresse Sr. Majestät den Dank für die wahrhaft Kö⸗ nigliche Entscheidung zu Füßen zu legen. Das Bezirksgremium für Handel und Fabriken hat bereits gestern Vormittags eine Dankadresse an Se. Majestät den König auf telegraphischem Wege abgehen lassen. — Die Magistrats- und Gemeinde⸗Folle= gien von Hof haben nach vorgängiger gemeinschaftlicher außer⸗ . Sitzung folgendes Telegramm an Se. Majestät ab⸗ gesandt:
„Ew. Majestät wagen die beiden Gemeindekollegien, der Stadt Hof für die aus hoher fürstlicher Weisheit hervorgegangenen und von echt bayerischer und deutscher Vaterlandsliebe getragene Allerhöchste Entschließung, womit der von der Landesvertretung geführte Partei- kamrf und das daraus entsprungene Entlassungegesuch Ew. Königliche Majestät Gesammt-⸗-Ministeriums in wahrhaft Königlicher Weise ent schieden wurden, unter Zusicherung unwandelbarer Treue und des unverbrüchlichsten treuesten Gehorsams ihre große Freude und den tiefgefühltesten Dank auszusprechen.“
Auch in Ansbach sollte eine Zustimmungs⸗ und Dank⸗ barkeits⸗Kundgebung stattfinden. — In Lindau erschien am 22. folgender Aufruf: „Die Allerhöchsten Entschließungen Sr. Majestät des Königs an das Gesammt⸗Ministerium und an das Präsidium der Abgeordnetenkammer haben in der ganzen Bürger⸗ und Einwohnerschaft solche Freude hervorgerufen, daß zahlreiche Bürger entschlossen sind, festlich zu flaggen. Wir ersuchen unsere Mitbürger, sich anzuschließen. Viele Bürger Lindaus.“ In Folge dessen zeigte sich Lindau im vollen Flaggenschmucke.
— Das Staats⸗Ministerium des Innern hat betreffs der Beurkundung des Personenstandes und der Ehe⸗ schließung eine Entschließung erlassen, in welcher zur Bildung der Standesamtsbezirke folgende Direktionen ertheilt werden: 1) Bei Bildung der Standesamtsbezirke ist von dem Grund⸗ satze auszugehen, daß in der Regel jede politische Gemeinde einen Standesamtsbezirk für sich bildet. 2) Mehrere kleinere, nahe bei einander gelegenen Gemeinden, oder solche, welche seither schon einen gemeinsamen Pfarrsprengel gebildet haben, können zu einem Standesamtsbezirke vereinigt werden. 3) Auch größere Gemein⸗ den haben in der Regel je einen einzigen Standesamts bezirk zu bilden, jedoch ist deren Theilung in mehrere Standesamtsbezirke zulässig, soferne die Gemeinde die Aufstellung besonderer Standesbeamten nach §. 4 Abs. 2 und 3 des Gesetzes beschließt und sich zu de⸗ ren Bezahlung verpflichtet. 4) Die Erstreckung eines Standes⸗ amtsbezirkes über mehrere Gemeinden verschiedener Distrikts⸗ verwaltungs⸗ und Einzelgerichtsbezirke ist thunlichst zu vermei⸗ den. 5) Alle von dem Gemeindeverbande ausgeschlossenen Mar⸗ kungen sind einem bestimmten Standesamtsbezirke zuzutheilen. 6) Ueber die Bildung der Standesamtsbezirke sind die Distrikts⸗ Verwaltungsbehörden gutachtlich zu vernehmen. 7) Bezüglich der Standesamtsbezirke der Pfalz hat es bei der seitherigen Eintheilung zu verbleiben, und sind ohne triftige Gründe Ab⸗ änderungen nicht vorzunehmen.
Sachsen. Dresden, 24. Oktober. Der König und Prinz Georg sind heute früh 36 Uhr von Sibyllenort zurückgekehrt. Der König hat an Stelle des verstorbenen Grafen von Hohenthal auf Knauthain den Grafen Albin Leo v. See⸗ bach auf Unwürde zum Mitgliede der Ersten Kammer
ernannt.
25. Oktober. Die Zweite Kammer bewilligte in ihrer heutigen Sitzung das zur Errichtung eines neuen Lehrer⸗ Seminars geforderte Berechnungsgeld von 420,000 M und trat sodann in die allgemeine Vorberathung des Gesetzentwurfs über die in Folge der Reichsgesetzgebung über die Beurkundung des Personenstandes und die Eheschließung nothwendig werdenden Abänderungen des bürgerlichen Gesetzbuchs ein, nach deren Beendigung die Kammer beschloß, sofort in die Hauptvorbe⸗ rathung (zweite Berathung) des Entwurfs einzutreten.
— Unter den auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer stehenden Vorlagen befindet sich auch eine nach dem Wunsche des vorigen Landtages angefertigte Zusammen⸗ stellung der „Eærgebnisse der nach dem Sinkommen⸗ steuergesetze vorgenommenen Einschätzung.“ Es giebt dieselbe über die wirthschaftlichen Zustände Sachsens bezeichnende Fin gerzeige. Die Bevölkerung Sachsens, im Ganzen nach der letzten Zählung (1871) 2,556,244 Köpfe stark, lebt zu ? oder 40 pCt. in Städten, zu * oder 60 pCt. auf dem platten Lande. Dagegen vertheilt sich die Zahl der 985,433 Einkommensteuer⸗ pflichtigen auf Stadt und Land nach dem Verhältnisse von 41, 15 pCt. und 36,54 pCt., während sie von der ganzen Bevölkerung 38,55 pCt. ausmacht. Das Gesammteinkommen vom Grund⸗ besitze beläuft sich nach der vorgenommenen Abschätzung auf
das vorgelegte revidirte Statut für die provinzialständischen
207,726, 895 64, wovon 33,9 pCt. in den Städten, 66,1 pCt.
in den Städten,
in Allem 1,103. 114,689 , 45,9 pCt. auf dem Lande.
industriell Sachsen ist. Andererseits kommt von diesem Ein⸗
eine sehr bedeutende Quote auf das platte Land, woraus sich die
das von Renten auf 121,563,597 6 (66,5 pCt. 3335 pCt. auf dem . ai 230, 212,287 S (60, pCt. und 39.3 pCt.) endlich von Hande rbe 543 611,910 S (56,2 pCt. und 43,B8 pCt.), Alles . . 35 in den Städten, Charakteristisch ist, daß das Ein⸗ Handel und Gewerbe so ziemlich das aus allen ein Beweis, wie ganz überwiegend
auf dem Lande,
kommen von ; anderen Quellen balanzirt,
kommen aus Handel und Gewerbe (aomit wohl aus letzterem)
hohe Bedeutung der meist auf dem Lande betriebenen Groß⸗ und Fabrikindustrie in Sachsen ergiebt. Da nach dem neuen Einkommen⸗ fleuergesetze die Schuldzinsen von dem zu versteuernden Einkommen abgezogen werden, so ergiebt sich der Rettobetrag der letzteren nach Abzug jener (m Ganzen 81 597,744 6 zu 1,021, 516,9 45 M6 (mit 54,5 pCt. auf die Städte, 45 5 pCt, auf das platte Land). Der einfache Steuerbetrag von dieser Einkommensumme (das sogenannte Simplum) würde sein (zu 1,B0981 pro Mille ange⸗ nommen, wie das Gesetz wil 1,1904111. 15 66, wovon auf bie Städte 719,062, 20 . (oder 65,1 pt), auf das Land 385.050,95 M6 (oder 349 pCt.) entfallen. In den Städten nämlich beträgt der Durchschnitt (die Ein— fommensteuer ist eine mäßig progressive) statt 1081 pro Mille 1,4292, auf dem Lande nur O. 828. Das steuerpflichtige Einkommen eines Beitragspflichtigen beträgt durch⸗ schnittlich für das ganze Land 1036, 60 , dagegen für die Städte allein 1332,89 6, für das platte Land 81880 6 In der Kammer fügte der Finanz-Minister, als die Einkommen⸗ steuerfrage vorläufig zur Sprache kam, noch die überraschende Notiz hinzu, daß Leipzig den höchsten Durchschnitt des Ein⸗ kommens auf den Kopf der Bevölkerung habe, nämlich über 1000 S6. — höher als Hamhurg und Bremen, nächstdem Dresden mit etwa 850 Se, und Zwickau mit etwa 750 MS —
Baden. Karlsruhe, 22. Oktober. Der Großherzog, die Großherzogin und der Erbgroßherzog sind heute Vormittag, 45 Minuten nach 10 Uhr, von Baden kommend, zu dauerndem Aufenthalt in der Residenzstadt eingetroffen. Die Königlich preußische Staatsregierung hat in Aussicht genommen, in der projektirten Eisenbahnlinie Oberlahnstein⸗Coblenz⸗Güls unmit- lelbar unterhalb des Dorfes Horchheim (bei Coblenz) den dafelbst durch die Insel Oberwerth in zwei Arme getheilten Rhein in der Art zu überbrücken, daß der linksseitige Strom⸗ arm geschlossen und der rechtsseitige mit zwei Sauptöffnungen zu überschreitende Arm zum ungethei ten Hauptstrom erhoben wird. Das Großh. Handels⸗Ministerium theilt nun im
Staats-Anzeiger“ die besonderen Bedingungen mit, über welche die Regierungen der Rheinuferstaaten über die bei der Ausführung dieses Projekts im Interesse der Schiffahrt und der Flößerei auf Grund eines preußischerseits vorgelegten Entwurfes und der bezüglichen völkerrechtlichen Verträge über⸗ eingekommen sind. Im Uebrigen ist für den Bau ꝛc. der Brücke und der zugehörigen Anlagen das preußische Projekt in der⸗ jenigen abgeänderten Gestalt maßgebend, in welcher dasselbe aus den Berathungen der Central⸗Kommission für die Nheinschiffahrt nach Inhalt des Protokolls der außerordentlichen Sitzung, 3 d. Coblenz, den 28.29. Juni 1875, hervorgegangen ist Ins⸗ besondere soll danach behufs direkter Ueberführung der Zug⸗ pferde der von Coblenz herkommenden Schiffe vom linksseitigen Leinpfade nach der unteren Inselspitze hier eine sogenannte Sprengfähre nach Art ähnlicher in Hafenmündungen üblichen Trajekleinrichtungen angelegt und dauernd unterhalten werden.
Mecklenburg. Schwerin, 23. Oktober. (H. N) Die a,,, . beiden mecklenburgischen Regierungen . Deputirten der Ritter⸗ und Landschaft über Ablösung er Stolgebühren, welche im Juni d. J. begonnen hatten, muß⸗ ten damals wegen mangelhafter Vorlagen ausgesetzt werden.
Dem Vernehmen nach sind die vom Ober⸗Kirchenrath seitdem
Falteten neuen Ermittelungen über den Betrag der Stol⸗ . nach zehnjährigem Durchschnitt kürzlich zum , . gelangt und demgemäß die ständischen Den en, zur a. setzung der Verhandlungen auf den 29. d. M. von Neuem na j Schwerin berufen worden. Es handelt sich , d, . Schwerin um die Ueberweisung von 2 Millionen Varl . r französischen Kriegskontribution zum Zweck der , Ablösung und für Mecklenburg⸗Strelitz um einen verhä tniß⸗ mäßigen Betrag.
echsen⸗Weimar⸗Eisenach. i 22. t . , Rückkehr des Großherzoglichen dofes . Schlesien sind zur Zeit noch keine Bestimmungen n. . doch dürfte diefelbe in den ersten Tagen des nächsten Monats . er⸗ warten sein. — Mit dem J. November wird die auf — 3 lassung der Frau Großherzogin gegründete und, e, Patronat stehende Rrankenpfkegerinnen⸗Anstalt in Weimar eröffnet.
s. f Der achsen⸗Altenburg. Altenburg, 22. Oktober.
a, Herzogthums ist zur Erledigung einiger dring⸗ lichen Vorlagen auf den 1. November einberufen.
2 ber.
n⸗Coburg⸗Gotha. Coburg, 22. Oktob Die 1 ist . Abend von Tirol hierher zurück gelehr während sich der Herzog auf seine Derrschaft Waldsee n der Donau begeben hat, um daselbst Fasanenjagden abzu⸗ halten.
Anhalt. öffentlicht ein Schreiben Kreisdirektion in Ballenstedt, freie und vorzügliche Aufnahme, wel die vision während des Manövers im Rreise seinen Dank ausspricht.
Weimar, 22. Oktober.
au, 25. Oktober. Der „A. St. A.“ ver⸗ a des General⸗Majors v. Scheffler an die in welchem derselbe für die gast⸗ welche die Truppen der . Di⸗ gefunden haben,
ich⸗ Ungarn. Wien, 25. Oktober. (W. T B.) Der . . eff hen Staats⸗Sekretär im Ministerium des Aeußeren, Geheimen Rath v. Hamburger, das Großkreuz des Leopold⸗Ordens verliehen.
22. Oktober. Großbritannien und Irland. London, Unter i , , der Königin findet am 26. , . Balmoral ein Ministerrath statt. Die Königin . am 19. d. Mis. die Nachricht von der glücklichen Ankunft des
ht in Gibraltar. ö 8e ,,, n. Die mit der Unterdrückung
i ü äftigten d enhandels in den Südseen beschãf
i, nl n e gen fort, beträchtliche Thätigkeit zu entfalten. Kürzlich wurde cin verdächtiges Schiff, das unter a . Flagge segelte, von der Schrauben⸗Korvette „Pearl“ angehalten,
dem britischen Schiffe, Leonora“ dieses Ortes verhaftet wurde. griff, Schritte in der Sache zu thun, und der Commandeur en chef in den chinesischen Gewässern, Vize⸗ Admiral Ryder, wird wahrscheinlich instruirt werden, sich dahin zu begeben, um die Angelegenheit zu untersuchen.
comité für ar sich, tee 6. Vorfitz der Frau Marschallin Mae versammelt. und Hülß bedürftigen der kürzlich überschwemmten Gegenden die Beiträge für Bauten, Anschaffung von Hausrath und Vieh im gleichen Verhältniß,
wurde abermals eine Million zur Unterstützung der Handel⸗ und Ge⸗
von den spanischen Behörden
Das auswärtige Amt ist im Be⸗
rankreich. Paris, 23. Oktober. Das Central⸗ 7 . Unterstützung der Ueberschwemmten wie das „Journal officiel“ meldet, am 20. Oktober unter Mahon im Elfe Es wurde beschlossen, daß den Armen und Hülfs⸗
wie den Bewohnern der Departements, welche im Juni von der Wassernoth heimgesucht worden sind, und nach den Schätzungen der Departementalcomites bemessen werden sollen. Dann
Hebung der Geschäfte ausgeworfen. Vorschläge von , timmt worden, welche größtentheils aus Mitgliedern der Han⸗ 1 6 sind. Endlich entschied man sich dafür, für die Verluste von Ernten und weggeschwemmtem Land Entschädigung zu bewilligen, welche nach den Angaben der Steuereinnehmer und den Grundlagen, die für Herabsetzung der Steuern entworfen worden waren, berechnet werden sollen. Diese sowie die früher gefaßten Beschlüsse belasten das Comitz mit einer Summe von mehr als 24 Millionen. Der bisherige italienische Militärattaché in Paris, Oberst⸗ Lieutenant Graf Lanza, ist nach mehrjähriger Wirksamkeit in diesem Amte in seine Heimath zurückberufen und zum Direktor der Militärschule in Modena ernannt worden. Sein Nachfolge: ist der Major Raccani. Der italienische Gesandte, Hr. Nigra, hat den neuen Attaché heute dem Marschall Mac Nahon und dem Kriegs-Minister de Cissey vorgestellt. Hr. Thiers ißt gestern Abend wohlbehalten von Arcachon in Paris eingetroffen. Am Allerheiligentage sollen jährlich Kollekten in allen Kirchen für die katholischen Universitäten abgehalten werden. Die Univerfitãt in Paris soll am 1. Dezember mit 23 Lehr flühlen beginnen; die Universität Lille beginnt Mitte November mit Medizin und Jurisprudenz. Der Klerus der Erzdiszese Cambrai hat eiwa 1 Million für dieselbe gezeichnet. Der Coadjutor des Bischofs von Cambrai, Bischof von Lydda, fungirt als Kanzler der Universität. — Der Papst hat auf Anfrage der französis chen Regierung bestimmt, daß die Geistlichen das PDomine salvam fac rempublicam zu Ende der Messe singen sollen. . 25. Oktober. (W. T. B.!) Der „Moniteur“ er⸗ klärt die Gerüchte von Differenzen in nerhalb des Mi nisteriums, welche durch einen Artikel in dem Journal des Debats“ hervorgerufen waren, in dem. die Politił Buffets einer Kritik unterzogen wird, für unbegründet. Der Mo niteur“ fügt hinzu, alle Minister hätten sich vereinigt, um * meinschaftliche Sache zu machen, nämlich um die kon stitutione * Eesetze zur Ausführung zu bringen und namentlich 6. . nach Arrondissements. Eine Spaltung innerhalb des Mi nisteriums sei nicht möglich, bevor das gesteckte Ziel erreicht sei.
Spanien. Nach über Paris, 25. Oktober, Abends, eingegan⸗ w ö T. B. haben die Carl . die . Berga in ECatalonien eng eingeschlossen Wie ver , hat der Carlistenchef Mendiri, welcher von den Regierung ö truppen festgenommen war, um seine Sreilassung e. mi dem Versprechen, die Regierung des Königs Alfons anerkennen zu wollen. ö. ö. ien. Rom, 20. Oktober. Der Marine⸗Mini kö ist am 18. d. M. von Brindiß, wohin er sich zur offiziellen Begrüßung des nach Indien reisenden rig zen 6. Wales begeben hatte, hierher zurückgekehrt. — Am ,, ag des 19. Sktober ist die schwurgerichtliche . gegen die der Ermordung des Redacteurs der „Capitale ö Sonzogno, angeklagten Personen unter großem Zudrang ö Publikums eröffnet worden. Auf der Anklagebank aten. zer Publizist Giuseppe Luciani, Michel Armati. ehemaliger a der Munizipalgarde, Luigi Morelli, Schankwirth, Corne io . rina, Weber, Pio Frezza, Tischler, und Salvatore Scarpetti, Todtengrãber. ö. Griechenlaud. Athen, 25. Oktober. (W. T. B.) . Präsident der Deputirtenkammer, Comunduros, ist ö. Mittag in der Angelegenheit der Bildung eines neuen 966 binets zum Könige berufen worden. Dem . na sollen von der Partei Zaimis zwei Mitglieder in dasse be . treten. — Wie verlautet, hätte sich die Bildung emes neuen a⸗ binets in Folge der Unterhandlungen verzögert, welche . der gerichtlichen Verfolgung des . m . garkls gepflogen werden. Die Deputirtenlammer hat die d. klageschrift des Staatsanwalts an die 5 3 wiefen, mit dem Auftrage, innerhalb 8 Tagen über 26. 1 . richt zu erstatten. Die Partei Deligeorgi s ist in . stãndig Kommissionen der Deputirtenkammer in der Minderheit.
Türkei. Wie über Wien eingegangene Privatberichte dem W. T. B.“ zufolge, übereinstimmend melden, haben am er. Donnerstag und Freitag zwischen den Insurgenten . den Türken bei Prosjeza (*) heftige Kämpfe , . en, in welchen die letzteren nach erheblichen Verlusten an Verwun⸗ deten und circa 200 Todten zurückgedrängt wurden.
land und Polen. St Petersburg, 23. Oktober. Der r und die Groß fürstin ö , , ihren Kindern sind gestern Nachmittags mit der Kaiserli ben Jacht „Alexandria“ von Kronstadt in St. Petersburg 4 troffen und haben sich darauf mittelst Extrazuges nach . oje⸗ Sselo begeben. — Der Commandeur der russischen ea, im Stillen Ozean, Contre⸗ Admiral Brümmer, 4 aus Nagasaki vom 22. Juni (a. St.), daß er am 18. Juni bei dem Kaiser von Japan zur Abschiedsaudienz a , worden sei. Dabei wünschte Se. Majestãt ihm 6. gin . Rückreise ins Vaterland und trug ihm auf, Sr. we ö Kaiser von Rußland die Gefühle aufrichtigster , . . tiefer Zuneigung, als seinem alteren Bruder, zu i, . k Der Mikado schenkte dem Admiral Brümmer das Bildniß der
Kaiserin von Japan. (B. T. B) Wie der Russischen Inter⸗
26. Oktober. der Ruf nationalen Telegraphen⸗Agentur gemeldet wird, ist in Khokand
ĩ stand ausgebrochen. Die Aufständischen über⸗ len . 5 *) . St. den . des neu ernannten 61 Nasr⸗Eddin. Der Khan wurde nach dreistündigem Widerstan gezwungen, die Flucht zu ergreifen und traf 6 6 6 Angehörigen, seines Eigenthums beraubt, am 22. d. 10. a. St.
werbetreibenden sowie zur Dieser Betrag war auf die
General Kaufmann steht mit seinen Truppen bei Andidjan, Go⸗ lowatscheff und Namargan.
Dänemark. Kopenhagen, 23. Oktober. In den
ersten sechs Monaten des gegenwärtigen Finanzj ahres haben zufolge der „Ministerialtid.“ die Zolleinnahmen tragen Einfuhrzoll und Stempelabgaben auf Spielkarten 9, 557,582 Kronen 8.3382 810 Kr.), Schiffzabgaben 511.509 Kr. (441.906 Kr),
betragen:
Zeitraum des vorigen Finanzjahres 30778 Kr. (29,884 Kr.), Branntweinfabri⸗ kalsongabgaben 1,053 466 Kr. (997,706 Kr, übrige Einnahmen
(im gleichen Packhausmiethe
45.082 Kr. (97714 Kr.), zusammen 11,202 408 Kr. (3892020
Kr.). Nach Abzug der Bonifikationen betrugen die allgemeinen Zoll, Branntweinfabrikations⸗ 2c. Abaaben 11,017,648 Kr. (9,893, 604 Kr.), mithin in diesen sechs Monaten gegen den gleichen Zeitraum des vorigen Jahres eine Mehreinnahme von 1324, 044 Kr. Da die Mehreinnahme Ende August 1.3133 874 Kr. betrug, so hat sich der Status im September mithm um 10,170 Kr. verbessert. — Die Kriegssteuer betrug nach Abzug der Bonifikationen: Zölle L049 145 Kr (920,958 Kr.), Brannt⸗ weinsteuer 513 649 Kr. (485,462 Kr.), im Ganzen 1552794 Kr. (1466420 Kr.), mithin eine Mehreinnahme von 146374 Kr. Schluß August betrug die Mehreinnahme 158334 Kr.; der Status hat sich also im September um 1960 Sr. vermindert und beträgt demnach die Gesammtverbesserung desselben in diesem Jahre 8210 Kr.
Amerika. (A. A. C.) Dr. Manning, der Chef⸗Redacteur der „Religions Tract Society“, der neulich eine Rundreise durch Utah machte, berichtet, daß die Mormonen, ihres Haders mit den Vereinigten⸗Staaten⸗Behörden müde, eine Massen⸗ auswanderung aus Utah vorbereiten. Wie Hr. Manning an⸗ nimmt, werden sie wahrscheinlich das Jordanthal zu ihrer neuen Heimath wählen.
Statistische Nachrichten. Nach der vorläufigen Feststelung des städtischen statistischen Bureaus betrug in der Woche vom 10. his 158. Oktober die Zahl der jn Berlin Gestorbenen 518, darunter 257 männliche, 251 weibliche Personen; 184 unter, 334 über ein Jahr. — In, der mit dem 165. Sftober endenden Woche starben, „der Nat. Zig.“ zufolge, von je 10000 Einwohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnen in, Berlin 366, in Breslau 250, in Hamburg 216, in München 355 in Pest 362, in Paris 250, in Brüssel 200, in Amsterdam 293, in Rot⸗ terdam 183, in Kopenhagen 282, in Rom 277, in Neapel 257, in
Turin 177, in London 218 und in den 18 größeren Städten Eng⸗ lands 236 Personen.
Kunst, Wissenschaft und Literatur=
Am 22. d. M. starb in Bonn der frühere Professor der llassischen Philelogie an der dortigen Universität, Dr. Franz Ritter, im Alter von 72 Jahren. — Vom Januar nächsten Jahrez ab wird in Londe Titel Mind“ eine neue Vierteljahrsscheift f ü r logie und Philo sophie erscheinen.
Gewerbe und Handel. ; Dortmund, 25 Oktober. (W. T. B.). Wie diz WVest fälische Zeitung“ meldet, warde in der beutigen ,. sammlung der Wittener Gußstahlz und Ba ffenfabtz 5 Dividende für das abgelaufene Geschãfts jabr uf 79 prozent . gesetzt und sodann die beantragte Revision der Statuten der Gesell⸗ chaft genehmigt. 3 3. in,. Bekanntmachung des Verwastungẽraths der Ver⸗ einigten Südöost er rei chishen Lom harz il en, unt Genta. talienischen Eisenbahn⸗Gesellscha ft zufelsz wird in ö em Jahre die gewöhnlich am I. November geleiste e Aoschlagsza⸗ ung auf die Dividende des laufenden Betriebsjahres nicht geleistet werden.
Verkehrs⸗Anstalten. ö NewYork, 25 Oktober. (W. T. B.) Der Dam fer — — 5636 der Nation dl. Dampfschiffs Kompagnie (C. Messinzsche Linie) ist heute hier eingetroffen.
unter dem Psycho⸗
London
Theater.
Wie man der „Nat. Ztg.“ mittheilt, ist bei der am Nittwech, den 36 d. M, von Hrn. M. Loewenfld im Wa ne 2 arrangirten Fest vor stellung zum Best en der 6 rl 8 Nattonal Denkmals auf dem Niederw ahh, eine. Vn . Ginnabme von 5041 M erzielt worden. Der Abzug , . trägt: Für die Pacht des Theaters 3000 6 Und an on stigen n= koften 326, 10 M Der Netto Ueberschuß von 1714 eo, 3 Oktobc von Hin. Loewenfeld an das Comité. des Natignat , . abgeführt worden. Außerdem übersandte derselbe . 2 durch Se. Königliche Hoheit den Prinzen Carl zugeschickten 1 2 966 ö — Am Dennerstag, den 28. Okteher, findet im Vikl t n ig Theater des Benefiz des Hrn. Ascher statt, der den posz partout in „Die Reise um die Welt an 80 T gen 1. * Male spielen wird. An diesem Benefiz Abende wird Hr. . Emil Hahn wieder den Phileas Fogg übernehmen, 10 de ie. beliebten Benefizianten ein volles Haus um so sicherer in sicht steht. 2 ö — Im Nationaltheater hat am Sonnabend 8. 6 rich R obert sein Gastspiel begonnen, da e, , ,. , hältnisse des Residenztheaters eine ggrisetzni dess hen mn n, 2 Bühne unthunlich erscheinen ließen. Ver ge ätzte . . seinem Debut an dem erstgenannten großeren Institut ö. . 24 res Schiller Laubeschen Demetrius“ gewählt und für seine er ssendete Kunstleistung eine ebenso ungetheilte An⸗ jeder Hinsicht vollendete Kunstlei . r, , erkennung gefunden, 9 ahn solche . 2 H zeil geworden ist. agegen läß von 8. e 2 9 Vollendung des herrlichen Schiller s cen . sagen: Desinit in piscem mulier sormosa superne. 6 8 Schillers tritt hier mit dem von Laube vertretenen 6 2. . , ; er Mar 2. Un i ö 95 Bori n 4 hn uch läßt. die Laube iche Arbe ö. . Feile in Bezug auf den Ausdruck vermissen. 3. * sich das Werk, an dem selbst ein Goethe ver weife 2. . , d, g,, ,,, am Todestage an der Trag zrieben hat, ä die gewissen aft gn m de. y, , hr, ,,. 8 keiten zu bieten, daß er pietatvell ge da J ö 6 el wögvofition nur 'in den gröbsten Umrsssen benutzt un ere , lig nad .. 26 ral bee S ne en m. . stammendes Werk geliefert, das, wie a gt etui etᷣ 12 Wirksamkeit nicht ermangelt aber leider , . und jedenfalls nicht , en, ,. des 2 2 sein prätendiren darf. Die nu ff f ßtun 2. , won se im en r reef . ö. pieser Bühne. Außer werthe, wahrhast kũnstlerische Streben fin n . dem Gaste Hrn. Robert, der mit sürm: . eichnet wurde, sind besonders herr orzuheben: Frl. W * . Hr. Conried (Comla, ef nm,, . 353 * zel (Fürst Schnigky). Hr. Direktor Bucht 9. wurde , ersten, auf das Wirkungsvollste inscenirten Akte bervorgerufen.
aber seine Papiere erwiesfen sich als richtig. Ein ernsilicherer 3 5 3 aus Manslla gemeldet, wo Kapitän Hayes von
i f i ᷣ sis ö Sir⸗Darja⸗ Khodsend ein. Die russischen Behörden des 6 an Maßregeln zum Schutze der Grenzen getroffen.
Ausstattung des Stücks ist nach Möglichkeit historisch treu und sogar glänzend zu nennen.