Witt erungs verhältniffe im nördlichen und mittleren
jenige M abnimmt. nordstöstlichen Gegenden 6 mi
. . . 3 ö. e e mittlere Tempe en haben, beträgt die mitt . gt die mittlere nahme der Wärme viel sch der Temperagturanderung gende Umbersicht enthält sie
in Klammern die Differenz, n 1 M von einem lun h f z. um welche die Wä
Königsberg Brom berg Gres lau 8.6 . Berlin Hannover Münter Trier
mittleren Propin
berbei, indess Thermometer
wärmsten Tage, schwüle hertschte, Gegenden gos n . 7
1 bald nach denselben kündigte das ko 9 Dhobez erm nder sich in den öftlichen Gegen um 12 bis 162 land war dieses rasche wegungen der Atme sphäre zeichnungen in bis 17. Oktober Tages
Münster un lichen P
Mon
berrug dieser des Rhei
kunden im . ner e ch von , ,. 23 6. ; r die bisher völlig unzugänglich gewesenen Manualakten des Staats⸗
anzlers Fürsten Hardenber ei e. i leitung beruht im . sie hierher gehören.
befindlichen Abhandlun Ehe g Ladenbergs: und Zollverfassung bis zum . 16 rer
verfassung giebt.
folgte, ĩ er ei ĩ s ö ö der Entstehung der einzelnen Finanzgesetze aus
ö Außer dieser so — nech die ungemein st ? 985
stündige Glãubigeraueschuß itz ung der Strousßbersschen Konkurs. . ; . 36 ĩ stattgefunden, in welcher der Massenverwalter, so⸗ k möglich, über den Stand der Masse Aufklãrungen ö. X- lr nn, e ch off 1 Straschitz, Dobriv und aggo bkau in Betrieb zu erhalten. Die ö eine . des n , : . en ermöglicht. Versamml mitgetheilt, daß das Kaiserlich Ron lich ĩ an hm 2 * * ; ö e K l ᷓ a e item rf, mn, * i . . ie Aktien f öhmi Eisen und Stahlfabrit gw det n
gegen wurde das Eig auf Holubkau und
Berlin, 18. November.
Wejwanov noch vo
ginal , .
Bau der Waggthalbahn in einer Strecke 69 Pauschalsumme von gMsS( (00 Fl. übernommen . ö fertig, 22 noch im Ban befindlich. Es st . 6 . Verhandlungen wegen Welter Waggons fertig, der Vollendung wurden in Angriff genommen. dem Leopoldstadter Sparverein gepfãndet.
Verkehrs⸗Anstalten.
Bekanntlich hatte Dr. Strousk
Der erste Spaten stich, resp. der erste Hammerschlag zur
von 97 Kilometer gegen
Hiervon sind
fie nun mit uhr ;
In der Waggonfabrik zu Holoubkau eien
nahe sind 120 Waggons, und 50
Bekanntlich sind 10 Waggons von
gegen Nachtrag des Ori=
erg den
Linie) ist hier eingetroffen.
Berliner Stadtbahn Auf den w
soweit sie im Beßttz der für die obere Konstrukti
aufwärt
Vew- ort, 147. Nævember, . T. D) Der
Gp t der iatiomia- Dampfschiffs Kompagnie (C. .
Messingsche
Die reforrnatorischen Finanz esetze d welche als die Grundlage . . . 4 41 E betrachten sind s . orzug, daß ? / 4
ö ö im ie Haupt- ö . die all⸗
9 der Finanzgesetze
eren Gebieten, sind leicht . z e Resultate; die Geschichte der Ent' des zweiten Deienniumg unseres weitere. Kreise eine Darstel.=
grundsätze ang gemeinen poli mit den Refor
fur
legt den ganzen bis zum Jahre
3. und in
Sonnenschein gefun . as nun im Besondern den Luftd im Okto
giebt folgende Tabelle dar ker Wel n mn . tationen neben dem mittleren Barometerstande da
inimum, zwischen denen das Barometer g te. .
n und Wortlaut
Schriftst
mit
aus und giebt
hn endlich
durchforschten A darunter auch Die Ein⸗ Hardenbergs Papieren i e m s,. Aceise⸗ elche ein anschauliches ererbten Steuer und . sodann eine Darstellung der 1510— 1820 in Preußen er⸗
jenem Jahr⸗
auf der in
ild von der von König Friedrich If. Daran schließt sich
teuerreform, die nun in der Zeit von
Deutschland während des Oktober 1875.
Der Oktober ist im nördlichen un i ; örd d mittleren D . 5 . welchem im Allgemeinen die ö ahrend die ersten Monatgtage in den nördlichen und ratur von 7 bis 8, in en von 9 bis 10 Gra— am Ende des Monats S Jahres ging die Ab— Man erkennt das aus en des Oktober. und zugleich darunter . rme in diesem Jahre
Pentaden des Oktober. 8m 8 812. 16. 15. 8. 22. 28. 27. 2861 60 6 . e,,
8. 75 4 335 67 k 3.
B
und in den we 4 Grade weniger.
Kö
. 63 4 * * . 83 ka, , dee, d, d, l, ice! n l'= 3 u I ] [= 1 0M 39 L166 . . 1. 9e 3, , , 1 J . .
Br Gö
03 . 8.41 3 O23] - 1. 8 5.74 Mů
Tri
Die
. , mare . vtember,
. egangene ze Witterung,
chende Aequato⸗
ä trübes Wetter
. e auf. Das
m n Provinzen .
en westlichen bis 16 . fu gur
d früh Morgens mit Ausnahme der
. einmal bis 4 Grad herab. Dabei
9 geringen Schwankungen unterworfen und
anzen auf, seiner mittleren Höhe. Die
1 Nachmittag zum Theil Som mer 2 era er 5. und 6., in fili
auch der 9. Okober. Aber schon während .
ntinuirliche
Barometers einen Witterungsumschsag k . stlic den der Luftd
k. namentlich in den mittleren 1
n mehreren Stationen des nördlichen Deutch
Sinken des Barometers ven heftigen Be—
t. So melden die Auf—⸗
während der Tage vom 13.
Abend des ersten
flußt 1871,
außer
sich im teren
beige
weiter westlich, Köni
inien. ĩ Coni
begleitet. Putbus einen aus Südost einem
Cösl Putb
erg und Bromberg, ir sehr wenig regnete. ür die mittlern ngen ar dauernde den westlichen P zwischen dem
gen
im Au
Sohn.
hemie, gen ei . J. n, an e
n, Diedenhofen, blieb das . . ke. Der Himmel war an den n der hãufig eintretende Regen aus⸗ Dãlfte des Monats dicht mit Schicht und In den östlichen Provinzen stieg seit dem
Of
auf welchen es fiel, und den
Königsberg
Putbus Bremen Emden Breslau Görlitz Torgau
98 achen Trier
Conitz ela 3romberg Cöslin n. remen Emden Kirche Wang
Landskrone Torgau Berlin Hannover 2 3. 2 Clausthal 15 s5 ss . .
58 3 ö ; h ö Aachen 5. . .
Mitt Der Oktober hatte also in den oͤstli
,
immer r
als der andere.
weisen hatte, enwärtige Jahr.
mittlere Temperatur von 12 Sie d 6 die folgende Tabelle
wie eine längere Reihe
setzt. Claußen
Bromberg
Bremen Emden Breslau Wang
Im Osten wich di ; . durch ch nin ichen 2 1 Regenmenge des Okiober nicht viel von der
sien, Sachsen, Brandenbur ü ö letter n ire n a,,, zwei! bis dreifache der
Stationen d ᷓ ĩ liche Mine nen er westlichen Provinzen
6 h bur cd Mn sarsscher Bericht über
Kriegs M
Durch V znigl 6. Male kal ben sr, ien ia hinistetums, Milt
bestehend aus zwei oberen Mlsitãärãä
Bericht die er gn, über die Minenicantheit an nf ler uach hh ieset Koinmission ent in de Der
ieren . ; krankha ! Wshndrmannsch ten der Minenrcompagie waren die krankheit
Mittl. Maxim ini Baromeler⸗ 2 . . ö ö & Gp 6 . 340.35 NO 24 33513 NO 13 339. 33 13 339.63 NO 13 339 35 O 13 31033 SW 14 341.06 Still 14 33635 W 13 335 RW i3 338.3 NW 13 339.3 NW 13 339.92 SW 14 3403 SW 14 3 W 14 5.5 WS . 3530.2 337.73 W . 9 iedenhofen 329 0 336.35 NW 14
Temperatur im Oktober, Mittl. Temp.
336 62 331.05 3351 335.50 33510 335.81 336.77 331.28 327.80 333.25 334 39 333 80 334 01 334.39 329.89
onitz rom berg ös lin
324 82 O 328. 13 329.1 O
327. O 328.3 O 322.3 O 319.443 NO 323.3 SO 326.45 O 3257 SO 32476 NO 324.13 S
erlin anno ver ünster
S G Q,.
32033 O 320.10 O nach R6aumur.
Maximum Tag. Stand.
13.0 30 140 1 — 62 II. 2 31 —“ü⸗ 8 1 .
!* 31 — 4 5.4 78 19 ——4
5.51 7.36 2
dus fes, . 5 . 2.60 44 . 31 . 4.86 . 21 u 30 — 603 01600 30 u. 31 — 20 5.6 7 . . . — 8 —1.6 — 3 —1.3 3 0.2 d. ö. 5 27 1.0 denb ofen 6Gz3* .
2 9 . * in Klammern eingeschlossenen ah lend 4 6
nigs berg
h 3.15 außen
6 45 2.71 1 3.70 5 ai] 5. 8s [* 4.05 635 435 6.70 5.19 7.06
O NQ, dR&φσ—σ,
es lau
rlitz
n ster 80 J 3
derselbe r an einander
ar es im Allgemeinen n
rten einen etwas kälteren gie n e a. In Berlin muß man Haut g her um auf einen nach käl-⸗ . dieses Jahres hatte eine
egenhöhe, ausgedrückt in Pariser Lini q Auch hier ist der durchschnitt iche öl itef elt von Jahren ihn ergeben haben, in Kiammerni
2231 [29 43 Görlitz 5
; 53.3
. 6 163 Landskrone 57 ö.
33 15. organ 7 6
1 z5*6 fiß nn Berk 3
ö 28.31 26 0 Oannover 403 19.23 Clausthal 25.3 [254 Münster
2031 2933 G5in
30.53 [11.12 Aachen
101.0 402 ri er
Diedenhofen
welches an
dem bis z Oktober
95berg
chs nach Westen zu und betrug in Schle—
er ab und erreichte an eini- noch nicht das durchschnitt⸗ A.
n . di ,, . nisters . ** Creellenz des nt Kön gie Lohner ln ists, bei E. S. Paitt-é n.
ö betrifft, so für eine 5tfiff 66.
s ö ö so wie den Wind enthält, bei welchem es ö
Barometerstand, auf O Grad reduzirt, in Pariser Lin
33194 NO
328.9 SO
320. OSO
Minimum Tag. Stand.
— 6.7
bedeuten langjãhrige
chen Provinzen einen Wäãrme⸗ verminderte sich nach Westen ö gelegeren Orten beein- höher oder dem Meere näher liegt,
seits erst in der letzten Zeit ei ö h WVährend man bilet i gels, naheren . e . genheit an von geringer Gefahr se ir rl dh dis minen.
griffenen, sollte n n dieser e, , er Kataftrophe vom 8. August das
und
i en. m
ging
tig, e
densel
und d
theile
sührlichen Bericht f Wands worth , , aus ihren
Menschenleben verloren gingen.
stehens der Krankhei durch ihre ö.
lich sind.
die Minengalerien des nach der Pulvergase sind also dieseni ioni
l en vorarbeiten, oder in den , . Verdãmmungsmaterial aufrãumen.
krankheit hängt davon ab, und wie lange sie auf de Fälle bei den Mineurüb
im Minenlogement splitter ohne Fenster,
wirkungen der schiedenste Art Ventilation vor
itgabe frischer Lufk an en M ; Dea be ultion über dag Erk nn? 3 e
das Entstehen der Krankheit i ö zu verhindern. werthlos, andere praktisch, wenn auch der Vervollkommnung bedürf ·
ne zuverläs samen Ventilator wird verzweigten dual ib a nn
e diese Verhãltni hespri ; Kranker ge schichten . isse bespricht der Bericht auf das E ein gefügt, statistische Nachrichten uber die Graudenzer 2. 3
. 6 Anlagen sind beigefügt die Berichte des bei
ö. . in der Kommisston befindlichen Chemikers, sowie P
ond seßli ine T t ü 6 5 gi glleblich eine Temperaturtabelle für die UÜebu
ung unterworfen.
zum August 1873 noch annahm,
1 en der davon Er⸗ ahme beweisen, durch welche bekanntlich 7
unächst zum besseren Verstä dni ö einige kurze Daten Über den ö popular gehaltene Darstellung auch dem Laien bert ird?
Die Minenkrankheit entsteht durch die Pulver
Der Bericht giebt
gase, mit welchen
der Sprengung der Mine durchsetzt sind. Biesen Einwirkungen
welche weiter
eten der Minengalerien horchen oder das
Der höhere oder geringere Grad
daß
und daß
rden. Es
erung und Wieder- us kelschwãche
Minengas Einwirkung inen die Bess
6 gegen schiechte Sorge für die Respiration. t dann nur in
n Graudenz hatte man besondere Minenla i
man bald hiervon wieder ab, weil dise, . ö gelegen und wegen des Schutzes gegen 9.
ö. guten . , . ;
vesen, na öglichkei
Pulvergase ven en ,. —ᷣ
und Weise versucht. Mind
richtungen und Apparate
Man ist bestrebt
g der Gase, spiratoren 80 der Gefahr: d er T g en, e won den verschiedensten Seiten ,, a e.
Einige haben sich als rwiesen.
sige Athmungsapparate und ei ü
; d einen genügend wirk⸗ . die Rettung Verunglůũckter ö. . rien immer ein Wagniß bleiben, dessen Gelingen vom
QObtuktions befunde sind In die ingehendste,
n schließen
der Katastrop uzenf een d m . . l ü gemeinen und den Minenkriẽg 3 8
ngszeit im
ben.
August gegenwärtigen Arztes der 1.
elagerungeübung im All
———— y
Die Ve ̃ ohnli 6 Verheerungen, welche die ungewöhnliche Hochfluth der
am 15.8. M. in den Riedern üdli S London anrichtete, sind den dee n mn * 3 ᷣ⸗—. ge höchst beklagenswerth. In Lamb 2 wurden plötzlich Wohnunge
beziffert sich auf Taus
Zoll höher, als wãh
vorigen wartet,
loren gingen. hoch. Im Ganzen wurden etwů
alle bieten einen klaͤgli : ieberschwemmten, 6 ,,
ist sehr 11g
über und St
—
sind kein
schwemm
Das Liverpool gelitten.
9
rfüllung greifender
ung vom 3 Juli 1873, würde eine Kommission,
I ärzten und ei mit der Aufgabe betraut, bei ,
Hr.
August 1873 ber lin ier uch nz ee un ns stgtisigdenfen größeren Mineur⸗
über die M m obengenannten Wer? nun⸗ en Erscheinungen,
welche man mit dem Namen „Minen.
Zeit in hohem Grade in? k rade in Anspruch
a , n. teren Nachrichten zufolge in der re rn , * ĩ
Gestern ging i 5ni . ging im Köni zösischen von S Es bedarf bei
l mehrere Jahre; ab ee, nn. 3 ; . 1 an . nd 26 1 ; 5 nicht Men scha ebe 2 2 stand das Wasser 4 bis 5 Fuß 00 26 3 und fast
n i Der Nothstand unter n ne, grötztentheils der ärmeren Klasse 5 groß und dürfte die ͤffentliche . fern afge e⸗ 3 ö 234 minder trau⸗ . en Previnzen verursachten. In pielen
zahllosen Die Verwüstungen ; ürme allenthalben
asser eine vorher noch nie da e ö el gewesene Höhe erre noch größere Au u e 5 2 e Ausdehn ng anzunehmen. An d
2 .
demolirten vie le H ist der Schaden zweifelsohne
e mit Lebensverlust verknüpften Schi der Grafschaft nn 2.
ung heimgesucht
Schiff
Queheck nach al. 1 Schiffbruch Schiffs junge wurden ein weiblicher Passa⸗
Theater.
JIphigenia
ach dem Fran⸗
. in 8
Töniglichen Bu
nung, daß die Auffũhtung 36 dige war. Fr. Mallinger wußte hin ihr tragisch ez Geschick, zum wo sie die
lyrische Tr
zum Er⸗ tellern am
Berlin:
bezeichnet, lange bekannt, dagegen sind dieselben ärztlicher ·
Redacteur: F Preh m. Verlag der Erpedilion KResse . Druã B. Els ner Vier Beilagen leinschließlich Br sen Beilage).
Verteidigers und das bezügliche Angriffgterrain
17
,
Großbritannien und Irlaud. (Monatsübersicht für Oktober.) Der Prinz von Wales trat am 12. von seiner Gemahlin bis Calais begleitet, seine Reise nach Indien an. In Brindiß schiffte sich derselbe auf dem zu diesem Zwecke besonders hergerichteten Transportdampfer „Serapis“ ein und erreichte am 30. Aden, nachdem er in Athen und Cairo einige Tage verweilt hatte. — Die Herzogin von Edinburgh wurde am 29. von einer Prinzessin glücklich ent⸗ bunden. — Am 25. wurde dem Prinzen Leopold in der Guildhall das Ehrenbürgerrecht der City von London feierlich übertragen und ihm das Bürgerdiplom überreicht.
In einer am 26. in Balmoral abgehaltenen Sitzung des Geheimen Staatsraths wurde das am Schlusse der Session bis zum 29. Oktober vertagte Parlament weiter bis zum 15. De⸗ zember, die Sitzung der geistlichen Parlamente (convocations) bis zum 16. desselben Monats vertagt. Bei der Parlamentswahl für die Stadt Armagh in Irland wurde der konservative Kan⸗ didat George de la Poer Beresford mit 8 gegen 247 Stim⸗ men gewählt. Da der frühere Vertreter dieses Wahlbezirks eben⸗ falls der konservativen Partei angehört hatte, so ist durch den Ausfall der Wahl das bisherige Verhältniß der Parteien im Unterhause nicht geändert worden.
Eine zwischen den Regierungen von Großbritannien und Tunis am 19. Juli abgeschlossene Konvention wurde Ende des verflossenen Monats veröffentlicht. Dieselbe besteht aus 42 Ar⸗ tikeln und soll danach zwischen den beiden Ländern eine gegen⸗ seitige Handelsfreiheit bestehen. Namentlich verpflichtet sich der Bey von Tunis, britischen Unterthanen das Reisen und den Aufenthalt in seinem Lande, wie auch die freie Ausübung ihrer Religionspflichten ohne Hinderniß oder Behelligung zu gestatten. Britischen Fahrzeugen ist ferner die Cabotage gestattet und dür⸗ fen die auf britische Waaren gelegten Einfuhrzölle 8 pCt. ad valorem nicht übersteigen. Der Ben verpflichtet sich weiter, für die Unterdrückung der Sklaverei in seinem Staate zu sorgen und namentlich zu veranlassen, daß die die Aufhebung der Sklaverei be⸗ treffende Deklaration von Moharem vom 23. Januar 1846 streng befolgt werde. — Die von der Regierung im August gegen die Piraten am Congo ausgesandte Expedition unter Commodore Hewitt hat den ihr gegebenen Auftrag in kurzer Zeit ausgeführt, ohne selbst erwähnenswerthe Verluste zu erleiden. Um den in letzter Zeit mehrfach vorgekommenen Seeräubereien an der spa⸗ nischen Küsten Einhalt zu thun, sind von Seiten der Admiralität dem Befehlshaber des britischen Geschwaders im Mittel meere die erforderlichen Weisungen zugegangen. Der die Wiederausliefe⸗ rung flüchtiger Sklaven betreffende Erlaß wurde, wie bereits gemeldet, vorläufig suspendirt.
In den mit dem 31. Oktober abgelaufenen ersten sieben Monaten des Finanzjahres 1875/76 beliefen sich die öffentlichen Einnahmen, abgesehen von dem am 1. April in den Banken von England und Irland vorhandenen Guthaben auf 40,990, 597 Pfd. Sterl.; 876,443 Pfd. Sterl. mehr als in der entsprechenden Periode des Finanzjahres 1874,75. Von den einzelnen im Budget vorgesehen Posten betrug die Mehreinnahme in der an⸗ gegebenen Zeit: bei Zöllen 379,000 Pfd. Sterl.; Accise 368,000 Pfd. Sterl., Stempelgebühren 138,000 Pfd. Sterl.b, Grund⸗ und Gebäudesteuer 8000 Pfd. Sterl.; Post 152, 000 Pfd. Sterl.; Telegraphie 30,000 Pfd. Sterl.; Kronländereien 10,000 Pfd. Sterl.; diversen Einnahmen 157,443 Pfd. Sterl. Eine Abnahme hat sich nur bei der Einkommensteuer herausgestellt, welche in dieser Periode gegen die gleiche des Vorjahres 365, 000 Pfd. Sterl. weniger eingebracht hat.
Aus dem amtlichen Berichte des General⸗Postamtes für das Jahr 1874 ergab sich, daß die Zahl der in dem genannten Jahre aufgegebenen Briefe sich auf 967,000,000, 64 Proz. mehr als im Vorjahr belief, die Zahl der Postkarten war gegen 1873 um 9t Proz. gestiegen und betrug 40 000 000; die Zahl der Telegramme 19.000 000, 19 Proz. mehr als 1873. Von Büchern, und Zeitungen wurden 259, 000, 000 Packete befördert; die Zahl der Geldanweisungen betrug im Inlande 16 Millionen mit einem Geldbetrage von mehr als 26 Millionen, im Verkehr mit dem Auslande 160,000 im Werthe von 535 000 Pfd. Sterl., in dem mit den Kolonien 163,000 im Werthe von 625,000 Pfd. Sterl.
Mit dem 31. haben die Court of Chancery, der Gerichts⸗ hof der Queensbench, der Gerichtshof für gemeine Beschwerden in Westminster, das Schatz kammergericht, das Admiralitäts⸗Ober⸗ Tribunal und die Gerichtshöfe für Ehescheidungs⸗ und Erb⸗ schaftssachen ihre bisherige Thätigkeit eingestellt und traten am 1. November die in der Parlamentssession von 1873 und in der abgelaufenen Session angenommenen Gesetze, betreffend die Bildung eines obersten Gerichtshofes (Supreme Court of Judicature) in Kraft. Derselbe besteht aus zwei Abthei⸗ lungen, einem höchsten Gerichtshofe und einem Appellations⸗ gerichte, von denen jede wieder mehrere Unterabtheil ungen umfaßt. Durch diese neue Einrichtung wird die Führung von Prozessen wesentlich erleichtert und beschleunigt werden, da dadurch nicht nur der dem englischen Rechte eigenthümliche Unterschied von Billigkeit (equity) und Recht (law) beseitigt wird und eine Menge von Rechtsausflüchten unmöglich gemacht werden, sondern auch besonders dadurch, daß an Stelle der bis⸗ herigen unverständlichen technischen Sprache die gewöhnliche Geschäftssprache eingeführt wird. Außerdem wird der neue Ge⸗ richtshof nicht nur während bestimmter Termine, sondern stets so lange Sitzungen halten, als Sachen vorliegen, welche zur Verhandlung reif sind.
Was die Thätigkeit der hervorragenden Parteiführer wäh⸗ rend des verflossenen Monats anbetrifft, so ist namentlich die Rede zu erwähnen, welche Sir Henry James, der unter dem
letzten liberalen Ministerium die Stelle des Attornay⸗ General bekleidete, in Taunton gehalten hat. Wenn derselbe vom Parteistandpunkte aus auch das jetzige Ministerium tadelte und ihm vor Allem Mangel an Thätigkeit und That⸗ kraft vorwarf, sich auch scharf über einzelne Maßregeln desselben, wie die bereits erwähnte Verfügung der Admiralität betreffs flüchtiger Sklaven aussprach, so mußte er doch einräum n, daß die Aussichten der liberalen Partei, die Macht wieder en ihre . zu bekommen, augenblicklich nicht sehr günstig iwären. or Allem warnte Sir Henry James davor, radikale Maßregeln auf das Parteiprogramm zu setzen, da das Land für der⸗ gleichen zur Zeit wenig empfänglich wäre und die nur dazu
J
Srste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
222.
Donnerstag den 18 November
beitragen könnten, die Reihen der Libecalen zu lichten. Seitens der Home Rule⸗Partei wurde die im September bereits begonnene Agitation mit allen Kräften fortgesetzt. Außer den eigentlichen parlamentarischen Leitern dieser Partei, den Herren Butt und Sullivan, welche auf Versammlungen in Enniscorthy und Dundalk das bekannte Programm ihrer Partei und die Aussichten auf eine glückliche Durchführung desselben besprachen, betheiligte sich an derselben auch der Erzbischof von Tuam, welcher auf einem in Tuam abgehaltenen Meeting den Vorsitz führte, und der nach einer Glorifikation des protestanti⸗ schen Herrn Butt, den er für den Nachfolger des großen O Connell erklärte, die Hoffnung aussprach, daß es der national⸗ irischen Partei gelingen werde, früher oder später ein besonderes irisch s Parlament zu erkämpfen.
Bei dem am 8. stattgehabten Lordmayors⸗Banket in Liver⸗ pool äußerte sich der Earl of Derby in einer Rede, über die politische Lage Großbritanniens. Lord Derby heb hervor, daß das Hauptinteresse Englands in der Aufrechterhaltung des Friedens bestehe, und daß die in diesem Sinne gegebenen Rathschläge Englands überall gern entgegengenommen worden wären. In Betreff der orientalischen Frage legte der Redner dem Aufstande in der Herzegowina keine besondere Be⸗ deutung bei, und hielt es für unpolitisch, dort eine Selbst⸗ regierung zu schaffen. Eine radikale Heilung der unleugbar dort vorhandenen Uebelstände könne zwar nicht erwartet wer⸗ den, trotzdem aber wären Reformen wünschenswerth. In Bezug auf China meinte der Minister, daß England bestrebt fein werde, den Krieg so lange zu vermeiden, als dies mit der Ehre des Landes vereinbar sei, sollte aber ein Krieg nothwendig sein, so würde die Schuld nicht auf Seiten Englands zu suchen sein; er hoffe jedoch, daß die Angelegenheit friedlich bei⸗ gelegt werden würde. Diese Hoffnung ist auch durch den günstigen Verlauf, welchen die Unterhandlungen mit der chinesischen Regierung genommen haben, bestätigt wor⸗ den. China hat die von dem britischen Gesandten orn. Wade geforderten Garantien gewährt und wird eine Gesandtschaft nach England schicken, um schriftliche Abbitte für den Mord des Hrn. Margary in gunnan zu überreichen. Der englischen Untersuchungskommission, zu welcher der Gesandtschafts⸗Sekretär Goosvenor gehört, wurde freies Geleit nach Junnan zugesagt; ferner hat die chinesische Regierung durch einen Erlaß den Minister des Auswärtigen angewiesen, in Gemeinschaft mit den übrigen Ministerien die Frage wegen persönlichen Ver⸗ kehrs mit den fremden Gesandten in Erwägung zu ziehen, und sich bexeit erklärt, die Beschwerden über die Besteuerung des fremden Handels zu untersuchen, und den darauf bezüglichen Bericht als Bafs für weitere Verhandlungen anzunehmen. Die Differenz mit Birma ist ebenfalls durch die Einwilligung des Königs von Birma in den Durchmarsch britischer Truppen durch sein Gebiet, falls eine neue Expedition nach China briti⸗ scherseits abgesandt werden sollte, in befriedigender Weise gelöst worden.
Am 5. fand in Glasgow unter dem Vorsitze des Earl of Gallowary eine zahlreich besuchte Versammlung statt, in welcher gegen die Inioleranz und die Uebergriffe des Papstthums und die vatikanischen Defrete gerichtete Resolutionen einstimmig ange⸗ nommen wurden. Von Gladstone, der persönlich zu erscheinen verhindert war, wurde ein Schreiben verlesen, worin derselbe seine Sympathien mit den Zwecken der Versammlung aussprach.
Der Bericht des Handelsamtes, betreffend die Ein⸗ und Ausfuhr Großbritanniens im Oktober, zeigt noch deutlicher als die der früheren Monate, wie bedeutend der Geschäftsverkehr des Landes nachgelassen hat. Während die Ausfuhr britischer Waaren und die für dieselben gezahlten Preise beträchtlich abge⸗ nommen haben, ist die Einfuhr bedeutend gestiegen. Der Ge⸗ sammtwerth der Ausfuhr im Oktober betrug 18,475,000 Pfd. Sterl. gegen 21,919,000 Pfd. Sterl. in dem entsprechenden Mo⸗ nate des Vorjahres, was einer Abnahme von 15,7 pCt. gleich⸗ kommt, der der Einfuhr in dem genannten Monate dagegen 29, 196, 000 Pfd. Sterl. oder 41 pCt. mehr als im Oktober v. J., wo derselbe sich nur auf 27,900,000 Pfd. Sterl. belief. Von besonderer Bedeutung ist die auch in dem letzten Monate wieder hervorgetresene Abnahme der Ausfuhr von Eisen und Kohlen. Die Eisen⸗ und als unmittelbare Folge davon auch die Kohlen⸗ industrie war dadurch derartig gelähmt, daß eine große Anzahl von Hochöfen ausgeblasen wurde, und in vielen Fabriken nur noch mit kurzer Arbeitszeit gearbeitet wurde. Einen nicht unwesent⸗ lichen Einfluß auf diese Stagnation hatte außerdem der hohe Preis der Kohlen und Kokes. Während die Preise für Eisen so weit ge⸗ sunken sind, daß sie jetzt die im Jahre 1871 dafür gezahlten nicht mehr übersteigen, stellt sich der Lohn der Kohlenarbeiter noch immer um 20 pCt. höher, als zu jener Zeit, und wurde, da bei diesen hohen Löhnen, der verkürzten Arbeitszeit und der daraus entspringenden geringeren Produktion der Arbeiter, die Kohlenbergwerke nur mit Verlust betrieben werden können, auch in dieser Branche nur noch mit verringerten Kräften gearbeitet. Unter diesen Umständen dürfte eine weitere Herabsetzung der Löhne in nächster Zeit unvermeidlich sein. In Northumberland ist den Grubenarbeitern auch bereits eine Lohnreduktion von 20 pCt. angekündigt worden und auch in Durham wurden Vorbereitungen für einen gleichen Schritt getroffen.
Die Resultate der in den Jahren 1871 und 1872 unter⸗ nommenen ersten allgemeinen Volkszählung in Indien sind jetzt veröffentlicht worden. Der Flächeninhalt von ganz Indien, ein⸗ schließlich der von England abhängigen, aber unter einheimischen Fürsten stehenden Staaten beträgt 1,450,774 engl. Quadrat⸗ meilen mit einer Bevölkerung von 238,830, 958 Köpfen, die Gesammtbevölkerung des 904,049 engl. Quadrat⸗ meilen großen, direkt unter britischer Verwaltung stehen⸗ den Gebietes aber 190 563,048 Köpfe. Nach der Religion zerfällt die Bevölkerung von britisch Indien in 140 590 9000 Hindus, 40 750, 00090 Mohamedaner und 9250000 Christen, Juden, Buddisten u. s. w. Die Christen zählen weniger als 00 0090, wovon 250, 000 Suropäer oder europäischer Abkunft sind. Die Zahl der auf der Halbinsel gesprochenen Sprachen, abgesehen von den Dialekten, beträgt 23, die der verschiedenen Kasten in den nordwestlichen Provinzen 307, in Bengalen nahezu 100090. Von den vier größten Städten hatte Calcutta I95, 000, Bombay 644 000, Madras 398 000 und Lucknow 285,000 Einwohner.
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Berlin, 18. November. In der gestrigen Sitzung des Deutschen Reichstags nahm in der dritten Berathung des Gesetzentwurfs, die Beseitigung von Ansteckungs⸗ stoffen bei Viehbeförderungen auf SEisenbahnen, zu⸗ nächst der Präsident des Reichs kanzler⸗Amts, Staats⸗Minister Dr. Delbrück, das Wort:
Meine Herren! Der Bundezrath hat den Gesetzentwurf, der heute zur dritten Berathung steht, in der Form, wie er aus Ihrer zweiten Berathung hervorgegangen war, einer eingehenden Prüfung unterworfen, und ich glaube, daß es richtig ist, wenn ich jetzt gleich bei der Generaldiskussion die Ergebnisse dieser Prüfung mittheile. Die Ueberzeugung des Bundesraths geht dahin, daß der Ent⸗ wurf, wie er aus der zweiten Lesung hervorgegangen ist, nicht an⸗ nehmbar sei. Ich habe bis heute früh geglaubt, daß ich zur Dar— legung dieser Ueberzeugung der verbündeten Rezierungen Sie mit einer sehr ausführlichen Auseinandersetzung zu behelligen haben würde. Nachdem ich heute früh das Amendement des Hrn. Abgeordneten für Kaiserslautern gelesen habe, glaube ich, mich sehr wesentlich kürzer fassen zu können, indem dieses Amendement ebenfalls davon ausgeht, daß der Gesetzentwurf, wie er in zweiter Lesung angenommen war, die dritte Lesung nicht werde passiren können.
Die entscheidenden. Bedenken, welche die verbündeten Regierungen gegen die Beschlüsse zweiter Lesung haben, beruhen in den Abände⸗ rungen, welche die 55. 1 und 3 ihrer Vorlage erfahren haben, Ab⸗ änderungen, welche dahin gehen, daß erstens die nich der Vorlage der verbündeten Regierungen nur fakultativ gedachte Verpflichtung zur Desinfektion der Rampen, der Viehein⸗ und Ausladeplätze unbedingt und obligatorisch eintreten soll, und zweitens, daß die im 5. 3 fur den Bundesrath in Anspruch gerommene Befugniß, Ausnahmen von der im 5. 1 ausgesprochenen Verpflichtung eintreten zu lassen, durch den §. 3 zweiter Lesung in einer Weise beschränkt ist, durch welche sie virtuell aufgehoben wird. Die verbündeten Regierungen haben geglaubt, diese Bestimmungen in ihrem Zusammen⸗ hange zicht annehmen zu können, und zwar im Inter⸗ esse des Verkehrs. Es ist, meine Herren, wie ich glaube, in der zweiten Lesung vielleicht nicht zur vollständigen Klarheit gekommen, welche Konsequenz das Ensemble der in zweiter Lesung angenommenen Abänderungen für den Verkehr haben würde. Man scheint vielfach davon ausgegangen zu sein, daß den Eisenbah⸗ nen eine Verpflichtung aufzuerlegen sei, welche, wie ja nicht bestritten werden soll, wenn gar keine anderen Gesichtspunkte, als die der Sanitätspolizej, ins Auge zu fassen wären, eine größere Beruhigung gewähren könney, als solche nach dem System des Entwurfs der ver⸗ bünde en Regierungen geboten wird. Man hat indeß, wie ich glaube, sich dabei nicht klar gemacht, welche Konsequenz aus der unbeanstan⸗ det stehen gebliebenen Bestimmung herzuleiten sein werde, daß näm⸗ lich die Eisenbahnyerwaltungen befugt sind, innerhalb der vom Bundesrathe festzusetzenden Normen Gebühren für diejenigen Leistun⸗
en zu erheben, welche ihnen durch das Gesetz auferlegt werden. Der
Hun esc meine Herren, wird, wie ich nicht zweifle, bei Feststellung
dieser Gebühren davon ausgehen, daß es durchaus recht und billig sei,
daß den Eisenbahnverwaltungen die Aufwendungen ersetzt werden und
zwar vollständig ersetzt werden, zu welchen sie durch das Gesetz ver⸗
pflichtet werden. Denn, meine Herren, wenn auch, und mit einem gewissen Recht, hervorgehoben ist: die Viehbeförderung auf den Eisen⸗ bahnen hat wesentlich zur Verbreitung der Viehkrankheiten beigetra⸗ gen, so ist auf der andern Seite nicht zu übersehen, daß die Eisen⸗ bahnen ihrerseits verpflichtet sind, Vieh zu befördern, vorbehaltlich der schon in der zweiten Lesung erwähnten Bestimmung des Betriebs⸗ reglementz, wonach sie krankes Vieh zurückweisen können, eine Be⸗ stimmung, die immer nur sehr angnabmsweise zur Anwendung kommt.
Wenn die Sache so liegt, daß die Eisenbahnverwaltungen verpflichtet sind, Viehtransporte anzunehmen, daß sie andererseits verpflichtet werden sollen, kostspielige Einrichtungen für die Desinfektion zu treffen, so folgt mit Recht und Billigteit daraus, daß sie durch die Gebühren, zu deren Erhebung sie für befugt erklärt sind,
sich remboursiren für ihre Auslagen. Diese Auslagen würden nun in
ganz ungemein hohem Grade wachsen, wenn zunächst die Desinfektion
der Rampen und der Ein und Ausladeplätze unbedingt obligatorisch
gemacht würde. Meine Herren! Die Eisenbahnstationen haben ja, je
nach der Art und dem Umfange ihres Verkehrs, die allerverschieden⸗
sten Einrichtungen. Man hat gepflasterte Rampen, man hat asphal⸗
tirte Rampen, man hat Rampen, die blos mit Kies befahren sind
und bei der nach dem Rinderpeftgesetz und der Instruktion zu dem—
selben nicht blos zugelassenen, sondern unter gewissen Voraus setzungen vorgeschriebenen Desinfektion der Rampen hat man sich vielfach da⸗ mit beholfen, daß man die vorhandenen Rampen mit Holzbahnen be⸗ legte, diese desinfizirte und wegnahm. Sobald für die Eisenbahnver⸗ waltungen die Desinfektion der Rampen und der Vieh ⸗Ein. und Aus- ladeplätze obligatorisch wird, kann von einem solchen Nothbehelf nicht mehr die Rede sein; es müssen dann, und zwar auf den kleinsten Stationen, Rampen angelegt werden, welche wirklich und mit Erfolg desinfizirt werden können, und nach einer oberflächlichen Berechnung, die gemacht worden ist, ist anzunehmen, daß ein solcher Umbau zur Einrichtung einer Viehrampe etwa 255 Thlr. im Durchschnitt kostet. Das ist an sich ja keine große Summe, sie wird an vilen Orten etwas mehr bettagen, an anderen vielleicht etwas weniger; wenn indessen erwogen wird, daß die Zahl der deutschen Eisenvahnstationen 4067 beträgt, so berechnet sich das Kapital für den Umbau der Rampen auf rund 3 Millionen Mark, und wenn man zur Verzinsung und Amortisation des Kapitals nur 6x rechnet, der Aufwand, der jährlich erforderlich ist, und der in Form der Gebührenerkzebung zu ersetzen sein würde, auf 180 0090 4 Diesen Ausgaben treten hinzu die Kosten für die Desinfektion selbst. Die Kosten sind berechnet auf etwa eine Mark für einen gewöhnlichen Wagen und auf zwei Mark für einen Etagenwagen. Es tritt indessen diesen Kosten noch hinzu ferner etwa 1 4 für Wagenmiethe — ich will dies gleich erläutern. Die Desinfektion der Wagen, und zwar der Wagen, die sehr vielfach und vielleicht in der Mehrzahl der Fälle von anderen Bahnen auf diejenigen Bahnen übergehen, welche die Ausladung besorgen und die Desinfektion vorzunehmen haben, erfahren einen langeren Aufenthalt. In Folge dieses Aufenthalts, den ste auf der Ausladestation zu er⸗ leiden haben wegen der Desinfektion, hat die empfangende Eisenbahnvnwaltung eine Wagenmiethe zu vergüten derjenigen Eisenbahnverwaltung, welche unter dem Aufenthalt leidet, und so rechnet man 1 6 an Wagenmiethe noch dazu. Ich will zugleich, amn die Zahlen zu vervollständigen, anfFühren, was hier auf dem Berliner Viehhof die Selbstkosten fur die Wagen sind; dieselben sind erheblich höher, sie betragen durchschnittlich 2 M 25 4. Davon wird man etwas herunterzurechnen haben, weil hier mit 1 steckt diejenige Reinigung, die die Eisenbahnverwaltungen oaascuin vorzunehmen haben, und die in der 4 bezahlt wird, aber es würden immer, wenn man darauf 25 rechnet, als Kosten der Des- , 1570 g3bleiben, für Wagenmiethe 1“ M, giebt 2 0 3. Kan meine Herren, ich will Sie nicht mit der weiteren Durch füh⸗ rung diese Zahlen ermüden. So viel, glauve ich, ist klar, daß die Abgabe, welche durch eine solche obligatorische ausnahmglose Des in festion der Rampen, der Abladeplätze und der Wagen auf den Biehverkehr gelegt wird, eine ganz außerordentlich hohe ist. Diese
Abgabe erscheint vielleicht viel geringer, wenn man sich, wie das wohl