1875 / 277 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 24 Nov 1875 18:00:01 GMT) scan diff

Von Heribert Rau's bisterisckem Reman: Der Raub Straßburgs“, ist jetzt eine zweire revidirte Volks ausgabe zu dem billigen Preise ven drei Mark in illustrirtem Buntdruckunn schlag bei Otto Janke hierselbst erschienen.

Land⸗ und Forstwirthschaft. .

Gestern Abend hielt der Klub der Land wirthe seine dies jährige Generalversamm lung im Vereinslokale ab, das aufweitere drei Jahre gemiethet wurde und auch verschiedenen, der Tendenz nach verwandten Vereinen, wie dem Vereine deutscher Landwirthschafte⸗ keamten, dem Vorstande des landwirthschaftlichen Centralvereins der Provinz Brandenburg, dem Vereine der Milchinteressenten und dem Vereine dentscher Spiritusfabrikanten, eine gaftliche Stätte bietet. Die vom Klub ins Leben gerufene Mastviehausstellung hat einen selchen Anklang g funden, daß eine Wiederholung der Ausstellung im Mai des nächsten und der folgenden Jahre in Aussicht genommen ist. Die wissenschaftlichen Vorträge des Klubs haben neue Beziehun gen angeknüpft; die Bibliothek hat sich ansehnlich vermehrt im Lese⸗ zimmer liegen 10 politische urd 30. Fachzeitungen aus. Der Klub hat im vergangenen Jahre 10 Mitglieder durch den Tod verloren. Die Einnahmen betrugen 9609 S6, darunter 7413 M an Jahres. beiträgen von Mitgliedern; die Ausgaben beliefen sich auf 9384 4 Der bisherige Vorstand, dessen Vorsitzender der Regierurgs⸗Rath Ascher ift, wurde hierauf durch Akklamatien wiedergewählt. Im März nächsten Jahres wird übrigens der Klub behufs Abänderung w eine außerordentliche Generalversammlung abhalten.

Gestern berieth hierselbst der Märkische Central⸗Verein für Bienenzucht in außerordentlicher Generalversammlung seine

neuen Statuten. Um einen gesicherten Absatz für die Produkte der Mitglieder zu erzi len, hat sich der Verein mit dem hiesigen Kauf⸗ mann Karig, Hauevoigteiplatz g, in Verbindung gesetzt, der ein Honigverkaufsdepot des Vereins einzurichten gedenkt.

Der mit Hopfen bebaute Theil der ganzen Erde umfaßt, wie wir der ven J. Karl und C. Homann bearbeiteten Hopfenbau- karte entnehmen, 98,824 Hektaren und ergiebt eine Mittelernte von 1,3 10,684 Centnern, der ein jährlicher Konsum von 1,309,500 Cent - nern gegenüber steht. Den größten Antheil an der Hopfenproduktion hat Deutschland mit einer Anbaufläche von 39, 906 Hektaren und einem Ertrage von 479,191 Centnern. Dann folgen England, Nord⸗ amerika und Oefterreich. Was die Konsumtion anbetrifft, so erreicht sie den höchsten Stand, 933 Gramm per Kopf, in Großbritannien, welchem Bayern mit 833 Gramm zunächst steht; den tiefsten Stand nimmt Skandinavien ein.

Gewerbe und Sandel.

Die Berliner Brauerei Gesellschaft Tivoli wird für das mit dem 1. Oktober er abgelaufene Betriebsjahr eine Divi- dende von 7 unter die Aktignäre vertheilen.

In der außerordentlichen Generalversammlung der Aktionäre es Frankfurter Bankvereins vom 22. 8 M. wurden die An⸗ träge des Verwaltungsrathe, betreffead die Reduktion des? Aktien= kapitals von 6 Millionen Thaler auf 5 Millionen durch Rückkauf von 10000 Stück eigener Aktien, einstimmig zum Beschluß erhoben. Die Generalversammlung bevollmächtigte den Verwaltunzsrath, zur Durchführnng dieser Maßregel zunächst durch Ausschreiben einer

Submission und, wenn nöthig, auch auf anderem geeigneten Wege die

zur Annulirung bestimmte Zahl Aktien bestmöglichft zu sichern und den gesetzlichen Erfordernifsen für dies. Kapitalreruktion nach⸗ zukommen .

Die ordentliche Generalversammlung der Aktionäre dez Hörder Bergwerks⸗ und Hüttenvereins genehmigte den Beschluß dez Verwaltungsrathes, für das Geschäftsjahr 1874375 eine Dividende nicht zu vertheiken, sondern den vorhandenen Ueberschuß von 254746 zu Abschreibungen zu benutzen.

Meiningen, 24. November. (B. T. B.) Gutem Vernehmen nach findet am 17. k. Mis. eine außerordentliche General versammlung der Aktionäre der Mitteldentschen Kredit- bank statt, deren Tagesordnung die Ermächtigung zur Verzicht⸗ leistung resp. anderweiten Verwerthung des der Bank zustehenden Notenprivilegs, die Herabminderung des Aktienkapitals von 16300099 Thlr. auf 15.000 000 Thlr. durch Rückkauf von 13,000 Stück eigener Aktien und eine Statutenänderung bilden

werden. Verkehrs⸗Anstalten.

Die Königliche Niederländtsche Da mpfschiff⸗Ge⸗ sellschaft (Koninklyke Nederlandsch! Stromboet Maatschappy) macht bekannt, daß ste den täglichen Dampferdienst zur Personen⸗ und Waarenbeförderung zwischen Vlijsin gen und Sheerneß vom 15. November an eingeftellt hat, weil Sheerneß im Winter als An—⸗ legepunkt für größere Dampfer nicht geeignet ist. Am 1. Januar wer den indessen voraussichtlich die von der London⸗Chatham⸗Do wer Railway Company unternommenen großartigen Hafenanlagen in Queenboro vollendet sein und damit ein regelmäßiger Dampfer

verkehr zwischen Vliessingen und Queenboro ins Leben treten.

Berlin, 24. November. Berliner Kunstausstellungen. J

Selten haben die Berliner Ausstellungen sich neuer Ein⸗ sendungen in so reicher Menge und fo vorzüglicher Qualität zu erfreuen gehabt, wie während der letzten Wochen, in denen namentlich im Salon des Künstlervereins das Unbedeutende und Mi telmäßige fast gänzlich gegenüber einer stattlichen Anzahl von Werken besten Ranges zurücktreten mußte. Nicht wenig trug hierzu die Liberalität des Besitzers einer werthvollen Privat⸗ galerie bei, des Herrn Adolf Thieme, der seine vorwiegend aus Arbeiten deutscher und französischer Meister bestehende Samm⸗ lung von fünfundvierzig mit dem besten Geschmack gewählten Stücken dem Künstlerverein für eine kurze Zeit zur öffentlichen Schaufstellung überließ und damit sowohl ein in hohem Grade dankenswerthes und nachahmungswürdiges Beispiel gab, wie auch seinerseits den Beweis dafür lieferte, daß Berlin an er⸗ lesenen Schöpfungen moderner Kunst reicher ist, als man ge⸗ wöhnlich wohl anzunehmen geneigt ist. Eine ausführlichere Besprechung dieser Sammlung würde einen so umfangreichen Raum in Anspruch nehmen, daß an dieser Stelle eine kurze Uebersicht und eine Charakteristik der hervorragendsten Nummern genügen muß.

Eine der ersten Stellen unter den Arbeiten französischer

Meister nimmt in der Thieme schen Galerie das Bild von Gergsme ein, der in den dem Orient entlehnten Motiven noch

unbedingt erfreulicher, wahrer und künstlerisch reiner erscheint,

als in seinen Schilderungen der antiken Welt, eine Gruppe albanesischer Soldaten, von denen einige stehend den beiden an⸗ deren, über ihr Schachbrett gebeugt Dasitzenden mit lebhaftem Interesse zuschauen. Die Anordnung und malerische Wirkung des Ganzen, der aus dem Helldunkel eines tiefen, nach der Straße hin offenen Raumes in ihrem farbenreichen Kostüm hervor⸗ tretenden Gestalten, die scharfe Charakteristikt in Ausdruck und Bewegung der einzelnen Figuren, die köstliche Malerei des Stoff⸗ lichen, der nach hinten hin dunkel abgetönten, der vorn, am Rand der Schwelle, vom vollen Tageslicht gestreiften Gewänder zwingt auch hier zu widerspruchsloser Bewunderung der seltenen Kunst des genialen Meisters. Dabei erscheint die ihm eigene Glätte des Vortrages und die delikate Ausführung auch der ge— fügigsten Details hier nicht im mindesten störend oder gar

8 . 5 * ö 68 25 1 2 . . . . . 2 R . abftoßend, wie sie in manchen anderen Bildern des Künstlers Dirnen, die in schnellem Lauf mit ihrem mit Wäsche gefüllten

wirkt, wo einem die Sinne lebendig aufregenden Motiv dieselbe

raffinirte Sorgfalt der Behandlung gegenübersteht.

Neben diesem Meisterwerk treten andere figürliche Dar⸗ stellungen einigermaßen zurück. Doch ist Landelle's etwas empfindsam aufgefaßte, in blaustreifigem Gewand, den thönernen Wasserkrug in der Hand, angelehnt dastehende und den Be⸗ schauer aus großen dunklen Augen lächelnd anblickende jugend⸗ liche Aegypterin für den Künstler immerhin ebenso

schneebedeckte Landschaft dahinschleicht. Ergreifend und aus⸗ druckspoll in seiner Tonstimmung läßt das Bild in der Zeich⸗

nung allerdings nicht wenig zu wünschen übrig, während eines

der humoristischen Bilder von Guillemin, eine Gruppe

lustiger Soldaten, von denen der eine seinen höchst gelangweilten

Kameraden zu porträtiren unternimmt, sehr sorgfältig gezeichnet ist, in der Farbe aber viel trockener und nüchterner wirkt. handen, einem der talentvollsten Schüler Meissoniers. Seine in lichtblauem Rock, eine Mappe gegen das uͤbergeschlagene Bein gestüßt, sich, halb auf ihm sitzend, an den Tisch in seinem Ate⸗ lier lehnt, läßt neben eigener glücklicher Beobachtung diese Schule

Tons und der Farbe.

Von den französischen Thiermalern ist hier allein Jacgue mit einem in der Zeichnung und Malerei der Thiere wie ihrer Umgebung nahezu unübertrefflichen Interieur eines Schafstalles und mit dem größeren Bilde einer auf saftig grünem Boden weidenden Schafheerde vertreten, das bei gleicher Gediegenheit nur in seinem kräftigen Ton etwas gar zu tief und dunkel ge⸗ nommen ist. Viel zahlreicher bieten fich dagegen die Proben der modernen französischen Landschaft der Betrachtung dar, und in den meisten Fällen repräsentiren sie zugleich die künfstlerische Eigenart ihrer Urheber in durchaus bezeichnender Weise.

Das hervorragendste dieser Bilder ist die kleine Flußland⸗ schaft von Theodore Rousseagu. In das klar und ruhig da⸗ hinfließende, die Bäume und Dächer am Ufer, den sonnig blauen Himmel und sein lichtes Gewölk friedlich wiederspiegelnde Was⸗ ser schiebt sich eine Landzunge mit einer hohen, prächtigen Baumgruppe tief hinein. Eine Bäuerin, die dort im Schatten sitzend ihre Kühe hütet, bildet die in winzigstem Maß⸗ stab gehaltene Staffage des Bildes, das die wonnige Stille eines heiteren warmen Sommertages athmet und in dieser köstlich getroffenen Stimmung ebenso unüber⸗ trefflich ist wie in seiner entzückend geistreichen Behandlung, die mit keckem, breitem Pinselstrich doch jedes Detail der Land⸗

charakte⸗ riftisch wie Bellang« s Scene aus dem Rückzug des ersten Haupt an seinen Schooß lehnend, eine junge Schöne in präch⸗ Rapoleon aus Rußland, ein Hufar, der gebeugten Hauptes,

sein müdes Pferd am Zügel fuͤhrend, über die trübselig öde,

schaft zu voller Geltung zu bringen, das Ganze aber mit der denkbar höchsten Meisterschaft zusammenzufassen, durch den Zauber von Licht und Luft die Ferne weithin zu vertiefen und das kleinste Fleckchen zugleich mit lebendig sprießendem Leben zu er⸗ füllen weiß.

Zwei charakteristische Landschaften sind ferner von Dupré und Daubigny vorhanden, von dem Ersteren ein Gehöft am Wasserrand eines Feldweges, auf dem eine Rinderheerde daher⸗ kommt, ein Bildchen von feinem Ton und interessanter Stim⸗ mung der feuchten Luft, zugleich aber auch von jener übertrieben pastosen Behandlung, welcher der Maler in seinen späteren Jahren sich immer mehr zugeneigt hat, von Daubigny eine skizzenhaft mit breithingew schten Farben gemalte Baumgruppe am Rande eines Wassers, in dem sich das von den Strahlen der tiefstehenden Sonne röthlich umsäumte Gewölk wiederspiegelt, während ringsum tiefe, lautlose Stille herrscht. Nicht minder deutlich tritt das eigenartige Talent ihres Malers in zwei Bil⸗ dern von Diaz zu Tage, einem kleinen herbstlichen Wald⸗ interieur und einer großen Wald⸗ und Haidelandschaft mit düsterem, wolkenverhangenem Himmel, die trotz ihrer fleckigen, unruhigen Behandlung doch eine meisterliche Charakteristik des

Stofflichen ebensowenig verkennen läßt, wie einen seltenen Reiz

des kraftvollen Kolorits und eine gewisse Größe in der Auffassung der dargestellten Natur.

Einer vorzüglich durch die feine Stimmung der Luft an⸗ ziehenden ägyptischen Landschaft mit der Staffage einer Karavane von Belly und der brillant und keck gemalten Marine von Isabey reiht sich ferner noch eine große Uferlandschaft von Ziem an. In der Malerei des hellen, sonnigen Wassers und der lichtgetränkten Luft, von der sich zwischen formlosen Baum⸗ gruppen die Häuser und Mühlen eines anscheinend nieder⸗

ländischen Ortes absetzen, macht sie sich durch die dem Maler

eigenthümliche Leuchtkraft der Farbe und zugleich durch eine größere Beachtung der Zeichnung als sie sonst bei ihm üblich ist, in vortheilhafter Weise bemerkbar; doch wird sie an Noblesse der Haltung durch Vollon's in gleichmäßig trüber, regnerischer Beleuchtung durchgeführte prächtige Ansicht einer dicht am Wasser sich erhebenden Stadt bei weitem übertroffen. Die von Tusquet gemalte steil ansteigende Straße eines in vollem, grellem Sonnenlicht daliegenden Städtchens endlich ist durch ihre energische Beleuchtung in gleichem Maße ausgezeichnet wie durch die frische, lebendig und graziös bewegte Staffage zweier

Korbe den abschüssigen Weg hinabeilen.

Den französischen Meistern läßt sich auch noch der in Deutschland geborene, in Paris ansässige Heilbuth anreihen, der seine französische Bildung in keiner Weise verleugnet. Das von ihm vorhandene Gemälde zeigt ein junges Liebespaar im Kostüm der Renaissanee der Jüngling mit überschlagenen Beinen auf einer Marmorbalustrade sitzend und die Guitarre haltend, ihm zur Seite auf niedrigem Sessel ruhend, das blonde

igem, tiefrothen Sammetkleide, beide Gestalten von der sonnigen Luft und dem tiefblauen Meere Venedigs sich abhebend. Die Meisterschaft des gesammten Vortrags, der feine und satte Ton, der festlich freudige Farbenalkord werden trotz der sentimentalen Empsindung, die sich in der zierlich angeordneten Gruppe aus⸗ spricht, nicht verfehlen, auf jeden Beschauer eine bedeutende und durch die rein malerischen Qualitäten des Bildes vollauf ge⸗

N. rechtfertigte Wirkung zu üben. in meisterhaftes Kabinetstück ist dann noch von V. Chavet vor⸗

Zwei Bilder, eine kleine, freundlich behagliche Dorfland⸗ schaft in sommerlicher Stimmung von van Maaten und ein

. ; ; . originelles, bei aller Feinheit breit und kräftig gemaltes Kabinet⸗ Figur eines jugendlichen Malers, der mit gepuderter Perrücke, 4 3 n

stũck von Bakkerkorf, das zwei plaudernd nebeneinander

fitzende ältliche Damen mit scharfer Beobachtung schildert, ver⸗ treten in der Thieme schen Galerie die neuere hölländische, zwei ; ; . x 4 bedeutendere Arbeiten von Willems und ZJosef Lies die in der vollendeten Zeichnung ebenso deutlich erkennen wie in der moderne belgische Kunst. trotz einiger wenigen Härten vorzüglich feinen Stimmung des

Des Ersteren Bild siellt eine Por⸗ trãtsitzung im Atelier eines niederländischen Meisters des sieben⸗ zehnten Jahrhunderts dar. Der jugendliche Maler sitzt, dem Be⸗ schauer den Rücken kehrend, auf einem niedtigen Sessel vor der Staffelei, und während er die schön gebildete Rechte mit dem Pinfel auf der ausgespannten Leinwand ruhen läßt, blickt er zu der etwas sieif angeordneten Familiengruppe hinüber, die sich auf einer mit prächtigem Teppich belegten Estrade vor einem tiefrothen Sammetvorhang abhebt. Vollendet ele⸗ gant und delikat in der Zeichnung wie in der meisterhaften Malerei der kostbaren Seiden⸗ und Sammetstoffe, ist das Ge⸗ mälde eine in ihrer Art ganz vorzügliche, für ihren Urheber in hohem Grade charakteristische Arbeit. Ein viel tieferes Gefühl, eine auch durch die tiefe, fatte Tönung des Kolorits den Be⸗ schauer unwiderstehlich fesselnde schwermüthig süße Stimmung zeichnet dagegen das ven Leys herrührende Bild aus, ein junges Liebespaar im Kostüm der Frührenaissance, das in dem abendlich dämmernden, blüthenschweren, von südlich n Duft durchwogten Park am Rasenabhang eines still dahin⸗ fließenden Gewässers dasitzt, in inniger Umschlingung, wie in trãumerisches Sinnen verloren. Bei der tiefen Empfindung, die ihm hier entgegenweht, fühlt sich der Beschauer durch die ab⸗ 666 an elne ältere Kunstweise sich anlehnende Malerei und ch den hier und da ungleichartigen, bald allzubreiten, bald zu sehr detaillirenden Vortrag kaum wirklich störend berührt.

Ein kleines Bildchen von Cala me, das einen feinen Be⸗ leuchtungseffekt in Luft und Wasser schildert, und die durch die Photographie bekannte, in nahezu Dennerscher, jedes einzelne Härchen und Fältchen der Haut detaillirt wiedergebender Manier von dem Italiener Rotta gemalte Alte, die, am Spinnrad sitzend, von ihren Küchelchen umgeben, ihre Suppe ißt, beschlie⸗ ßen die stattliche Reihe der von fremden Meistern vorhandenen Gemälde. Die übrigen Stücke der Sammlung stammen von deutschen Künstlern her und bedürfen fast durchweg nur einer kurzen Erwähnung, da sie zum Theil bereits früher gesehen wurden und überdies die künstlerijche Eigenart ihrer Urheber genügend bekannt ist.

Von Andreas Achenbach besitzt die Sammlung einen großen, edel aufgefaßten Wasserfall in felsiger Gegend und zwei ausgeführte, kraftvolle Skizzen bereits bekannter größerer Bilder, von Munthe zwei jener meisterhaften, in weiter Perspektive sich entwickelnden Winterlandschaften von größter Treue und Wahrheit der dargestellten Natur, die den großen Ruf des Malers zuerst begründeten, von Bennewitz von Loefen einen Sonnenuntergang in einer märkischen Uferlandschaft und einen besonders delikaten, von warmer Sommerluft erfüllten Wald⸗ eingang, von Th. Weber zwei Marinen, deren eine bei schöner Behandlung der Luft leider in den beweg⸗ ten Wellen etwas starr und trocken erscheint, während ein Sonnenuntergang am flachen Meeresstrande durch die zar⸗ teste und doch feineswegs weichliche Färbung von vorzüglich feiner Wirkung ist, von Voltz eine seiner trefflichen, in sonniger, idyllisch anmuthender Landschaft weidenden Rinder⸗ heerden, von Quaglio eine durch die trübselige Stimmung der Luft und der Landschaft ausgezeichnete Poststaͤtion an der pol⸗ nischen Grenze. Dazu gesellt sich dann noch eine Marine des verstorbenen Ed. HilUdebrandt, deren dunkles, stürmisch be⸗ wegt einherwogendes Wasser von erstaunlicher Wahrheit ist und in der unvergleichlichen Malerei von Neuem die seltene Kunst des vielgerühmten Meisters bewundern läßt.

Unter den Genrebildern ist neben dem liebenswürdigen Köpfchen einer kleinen reizenden Bauerndirne von Knaus vor allem die lebensgroße Halbfigur eines jungen Mädchens von Otto Meyer bemerkenswerth. Mit dem vor ihr ausgebreite⸗ ten Geflügel, einer Schüssel mit einem riesigen Hummer ꝛc. be⸗ schäftigt, wendet sie dem Beschauer den blonden Kopf zu, der durch seine gesunde, natürliche Anmuth ebenso fesselt wie das ganze Bild durch seine noble, ruhig bestimmte Zeichnung und durch den schönen, warmen und kräftigen Ton der Farbe. Von Ed. Meyerheim ist ein freundlich gefälliges, delikat gemaltes Fabinetstück einer kleinen Kartoffelschälerin vorhanden, während die Kuhweide von Paul Meyerheim ihren Maler keineswegs nach Gebühr vertritt. Unter den beiden Bildern von Meyer von Bremen ist das unter einer rothseidenen Decke schlum⸗ mernde Mädchen bei aller Anerkennung, die der Feinheit der Malerei zukommt, doch nicht blos in dem rosigen Fleischton etwas gar zu süßlich, das andere hingegen, ein junges, hüb⸗ sches Bauermädchen, das, neben dem ihr zur Seite spielenden Kinde im Wald auf einer Bank sitzend, von den lichten Sonnen⸗ strahlen gestreift wird, gehört zu den anmuthigsten Schöpfungen seines beliebten Meisters. Mit einer dichtgedrängten Gruppe andächtiger Wallfahrer, die in früher Morgendämmerung sich vor einer einsam im Walde gelegenen Kapelle versammelt haben, ist endlich noch Riefstahl vertreten. Er zeigt auch hier in der Malerei der Architektur, die mit den Resten eines längst ver⸗ blaßten Wandgemäldes geschmückt ist, wie in der eindringenden Charakteristik der zahlreichen Staffagefiguren eine Meisterschaft, wie sie allerdings in verwandten Darstellungen größeren Maßstabes sich noch weit imposanter entfaltet hat.

Zur heute eröffneten Generalsynode erschien als willkommene Gabe Gegernstück zu des Parlaments ⸗Almanachen in der Mittlerschen Buchhandlung (H. Heyfelder) in Bromberg, das „Synodal Album 1875“, ein Verzeichniß der Mitglieder der preußischen außerordentlichen General- Synode, zusammengestellt von dem Mitgzliede Justi⸗Rath Hänschke. Das Album enthält biographische Notizen über die von den Provinzial⸗Synoden, den 6 theo⸗ logischen und den 6 juristischen Fakultäten gewählten Herren und die elf General Superintendenten. Ueber die 380 landesherrlich ernannten Mitglieder wird ein Nachtrag versprochen.

Se. Majestät der König von Bayern hat auf das Bitt⸗ gesuch des Abgeordneten für Kelheim, Professor Dr. Sepp, mittelit Allerböchsten Erlasses d. d. Hohenschwangau, 31. Januar 1874, be⸗ stimmt, daß die vom Bau der Befreinngshalle übrig gebliebenen (wegen Veränderung des Gärtnerschen Bauplans nach dessen Tode durch Klenze bescitigten) am dortigen Michelsberge gelegenen pracht⸗ vollen Granitsäulen bei der Herstellung des neuen Atka⸗ demiegebäudes in München ihre Verwendung finden sollen. Professor Neureuther hat ihnen im hervortretenden Mittelbau als Tragsäulen des Sanzen eine imposante Stellung angewiesen.

,,, Redactenr: F. Preh m.

Verlag der Crpedilion Ge sseh. Vier Beilagen

Druck W. Elsner

(einschließlich Börsen⸗Beilage).

zum Sec. Lt., v. Köppen, Stampe, Unteroffe.

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Pre

Berlin, Mittwoch den 24. November

Per sonal⸗Ver änderungen. Königlich Prenßische Armee.

Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzu ngen. Im stehenden Heere. Berlin, 11. November. Graf v. Wartens leben, Gen. Major von der Armee, unter Belassung bis auf Weiteres zur Dis- position des Chefs des Generalftabes der Armee, von der ihm über⸗ tragenen Funktion als Chef der kriegsgeschichtlichen Abtheilung des Großen Generalstabes entbunden. Frhr. v. Schele, Pr. Lt. vom 3. Garde ⸗Ulanen⸗Regt., unter einstweiliger Belaffung in seinem Kom⸗ mando als At sut. der 1. Garde Kar. Brig., zum überzähligen Rittm. befördert. Frhr. v. Ende, Port. Fähnr. vom J. Garde ⸗Regt. z. R= zum Sec Et, v. Trotha, Wolff v. Ling er, v. Klitzing, Unteroffe. von demselben Regt.,, v. St rubberg, char. Port. Fähnr. von demselben Regiment, zu Port. Fähnrichs, vw. Pa wel, Portepee Fähnrich vem 3. Garde Regiment zu Fuß zum Sec. Lr, v. West ernhagen, char. Port. Fah nr. von demlelben Regt, v. Rüts, char. Pert. Fähnr vom 4. Garde⸗Regt. z. F. v. Köppen, v. Pirch, char. Port. Fähnrs. vom Garde⸗Füs. Regt, Fehr. v. Eckardst ein, Unteroff. von dems. Regt, w. d. Lancken, v. Rauch haupt, v. Uthmann, char. Port Fähars, vom Kaiser Alexander Garde Gren. Regt. Nr. 1, v. Braunschw eig; v. Stut⸗ terheim, char. Port. Fähnrs. vom Kaiser Franz Garde Gren. Regt. Nr 2, v. Sch even, Unteroff. von demselben Regt., v. Gallwitz⸗ Dreyling, Frhr. x Massenbach, char. Port. Fähnrs. vom 3. Barde Gren. Regt, Frörc. v. Hahn, car. Pert. Fähnr. vom 1. Garde Ulanen · Regt. zu Port. Fahnrs. befördert. Graf v. P ourt ales, Pr. Lt. vom 2. Garde Drag. Regt, z. Rittm. u. Eskadr Chef bef. erbprinz zu Bentheim⸗Steinfurth, Pr. Lt. vom Hus. Regt. Rr. J, Unter Beförderung zum Rittm. und Gomp. Chef, in das Re— gimenk der Gardes du Corps versetzt. v. Corvin Wizrsbitzki, Prem. Lieut. vom Regt. der Gardes du Gorpe, dem Regt, unter Beförderung zum Rittm. ohre Patent, aggregirt. Graf v. Bylandt, Sec. Lt. von demselben Regt, zum Pr. Lt. befördert. Frhr. v. d. Goltz, char. Port. Fähnr. vom Garde · Schũtzen · at. v. BVee ren, char. Port. Fähnr. vom Jäger Bat. Nr. 4, Schrö ter, Ober jãger vom Jäger⸗Bat. Nr. 6, zu Port. Fäbnrs., v. ckmm ann Port. Fähnt. vom Jäger⸗Bat. Nr. 7, zum Sec. Lt. befördert. Dan er, charakterisirter Portepee · Fähnrich vom Gꝛenadier Regiment it 2, p. Ho meyer, Unterofftzier von demselben Regiment, zu Dort. Fähnrs,, v. Dewitz, v. Roux, Port. Fähnrs. vom Gren. Regt. Nr. 9, zu Sec. Lts, Martinete gurt, char. Port. Fähnr. vom Infanterle⸗ Regiment Nr. 14, zum Port. Fähnr. . Fleisch⸗ fresser, Pr. Lt von demselben Regt., zur Dienstleistunz bei einer Militär⸗Intendantur kommandirt. v. Wallen berg, Port. Fähnr. vom Infant. Regt. Nr. 21, zum Ses, Lt., 6 Eisen kart⸗Rothe, char. Port. Fähnr vom Füs. Regt Ni 34, Bar. v. Roberts, Haushalter, Unteroffe. vom Inf. Regt. Rr 54, v. Rofenb erg ⸗Gruszezyns ki, char. Port. Fähnr. pan Inf. Regt Nr. 61, v. Blüch er, Unteroff. vom Ulguen ˖ Regt. Nr. 9, u Port. Fähnrs, Hum mel, Port. Fähnr. vom Hus. Regt. Nr. d. zum ec Lt. befördert. v. Hugo, char. Port. Fãhnr. vom Grenad. Regt. Nr. 8, v. Herford, Gefr. von dem. Regt, Frhr. v. Forst ner, char. Port. Fähar. vom Ink. Regt. Nr. 45, Oberfeld, char. Port. Fähar. vom Gren. Regt. Nr. 12. Kähne-Zöllner, char. Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 52, Olfenius, char. Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 20 Dreger, Unteroff. von n , . 3 ĩ ö Port. Fähnr. vom Inf. Nr. 24, Port. Fähnrs, v. Ja rotz kyß, Port. Fäh ö Regt, Boch, hnateroff. vom Inf. Regt. Nr. 64, v. Bern stedt, . Port. zh vom Ulanen⸗Regt. Nr. 11, zu Port. Jãhnrs. befördert. Graf von Hardenberg, Major und Es cadron Chef im Ulanen Regiment Nr. 3, als etatsmäßiger Stabsoffizier in das Ulanen⸗Regt Rr. II versekt. v. Belew, Graf v. Maltzan, char. Port. Fähnrg. vom Gren Regt. Nr. ], Maschke, Unteroff. vom Juf Regt. Nr. 19 zu Port. Fähnrs. Dorn, Port. Fähnr. vom nf Regt. Rr. 58, v. Za strow, v. Borcke, Port. Fähnrs. vom . Reat. Nr. 6, zu Sec. Lis, Ottow, Untero ff. vom Füs Regt. Nr ., El term ann v. Elfter, char. Port, Fähnrs. vom Inf. Regt. Nr. 50, Elsner v Gronowm, Unteroff. vom Kür. . Rr 5 zu Port. Fähnrs. Wuthe, Sec Lt, vom Hus. Regt. Nr. 2, zum Pr. Lt, befärdert. v. Nathusius, Sec; Lt. von dems. Regt. à ja suite des Regts. gestellt. Boy, Unteroff. vom Ulan. Regt. Nr. 1 zum Port. Fähnr. befördert. Pfitzmann, v Minckwitz, Schaumann, Port. Fähnrs. vom Inf. Rest. Rr. 31, zu Sec. Lts', v. Bogen, char. Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 75. Frhr. v. Keyserlingk, Unteroff. von demselben Regt. v. Bülow. char. Port. Fähnr vom. Gren. Regt. Nr. 89, Stenger, Frbr. x Gloeden, char. Port. Fähnrs, vom Int. Regt. Rr 76. Schütz, char. Port. Fahnr. vom Fuͤs. Regt. Nr. 90. Wol⸗ rers, v. d. Heyde, char. Port. Fähnre. vom Inf. Negt. Nr. 84, Fischer, char. Pert. Fahnr vom Füß Regt. Nr. S6, Dietz, . teroff. vom Drag. Regt. Nr. 13, v. Bülow, Unteroff, vom Hus. Regt. Nr. 16, zu Port. Fähnrs. befördert. Erich, NRittm. vom Drag. Regt. Nr. 13, zum Escadr. Chef ernannt. Frhr. v. Tro s ch ke, Major a2 ja suite des Kür. Reats Nr. 6 und Direktor der Offiz. Reinschule im Mil Reit Inst,, der Rang eines Regts Commdrs. verl. Kühn, Sec. Lt. und Feldjäger vom reitenden Feldjãger · Corps, zum Bberjäger ernannt. Sver dy, char. Port. Fähnr. vom Gren. Regt. Nr. 5, Schultze, char. Port. Fähnr. vom Füs. Regt. Nr. 35, Wisltm ann, Unteroff. von demselben Rezt.. Kunze, char. Vert. Fähnr vom Inf. Regt. Nr. 4 Sch enck, Unteroff. vom Inf. Regt. Rr. 43, Graf v. Bredow⸗Goerne, Unteroff. vom Hus. Regt. Nr. j, zu Port. Fähnrs,, v. Windheim, Prem, Lt. vom Inf. Regt. Nr. 41, zum Hauptm. und Comp. Chef, Ohlenschläger, Ser Lt. von demselben Regt., zum Prem. Lt., befördert, Joch⸗ eim, Sec. Lt. vom Ulan. Regt. Nr. 8, à la suite des Regt. ge⸗ stellt und ein Jahr Urlaub bewilligt. v. Dresler und Schar⸗ senste in, Prem. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 26. zum Hauptm. und Gomp. Chef, Frhr. v. Lede ßur, Sec. Lt., von demselben Regt, zum Pr. Lt, Alden kortt, Pr. Lt. von demselben Regt, unter verlaufiger Belaffung in seinem Kemmdo als Adjut, der 13. Inf. Brig. zum 33 zähligen Hauptm.,, Duttenhofer, Sec. Lt. vom Inf. Regt. ; r. ö6, zum Br. Vt, Pr ie w, Unter off. vom Inf. Regt. Nr. 93, Rot h. Unteroff. vom Drag. Regt Nr. 7, Sie fart, Unteroff. dem pi. Regt. Nr 36, v. Michaelis, char. Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 72, Rehder, , von demselben Regt, Frhr. v. Beck, Unteroff. vom Inf. Regt. Nr. 96, v. d. Dolllen, char, Port. 536 von demselben Regt, Holtz, Unteroff. von demselben Regt, Mosel, Nuteroff. vom Drag. Regt. Nr. 6, v. Roch ow. Unteroffizier vom Husaren · Regiment Nr. 12. ju Port. Fähnrichs, be⸗ fördert. Vitzthum v. Eckstädt, Unteroffizier vom , . Regt. Nr. 11, des Barres, char. Port. Fähnr, vom 8 Regt. Nr. 38, zu Port. Faähnrs, Schellwitz, Prem. et. vom Inf. Regt. Nr 5I, zum Haupim. und Comp. Chef, Ga ede, Sec. Lt, von dem selben Regt, zum Pe. Lt, v. Woikowgsky,- Biedau, Har. Port. Faͤhnr. vom Brag. Regt. Nr. 8. Graf zu Stolberg ⸗Werniger rode, Unteroff von demselben Regt, v. Ts chirschky, char. t Fähnr' vom Huf. Regt. Nr. 4, v. Schwein ichen char, ort. Fäͤhnr, vom Inf. Regt. Rr. J8, zu Port. Fähnrs. befördert. Dres. ler, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 63, zur Dien ft leistung be; iner Militaͤr⸗ Intendantur kommandirt. v. Basse, char. Port. 5 v. Inf. Regt. Rr. 13, v. d. Burch ard, char. Port. Fähnr. 3. 323 Regt. Rr. 53, Frhr. v. Ber g, char. Port. Fähnr. v. Jaf. Regt. Nr. 7,

Srste Beilage

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Schlüter, Unteroff. von demselben Regt. zu Port. Fähnrs, Feldt, Pr. Lt. vom Hus. Regt. Nr. 11, zum Rittm. und Escadron Chef, v. Borries, Sec. Lt. von demselben Regt, zum Pr. Lt. befördert. Schmitz, char. Port. Fähnr. vom Füs. Regt. Nr 40, Des r ndorf, JIecns-Kotke, char. Port. Fähnrs. vom Inf. Regt. Nr. 65, zu Port. Fähnrs, Weinmann, Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 68, zum See. Lt, Bollmann, Unteroff. von dems. Regt.,, Adrigni, char. Port. Fähnr. von demselben Regt, Merttens, car. Port. Fähnr. vom Irf. Regt Nr. 30. Bothe, char. Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Rr. 70, zu Port. Fähnrs. befördert. Krause II., von Happe, char. Port. Fähnra. vom Füs. Regt. Nr. 738, zu Port. Fähnrz, Matthias Hen seling, Pert. Fähnrs. vom Inf. Regt. Nr. 4, zu Sec Ltz, Wandel, Unteroff. von dems. Regt. zum Port. Fähnr, Hiekm ann, Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 77, zum Sec. Lt, Heise, Unteroff. von demselben Regt, Kuntze, char. Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 78, v. Bo denhau sen, Unteroff. vom Inf. Regt. Nr. 79, Kritter, Unteroff vom Drag. Regt Nr. 16, Frbr. v Bothm er, Unteroff. vom Drag. Regt Nr. 19, zu Port. Fähnrs, v. Thiele, Pr. Lt. vom Ulan. Regt. Nr. 14, zum Rittw. und Escadr. Chef befördert. Meier, überzähl. Pr. Lt. von demselben Regt, in die vakant gewordene Pr. Lts. Stelle eingerückt. Koch, char. Port. Fähnr vom Inf. Regt. Nr. 87, v. Uthmann, char. Port. Fähnr. vom Fäs. Regt. Nr. 80, Lengerich, Unteroff. vom Inf. Regiment Nr. 83, Frhr. von und zu Egloft— st ein, char. Port. Fähnrich vom Infant. Regiment Nr. 94, v. Hopff garten · Seidler, v. Aweide, v. Willem oe s · Suhm, Frhr. v. Speßhar dt, Baron v. Bi stram, Unteroffe, von demsel⸗ ben Regt. v. Langermann, Unteroff. vom Hus. Regt. Nr. 14, Becker, Unteroff vom Inf. Regt. Nr. 115, zu Port. Fähnrs, v. d. Wense, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. S3, zum Hauptm. und Comp. Chef mit einem Patent vom 12. Oktober 1875, v. Apell, Sec Lt. von demselben Regt, zum Pr. Lt. Lauprecht, Pr. Lt. von dem. felben Regt, unter vorläufiger Belassang in seinem Kommdo. als Adjut. der 17. Infanterie Brigade, zum überzähligen Haupt- mann, befördert Schoen, Sec. Lt. à la suite des Dragoner Regiments Nr. 24, in das Regiment wiedereinrangirt Stölzel, Portepee⸗Fähnrich vom Grenadier⸗Regiment Rr. 109, zum See. Lt., Keller, Pr. Lt. vom Gren. Regt Nr. 110, zum Hauptm. und Comp. Chef, Ziegler, Sec. Lt. von demselben Regt, zum Pr. Lt, de Rerse char. Port. Fähnr von demselben Regt, zum Pert. Fähnr. befördert. Bock, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 44, in das Gren. Regt. Nr. II0 versetzt. Arent, Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 22, zum Sec. Lt, Zimmermann char. Port. Fähnr. von demselb. Regt, Erdmann, char. Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 111, Bennert, Unteroff. von demselben Regt.,, zu Port. Fähnrs., v. Trotha, Port. Fäbnr. vom Drag. Regt. Nr. 22, Groß, v. Rekowski, Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 114, zu Sec. Lieutz, Betz, char. Fort. Fähnr. vom Infanterie Regiment Rr. 113, Bitsch, char. Port. Fähnr., vom Inf. Regt. Nr. 112, zu Port. Fähnrs,, Gülcher, Port. Fähnr. vom Drag. Regt. Nr. Al, zum Sec. Lt, Meifsen, char. Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 17, zum Port. Fähnr. befördert.

Neichstags⸗Angelegenheiten.

Berlin, 24. November. In der gestrigen Sitzung des Deutschen Reichstages ertheilte der Präsident des Reichs⸗ kanzler⸗ Amtes, Staats⸗Minister Dr. Delbrück, über die Etats⸗ position, Kontrole der Zölle und Verbrauchssteuern, folgende Auskunft: . .

Meine Herren! Die Stellen, um die es sich hier handelt, sind im technischen Sinne keine etatsmäßigen. Die Funktionen, welche die hier bezeichneten Beamten ausüben, üben sie aus kommissarisch; ste sind nämlich Beamte eines der Bundes staaten, welche für die Kon trole der Zölle und Steuern dem Reichskanzler Amt ur Verfügung gestellt sind, auf Wahl des Bundesrathsausschusies. Diese Beamten bekommen sämmtlich einen gleichen Gehaltsbezug. Sie stehen in ihren Bezügen vollständig gleich. Entscheidend ist aber für die von dem Herrn Vorredner angeregte formelle Frage eben der Umstand, daß es in technischem Sinne keine etatsmäßigen Gehälter sind. Eine Pensionsberechtigung klebt ihnen nicht an.

Rüclsicchtlich des Reichs⸗Gesundheitsamts ent⸗ gegnete der Staats⸗Minister Dr. Delbrück dem Abg. Frhr. v. Schorlemer⸗Alst: . .

Meine Herren! Es kommt mir nur darauf an, auf einige Mißverständnisse aufmerksam zu machen, zu welchen den Herrn Vor redner die Lektüre der Motive für die vorliegende Position ver⸗ leitet hat. ; .

Zunächst handelt es sich dabei, um mit dem Ende seiner Dar⸗ legung anzufangen, durchaus nicht darum, ein neues Gebiet für die Verantwortlichkeit von irgend Jemandem zu schaffen. In der Reichẽ ˖ verfassung selbst sind Maßregeln der Medizinal⸗ und Veterinãr ˖

polizei dem Reiche überwiesen, und insoweit das Reich von der fallen diese

Gesetzztbung über diesen Gegenstand Gebrauch macht a2 Gesetze und ihre Ausführung unter den Art. 17 der Reichs verfassung. Die Verantwortlichkeit, die hier also überbaupt vorhanden sein kann, ist bereits da und wird durch das , in keiner Weise neu geschaffen oder auch nur erweitert. ü . ö ? Finn fürchtet der Herr Vorredner, daß das Gesundheitsamt die Kommunalbehörden mit einer Menge von statistischen Aufgaben belasten werde. Hier waltet nun in der That ein Mißverständniß der Mo⸗ tive ob. Das Gefundheitgamt wird durchans nicht die Befugniß haben. seinerseits von den Behörden statistische Nach weisungen zu verlangen; seine Aufgabe wird sein, die Beschlüsse des Bundesraths über statistische Aufnahmen auf dem Gebiete der Medizinalpolizei vorzu- bereiten und die auf Grund der Beschlüsse des Bundes⸗ Aufnahmen demnächst zusammenzustellen.

nahmen 5 inn. für das Reich besorgt

ür e ; 9 1 kann durch diese lediglich berathende und begutachtende Behörde unzweifelhaft nicht, wie der Herr Vorredner fürchtet, ein Eingriff in irgend welche Rechte, seien es Privat-, seien es öffentliche Rechte, der Natur der Sache nach jemals erfolgen.

Zu Tit. 5: Zum Ankauf eines Grundstücks behufs Er⸗ weiterung des , des Statistischen Amts 82,500 MS bemerkte Graf Ballestrem in den Erläute⸗ rungen sei gesagt, daß zur Zeit ein Bedürfniß zur Erwerbung des Grundstückes nicht vorliege, man wolle es nur kaufen, weil man es um einen angemessen Preis haben könne; er glaube, es sei nicht Aufgabe des Reichs, auf Vorrath Grund stücke zu kaufen. Der Staats⸗Minister Dr. Delb rück erwiderte:

Meine Herren! Die Terrginerwerbung, welche die verbũndelen Regierungen hier zu machen wünschen, hat nach keiner Seite hin eine erhebliche Bedeutung. Es ist das betreffende Grundstũck ich habe im Augenblicke leider den Situationsplan nicht bei mir, ich kann ihn bei der dritten Lefung vorlegen eine Parzelle, die winkelig eingreift

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ischen Staats⸗Anzeiger.

nothwendig wurde, die Gelegenheit dac, dieses Grundstück zu einem angemessenen Preise zu kaufen, zu dem es uns angeboten wurde. Wir haben uns gefragt: sollen wir auf dieses Anerbieten eingehen oder nicht? und für die Bejahung der Frage sprach einmal der Umstand, daß, wenn dieser Streifen in andere Hände kommt, er aledaun bebaut werden würde, und. dadurch das Grundstück, das wir haben, an Werth verlieren würde, und zweitens die Eiwägung, daß hier in Berlin an Grundstücken, die zu einem wohlfeilen Peeise zu haben sind und die in der Nähe bereits im Besitze des Reiches befindlicher Grundstücke liegen, keineswegs Ueberfluß ist. Wir haben aus diesem Grunde geglaubt, unter Vor behalt der Genehmigung des Bundesrathes und des Reichstages, uns zum Ankauf dieses Grundstückes entschließen zu sollen. Finden Sie, Paß wir darin unrecht gehandelt haben, so werden wir uns daru der tröften, eine große Bedeutung hat die Sache nicht.

Bei der Position im Etat des Auswärtigen Amts: Ge⸗ sandtschaft in Stockholm, fragte der Abg. van Freeden, wie weit die Verhandlungen wegen eines mit Schweden abzu⸗ schließenden Handels⸗ und Schiffahrtsvertrages gediehen und ob derselbe Aussicht habe, demnächst zum definitiven Abschluß zu kommen? Der Bundes bevollmächtigte, Direktor im Auswärtigen Amte, Wirklicher Geheimer Rath v. Philipsborn erwiderte:

Meine Herren! Es ist richtig, daß die Verhandlungen mit Schweden wegen Herbeiführung eines Handels- und Schiffahrtsver⸗ trags seit längerer Zeit eingeleitet worden sind, dann eine Zeit lang sue pendirt und wieder aufgenommen, in diesem Augenblicke allerdings nicht in lebhaftem Gange sind. JIndessen ist bei dem beider⸗ seits bestehenden Wunsche, zum Zlele ju gelangen, zu hoffen, daß es gelingen werde, die Verhandlung zu einem Ende zu führen. Einen Zeitpunkt dafür vermag ich allerdings nicht anzugeben; doch kann ich hinzufügen, daß gerade diejenigen Mo- tive und Gesichtepankte, welche von dem Herrn Vorredner in Be. ziehung auf die Nothwendigkeit solcher hendelspolitischen Abreden hier hervorgehoben worden sind, auch die leitenden gewesen sind und ferner sein werden für die Regierung des Dentschen R iches.

Zu Tit. 45 (Konsulat in Havana) bemerkte der Abg. Mosle, die deutschen Kaufleute in Havana und überall in Cuba, soweit sich dieses im Besitze der spanischen Regierung be⸗ finde, würden in einer unerträglichen Weise zu den Kriegs⸗ kontributionen herangezogen, welche die spanische Regierung in Folge der Revolution auferlegt hat. Der genannte Bundes⸗ bevollmächtigte erklärte hierauf: ; .

Meine Herren! Die Klagen und Beschwerden der Deutschen auf der Jasel sind seit längerer Zeit auch zur Kenntniß des auswar— tigen Amts gekommen, und das auswärtige Amt hat vom ersten Moment an, wo es Kunde davon bekommen, mit allem Eifer darauf Bedacht genommen, der Sache näher zu treten und eine, genaue Prufung vorzunehmen. Bei dieser Prufung hat sich ergeben, daß eine Anzahl von vertragsmaäßigen Bestimmungen in Erwa⸗ gung kommt, die von anderen Seiten anders interpretirt werden, Ilz von unferer Seite. So weit wir in der Sache haben vorgehen können, haben wir es außerdem nicht für angemessen erachten möger und nicht für angemessen erachten können, allein vorzugehen sondern im Verein mit anderen in ähnlicher Weise betheiligten, befreundeten

ezierungen. . 2 eher Lage befindet sich die Angelegenheit noch in diesem Augenblick, und es tritt dazu die nothwendige Rücksicht, die uns bei diesen Schritten und Erwägungen leiten muß, die. nothwendige Rücksicht darauf, der spanischen Regierung im gegea wärtigen Moment nicht mehr de,, , bereiten zu wollen, als absolut durch die age der Dinge geboten ist. K ; . Ich an, ich hinzusetze, daß die Sache ungut geseßt Gegenstand des Augenmerks des auswärtigen Amtes ist, daß wir nicht allein in der Sache stehen und auch nicht allein handeln können, aber im Verein mit anderen Regierungen bemüht sind, die Sache zu fördern und zu e =. . es 266 ist; ich glaube, daß das

für heute zu beruhigen im Stande sein wird. .

. 6 . . nicht zu läugnen, und ich kann es offen sagen daß wir nach unseren Verträgen und bestehender Abꝛede ein eckt in Anspruch zu nehmen gedenken; abe auch in Bezug auf dieses & cht giebt es gewisse Grenzen. Wenn die Herren, wie ich bitten dar, bier. nach erwägen, daß Schwierigkeiten obwalten, deren man von hier aus nicht in jedem Augenblick Herr sein kann, so mõchte ich bitten zu vertrauen, daß bei unausgesetzter Verfolgung der Sache wir e. lich dazu kommen werden, den Dentschen dort diejenige Gerechtigkeit zu erwirken, auf die sie Anspruch haben.

n der Sitzung der Konkursordnungs-Kommiijion des R. r, n, . 66 21. dies. Mts. gelangten die 55. 37 - 41 zur Berathung. Den 5. 37 die Ehesrau des Gemeinschuldners kann Degenstände, welche sie während der Ehe erwerben hat, nur in. An. spruch nehmen, wenn sie beweist, daß dieselben nicht mit. Mitteln dez Gemeinschuldners erworben sind‘ beantragt Abg. Golds chmidt zu streichen, mit Räcksicht, daß sowohl nach bisherigem preußischen nnd gemeinem Recht die Ehefrau einen derartigen Nachweis nicht zu führen hat. Nur für Ehefrauen von Handels leuten belteht nach der preußischen Konkursordnung eine strengere Praxis. Die ser Antrag wird' von der Kommijston jedoch abgelehnt, 55 38 und 39 wurden unverändert angenommen. Die Beschlußfassung über §. 40, betr. die

Gläubiger, welche ein Faustpfandrecht haben, ward bis zur Be—⸗

athung über 5§5. 14 und i5 des Einführungssgesetzes vertagt, um N ** den Begriff des Faustofandrechts zu fixiren, resp. das Absonderungsrecht für Pfandgläubiger zu erweitern. 5. 41, Nr. 1 is 7 ward angenommen. .

9 In der 2 Abendsitzung der Tenkurg ordnung. Rommission wurde die Berathung des §. 41 fortgesetzt. Die Nr. 8 und 9 des §. 41! wnrden angenommen, dagen en wurde ein Antrag des Abg. Websky auf Einfügung einer neuen Nummer: Den Jau stpfand. Mhern ftehen gleich die Inhaber der von Pfandbrieß⸗Instituten eder Hypotheken banken ausgegebenen Pfandbriefe oder Hypothekenbrief in Ansehung derjenigen vpotheken und anderer Forderungen, welche zur Sicherstellung derselben erworben und bei einer Behörde zu diesem Zweck deponirt sind abgelehnt, Die 385. - 46 wurden unverändert angenommen. Bei 5§. 47 Absatz (daß die Kufzu⸗ rechnenden Forderungen, oder die eine von ihnen zur Zeit der Eröffnung des Verfahrens noch betagt oder nicht bedingt war, hindert die Aufrechnung nicht“) beantragt Abg. Goldschmidt den Passus: „oder daß die Forderung des e ne, m,, nicht auf Geld gerichtet war.“, in Beziehung. auf 5. 62 der 52 gläubiger, einzufügen. Die Beschlußfassung über diesen Antrag wurde bis zur Berathung des §. 62 vertagt. §5. 48 und 1 wurden un · verändert angenommen. Bei 5. 48 beantrate Aëg. Hullmann, an Stelle der Rr. 3. 1 dieses Paragraphen folgende Bestimmung einzufügen: Eine Autrechnung im Kon ur verfahren ist unzulässig, wenn Jemand nach der Zahlungseinstellung oder dem Antrage auf Eröffnung des Verfabrens, während er dem Gemeinschuldner etwas schuldig war, eine Forderung an denselben die Rechtsabtretung oder Befriebigung eines Gläubigers erworben hat, sofern er nicht beweist. daß ihm zur Zeit des Erwerbes die Zahlungseinstellung und der Er—

in das Grundstück, das wir für das Statistische Amt bereits haben. Nun bot sich, wenn ich nicht irre,

in Folge einer Erbtheilung, die

öffnungzantrag nicht bekannt war. Dieser Antrag rief eine längere D hervor und wurde schließlich abgelehnt.