Es wird charakterisirt kurch den Umfang, der gegeben fein die Anzahl der in Thätigkeit gesetzten Personen und Ma⸗ Die Persenen sind wieder zu gruppiten nach Alter,
und Familien stand. Da aber die V lung au einen Pestimmten Tage stattfindet, kann es ehr leicht vorkommen, daß daß eine oder, das andere Ge⸗ werbe zu dem Zeitpunkte der Zählung still steht, und man muß da—⸗ her, um ein richtiges Moment; oder Zeitbild zu erhalten, die Frage mit aufnehmen: wie groß ist die Arbeiterzahl, die im Durchschnitt des Jahres beschäftigt wird? Die Zählung der gewerblich beschäf⸗ tigten Ärbeiter, wenn auch gewisse Kautelen hierbei in Anwendung kommen, giebt aber noch kein richtiges Bild der Industrie. Etwas Anderes ist es mit den Maschinen, den Motoren und Arbeit maschinen, die als untrennbar in der Statistik zu behandeln sind, und erst beide Maschinen⸗Kategorlen zusar uengenommen, können ein richtiges Bild der Industrie gewähren. Die Vermehrung der Motoren allein, in deren Klassifikation sich namentlich zu einem großen Theile der menschliche Fortschritt in der Besiegung der Natur ausspricht, würde aber nech nicht die Vermehrung der Industrie bedeuten. Nur in der Kombination der drei Faktoren, der Zahl der Arbeiter, der ahl der Motoren und, der Arbeits maschinen ist ein Mittel ge= ö. die Leistungsfähigkeit der Industrie zu konstatiren. Man einen Schritt weiter gehen, nach den Löhnen zu fragen, nach der Summe der verarbeiteten Rohprodukte und nach dem Werthe des Endproduktes, wie dies zum Theil von den Franzosen, Engländern und Amerikanern geschehen ist. aber es sei nicht räthlich, diese Fragen zu stellen. Auf die erste Frage, nach den Löhnen, deren genaue Angabe eine Schlußfolgerung auf den Werth des Endproduktes gestatte, würde man eine vielleicht noch einiger. maßen zutreffende Antwort erhalten; aber über die letzteren Fragen würde der Fabrikant, weil diese seine finanziellen Verhältnisse be⸗ rühren, keine genaue Auskunft ertheilen, und daun habe die Zahl keinen Werth. Es müssen aber auch nech gewisse spezielle Aufnah⸗ men in Bezug auf einzelne hervorragende Gewerbe stattfinden, bei der Landwirthschaft, mit der oft verschiedene Gewerbe verbunden sind, und den Eisenbahnen. Die letzteren betreiben nicht blos ein Handelsgewerbe, sondern auch ein Fabrikgewerbe. In den Reparatur⸗Werkstätten der Eisenbahnen werden Tausende von Arbeitern beschäftigt, und es unterliegt keinem Zweifel, daß man bei Vernachlässigung dieser gerade von den Eisen · dahnen betriebenen Industrie ein ganz falsches Bild der Maschinen · industrie gewinnen wärde. Aehnlich liegt es bei dem Bergbau, über defsen Betrieb Fragen verschiedener Art zu stellen sind. Die Statistik, schlicßt der Redner, wenn ste Antwort geben solle, könne nie genau und nie detaillirt genug frägen; sie könne aber auch, möge die Ver— arbeitung noch so vollkommen sein, aus falschen Zahlen keine rich⸗ tigen machen, und deshalb sei es im höchsten Grade wünschenswerth, daß bei der diesmaligen Zählung ein jeder Einzelne die Zählkarte resp. Fragebogen gewissenhaft ausfülle und sich bewußt werde, daß er damit ein großes nationales Werk fördern helfe. — Nach Beant⸗ wortung der an den Vorsitzenden gerichteten Fragen wurde zum zweiten Gegenstande der Tagesordnung übergegangen, dem Mu ft er⸗ chutz. Hr. Dr. Weigert leitete die Diskusston ein, die jedoch bis zur nächsten Sitzung vertagt wurde.
teristre. lan durch schinen.
Geschlecht
könnte noch
Statistische Nachrichten.
Nach Mütheilung des statistischen Bureaus der Stadt Berlin sind bei den hiestgen Standesämtern in der Woche vom 14. No⸗ vember bis incl. 20. November er. zur Anmeldung gekommen: 258 Eheschließungen, 784 Lebendgeborene, Ib Todtgeborene, 443 Sterbefälle.
— Soeben erschien das III. Heft der Zeitschrift des Kö⸗ niglich preußischen statistischen Büregus, Jahrgang 1875 (Verlag des Königlichen statistischen Büregus Dr. Engel] in Berlin mit folgendem Inhalt; Die Gerberlohe, ihr Bedarf, ihre Produktion, Preise, Ein⸗ und Ausfuhr in Deutschland, mit Benutzung der amt ⸗ lichen Materialien des Königlich preußischen statistischen Würeaus be⸗ arbeitel von Ernst Hasse. Beiträge zur Statistik des Ober⸗Berg⸗ amtsbezirts Dortmund mit besend erer Berücksichtigung der Ansiede⸗˖ lungsbestrebungen der Grubenbesitzer für zie Belegschaft ihrer Werke, von' Hiltro p. Der Erwerb und Verlust der Reichs. und Staatẽ⸗ angehörigkeit im preußischen Staate während der Jahres 1874 Die Geburten, Eheschließuagen und Sterbefälle der Cioil, und Militãr ⸗ bevölkerung des preußischen Staats im Jahre 1574. Die Ge⸗ burten, Cheschließungen und Sterbesälle im preußischen Stagte wäh—= rend des JI. —̃ 1875 (Vorläufige Ergebnisse)h. Die Bil⸗ dung der Standezamts⸗Bezirke im preußischen Staate; von Frhen. 21. v. Fircks. Spiritus Produktion, Expert und Konsum im Brenn⸗ steuer Verein, nebst den Locepreisen in Berlin seit dem Jahre 1839; von Emil Meyer. Die Hypolhekar-⸗Obligationen ausgebenden Grund⸗ kredit⸗Fnstitute, inebesondere im preußischen Staate, J. Abschnitt; von Pr. Engel. Statistische Korrespondenz. .
Als besondere Beilage ist diesem Hefte beigegeben: Bericht über die Verhandlungen der Kommission für die Reviston der Vorschläge, betreffend die Ausführung der Gewerbestatistik im Deutschen Reiche. Wir behalten unt vor, anf den Inhalt einzelner Artikel dieses Heftes noch gelegentlich zurückzukommen.
Kunst, Wissenschaft und Literatur⸗
Der am 23. November in Marburg verstorbene Professor der Fhilofophie, Friedrich Alberr Lange, Verfasser der in diesem Blatte wiederholt erwähnten, epechemachenden Geschichte des Materialismus‘ gweite Auflage Leipzig und Iser⸗ lohn, Verlag von J. Bädeker 1873 — 1875), war als Sohn eines evangelischen Theologen am 28 September 1528 zu Wald bei So- lingen geboren, studirte von 1849 bis. 1851 Philologie in Zürich und Bonn und promoplrte auf letztgenannter Hochschule im März 1851 mit der Dissertatien „ Guestiones metricae.. Im Herbst 1559 wurde er Gymnasiallehrer in Cöln, blieb daselbst als folcher bis 1855, wo er sich in Bonn für Philosophie habi⸗ litirte. Von Sstern 1858 bis 1865 wohnte er in Duisburg, Anfangs als Gymnasiallehrer, später als Handels kammer⸗Sekretär, Redackeur und Buchhändler. I‚m Spätherbst 1866 siedelte er nach der Schweiz über, woselbst er als Buchhändler, Redacteur und Mit glied des Stadtrathes in Winterthur, als Mitglied des Erziehungs⸗ rathes und mehrerer anderer kante naler Behörden in Zürich thätig war. Seit dem Heibst 1570 war er in Zürich ordentlicher Pro- feffor der Philoscphie an der dortigen Hochschule und seit Ende 1877 gehörte er der Universität Marburg als Lehrer an.
— Die Fagade der Nationalgalerie ist seit einigen Tagen
bis auf eine kleine Stelle von den Gerüsten befreit, und zum ersten Male kann man den Prachtbau in seiner ganzen Schönheit sehen.
— Das nächste Heft von Petermanns geographischen Mittheilungen, Heft 12, 18715, (Gotha, Ju stug Perthes) wird an größeren Aufsätzen bringen: Lieutenani G. M. Wheelers zweite Expedstion nach dem nördlichen Neumexiko und dem südlichen Colorado, 1874, ven Dsc. Loew, welcher als Chemiker diese Expe— dition begleitete; Henry M. Stanleys Erforschung des Vietoria Nyanza, mit einer Karte von diesem 1525 Quadratmeilen großen See, auf welcher Stanleyls Route vom Januar bis Mai diesez Jahres verzeichnet ist; endlich die Berichte von Dr. Nordenstjöld und Br. Lundström über die schwedische Entdeckungsfahrt nach dem Jenisey
nebst Karte. Gewerbe und HSandel.
Die Berliner Unions⸗Brauerei (Gratweil) wird für das mit dem 30. September er. abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende von 6E ꝶz wie im vorangegangenen Jahre vertheilen. Zu Abschreibungen werden 180, (00 6 zur Verwendung kommen,
— In der Fabrik von Siemen C Halske hierselbst ist ein Apparat konstruirt worden, der es ermöglicht, mit vollständiger Ge= aauigkeit und auf einfache Weise die Gradhöhe des Spüiritut zu bemessen. Der zu prüfende Spiritus wird aus dem Maisch⸗ raum in einen eylindrigen eisernen Behälter geleitet, in welchem sich ein sogenannter „Schwimmer befindet. Dieser Schwimmer, ein runder, aus leichtem Metall (Aluminium) gearbeiteter und mit einer spezifisch sehr leichten Flüssigkeit, die das Geheimniß der Fabrik ist, gefüllter Körper, steit in dem Spiritus auf, Er steigt um so höher, je leichter das fpezifische Gewicht der zu prüfenden Flüssigkeit ist, und dies ist bei bochgradigem Spiritus geringer, als bei niedriggradigeren. Ein an dem Schwimmer angebrachtes Uhrwerk steht nun mit einem Zeiger in Verbindung, der seinerseits wieder vermittelst einer sehr komplizirten Kurve (Hyperbel), welche durch die Umdrehungen einer Trommel gehoben oder gesenkt wird, regulirt aufs Genaueste, an einer Skala die Gradhöhe von 0 — 1000 anzugeben im Stande ist.
— Die Harkortsche Berg werks Aktien ⸗Gesellschaft hat nach vorliegender Mittheilung im letzten Geschäftsjahre 242,000 Bruttogewinn erzielt, dem nach Abzug der Geschäftsunkosten, Zinsen ꝛc. ein Reingewinn von 160, 000 M entspricht. Der Generalversammlung wird vorgeschlagen werden, hiervon 75,000 M zu Abschreibungen zu verwenden.
— In Liegnitz starb am 21. d. M. der Kommerzien ⸗Rath Heinrich Ruf fer.
London, 26. November. (W. T. B.) Wie die „Times“ meldet, hat die englische Regierung von dem Khedive Su ez⸗ kanal-Aktien im Betrage von vier Millionen Pfd. Sterl. gekauft und denselben ermächtigt, für diese Summe einen nach Sicht zahl= baren Wechsel auf das Haus Rothschild zu entnehmen. — Wie weiter verlautet, ist von der Regierung für den Ankauf der ihr von dem Khedive offerirten ca. 177,900 Stück Suez kanal-Aktien um den Preis von 4 Millionen Pfd. Sterl. die Genehmigung des Parla—= ments vorbehalten worden.
Verkehrs⸗Anstalten. Am 25. d. M. sollte die Bahnlinie Zweibrücken⸗Ann⸗
Berlin, 26. November.
Unler dem 28. September 1875 haben Se. Majestät der Kaiser und König der deutschen Wehrordnüng und als militärische Ergän ˖ zung derselben der Heerordnung die Allerhöchste Genehmigung ertheilt. Die erstere (Wehrordnung) liegt aus dem Verlage von Carl Heymann 4s Separatabdruck aus dem Centralblatt für das Deutsche Reich (III. Jahrgang Nr. 41 de 1875), die letztere (Heer ordnung) aus dem Veilage der Königlichen Geheimen Ober ⸗Hofbuch⸗ druckerei (R. v. Decker) hier vor. ö
Die in keiden Verordnungen enthaltenen Vorschriften haben zum großen Theil bereits früher bestanden, sind aber hierin nun systema⸗ sisch zufammengefaßt. Eine Neubearbeitung derselben ist auch wohl besonders d swegen nöthig geworden, weil durch die Konstituirung des Deutschen Reichs viele Verhältnisse nen geregelt werden mußten. Die⸗ jenigen Verordnungen, welche bisher die in der Wehr ünd Heer— ordnung niedergelegten Verschriften enthielten, datirten nämlich alle noch aus der Zeit des Norddeutschen Bundes, so die Militãr⸗Ersatz · Instruktion vom 26. März 1868, die Instruktion über die Behandlung nnd Ausbildung der einjährigen Freiwilligen vom 11. Dezember 1866, die Verordnung, betreffend die Organisation der Landwehrbehörden und die Dienstverhältnisse der Mannschaften des Beurlaubtenstandes, vom 5. September 1867, sowie schließlich die Verordnung, betreffend die Dienstverhältnisse der Offiziere des Beurlaubtenstandes, vom 4. Juli 1868. . . .;
Die deutsche Wehrordnung zerfällt ir zwei Theile, die Er⸗ satz⸗ und die Kontrolordnung; welche Verhältnisse beide regeln, be⸗ fagen schon die Namen. Wir heben aus der Erfatzordnung als ab⸗ weichend von der normalen Eintheilung einige Punkte hervor, welche durch die staalliche Zusammensetzung des Reichs bedingt sind.
So bildet die Großherzoclich hessische (253) Divislon einen eige⸗ nen Ersa bez, und die Rechte der General-Kemmando's sind hier auf bie Tivssten übertragen; in Sachsen und Württemberg fungirt als Essatzbehörde 3. Inftanz eine besondere„Ober⸗Rekrutirungsbehörde resp. der Ober Rekiutirungsrath.“
Ebenfo sind für alle übrigen Bundesstaaten die betreffenden Civil Verwaltungsbehörden genau bezeichnet, welche, im Verein mit dem preußischen Kriegs ⸗Ministerium und den General- Kommandos, als Ministerial⸗ resp. Ersatzbehörden 3. Instanz zu fungiren haben.
Als neu erscheint auch die Bestimmung, dan die Fahrzeuge der Kaiserlichen Kriegsmarine auch im Auslande Militärpflichtige ein ftellen können, falls diese Seeleute von Beruf sind, sowie andere Militärpflichtige, falls sie sich zu jähriger Dienstzeit verpflichten.
Die der Ersatzordnung im n . beigefügte Landwehrbezirks . Eintheilurg für das Deutsche Reich ergiebt die definitive Bezeichnung der Landwehr⸗Regimenter in Elsaß Lothringen, welche zwar schon bis⸗ ber in derselben Zusammensetzung, jedoch ohne Nummern, bestanden. Wir fiaden darin 3 Reserve Landwehrbataillone (Metz, Straßburg, Mülhausen i. E. Nr. 97, 98, 95), fowie die 4 Landwehr -Regimenter Nr. 123 — 131, die letzteren jedes zu zwei Bataillonen. ö.
Demselben Anhang ist die Prüfungsordnung für Ein jährig⸗ Freiwilligen ⸗Dienst beigegeben. .
Die Heerordnung zerfällt analog gleichfalls in zwei Theile, die Rekrutirungg⸗ und die Landwehrordnung.
Aus der Rekrutirungs ordnung heben wir hervor, daß die Verpflichtung der in Unteroffizierschulen ausgebildeten Mannschaften, welche bisher für jedes dort verbrachte Jahr zwei Jahre in der Armee nachzudienen hatten, dahin abgeändert ist, daß sie für ihre Ausbildung Überhaupt vier Jahre im Ganzen nachzudienen haben.
Den entlassenen Mannschaften sollen in ihre ,, . alle gerichtlich erkannten Strafen, die Disziplinarstrafen aber nur dann aufgenommen werden, wenn sie in den letzten drei Jahren auf stren⸗ gen Arrest gelautet haben. .
Die Landwehrordnung spricht bei der Organisation der Land⸗ wehrbehörden mehrfach von bereits im Frieden formirten Landwehr Regimentestäben. Da solche zur Zeit noch nirgends bestehen, so geht darauz hervor, daß die Errichtung einzelner Landwehr ⸗Regimentsstäbe beabsichtigt wird.
Dle Gestellung zu den Kontrolversammlungen ist dadurch erheb⸗ lich erleichtert worden, daß Diepensationen von denselben stets ertheilt werden sollen, sobald bei Ermangelung besonderer militärischer Be⸗ denken Billigkeitsrücksichten anzuerkennen sind. .
Die Einziehung der Offizter⸗Aspiranten behufs , ihrer Qualffikation zum Reserver resp Landwehr Offizier ist jetzt ein für alle Mal auf 3 Wochen festgesetzt; Mannschaften, welche nachträglich daͤs Qualifikationgaltest zum Reserve resp. Landwehroffizier erwerben wollen, können daz setzt gleichfalls innerhalb 8 Wochen erreichen und haben sich im nächsten Jahre dann noch der für Offizieraspiranten
vorgeschrlebenen Uebung zu unterziehen, während diese letztere Kate⸗ gor ie die Berechtigung, zur Wahl gestellt zu werden, bisher durch eine einmalige dreimonatliche Dienstleistung erwarb.
Die Avancementsaussichten der Landwehroffiziere sind insofern jttzt gäönstiger geworden, als ihre Beförderung nicht mehr von Etats⸗ ruücksichten abhängig ist, sondemn lediglich nach Prinzipien der Aneien⸗ netäͤt im Verhältniß zu den Linientruppen erfolgt. Diese letzteren sind dieselben geblieben. . ö
Als Anhang ist der Heerordnung die Vererdnnng über die Ocga⸗ nisation des Sanitäls Corps vom 6. Februar 1873 ( Sanitãts ordnung) nebst Auszug auß den Ausführungsbestimmungen, sowie die Bestim⸗ mungen über das Militär ⸗Veterinärwesen vom 15 Januar 1874 (Veterinärordnung) beigegeben.
Zum Andenken an die Schlacht bei Spicheren wird in dem neuen Rathhaussaalezu Saarbrücken, dessen Neuban in aller⸗ nächster Zeit begonnen wird, der „Straßb. Jig.“ zufolge, auf An⸗ ordnung Sr. Majestät des Kaisers eine Reihe von monumen⸗ talen Gemälden angebracht werden, zu denen jetzt die Skizzen hier eingetroffen find. Dieselben sind vom Direktor der Königlichen Kunstakademie zu Berlin, Professor A. von Werner, gezeichnet worden. Sie stellen dar: das Hauptbild (Dinterwand des Saales), Einzug des Königs Wilhelm in Saarbrücken am 2. August 1870, den? Königlichen Wagen umgiebt das jauchzende Volk, ein Ver⸗ wundeler, der vorbeigetragen wird, hebt die Hand um seinen Kriegs⸗ herrn zu grüßen; der Konig dankt leutselig. Die beiden anderen Bilder (Seitenwände des Saales), eine Episode aus der Erstürmung der Spicherer Höhen (Tod des Generals v. Frargoié) und ein symbo⸗ lisches Gemälde, die Einigung von Nord. und Süddeutschland dar⸗ stellend (der Genius Deutschlands hält über zwei Krieger in antiker Rüstung und Mänteln in den deutschen und bayerischen Farben die Kaiser⸗ krone). Zu den beiden Seiten des Hauptbildes sollen in Nischen die lebens großen Figuren Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen, und Sr Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Carl angebracht werden, rechts und links der symbolischen Darstellung erhalten die Standbilder des Fürsten von Bismarck und des Grafen von Moltke ihren Platz. Die Fenfter werden in reicher Glasmalerei Wappen und sonstige Abzeichen enthalten, prachtvolles Täfelwerk die Zwischenräume an den Wänden und geschmackvolles Parket den Fußboden decken. Die Dicke des Saales zeigt in der Mitte einen mächtigen Reichsadler, in den vier Ecken die Wippen von Preußen, der Rheinlande, von Saarbrücken und St. Jehann. Ein unter der Decke hinlaufender Fries enthält die Daten der Hauptschlachten 1870771. Zu der ganzen Ausschmückung des Saales sind 65,006 M ausgeworfen und zur Ausführung der al freses auszuführenden Malereien eine Frist von 3 Jahren festgesetzt.
Kaiser Wilhelm auf der Hirschjagd. Nach dem Original- Oelgemälde von E. v. Hartitz ich, photographirt von Wilh. Berndt. — Dieses neue Bild schließt sich an die von uns bereits erwähnten: Der Kaiser und sein Kanzler und „Unterredung im Generalstabsgebäude“ (Se. Kaiser ; siche und Königliche Hohest der Kronprinz und Graf Moltke) in Formaten, Ausstattung 2c, genau an. Es stelll Se. Majestät den Kaiser im Jagdanzuge, umgürtet, mit Jagdtasche und übergehängter Büchse ꝛc, am Saume eines prachtvoll beleuchteten Buchenwaldes dar. Zu den Füßen Sr. Majestaͤt liegt ein verendeter Sechszehn. Ender, welche Jagd. Feute, als Schütz mit Trefferbefriedigung, zu überliefern der Hohe Herr vorgetreten und das Jagdgefolge zu erwarten scheint. Für die Theilnehmer der letzten großen Hofsagden und Freunde des edlen Waldwerkes dürfte Nese wohlgelungene Photographie nebst den vor ⸗ enannten sich besonders zu Weihnachtegeschenken empfehlen. Er⸗ — sind bis jetzt Im , (45 bis 60 Centimeter groß) 19 S und Großquart *** 35 bis 45 Centimeter) 6 kostend; die Kabinetausgabe wird demnächst zu haben sein.
Der versprochene Nachtrag zu dem in der Mittler schen Buchhandlung (5. Hey felder) in Bromberg erschienenen Sy⸗ nodal-Album 1875. (Mitgliederverzeichnitz der Ppreußischen außerordentlichen Generalsynode, zusammengestellt vom Zustiz Rath Hänschke), enthaltend ,. Notizen über die, dreißig landesherrlich ernannten Mitglieder nebst alphabetischem Register, ist soeben ausgegeben worden.
. 6 Norden skjöld und seine Begleiter sind am 17. d, in St. Detersburg eingetroffen, nachdem sie mittelst Wagen den Weng von Jeniseisk nach Taril am Ural binnen 30 Tagen urũckgelegt hatten. Von Taril fuhren sie per Schlitten über das schneebedeckte Uralgebirge und auf den eisbelegten Flüssen Kama und Wolga in 5 Tagen nach Rischni⸗ Nowgorod, von wo sie die Reise per Bahn fortseßten. Nordenstlöld hielt sich 3 bis 4 Tage in Krasnojarsk, Omsk, Jekaterinenburg, Nischni, Tagilst und Moskau auf, und ward überall mit lebhafter Sympathie begrüßt, leich nach seiner An⸗ kunft in St. Petersburg wurden die Mitglieder der Expedition der
geographischen Gescllschaft vorgestellt. In einer Sitzung dieser Gesellichaft berichtete Nordensksöäld über seine Eismeerexrpedition, gleichwie des Weiteren die von Dr. Petermann in Gotha ausgearbei— fete Karte über die Reise der Expedition vorgelegt wurde. Nor— densksöld und seine Begleiter gedenken sich etwa eine Woche in der russtschen Hauptstadt aufzuhalten, und werden dann die Rückreise nach Schweden über Helsiagfors antreten, von welcher Stadt sie bereit eine Einladung erhalten haben. Ueber seine Reise den Jenisei hinguf hat Rordenskjöld einen ausführlichen Bericht, datirt Tomsk, 13. Ol tober, an Oscar Dickson in Gothenburg gerichtet, der den— selben in der Gothenburger Handelszeitung veröffentlicht hat. In dem Schreiben Nordenskjölds wird bezüglich der Reise auf dem Jenisei hervorgehoben, daß man fehl greifen würde, wenn man sich diese nördlich des Polar kreifes belegenen so unbekannten Gegenden als öde, vor Schnee oder Eis bedeckte Wüste mit einer spärlichen Moospegetatiorn vorstelle. Im Gegentheil bemerkte Nordensksöld auf seiner Reise den Jenisei hinauf nur an einer einzigen Stelle Schnee, nämlich in einer Jiefen Schlucht von geringem Umfange, während im Uebrigen die Vegetation sich durch eine Ueppigkeit auszeichnet, von welcher Nor denfkföld selten eines Gleichen gesehen hat. Die Jacht „Prörven, welche am 19. Angust die Rückreise nach Norwegen antrat, langt am 3. Oktober in Tromsoe an. Ueber diese Reise hat der Dr. FRjellmann, welcher die Expedition auf der Rückreise leitete, einen eben falls in der „ Gothenburger Handelszeitung“ veröffentlichten, an Oscn Dickson gerichteten Bericht geliefert. Aus letzterem geht hervor, daß auch die Rückreise reich an wissenschafticher Ausbeute gewesen ist, namentlich wag die Thier⸗ und Pflanzenwelt auf Neraja Semlst und im Karischen Meere betrifft, welch letzteres, im Gegensatze z dem, was man früher annahm, ein üppiges und formreiches Thier. leben darbietet. Die Expedition führt bedeutende wissenschaftliche Sammlungen mit sich, worunter eine Insektensammlung aus Novnn Semlja, welche ca. 500 Exemplare mit zahlreichen Hertretern fat aller Insektenarten enthält, während man früher nur 4 bis 5 Arten aus dieser Gegend kannte.
Theater.
Im Krollschen Theater wird morgen die Weihnacht Ausstellung eröffnet. Trotz der namhaften Kosten derse ben ha die Direktion die ermäßigten Preise der Sitzplätze beibehalten ud auf diese Weise den Zeitverhältnissen Rechnung tragend, die Aus stellung Jedermann zugänglich gemacht.
— Im Bellealligneer Theater hat das Lebensbild vo R. Hahn „Ein altes Hausmöbel““ bei seinen Wiederholungen den lebhaftesten Beifall gefunden, und ist anzunehmen, daß sich da selbe längere Zeit auf dem Repertoire halten wird. Als nächste No vität ist das Schauspiel »Das Testament des Großen Kut fürsten“ in Ausstcht genommen, während zur Weihnachtszeit ei hierauf bezügliches Schauspiel ‚Joseph im Schnee“, nach de gleichnamigen Auerbachschen Novelle bearbeitet, in Vorbereitung ist.
— Daz erst im vorigen Jahre eröffnete prächtige Stadttheate in Barmen ist gestern Abend bis auf die Mauern ausgebrann Drel Personen (ein Dekorationsmaler mit einem Gehülfen und ein Lehrling), die sich von der Spitze des Hauses aus durch Herabsprir gen zu retten suchten, haben dabei den Tod gefunden.
Die Zauberwelt des Hofkünstlerg Sr. Majestät des Kaise und Königs, . Bellachlni im Saaltheater des Königliche Schauspielhauses erfreut sich noch immer der lebhaften Theilnahm des Publikums. Das Ueberraschende der Produktionen, wie die El ganz und Sicherheit, mit welcher ö. Bellachini dieselben ausfühn bleiben auch bei wiederholtem Besuch der Vorstellungen anziehen überdies ist durch Aenderungen, die jeden Mittwoch und jeden Sonnt im n g. eintreten, hinreichend fuͤr Abwechselung gesorgt. Außerd Koffer, dessen Geheimniß noch immer ungelöst ist, bildet j'tzt
rarger das Anziehendste der Darstellungen Es ist das japanist arterholz, in welches der Kopf und die Hände eineg Menschen eingeklemmt werden, dergestalt, daß die Hände das Schloß, welch den Pranger eln unmöglich erfassen können. Nichtsdestowenigt elingt es dem auf diese Weise Gefesselten, in kürzester Zeit sich de 3 zu entledigen, ohne daß das Schloß geöffnet ist. N pparat wird, ebenso wie der geheimnißvolle Koffer, dem Publik zur Untersuchung übergeben, wodurch der Effekt desto wirksamer wi
Redacteur: d. Preh m. Verlag der Expedition (Kesselh. Druck W. El s ne Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Berlin:
zum Deutschen Reichs⸗A
2238.
* 16 .
Dritte
Beilage
nzeiger und Königlich Preußischen Stunts⸗Anzeiger.
1875.
zun 2 Zeichenreg ist ern veröffentlicht: G6) die von den Reichs,, Staats und Kommunalbehörden ausgeschriebenen Submissionstermine, die Tarif. und Fahrplan -Peränderungen der deutschen Eisenbahnen, 8) die ebersich der Haupt⸗Eisenbahn Verbindungen Berlins, M die Uebersicht der bestehenden Postdampfschiff Verbindungen mit transatlantischen Ländern,
10 das Telegraphen Verkehrs blatt.
Der Inhalt dieser Beilage, in welcher auch die im §. 6 des Gesetzes über den Markenschutz, vom 30. November 1874, vorgeschriebenen Bek
einem besonderen Blatt unter dem Titel
anntmachungen veräüffentlicht werden, erscheint auch in
Eentral⸗Handels⸗Megister für das Deutsche Reich. Mm 29
Das Central-⸗Handels Rezister für das Deutsche Reich erscheint in der Regel täglich. — Das
In Beziehung auf 5. 107 der Reichs⸗Gewerbe⸗ ortnung, welcher die Gewerbeunternehm er für veipflichtet erklärt auf ihre Koften alle die jenigen Einrichtungen herzustellen und zu unterhalten, welche mit Rücksicht auf die besondere Beschaffenheit des Gewerbebetriebes und der Betriebsstätte zu thunlich⸗ ster Sicherung der Arbeiter gegen Gefahr für Leben und Gesundheit erforderlich sind, führt das Reichs- Oberhandelsgericht, 1. Senat, in einem Erikenntniß vom 22. Okteber d. J. aus, daß dabei an die Verpflichtuag zur absoluten Beseitigung aller Gefahren nicht ge— dacht werden darf, da dies geradezu unmöglich ist; die Verpflichtung des Prinzlpals kann das Maß i Vorsicht nicht überschreiten, welche ein sorg⸗ ältiger Gewerbetreibender der betreffenden Geschäfts⸗ branche anzuwenden pflegt, wobei er darauf rechnen darf, daß die Arbeiter ihrerseits die gewöhnliche
Voisicht nicht außer Acht lassen. — In einer badi⸗
Abonnement beträgt 1 M 50 g für das Vierteljahr. In sertionspreis für den Raum einer Druckzeile 30 5.
ihn wechselmäßig Verpflichtenden bis zum Verfalle Deckung zu gewähren oder den Wechsel seinerseits einzulösen. Denn bei der im kaufmännischen Ver⸗ kehre feststehenden Bedeutung des „Gefälligkeits⸗ wechsels“ liegt darin zugleich die Behauptung, daß der Andere sich vertragsmäßig verpflichtet habe, den Wechselverpflichteten ven seiner Haftung zu be⸗ freien und daß er sich bei Nichterfüllung di ser Ver= pflichtung mit dessen Schaden bereichern würde. Von den Einreden des Verklagten gegen zie hiernach genügend substantiirte Klage erledigt sich diejenige der Verjährung der Wechsel schon dadurch, daß es
sich überhaupt nicht um einen Anspruch aus den
Wechseln, sondern aus dem unterliegenden Verhält⸗
nisse handelt. Durch die Ersetzung der Gefällig⸗ keitswechsel durch die neuen Wechsel ist lediglich die Verfallzeit, nicht aber auch das materielle Verhält- niß unter den Betheiligten geändert worden.
schen Cementfabrik befinden sich Schienenstränge,
auf welchen die Eisenbahnwagen durch Menschen be⸗
wegt und insbesondere in den benachbarten Bahnhof der Badischen Staatsbahn geschoben werden. In Juni 1873 sollte auf Geheiß des Fabrikauf⸗ sehers ein mit Cement beladener Wagen durch mehrere Arbeiter in jenen Bahnhof geschoben wer- den. Der erste Versuch mißlang, und so befahl der Aufseher, den Wagen eine Strecke zurückzuschieben,
um mit einem sog. Anlaufe das kleine Hinderniß zu
bewältigen. Dabei schob ein Theil der Arbeiter vorwärtz und die anderen hemmten, damit der Wagen nicht zu schnell laufe. Der Arbeiter B. be⸗ fand sich unter letzteren. Als der Wagen am Lager⸗ hause vorüberkam, gerieth B. mit seinem Kopfe zwischen eine dort angebrachte „Kampe“ und den Wagen, erlitt schwere starb in Folge dessen nach wenigen Stunden. Die Hinterbliebenen, eine Wittwe und drei unmündige Töchter, beanspruchten ihren Lebensunter⸗ halt von dem Fabrikbesitzer, da dieser in der Rampe, deren äußerer Rand von dem Wagen nur 17 Em. entfernt war, eine gefährliche Anlage duldete, wäh⸗ rend solche entweder beweglich, — d. h. zum Auf⸗ oder Niederlassen — zu machen oder ganz zu be⸗ seitigen war. Der Fabrikbesitzer erachtete sich jedoch
nicht für verpflichtet, weil nach seiner Ansicht der Arbeiter B. durch eigenes Verschulden seinen Tod!
herbeigeführt habe, denn zur Zeit des Unfalles sei ez heller Tag gewesen, der Vernngluͤckte sei unmittelbar vor⸗ her an der Rampe vorübergekommen und sei vom Aufseher öfters gewarnt worden. Die Wittwe wurde auch in Folge dessen in allen gerichtlichen In⸗ stanzen abgewiesen. „‚Zufolge der von dem klagen den Theile nicht beftrittenen Behauptung,“ führt das Erkenntniß des Reichs -Oberhandelsgerichts aus, „hatte die Rampe, welche sich an einer Oeffnung des Lagerhauses befand, den Zweck, die Beladung der Eisenbahnwagen zu erleichtern, und mußte da⸗ her in möglichst unmittelbarer Verbindung mit den Wagen stehen. Aber auch der Umstand, daß die Rampe den bei dem Wagenschie⸗ ben beschäftigten Arbeitern gefährlich werden konnte und in der That den Tod des B. verursacht hat, kann jener Einrichtung nicht zu einer Nachläs⸗ sigkeit oder Unverständigkeit der Beklagten im Sinne des badischen Landrechts umwandeln. Man kann in dieser Beziehung von dem Fabritbesitzer kein größeres Maß von Ueberlegung fordern, als bei vor— a . Geschäftsleuten dieser Art üblich ist. Nun hat der einvernommene Sachverständige bekundet, die Entfernung von 17 Cm. zwischen Rampe und Wagen könne nicht als etwas Besonderes, Unge wöhnliches angesehen werden Er stützt dies darauf, daß nach den technischen Vereinbarungen deutscher Eisexbahnen ein Zwischearaum von 13 Em. zwischen Fahrzeug und Gebäudetheilen unter Umständen ähn⸗ lich den vorliegenden noch zulässig erachtzt wird, und daß bei einer größeren Zahl von Eisenbahnen noch geringere Zwischenräume vorkommen und zwar sogar auf Geleisen, welche mit Schienen befahren werden. Was auf Eisenbahnen, die mit Dampfkraft betrie⸗ ben werden, sogar reglements mäßig gestattet ist, durfte der Fabrikherr, ohne sich eines Mangels an Ueberlegung schuldig zu machen, in seinem Etablisse⸗ ment umsomehr zulassen, als darin die Wagen nur von Arbeitern geschoben werden, mijshin die Kraft und Raschheit der Bewegung hier viel geringer sind.
Acceptirt oder indossirt ein Kaufmann aus Ge⸗ fälligkeit einem Anderen einen Wech sel, ohne Valuta dafür empfangen zu haben und deckt er so— dann die Wechsel als Acceptant oder im Negreß— wege, so ist der andere, selbst nach Verjährung des Wechsels, zur Zahlung des Ausfalles verpflichtet, auch wenn er diese Verpflichtung nicht ausdrüdlich übernommen. In diesem Verhältniß wird auch nichts durch eine Ersetzung jener Gefälligkeitswechsel durch neue, s. g. Prolongationswechsel, geändert. (Erkenntniß des Reichs⸗Oberhandelsgerichts vom 25. Oktober d. J) — „Die Behauptung, 7 ein bloßes Gefälligkeits⸗ Accept (resp. In⸗ dossament) vorgelegen habe, hat, nur unter Kauf ⸗ leuien die allgemein übliche bestimmte Bedeutung, daß die betreffende Wechselverpflichtung aus bloßer Gefälligkeit für einen Anderen, um demselben Kredit
Quetschungen und
Nach preußischem Rechte ist die Anerkennung einer im Konkurse angemeldeten For⸗ derung Seitens des Massenverwalters und die gerichtliche Feststellung derselben im Konkurse nach
Beendigung des Konkurses für den Gemeinschuldner
nicht bindend. (Erkenntniß des Reichs ⸗Ober handelsgerichts vom 25. Oktober d. J x
Die verfügt zur Zeit diesen sind 3,165,569
Streichgarn⸗Industrie Englands
Spindeln und 57.0990
Maschinenwebstühle im Betrieb; die Zahl der be⸗
schäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen beträgt 134,605. Die Gesammtzahl der in der Kammgarn⸗ Industrie keschäftigten Etablissements beläuft sich guf 692, mit zusammen 2, 182,792 Spindeln, S2 100 Maschinenwebstühle und einem Arbeiterpersonal von 142,997 Arbeitern und Arbeiterinnen. Die Shoddy⸗ Industrĩe verfügt über 125 Fabriken mit 191,134 Spindela, 1437 Maschinenwebstühle Arbeitern. Die Gesammtzahl der Fabriken in der Strumpfwaarenfabrikation beträgt 150, die Zahl der in ihnen aufgestellten Cirkularstühle 15,414, die der Rotaries 3457 und die Zahl der Arbeiter zu⸗ sammen 100914.
„Le Jacquard“ zufolge, Wolle zu färben, ohne genötigt zu sein, dieselbe in Stränge zu legen, ungefähr so, wie es beim Aus⸗ langen und der Farbe der gezettelten Ketten und Gewebe geschieht. Die gekämmten Bänder durch⸗
Hand des Arbeiters zu bedürfen, und sind auf Tische obne Ende aufgelegt, um j: de Verlängerung oder Veränderung zu vermeiden. Die Durchläufe und
ungefärbte Wolle an dem einen Ende des Apparats eintritt, um ohne Unterbrechung fortzugehen und an dem andern Ende des Apparats gefärbt herauszu- kommen. Diese Methode führt zum halbtrocknen, Trecknen urd Entfalten der Wolle am Ausgange des letzten Bades. In manchen Fällen wendet man, anstatt die Wolle in gewöhnliche Farbbäder einzu⸗ tauchen, einfach eine Walje an, welche man in die mehr oder minder starke Farbenauflösung taucht.
Die „Zeitschrift für Gewerbe, Handel und Volkswirthschaft, Organ des Ober⸗ schlesischen berg⸗ und hüttenmännischen Vereins,“ redigirt von Dr. Adolf Frantz zu Beuthen O /S, enthält in Nr. 47 vom 29. No⸗ vember d. Jm: Oberschlesischer berg; und hülten⸗ männischer Verein: Schreiben des Königl. Oher⸗
Volks⸗ und Gewerbezählung II. — Reichstags⸗ Bedenken. — Dberschlesiens Kohlen- absatzgebiet und dessen Erweiterung. III. — Esisenzoll⸗Petitionen. — Stettin: Kohlenverkehr. — Desterreich: Außenhandel bis September d. J.; Montanbericht. — Großbritannien: Außenhandel bis Oktober d. J. — Anzeigen.
tem berg“, herausgegeben von der Königlichen Centralstelle für Gewerbe und Handel, enthält: Die Thätigkeit der Gewerbevereine (Schluß). — Drehbare Schaukästen. — Unfall ⸗Versicherungsgesell⸗ schaften. — Literatur (Rechenbuch für deutsche Volksschulen). — Ausstellung von Arbeiten englischer Kunstgewerbeschulen in der Kunstbibliothek des Musterlagers. — Ankündigungen.
HGandels⸗Negister.
Die Handelgregistereinträge aus dem Königreich
Sachsfen, dem Großherzogthum Hessen und dem
en Anhalt werden Dienstags unter der
Rubrik Leipzig resp. Darmstadt und Dessau
verösentlicht, die erfteren wöchentlich, die beiden letz teren monatlich.
erlinm. Handelsrengister
* verschaffen, eingegangen sei und daß dieser Andere agegen, sei es nun ausdrücklich oder stillschweigend, die Verpflichtung übemommen habe, dem sich für
über 1800 Etablissements; in
und 3494
Hr. Lepoutre hat, der französischen Fachzeitschrift eine Methode erfunden,
laufen allmählich diverse Bäder, ohne die Hülfe der
Eintauchungen sind in der Art berechnet, daß die
— Nr. 47 des Gewerbeblatts aus Würt⸗
w
In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 3696 die hiesige aufgelöste Handelsgesellschaft in
Firma: Preußische Baubank vermerkt steht, ist eingetragen: Die Liquidation ist beendet und demzufolge die Firma gelöscht worden.
Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma: . E. Heckmann & Co. 2 . November 1875 begründeten Handelsgesell⸗ a
ss ; (fetziges Geschäftslokal: Seidelstraße 23) sind:
I) Frau Heckmann, Emma, geb. Kilian,
2) Kaufmann Moritz Altmann,
. Beide zu Berlin. Dies ist in unser Gesellschaftsregister unter Nr. 5624 eingetragen worden.
In unser Gesellschaftsregifter, woselbst unter Nr. dsl die hiesige Handelszesellschaft in Firma: Hentze C Kohn vermerkt steht, ist eingetragen; Die Gesellschaft ist durch gegenseitige Ueberein⸗ kunft aufgelsst. Der Kaufmann Otto Hentze setzt das Handelsgeschäft unter der Firma Otto Hentze's Buchhandlung und Antiquariat fort. Veigleiche Nr. 9067 des Firmenregisters. Demnöaͤchst ist in unser Firmenregister unter Nr. 9067 die Firma: Otto Hentze's Snchhandlung unb Antiquariat und als deren Inhaber der Kaufmann Otto HPentze hier eingetragen worden.
Gelöscht ist: Firmenregister Nr. S082: die Firma: W. Haensch. Berlin, den 25. Nevem ber 1875. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civisachen.
HKEochamn. Ddandelsregister des stöniglichen Kreisgerichts zu Bochum.
. .
sind als Gesellschafter vermerkt:
1) der Tischler Josepyh Meier zu Bochum,
I der Tischler Einst Mußmann zu Bochum. Die Befugniß. die Gesellschaft zu vertreten, hat nur der Gesellschafter Joseph Meier.
. 0
Hochharz, Handelsregister des Königlichen Lreisgerichts zu Bochum. Unter Nr. 241 des Gesellschaftsregisters ist die am 1. November 1875 unter der Firma Vogt & Cie. errichtete offene Handelsgesellschaft zu . am 15. November 1875 eingetragen, und sind als Gesellschafter vermerkt: 1) der Kaufmann Gustav Rennert zu Herbede, 2) der Kaufmann Robert Vogt zu Witten.
ochmne. Handelsregister des Königlichen Kreisgerichts zu Bochnm. Die unter Nr. 161 des Gesellschaftsregisters ein⸗ getragene Zveigniederlassung zu Bochum (Firmen⸗ inhaber: Gebrüder Sinn zu Aacher) ist gelöscht am 11. Nove mber 1375.
Berzamts, betreffend Ausstellung für Gesundheits. pflege ꝛc. zu Brüssel. — Wesen und Bedeutung der
KEranmaaselhseig. In das Handelsregister für die hiesige Stadt Vol. III. Fol. 19 ist heute die
Firma: ; Stärkefabrik Brandes & Co., als deren Inhaber: Kaufmann Albert Probst, ö. Franz Deppe, ö Wilhelm Hingst, 3. Heinrich Brandes, sämm lich hierselbst; als Ort der Niederlassung: Braunschweig, und unter der Rubrik „Rechtsverhältniß bei Han— delggesellschaften· Folgendes: Offene Handelsgesellschaft, begonnen am 1. No= vember 875 und domizilirt in hiesiger Stadt. Zur Vertretung der Gesellschaft sind immer nur je 2 der Gesellschafter collectiv berechtigt, heute eingetragen.
Herzogliches Handelsgericht. V. Bode.
Hes kal. Bekanntutachmug. In unser Firmenregister ist heute a. bei Nr. 3581 die Firma: L. Brinnitzer be⸗ treffend, Folgendes: das Hanvdelsgeschäft ist durch Vertrag auf den Kaufmann Jacob Brinnitzer zu Bres—=
— Einzeln: Nummern kosten S0 3. —
unter der Firma J. Brinnitzer fort⸗ gefũhrt; b. unter Register Nr. 4149 die Firma J. Brin nitzer und als deren Inhaber der Kauf— mmannn Jacob Brinnitzer hier eingetragen worden. Breslau, den 209. November 1875. Königliches Stadtgericht. Abtheilung J.
Charlottembiars. Oeffentliche Bekannt ˖ . machung In unser Gesellschaftsregister ist heut zufolge Verfügung vom 17. November cr. bei Nr. 44 Berliner Aktiengesellschaft für Eisengießerei und Maschinenfabritation eingetragen Nach Ausscheiden des Direktorgß Oppermann sind ö t Oppelt in Charlattenb a. Robert Oppelt in Charlattenburg, zum Direktor der Gesellschaft, . b. Ober. Jugenieur Heinrich Kaegler, zu Stettin wohnhaft, zum Stellvertreter des Direktors. Charlottenburg, den 24 November 1875. Königliche Kieisgerichts Deputation.
Cotthun. In unser Gesellschaftsregister ist am 19. d. Mts. bei Nr. 35, . h 6 Cottbus Großenhainer Eisenbahn⸗Gesellschaft eingetragen steht, in Colonne 4 folgender Vermerk eingetragen worden:
„Der Advokat Oscar Oehme zu Leipzig ist aus
dem Veistande der Cottbus Großenhainer Eisen
bahngesellschaft ausgeschieden.“ Cottbus, den 22. November 1875.
Königliches Kreisgericht.
Cotthun. In unler Gesellschaftsregister ist am 19. d. Mts. unter Nr. 83
Firma der Gesellschaft:
Derm,. Ruff & C. F. Aruecke,
Sitz der Gesellschaft:
Cottbus,
Rechtsverhältnisse der Gesellschaft:
Die Gesellschafter sind:
I) der Tuchfabrikant Hermann Ruff,
Unter Nr. 240 des Gesellschaftsregisters ist die am 3. November 1875 unter der Firma: Meier & Mußmann errichtete offne Handelsgesellschaft zu Bochum am 11. November 1875 eingetragen, und
Braunschwelig, den 19. November 1875.
2) der Tuchfabrikant Charles Friedrich Arnecke, Beide zu Cottbus.
Die Gesellschaft hat am 15. November 1875 begonnen.
Das Recht, die Gesellschaft zu vertreten und die Firma zu zeichnen, darf nur in Gemein⸗ schaft von beiden Gesellschaftern ausgeübt werden,
eingetragen worden. Cottbus, den 22 November 1875. Königliches Kreiegericht.
Cotthus. Die Firma Wm. Dunstheimer zu Cottbus ist erloschen und dies bei Nr. 319 unseres Firmenregisters am 19. d. M. vermerkt worden. Cottbus, den 23. November 1875. Königliches Kreisgericht.
Crefeld. Auf vorschriftsmäßige Anmeldung ist am heutigen Tage bei Nr. 86 des Handels⸗ (Ge⸗ sellschafts) Registers des hiesigen Königlichen Han delsgerichtes, betreffend die offene Handelsgesellschaft sub Firma: Schmitz & Launhardt mit dem Sitze in Crefeld, eingetragen worden, daß diese Gesell⸗ schaft zufolge Vereinbarung der Beiheilgten am heutigen Tage aufgelöst worden und in Liquidation getreten ist, sowie daß diese letztere von dem bis⸗ herigen hierselbst wohnenden Mitgesellschafter Franz Bernhard Launhardt und den ebenfalls hier wohnen den Kaufleuten Gustav Heilmann und Johann Anton Scheidges in der Wei se gemeinschaftlich besorgt wird, daß zur Gültigkeit der Zeichnung der Liquidations- firma die persönliche Namengunterschrift zweier der bestellten drei Liquidatoren erforderlich und aus- reichend ist. Gleichzeitig wurde die Erlöschung der dem Hugo Feldmann dahier ertheilten Prokura zur Zeichnung der Firma Schmitz C Launhardt bei Nr. 525 des hiestgen Prokuürenregisters vermerkt. Crefeld, den 23. Rovember 1875. Der Handelsgerichts ˖ Sekretãr. Ens hoff.
Crefel4d. In das Handels (Firmen) Register des hiesigen Könizlichen Handelsgerichtes ist am heutigen Tage sub Nr. 2387 auf Grund seiner An⸗ meldung eingetragen worden: der zu Crefeld woh⸗ nende Kaufmann Johann Friedrich Bruns als In haber der Firma; J. F. Bruns P. Sohn daselbfst. Crefeld, den 24. Noyember 1875. Der Handelsgerichte Sekretär. ; Enshoff.
Hanmnziꝶ. Bekanntmachung. In unser Firmenregister ist heute unter Nr. 12
das Eilöschen der Firmg 36 Ein g. re mien
eingetragen worden.
des Königlichen . zu Berlin. Zufolge Verfügung vom 25. Noveniber 1875 f&önd am selbigen Taze folgende Eintragungen erfolgt:
lau übergegangen und wird von demselben
erner ist die für dieselbe Firma dem Kaufmann