1875 / 280 p. 10 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 27 Nov 1875 18:00:01 GMT) scan diff

gag alp ulla AM alllunphnza olspzlß ag honnvpluo aha] . pahnanaq Hanquaquvaq́; uoa Sign uz lvabsapi 896 uv mog bung uoa uurhos oa al] obi lues lcovDꝰ mn Len aag nv ü R en gug uda siognzs ad, hPluau9 uoa . * avjon G sog uanuoacpulßolß 1410 G 2 Mai ua dpa . ö : aa J un uad ua ox uꝛhoh and pl vꝗ aul 1pnꝛqꝛ dun 2. jo d mne Rag ualpauḿpa'g uaßuv) Vun aqu6snvaaz alg ö bolltößequ 3 n zog nvgviß uoa silogjs Inv i e en wäang spog jo us Lum ng J schhgang oðpilog uaquz a 839 un ladjlch3 ald uv a5miah su ng uꝛgulanh uoa s 6 an Inv jchsasc) önchsat sog pita ung ad e, . Und an zazqunhah og PI suf 898i 31 uga . 2g uaehpiliold. 2. Funnulnp8. zuis 1 Haig! . uz ln Svihigu hon duyßunun Suntuy das im dunhyn hin n zouzhsanßa fag Auvß sug us dun äonsbpzg uk (nv . uno) ualch uz ualplmad u soqhlanqvulh a1spans los . . 219 un sig vunad lan uanndꝗ Spar uam spaqo Basil u) ö. 2. gun unhunlagz idipnagaßun jqog zdoaß vußs ou g, en anunhhis ag a Fun jun zuzuuobäsq uh uda 29 ue 1 e. a9 gog az zichhlunat mais ao. Bpjsphao ul 26 g zjspvng uadun ß u3anzun zap in php lualliat aanzu zahn 80 2 uzßvanmm o Sasnagz uajvuohvu gad us us, ; gqun uazjhhsosnn ne uaqubinjz 21h uolliuuog 1g nn . nag tayal üagꝛoM uazoqzdlnv sons uajahjonjquq; 3 u nnn u cpu uuꝛat uolaaiad uaqulainaqu ne psSlva ol 161 2 uzquvn uxsßaßzua, usntoqibao uh uopl ij j ö. z Silas lap uagoaß a uanp)las uagquvnllnzaup ua 6 uamnoleßsnv un; Ssnbaa; ug uca urg um . mo ag Pi 3 ,, ö. ag uzavch 231lw 2aplucpp] asbhu ö bu ; S* 14 ana uajvuuz aq Sahpiaiß uosp hnag dog aahpng . ( A9 uzaval honjnaalas oluaqꝰ pp] uojavann⸗ v z ,, ag . un luhehglun! sog e ee, * an zzuauinzoq́; uabiaghaß K H D a gun uanszz 204 uonv)ng 3 . 3 . ö J jbiogz anvh unn vs ojscplag u 9 ö 2 . uz laaisjqym& Sag ahi los , . uazjpmjua; uacpmncpichlsß uv nnaqsnz, 3. . qun? jhlisichang adh uachhigpaitpl gun uach lin 3. 6 ⸗uya] aag zallpalz ag uzanva uaag ans quvnisß uzulo z . 2 hin uzqpvu uzßun ann ua] quadᷣi qua soq aq 2quaqlaoq; ao] zuudo) uanzqujz uauzuuoFßag uohh! 1 quo; usg 19qꝛn . , 19 log 1quzeuy j ul G pci R . zaanai a)No] uaquiqꝛaa bungen aquaqjnaaq hunhy log aauah ls Inv alan Ping gun . . 5 jvsnajvmua nan = . k . nqauvg un an! hhönjz A2uug g 0 1b . ö anu Funsnzsazqen azup]! cHvu vg qwo ug 3. aqvb n) aolaig auhvuazqun un uiagzpaqlgupq; . a uz ul chi zo) 6 Viugk ua unpis spnv 6 u, ö. . Inv uallsaz uassanansunm 4 . ö . k . ü unggas s oipicplab uazliv e opsaadjugz usbinah sa] Salah 36 ö . gzaquvg aid uaquaicpe chltiadvg S 19h m g. 9 n D e mag dun aßhpiplag uaqp iuꝝal uzuzuuobaq ajabag; 1 mn 6 K ö 4 u Fundulqazz us 39 Mu asphbocas ; . 1 . . . . e uzlzyyy 29 Sunahn z i 1 . . . uanau mog snv Sunnmnog . ju ohn nllodosz ig mu aqa & uohp sihckvad og K . up ahsolß auk 29mat og uaqzah Mohan 1h 1: . ö. 86 ua hh undi ung J ö ava anvh uaquahplonvtuaaimjuoꝶæ Sb 5 z3pintpicßp laß uoa uazhvG 12jualgaza 40 aa uihnaag . usdunßulqga; uahlajd Vun 6 „M uajansad av ne vn ug g ö . ; K quamaqag aa 2Buzi6 zula qun 1B J uzujaeusg 229 ualllunphaag uag ul =. 1 1 . . 2aqunu pu nu uonahuapßsobn ß a n, ; ö . uohbzß aaaalun uaqzF svg vg. dun. 19 ö . ?! va ugiloe szuk Sunqaa; aa Luaquaz 41h us 1 /. 9 uꝛqjalaag Nah ushogniqad uag hpog . uonvꝛß znunv jod ag uv 5 . nh! * K 1 qu un z6squynlqjas Inv aha . . aammhnnaq ua dckoaßo l; uoa he zuß uaqublnosloa; uoa Sunna ag spang 66 . uslliat Sntpupnazq maog alp sihcloado g zuallzuadup ph

vg Allo mog mupg qun usdßnay uuadadaza uazdhq́ ualpijnvhp] ud mn siahusduvdaaz 1zup] ahn zchhn ad zog ug 6 uzqosa ushgnaug; ssvuonipu sud qun jnlag n 16mg nvha uach dun maog qua daauv hang, alpjaai ö . 3. zg zii achslaonsg scpsoi G̃nv unzquo urnzdigl ne s J 1 uzong. sag Sundaaujz Hang nn. . unc ne nz sojq zu 2dlugz maq S6 . er ne ualasainagn uaquß njz aalphuaquoꝛagn9 SunagoG an 2 00093 uoa 2uung aan zu Sou gn da qsaahvs . Pöbai mag aogno azuugq uachnbjugꝶ maahl ua gg . Funsohmiß ohhnnzanl Aq Ruuo aluvzß nl le lg me 3 olli splihckvadoand 2040 nanuvlahajag hh unh olg 2. 19 ohh lijvallpw azuupziß uasam S uapisin ug i nabhll n usg amjün unn 2 usjupzusspadazig“ sjv dun, „uaqvh 39 . gun jualqwa zva ugzaquiun piu u] suanbiuzal 1lalu e nz zussnz6hs Aa hun nano znhssad-zpsmdod qun ain ö w ani oqu zusfsal zug Gang apa ohh jo! uꝛzu hen, „uaqvij zo nsoqꝛvaq ahi laß wuonviß ag Sun llobn z . 6 azuhnn lla iu lag usilsppu aqubßinjz ah n h . 4uwwcplaups. * uzchsinaga'! vd zsgo uasplnqhi u J dꝛou. 13d. Giwunaq; urnaquo la 11h Mbpihplag) 21 ol maqu)“ (vahpjaag aaquv uznzbrjup guvq́ 2Blaaig azah ee. uv mag 290 mau ul noni uochliquplhaazva ad 2 . 8 zig Uv slanuv lachs nc) dun la win 'uabßuvbebßsnd giunqh' 1m uasphl lj sag 19490 2aspilsplag uop liuonvn 1g mnsam 8 . zig sziaqup „1d uahplaj) san 25 ne noh a n 3 iar uonllapluzan 294 Sunjump uochlun azulkz s n. uzjpuonvu sag 17qunnq 29“ azuaa] uad] vg uud! ,,. luv j unos g anu Funjmuv lag a9 qun Anal . 3. uazlusamaß nv 229 aaqu pi ad uhvusnjz zußk an hy 3 uopiiiuad uad zhhlu Sp qamin zhnjuequa n 46 . * oz vd „zqujquaa gazao g; uzusptup gadqal ol Salo D uaqꝛl dur 6 han zpsnzod 1dja a2aModuun nu nasuv lage 20u 3 mn dun alen nag azußs aua5n a0mjz 1aquv uns Sl ö 14 alpvad Oo uo hnaq aa 1lvqp lu ig aad aaldqlp& aa“ aal . gv s uaqupanns aluzlduoq́ uon cp9h alg aspilplag) alp hnag . z onshal unzuuyiz uaual uog azulg9— Sadiu g; auh 3. um 45g uu Fun gislavuz jh ahimnnsa an aa M 6981 26 zs 63 uv wiuoꝛzß aquadllaog A aug . q ju 1unnüuo uollpumoꝝz aq avas siupg qun 1 absugg mda geg] a22qunzaors 9 u uaqanai uam;ozs3 210 3 . nah van 28 uamv lußmsaß aa aavaph aachhnmnaquß un Hod Un * . aol hiao nh a oha; chlojd . . nöunbih ua sonqialgu za smahuagziplaaz; 10h gen 2n * . uaujpgus⸗ Ag vg una pljgylpl splu uub] usqdiadt 124 4 aza ugäzadsol uoa aflpaz 239 golaag3 Sauk n,, n, e. gᷣg Hpijqua qupllun 23G uaunlqaza zuhvuln z a . un uon ii jz usquzdasqunad ag uaßunuihzunzjun undd ol . gůg gnvayg zchsoj Gl jayslaz agana Vvnlplpnaag sazmjonag 11 nnn sad zichsch loo Ad pndanchlsnv lol vung)nnoa ', . 2. uzinuo) Nai uauug] uamqla zanppaF 1asp ino) sih n, ö. a9 ann ag uzhpjo! GSnv uanjuoalpaiqyujos aq G . . of aul zumnlag uashpah umqanjg gSanqüosog ojp hiho * üabiuasasd an!] allzu ßnaca ünßunuihzunnjun uzkhu 9 hond, Uuhai usch, uaqug us; ng zwnuzbßnss, 1h dunyalaoq dun Sunuqiouß a2] nalömp lad Inv . . uniza sarhngunas) uagbihgu ag mu Lg 3. n hÿnv ag mvazanzaup uszfihaßsS) uawnasahhaizq um aqv ö . äh za Into; und uohsvaiß zm lh tusltiat 3 1 . ; z dunqan zslchnlan a9 GHindvꝗg uauag um lvjaaqu uaslpaz , unl barg a9 um 19ialg sivnalvi uar aun si o gag ü . 4öenng gun uaugadusd zul sud cg! ust stah up ö. 6 h unh iz z] uajckizsi) dun ugaldo uzalzFJ Sado] Sag 3 n jz ( uaslaqujz uaquanaaaquoa aq. uzuug] uammo] 5 hplu ang Sunnzaagg zNanawu zuho uanyh uannvanz n 269 olan uoa Sund mlanun aus zoquaanè hi üs ny uꝛuꝛnsꝰ⸗ un ö nz dun Sunsplaog uzluaæ nag uzlnz g; uad Sb] = hn uahoyhnag Sa uaduyung uaßnjpmaag uagꝗ po * zjquph usbßunuhzunszjun un kqoꝗg pu sa og . * . om nundsihhuao ad] hann ,,,, . ] av cn an! uouhimmog 24 ö 3 go ! lag nm uoꝛzuamF uoa umahnag 16 uallo shlaq zq'ndi * . k M9 2zanctzmov Sp jhplaogꝶ uaaa qa J . uahoh usa ualouabnag a9 2neS uca ualpyv ph nn mg ; „5 39 gun llollnßz 2avghsonimun Ag an! zhlußnag 81 mig gijvphu8 ua hlaolstg azqaiisujo umlp mag ang e, ,, n. Sun jiumvg Pijgus „* vnd uca gnvjolnß Smalu 3 9 6 Sag uazlnaqp g zb G; e uatphiahazs Sunnlduvá; znzu zul 9

f anne hie ua lag an] Ad zaaquo laqsus 20 2IMod. „uznadh 6 dun 2quajapll ivhahvas zul uokvzs

Die historische Kommission in München. Während das deutsche Nationalwerk der Monumenta Ger= maniae historia“) eng mit dem preußischen Namen verknüpft ist, geht ein ähnliches Unternehmen von hoher Bedeutung für die Geschichtswissenschaft von Bayern aus: Die Arbeiten der hiflorischen Kommission in München, die fast jedes Einzelgebiet des historischen Studiums schon mit werthvoller Gabe be⸗ reicherten. Das Institut verdankt seine Gründung zunächst dem für den geistigen Aufschwung seines Volkes unermuͤdlich beforgten König Maximilian Il. von Bayern. Dieser Fürst schenkte den histori⸗ schen Studien die lebhafteste Theilnahme. Auf seinen Wunsch trat schon 1856 eine archivalische Kommission zusammen, um nament—⸗ lich aus den reichen Schätzen der bayerischen Archive geschichtlich denkwürdiges Material zu sammeln und zu veröffentlichen. Es wurden auch 9 Bände Quellenschriften herausgegeben, welche nicht ohne Werth für bayerische wie für deutsche Geschichte waren. Im Frühjahr 1858 regte aber Ranke bei dem Könige den Plan zu einer Schöpfung von allgemein erer Bedeutung an: den Plan zu einer Akademie, die ein Mittelpunkt für die deutsche Geschichtsforschung werden sollte. Der König erklärte sich bereit, ein Drittel der in jedem Jahr für wissenschaftliche Arbeiten ausgesetzten Summe von 60, 000 Gulden aus seiner Privatkasse zur Dotation eines solchen Unternehmens zu verwenden und das Protektorat zu übernehmen. Sybel, da⸗ mals Universitätsprofessor in München, wurde beauftragt, in Verbindung mit Ranke einen Statutenentwurf auszuarbeiten und die sonst nöthigen Einleitungen zu treffen.

Im August 1858 wurde der provisorische Plan, für den die Statuten der ebenfalls von König Maximilian II. ins Leben gerufenen naturwissenschaftlich- technischen Kom⸗ mission als Muster dienten, dem Könige vorgelegt.

Die Kommission wurde der Akademie der Wissen—⸗ schaften zu München überwiesen und daher mit dieser dem Staats-Ministerium des Innern für Kirchen⸗ und Schulangelegen⸗ heiten untergeordnet. Die ersten Mitglieder, die Akademiker Sybel, Rudhart und Sprunner, wurden vom Könige ernannt und zugleich beauftragt, Anträge über die Ernennung aus⸗ wärtiger Mitglieder zu unterbreiten; später sollte die Wahl neuer Mitglieder der Kommission selbst überlassen sein und nur die Bestätigung vorbehalten bleiben.

Die ersten Notabilitäten der Geschichtsschreibung und Ge⸗ schichtsforschung in Deutschland wurden nun eingeladen, sich zu den vorbereitenden Sitzungen einzufinden, und von allen Seiten wurde mit freudiger Bereitwilligkeit dem Rufe des hohen Gönners der Wissenschaft Folge geleistet. Im September 1858 tagte zum ersten Mal eine Versammlung, die nach jeder Rich⸗ tung befähigt und berechtigt war, die historische Literatur der Gegenwart nach den Hauptschulen, nach den wichtigsten deutschen Territorien, nach den großen Fächern der allgemeinen und terri— torialen, der mittleren und neueren Geschichte zu repräsentiren.

Es betheiligten sich bei den ersten Konferenzen: Professor Ranke aus Berlin als Vorsitzender, Sybel als Se— kretär, Geheime Rath Pertz aus Berlin, Professor Droysen aus Jena, Professor Häusser aus Heidelberg, Aber⸗Studienrath Stälin aus Stuttgart, Professor Hegel aus Erlangen, Professor Wegele aus Würzburg, Archio⸗Direktor Rudhart und Oberst v. Spruner aus München, Professor Waitz in Göttingen und Archiv-Direktor Chmel in Wien waren eben— falls eingeladen, aber verhindert, persönlich zu erscheinen; der Letztere verstarb bald darauf. Die genannten Gelehrten koop⸗ tirten sodann als weitere ordentliche Mitglieder: Professor Jacob Grimm in Berlin, Archivar Lappenberg in Hamburg, Professor Giesebrecht in Königsberg, Bibliothekar Föringer und die Pro⸗ fessoren Cornelius und Löher in München; als außerordentiiche Mitglieder: Professor Voigt, Archio⸗Sekretar Muffat in München und Archip⸗Conserbator Baader in Nürnberg.

Zunächst wurde über definitive Feststellung der Statuten be— rathen. Als allgemeiner Zweck der Kommifsion wurde bezeichnet: die Herausgabe wichtigen Quellenstoffes für die deutsche Geschichte, für welche nicht schon anderweitig Sorge getragen wird, die Veranlassung nöthiger oder erheblicher Arbeiten auf diesem Gebiet, soweit die Natur des Gegenstandes solche Anrequngen verstatte, die Unter⸗ stützung hervorragender Werke des Faches, welche ohne eine solche nicht zur Veröffentlichung gelangen würden. Von vornherein sollte jede Konkurrenz mit den Quellenschriften und Urkunden, deren Veröffentlichung in den Monumentis Germaniae zu er⸗

warten stehe, und anderen gediegenen Sammlungen gelehrter

Vergl. den Aufsatz! Die Monumenta Germaniae historica

ie r Entstehung in Nrn. 51 (Jahrg. 1874 und 1 und 2 Gahrg.

qui zpnaqa dun tpou aaqz anus 24 us lit 3 uach lnlnngnd qun

ö

2

Vereine vermieden werden. Die Zahl der ordentlichen Mitglieder soll 20 nicht übersteigen, von welchen mindestens drei Mitglieder der historischen Klasse der Akademie sein müssen, die übrigen aber ohne sonstige Bedingung aus den wissenschaftlichen Notabilitäten Deutschlands und den deutschen Provinzen der Nachbarstaaten ausgewählt werden. Die Zahl der außerordent⸗ lichen Mitglieder ist unbeschränkt. Ein Präsident leitet in den Sitzungen die Debatte; im Fall der Abwesenheit vertritt ihn der Sekretär, ein in München wohnendes ordentliches Mit⸗ glied der Akademie, der außerdem im Laufe des Jahres die nöthige Korrespondenz besorgt und für Ausführung der von der Kommission gefaßten Beschlüsse verantwortlich ist, worüber er in den Jahressitzungen Bericht erstattet.

Diese finden regelmäßig in München zu Michaelis jeden Jahres statt. Der Vorstand und sämmtliche Mitglieder der Aka⸗ demie, sowie die außerordentlichen Mitglieder der Kommisston haben die Befugniß, der Sitzung beizuwohnen, aber nur die ordentlichen Mitglieder sind stimm⸗ und wahlberechtigt. Alle Arbeiten werden in zwanglosen Bänden veröffentlicht, die auf ihren Titel als herausgegeben durch die historische Kommission bei der Königlich bayerischen Akademie der Wissenschaften“ be⸗ zeichnet werden. Aus den Fonds der Kommission, wozu die Königliche Kabinetskasse jährlich 15,000 Fl. steuert, werden außer den Autorhonoraren die Reiseentschädigungen und Druckkosten bestritten; die Ueberschüsse eines Jahres wachsen der Einnahme des nächsten zu. Die Arbeiten der seither bestehenden archiva⸗ lischen Kommission, sowie die bereits begonnenen Vorarbeiten für Herausgabe der deutschen Neich tags⸗Akten werden von der Kom mission übernommen.

Am 30. September legte Ranke der Versammlung eine Denkschrift vor, die sich über den Zweck des neuen akademischen Vereins verbreitete, der, von lokalem und provinziellem Charak⸗ ter frei, das wissenschaftliche Gemeinleben der ganzen Nation anregen und befördern soll und eine Reihe von Aufgaben be⸗ zeichnete, die er dem Institut zu gemeinsamer Lösung übertragen wissen wollte. Vor Allem verlangte er „ein Werk deutscher Annalen, welches unsere Geschichte in kritischer Bearbeitung von ihren ersten Anfängen bis auf die neue Zeit herabführe“. Zunächst sollte die deutsche Geschichte von Chlodovich bis auf Rudolf J. in ähnlicher Weise bearbeitet werden, wie dies schon früher von Schülern Ranke's für die sächsischen Kaiser geschehen war. Dadurch, daß sich solche Jahrbücher auf eine einzige Perfon beschränken und alle darauf bezüglichen, wenn auch unbedeutend erscheinende Begebenheiten mittheilen, werden sie zu unentbehr⸗ lichen Führern durch die verschiedenen Geschichtsperioden.

Der Antrag erhielt die Zustimmung der Kommission. Ferner betonte Ranke das Bedürfniß einer Geschichte der Wissenschaften in Deutschland, die von sachkundigen Mitarbeitern aus allen Studien⸗ kreisen herzustellen wäre und ein ebenso großartiges wie getreues Bild des gesammten geistigen Lebens in Deutschland bieten würde, vor Allem sei eine Geschichte der deutschen Historiographie wünschenswerth. Die Kommission beschloß, vorläufig speziellere Vorlage abzuwarten. An dritter Stelle forderte Ranke ein umfassendes Werk biographischen Inhalts, „welches in einer be⸗ schränkten Anzahl von Bänden sichere und parteilose Auskunft über alle der Erwähnung würdige Namen von Deutschen dar⸗ böte.“ Auch diese Aufgabe fand den Beifall der Versammlung, doch schien vorläufig Aufschub angemessen.

Ebenso wurde bezüglich der Vorschläge Pertz's auf Her⸗ stellung einer Geschichte der kirchlichen Stiftungen, einer Germania sacra, ähnlich dem großen Unternehmen der ltalia sacra, und auf Herausgabe der Geschichtschreiber der Kreuzzüge votirt, da⸗ gegen beschlossen, unverzüglich einen dritten von Pertz ange⸗ regten Plan zu realisiren, eine Sammlung der deutschen Städtechroniken des späteren Mittelalters, die bei der reichen Entwickelung, deren sich das deutsche Städtewesen erfreute, ein Werk von hervorragender Bedeutung, eine wichtige Fundgrube der mannigfaltigsten Kenntnisse zur politischen und Kultur⸗ geschichte zu werden verspreche. Die Städte von ganz Deutsch⸗ land sollten berücksichtigt und wenigstens die gesammte Blüthe⸗ zeit der Städte bis in das 16. Jahrhundert hereingezogen wer— den. Später soll sich daran eine Sammlung der Statuten und Rechtsbücher der deuischen Städte anschließen, wozu schon bei den für die Chroniken nöthigen archivalischen Vorarbeiten der Stoff gesammelt werden kann. Die Leitung des ganzen Unter⸗ nehmens wurde dem um die Geschichte des Stäotewesens hochverdien⸗ ten Professor Hegel in Erlangen uͤbertragen.

Droysen beantragte außer beschleunigter Herausgabe der Reichstagsakten Publikation von Korrespondenzen, Berichten, Denkschriften 2c. zur deutschen Geschichte, namentlich solcher, die, in ausländischen Archiven verwahrt, der For⸗

schung so gut als entzogen find, sowie von historischen

ao uv spphala sulaasg⸗vnv gog uzuvG; uecphnag Ad (spnv usiva un pnlag . zh uzguzfnvz Uba zovjuugD qun uabvmuhpft . u)g uv 2qind' „vun“ O 6 2 a4un 1 mu 1qzznaG; 1821 uss pil uuvdhu nan mn, . p. . ö ür gina 1pnlaꝗ uo lvqluup aun uana] , . zuloꝛa ᷓ;/ adagaanzuí; gad uanloz pins ad 3ua 6 18 . zaonung⸗spuvad ups a2ꝗ unc uallas mog Uv e , ö uönia vz) gun zaaleulF AG , . , zuv. nun zspfs5a uzzlvqpiunvi in no dun Mann g gan, . gun gnunchk uslonvllupiga vigpuujobaa e m . nr. un usuch uda uza nd usspiqh zul; 3auadhltboq zl m 104 uanebang; uohphnag uad nv zuodolqhlaaa en. 6 94 anuꝛa g nodlaad uzulss pandypꝗ uoqjoliss . ö . ö. *iC and aponn jqvtunß zuh Uvpluuvi ald 23 . e,. (untl aocpliizaävg azinil) ph z0oHhnG-awvoqT 126

27

qa mine zn uau dla ad usa 89G . szuiel Io uh Inv Po uR

1qojl pp uztinaich 124 2 . usch Y 8qupjP ins dM Lol 2d] ug nv 9 ö 1) dsadꝛilmwg uzd morlioqhoq uztniz a QD uzuog uadlaq u] so] ungaoß um po 8428 IIakuzurj o um inv uapiid band 21G

uzuq oM uu; 2PpIimawꝗa un] ga ug 1809

duphszdunzig za lun uzq́ iam m] hn) span R r; nat vg bl 11m dun ia 16h auvz nzuna] niz uj zun hin jup o (2 anna aplinzgg Aa Minas gun P mera dia3 qua uzdloux oanzu Ppilugglnvun 28

uzqundtum qalß ana mu fa G zadꝛ] 18

1quojq Pidoßiaaun Sl Sia, o

uaquna p ljua pi und Bup o] 214 qiwunn 122 G u qnsß Gwun A4 M! uskasch aq lima] 3M aur unizal uuns ung ul uzmuionh id

u gu unh nia G zclinad usloz z lmza a dupn 8s zuß och sad uv uuzd uuns

Sni pn Y za *, vuonnjz“ nv aumnoaliaq́;

uanvpl 2a6n 8uj 18 alma no du mj s ung In jd unsizuch! un imnaqhang es olg d& 23G uznp S 2p sinod azuupzF uznqp p ag8 198 38 dna Pl gaßal8 uaa p sad 1 uz

n en . gis sade pl 1p uuvG

Ini 2p hnzd aa J Hol li aA2d 1nu 1418 ub v uaimllzig ns manz hing 1G unt D ping un l un lsinza uzg java uuvuiza P hnad 126 „vj zulsg hugi gr lvz; z Phnr 1qhiug ujq umqmjd z Pind „vun“ 4 dolg

zaßvjch lunge W wizdhlat uj piadas umi 8 ino

uuvbag Sojonch uau Bvajov . Aldvliza jdwonng vvaßodaoa Mlauumpjs uga L uoa qun uaidvl . . ning uon maquaßlsa! n n ladan . pqu8 ie e g uoa vnpzß oz (pu had Aopwo T- wijuaolnjvꝶ un bunnon Aadallsg zuss 1ivæihalabnzzvad g. 2phnad Ad 4un wughnd 8 W 8 mnoqualzchujs 104 uzad ) nk ziozug) ulz gang Sao] a G sag Sunna F 1azun 2sadvz aqhnag ag ꝗvs zuaa g ;

1 uzszuqoanaq uanaqvzna3 un zaale ul un bnllurng 9 mag nog uglloaß uauss hang llalsßumiiij8 unh . 61 8 asalal uadabvg ulaag⸗vnvd T 19G . * . ziaduolag zul bvF 294 us 1jpju 10vꝗa ukaan; 13nd.

2 ö 2 songzu um va wioß ure eng ga uzuson uigzuss un quoqzsilad uaqpljna G ualplaa uad gi daa]laz 14 pl guvlsꝗ ulsna . nid T us gun oog ppupag ups nag (8gnjF uocphinag uanndaß urch und uo R 2 : qu uauhhäuns nE zquaßjol . uoa 7 uaBun 3 W onlduꝛiumo) uznz1Eomlog uauaqoihha n uaßundvjul) alla 1d . n uzquauqoa ao3hbuvag up ul] splonjvd uag uoa uz lvcplunvzsß A9 spnv aa scho Y⸗aokeul G rg saacio] uanaoj daa * lund Z uw amllisp& asd uollaajus) und pvr

(vu oak“ S WEB O 2 IP laa G uizu? 8nkx) oossouvag uv

olonhc uaaquo] uaaha) alhdole nh; ichiu 20 as zahn lad . ,, 2 joh uabun lano; uaup] ae. gaßvajaodahanF uabp sihdolonhd. sag uaqud n 2 2g auß an a Haih vuninanm zchpinni 2G A219hng ae. . zodmung A4 ul suolog Loulo] nalöhssohhatss gun z1'pöculsr

eee wee, . Iv R S usa gSohaa; ua saas8 un Slekaßz -? v) njz ann

. Ala. dub ji hz pladasig uad iv nnb m 194 ul hanzuzgz; Hun nnz gun znmzssvinmz gag nhihle, (.

naa ano uano maul Gwviß 811udzß S2 2quSꝙ) . 3 ond zuuznz uvm pop sjug aach . Pho] sislaß sag dliuqupllaa; s8vg an aqua nad bieiahuall zuallsdczę solch zmiohglaind Ad olg? 2doaß zu. 16d. uns .

zahn ajhpnjugh; n,, a n, qun rer,, wr . ny uch uailsppm fihlmunog azahpsnanvd Sunqujauzqz n . 2, uahplunjoch uz aun ibo dunahv] ia boss urch lan azulh Ind azußs machipsz ag Bunt; aq ging 14G wh yhn lad Siighaßur pn uszolnvch sag zal () uag ah nun 2 ul inv; sag uaqubnjz ung ßemluun 20 ml uz ungnnt'ch auth ming ana ʒphsb zg zun unh ualaudlazd uzmajquiq; uahhliuguoig uag A4 . uniznnza uallzanjug upp kihdosongd 239 ane 2B, urqoh = A0 HSiauynog nmoqaiz 2 us pꝛaig uanbnhhiat usg (s 2 oh (uzdajnkab9g uz; vqluallidz 139 uxßunnzaqaolujß uad . uzagg ua lich aa Suvuauimosng ua; M . uh 24 Joh zqualaalaq; zus jp gaz ganlun us ojoꝛh v uad zb vaadaaah maul uoa aqjalvg gg uzmmuouad 2a; mau un 2a eig vunspng ad 8 lnznvavhh aaqujn 1h . ̃ N uaqꝛoai zSvjzaq; ua lzaigiasF sa pmmuagg sj nahzuvaz zavqnadun zula] 22 liolampis uaquabpaaoanah mzulz usa quvsßug ür gog up] Hun nhh'dnuag zhoh zukhs r Aagniu * Sulh siaaqundahn8g uzzuhzerhpv sa nbanqutsW 1a lpꝛ uss sj0 SunzppiG uah mag az uv gun uus 2 zan uach hnag 29 up 29 zuuvz mag aun uaqunlzss Sum pa; snvujh 8aduvfnnvq́; sag uztuzaq ag aqh pwoh (. 14wa uabz ) 249 un Sunmaga;g au] mik dqun snugnvhanvi sag zich“ 2a Ava uallfaßaza rz aun ahyg aan Alaa zd madsppu. Sag sag æabvbnß zbenaqꝛo: 2 uga wanaaig zul ualhplaz uzahv8 uaqal 6pvis jaapa uall⸗ aa uzihvg lun! fp ga uuzai ualazutp zh ut 2gium 8 api 1 iuꝛlpsaa us 4 mualgnna uagoua nag ad Inv dunz nan 9 uanogjamnmun ang SuagzJ sauna] zahvC uanbidliaag qununzu in 9g9g qun uaminounzzun iagsß ul. * wh od uzuonvjnjad8 uahpmhihlabiiaa. aeg ginjuuꝛxᷣ ualphlanznn 22 Mun qun gsuzalhdonhch nah gung , Sag zlvaz aag jnn sahnaz5snv ava ag uzdundz aq; uawio] 2a] zgzalz 2g aan uaBuncpnlaazun 29 dun uꝛilvpplua iaampiß wd aqa ung qun uaqusinßz uag in mmpoalaza Ava 129 usganschjnelno uabvjqunaq uauadajsd alhdolonh d 229 ul uanag nun uzJuntplaog uzannod and oduphuꝛiuuv ng gag enn. ng sog usllouabhlesß uag dun 'uaanz ng. war 2 ußaah snusljwnzmviß saq Buna; Ad zn Ad dun]! Alcan q; 2a ua Likada, aquß nn 6 . 2G ag 1 1 ! wg oh mag 4 alluhndaæd; a9 m 36 zaicpomaq jup Gd mur uolzazach a9 zlazdlgun d ag Dal dqun lavgꝗ ha. . gadnllad) aa; uzllog aqua) uauallo mag uv aagz ummhna nt Ra malzig uv 36lu 8a wma nlad uadßunn iu Vauss haz gs uad. Maonlabipg uaquJ dun aiha uoa Mahn d A9 ä zoh apihhla zuß gun nmannviing Vun] uꝛnanz uach v] Huuvm uag i 6 , * de,. wh . uahdo osihc; uno Sunn . uammouzu⸗ . uzꝛuanj vb uz nojqꝛßp azbanqapz; mag us mag in aqhlad. nm , sag azyIihhla 2 gaallplia ; gad a 8uvFJ aq jz honda nid algdo lo * 2 . nunnjvavh) zu 1 1 1

n 24 ö. zlvh ja siaantun aonvquadot uvm aPpjoa ( Sunjnzdag zun n sag 24qimat m , n n ag vajsᷣungnquiꝰ uh uilrzuvhg 19g anu guzzlßlugat 1340 aqonjg uabioquaa Lluo] uauq;h 1204 na Saidlaaqala zuzqoß ganalun 5 T uad oaß uaun nan hr cla uaßnlunz uaꝗ z0spsach oßojd3 uanmlolukè nv uusa. unn sho spau aalla] anjnz ugchlulguaßnag a2n2lun pnagsnz usch liboso hald h gIo Pp ipyhdnv aiddalonidch aua uad! Aa uꝛaquo!] us Suv] 1 pihplss) 124 un Sumnadaq aqpijbupdazaun zula (spinqva gun uzßusnqriaano Sunkejparun zus uonvsmar) 14 un 2 uuvz uzdiaMc Mala uaundlᷓziß aauzl ahn g A9 nv 56 op Sunnlia3 34 dg uzdnv] aPpioat uauad ne 1p 2 ug „aaqsq in ah ih asd wa zSoßsbavg qua dupqusmmphin gun pSnjmzad sazsncpi 22191 dun gaqham goa ulohdn us; manda fin chvugh an aun uz olaagn gphonag gong vuvlun uag Hspiatfig mwohu8 usztuvß uzaq! sppachand uabjog uaag] un aun

aa onv aqa zue] goki o qun Sungaaaaqen ag soho

Die Besucher kamen in Dampfern und großen Segel— booten längsseit. Bei einem der Besuche hätte können leicht ein Unglück passiren, indem ein Deutscher von einem Segelboot in der Nähe der „Arcona“ über Bord fiel. Dasselbe wurde jedoch, trotzdem der Betreffende in Folge der starken Strömung schon ziemlich weit weggetrieben war, dadurch verhütet, daß der 1. Kutter schnell bemannt und so durch die alle Anerkennung verdienenden Leistungen der Bootsbesatzung das Leben des in Gefahr Schwebenden gerettet wurde.

Ueber den so reichen und fruchtbaren Staat Kalifornien, der die enorme Fläche von 188,980 englische Quadratmeilen umfaßt, welche jedoch von mir 600,000 Einwohnern bevölkert ist, wird ferner berichtet, daß das Klima eines der schönsten der Welt, da der Winter sehr milde und der Sommer nicht über⸗ mäßig warm ist. Der Boden, der sich zu jeder Art von Kultur eignet, ist so fruchtbar, daß er nur wenig Pflege bedarf und doch stets einen reichen Ernte⸗Ertrag giebt.

Außer dem Bau der verschiedenen Getreidesorten wird neuerdings auch der Weinbau eifrig betrieben und eignen sich circa 5 Millionen Morgen des Landes zum Anbau der ver⸗ schiedensten Weinsorten. Bis jetzt sind ungefähr 20 bis 30, 9000 Morgen bebaut, welche im Jahre 1874 eirea 60 Millionen Flaschen Wein und 1,000, 069 Flaschen Cognac produzirten. Der meiste Wein ist süß und schwer und kommt als Portwein, Muskateler, Angelika u. s. w. in den Handel. Auch der leich⸗ tere Weißwein, welcher hauptsächlich aus der Riesling Traube ewonnen wird, ist schwerer als die Weine der Rheingegend. Der

einbau Kaliforniens ist zuerst durch einen Deutschen, Namens Kohler, auf größerem Fuße betrieben worden.

Eine besondere Merkwürdigkeit Kaliforniens sind die bei Kalaveras und Mariposa im Gebirge befindlichen Riesenbäume Sequoia gigantea), deren Dimensionen einzig dastehen. Der Kalaveras-Hain enthält 90 bis 109 dieser Bäume, deren höchster 325 Fuß hech ist und einen Umfang von 45 Fuß hat; ein anderer ist 305 Fuß hoch und hat 61 Fuß Umfang. Die Bäume in Mariposa sind nicht so hoch, dagegen haben sie einen viel gewaltigeren Umfang. Z. B. hat einer derselben eine Höhe von 279 Fuß, aber einen Umfang von 118 Fuß. Das Alter dieser Bäume wird auf 1200 bis 2000 Jahre geschätzt und ist ihre Vernichtung durch Staatsgesetz verboten, so daß sie als Merkwürdigkeit noch lange erhalten bleiben werden.

Den Hauptverkehr zur See vermittelt die rasch empor⸗ blühende Stadt San Francisco, die, an einer großen und ge⸗ schützten Bucht liegend, in welcher Raum für Tausende von Schiffen ist, einen sehr ausgedehnten Handel treibt.

San Francisco, das im Jahre 1847 nur aus einigen Zelten und Bretterbuden bestand, besitzt jetzt cirea 230 000 Einwohner, deren Zahl allein im letzten Jahre um 43,000 zugenommen hat. Die neuere Stadt ist größtentheils auf abgetragenen

Hügeln erbaut.

In den Hauptstraßen (Kearny und Montgommery Street) findet man die elegantesten Läden und prachtvollsten Häuser, während die näher am Wasser liegenden Straßen nur aus Ge⸗ schäftslokalen und Lagerräumen bestehen, in welchen ein unge— mein reges Leben während des Tages herrscht. Für den hohen Werth der Grundstücke spricht die Thatfache, daß ein nicht be⸗ sonderes großes Komptoir nebst kleinem Lagerraum in den meisten dieser Straßen zwischen 700 und 800 Dollar monat⸗ liche Miethe kostet. Alle Privatwohnungen liegen im oberen Theil der Stadt und werden die einzelnen Häuser sehr hübsch aus Holz gebaut; theilweise bestehen dieselben auch wegen der Erdbeben aus eisernen Gerippen mit Holzbekleidung.

Höchst merkwürdig ist es für den Fremden zu beobachten, wie solche einstöckige Holzhäuser durch belebte Straßen nach den . hin fortbewegt werden, um Platz für größere Häuser zu schaffen; oder wie große Steinhäuser durch hydraulische Pressen emporgehoben werden, um ein ganzes Stockwerk darunter aufbauen zu können. Für diese Arbeiten giebt es so⸗ genannte House mover Geschäfte, deren Thätigkeit eine sehr umfangreiche ist.

Erstaunlich ist die große Zahl von Kirchen aller verschie— denen Konfessionen. Es giebt davon circa 50. Die schönste derselben ist die große jüdische Synagoge. Auch die Schulen sind zahlreich vertreten, und werden die Volksschulen auf Kosten der Cin. unterhalten, so daß der Unterricht in denselben un—⸗ ee ,. ertheilt wird und die Elementarbildung allgemein verbreitet ist.

Die Zahl der allein in San Francisco erscheinenden Zei⸗ tungen und Zeitschriften beträgt die hohe Zahl 60, von denen 9 größere Blätter täglich erscheinen. Unter diesen befinden sich

zuupjaz uaqunaꝗ) uzah snv noqaqdvq zul ad anz“: j6jglach

9

7

sowie eine französische Zeitung, die alle einen zahlreichen Leserkreis haben.

Größere und hervorragende öffentliche Gebäude besitzt San⸗ Francisco nicht. Das größte derselben ist das Custom-house, mit der Post vereinigt, reicht aber bei Weitem nicht für den lebhaften Verkehr aus Ein neues Stadthaus (City Hall ist im Bau begriffen; dasselbe soll 09 Fuß Front und 500 Fuß Tiefe 3 84 Fuß hoch werden und 290 Fuß hohe Thiüürme erhalten.

Die Theater sind sämmtlich klein und unscheinbar für einen so reichen Ort. Der im Zentrum der Stadt enorm theure Grund und Boden soll Ursache dieser Räumlichkeitsbe⸗ schränkung sein.

Die größten Gebäude San Franziecos sind die Hotels, unter denen das neugebaute Palace Hotel den ersten Rang einnimmt. Ueber die Dimensionen dieser bei Weitem größten Hotels der Welt mögen die folgenden Angaben ein Bild geben. Das Haus bedeckt 96, 250 Puß, ist 350 Fuß breit, 275 Fuß lang und 119 Fuß hoch, hat 2 Stockwerke unter und 7 uͤber der Erde. Das Material besteht aus Ziegeln (26 Millionen Stück nebst Zement, und werden die Wände und Zwischenwände durch eiserne Bänder gegen Erdbeben gestützt. Für diese Bänder allein sind gegen 3 Millionen Kilogramm Eisen ver— braucht. Das neuere umfaßt 3 mit Glas gedeckte Höfe, in denen sich Gärten mit Statuen und Fontainen befinden. Außer den vielen Billards⸗ Empfangs- und Speisezimmern unter denen selbst ein Kinder⸗Speisezimmer . ist enthält das Gebäude 750 Zimmer und 377 Badezimmer.

Gegen Feuersgefahr sind alle möglichen Vorrichtungen ge⸗ troffen. In jedem Stockwerke befinden sich Löschapparate und zwischen je 2 Fenstern und von diesen aus erreichbar liegt ein Wasserschlauch auf einer Ballustrade, so daß vorkommenden Falls der betreffende Zimmerbewohner ein ausbrechendes Feuer selbst löschen kann. Jedes Zimmer enthält außerdem ein „Automatic thermostatic fire alarm,“ das heißt eine Vorrich= tung, wodurch sich eine außergewöhnliche Erhitzung des Zimmers durch Läuten einer Glocke beim Wächter kund giebt.

Das Parterre wird beinahe nur von Läden eingenommen, die einen Eingang vom Hotel aus haben, so daß Damen im Hotel selbst alles kaufen können, ohne aus dem Hause zu gehen.

Als Kuriosum dürfte nicht unerwähnt zu lassen sein, daß 120 englische Meilen Kupferdraht für Klingeln das Hotel durchziehen, und daß die aufliegenden Teppiche eine (zesammt⸗ länge von 140,000 Fuß einnehmen. Am 4. März 1874 wurde der Bau begonnen und sollte das Hotel am 1. September 1875 bezogen werden.

Die Kosten für den Bauplatz betragen 1 Million Dollars, während das Gebäude selbst 1,750, 000 Dollars und das Meublement 500,900 Dollars kosten soll.

Sehr interessant war ein Besuch der Börse, wo täglich 2mal die Geschäfte in den Aktien der verschiedenen reichen Minen Kaliforniens und Nevadas verhandelt werden und viele Millionen auf dem Spiele stehen. Die in der Borse zu Ge⸗ schäften allein berechtigten Personen, die sogenannten Stock brokers, zahlen jeder für diese Berechtigung 12,000 Dollar jůhr⸗ lich ein und trotz dieses hohen Betrages ist der Zudrang so groß, daß jetzt bereits zwei Stockbroker Börsen existiren mit mehreren hundert Mitgliedern. Wird in einer Mine eine reiche Goldader eine sogenannte Bonanza entdeckt, so steigen die Aktien manchmal in wenigen Wochen um hundert Prozent. So stiegen z. B. nach dem offiziellen Börsenausweis die Aktien der Kensolidated Virginia Mine vom November bis Dezember 1874 von 121 auf 5b, erreichten im Januar 1875 die Höhe von 709, fielen aber bereits im nächsten Monat bis auf 360. Die Aktien der Kalifornia⸗Mine standen im No— vember 1374 auf 593,9, stiegen im Dezember auf 540, er⸗ reichten im Januar 1875 die Höhe von 789 und fielen im Fe⸗ bruar bereits wieder auf 46d. Da nun die Anzahl Aktien à joo Dollar der California⸗Mine 270, 595 beträgt, so geht daraus hervor, wie viele Millionen in wenigen Wochen verloren resp. gewonnen worden sind. Der Gesammtumsatz in Goldminen⸗ Aktien betrug im Jahre 1874 die enorme Summe von 260, 500, 000 Dollars.

Der Handel San Franziscos nimmt von Jahr zu Jahr in bedeutendem Maße zu, und die Industrie hebt sich der Ärt, daß der ausländische Inport mehr und mehr abnimmt.

Der Gesammt Export betrug im Jahre 1873 circa I8, 300, 000 Dollar, im Jahre 1874 bereits DJ 625. 000 Dollar, während der Import des Jahres 1874 um 2 Millionen niedri- ger war, als der des Vorjahres. Die Haupt⸗Exportartikel sind folgende: Weizen, Gerste, Hafer, Mehl, Wein, Wolle,

zwei deutsche „Abend⸗Post“ und „California ⸗Demokrat“

Bauholʒz.