1875 / 284 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 02 Dec 1875 18:00:01 GMT) scan diff

synode und werden von dem Könige kraft seine Rechts als Träger des Kirchenregiments erlassen. Sie werden behufs der Beglaubigung von dem Präsidenten des Evangelischen Ober⸗Kirchenraths gezeichnet. . Generalsynode hat das Recht, landeskirchliche Gesetze vor⸗ zuschlagen. Ein von der Generalspnode angenommenes Gesetz darf dem Könige zum Behufe seiner Entschließung über die ihm zu ertheilende Sanktion nicht eher vorgelegt werden, als nachdem der Minister der geistlichen Angelegenheiten erklärt hat, daß von Staatswegen hier gegen nichts zu erinnern sei. Seine verbindliche Kraft erhält das Kirchengesetz durch die Ver— kündung in dem unter Verantwortlichkeit des Evangelischen Ober⸗ Kirchenraths erscheinenden kirchlichen Gesetz und Verordnungsblatt. Sie beginnt, sofern in dem Gesetze kein anderer Anfangstermin be—⸗ stimmt ist, mit dem achtundzwanzigsten Tage, an welchem das betref⸗ fende Stück des genannten Blattes ausgegeben worden ist. Dazu sind eingegangen an Amendements: 1) vom Synodalen Hegel. Die Hochwürdige Generalsynode wolle beschließen: L. die drei ersten Absätze des 8. 5 dahin abzuändern: Kirchliche Gesetze werden von dem Könige, als Träger des Kirchenregiments erlassen. Sie werden behufs der Beglaubigung 2 dem Präsidenten des Evangelischen Ober⸗Kirchenraths ge⸗ zeichnet. Landeskirchliche Gesetze bedürfen der Zustimmung der General⸗ a welche auch das Recht hat, landes kirchliche Gesetze vorzu⸗ agen. 2) von den Synodalen von Goßler, Irhr. von Patow und Ge⸗ nossen: Die Generalsynode wolle beschließen: J. Das Alin. 3 des 5. 5 der General⸗Synodalordnung dahin zu fassen: Bevor ein von der Generalsynode angenommenes Gesetz dem Könige zur kirchenregimentlichen Genehmigung vorgelegt wird, ist die Erklärung des Ministers der geistlichen Angelegenheiten darüber herbeizuführen, daß gegen den Erlaß desselben von Staatswegen nichts zu erirnern sei. II. Das Alin. 4 desselben Paragraphen dahin abzuändern: a. Statt der Worte: „Seine verbindliche Kraft eihält das Kirchengesetz“ zu sagen: Ein Kirchengesetz erhält seine verbindliche Kraft“. b. Statt der Worte: mit dem 28. Tage“ zu setzen: mit dem 14 Tage“. e. Hinter die Worte: „des genannten Blatts“ einzuschalten: „in Berlin“. Beim Schluß des Blattes begann die Debatte, welche der Synodale Dr. Semisch eröffnete.

Gestern Abend hat in der Kaisergallerie die erste gesellige Vereinigung der Mitglieder der Generalsynode stattgefunden. An derselben betheiligten sich außer Mitgliedern der Synode der Minister der geistlichen 2. Angelegenheiten, Dr. Falk, der Prä⸗ sident des Ober⸗Kirchenrathes Dr. Herrmann und der Unter⸗ staatssekretãr Dr. Sydow.

Zu dem 6. und 13. d. M. haben der Minister Dr. Falk und Gemahlin, und zum 3. und 8. d. M. der Präsident der Generalsynode, Graf zu Stolberg⸗Wernigerode, Einladungen an die Mitglieder der Synode ergehen lassen.

Im Falle der Minderjährigkeit des Verletzten hat, nach einem Erkenntniß des Ober-Tribunals vom 4 November d. J, dessen Vormund, nicht aber die obervor⸗ mundschaftliche Behörde, das Recht, den Strafantrag zu stellen. Zwar gehören nach dem allgemeinen Landrecht Unmündige und Minderjährige zu den Pflegebefohlenen des Staats, und nach FZ. 235 des Str. G. B. sollen die denselben bestellten Vormünder als Bevollmächtigte des Staats angesehen werden. Aber die dem Staate für die Unmündigen und Minderjährigen, als seine Pflegebefohlenen obliegende Sorge sindet nach dem Gesetze eben darin ihren Ausdruck, daß den letzteren Vormünder vom Staate bestellt werden, welchen von dem Staat die Sorge für die⸗ selben in Ansehung aller ihrer Angelegenheiten aufgetragen ist. Der den Vormündern ertheilte Auftrag ist also gerade dahin

also nicht definitiv in den Dienst aufgenommen war.“

Staats⸗Minister der Finanzen und der auswärtigen Angelegen⸗ heiten, Freiherr v. Friesen, ist von Dresden hier eingetroffen.

Der General der Infanterie von Bose, kommandiren⸗ der General des XI. Armee⸗Corps, ist von Cassel hier einge⸗ troffen, um in Begleitung Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Carl von Preußen dem St. Georgs⸗-Feste in St. Petersburg beizuwohnen.

Baden. Karlsruhe, 29. November. Der von der Ersten Kammer heute angenommene Entwurf einer Adresse auf die Thronrede ist im Wesentlichen eine Umschreibung der letzteren. Bei der Berathung äußerte Staats⸗Minister Jolly, es sei nach wie vor das Bestreben der Regierung, dem Reiche zu geben, was des Reiches sei, und die Centralgewalt mit der nöthigen Kraft auszustatten. Es könne zwar manchmal ein Widerstreit der Interessen des Reiches und des Einzelstaats sich ergeben, wirkliche Kollifionen seien aber noch nicht vorgekommen und ließen sich auch für die Zukunft vermeiden, wenn man ohne Neid und Mißtrauen an die Lösung im beiderseitigen Interesse gehe. Bezüglich der Lage im Innern könne Redner zu seiner Genugthung konsta⸗ tiren, daß besonders heftige Kämpfe in letzter Zeit nicht zu Tage getreten seien. Es lasse sich jedoch nicht leugnen, daß im Stillen noch eben so leidenschaftlich fortgekämpft werde, wie früher. Die Regierung werde keines von den Rechten des Staates aufgeben, dagegen religiöse und konfessionelle Bedenklichkeiten nach Thun⸗ lichkeit schonen. ]

HBessen. Darmstadt, 30. November. Heute trat die Er ste Kammer zu einer Sitzung zusammen, um die in voriger Woche von der Zweiten Kammer erledigten Sachen ihrerseits zum Abschluß zu bringen. Auf mündliche Berichterstattung kamen hierbei die Regierungsvorlagen wegen Regulirung des südhessischen Portofreiheitswesens, wegen Erhebung der Staalsauflagen in den ersten sechs Monaten des Jahres 1876 und wegen Ausführung des e, , . über die Beurkundung des Personenstandes und die Eheschließung vom 6. Februar 1875 zur Annahme. Bei dem letzteren Gesetze adoptirte das Haus sämmtliche von der Zweiten Kammer und in der Hauptsache auch von der Regierung gebil⸗ ligten Amendements. Zum Schlusse fand auch die Vorlage,

betreffend die Einlösung des Staatspapiergeldes, d. d. 1. Juli 1865, Annahme. keine Debatte. stimmte Zeit.

Mecklenburg. Schwerin, 1. Dezember. Die Herzogin sich auf einige Tage heute Morgen von hier nach

Die sämmtlichen Vorlagen veranlaßten fast Hierauf vertagte sich das Haus auf unbe⸗

Wilhelm hat Berlin begeben.

Sach sen⸗ Meiningen. Meiningen, 30. November. Zu der in Nr. 281 d. Bl. enthaltenen, der „Magd. 3.“ ent⸗ nommenen Mittheilung über die Finanzlage des Herzog⸗ thums geht uns aus Meiningen eine Zuschrift zu, welche die aus den Ziffern gezogenen Schlüsse berichtigt. Die angegebene Ziffer, in der übrigens die Hälfte der Domänenüberschuͤsse des Jahres bereits inbegriffen ist, bildet nicht allein den Ueberschuß des Jahres 1872, sondern sie enthält, außer dem ge⸗ sammten Betriebsfond, auch die Ueberfchüsse der vorher⸗ gehenden Jahre, da seit einer längeren Reihe von Jahren Er⸗ sparnisse angesammelt worden sind, die man nicht in die laufende Einnahme gestellt, sondern zur Deckung bevorstehender außerordentlicher Ausgaben Eisenbahnzinsgarantien, Be⸗ theiligung an Eisenbahnen, Landesvermesfsung, Grundsteuer⸗ regulirung, Grund⸗ und Hypothekenbücher, Militärbauten 2c. reservirt hatte. Diese Ersparnisse sind theils zur Deckung der angegebenen Ausgaben verwendet, theils in dem laufenden Etat

nicht darauf ankommen, daß der Angeklagte nur probeweise,

Der Bundesraths⸗Bevollmächtigte, Königlich sächsische

vember.

trachten. Nun fällt zufällig auf den 15. Dezember d. J. der Termin zur Kündigung des englischen Handels vertrages, deren Unterlassung die Fortdauer dieses Vertrages bis Ende 1877 zur Folge hätte. Um die Anomalie zu vermeiden, daß eventuell die österreichischungarische Zolleinheit um ein Jahr früher aufhöre, als der mit dieser Zolleinheit geschlossene Vertrag, gab Ungarn die Einwilligung zur Kündigung des englischen Handels⸗ vertrages. „Alles Andere, heißt es weiter, ob nämlich die Ver⸗ handlungen zwischen Oesterreich und Ungarn zu einer Einigung bezüglich der Gemeinsamkeit des Zollgebietes führen; ob und unter welchen Bedingungen mit England ein neuer Vertrag ab⸗ geschlossen werden, ob derselbe blos ein Handels⸗ oder ein Han⸗ dels⸗ und Zoll vertrag sein soll alles dies sind offene Fragen, bezüglich deren zwischen beiden Regierungen noch keinerlei Ent— scheidung getroffen worden ist.“

Schweiz. Bern, 27. November. In seiner gestrigen Sitzung genehmigte der Bundesrath die zwischen der Gott—⸗ hardbahn-⸗-Direktion und dem Unternehmer des Gotthard⸗ tunnelbaues, Hrn. Fare, abgeschlossene neue Vereinbarung betreffend die Ausfübrung dieses Baues, die Herstellung der Vereinigung des Richtungstunnels mit dem Haupttunnel bei Airolo und die Ausführung von Nischen und Kammern in dem⸗ selben. In dem Großen Rathe des Kantons Bern gab der Rekurs gegen die Auflösung der Kongregation der Barm⸗ herzigen Schwestern in St. Ursitz Anlaß zu einer heftigen Debatte. Mit 132 gegen 11 Stimmen wurde der Rekurs abgewiesen. Heute hat der Große Rath vor seinem Auseinander⸗ gehen noch eine Kommission für Untersuchung der Finanzlage der Bern⸗Luzern⸗Bahn eingesetzt. Dieselbe hat nämlich in Folge bedeutender Mehrausgaben für Landerwerbungen, Ufer⸗ bauten und für Arbeiten im Bahnhof Luzern ihren Voranschlag um 3,191,000 Fres. überschritten, zu dessen Bestreitung die Berner Regierung, da der Nachweis der Nothlage geleistet, nach und nach unter der Bedingung, daß erstens die vorgeschossene Summe innerhalb dreier Monate zurückgezahlt würde, zweitens, daß sie dem Staate so zu verzinsen sei, wie sie ihn selbst kosten würde, und drittens, daß die Direktion der Bern⸗Luzern⸗ Bahn sich persönlich verpflichte, die Genehmigung des Ver⸗ waltungsrathes beizubringen, ihr einen provisorischen Vorschuß von 1,000 000 Fres. bewilligt, welcher aber leider, da die Betriebsergebnisse den gehegten Er⸗ wartungen nicht entsprachen, nicht zurückerstattet werden konnte. Die oben erwähnte FKommission hat sich jetzt in vier Sektionen getheilt, von denen die eine die Frage der finanziellen Verant⸗ wortlichkeit der Regierung in Betreff des Millionen⸗Vorschusses, die zweite die Bücher der Gesellschaft und die Verbindlichkeit derselben, die dritte die technischen und Betriebsfragen und die vierte die Rechtsverhältnisse des Unternehmens zu prüfen hat. Am 15. n. M. wird sich die Kommission im Plenum versam⸗ meln, um die Berichte der einzelnen Sektionen entgegenzunehmen, worauf dann der Gesammtbericht an den Großen Rath in dessen nächster Session erfolgen wird.

Belgien. Brüssel, 1. Dezember. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Repräfentantenkammer inter⸗ pellirte der Deputirte Berge die Regierung über die Aeußerun⸗ gen, welche der Pap st bei dem jüngsten Empfange belgi⸗ scher Pilger in Bezug auf die Civilehe gethan habe. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Graf d'Aspremont⸗ Lynden, erklärte darauf, daß er von den erwähnten Aeußerun⸗ gen des Papstes nur durch die Zeitungen Kenntniß erhalten habe. Hierauf verlangte der Deputirte Bara Auskunft über die Thätigkeit des belgischen Gesandten bei der päpstlichen Kurie. Die Diskussion über diese Interpellation soll morgen stattfinden.

Großbritannien und Irland. London, 29. No⸗

Die Königin hat jedem der drei jüngeren Kinder

Frankreich. Versailles, 1. Dezember. (W. T. B.) Nationalverfamm lung. Der Deputirte Lepere von der Linken richtete an den Minister Buffet eine Anfrage wegen der stattgehabten Weigerung der Präfekten die Wahllisten mitzutheilen. Der Minister erklärte, das Gesetz lege die Verpflichtung zur Mit⸗ theilung der Wahllisten nur während der Wahlperiode auf. Die zur Vorberathung des Preßgesetz entwurfs gewählte Kommission hat den Gesetzentwurf ab gelehnt. Man glaubt in Deputirtenkreisen, daß uͤber die Frage der Aufhebung des Belagerungszustandes eine lebhafte Diskussion stattfinden werde.

Spanien. Madrid, 28. November. Der König Al⸗ fons ist gestern in sein 19. Lebensjahr eingetreten. Zur Feier des Geburtstages war im Königlichen Schlosse großer Empfang und Abends ein Banket, zu welchem auch das diplomatische Corps geladen war. Zahlreiche Männer von Namen erschienen, um ihre Glückwünsche darzubringen, unter ihnen auch Serrano, Sagasta, Beranger und mehrere Generäle aus der republikani⸗ schen Zeit. Die Monarchen hatten ihre Glückwünsche brieflich oder telegraphisch gesandt. Die Carlisten haben mit ihrer Batterie auf dem Berge Santiagomendi ihre Beschießung von San Sebastian am Montag Morgen wieder begonnen, und man fürchtete in dieser Stadt, daß auch die Batterie auf dem Arratsain mit den schweren Kanonen, die unlãngst gelandet worden, das Feuer eröffnen würde. Diese Batterie hat schon 60 Granaten in die Stadt geworfen. Der Geist der Bevõl⸗ kerung wird als vortrefflich geschildert. Die Truppen und die Freiwilligen verlangen einen sofortigen Ausfall; General Trillo aber wartet erst Befehle ab, um zu handeln. .

1. Dezember. In einem heute stattgehabten Minister⸗ rathe, dem auch die Generale Quesada und Martinez Campos beiwohnten, wurde beschlossen, zwei Armeen von je 5 Divi⸗ stonen zu bilden, von denen die eine unter dem Oberbefehl des Generals Martinez Campos in Navarra, die andere unter dem Oberbefehl des Generals Quesada in den baskischen Provinzen operiren soll. Die Generale werden demnächst auf ihre Posten abgehen.

Italien.

Rom, 28. November. In der gestrigen Sitzung der Deputirten kammer begründete Puceini seinen durch die Vorgänge beim Prozeß Sonzogno ver⸗ anlaßten Gesetzentwurf, wodurch das Verbot, die Verhand⸗ lungen der Geschworenengerichte vor erfolgtem Urtheils⸗ spruch durch die Presse zu veröffentlichen, aufgehoben werden soll. Er suchte zu beweisen, daß es die Preßfreiheit und das Prinzip der Oeffenttichkeit der Gerichts verhandlungen verletze, daß es der richtigen Beurtheilung der Thatsachen, welche Gegenstand der Verhandlungen seien. Abbruch thue, daß es unwirksam und also kein Zügel für die schlechte Presse sei, und daß es ernste Ge⸗ fahren im Gefolge haben könne. Der Ju stiz⸗Minister erklärte sich bereit, der Versammlung die Ansicht der Regierung über die Vorlage sofort zu erkennen zu geben, bemerkte aber, da der Abg. Maneini dieser Tage ebenfalls seinen auf denselben Zweck gerichteten Gesetzentwurf begründen werde, so scheine es ihm am gerathensten, auch diesen Redner erst sprechen zu lassen und hernach Beiden zugleich zu antworten. Da Puceini sich hiermit einverstanden erklärte, so beschloß die Versammlung, die Ver⸗ handlungen über die Inbetrachtnahme der Vorlage Puceini's bis nach der Rede Mancinis zu vertagen. Hierauf wurden die Verhandlungen über den die Abänderung der Gerichtsordnung betreffenden Gesetzentwurf. fort⸗ gesetzt und derselbe in der vom Justiz⸗Minister mit der Commission vereinbarten Form angenommen. Aus Noto wird der Tod des Abgeordneten Matteo Raeli gemeldet. Raeli war unter den hervorragenderen Liberalen Italiens einer der ältesten. Er lebte als sicili anischer Flüchtling abwechselnd in Corfu und in England. Rach Herstellung der Einheit

8 605.221 Kr. 27 Oere gegen 8, 590, 379 Kr. 59 Oere im gegen wärtigen aufgeführt. Außerordentlich werden 7940900 Kr. gegen SI4,g60 Kr. im vorbergehenden Jahre verlangt. Zur Aeoschaff ung von zehn eilfzölligen Hinterladungskanonen sind 67400) Kr in An— satz gebracht Dänemarks Flotte ist im Finanziahre 1875176 durch die Kanonenboote „Oeresund', ‚Möen“ und „Store Belt“ und durch eine in England aus Stahl gebaute Dampfschaluppe zum Gebrauch für das Torpedowesen vermehrt worden. Im nãchsten Finanziahre soll der Bau des Kanonenbootes Lille Belt“, welches in diesen Sommer von Stapel gelaufen, beendet sein. Zur Vollendung des Schraubenschooners Ingulf“ sind als letzte Rate 365,400 Kr. aufgeführt. Zum Bau, der Panzerbattérie „Helgoland“ werden außer der ordentlichen Bewilligung von 822,900 Kr. noch außerordentlich 380, 009 Kr. verlangt, damit der Bau dieses Panzerschiffes mit all der Kraft gefördert werden kann, welche die Werfte zu entwickeln im Stande ist. Zu einer Dauytreparatnr der Panzerfregatte Peder Skram“ sind kalkulatorisch 128, 000 Kr. ver- anschlagt.

Amerika. Washington, 1. Dezember. (W. T. B.) Die Staatsschuld der Vereinigten Staaten hat sich im Monat November um 480 078 Dollars verringert. Die Ge⸗ sammtsumme der noch vorhandenen Staatsschuld beträgt demnach 2, 117,917, 132 Dollars. . .

(A. A. EC) Aus Ehili und Peru bringt der am 28. ds. in Plymouth angekommene westindische Post dampfer „Tagus“ folgende Nachrichten: Valpargiso, 15. Oktober. Die zwischen Chili und der Argentinischen Republik schwebende Grenzfrage ist noch immer nicht gelöst. Trotz eines sehr nach⸗

griff füdlich vom Santa Cruz⸗Flusse hat die Argentinische Regierung einem Schiffe gestattet, seine Häfen mit Ko⸗ lonisten, Mundvorräthen und Ackerbaugeräthen nach einem Punkte in dem streitigen Territorium zu verlassen. Callao, 27. Oktober. Die Wahlen für die Präsidentschaft von Peru sind zu Gunsten des Generals Prado ausgefallen. In Lima bemächtigte sich anfänglich die Opposition der Ab⸗ stimmungstribüne; aber bald darauf machte die Partei Prado s von ihren Schußwaffen Gebrauch, und es entspann sich ein Schießen, welches drei Stunden dauerte. Man glaubt, daß nicht weniger als 20 000 Patronen verschossen wurden. So viel man weiß, wurden 24 Personen getödtet, aber die genaue Anzahl der Getödteten und Verwundeten ist nicht bekannt.

Die Nr. 90 des Amts-Blatts der Deutschen Reichs- Post⸗Verwaltung“ hat folgenden Inhalt: Verfügungen: vom 28. November 1875. Anmahnung zur Vorsicht bei der Aushändigung von Werthsendungen; vem 24. November 1875. Erleichterungen beim Abschluß von Lebens versicherungen für Heamte und Unterbr amte der Postverwaltung; vom 29. November 1875. Sch der Post⸗Dampf⸗ schiffahrten auf der Linie Hamburg⸗Drontheim.

Nr. 19 des „Deutschen Postarchivs!, Beiheft zum Amtsblatt der Deutschen Reichs-⸗Postverwaltung, hat folgenden In- halt: 1. Aktenstücke und Aufsätze: Der Gesetzentwurf, betreffend die Aufnahme einer Anleihe für Zwecke der Telegraphenverwaltung. Aus der Chronik des Kaiserlichen Postamts in Apolda. Die Anfänge der Vost⸗Dampfsschiffe verbindung zwischen Deutschland und Amerika. Packet oder Paket? II. Kleine Mittheilungen: Die un⸗ entzeltliche Benutzung der Eisenbahn zu Poftzwecken. Professor Dr. Zetzsche. Die Königlich preußische geologische Landesanstalt⸗ 2 Die deutschen Expeditionen an der westafrikanischen Küste. III. Zeit- schriften · Ueberschau. . .

Nr. 37 des „Amtsblatts der Deutschen Reichs Telegraphen⸗Verwaltung“ hat folgenden Inhalt: Verfügungen: Vom 26. November 1875. Lebensversicherung der Telegraphen⸗ beamten und Unterbeamten. Vom N. November 1875. Eimittelung des Einheitssatzes der für das letzte Vierteljahr 1875 zu gewährenden Nebenvergütung.

Statistische Nachrichten.

seine Anwesenheit

Kunst, Wissenschaft und Ziteratur.

Die neuesten Nachrichten von Professor Adolf Bastian, welcher ethnographischen Studien in Centra lamerika obliegt, melden s in Columbia. Die Rückkehr nach Europa wird kaum vor Juli nächsten Jahres statifinden, und früheren Nachrichten gemäß ist es sehr wahrscheinlich, daß Professor Bastian auch die Welrausstellung in Philadelphia besuchen wird.

Der russische Na turforscher N. von Miklucho—

Maclay sendet der „St. Pet. Ztg.“ aus Singapore vom 28. Ok- tober ein Schreiben, nach welchem derselbe sich jetzt zu Buitenzorg auf Java befindet. . . Die Ruinen der Stadt Tarquinii, des Hauptes eines etruskischen Städtebundes, von welcher die beiden Römerkönige Tar⸗= quinius Priecus und Tarquinius Superbus den Namen haben, liegen bei Corneto in der Provinz Viterbo und es werden daselbst seit n= gerer Zeit Ausgrabungen vorgenommen, die wieder werthvolle Funde geliefert haben Am 12 v. M. fand man außer verschie denen Gegenständen in Terracotta, Bronze und gefärbtem Glas einen Sar— kophag, der als ein Meisterwerk etruskischer Kunst geschildert wird. Er ist 2.8 Meter lang. 54 Centimeter hoch und 64 Centimeter breit und mit Figuren von Kriegern und Amazonen geschmückt. .

Es liegt uns nunmehr von der in Carl He ymanns Verlaa hierselbst erscheinenden Zeitschrift des ObertribunalsRathes W. Hartmann für Gesetzge bung und Praxis auf dem Ge⸗ biete des deutschen öffentlichen Rechtes der erste, aus sechs Heften bestehende vollftändige Band vor. Das Bedürfniß nach einem Organe für die Fragen des deutschen öffentlichen Rechtes ist allgemein anerkannt. Auch die Jurikatur auf diesem, zum Theil

; ach. erst neu geschaffenen Gebiete mußte einen Vereinigungsvunkt haben. drücklichen Protestes des chilenischen Gesandten gegen jeden Ein⸗

Das geschieht in der mit Umsicht und Sachkenntniß redigirten Zeitschrift, welche die Rechtsprechung auf öffentlichem Gebiete, ins be⸗ sondere in kirchenpelitischen Angelegenheiten, aus allen deutjichen Staaten, einschließlich Oesterreich, in großer Vollständigkeit mitmheilt. Die Aufsätze, vortrefflich gesichtet und geordnet, umfassen, aus bewãhr· ter Feder und in gedrängter Kürze, eiae Darlegung des Verwal— tungsrechtes und der Organisation der inneren Verwaltung mehrerer deutscher Staaten, der Verfassung und Zaständigkeit der deutschen Reichs behörden und eine kritische Bearbeitung des vreurischn Gesetzes ützer die Verwaltung erledigter katholischer Bitthümer, Die mitge— theilten Entscheid ungen und Erlasse berühren die verschieden⸗ artigsten Beziehungen des öffentlichen Rechtes, und die auf enommen n Gesetze geben einen Ueberblick über die Lezislatur in Deutschland. Die Literaturberichte machen bekangt mit allen Eischeinungen auf dem Gebiete des öffentlichen Rechtes. .

Das November⸗-Heft (18. Jahrg.) der Monatsschrift des Vereines zur Beförderung des Gartenbaues in den Königlch preußischen Staaten für Gärtnerei und Pflanzenkunden; Redacteur: Dr. L. Witmack (Berlin, Wie— gandt, Hempel u. Parey), hat folgenden Inhalt: Protokoll der 579. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Statut des Königlichen pomologischen Inßituts in Pros kau. = Göppert, Ackerkultur als Muster für Gartenkultur. Gaerdt, die Cölner internationale Gartenbeu ⸗Ausstellung. Fr. Schneider, Ver⸗ mebrung von Arundo Donar persicclor. R Schlumberger, die Ursachen der traurigen Lage des österreichischen Weinmarkles. Neuere und neueste Pflanzen. Sitzung des botanischen Vereins der Provinz Brandenburg am 30. Juli. Literatur. L. Witt— mack, die internationale Gartenbau-Ausstellung in Cöln. Einge⸗ gangene Preisverzeichnisse. Preisvertheilung in Cöln. Aus— stellungen. .

Im Kommisstonsverlage von Franz Stein in Saarlouis er⸗ schien kürzlich im 2 Jahrgange der „Kalender zum Gebrauche für preußtsche Verwaltungsbeamte“ für das Schaltjahr 1876, berausgegeben von R. Fehres. Derselbe enthält außer einer Genea— logie der europaischen Regentenhäuser, einem Kalendarium, einer Zu⸗ sammenstellung der gesetzlichen 2c. Feiertage einen wohl aue gestatteten Notizkalender. Hieran schließt sich eine Zusgammenstellung. der namentlich Verwaltungsbeamte am meisten berührenden gesetzlichen Bestimmungen.

Das Verfestungsbuch der Stadt Von Otto Francke. Mit einer Einleitung von Fer. . Frensdorff (Halle, Buchhandlung des Waisenh au⸗ ses) Die von dem städtischen Gerichte zu Stralsund aussprochenen Verfestungen und entgegengenommenen Urfehden, zunächst n altesten Stadtbuch von 1270 bis 1310, und dann in einem mit dem 23. Okte⸗

gerichtet, die Pflegebefohlenen in Betreff ihrer Person und ihres Vermögens zu vertreten. Dagegen stehen die Vormünder bei der Führung des ihnen übertragenen vormundschaftlichen Amts unter der Leitung und Aufsicht des vormundschaftlichen Gerichts und haben sich dabei nach den Vorschriften des Gesetzes und den besonderen Anweisungen des vormundschaftlichen Gerichts zu achten. Wenn sonach die Vertretungsbefugniß der Vormünder in der Aufsicht des Gerichts ihre Begrenzung findet, so gewährt Diese Aufsichtsgewalt dem Gerichte doch andererseits nur das Recht, auf die Amtsführung der Vormünder durch Anweisungen einzuwirken, nicht aber dassenige, unmittelbar und selbständig handelnd für die Pflegebefohlenen aufzutreten.

Italiens kehrte er in das Vaterland zurück und war unter Lanza Justiz-⸗Minister. Der zwischen dem Bischof von Mantua und dem Kapitel der Abtei Santa Barbara ausgebrochene Streit hat eine Verschärfung erhalten, indem der Vatikan ein Dekret zu Gunsten des Bischofs veröffentlicht und die Königliche Regierung dem ein Dekret entgegengestellt hat, wodurch Msgr. Martini gegen den Willen des Papstes zum Abt von Sta. Bar⸗ ta ernannt wird. 45 1. Dezember. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer fand die Generaldebatte des Sinnahme⸗ budgets pro 1876 statt. Der Deputirte Englen brachte eine Tagesordnung ein, welche gegen die Verwaltung wegen der Mahlstener ein Tadelsvotum,. ausspricht. Der Minister⸗ Präsident Minghetti gab die auf diese Angelegenheit bezüglichen Austlärungen. und n ,. sich gegen . e ,. kassen, die Bukowina mit 1 Sparkasse. Es entfällt im Allgemeinen Darauf brachte der Deputirte Maura ganato Kelar eine Tages. in Defrterteich eine Sparkasse auf 74239 Einwohner und ordnung ein, dahin gehend, daß die Kammer von der Erklärung 29 Duadratmeilen; in Böhmer ton n one Erarlass⸗ des Ministers Kenntniß nehme und zur Berathung der einzelnen anf 3436 Einwehner und. 134. Si de in, Di Artikel des Budgets übergehe. Diese Tagesordnung wurde unzünstigften Ziffern weisen in die ser Hinsicht auf die r owina. wo i ĩ bsti it 139 gegen 102 Stimmen auf 189,5 Quadratmeilen und 513 404 Einwohner, Galizien, wo auf 1 . IIS Quadratmeilen und 453,727 Einwohner, und Dalmatien, wo auf angenommen.

5 Duadratmeilen und 228.480 Einwohner eine Sparkasse entfällt,

Dänemark. Kopenhagen, 30. November. Der dem Ferner kommt eine Sparkasse in Oct etreich unter der . ö. ö Folkething vorgelegte Finanzgesetzentwurf für 1876,77 Quadratmeilen und 365564 Einwohner, in Desterreich . nthält folgende Posten: auf 8 Quadratmeilen und 28,329 Einwohner, in me,, auf ö ? Die olg. emeinen Staats steu ern sind mit 8,3885050 Kro. Quadratmeilen und 76579 Einwohner, in Steiermark uf 94 nen deranschlagt; die indirekten Steuern mit 29297 000 Kr, davon

Quadratmeilen und 26,465 , in . 1. ,,,

a. 4 rwichaftsstener 7 Kr, für Eigen meilen und 48,242 Einwohner, in Krain auf Quadratmeilen un r, ,,, . r n, ,. in z z ö. 233,167 Einwohner, im 6 , ,,. . 1 u =. ,,

. dertra Je „66 *. 64 6 22 1 29 2 ö 29809692 . 69 8 zorar berg a Q at⸗ S Stamma ö 2 fd. Sterl., Jagt 4g. . ; ö

. ö 56 ö ? e Fewerbe⸗ und 300,262 Einwohner, in Tirol und * * r Stů ,, ,

J. ö ö 5 ile 73.81 tinw Mäbren auf 13 Quadratmeilen Sterl. Außerdem hat die Gesellch 3 ges ein . r,, 202 Er. Däne⸗ meilen und 73.815 Einwohner, in Mähren : r , , , , e il, 3 1. n n , , . . n , . 4 6 und 67 213 Einwohner, in Sch lesien auf nicht ganz 8 Quadratmeilen ,,,, 19. if . . inlündische Schuld 158 999,5 0 Kr. und 12789 Einwohner. ö. . ,, n,, , k . r,. 5 . . 6 2 n In Bezug auf die absolute Höhe der if . * , . .. 8. 5 6 383 e inn , che, anschs⸗ 34007 3⸗ ĩ ͤ tes 1871 rangiren die Sparkassen der ein⸗ 2 nen te, dara r K an hat dem. e e, d 8 s t 32 Oere Einlagen zu Ende des Jahres 1874 rang va , mäß 1960660 000 Pfd. Sterl. gekostet, wäbrend das gesammte

der inländischen Schuld sind veranschlagt zu 6,400,149 Kr. 3 ; * = e, ,,. unter ber Eunz S6, 65b „85 gemäß 19 06 069 Pfd. Ster. ; zer 3 e, e. 13666 Cr zelnen Länder folgendermaßen: Osterreich unter der Enn Cob, n. er, n,, n. e, ben , , m. . peer nee i m ichn n gf. j ö . Il, Böhmen , n gk, . 1 n, ,,,, h 8 ö. ö. 56 66 0 etr 1531. Marz 18 r, mn, ca. 2.421, 530 Kr reich ob der Enns 490,671,551 Fl, Mähren 22335.612 Fl, Tiro! anglg dazstellt, nomigch nur, . n, ,,

aber, daß sich derselbe im Laufe des Jahrs um. ca, 241. j. Aptii Vorarlberg Id 203 517 Fl, Galizien. 12735414 Fi, Kärnten beträgt. Den gegenwärtigen Kaufgegenstand balten nun diß ice ; ; . e. fen ü 5 ĩ S 35 60736 5 S Stück S e ch bis civatbesitze des Khedive be⸗ K . gef O, 1— . 27 ! * / ** 284 32 F ; w Fl., ar ö e 1p . n. 6. 2 . assi h Sund⸗ d Belt⸗ sien 4,767,563 Fl., riest 2c. 2, d 1 0* FI, z mne. 1, . 6 Ire Ʒah a Rand , ,,. ,,, , , b, ic de, i, , ne ,, nde, d . 6 ar. ar jj i ,, far gn, . iner Forderung dersesden verkauft worden, und die Gesellschaft hai

i ̃ j zu Ende 1874. Es entfällt ein einer Forderung derselben verkauf ; Gelellse lich des Standes der Einlagsbücher zu En Ce en er ö, ĩ i sterrei e ͤ auf Grundlage dieser Coupons und dur ö . . in anderes Weithpapfer, genannt Delegationen, ausgegeben, das jetzt ob der Ennz auf nahezu 7, in Salijburg auf gt, in Steiermark auf ein , , , 63, in Kärnten auf 127, in Böhnien auf nahezu 16, in Krain auf . i , ; 1 ,, j ĩ 86 * ro o a ahre, wird England daher kein ;

i 25,6 nahezu 18, in Triest 2c. auf 75, in Tirol und Vorarlberg auf 131, nach 19 J wi J e , , , , , , wee. schuß 6 ae für die Flöute Fenn. Meer, Miel, wozu im der Bukowina auf 192 und in Dalmatien auf 11543 de ,, m, . i ., . neuen be . 3 240 000 Kr. angewiesen sind, wird für das Von dem Einlaze kapital entfallen auf einen Bewohner in est ö 33 J, G, ö . 3 ia ,,, . . r . irh . ne, g. bezw. 1435 000, 2.085, 000 und 2424, 000 Tonnen gewesen; * die

ĩ O, in Salzbur „in Steiermart 0 iu Rinn 683 SR. . in , , e. beträgt, so war die Brutto⸗ Sinnahmen der , ,, 1 a h r , 6 in ir en, Fl., in Krain 21 Fi, in Triest 2c. u Fl, in ,, y 67 =. fi ö. . , , D n sch J der Staatseisenbahnen Tirol und Vorarlberg 16 Fl., in Mähren 111so Fl, in Schlesien 63 . ö , ,, . See tg. ,, Das ordentriche Budget iz Fl., in Galizien 26 Fl, in der Bukowina ebenfalls 21. Fl. , ,. 36 ö 3. e, d nen mier g mme enen, 2 er e,, Mir ist ** nm ist für nächstes Jahr mit unt in Dalmatien 381 . Kreuzer. h Oö,

des jüngst in Perak ermordeten britischen Minister⸗Residenten Birch eine Jahrespension von 75 Pfd. Sterl. aus der Civil⸗ liste ausgesetzt. Ueber die bereits gemeldete Ankunft des Prinzen von Wales in Gong liegen heute in Londoner Journalen ausführlichere Berichte vor. Vor der Landung er⸗ hielt der Prinz an Bord der „Serapis“ den Besuch des Gouverneurs von Goa. Derselbe erschien in der Begleitung seiner Sekretäre und Räthe. Als die Königliche Barke die Landungsbrücke erreichte, wurden Salutschüsse abgefeuert und Se. Königliche Hoheit wurde von dem Gouverneur, den Mit⸗ gliedern der Munizipalität, einer Deputation des Klerus und einer Schaar von Civil⸗ und Militärbeamten empfangen. In fanterie und Artillerie paradirten mit klingendem Spiele, und der Zusammenfluß von Menschen war sehr groß. Der Prinz wurde unverzüglich nach dem Palast geleitet und nahm dann die Monumente des alten Goa in Augenschein. Nachdem er das Franzis kanerkloster, die Kathedrale und viele interessante Ruinen und Reliquien besichtigt, kehrte er an Bord der „Serapis“ zurück, welche am Montag früh unter dem Geleite der Schiffe Osborne“ und „Raleigh“ nach Beypore weitersegeln sollte. Ueber die deutschen Kirchen in London meldet die „A. A. C.“ Folgendes:

Es hat in der letzten Zeit mehrere Veränderungen in den denut⸗ schen Kirchen in London gegeben. Herr Pastor Th. Fliedner, an der deutschen evangelischen Kirche in Jelington (Halton Road, Croff Street, Essex Road) hat nach 5jähriger Wirtsamkeit an derselben im Mai d. J. seine Resignation eingereicht und hielt am Sonntag

Vormittag, den 31. Oktober, seige Abschiedspredigt Er ist nach

Deutschland zurückgegangen. An seine Sielle trat Hr. Pastor Thh.

Kübler, bisher 17 Jabre lang an der deutschen evangelischen refor⸗ mirten Kirche in Hooper Square, Whitechapel, thätig, und an dessen Stelle wurde von der Gemeinde in Hooper Square Hr. Prediger F. Brumsing von Berlin, bisher Garnisons-⸗Hülfsprediger daseibst, zu ihrem neuen

Prediger erwählt. Die deutsche lutherische Kirche in der Savoy,

Strand (gegründet 1694) muß ihre bisherige Kirche (eröffnet 1768) nun verlaffen, da die Regierung, der der Platz gehört, denselben zur Errichtung größerer Gebäude und Anlegung einer Straße nach dem

Thames Embankment hin in Anspruch genommen hat. So war denn

am Sonntag, den 21. November, der letzte Gottesdienst in j⸗ner alten,

ehrwürdigen, inwendig sehr schönen Kirche. Der Gottesdienst der Savoy⸗

kirche wird nun temporär vom 25. November an zur gewöhnlichen Zeit in

Exeter Hall, Strand, gehalten werden. Wohin die nene Kirche und Schule,

die die Regierung anstatt der alten erbauen wird, kommen soll, ist noch

nicht ganz entschieden; wahrscheinlich nach Cleveland Street, Fitzroy

Square. Endlich sei noch erwähnt, daß die neue Hamburger Kirche,

die ansftatt der alten in Trinim Lane, City, im Jahre 1871 um

der unterirdischen Eisenbahn willen abgebrochen wurde, gegenwärtig

neben dem deutschen Hospital, Alma Road, Dalston, erbaut wird

und deren Giundstein Se. Königliche Hoheit der Herzog von Cam⸗

bridde am 4. Mai d. J. gelegt hatte, schon beinahe fertig dasteht.

Es ist eine sehr hübsche Kirche mit schönem, hohem Thurm, die erste

deutsche Kirche in London, die einen Thurm hat. Ihre Eröffnung

und Einweihung wird wohl bald im neuen Jahre geschehen. Durch

sie wird die bisherige Kapelle im deutschen Hospitale üũberflüssiz

werden, so daß dieselbe in einen neuen Krankensaal wird verwandelt

werden können.

ber 1310 neu begonnenen besonderen Buche enthalten, werden hier in einer belonders für den gelehrten Forscher (benso interessanten als ausführlichen Weise kritisch erläutert und durch verschiedene werthk⸗ volle Beilagen kommertirt. .

Bei Macmillan & Co., London, wird demnächst ein neues Werk von Mr. Gladstone, betitelt Die Zeit und der Platz Homers in der Geschichte“, erscheinen.

Gewerbe und Sandel. .

Vom Berliner Pfandbrief:Institut sind bis Ende November 1875 22,860 300 M 4 prozentige und 6,671,760 6 5prozentige, zusammen 29,232, 6(0 (6 Pfandbriefe. auegegeben., Gs sind zugesichert, aber noch nicht abgehoben 4461 300 6, in der Zest. stellung begriffen 9 Darlebnsgenche auf Grunꝛstũcke, zum Feuerver. sicherungswerthe von 700,823 MS, im Laufe des Monats November 1875 angemeldet 7 Grundstücke mit einem Feuerversicherungswerthe

* 794 325 s . . 3. Monaten September und Oktober 1875 wurden aus Nürnberg 23003370 Kilogr. mehr Hopfen versandt, als in denselben Monaten des . Bahnzufuhren wurden 5,8 00 Kilogr. mehr empfangen, als 1874. ; n , . . . An der heutigen Börse wurde von Seiten der Kreditanstalt bekannt gegeben, daß gestern in Pest der Abschluß der ungarijschen Rentenanleihe mit dem Kon— sortium Rothschild⸗Kreditanstalt erfolgt sei. . Die Daily New . einen . n,, n. iner eingehenden Betrachtung die finagzielle Seite des An⸗ inn 6 behandelt. Nach den Darstel⸗ lungen des genannten XVlattes ist der Sachverhalt folgender:

eingestellt und demzufolge nicht niehr vorhanden.

Anhalt. Dessau, 30. November. Der Landtag be⸗ schäftigte sich heute mit den Wahlen der Kommisstonen.

Waldeck. Waldeck, 30. November. Das R. Bl.“ veröffentlicht eine Bekanntmachung des Landesdirektors, betref⸗ fend die Ausführung des Reichsgesetzes vom 6. Februar 1875 über die Beurkundung des Personenstandes und die Eheschließung.

Bremen, 28. November. Die bevorstehenden Neuwahlen zur Bürgerschaft nach einem veränderten Wahlgesetz bringen eine ungewöhnliche Bewegung hervor. Es handelt sich dabei jedoch nur um die Wahlen der vierten Klasse, welcher alle die⸗ jenigen angehören, die nicht einem der drei privilegirten Berufs⸗ stände (Gelehrte, Kaufleute, Gewerbtreibende) angehören. In der Bürgerschaft ist ein Antrag auf doppelte Lefung 1 und Gesetzentwürfen eingebracht worden.

Nach dem 9. Hefte des von der K. K. statistischen Central⸗ kommission herausgegebenen statiftischen Jahrbuches für das Jahr 1874 nimmt das Sparkassenwesen in Desterreich tretz der miß— lichen wirthschaftlichen Verhältnisse immer größeren Aufschwurg. Auch das letztverflossene Jahr zeigt fast durchgehends eine im Ver. laufe dieser Jahresperiode eingetretene sehr wesentliche Steigerung des Kapitalienstandis auf, im Ganzen um 56,526 198 Fl. . .

Die Gesammtanzahl der Sparkassen Oesterreichs (d. i. der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder) bezifferte sich inn J. 1874 mit 265. Nahezu ein Viertel hiervon, nämlich 70, entfallen auf Böhmen; hieran reihen sich zunächst Ocsterreich unter der Enns mit 54 und Steiermark mit 43 Sparkassen. Sodann folgen Mähren mit 30. Oesterreich ob der Enns mit 26, Tirol und Vorarlberg, Schlesten, Galizien mit je 12, Kärnten mit 7, Salzburg, Train,

Die Beamten einer Sisenbahn, die zwar einer Triest, Görz und Gradiska, Istrlen, dann Dalmatien je mit 2 Spar-

Privatgesellschaft gehört, deren Verwaltung jedoch und Betrieb der Staat übernommen hat, sind sämmtlich als öf fentliche Beamte zu betrachten, gleichviel ob sie nur probeweise oder definitiv in den Dienst aufgenommen sind. (Erkenntniß des Ober⸗Tribunals vom 3. November d. J.) Der bei der Oberschlesischen Eisenbahn probeweise angestellte Eisenbahn⸗Diätar K. wurde vom Schwur⸗ gerichtshofe in Lissa wegen mehrfacher Unterschlagungen im Dienste auf Grund des §. 246 des Str. G. B., welcher von der Unterschlagung, begangen von einer Privatperson, handelt, verurtheilt. Auf die Nichtigkeitsbeschwerde des Staatsanwalts vernichtete das Ober⸗Tribunal das Erkenntniß des Schwur⸗ gerichtshofes, weil es den Angeklagten nicht auf Grund des 5. 350 des Strafgesetzbuches, welcher von der Unterschlagung eines Beamten handelt, verurtheilt hatte. ‚Wenn der Schwur⸗ gerichtshof,“ führt das Erkenntniß des Ober⸗Tribunals aus, „den Angeklagten nur aus 5. 246 des Str. G. B. bestraft und die Anwendung des §. 350 a. 4. O. aus dem Grunde unterlassen hat, weil er einen ausdrücklichen Ausspruch der Königlichen Direktion der Oberschlesischen Eisenbahn darüber vermißt, daß der Angeklagte neben der Annahme in den Dienst der Ober⸗ schlesischen Eisenbahngesellschaft zugleich auch in den Staats⸗ dienst aufgenommen worden sei, so erscheint dies rechtsirrthüm⸗ lich. Nachdem durch den Vertrag vom 17. September und die Königliche Bestätigungs⸗Urkunde vom 13. Oktober 1856 der preußische Staat für Rechnung der Oberschlesischen Eisenbahn⸗ gesellschaft die Verwaltung und den Betrieb sämmtlicher, das Oberschlesische Eisenbahnunternehmen bildenden Bahnun⸗ ternehmungen übernommen hat und zu dem Ende unter der Benennung „Königliche Direktion der Ober⸗ schlesischen Eisenbahn! eine Direktion bestellt ist, welche innerhalb ihres Geschäftskreises die Rechte und Pflichten einer öffentlichen Behörde haben soll, kann es keinem Bedenken unterliegen, daß die demnächst von dieser Direktion innerhalb ihres Geschäftskreises angestellten Beamten Organe der Staats⸗ gewalt sind, welche Funktionen zur Erreichung von Staats⸗ awecken ausüben und im Sinne des 5§. 359 R. Str. G. B. Be⸗ amte sind, ohne daß es darauf ankommen kann, ob dies bei ihrer Anstellung von der Direktion noch besonders ausgesprochen ist; es kann auch nach der ausdrücklichen Bestimmung des 5. 359

Oesterreich⸗Angarn. Wien, 1. Dezember. Erzherzog Albrecht wird, wie die „Politische Korrefpondenz“ meldet, seine Reise nach St. Petersburg am nächsten Sonntag antreten. Der Erzherzog gedenkt daselbst 5 Tage zu verweilen.

Im Abgeordnetenhause wurde gestern die Petition des Wiener Gemeinderaths betreffs der Heeresabrüstung ein⸗ gebracht und verlesen. Der Obmann des konfessionellen Aus⸗ schusses theilte mit, er hoffe, der Ausschuß werde bald das Re⸗ sultat seiner Arbeiten über das neue Ehegesetz vorlegen. Die Stempelgesetznovelle wurde mit einigen Amendements angenom⸗ men, darunter eines betreffend die Rückvergütung zu hoch er⸗ hobener Gebühren nebst fünfprozentigen Zinfen.

In Graz hat, wie der „Nat. 3. mitgetheilt wird, am J. D. M. der Hochverratheprozeß gegen Tauschins ki und Ge⸗ nossen begonnen. Die AÄAnklageakte produzirt Briefe des sozial⸗ demokratifchen Comitès vom Oktober 1868, welche die pro⸗ visorische Regierung von Madrid zu gemeinsamer Verfechtung der Volkssouveränetät auffordern. Ferner werden Briefe aus dem Jahre 1814 an den Grafen Hohenwart mitgetheilt, in welchen das Proletariat der Städte, sowie die Arbeiter der Föderalistenpartei zur Verfügung gestellt werden, mit dem Be⸗ merken, daß sie vor dem Beginn einer kräftigen, geschlossenen Aktion gegen das Centralistenregime ständen.

Pest, 30. November. Der „Pester Lloyd“ erläutert die Kündigung des Zoll⸗ und Handelsbündnisses, wie folgt: Ungarn mußte, um für alle Fälle freie Hand zu be⸗ halten, das Zoll⸗ und Handelsbündniß in Befolgung des Artikels 22 desselben noch vor dem 24. Dezember dieses Jahres kündigen, weil es hiermit das Recht erwirkt, wenn über die anderen obschwebenden Fragen keine Einigkeit erzielt wird, das Bündniß als vom 24. Dezember 1876 an gelöst zu be⸗

34,339,140 Kr. Letztere Festehen zum Theil aus inlõndijchen Staats Obligationen, 16. in ausländijchen, namentlich 4 * preußijchen, 4 * hamburgischen, 4 x schwedischen, 3 und 4 * russischen Staatsobligationen und 5 Gothenburgischen Kreditverein Lobligationen. Die Einnahmen der Postverwaltung sind veranschlagt zu