aus dem Auslande nach St. Petersburg zurückgekehrt. — Se. Königliche Hoheit der Prinz Carl von Preußen war gestern zur Jagd in Lissino. Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin besuchte das Smolna⸗Kloster, darauf das Taurische Pa⸗ lais und war zum Diner bei Ihrer Majestät der Kaiserin. Am Abend besuchte die Prinzessin die italienische Opernvorstellung im Großen Theater. Heute wohnten die Höchsten Herrschaften dem Gottesdienste in der Kapelle des Prinzen Peter von Olden⸗ burg bei und nahmen später bei demselben das Frühstück ein, nach welchem Sie Sich zu einem Besuche ins Palais Ihrer Kai⸗ serlichen Hoheit der Großfürstin Maria Nikolajewna begaben. Das Diner fand bei ihren Kaiserlichen Majestäten statt, zu wel⸗ chem außer den Rittern des Andreas⸗Ordens auch das Gefolge der fremden Fürftlichleiten und die Mitglieder der deutschen und österreichisch⸗ungarischen Botschaft gezogen wurden. — Se. Ma⸗ jestät der Kaiser hat den St. Georgs ⸗Orden 3. Klasse ver⸗ liehen: den General⸗Majors der Suite Sr. Majestät: Trozfki, Stabschef des turkestanschen Militärbezirks — für die Erstür⸗ mung der Stadt Andidshan am 1. Oktober, und Sskobelew — für die Besiegung und Zersprengung der Kiptschaken bei Ba—⸗ Iyktschi am 12. November.
Asien Japan. Jeddo, 22. Oltober. Die vor einigen Tagen hierselbst stattgehabte Enthüllung eines Denkmals für den am 25. Dezember v. J. verstorbenen Dr. Ritter legte ein erfreuliches Zeugniß der pietätvollen Dankbarkeit ab, durch welche die früheren Schüler der nunmehr aufgehobenen deutschen Abtheilung der hiesigen polytechnischen Schule (Kaiseigakko) das Andenken ihres verstorbenen Lehrers ehren.
Dr. Ritter, aus Hildesheim gebürtig, war im Jahre 1870 einem Rufe des Fürsten von Kaga nach Japan gefolgt, und wurde wegen der bereits vor seiner Ankunft eingetretenen Ver⸗ änderung der politischen Verhältnisse des Landes durch die japa—⸗ nische Regierung als Lehrer der Naturwissenschaften in Ssaka angestellt. Daselhst lehrte er in der französischen und englischen Abtheilung der Schule in den entsprechenden beiden Sprachen mit ebenso viel Eifer als Erfolg, bis er im März 1873 an das hiesige Kaiseigakks berufen wurde. Auch hier hat er sich als Lehrer wie im Privatleben die allgemeine Achtung erworben. Eine plötzliche Erkrankung an den Pocken raffte ihn im Alter von 47 Jahren dahin. Seine Beerdigung erfolgte in Jokohama unter allgemeiner Betheiligung namentlich auch seiner Schüler.
Dieselben haben demnächst aus eigenem Antriebe und aus eigenen Mitteln eine ansehnliche Summe aufgebracht, um dem von ihnen besonders hochgeschätzten Manne ein Denkmal zu er⸗ richten. Das letztere, bestegend aus einem geschmackvoll behaue⸗ nen Granitblock, wurde in den Park eines hiesigen berühmten Tempels aufgestellt und vor einigen Tagen enthüllt. Die Ent⸗ hüllung erfolgte in feierlicher Weise im Beisein einiger hoher japanischer Beamten, der früheren Schüler und Lehrer der deutschen Abtheilung des Kaiseigakko, sowie zahlreicher in Jeddo lebender Deutscher.
Es wurden hierbei Reden in deutscher und japanischer Sprache zu Ehren des Verstorbenen gehalten und die ganze Feier hatte einen herzlichen ungezwungenen Charakter, wie sol⸗ cher am Besten geeignet ist, die hier bestehenden Gegensätze zwischen Einheimischen und Fremden auszugleichen.
Das Denkmal trägt eine passende Inschrift, auch befindet sch . demselben ein Gedicht, welches in deutscher Uebersetzung autet:
„Dem Andenken eines so vorzüglichen Lehrers haben seine Schüler dies Denkmal gewidmet. Sein Andenken schneiden wir in den Stein, sein Andenken schreiben wir in 1 damit er noch viele Tausend Jahre bekannt
elbe.
Die Nr. 97 des ‚Amts-Blatts der Deutschen Reichs- , n, , hat folgenden Juhalt: Verfügungen: von Dezember 1875. Einziehung der Eindrittelthalerstücke. — Vom 10. Dezember 1875. Zeitungsverkehr mit Frankreich. Vom 9. De⸗ zember 1875. Eröffnung der Eisenbahn Freiberg in Sachsen. Mulda. — Vom 10. Dezember 1875. Eröffnung der Eisenbahn Neumünster in Holstein⸗Oldesloe. — Vom 65. Dezember 1875. Generalver⸗ fügung an die Kaiserlichen Ober Postdirektionen, betreffend die Be⸗ rücksichtigung det auf Postaufträge einzuziebenden Geldbeträge bei e l it llt der Entschädigung auf Kassenaus fälle für Postunter⸗ eamte.
Kunst, Wissenschaft und 2Ziteratur. Am 10. d. M. feierte der Reformator der medizinischen Wis⸗ senschaften, der Begründer und Pfleger der physikalischen Unter- suchungs methode, Der chemalige Universitäts ⸗Professor Dr. Skoda zu Wien seinen 70. Geburtstag. Die hohen Verdienste Stoda's um die Wissenschaft anerkennend, uͤbersandte die hiesige medizinische Ge⸗
sellschaft zur Feier folgendes Telegramm: „In dankbarster An kennung Ihrer hohen, unvergänglichen Verdienste um unsere Visfen. schaft ünd Kunft sendet Ihnen die Berliner medizinische Gesell chan die beften Glückwünsche zum heutigen Tage. B. von Langenheg, Vorsitzen der.
— Am 4 und 5. Dezember tagte in Bremen der 2 deutsch Malertag. Im Ganzen waren 42 größere Städte, meist nor deutsche, auf demselben vertreten. Nach längerer Debatte wurde der Beschluß gefaßt, für ganz Deutschland einen Deut schen Maler. bund zu gründen. Als Vorort für die nächftiährige Versammlun wurde Cöln gewählt. ö
— In Betreff einer neuen Forschungsreise Norden. skjölds wurde am 8. . M in der Cemitésitzung der Gren; zur Förderung russischen Handels⸗ und Gewerbe fleißes in St. Pe. tersburg die Mittheilung gemacht, dan ein Kapitalist 25 0609 Rn zu einer künftigen Expedition des Professor Nordenskjöld ge spendel babe. Herr Nordenstjöld gedenkt im Jahre 1876-77 eine Reif. den Bering · Busen zu unternehmen und hat in seinem Antworttelegramm an den unbekannten Spender zugleich den Wunsch ansgedrüct, in künftigen Sommer ein mit Waaren befrachtetes Schiff an di⸗ It nissei⸗ Nündung zu begleiten.
— In der soeben erschienenen Schrift Zum Bildurgskanmyf unserer Zeit“ von Prof. Jürgen Bona Meyer in Bonn (Bonn bei Adolph Marcus veröffentlicht der Verfasser eine Reihe von Abhandlungen, die zum Theil aus bereits gehaltenen Vorträge entstanden sind, über folgende Zeitfragen; 1) Wesen und Aufgabe der allgemeinen Bildung. 2 Frauengeist und Frauenbildung. 3) Vell bildung und Sittlichkeit I) Bildung und Glück. 5) Geld und Geist. 6) Der sittliche Fortschritt der Menschbeit. 7 Der Aherglanbe 8 Die falsche und wahre Toleranz. 9) Der Religionszwist und bir Schule. 10 Die Bildungzrzereine und die Religionsfrage unserer Zeit. Den Schluß deg Ganzen bilden 5 Nachträge zu eirzelnen Ke. piteln. Der in der einschlägigen Literatur wohl bewanderte Verfasser bietet in diesen durch zahlreiche Citate belebten Abhandlungen manchtz historische Material. Indessen werden sich für die Beantwortunmz mancher der angeregten Zeitfragen auch andere Standpunkte fingen lafsen, als derjenige, welchen der Verfasser einnimmt.
. Verkehrs⸗Anstalten.
Liverpool, 13. Dezember. B. T. B.) Der fällige Dampfer von der afrikanischen Westküste Cameroon“ ift angekommen.
PIymguth, 13. Dejember. (W. T. B) Der westindische . Nile“ ist mit 292, 000 Doll. in Kontanten hier einge= roffen.
New⸗RYork, 13. Dezember. (B. T. B) Der Dampfer England“ der National ⸗Dampfschiffe Compagnie (G. Messingsche Linie) ist hier eingetroffen.
Berlin, den 15. Dezember 1875.
Die Archäologische Gesellschaft feierte am Freitag, den 10. d. M., ihr 35. Winckelmannsfest. Unter den Vorlagen und Vor⸗ trägen der Herren Curtius, Mommsen, Adler, Treu, Waibel erregte die in diesem Jahre aufgenommene und jetzt zum erften Male in der Zeich nung fenig gewordene Karte von Athen und Umgebung ein besondereg Interesse, Hr. Prof Curtius tühmite die Zuverkommen⸗ heit des Chefs des Großen Generalstabes, Grafen Moltke, der auf seinen Antrag Hrn. Kaupert im Frühjahr nach Athen beurlaubt habe, um dieses Werk auszuführen, mit welchem die Studien der Alteithümer ven Athen nun eine sichere Basis erhalten. Den Saal schmückte die lorbeerbekränzte Büste Winckelmanns; an den Wänden hatte Hr. Bauraih Adler die ältesten bekannten dorischen Tempel in Grundrissen und Aufrissen dargestellt; sie dienten zur Erläuterung seines Vortrags siber den Apollotempel in Sy rakns. Gegenüber hingen als Bilder eingerahmt die farbigen Dar⸗ stellangen arhenischer Oelkrüge, an denen man, wie Professor Curtius nachwies, den Uebergang aus der kolorirten Umrißzeichwung in wirkliche Malerei deutlich erkenne. Die trotz der größten Flüchtig⸗ keit korrekte und ausdrucksvolle Figurenzeichnung erregte das Er⸗ staunen der Anwesenden.
Ueber die Katastrophe in Bremerhaven meltet die gestrige Wes. Ztg. noch Folgendes: Wie es heißt, soll es gelungen sein, für die Vermuthung, daß sich in dem Fasse ein Uhrwerk be— funden babe, welches nach einer bestimmten Zeit die Zündung des Sprengstoffes bewirkt, feste Anbaltspunkte zu gewinnen. Einem hie⸗ sigen Ubrmacher soll die Maschinerie zum Reinigen übergeben und dann wieder abgebelt sein. Ueber die Person des Thomas meldet das genannte Blatt; Vem 4 bis 11. Oktober d. J. war er in Liverpeel und logirte im Great Westem Hotel. Begreiflicher⸗ weise tauchen unaufhörlich Gerüchte auf, die unbegründet sind oder lediglich auf Kombinationen beruhen. Manche dieser Gerüchte be— unruhigen unnöthiger Weise das Publikum, so zum Beispiel, die Nachricht, daß zwanzig Kisten ven Thomas an den Norddeuischen Lloyd adressirt und angeblich als Wein deklarirt, bier von Militär bewacht, lagerten. Es ilt kein wahres Wort an dieser auch gedruct zu lesenden Geschichte. Thomas hat allerdings auzer dem Fasse noch zwei Kisten hier arbeiten lassen, von denen er die eine im Coups bei sich geführt, während die andere sich hier angefunden hat.
Nach einer Depesche aus Bremerhaven von hente Mittag 12 Uhr 30 Min. war Thomas noch nicht trepanirt. Das Verhör sollte heute Morgen fortgesetzt werden.
Gestern sind noch mehrere Verwundete gestorben und weitere Amputationen vorgenormen.
Die Arbeiten an der Mosel“ wurden gestern Abend 10 Uhr wieder aufgenommen. .
Das Begräbniß in Brem erh aven schildert die Wes. Ztg.“ wie felgt: Unter Betheiligung fast der ganzen Stadt bewegte sich der Trauerzug von drei und vierzig Leichen, unter ihnen drei den Familien Stelljes, Bomhoff und Baumgarten angehörige, und vier Särgen mit Gebeinen aus der Stadt. Um SJ sprach Hastor Hashagen in der Nähe des Hospitals das Gebet. Darauf bewegte sich der Zug durch die Bürgermeister⸗Smidtstraße, über den Markt durch die Fährstraße über die Geestebrücke uach Geestendorf, wo, mit Trauergelänte empfangen, der Zug aus dreißig mit Flagzen und Kränzen bedecktem Wagen, von denen jeder meist zwei Leichen trug, sich zum Kirchvofe in Wuledorf wandte. Dem letzten Wagen schloß sich das stets anwachsende Gefolge an. Voran Vertreter des Aats, des Gemeinderaths, des GSemeindeausschusses des Lebrkolleginms, die Pastoren, Rabbiner, das Offiziercorps des 9. Artillerie Regiments, die Kampfgenossen, Krieger⸗ und Turnvereine, die Lleyd Offiziere, denen eine nach Tausenden zählender Jug anderer & dtragender aus, allen Schichten der Bevölkerung folgte. Den Schluß bildete eine Abtheilung Militär und eine Anzahl Kutschen. Straßen und Schiffe hatten Trauerflaggen aufgezogen. Die Fenster von Menschen besetzt, die Lãden geschloffen.
Der Eintritt aur den Kirchhef erfolgte um 10 Uhr, die Kapelle Harmonie empfing jede Leiche mit einem Choral, die Militärkapelle zog den einzelnen Särgen vorauf zum Grabe. Herz zerreißende Scenen des Abschiednehmens auf dem Kirchhofe.
Eine laage Reibe Gräber neben einander nahm die Todten auf. Die Gruftsenkung dauerte bis 11 Uhr. Dann jwrach Paftor Wolff eine ergreifende Rede, mahnte an die Vergänglichkeit des Lebens, gedachte der Wittwen und Waisen und erinnerte daran, ihrer nicht za vergeffen. Das aus schnöder Gewinn⸗ jucht begangene Verbrechen predige die Lehre, daß der Mensch ohne Glauben an Gott und Ewigkeit und ohne Liebe nichts sei. Es folgte das Gebet. Die Feier schleß mit dem Gesange: „Es ist be⸗ stimmt in Gottes Rath.
Des Dres dner Journal“ tbeilt auf Grund eingezogener Er⸗ kun digung bezüglich des Amerikaners Thom as Folgendes mit: William X. Thomas ist aus New Jork gebürtig, mit einer Frau aus New⸗ Ocleans verheirathet nnd Vater von 4 Kindern. Derselbe hat sich bereits früher e nmal, in den Jahren 1868— 70, in Dresden auf- gehalten, ist vor eiwa 6 Monaten zurücgekehrt und hat in dem nahen
Strehlen Quartier genommen (Residenzstraße 14), ist aber bereits seit 6 Wochen fort von Dresden und überhaupt viel auf Reisen ge⸗ wesen. Vorher scheint er in Leipzig gewohnt zu baben Seine Woh— nung in Strehlen ist kein Lokal, das auf irgend einen Geschäͤfte. betrieb hindeutet, wie überhaupt die Beschäftigung des ꝛc. Thomas unbekarnt ist. — Auf telegraphische amtliche Requisition aus Bremer⸗ haven ist von der Königlichen Polizei⸗Direktion in Dresden in Ge⸗ meinschaft mit dem Orte vorstande in Strehlen bereits eine Haus suchung in der Wohnung des 2c. Thomas vorgenommen worden, die jedoch kein auf die Sache Bezug habendes Resaltat ergeben hat. Die Frau Themas ist mit dem jüngsten Kinde gestern an das Krankenlager ihres Mannes nach Bremerhaven gereist. Während der Zeit des letzten amerikanischen Krieges sell Thomas eine kühne Thätigkeit als Blokadebrecher entfaltet haben.
Durch die in Bremerhaven stattgehabte polizeiliche Unter⸗ suchung ist wie. Bösmanns Telegraphenbureau“ meldet, nunmehr fest⸗ geftellt, daß Thomas (richti cr Thomassen) nach seinem eigenen Einge⸗ ständniß Verfertiger des Exvlosienswerkes war und daß er dasselbe mit einem in einer bestimmten Frist ablaufenden Uhrwerk, das er aug— wärts anfertigen ließ, hat versehen lassen. Welcher Art der Sprengstoff war und ob das Faß außer dem Sprenastoff auch noch Geschoß⸗ material enthielt, scheint noch nicht feftgeftellt. Es bestätigt sich ferner, daß Thomassen die Zusammenstellung des Explosionswerkes in einer in dem belebtesten Stadtteil von Bremen gelegenen Remis inner halb 14 Tagen bewirkte. Die Remise ist polizeilich unterfucht wor⸗ den, es wurde in derselben aber kein Sprengstoff, sondein nur Ver—⸗ packungs material gefunden. .
Aus Harwich, 15. Dezember, Morgens, wird Folgendes tele⸗ graphirt: Das von den Geschworenen über den Untergang des Lloyd dampfers Denutschland“ nach dreistündiger Berathung abgegebene Verdikt lautet, daß Kapitän Brickenstein sich in Folge schlechten Wetters in der Rechnung geirrt und nicht gewußt bat, wo das Schiss sich befunden hat. Eine straffãllige Vernachlässigung sei demselben nicht zur Last zu legen. Die Geschwo⸗ renen sprachen ihr Bedauern darüber aus, daß 1) die besten zur Be⸗ rechnung der zurückgelegten Distanz bekannten Mittel, sowie die beste Vorrichlung zum Herablassen der Boote sich nicht am Bord be— funden haben, und ?) der erfahrene Nordsee Leotse nicht das Kom— mando batte. Kapitän und Mannschaft des zur Unterstũtzung ge⸗ n, Schleppdampfers „Liverpool“ verdienten allgemeine Aner⸗ ennung.
. Der Seizmograph im Qbservatorium des Vesuvs wird immer unruhiger, und Professor Palmieri glaubt aus diesem und anderen Anzeichen, besonders aus der Art, wie die spiralförmigen Flammen und Rauchsäulen in regelmäßigen Zwischenräumen aus dem Erater hervorbrechen, nach den bei früheren Eruptionen g⸗machten ö auf einen baldigen neuen Ausbruch schließen zu
An letzten Sonntag sind, wie W. T. B.“ aus Bombay be⸗ richtet, in der Gegend von Labore und Pesbawer heftige Erd⸗ 666 vorgekommen, mehrere Personen sind dabei um das Leben ge⸗ ommen.
Wie die N. Zeit“ meldet, wird die von Herrn Mendelejew ge⸗ bildete Kommission zur wissenschaftlichen Erforschung der ssogenannten spiritistischen Erscheinungen in St. PVe⸗ tersburg ihre Seancen einstellen, weil sie weiter kein Material, d. h. keine Medin ms zur Disposition hat Die von Herrn Arakow zus England mitgebrachten zwei jugendlichen Mediums sollen sich als Prestidigitatenre entpuppt haben und auf frischer That bei Verũbung von Gaukeleien ertappt worden sein.
Theater. Im. Walln ertheater wird morgen, Dongerstag, eine Wohl thã tig keits vor stelklung zum Besten der Armen in den⸗ Stadtbezirken 102 — 106 stattfinden, und ist dazu von dem arrangirenden Comits das historische Lustspiel Drei Buchstaben“ von Otto Girndt gewählt worden. Sowohl die treffliche Darstellung dieses Stückes durch die Damen Carlsen, Arndt, Bredow und die Herren Lebrun, Kurz, Kadelburg, Blencke, Keller, als auch der wohl⸗ thätige Zwec der Vorstellung dürfte genügende Veranlassung sein, ö Resultat für die Weihnachtsbescheerung der Armen ielen.
Die Aufführung der Offenbachschen Operette Orpheus in der Unterwelt im Woltergdorff ⸗ Theater, bewies aufe Treff endste wie tragfaͤhig das engagirte Personal auch für Werke ge⸗ nannten Genres ist. Frl. Auna Preuß (Eurydice), Frl. . Milar (Diang), sowie die Hrn. Juncker (Pluto), Schmitz (Jupiter), Ber gen (Orpheus] und Hr. Direktor Emil Thomaz 7Siyr) thaten sich Lesonders hervor, doch fanden auch die kleineren Partien durch die Damen Frl. Weller. Spalke, Zink und Fr. Steffen, sowie die Derten Hänseler und Steffen durchaus entsprechende Vertretung. — Die Inscenitung des Hrn. Direktor Thomas war eine ganz vorzüg⸗
—
liche und ließ den gewiegten Regisseur hauptsächlich bei dem glän— zenden Arrangement und tadellosen Ensemble des schwierigen 2. Attz erkennen. — Die Operette soll im Laufe dieser Woche wiederholt werden. ) Die Säkulgrfeier des K. K. Hofburg ⸗Theaterz in Wien wird am 17. Februar 1876 stattfinden. Für die Bestim— mung dieses Tages sprach folgende entscheidende Thatsache: Bis zum Jahre 1776 hatten verschiedene Schauspielgesellschaften unter Päc. tern in den beiden Hoftheatern gespielt. Das System erwies sich als unhaltbar. Die italienischen Sänger und die Mitglieder bes Ballets wurden entlassen; nur die dentschen Schauspieler wurden ber⸗ behalten und denselben das Burgtheater eingeräumt. Am 17. Fe bruar 1776 war es nun, daß die dentschen Schauspieler zu dem ober, ften Hoftheater ⸗Direktor Obersthofmeister Fäarst Khevenhüller berufen wurden, der denselben nach der feierlichen Vorstellung die offt iesfe Mittheilung machte, daß Se. Majestät der Kaiser das Bargtbenter zum Nationaltbeater zu erheben geruht habe. In diesem Theater würden die Schauspieler künftig unter der eigenen Administration dez Hofes spielen. .
Eingegangene literarische Neuigkeiten. Die Vormundschaftsordnung vom 5. Juli 1855 für den Umfang der Preußischen Monarchie bearbeitet von O. Anton, Stadtgerichts Direktor. Berlin, Verlag von J Gutten tag.
Die Auf. und Abnahme von Testamenten im Geltungk—⸗ bereiche des Allgemeinen Landrechts für die preußischen Staaken nnter Berücksichtignng der Vormundschafts Ordnung vom 5. Jali 1875 Mit Formularen zu Testamenten. Von O. Haentzsch el. Stadtgericht ö 1875. J. U. Kerns Verlag (Max Muller). Preiz
M 50 = Die Preußische Gesetzgebung über das Kajsenwesen in Rechts- und Verwaltungssachen. Kommentar für den praktischen Gebrauch, herausgegeben von Julins Ella ann. 1. Lieferung. Kostenwesen in Auseinandersetzungssachen. Cassel, 1876. Druck und Verlag der Hof und Waisenhaus⸗ Buchdruckerei.
Die Handels- und Industriegesetzgebung des Dent⸗
schen Reiches. Eine Handbibliothek für den Kaufmann und Fabrikanten. Bearbeitet und herausgegeben von Dr. J. Landgraf, Dozent der Volkswirthschaft an der polvtechnischen Schule und Sekietär der Handelskammer zu Stuttgart. J. Lieferung. Nörd⸗ lingen, C. H. Becksche Buchhandlung. 1876. Erscheint in ca. 15 Lieferungen à 60 3. Statistik des Regie rungsbezirks Düsseldorf. Fort⸗ setzung und Supplement der Viebalnschen und Mülmann schen Besirke—⸗ Statistik von Georg v. Hirschfeld, Regierunge⸗Assessor in Düssel. dorf. 1. Heft. Iserlohn, J. Bädeker, 1874.
Karte des Regierungsbezirks Arnsberg. Maßstab L20009. Von N. Em mexrich, Königlicher Steuerraih. 2. Auflage. Iserlohn, J. Bädeker, 1874 Preis 3
Geschichte des Grenadler- Regiments Prinz Carl von Preußen (2. Brandenburgisches7ꝛ Nr. 12. 1813 — 1875. Von v. Mueller, Hauptmann und Compagnie⸗Chef im 5. Badischen Infanterie Regiment Nr. 113. Mit 14 lÜithographirten Karten. Berlin, 1875. E. S. Mittler nu. Sohn.
Das Sranden burzische Fü silier⸗Regiment Nr. 35 in
Frankreich 1870-1873. Im Auftrase des Regiments bearbeitet ken Jsenburg, Hauptmann à la saite des Brandenburgischen Füsilier Regiments Nr. 35, Lehrer an der Kriegsschule zu Neisse. Berlin, 1875. E. S Mittler u. Sohn. Die dent ichen Volksfeste, Vol ksbränche und dent⸗ scher Volksglaube in Sagen, Märlein und Bolkeliedern. Ein Beitrag zur vaterländischen Sittengeschichte von Montanus. Iser lohn. Verlag von J. Bädeker.
Berühmte Männer Berlins und ihre Wobnstätten. II. Friedrichs des Großen Zeitalter. Nach urkundlichen Quellen be- arbeitet von Ferdinand Meyer, Sekretär des Vereins für die Geschichte Berlins ꝛ.. Berlin i876. Verlag von Alfred Weile.
Das Wesen der ästhetischen An schauung Ppchglo. gilch Untersuchungen zur Theorie des Schönen und der Kunst. Ven r. Hermann Siebeck, Prof. der Philosophie an der Universität Basel. Berlin. Ferd. Dümm lers Verlagsbuchhandlung (Hart= witz und Goßmann). 1875.
Aesthetische Farbenlehre“ von Conrad Hermann, Pro fessor. Leipzig. Verlag von Moritz Schäfer. 1876.
Platenische Studien von H. Bonitz. Zweite Auflage. Berlin. Verlag ven Franz Vahlen. 1576. .
Nene Lieder aus Wittenberg gegen Rom. Von Hein rich Pröhle. 2. Auflage. Wittenberg, Verlag von R. Herrose s Buchhandlung (EG. Rust), 1875.
Berlin: Nedactenr: F. Prehm. Verlag der Crpedition Ressei Fraud B. El s ner- Fünf Beilagen lein schließlich Börsen · Beilage)
—
*
Srste Beitage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Stäants⸗Anzeiger.
M 295.
Deunut(sches Reich. Nachweisung der Einnahmen an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reiche
anuar bis zum Schlusse des Monats
für die Zeit vom 1. tovemober 1875.
ö
zorsahres.
Ober⸗Post⸗ Direktions Bezirke.
Hierzu Einnahme in den Vormonaten. Zusammen. (Spalte 4)
In 1875 4 mehr — weniger.
Einnahme im Monat Oktober Einnahme in demselben
Zeitraume des
ö ö 8
1
6. . . ost gebiet e. 1 Eg er e 2 Gumbinnen 3) Danzig enn, 5) Potsdam 3,922 6) Frankfurt a. O.. 7,428 J Stettin 211,990 8) Cöslin. 2.6519 9) Ppsen. 7, 175 10 Breslau . 19.089 115 Vegni z? 7337 125) Oppeln 7, 460 13) Magdeburg 17, 909 14) Halle a./ S.. S, 598 1 t 10,331 1, 5, 485 17) Hannover. 6,818 18 Münster 6, 672 19) Arnsberg. 21,9365 20 KGassel 3.489 21) Frankfurt a. M. 30, 149 22 Cöln . 28,447 23) Coblenz 24) Düsseldorf 25) Trier 26 Dresden 27) Leipzig ) Karle ruhe 2) Konstanz. 30) Darmstadt 315 Schwerin iM 32) Oldenburg. 33) Braunschweig 34 Lübeck. 35) Bremen 36) Hamburg.. Straßburg i. E. Metz. ;
2
140,407 25,533 19933 700 066 383501 75063 116385 2.56! S3, 955 206,695 6 955 S4. 572 161,181 S0 2 109,745 47,6560 68. 125 71, 124 209,349 404388 323575 276, 115 35.075 420,998 23,202 106, 0932 337,527 137,254 40,718 108,649 28278 39,516 4531 24,553 217087 687 39 16597 167.951 170589 3,689 40340 40521 Summa IL I 5375603 5,5473026, ub, 90s, 492, 190 Bayern 31,5685 316763 348,442 356,682 Württemberg 16551 1779111 194462 195,835 Neberhaupt o87, 839 6, 1,975 . Sed d o b - 4,72
Berlin, im Dezember 18755 Kaiserliches Statistisches Amt.
153,276 27.3851 130 994 766, 879 42,723 84491 128,375 261 91, 130 225,685 94,283 92,032 179.990 89,386 111,076 53, 145 74,943 77,796 231,276 43,977 353, 824 304,562 38,594 4690419 26, 158 116,123 367,584 151,351 45,589
157,494 2, 498 132,729 747.639 37,308 81,132 124,875 24, 654 94,464 209.883 100.936 S6, 148 177,621 78, 756 103, 755 51,168 73, 008 79.515 236,187 46,062 330,768 304,893 2, 867 444,780 24,546 1103826 350. 565 145,248 43.686 118,839 27,279 44,718 54,033 28 641 241,734 749, 721
12.3869
2318 11,051 66,813
—
* 233 o e te
— De D
2 D e — — — — — — 9 7 90 O O e o
2 38
—
Ds 3 0 8 8 e .
3,519 39,421 2,956 10,391 30,057 14097 4,871 11,821 3,150 4,146 5, d951 3.002 20 835 65,213
28
C - D — 1
O — di CM
i iik6i ini
o = 81 3
532
— 90 12 — o =
11 2. = 0 L= O0 Se Ge go = wo
Königreich Breußen. Privileginm wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Kreis⸗Obligationen des Kreises Zabrze im Betrage von 450, 000
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c.
Nachdem von den Kreisständen des Zabrzer Kreises auf dem Kreistage vom 23. Mai 1874 beschlossen worden, zu Kreiszwecken eine Anleihe zum Betrage von 450 00 M aus dem Reichs⸗Invalidenfonds aufzunehmen, wollen Wir auf den Antrag der gedachten Kreisstände: zu diesem Zwecke auf Verlangen des Reichs Invalidenfonds auf jeden Inhaber lautende, Pit Zinscoupons versehene, sowohl Seitens der Gläubiger als auch Seitens des Kreises unkündbare Schuldverschrei⸗ bungen zu einem Gesammt⸗Nominalbetrage, welcher dem noch nicht getilgten Betrage der Schuld gleichkommt, also von höchstens 450000 S ausstellen zu dürfen, da sich hier⸗ gegen weder im Interesse der Gläubiger noch der Schuldner etwas zu erinnern gefunden hat, in Gemäßbeit des §. 2 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 zur Auestellung von Obligationen zum Betrage von 450, (00 M, in Buchstaben: Vierhundert und Fünfzig Tausend Mark, welche in Abschnitten von 3000, 1500, 600, 300 und 200 4A Reiche währung nach der Bestimmung des Darleihers, resp. dessen Rechtsnachfolgers über die Zabl der Schuldscheine jeder dieser Gat⸗ tungen nach dem anliegenden Schema auszufertigen, mit Hülfe einer Kreis stener mit vier und einhalb Prozent jährlich zu verzinsen und nach der durch das Loos zu bestimmenden Folgeordnung jährlich vom Jahre 1875 ab mit wenigstens jährlich einem und höchstens jährlich funf Prozent des ursprünglichen vommellen Schuldkapitals unter Zu⸗ wachs der Zinsen von den amortisirten Schuldverschreibungen zu tilgen sind, durch gegenwärtiges Privilegium Unsere landesherrliche Genehmi⸗ gung mit der rechtlichen Wirkung ertheilen, daß ein jeder Inhaber dieser Dbligationen die daraus hervorgehenden Rechte, ohne die Ueber⸗ tragung des Eigenthums nachweisen zu dürfen, geltend zu machen befugt ist. ;
Durch das vorstehende Privilegium, welches Wir vorbehaltlich der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Obligatioren eine Gewährleistung Seitens des Staats nicht übernommen. .
Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel.
Gegeben Rostock, den 22. September 1575.
L. S8. Wilhelm. Zugleich für den Minister des Innern: Camphaufen. Achenbach.
Provinz Schlesien. Regierungsbezirk Oppeln. ! Obligation . Zabrzer . (I. Emission.) 1
. . Reichsmark. Auf Grund des unterm 26. September 1874 genehmigten Kreis⸗
tagsbeschlusses vom 23. Mai 1874 und des Allerhöchsten Priwilegiums ö
Berlin, Mittwoch, den 15. Dezember
vom 450 000 M bekennt sich der , ,, , des Kreises Zabrze durch diese für jeden Inhaber gültige, sowohl Seitens des Gläubigers als auch Seitens des Schuldners unkündbare Verschreibung zu einer Dar⸗ lehnsschuld von S, in Buchftaben dark, welche an den Kreis baar gezahlt worden, und mit vier und ein halb Prozent jährlich zu verzinsen ist. . Die Rückzahlung der ganzen Schuld von 450 000 4 geschieht vom Jahre 1875 ab aus einem zu diesem Behufe gebildeten Til- gungs fonds von wenigstens einem Prozent des gesammten Kapitals
jährlich unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Schuldverschrei⸗ bungen nach Maßgabe des genehmigten Tilgung planes. Der Kreis behalt sich jedoch das Recht vor, den Tilgungsfonds bis auf höch⸗ stens fünf Prozent des ursprünglich nominellen Schuldkapitals zu
verstãrken. Die durch verstärkte Amortisation ersparten Zinsen wachsen ebeafalls dem Tilgungs fonds zu. Die jährlichen Amortisationsraten werden auf 500, beziehungeweise anf 200 M abgerundet.
Die Folgeordnung der Einlösung der Schuldverschreibungen wird durch das Loos bestimmt. Die Ausloosung erfolgt vom Jahre 189... ab in dem Monate Juni jeden Jah⸗ res. Die ausgeloosten Schulverschreibungen werden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern und Beträge, sowie des Termins, an welchem die Rückzahlung erfolgen soll, öffent⸗ lich bekannt gemacht Diese Bekanntmachung erfolgt spätestens drei Monate vor dem Fälligkeitstermine in dem Dentschen Reichs⸗ nnd Königlich Preußischea Staats -Anzeiger oder dem an dessen Stelle tretenden Organe, in dem Amtsblatte der Königlichen Regierung zu Oppeln oder dem an dessen Stelle tretenden Organe, in der Bres⸗ lauer und Schlesischen Zeitung, sowie in dem Kreisblatte ven Zabrze. Sollte eines dieser Blätter eingehen, so wird von dem Kreisausschuß
mit Genehmigung der Königlichen Regierung zu Oppeln ein anderes
Blatt substimirt und die Veränderung in dem Deutschen Reichs und Königlich Preußischen Staats ⸗Anzeiger bekannt gemacht. Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital, und zwar zum
Nominalwerthe, zu entrichten ist, wird es in half jährlichen Terminen
am 2. Januar und am 1. Juli jeden Jahres, von heute an gerechnet,
Zinsenlauf der ausgeloosten Schuldverschreibungen endigt aa dem für die Einlösung bestimmten Tage. .
Die Auszahlung der Zinsen und dez Kapitals erfolgt gegen bloße Rücgabe der ausgegebenen Zinscoupons beziehungsweise dieser Schuld⸗ verschreibung bei der Kreis Kommunalkasse in Zabrze und den in den vorgedachten Blättern bekannt gemachten Einlössungsstellen in Breslau, und zwar auch in der nach dem Eintritt des Fälligkeit termins fol- genden Zeit. —ᷣ
Mlt der zur Empfangnahme des Kapitals präsentirten Schuld⸗ verschreibung sind auch die dazu gebörigen Zinscoupons der späteren Fälligkeitgtermine zurückzuliefern. Für die fehlenden Zins coupons wird der Betrag vom Kapital abgezogen. .
Die gekündigten Kapitalbeträge, welche innerhalb dreißig Jahren nach dem Rückzahlungstermine nicht erhoben werden, sowie die inner⸗ halb vier Jahre, vom Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit an gerechnet, nicht erhobenen Zinsen verjähren zu Gunften des Kreises.
Das Aufgebot und die Amortisation verlorner oder vernichteter Schuldverschreibungen erfolgt nach Vorschrift der Allgemeinen Gerichts⸗ Ordnung, Theil L, Titel 51, 5. 120 sequ. bei dem Königlichen Kreisgericht zu Benthen O. /S.
Zinscoupons können weder aufgeboten noch amortisirt werden. Doch soll Demjenigen, welcher den Verlust von Zinscoupons vor Ablauf der vierjäbrigen Verjährurgsfrist bei dem Kreisausschusse an⸗ meldet und den stattgehabten Besitz der Zinscoupons durch Vorzeigung der Schuldverschreibung oder sonst in glaubhafter Weise darthut, nach Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und bis dahin nicht vorgekommeren Zinzcoupons gegen Quittung ausgezahlt werden. Mit dieser Schuldverschreibung sind .. . halbjährige Zins⸗ coupons bis zum Schlusse des Jahres.. ausgegeben. weitere Zeit werden Zinscoupons auf fünfjährige Perioden ausge geben. Die Ausgabe einer neuen Zinscoupons-Serie erfolgt bei der
Kreis ⸗Kommunalkasse zu Zabrze gegen Ablieferung des der älteren
Zins coupons. Serie beigedruckten Talons. Beim Verluste des Talgas erfolgt die Aushändigung der neuen Zingceupons ⸗Serie an den In⸗ haber der Schuldverschreibung, sofern deren Vorzeigung rechtzeitig ge⸗ schehen ist. * -
Zur Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet der Kreis mit seinem Vermögen. -
Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt.
Zabrze, den. ten g
Der Kreisausschuß des Kreises Zabrze. Provinz Schlesien. Regierungsbezirk Oppeln. Eister (bis. . ) Zinecoupon zu der Kreis ⸗Obligation
des Zabrzer Kreises
(J. Emisston.) . über... Reichs mark zu vier und ein halb
, ier u .. Reichsmark Pfennige.
Prozent Zinsen über.
Der Inhaber dieses Zins conpons g gegen dessen Rück ⸗ is
gabe in der Zeit vom ten.... und späterhin die
Zinsen der vorbenannten Kreis Obligation für das Halbjahr vom
;,, mit (in Buchstaben).. Mark. Pfennige bei der Kreis⸗Kemmunalkasse zu Zabrze und den in dem Dentschen Reichs⸗ und Königlich Preusischen Staats ⸗ Anzeiger oder dem an dessen Stelle tretenden Organe, in dem Amtsblatte der Königlichen Regie⸗ rung zu Oppeln oder dem an dessen Stelle tretenden Organe und mindestens je einem in Breslau und Zabrze erscheinenden öffentlichen Blatte bekannt gemachten Einlösungsstellen.
Zabrze, den ten , Der Kreisausschuß des Kreises Zabrze. Anmerkung: Die Namensunterschriften des Kreis ausschuß⸗Dirigenten und der Kreisausschuß-Mitglieder können mit Lettern oder Facsimilestempeln gedruckt werden; doch muß jeder Zinscoupon mit der eigenhändigen Namens unterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden. Dieser Zinscoupen ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nickt innerhalb vier Jahren nach der Fälligkeit, vom Schluß des betreffenden Kalender⸗ jahres an gerechnet, erhoben wird.
Provinz Schlesien. 3. Regierungsbezirk Oppeln.
f Talon . zur Kreis⸗Obligation des Zabrzer Kreises. ¶ . Emission.)
1867 Kreises Zabrze.
! ⸗ / wegen Aufnahme einer Schuld von
der Straßen das Recht zur Erhebung des Chausscegeldes nach
Für die
des Kriegs Ministeriums.
1825.
4
Anmerkung. I) Die Namensunterschriften des Kreisausschuß⸗Dirigenten und der Kreisausschuß-Mitglieder können mit Lettern oder Fac⸗ similestempeln gedruckt werden; doch muß jeder Talon mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten ver- sehen werden.
2) Der Talon ist zum Unterschiede auf der ganzen Blatt⸗ breite unter den beiden letzten Zinscoupons mit davon ab⸗ weichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken:
9 Zinscoupon. 10. Zins coupon.
—
R al on
Auf Ihren Bericht vom 29. Oktober d. J. will Ich den von der Vertretung des Kreises Tarnowitz im Regierungsbezirk Oppeln beschlossenen Bau folgender Chausseen und zwar: 1) von Broslawitz nach Wieschowa, 2) von Tarnowitz über Georgenberg nach Schindroß, 3) von Friedrichshütte nach Ptakowitz, 4 von Ptakowitz über Plaset nach Stollarzowitz in weiterer Richtung nach Borwerk Strosset bis zur Schorisgrube an der Tarnowitz Beuthener Chaussee, 5) von Naclo über Bahnhof Naclo nach Radzionkau und weiter bis zum Anschluß an die vorstehend unter Nr. 4 genannte Chaufseelinie, sowie 6) von Stollarzewitz innerhalb der Kreisgrenzen in der Richlung nach Bis— kupitz im Anschluß an die vom Kreise Zabrze zu bauende Cbaussee=— soweit dies durch Meinen Eclaß vom 22. Juli 1872 nicht bereits geschehen, beziehungsweise unter entsprechender Abänderung der da⸗ selbst genehmigten, unter Nr. 1 bis 4 aufgeführten bezüglichen Chausseelinien — hierdurch genehmigen, dem Kreise Tarnowitz hierzu diejenige, aus dem ChausseeNeubaufonds zu entnehmende Neubau⸗ Prämie nach dem Satze von 3,6 M für das laufende Meter in Gna⸗ den bewilligen, welche dem inzwischen is die Kreise Tarnowitz, Benu⸗ then, Zabrze und Kattowitz getheilten früheren Kreise Beuthen zu demfesben Zwecke und in gleicher Höhe von Mir bewilligt worden ist. Zugleich verleihe Ich hierdurch dem Kreise Tarnowitz das Ent⸗
mit vier und ein halb Prozent jährlich in Reichsmünze verzinset. Der eignungsrecht für die zu diesen Chausseen erforderlichen Grundstüce,
sowie gegen Uebernahme der künftigen chausssemäßigen Unterhaltung
88 ach den
Bestimmungen des Ehauffeegeld ⸗ Tarifs vom 29. Februar 1840 (G. S. S. M7) einschließlich der in demselben enthaltenen Bestim⸗ mungen über die Befreiungen, sowie der sonstigen, die Erhebung be—= treffenden zufätzlichen Vorschriften — vorbehaltlich der Abänderung der sämmtlichen voraufgeführten Bestimmungen —. Auch sollen die dem Chausseegeld⸗ Tarife vom 29. Fehruar 1840 angehängten Bestim⸗ mungen wegen der Chaussee⸗Polizeivergehen auf die gedachten Straßen zur Anwendung kommen. Das vorgelegte Privilegium wegen Aus- gabe auf den Inhaber lautender Kreis⸗Obligationen des Freises Tar- nowitz im Betrage von 300000 M mit den zugehörigen Schemas zu den Sbligationen, Zinscoupons und Talons lasse Ich Ihnen von Mir vollzogen beifolgend wieder zugehen. Die eingereichte Karte erfolgt anbei zurück.
Berlin, den 3. November 1875.
Wilhelm. Camphausen. Graf zu Eulenburg. Dr. Achenhach. An den Finanz⸗Minister, den Minister des Innern und den Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.
Per sonal⸗Veränderungen. Königlich Prenßische Armee.
Port epee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im stehenden Heere. Berlin, 7. Dezember. Frhr. v. Wil lise n, Gen. Major und Commdr. der 28. Kap. Brig., mit der Führung der 28. Division beauftragt. Graf zu Lyn ar, Oberst von der Armee, unter Stel⸗ lung à la suite des Regts. der Gardes du Corps, zum Commandeur der 28. Kav. Brig. ernannt. Frhr. Gayling v. Altheim, Sec. Lt. vom Drag. Regt. Nr. 20, in das Garde⸗Kür. Regt. versetzt. p. Hausmann, Sec. Lt. vom Drag. Regt. Nr. 12, mit einem Patent vom 8. Dezember 1869 in das Dragoner⸗Regt. Nr. 20 versetzt. v. He ssenth al, Pr. Lt. vom 2. Garde ⸗Ulanen Regt, unter Belaffung in seinem Kommdo. zur Dienstleistung bei des Prinzen Georg von Preußen Königliche Hoheit, à la suite des gedachten Regts. gestellt. v. Ste nn, Sec. Lt. vom 2. Garde ⸗Ulanen⸗Regt., zum Pr. It befördert. v Oldenburg, Sec. Lt. vom Hus. Regt. Nr. 3, in das 2. Garde⸗Ulanen⸗Regt. versetzt v. Schlief fen, Sec. Lt. vom Kürass. Regt. Nr. 2, auf ein Jahr zur Dienstleistung bei der Reit. Abtheilung des Feld ⸗Art. Regts. Nr. 6 kommandirt.
Abschiedsbewilligungen. Im stehenden Heere. Ber⸗ lin, 7. Dezember. Sch regel, Pr. Lt. a. D., zuletzt im Inf. Regt. Nr. 62, der Char als Hauptm. verliehen. .
Beamte der Militär⸗Verwaltung. Durch Verfügung Den 5. Dezember. Munzer, Zeug⸗ Pr. Lt. vom Art. Dey in Schweidnitz, zum Art. Depot in Breslau, Müller, Zeug ⸗Pr. Lt. vom Art. Depot in Graudenz, zum A1rt. Depot in Thor Dautz, Zeug ⸗Pr. Lt, vom Art. Depot in Witten berg, zum Art Depot in Torgau, Bla se, Zeug⸗Pr. Lt. vom Art. Depot in Oldenburg. zum Art. Depot in Hannover, Brüders, Zeug Pr. Lt. vom Art. Depot in Boyen, zum Artillerie Depot in Königsberg, Glimm, Zeng-Lientenant vom Artillerie- Depot in Minden, zum Artillerie⸗Deyot in Mäünster, Locher, Zeug Pr. Lt. vom Art. Depot in Bitsch, zum Art. Depot in Straßburg, Straßn er, Zeug⸗Hauptm. vom Art. Depot in Jülich, zum rt. Depot in Cöln, zum 1. Januar 1876 versetzt. Die⸗ selben verbleiben jedoch sämmtlich in ihren bisherigen Garnisonen zur Verwaltung der daselbst nach dem Eingehen der selbständigen Artillerie- Depots bestehen bleibenden (in Jülich nur zeitweise) Filial⸗Depots abkommandirt. — Den 25. November. Wolf J., Geb, früher Kanzlisten in der Kurfürstlich hesstschen Militär -⸗Verwaltung, Winkler, früher Lithegraph in der Großherzoglich kadischen Militär-⸗Verwal⸗ tung, Wolf II., früher Kanzlist in der Kurfürstlich hessischen Militär Verwaltung, Stube, pensionirter Gensd arm, Kolbe, Hülfsschreiber, Wiech ert, Tepot ⸗Vize⸗Feldw, Gladosch, Andrescheck, Feldw. Gaertner, Feldw. und Zahlm. Aspirant, Burger, früher Kanzlei⸗Gehülfe in der Großherzoglich bad. Milit. Verwaltung, Müller, Preiß, Feldw, Lange, Ebert, Ober ⸗Lazareth Gehülfen, Eggers, Vize Feldw. Gallqmwzki, Sergeant, Gegke, Feldw. und Zahlm. Aspirant, Eckste in, Wachtm., Harder, Viz e⸗Feldw. und Zahlm. Aspirant, als Intendantur-⸗Kanzlisten, und zwar; Har. der, beim Garde ⸗ Corps. Gallows ki, beim J, Gladosch beim II., Ebert beim III, Stube und Gaertner beim IV., Lange, beim V. Andrescheck beim VI., Kolbe und Wiechert beim VII., Wolf II. beim Vi, Müller und Preiß beim LR, Egger und Geske beim X, Wolf J. und Geb beim XI., Winkler und Burger beim V, Ecstein beim XV. Armee Corps angestellt. — Den 3. Dezember. Schörnich, Zahlm, vom Jäger -Bat. Nr. 7, zum Kür. Regt. Nr. 4, und Müller, n vom Füs. Bat. Infant. Regtg. Rr. 57, zum Jäger ⸗Bat. Nr. 7, versetzt.
Föniglich Bayerische Armee. Offiziere, n n, n. 1c. Abschiedsbewil⸗ ligungen. Im stehenden Heere. Den 1. Dezember
Offiziere,