— Im Verlage von Otto Spamer in Leipzig erschien soeben,
ang? Marhematiker“, von Dr. Ferd. Braun, Der Ver⸗ , , ö; dlesem Buche in gefälliger Form zum mathematischen Denken anregen und namentlich darauf aufmerksam machen, daß durch alle Zweige der Naturerkenntniß sich Zahlengesetzmäßigkeiten hindurch ziehen. Die einzelnen Abschnitte des Buchs sind Abe n dunt eh tungen genannt, und hieraus geht schon hervor, daß alle J un um Theil schwierigen Aufgaben, die der Verfasser seinen esern unt, fowie die mathematischen und naturwissenschaftlichen dehren, die eingeflochten, in die ansprechendste und. anregendste Form . sind. Auch zahlreiche wohlgelungene Illustrationen tragen dazu bei, bem Buche Reiz zu verleihen.
Gewerbe und Handel.
8 außerordentlichen Generalversammlung der We st⸗ ö 1 Aktien vom 31. Dezember 1875 würden die auf' zer Tagesordnung stehenden Anträge fast einstimmig zum Beschluß erhoben; sie umfassen in der Hauptsache den Verkauf eines der Gesellschaft gehörigen bei Cabel belegenen Grundstückes,
Reduktion des Aktienkapitals durch Vernichtung von 390,90) 6 ktien und Zusammenlegung von zwei Aktien zu einer auf den Be⸗ trag von 285,000 Thlr. oder 855, (00 „6, Abänderung der hiermit korrkespondirenden Paragraphen des Statuts und die Ausgabe von 300, 000 S. Prioritäten. ö — Das Börsen-Handbuch von Ad. Hausmann liegt in der neuen Bearbeitung des fünften Jahrgangs vor. Als nützliches Nachschlagebuch hat es sich schon in se nen früheren Jahrgängen bewährt und erscheint gegenwärtig um so erwünschter, als die kurz vor Jahresschluß eingetretene Umformung der Gruppen der vereideten Mahler noch hat berücksichtigt werden können. Ueberdies euthäht das Handbuch den Terminkalender für Liguidations gesckäfte, die Bedin- gungen für die Geschäfte an der Berliner Fondsbör n, Usar gen. und Beschlüsse der Sachverständigen⸗Kommission und ein Verzeichniß der Reichs bank-Stellen. Der Netto -Ueberschuß aus, dem Verkauf des Börsen⸗Handbuchs ist von dem Verfasser für die Verunglückten von Bremerhaven resp. deren Hinterbliebenen bestimmt warden. Melbourne, 30. Dezember. (W. T. B) Der Dampfer Sumatra“ nimmt 256 000 Pfd. Sterl. für Europa mit.
Verkehrs⸗Anstalten. . ö.
Urber einen Unglücksfall auf dem Bahnhofe Witten berg geht der „Nat. 3.“ von Seiten des Ober- Ingenieurs der Berlin. Anhaltischen Eisenbahn nachstehende Mittoeilung zu— Am gestrigen Tage fand auf Bahnhof Wittenberg ein leichter Zusammen. stoß eines Rangirzuzeg mit dem nach Falkenberg Kohlfurt in der Ausfahrt befindlichen Personenzuge (10 Uhr 30 Minuten früh ab Magdeburg) statt, bei welchem 2. Personenwagen leicht gestreist und ein Personenwagen 4. Klasse nicht unerheblich beschädigt wurden. Einige Passagiere des letztgenannten Wagens sind. hierbei leicht verletzt worden. Abgesehen von einer verspäteten Weiterfahrt des Zuges nach Kohlfurt um ca. 1 Stunde, fanden Betriebs stöõ rungen nicht 6 Der verurfachte Schaden kann sich auf einige hundert Thaler belaufen. ö
Liverpool, 3. Januar. (W. T. B) Der Dampfer Afrika⸗ ist von der afrikanischen Westküste hier eingetroffen. .
NeweHhork, 31 Dezember. (W. T. B). Der Dampfe e Suevia“ von der Hamburg-Amerikanischen Compass nir
ist 190 Uhr Morgens eingetroffen.
Berlin, den 4. Januar 1876.
Denkmal ͤ für den Staats-Minifster Freiherrn vom Stein. Das unterzeichnete Comitè beehrt sich hierdurch anzuzeigen. daß es nach Erledigung seiner Geschäfte heute seine Auflösung beschlossen hat. Aus den fur das Denkmal aufgebrachten Privalbꝛiträgen ist einschließlich der Zinsen eine Summe von rot. 42,0900 Ihlr. für tas Denkmal verwendet worden. Der in Aussicht gestellte Staatszuschuß von einem Viertel der Gesammikosten hat in Folge einiger Etats überschreitungen und der bedeutenden Kosten der Fundamentirung, Aufrichtung und Enthüllung des Denkmals um etwas uberschritten werden müssen. Indem wir den patriotischen Gebern, insbesondere auch den verehrlichen Kommunen und Zweigvereinen, unsern auf rich⸗ tigen Dank aussprechen, bitten wir, etwa noch erforderliche Mitthei⸗ lungen in dieser Angelegenheit an den Bur; audirektor det Deutschen Reichstags, Hrn. Geheimen KanzleiRath Happel, richten zu wollen. .
Berlin, den 30. Dezember 1875. . Das Tomité für die Errichtung des Denkmals des Staats Ministers Freiherrn vom Stein. ö. Gr. v. Moltke. Hobrecht. Gneist.
Deut sche Gesellschaft zu Bremen, 31. Dezember. Hr. Hafenmeister Polack in Cuxh av en, als Mitglied des dortigen Ortsausschusses, berichtet der, Wes. Z3ig.“: In der Nacht vom 22. auf den 23. d. M. strandete er Oldenburger Schoner
acobine“ Capt. Seemann, mit Tabak und Gelbholz von PoQâ.é Plaia d ald . e 36 . ᷣ die Gesellschaft ihre Schuldigkeit, dann ist sie in gleichem Maße ver⸗ Pflichtet wie berechtigt, nach jeder Seite hin mit größter Entschieden⸗
nach Guxhaven bestimmt, auf dem „äußeren Wittand‘, zwischen Weser und Elbe. Das Schiff wurde anderen Morgent von der Insꝑel Neuwerk aus fogleich bemerkt, doch schien eine Rettung der steh in den Wanten des bereits gefunkenen Schiffes Mannschaft bei sein. Die Rettungsstation Duhnen wurde schleur und den brave und bewährte Rettunge mannschaft machte sich denn auch sofort an das Rettungswerk, dessen glücklicher Erfolg uns am Weihnachtsabend durch den Strandvozt ven Duhnen duich folgende Depesche berichtet wurde: „Rettungsboot mit acht Geretteten im Ansegeln, ich sende einen Wagen ins sprechen deutsch“' Die Rettung ist unter außergewöhnlich er⸗ schwerenden Umständen ausgeführt worden. Die Duhner Mann⸗ schaft konnte am 23. das Wrack vor Einrritt mehr erreichen und nur bis Neuwerk kommen. Am Morgen des 24. Dezember liefen beide Rettungsböte, das von Duhnen und das don Neuwerk, sofort wieder aus, es gelang dem ersteren nunmehr
gestrandeten Schiffes dem sicheren Tode zu entreißen. Die Schiff⸗ brüchigen waren in Ter traurigsten Verfassung. 38 Stunden hatten sie one Speise und Trank und ohne Aussicht auf Rettung auf dem gestrandeten Schiffe, Wind und Wellen schutzlos preisgegeben, zu— bringen müssen, alle Böte und alles an Deck Befindliche war von der haushoch gehenden Fluth hinweggespült worden. Die brave Rettungsmannschaft Duhnen hat auf der Rettungefahrt fast 30 Stunden zugebracht. J
eins hat ihren geschmackvolles Neu⸗ des Vereins sammt
Die Setzerinnenschule des Lertever 8
Freunden und Gönnern ein ebenso schönes al jsahrsangebinde gemacht. Die kurze Geschichte
Mappe beigelegt, die mehrere Blätter von. Steindruchroben ent— hält, welche die verschiedenen Druckereiabtheilungen darstellen. Die Setz rinnen sowohl wie die Druckerei haben mit Num eine wohlgelungene Probe ihrer Leistungsfähigkeit abgelegt.
In Betreff der Wohnungsverhältzisse in Dres den gnt⸗ nehmen wir einem Aufsatz, welchen die „Dresd. Nacht aus Ver— anlassung der letzten Volkszählung veröffentlicht hatten, Folgendes:
Wenn im Anschluß an Te Vertheilung der Haushaltungs, und
Gewerbelisten der Rath zu Dresden die Ausgabe eines die Woh⸗ nur gs ve: hältnisse
Großstädten stellenweise jenen mitunter bedenklichen Charakter angenommen hat. Aeußett sich derselbe auch in Dresden nicht in so schroffer Weise, als in anderen deutschen Großfstädten, so sind die Wohnungeverhältnifse der Dresdner Bevölkerung doch nicht so günstige, wie gemeinhin angenommen wird. ; Im Jahre 1874 xistirten in Dresden in Summa an Mieth⸗ wohnungen 35,626, an Wohnungen überhaupt 40,848. Von jenen waren 11,117 (31,20 0m) im Preise von 1236 Thlr., 8222 (23, s (/o) im Preise von 37 — 50 Thlr., 8472 (23.3530 06009) im Preise von 51 — 16 Thlr. vermiethet, d. h. T8,os C der Miethwohnungen oder 67 34 0 sämmtlicher Wohnungen hatten einen Miethpreis von 1—100 Thlr. . . Von den obigen 353626 Miethwohnungen waren 31,448 nicht mit Gewerbslokalitäten verbunden, und zwar 9712 (30,33 *) im Preise von 1— 36 Thlr., 7035 (227 )) im Preise von 37 — 50 Thlr. 7583 (230 *) im Preise von 51100 Thlr., d. h. von den nicht mit Gewerbslokalitäten verbundenen Miethwohnungen G1, 448) . Miethpreis ven 76 731. derselben 1— 100 Thlr., und von sämmtilichen vorhandenen Wohnungen haben (exkl. der mit Gewerwelokalitäten verbundenen) 74,135, d. h. Hd, os⸗ Ss einen Miethpreis von 1 100 Thlr. Es sei an dieser Stelle darauf verzichtet, die Folgerungen, welche sich an diese Ziffern knüpfen, ausführlid er darzulegen. Zur Genüge deuten diese Zahlen an, daß die Behörden alle Ursacke haben, zu er⸗ fahren, welcher Beschaffenheit gerade die billigeren Wohnungen sind, in welchen ein großer, ja der größte Theil der Bevölterung wohnt. Wie viele dieser Wohnungen liegen im Souterrain unter dem Dache, nack dem Hofe hinaus, ist für Licht und genügende Ventilgtion der Wohnungen gesorgt, ist für die Abführung der gesundheitsschädlichen Stoffe, welche sich in den Wohnhäusern ansgmmeln, die nöthige Fürsorge getroffen? — alles Fragen, welche ihre Beantwortung durch die von Fer städtischen Verwaltung austzegebenen Wohnungzslisten finden
ollen. -
. Mit Rücksicht auf die Ansammlung stabt⸗ und landfremder Ele⸗ mente in unseren modernen Großstädten erscheint es geboten, ganz speziell die flottirende Quote derselben im Auge zu behalten. Tausende von ÄUibeitern strömen jährlich nach unseren Siärten! Wo bleiben die Massen? Welches ist ihre Beschäftigung? Wie verhalten sie sich u den Wohnungsverhältnissen? In welchen Theilen der Stadt häu— . sie sich als Aftermiether und Schlafgänger an, den Gesundheite⸗ zustand der ., 23 gefahrdrohender Weise durch ihre nhäufung in Frage stellend?
ö. , 1 1871 existirten in Dresden 8735 (Hax der Bevösterung) Afterm ether und 8659 Schlafleute Gros der Beölke⸗ rung), in Summa 17,392 Personen — 102) der gesammten Be⸗
frage in den
dauernd in der Lage,
Erfüllung der Kulturaufgabe der Jetztzeit:
sei er der Aermsten zugänglich zu machen, für 1. erwärmen und zum begeisterten Apostel derselben zu machen. r Rettung Schiffbrüchiger. schaft nicht mehr den Vorwurf zu
dem Sturme und hohen Seegange unmöglich zu schleunigst benachricht gt,
Watt, sie der Dunkelheit nicht
; . vermochte Otto Sigl's eingktiges Lustspiel an den Ott der Strandung zu kommen und die ganze Besatzung des
wohl aber er, ziemlich unmotivirt,
mit diesem kleinen
der Dresdner Bevölkerung erörternd en Fragebogens beschlossen hat, so erscheint dies um so wichtiger, als die Wohnungs⸗
ist der
völkerung, und seither hat namentlich die Zahl der Schlafgänger zu. tenommen. Welche Gefahren drohen einem srädtischen Gemeinwesen duch diese zumeist zugewanderten Elemente? Ist die Gemeinde : den auf Grund des Unterstützungs⸗-Wohnsitz= Gesetzes von ihnen im Verarmung. und Erkrankungs falle aufgestellten Forderungen zu entsprechen? In welcher Weise vermag sie, im Interesse ber Erhaltung des sozialen Gleichgewichtes, dazu beizutragen, diesen Theil der Bevölkerung als ein gesundes Glied derselben zu erhalten Vermag durch eine vermittelnde Thätigkeit Privater dafür gesorgt zu werden, daß speziell den Schlafgängern, welch nach Beendigung hrer Tagesarbeit keine Gelegenheit zu ihrer Fortbildung haben, eine solche durch Errichtung Jedermann zugänglicher Hildunzsinstitute ge · boten wird? In dankbar anzuerkennender Weise sind Regierung und Kammern über die Errichtung und Förderung. solcher Bildungs⸗ institute schlüssig geworden, die städtischen Behörden haben eben⸗ falls reichliche Mittel für derartige ö ö, nn 1 fügung Ces Staat, Kommune und Private wetteifern in de fügung çestellt. St Jedermann die Mittel ur Ausbildung seiner Fähigkeiten zu gewähren, ihm zu zeigen, daß der wahre Geist der Humanität danach trachtet, einem Jeden, und einer, die Errungenschaften gesellschaftlicher Kultur
ihn dadurch für die Interessen derselben zu
Der heimathlose Proletarier soll und darf der modernen Gesell⸗ ; machen sich berechtigt glauben, Mit Hälfe genauer statistischer den Mißständen ent Erfüllt so
daß er von ihr vernachlässigt sei— ö Daten müssen die sozialen Zustände erforscht, d i sprechend die Heilmittel bald kräftige, bald linde sein.
heit, mit unnachsichtiger Steenge jede gewaltsame Störung des sozia⸗ len Gleichgewichts fern zu halten und zu ahnden.
den Kohlengrubengrbeitern in Louvisre sind, vom 3 Januar zufolge, Ruh estörungen zur Wiederherstellung der
Unter dem „Echo du Parlement“ ausgebrochen. Aus Mons sind Truppen Ordnung nach Leuvisre abgesandt.
Theater. ö .
Ueber die Rühne des Königlichen Sch auspielhauses gingen am Sylvesterabende in üblicher Weise Novitäten, von denen narnentlich die zweite, der vieraktige Schwank von Julius Rosen „Citronen“ von dem gut besetzten Hause, das der heiteren Stim= mung des Tages sich hingab, beifällig aufgenommen wurde. Weniger
„Im Alterthums⸗ Kabinen“ zu erwärmen und für sich einzunehmen. Das einzig Laftige des Stückes ist nur, daß der Baron von Lindenau in seinem Alterthums⸗-Kabinet von dem eigenen Aufseher eingeschlossen wird, Glücklicherweise indeß nicht allein; sein Schicksal theilt vielmehr eine junge Dame, die aus der benachbarten Residenz auf das Landgut des Barons gereist war, die Kunstschätze desselben zu bewundern. Nothgedrungen entspinnt sich eine Plauderei, die in den vielen Raritäten der Sammlung reichlichen Stoff findet. Als endlich der taube Diener, zur Erkenntuiß seines Fehlgriffes gelangt, bestürzt herbeieilt, feinen Herrn zu erlsjen, da trifft ihn — kein Verweis, ein verlobtes Pnar. Das gute
lebendige Spiel des Hrn. Ludwig, wie des Frl. Keßler vermochten
n elch! Den. 41m nicht, die Situation so zu beleben, daß die Zuschauer über das nicht derjenigen der Buchdruckerei desselben ist in prächtigem Druck einer
belustigende Gefühl einer mehr oder weniger erzwangenen Plauderei hinwegkamen. — Der Rosensche Schwank Citronen“ ist ein richtiger Fastnachtsscherz, welcher die heiterste Stimmung hervorrief, die sich stellenwweis zu lautem Jubel steiß erte. Der Autor wurde am Schluß zwei Mal gerufen und lebhaft applaudirt. Das bekannte Sprichwort: Wer Anderen eine Gruhe gräbt n s. w.“ in Ver⸗ bindung mit dem Goethe'schen Spruche vom „Hammer und Ambes“ bilden die Grundidee des Schwankes. Sei entweder ein Citronenpresser, oder du bift selbst eine Citrone und wirst gepreßt! — danach handelt Frau Katharina Scherr, die, ein Mannweib, sich gern Katharina die Zweite nannt und nenten hört. Leider begeht Frau Scherr die ÜUnklugheit, den Rechsgelehrten Dr. Hirse in ihre Pläne ein⸗ zuweihen, welcher nun seinerseits ihre Theorie anzuwenden sucht. Die buntesten und ergötzlichsten Verwidkelungen werden geknüpft und gelöst, um wieder in neuem Wirrwarr zu enden. Bald spielt Dr. Hi,se Fangball mit den Perisonen des Stücks, bald Frau Scherr, bald jagt es wie ein Wirbelwind durch die (anze Gesellschaft, weicher as unterste zu oberst kehrt, die Citro-— nen nach oben und die Citronenpresser nach u ten. Frau Ka⸗ tharina fällt schließlich, trotzdem sie über die Jahre hinaus sein sollte — ihr Sohn zählt 26, ihre Tochter 17 Jahre! — einem Liebesmißverständniß zum Opfer. Abgesehen von dem letzten Akt, der den Effekt nicht mehr steigern kann, auch senst fast über flüͤssig ist, spielt sich das Stück rasch ohne Dekorationswechsel ab. Die drei Hauptrollen, die beiden Citronen: Fr. Frieb Blumauer (Frau Katharina Scherr) und Hr. Oberlaender (Major außer Diensten Ranninger), und der Citronenpresse: Hr. Liedtcke (Dr. Julius Hirse) wurden vortrefflich dargestellt, namentlich die Scenen, in denen Fr. Scherr mit wunderbarer Schlauheit und Siegesgewißheit dem noch listigeren Hirse ihre „Citronen⸗Moral, auseinandersetzt und der Major an den üblen Wirkungen schlechten Champagners leidet. Frl. Meyer stellte die Tochter, Hr. Dehnicke den Sohn der Frau Scherr dar, Hr. Berndal einen Grafen Höltau. Wie am Schluß der Dichter, wurden auch die Schauspieler wiederholt gerufen. In Scene gesetzt sind beide Stücke durch Hrn. Direktor Hein.
— Der Geheime Kanzlei⸗Rath Heuser bei der General⸗Inten⸗ dantur der Königlichen Schauspiele ist am 1. Januar d. J. nach einer 4 jährigen Thätigkeit in den Ruhestand getreten. Die Beamten des Intendanz Buregus überreichten dem aus seinem Amte Scheidenden eine Ehrengabe. Dieselbe besteht aus einem Album, deffen Titelblatt des Jubilars Bildniß in der. Mitte trägt; in Ara⸗ besken, die dieses umgeben, Thalia, ihm Abschied zuwinkend, sowie rechts und links die beiden Königlichen Theatergebäude und eine An⸗ sicht seineäz Bureguzimmers. In Folge des Aasscheidens des. Ge⸗ helmen Kanzlei Raths Heuscr ist der Rechnungs Rath Schäffer unter Belassung seiner bisherigen Funktionen zum ersten Bureau⸗ vorsteher und der Geheime expedirende Sekretär Hartmann unter Uebertragung der mit der vakant gewesenen Stelle verbundenen Funk⸗ tionen zum zweiten Bureauvorsteher ernannt worden.
— (B. C) Mit der den 30. v. M im Hoftheg ter zu München stattgefundenen Vorstellung, mit welcher di⸗ Königlichen Hofbühnen für diess Jahr geschlossen wurden, haben auf beiden
of⸗ Theatern 327 Vorstellungen stattgefunden, davon treffen auf das 85. und Rationaltheater 204, auf das Residenztheater 1235. Von
den 204 Vorftellungen des Hof-Theaters treffen 71 auf das Schau spiel und Ballet und 132 auf Opein nebst 1 Oratorium von Liszt. —
Von den Ersteren sahen wir folgende Dichter vertreten; Ludwig Arthur Mäller, Nest oy, Wichert je Lmmal, Angely, Geihel, Grill · parzer, v. Schack, Scholz, Hermann Schmidt, Schneegans und Wol⸗ zogen je 2mal; Benedix, Byron, Dahn, Laube, Mo enthal und Wolff je 3mal; Goethe und Hedberg je 4mal; Schiller mal und ! Shake peare 17mal. Von Schauspielen kamen zum ersten Mal zur Aufführung: Ang ly „die Reise auf ge⸗ meinschaftliche Kosten⸗, Dahn „der Markgraf Rudeger von Bechelarn“, Hedberg „die Hochzeit zu Ulfasa“, v. Schack „die Pisg⸗ ner“, Shakespeare König Heinrich VI.. 1. und 2. Theil, König Richard 1II.“ und Woljogen „Sakuntala“'; neu einstudirt wurde Goethe „Faust“, Shakespeare „Sommernachtstraum“, Hermann
Schmidt „Columbus“. — . ;
Hie 132 Spern vertheilen sich auf 390 Komponisten, und zwar wurde aufgeführt je eine Oper von Angely (Fest der Handwerker), David (Cala Rookh), Kreutzer QNachtlager), je 2mal von Adam (Postillonß, Bellini (Norma), Boieldien (weiße Frau), Cimarosa (heimliche he), Gluck (Iphigenie auf Tauris u. Armida), Grisar (gute Nacht Herr Pantalon), Holstein Erbe v. Marley) Halevy (der Blitz), Perfall (Dornrötchen); je. 3mal Narschner (Hans Heiling? und Nicolai (lustige Weiher); je Amal Beethoven (Fidelio, Cherubini (Wasserträger) Donizetti Regimentstochter), Flotow (Allessandro Stradella), Kretschmer (die Felkunger⸗ und Lan⸗ ger (Dornröschen); je 5mal Lortzing (Waffenschmied), Mehul Jo. sef und (Uthal 3) und Resstni (Tell 4) (Barbier 1; je Gmal Meyerbeer (Hugenotten 4 (Afrikaner 1) (Robert 1) und, Weber Freischütz); . gmal Gounod (Faust 6 und Arzt wider Willen 33 je 18mal Mozart (Don Juan 7, cos; fan tutte 8, Zauberflöte 2, Figaro's Hochzeit ); Richard Wanner ist in 27 Opern vertreten und zwar Lohengrin (11mah Tannhäuser (5mah), Holländer (0mah), Tristan (1mal) und Rienzi (mal); ferner wurde ein Oratorium von Liszt „Christus“ aufgeführt. — Zum ersten Male wurde aufee ührt Langer „Dornröschen“, Kreischmer Die Folkusger“ und Mehul ‚Uthals; in neuer Bearbeitung gingen über die Bühnz: IAngely „Fest der Handwerker“ Auber Fra. Diavolo . Gimarosa „Heimliche Ehe“, Marschner „Hans Heiling«, Mo⸗ zart „cosi fan tutier. — An Gästen sah die Hoftühne im Schauspiele folgende: Fil. Alten von Dessau Gmah, Hrn. Schreiner aus Wien (2 mal) engagirt, und ebense oft Frl. Blond aus Breslau, ebenfalls engagirt; je 3 mal Frl. Suhrlaud ans Leipzig und Fil. Jischiek aus GCöln, engagirt; Frl. Hagen von Breslau gaflirte 4 mal, Frau Wahlmann aus Stuttgart 5 mal und endlich Frl. Ulrich aus Dresden 6 mal,. — In der Oper traten folgende Gäste auf: Frau Pauline Luccka 3 mal, Hr. Hauser von Karlsruhe 2 mal, Frl. Kidaisch aus Stuttgart, engagirt, 2 mal, Frau Mallinger 4 mal, Frl. Gangel aus Schwerin 4 mal, Hr. Dr. Gunz aus Hannover und Hr. Weckerlin ebendaher je 3 mal und schließlich Frl. Börs aus Moskau 2 mal.
Das Ballet war in 6 Aufführungen vertreten und zwar Ballctmeister Ambrogis, Corally, Horschelt, Fenz! und St. arrangirte Ballete.
Reu ging über die Bühne das Ballet „Die
alletmeister Fenzl. . ; ö Das Föhn ce Residenz-Theater, welches am 26. 2. mit J. Rosens „Citronen“ die diesjährige Saison schloß, hatte, wie bereits erwähnt, 123 Vo sstellungen, und zwar 1I7 Schauspiele und 5 Spern. Die 117 Schauspiele vertheilen sich auf folgende 33 Auforen, und zwar je Jmal Brachvogel, Elz, Iff land, Kleist, Lang, Ludwig, Arthur Müller, Murad Effendi, Neumann, Schiller, Schner⸗ gans, West und Wilbrandt; je 2mal auf Blum, Grandjean, Winter; se 3mal auf Friedrich, Hartmann, Laube, Rosen Jul,, Rosen Alex.; se amal auf Förster, Leo, Molisre; je Imal auf Wichert; je 6mal auf Lessing; je 7mal auf Benedix, Putlitz; j 9mal auf Toepfer; se 16mal auf Björnstjerne; je 11Imal auf Moser; je 12mal auf Shakespeare und je 14mal auf Lindau. Zum ersten Male. wurde aufgeführt: Björnstjerne: Fallissement“ Leo: Die Neuvermählten“, Lindau: „Ein Erfolg“, Murad Eff. ndi: „Bogadi!“, Rosen Jul.: „Citronen“, Rosen Alex: „Die einzige Tochter,, Werthers: Grab⸗ denkmal und der Fürst v Isolabella“; neu einstudirt kam zur Auf führung: Blum: „Vicomte des Letorières“, Friedrich; „Die Gef an⸗ genen der Czarin“, Hartmann: Gleich und Gleich“. Als Gãͤste sahen wir die bereits genannten Gäste und zwar Frl. Suhrland und Frl. Hagen nebst Hrn. Sckreiner je einmal.
durch Leon
Zauberkrone“ von
Eingegangene literarische Neuigkeiten.
Carl Wolffs Historischer Atlas. Achtzehn Karten zur mittleren und neueren Geschichte. Lieferungs⸗Aueg be, Erste Liefe⸗ rung von sechs Karten. Inhalt: Europa um das Jahr 5090 n. Chr., Mittel ⸗Europa nach dem westfälischen Frieden im Jahre 1648, Europa im Jahre 1721, Deutsch land beim Ausbruch der fran⸗ zösischen Revolution im Jahre 1789. Deutschland nach der Auf⸗ lösung des Deutschen Reiches im Jahre 18096, Mittel ˖ Europa zur Zeit der höchsften Machtentfaltung Frankreichs im Jahre 1812. Subskriptionspreis der Lieferung 3. 4 Preis der einzelnen Karten, glatt oder gefalzt 809 3. Berlin, 1875. Verlag von Dietrich Reimer. 3 ᷣ 3 Handbuch für die Provinz Schlesien. L. Abtheilung: Instanzien⸗Nachweis der Staats, Provinzial⸗ und Kemmunal— Behörden, der Geistlichkeit, Medizinal Personen, Unterrichts, und Dildungsanstalten, des arößeren läönhlichen Grundbesiges, der öffent. sichen Institute und Vereine. II. Abtheilung: Gewerhliches Arreßbuch: Verzeichniß der Handelskammern, Aktiengesellschaften, Handelẽfirmen, Berg- und. Hüttenwerke, Fabriken und Gasthöfe. HII. Abtheilung: Schlesisches Ortschafts Verzeichniß, mit Angabe der Kreise und Pofstanstalten, sowie der Amts. und Standes amts⸗Bezirke. Herausgegeben von dem Königlichen Ober⸗Präsi⸗ dial ⸗ Bureau. 52. Auflage, abgeschlosfen am 1. Dezember 1875. Breslau. Wilh. Gottl. Korn. Preiz 8 4. .
Lösung des Problems der Trisektion mittelst der Conchoide auf circularer Basis. Inaugural⸗ Dissertation der philo⸗ sophischen Fakultät zu Jena behufs Eilangung der Dokterwürde vor⸗ gelegt von Hermann Hiprpauf, Rektor der mittleren Bürgerschule zu Halberstadt. Leipzig, B. G. Teubner 1872. . ;
Biedermanns Rathgeber in Feld, Stall und Daus. Eine Sammlung von praktischen Versuchen und Fortschritten in allen Zweigen der Landwirthschaft. Zweiter Jahrgang 1875. Monatlich Line Rummer. Leipzig bei Schmidt Günther. Preis 3 MS für das ganze Jahr. Probenummer.
Redacteur: F. Preh m. Verlag der Expedition (Kesseh. Drei Beilagen einschließlich Börsen⸗ Beilage).
Berlin: Druck W. Els nen.
Perioden ausgegeben werden.
Srste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
3 2 . 9
Königreich Pren zen.
Privilegium wegen Creirung einer dritten Emission auf jeden Inhaber lautender Stadtobligationen für die Stadt Spandau, Régie⸗
rungsbezuks Potsdam, zum Betrage von 750,000 Reichsmark. Vom 8. Dezember 1875. Wir Wilhelm, von Gotteß Gnaden König von Preußen ze.
Nachdem der Mazistrat der Stadt Spandau mit Zustimmung der Stadtverordneten Versammlung darauf angetragen hat, zur Be⸗ streitung der Kosten verschiedenr gemeinnütziger Bauten und Her— stellungen außer den bereits früher durch Unsere Privilegien vom 22. Marz 18558 und vom 4. Januar 1869 creirten Stadobligationen von 506, 000 Thlr. beziehungsweise von 60.000 Thlr. eine fernere Anleihe von 750,000 Sς, Reichswährung aufzunehmen und zu diesem Zwecke weitere auf jeden Inhaber lautende, mit Zinsscheinen versehene Stadtobligationen ausgeben zu dürfen, ertheilen Wir in Gemäßheit des 5.2 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 wegen Ausstellung von Papieren, welche eine Zahlungsverpflichtung an jeden Inhaber enthalten, durch gegen wartiges Privilesium zur Aucstellung von Siebenhundert und Fünfzig
R — nach dem anliegenden Schema in 2500 Apoints zu 300 MS auszufertigen,
Tausend Reicksmark Spandauer Stadt ⸗Obligationen, welche mit Fünf Prozent jährlich zu verzinsen, und. von Seiten der Gläu— riger unkündbar,
Recht? Dritter, Unsere landesherrliche Genehmigung, ohne jedoch da— durch den Joehabern der Obligationen in Ansehung ihrer Befriedigung eine Gewährleistung Seitens des Staates zu bewilligen.
Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und bei—⸗ gedrucktem Königlichen Insiegel.
Gegeben Berlin, den 8. Dezember 18765. Wilhelm.
Gr. Eulenburg. Achenbach. Provinz Brandenburg. Regierungsbezirk Potsdam. (Stadt Wappen.)
Spandauer Stadt⸗Obligation III. Emission über Drtihundert Reichsmark Nr.... (Ausgefertigt in Gemäßbeit des landesherrlichen Privilegiums vom 8. Dezember 1875.)
Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam vom . ten d Seite und Gesetz⸗ Sammlung von 157. Seite.
Camphausen.
Wir Magistrat der Stadt Spandau urkunden und bekennen hier durch, daß der Inhaber dieses Schuldscheins der hiesigen Stadt ein Darlehn von 300 (M, geschrieben: ‚Dreihundert Reichamart“ gegehen bat, dessen Empfang wir hiermit bescheinigen.
Diese Schuldsumme bildet einen Theil des zur Ausführung noth—
wer diger gemeinnütziger Bauten und Herstellungen der Stadt, in Ge—⸗ mäßheit des Allerböchsten Priviltgiums vom. . aufgenommenen Darlehnt von 750,000 Reichsmark. Dit Rückzahlung dieses Farlehns eifolgt nach Maßgabe des sestgestellten Tilsungsplanes innerhalb längstens sieben und dreißig Jahren, dergestalt, daß die darin jährlich ausgeworfenen Amortisa— fontraten in den Stadthauchalts-Etat aufgenommen und aus die— sem Tilgungefends die Stadt Obligatinnen vermittelst Ausloosung oder freien Ankauf binnen spätestens fteben und dreißig Jahren getilgt werden
Die Stadtzem einde Spandau behält sich das Recht vor, den
Tilgungsfonds behufs größerer Ausloosung zu verstarken, sowie sämmtliche noch umlaufende Schuldverschreibungen zu kündigen. Den Gläubigern steht kein Kündigungsrecht zu. Die ausgeloosten, sowie die „kündigten Schuldverschreibungen werden unter Bezeichnung ihrer Nummern, sowie des Termins, an welchem die Rückzahlung er— folgen soll, öffentlich bekannt gemacht. Diese Bekanntmachung erfolgt drei Mongte vor dem Zablungs— termine in dem Amteblatte der Töniglichen Regierung zu Potsdam und in dem Deutschen Reichs! und Königlich Preußischen Staats ⸗Anzeiger. Wenn eines dieser Blätter eingehen sollte, wird nach Bestimmung der Königlichen Regierung ein entsprechendes anderes Blatt gewählt werden.
Bis zu dem Tage, an welchem solckergestalt das Kapital zurück zuiahlen ist, wird dasselbe in halbjährlichen Terminen am 2. Januar und am 1. Juli, von heute an gerechnet, mit fünf Prozent jährlich verzinst.
Die Auszahlung des Kapitals und der Zinsen erfolgt gegen bloße Rückgabe dir ser Schuldverschreibung, beziehungsweise der ausgege— benen Zirtcoupous bei der Stadthauptkasse in Spandau, in der nach dem Eintritte des Falligkeitstermins folgenden Zeit
Mit der zur Empfangnahme des Kapitals präsentirten Schuld— vaschreibung sind auch die dazu gehörigen Zinscoupons der spateren zälligkeitstermine zurückzuliefera. Für die fehlenden Zinecoupons ird der Betrag vom Kapitale abgezogen. Die gekündigten Kapital- beträge, welche innerhalb dreißig Jahren nach dem Rückzahlungstermin nicht erhohen werden, jowie die inerhalb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres, in welchem sie fällig geworden, nicht erhobenen Zinsen verjähren zu Gunsten der Stadtgemeinde Spandau. Wenn die zu tilgenten Orligatienen siatt der Ausloosung aus freier Hand
erworben werden, so sollen die auf diesem Wege getilgten Nummern
jedesmal durch die oben bezeichneten Blätter öffentlich bekannt ge— macht werden
In Ausehung der verlorenen oder vernichteten Obligationen finden die auf die Staatsschuldscheine Bezug habenden Vorschriften der Perordnung vom 16. Junt 1819 wegen des Aufzzebets und der Amertisation verlorener oder veinichteter Staatspapiere §5§. 1 bis 12 mit nachstehenden naheren Bestimmungen Anwendung:
a die im §. 1 jener Vtrordnung vorgeschrizbene Anzeige muß m Magistrate zu Spandau gemacht werden, welchem alle diejenigen Geschäafte und Befsuzussse zustchen, welche nach der angeführten Ver⸗ ordnung dem Schatzministerium zukommen; gegen die Verfügungen dee Magistrats findet Rekurs an die Kömgliche Regierung zu Potsdam statt;
„das im §. 5 jener Verordnung gedachte Aufgebot erfolgt bei dem hiesigen Königlichen Freisgericht;
e. die in den S8 6, 9 und 12 jener Verordnung vorgeschriebenen Befanntmachunzen welche rie ausgeloosten Obligationen veröffentlicht werden;
in die Stelle der im § 7 jener Verordnung erwähnten sechs Zint zahlunsstermine sollen vier und an die Stelle des im §. 8 erwähnten achten Zahlungstermins soll der fünfte treten. . Zinscecupons können weder aufgeßoten noch amoertisirt werden. Doch soll Demjenigen, welcher den Verlust von Zins couponèé vor Aklauf der vierjährigen Vecjährungsfrist anmeldet und den statt— gehabten Besitz der Coupons durch Vorzeigung der Schuldverschrei⸗ ung, oder sonst in glaubhafter Weise darthut, nach Ablauf der Versährungsfrift der Betrag der angemeldeten und bis dahin nicht
e nach dem festgestellten Tilgungsplane durch Aus— loosung oder Ankauf innerhalb längstens sieben und dreißig Jahren von Zeit der Emission an zu amortisiren sind, mit Vorbehalt der
Zinscoupons Serie beigedruckten Talons. deren Vorzeigung rechtzeitig geschehen ist.«
Steuerkraft.
Unterschrift ertheilt. Spandau, den (Trockener Stempel.) Der Magistrat.
anderen Magistratsmitgliedes, unter Angabe der Ausstellung.) Eingetragen Controlbuch Hierzu sind Coupons Fo, ,, Der Kassen⸗Kurator nebst Talon ausgereicht. Rendant der Stazt⸗Haupt asse.
Provinz Brandenburg. ö Zins⸗Coupon Nr. . . g, Zinsen der Spandauer Stadt⸗Obligation III. Emission k
6
gation Nr. . . .
Spandau. Spandau, den
18. . die halbjährlichen Zinsen der Stadt. Obli⸗
aus der Stazt-⸗Hauptkasse in
(Trockener Stempel). Der Magistrat. (Faesimile der Unte schrift des Magitrats Dirigenten und eines anderen Magistrats⸗Mitgliedes.) Eing tragen Controlbuch w Der Kassen⸗Kurator.
Dieser Zinscoupon wird ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht innerhalb vier Jahren nach dem AÄblauf des Kalenderjahres, in wel⸗ chem er fällig geworden, erhoben wird.
Provinz Brandenburg. Regierungsbezirk Potsdam. Talon zu der Spandauer Stadt-⸗Obligation III. Emission Nr. . .. k zu fünf Prozent verzinelich.
Inhaber vieses Talons empfängt gegen dessen Rückgabe zu der vorbenannten Obligation die . „te Serie Zinscoupons für die fünf Jahre 13 . . bis 18. . bei der Stadt Hauptkasse in Spandau, so⸗ fern nicht von dem Inhaber der Obligation gegen diese Ausreichung protestirt worden ist.
Spandau, den
Der Magiftrat. (Facsimile der Unterschrift des Magistrats⸗ Dirigenten und eines anderen Magistrats⸗Mitgliedes.) Eingetragen Controlbuch , Der Kassen⸗Kurator.
Bekanntmachung.
Nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April Samml. S. 357 sind bekannt gemacht:
) ter Allerhöchste Erlaß vom 28. September 1875, betreffend die Genchmigung der vo«s der Lantschaft beziehungsweise der Ritter schaft des Fürstenthums Osnabrück beschlossenen Statuten:
I) des Verfassungsstatuts für die Landschaft des Fürstenthums
Osnabrück, 2) des Statuis betreffend Abänderung der Statuten der Ritter⸗ schaft des Fürstenthums Osnabrück vom 19. April 1847, und 3) des Statuts, betreffend die Aerarstiftung der alten Osna— brückschen Ritterschaft, durch das Amtsblatt für Hannover Nr. 48 S. 441 bis 449, aus⸗ gegeben den 5 No ember 1875; 2) der Allerhöchste Erla vom 28. September 1875, betreffend die Genehmigung der Aenderungen der §5. 5, 30, 31, 46 und 48 des revidirten Statuts der Preußiichen Bodenkredit-Aktienbank zu Berlin, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam und der ö Berlin Nr. 48 S. 384 385, ausgegeben den 26. November 1875 3 das
1872 (Gesetz⸗
am 11. Oktober 875 Allerhöchst vollzogene Privilegium wegen Emission auf den Inhaber lautender Obligationen über eine Anleihe der Stadt Elberfeld von 3 000,000 S Reichswäh⸗ rung durch das Amtsblatt cer Königlichen Regierung zu Dässeldorf Nr. 51, S. 525 bis 529, aufgegeben den 20. November 1875;
4) das am 13 Oktober 1875 Allerhöchst vollzogene Privilegium wegen Ausgabe auf jeden Inhaber lautender Obligationen der Stadt Stettin zum Betrage von 3 000,0. 0 „M Reiche währung durch das Amtsblatt der Königlichen Rgierung zu Stettin Nr. 46, S. 229 bis 231, ausgegeben den 12. Nevember 1875;
5) der Allerhöchste Erlaz vom 29. Oktober 1875, betreffend die Genelmicnng des Statuts des mit dem Sitze zu Hannover zu errich tenden Pre ßischen Beamtenvereins, durch das Amteblatt für Han— never Nr. 51, S. 469 bis 475, ausgegeben den 26. November 1875.
Statistische Nachrichten.
Werth der von Venezuela nach Bremen eingeführten Produkte.
In verschiedenen Produkten:
Werth der Ausfuhr von Bremen nach Venezuela.
In Waaren: Im Jahre 1870: 397711 (6
sollen durch diejenigen Blätter geschehen, durch
vorget menen Zirescheine gegen Quittung ausgezahlt werden. Mit die ser. Schridverschteibing sind «halbjährliche Zins. coupons ausßegeben; die ferneren Zinscoupons werden für fünfjãhrige
Die Ausgabe (iner neuen Zinscouponz-Serie erfolgt bei der
Im Jahre 1870: 794,120 4 936 2355 ö J 2, 245, 58 491937. ; 23272526 . 6 ö ö. 73: 2,757,510 „is 74: 3129683 , . I. 5( n 725, Summa 2,27 1,578 M. Summa g, 573, 763 M. Ausfuhr von Hamburg über Altona nach Venezuela in den letzten sechs Monaten, verglichen mit der Ausfuhr in den selben sechs Monaten des vergangenen Jahres.
Waarenballen.
Monate. 1874. 18575. Zunahme im Jahre 1875. 2.338 50,360 29, 022 8919 22 162 15, 15 i 6,667 25,352 18,665 August 12 236 3*, 764 27,523 September 9,930 11.854 19,163
. 1871: 18572: 1875:
Stadt-Hauptkasse in Spandau gegen Ablieferung des der älteren
Beim Verluste des Talons erfolgt die Aushändigung der neuen Zinscoupons-Serie an den Inhaber der Schuldoverschreibung, sofern
Zur Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet die Stadtgemeinde mit ihrem Vermögen und ihrer gesammten
Dessen zu Urkund haben wir diese Ausfertigung unter unserer (Eigenhändige Unterschrift des Magistrats- Dirigenten und eines
Regierungsbezirk Potsdam.
Inhaber dieses Coupons empfängt gegen dessen Rückgabe am
18 76.
Gesammt⸗Bruttogewicht in Kilogrammen.
1874. 1875. Zunahme im Jahre 1875. 401,651 1,062,237 660 586 218,714 541,871 323, 157 234,905 s 694, 81 7205 / 00 459,91 1043 /.οο 424, 5831109 938, 97 1 *00½!0ο 514, 38820 /09 September 521,53 1316/1000 778, 041 0σ6 i οοσ/ 256,5 1sass/ C Oktober 514,266 1, 110,807 596 541
Summa 2,3 15,651 1! P, 125, 715303,ᷓwĩgoo 2,81 1, 094220
Werth der Waaren in Reichsmark.
1874 1875. Zunahme im Jahre 1875. 354,701, 70 762. 700,6 407, 9958,91 255,846, 0s 594,592 61 335,746, 53 269, 150 63 75h57 1 29 486,420 64 401, 195, 36 1021, 0937, os 619,841, 70
September 55. 727,80 92.015,50 356, 287,70
Oktober 528,630, 25 992, 526 05 463,895, 0
Summa 2.368, 251,6 5038, 443,2 2, 670, 191,3
Der soeben herausgegebenen „Statistik der mit der
Gesellschaft für Verbreitung von Volke kildung in Ver⸗
bindung stehenden Vereine für Volksbisoungszwecke nach dem Stande
des Verwaltungsjahres 1874 — 75. entnehmen wir Folgendes: Die
Gesellschaft für Verbreitung von Volksbeldung, welche im Jahre 1871
gegründet wurde, umfaßt gegenwärtig außer den persönlichen Mitalie⸗
dern 609 Vereine als körperschaftliche Mitzlieder, von welchen 416
eigentliche Volksbildungsvereine im strengeren Sinne des Wortes sind.
Dieselben verbreiten sich über ganz Deutschlanz in der Weise, daß nur
Elsaß ⸗Lothringen, Schwarzburg. Rudolstadt, Wal deck, Lippe⸗Detmold, Lauenburg und Läbeck keinen Antheil an der Sache des freien Fortbildungs⸗ weseng nehmen. Unter den übrigen deutschen Staaten steht das Kö— nigreich Sachsen in der Betheiligung oben an. Die Thätigkeit dieser Vereine anlangend, erhalten 91 derselben Fortbildungschulen für die der Volksschule entwachsene Jugend, 64 haben Fachschulen mit mehr oder weniger Unterrichtszweigen für Erwachsene eingerichtet. An diesen Kursen nahmen im Jahre 1874 —75 14,5374 Hörer Theil. Allge⸗ meine volkgtbümlich belehrende Vorträge wurden in derselben Zeit von den genannten Vereinen 6295 veranstaltet. Büchersammlungen, von denen ein großer Theil bereits der allgemeinen Benutzung geöffnet wurde, bestehen 313 mit 170,720 Bänden. Die Selbst⸗ besteuerung des Volkes für Bildungszwecke dieser Art erlangte die Höhe von 413,364 SJ mit Ausschluß der namhaften Be träge, welche die Gesellschaft selbst aufbrachte und zur Förderung, Organisation und Unterstützung des freien Fortbildungswesens ver⸗ wendete. Acht Tabellen bringen das gesammte ftatistische Material dieser Vereine nach verschiedenen Gesichtspunkten geordnet zur Dar— stellung, und eine sehr übersichtliche Karte in Farbendruck zeigt di e Theilnahme der Bevölkerung in den einzelnen Staaten und Orten. Diese Betheiligung int nach einer Richtung hin gerade jetzt im Wache thum begriffen, indem sich eine große Zahl von Vereinen theils neu gebildet, theils der Gesellschaft angeschlossen haben. Dem gegen⸗ über bleibt nur zu wünschen, daß die Solidarität der Inteiessen, wie sie die Gesellschaft vertritt in weiteren Keeisen Anerkennung finde und die Zahl derjenigen Mitglieder sich entsprechend vergrötzere, durch deren Hülfe die nothwendigen Mittel beschaft werden können.
— Den Verlust der Hamburger Rhederei beüffert eine Mittheilung der ‚Alt. N“ wie folgt: Es sind von 1858 bis An⸗ fang 1875 allein 361 Schiffe, welche nach Hamburg gehörten, voll⸗ ständig verschollen, verloren oder kondemnitt worden. Diese 3651 Schiffe repräsentirten den bedeutenden Raumgehalt von 103,731 Re⸗ gister Tons. Am bedeutendsten waren die Verluste im Jahre 1863, nämlich 30 Schiffe mit 7891 Register Tons, und im Kriegsjahre 1871 mit 35 Schiffen und 11,919 Register Tons.
Land⸗ und Forstwirthschaft. Münster, 30. Dezember. In der Versammlung des Aus⸗ schusses des Landwirthschaftlichen Pro vinzial-Vereins für Westfalen zu Hamm am 29. d. Mis, in welcher 22 Kreise der Provinz durch 44 Deputirte vertreten waren, wurde über die Frage verhandelt, ob die Errichtung eines Pfandbrief ⸗Instituts für Westfalen wünschenswerth erscheine. Der Referent Landrath Dr. v Borries wies auf die eigenthümliche Erscheinung hin, daß ein so bedeutungsvolles Institut der hiesigen Previnz nech fehle, während dasselbe in allen östlichen Provinzen zu finden und dort längst als un— entbehrlich anerkannt sei. Allerdings sei der Grundbesitz in hiesiger Provinz nicht übermäßig verschulder, jedech seien immerhin Schulden genug vorhanden, um es wünschenswerth erscheinen zu lassen, daß die Grundbesitzer einen unkündbaren Realkredit sich sichern. Wenngleich nun für die meisten Hypotheken die Gefahr einer Kündigung als sehr fern liegend betrachtet werde, so können doch Ereignisse ein treten, welche diese Gefahr sehr nahe rücken würden. Andererseits sei der gegenwärtige Zeitpunkt sehr günstig für die Gründnng eines Pfandbrief Instituts: Das Kapital wende sich mit Vorliebe sicheren Anlagen zu; selbst die Sparkassen würden gern einen Theil ihrer Bestände darin anlegen; auch das im Jahre 1873 gegründete Central⸗ Pfandbrief ⸗Institut erleichtere die Sache. Wenn man sich nun unter den bestehenden Instituten dieser Art umsehe, ss dürften die Be— stimmungen des sächsischen wohl am besten für die westfälischen Ver— bältnisse passen, indem dort nicht nur Rittergüter, sondern auch kleinere Besitzungen bis hinab zu 50 Thlr. Reinertraz beliehen werden. An der darauf folgenden Debatte betheiligten sich Mitglieder aus allen Theilen der Provinz. Man wies darauf hin, daß unsere Spar⸗ kessen zwar sehr sicher seien für diejenigen, welche Geld anlegen wellen, daß sie dagegen unkündbaren Kredit niemals geben und des⸗ halb auch die Wohlthat der Amortisation nun in beschränktem Maße gewähren können. Deshalb sehen sich viele weftfälische Grundbesitzer schon jetzt genötigt, bei auswärtigen Kreditbanken ihren Bedarf zu suchen und dort höhere Zinsen zu zahlen, als die hiesigen Verhältnisse rechtfertigen. Schließlich wurde die Bedürfnißfrage einstimmig be— jaht und eine Kommission von 5. Mitgliedern gewählt, um eine Vor⸗ lage für die nächste Versammlung vorzubereiten. Bremen, 2. Januar. Der Verein gezen das Moor- brennen hatte auf Ende 1875 einen Preis von 1009 46 ausge- schrieben für chemisch-physikalische Untersuchungen des nordwestdeutschen Moerbodens und seines Verhaltens zu den gebräuchlichsten Dung⸗ stoffen. Es ist indessen keine Bewerbung eingelaufen. Der Verein wird nun durch die beabsichtigte Errichtung einer Versuchsstation für Moor, Sumpf und Haide direkt auf das Ziel eines Preisausschreibens losgehn. Er hat dafür im Laufe des vorigen Monats durch eine besondere Eingabe das Interesse des preußischen Ministers der Landwirthschaft, Dr. Friedenthal, nachgesucht. Eine andere, kürzlich abgegangene Eingabe an dieselbe Stelle und zugleich an das oldenburgzische Staats-Ministerium bittet unter Einreichung einer Fragenreihe um eine ftatistisch kartographische Aufnahme des. Moorgebiets. Gleichzeitig werden Anstacten zu einer planmäßigen meteorologischen Verfolgung und chemischen Untersuchunz des Moor= wuchses getroffen, wofür der Chemiker Dr. König zu Münster im Interesse des Vereins das Programm aufgzestellt hat.
Gewerbe und Handel. Der Handel mit Wild und Geflügel hat durch die Rührigkeit der hiesigen „Wildhändler“, die fast auf allen nach rern Jagden abgehaltenen Auktionen die ganze Beute des lides und Feldes aufkaufen und hier an den Markt bringen,
Monate. Mai Juni Juli August
Monate. Mai Juni. Juli August
38. 174 Summa 85, 002
31,784 Oktober 19.11 D ã me
einen bedeutenden Aufschwung genommen. Nach einer Mitthei—⸗