— Der zweitgeberne der vier Brüder Robert, Julius, Moritz und Hugo Mohl, der Orientalist Dr. Julius v. Mohl, ist seinem älteren Bruder, dem Staatsrecht l' hrer Robert v. Mohl, soeben im Tobe nachgefclgt, während der Botaniker Hugo v. Mohl vor ihnen aus dem Leben geschieden ist. Julius v. Mohl ist, wie telegraphisch gemeldet, am 4. Januar, Nachts um 1 Uhr, in Paris gestorben. Der Gelehrte hat seit larger Zeit Frankreich, em Colléae de France, an— gehört. Er war am 25. Oktober 1800 in Stuttgart geboren und studirte zuerst in Tübingen Theologie, dann in Paris unter Abel ke RFemüsat und Sylvestre de Sacy wrientalische Sprachen, namentlich Persisch, Arabisch und Chinesisch. Im Jahre 1826 erhielt er einen Ruf als Professor der orientalischen Literatur nach Tübingen, verbrachte aber die nächsten Jahre in London und Oxford mit gelehrten Forschungen, als deren Früchte er in franzö— sischer Sprache „Fragmente über die Religion des Zoroaster. heraus. gab. Bann folgten lateinische Uebersetzungen des Chi-king- von
enfuclus und eine ven dem Pater Régis unvollendet hinterlassene, ebenfalls lateinische Uebersetzung des „U-kinǵz. In den dreißiger Jahren ließ er sich in Frankreich naturalisiten, bearbeitete im Auf · frage der französischen Regierung den „Schahnameh“ von Firdusi, kam 1844 an Stelle Burnoufs in die Akademie der Inschriften und 1874 an Stelle Jauberts als Proftssor des Persischen an das College de France. Jullus v. Mohl war bis an sein Lebensende für di— Verbreitung der orientalischen Studien thätig.
— Aus Loanda sind weitere Nachrichten von Lieutenant Cameron eingetroffen. Er leidet an den Folgen der Strapa en seiner gefahrvollen Reise auf dem afrikanischen Kontinent, und er hat beschloffen, nach England nicht vor dem Eintritt der warmen Witte— rung zurückzukehren. Mittlerweile wird er seine Tagebücher redigiren und dieselben der geographischen Gesellschaft übersenden.
ewerbe und Handel.
Das Geschäftsergebniß der Vaterländischen Feuer⸗ Versicherungs⸗Aktien-Gesellschaft zu Elberfeld wird, der . B. B. Ztg.“ zufolge, gestatten, für das abgelaufene Jahr, wie für is74, M 225 pro Aktie oder 37409 Dividende zu vertheilen.
Paris, 6. Januar. (W. T. B). Das Handelsgericht hat den von dem Redacteur des „Bulletin financier“,. Mandel, ge— stellten Antrag auf Liquidation der franco⸗-holländischen Bank abgelehnt. . .
— Die enropäische Abtheilung der New-⸗Yorker Germania Lebens⸗-Versicherungs-Gesellschaft hat, wie gemeldet wirs, während des vergangenen Jahres 1394 Versicherungen im Betrage von 6,650,248 M Kapital und 13,109 4 Rente abgeschlossen, und beläuft sich der Versicherungsbestand am Ende des Jahres auf 26 222,527 A Kapital und 38,661“ M. Rente in 5300 Policen.
Verkehrs⸗Anstalten.
Hr. Gustav Bergmann, Mitglied der Straßburger
Handelskammer und Vertreter für Elsaß ⸗Lothringen in der Tarif. referm ⸗Enquètekommmission, hatte schon im Jahre 1861 in zwei von ihm veröffentlichten Schriften: Was ist die Eisenbahn, vom Gesichts⸗ punkte des Straßenwesens, des Staats, des Puklizums betrachtet?“ und „Der Staat als Leiter der vereinten französischen Eisenbahnen ohne Räckkauf nach Fustanirung der Linien“, seine Anfichten über die Gründe des Auseinändergehens zwischen der Anschauungsweise der Eisenbahnen und derjenigen ihrer Kunden, des Publikums, dargelegt. Gegenwärtig hat der Verfasser in einer neuen Broschũre: Zur Enguste über ein einheitliches Tarifsystem der deut⸗ schen Eisenbahnen“ (Straßburg 1875, Buchdruckerei von G. Fischbach) seine Ansichten mit Bezug auf die Ver—⸗ hältnisse Deutschlands und anderer Länder weiter entwickelt, und zwar in folgenden 3 Kapiteln: 1) Eatwurf eines einheit⸗ lichen, den volkswirthschaftlichen Be dürfnissen ertsprechenden Tarif- system, der Tarif Enquste⸗Kommission in Berlin unterbreitet; 9 Bemerkungen über das Ergebniß der Enquete und Erläuterungen zu dem Entwurf eines einheitlichen Tarifsystems; 3) das natürliche System im Gezensatz zu dem segenannten historischen, dem Waaren⸗ klassifikationssystem. Die Broschüre ist in deutscher und französischer
Sprache verfaßt. London, 6. Januar. (W. T. B) Die telegraphische Verbindung zwischen Lissabon und Brasilien ist wieder
hertzestellt.
Berlin, den 7. Januar 1876. Das Krieger denkmal der östlichen Bezirke Berlins.
Das Denkmal, das der Berliner Oftklub den seinen Be⸗ zirken angehörigen Gefallenen des letzten Krieges auf dem Platz am ehemaligen Landsberger Thor, dicht am Eingang des Friedrichhains zu errichten beschloß, ist von dem Bildhauer Professor Calandrelli gegenwärtig im Modell vollendet und nunmehr der Gladenbeckschen Gießerei zur Bronzeausführung übergeben worden, für welche von Sr. Majestät dem Kaiser das Metall eroberter Geschütze bewilligt wurde.
In seiner Konzeption von den für ähnliche Zwecke vielfach benutzten Formen abweichend, hat der Künstler in der Gruppe eines weiblichen Genius, der den in ruhmvollem Kampfe Nieder⸗ gesunkenen zu lichter Höhe emporführt, ein Motiv gefunden, das den Inhalt des Denkmals in echt poetischer Weise zu er⸗ greifendem und klarverständlichem Ausdruck zu bringen und zu⸗ gleich die der Plastik erwünschte Gelegenheit idealer Formen⸗ gebung und Gewandung zu gewähren im Stande war.
Von einem Mantel umflossen, der, die linke Schulter und den Arm frei lassend, in breitem Faltenwurf niederfällt, das kurze Schwert mit beiden Händen an die Brust drückend, hebt sich die jugendkräftige Figur des gefallenen Kriegers, der irdischen Schwere entkleidet, mit verklärten Blicken aufwärts schauend, von dem Schlachtfeld empor. Die der Sieges göttin ähnlich gebildete, in ihrem Fluge von mächtigen Schwingen getragene weibliche Gestalt umfaßt dabei mit der Linken schirmend den von ihr geleiteten Helden, und indem sie mit der Rechten nach oben weist, beugt sie das holde, von lockigem Haare umrahmte, ernstblickende Antlitz zu ihrem Schützling hinab. Die Waffe, die der Jüngling in den Händen trägt, das in seinem Umriß dem antiken Schwert sich annähernde und deshalb die ideale Haltung des Ganzen keines—⸗ wegs störende moderne Seitengewehr, sowie aus einem zer⸗ brochenen Adler, einem französischen Selm Küraß gebildete Trophäum, das in Verbindung mit dem herabhangenden Mantel zugleich dazu dient, den Figuren den nöthigen Halt zu geben, deuten leicht verständlich auf die spezielle Beziehung des
hin. hoher Meisterschaft und mit ernster Gewissenhaftigkeit der gesammten Arbeit hat der Künsiler das von ihm gewählte, für die plastische Darstellung nicht wenig schwierige Motiv be⸗ handelt. Der Ausdruck beider Figuren, von leblos starrer Kälte ebenso weit entfernt, wie von einem die Grenzen streng monu⸗ mentaler Plastik überschreitenden Affekt, athmet eine tiefe, weihe⸗ volle Empfindung. und eine gleich stille und seierliche, versöhnende Ruhe der Stimmung erweckt ihr Anblick in der Seele des Beschauers. Klar und maßvoll in ihrer Bewegung, wie in den Motiven des bringt die Gruppe das Aufw 3u gezwungenem, überzeugendem Ausdruck. schließen ᷣ sich ̃ nien vortrefflich zu einem schönen Gegensatz des den Krieger umhüllenden, bis zur n hinabsi en schwereren Mantels und des den edlen Glied t zeiblichen Gestalt sich an⸗ schmiegenden, unterhalb d gürteten, nach rückwärts sich schwungvoll bauschenden feineren Gewandes vornehmlich in der Hauptansicht in glücklichster Wei bt wird. Doch auch die bei Profile und die Rücklsei Gruppe entbehren in gsvollen Abwechelung der ten Partien und der ihrer Fülle doch nirgends schweren keineswegs eines reichen
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geordneten, trotz chsichtigen Faltenmassen
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sich in gleichem
osition im Ganzen gebührt, erstreckt Ausführung sammtlicher Details und vorzüglich auf die meisterliche Modellirung der durchweg groß und edel gedachten Formen. In jeder Hinsicht ist dem Künstler hier ein Werk gelungen, das sich nach seiner Vollen⸗ dung den besten monumentalen Zierden der Hauptstadt würdig zur Seite stellen darf. der Singakademie sind gestern Abend durch Heh. Regierungs⸗Rathes Dr. Schöne über Lionarde da? c Vorlesungen eröffnet worden, welche da⸗ selbst zum Besten des Studien und Stipendienfonds des Bictoria⸗Lyceums gehalten werden. Der Name des berühmten Mannes, dem der Vortrag galt, knüpft sich für die Meisten nur an sein großes Meisterwert, das Abendmahl, und wie dasselbe unter der Ungurst der Zeiten fast völlig vernichtet ist, so sind auch die Nach— richten über das Leben Lionardo's verschwommen und unsicher. Lio— narde wurde 1453 zu Vinci geboren und wuchs in Florenz, dem Hauptmittelpunkte der damaligen Bildung, aut. Sein Lehrer war Ver⸗ rocchio, dessen Gemälde, die Taufe Christi, einen von Lionardo ge⸗ malten Engels kepf, als dessen einziges und erhaltenes Jugendwerk, enthält. Andere Arbeiten sind zu Grunde gegangen; fraglich erscheint, ob er das ihm bis jetzt von der Kritik zugesprochene Bild der Madonna im Kloster St. Onofrio zu Rom gemalt hat. Im Alter von 30 Jahren siedelte er, einer Einladung Lodovico Sforza's folgend, von Florenz nach Mailand über. Hier waltete ein seltener Unstern Über seinen Schöpfungen; ein Modell zur Kuppel des Mailänder Domes blieb unausgeführt, eine im Modell vollendete Reiterstatue Franz Sforza's konnte wegen mangelnder Geldmittel nicht zum Gusse befördert werden, und sein unsterbliches Meisterwerk, das Abendmahl, das er für das Refektorium bei St. Maria delle Grazie malte, litt hald Derartig, daß bereits Vasari es verdorben sah und das Bild zur Zeit eine Stätte trauriger Verwüstung zeißt. Ein günstiges Geschick hat uns eine Ergänzung des Bildes insofein ermöglicht, als des Meisters Originalkartoas zu den Köpfen des Heilandes und der Apostel vorhanden sind und sich in der Galerie der Brera und in der Großherzoglichen Sammlung zu Weimar befinden. Mit Alles über- ftrahlender Hoheit ist Christus gemalt, der in wehmüthiger Stille inmitlen seiner Jünger sitzt und mit tiefer Ergebrng, die nicht die Furcht vor einer That, sondern selbst eine That isf, sein Schicksal nahen sieht.
Im großen
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einen Vor
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1
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An den Aposteln fesselt die künstlerische Gruppirung,
der Ausdruck der Köpfe und das physiognomische Gepräge der Hände. Das Bild, dessen Formbehandlung ebenso meisterhaft ist, als das Kolorit, ist die Summe des Künstlerlebens Lionardos. Der Sturz Ludovico Sforza's führte ihn um die Wende des Jahrhunderts wie— derum nach Florenz; aus diesen Jahren stammen das herrliche, er⸗ haltene Porträt der Mona Lisa, das ebenfalls erhaltene Porträt der Isabella von Esthe und der große, leider verloren geganzene Karton
de der Schlacht bei Anghiari, den er 1563 bis 1504 für
ist. — Lionardo war ein Mann von X
Geist alle Gebiete der Kunst und des Wissens umfaßte. Gleich groß als Bildhauer, Maler und Architekt, war er in der Kriegskunst, in der Anlage von Festungen bewandert und war in den Naturwissen— schaften so heimisch, daß er hundert Jahre vor Kepernikus die dop= pelte Drehung der Erde nackwies. Mit allen Vorzügen des Geistes und des Körpers ausgestattet, von edelster Sittlichkeit durchdrurgen, von seinen Freunden hochgeehrt, ein wahrer Künstler ven Gottes Gnaden, so steht er vor Uns als ein stolzer Ausdruck reinster, schöner
Menschlichkeit.
rsammlung der Stadtverordneten, die
eröffnete der Vorsteher Dr. Straßmann durch
ein Hoch auf den Kaiser und König, Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit den Kronprinzen und das gesammte Kaiserliche Haus, i z die Versammlung begtzeistert einé immte. r mit, daß die wichtigeren Beschlüsse zunge geg — öffentlichen Sitzungen des ver⸗ in Druck gelegt und den eine U betsicht der im Per sonal⸗
im des Magistrats⸗
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ebenso
eingetretenen Veränderungen
adtverordneten⸗Versammlung und
llegiums. ch den Angaben des Voistehers sind im varflossenen
hre 48 öffentliche und 35 nicht oͤffentliche Sitzungen abgehalten 1
Nach dem Hanptjeurnal der Versammlung sind 2216 Sachen
und zwar 24 von der zu erledigende Sachen (von letzteren stehen 16 auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung), 44 Sachen, welche dem Ausschuß für Rechnungssachen überwiesen sind; von diesen stehen 19 auf der hentigen Tagesordnun 12 sind dem genannten Ausschusse erst im Beginn dieses Jahres zugegangen; endlich 43 Wahl—⸗ sachen. Petitionen gingen 82 ein. Von diesen blieben vier unerledigt, und zwar zwei Petitionen, welche bei der Verhandlung der in der Angelegenheit, betreffend die Anlage der Stadtbahn vom Magistrat zu erwartenden Vorlage zur Erledigung kommen werden; eine Peti⸗ tion, welche dem Ausschuß zur Prüfung der Instruktion für die waltungen der Gasanstalten und rer Wasserwerke überwiesen eine Petition, welche Ausschuß für Petitionen noch nicht erle Naturalisatiens⸗ resp. Niederlass ungesachen waren 50, von denen unerledigt blie re steht auf der heutigen Tagesordnung.
Vorberathung einzel! Angelegenheiten wurden 34 besondere
sschüsse beftellt, darunt⸗ gemischte.
Nachdem sodann der her sein Amt niedergelegt und der Stadtverordnete Weber demselben den Dank der Versammlung aus- gesprochen hatte, erfolgte die Wahl des Vorstehers für das Jahr 1876. Es wurden 85 Stimmzettel abgegeben., wovon 1 unbeschrieben, die übrigen 84 Zettel trugen sämmtlich den Namen des bisherigen Vorstehers Dr. Straßmann. Derselbe nahm die Wahl dankend an.
Bei der Wahl des Vorsteher⸗Stellvertreters wurden S7 Stimmzettel abgegeben, die Majorität betrug mithin 44 Stim⸗ men erhielten Professor Dr. Virchow 47, der bisherige Stellvertreter Vollgeld 38, 3 Zeitel waren unbeschrieben. Hr. Dr. Virchow ist mit- bin zum Vorsteher⸗ ter gewählt, war aber nicht anwesend, so daß die Erklär; Annahme noch aussteht.
Es folgte die Wahl de eisitzer. Zum ersten Beisitzer wurde gewählt Stadtv. Berlin mit 75, zum zweiten Stadtv. S
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sind;
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on denen 111 unerledigt blieben,
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d 1 ) Seibert mit 52, zum dritten St Siebmann 75 Stimmen, zu Stellver⸗ tretern der Beisitzer Stadtv. Zixpel mit 50, Stadtv. Schmidt J. mit 40, Stadtv. Degmei t (0 Stimmen. Damit war die Neuwahl des Bureaus vollendet. r Vorsteher sprach im Anschluß daran dem Stadtv. Vollgold den Dank der Versammlung aus für die langjährigen Dienste als Vorsteher⸗Stellvertreter, und speziell für die kräftige Unterstützun, welche er ihm (dem Vorsteher) angedeihen ließ. Es folgte die Verloosung der Mitglieder in die Abtheilungen. Die ordentlichen Sitzungen der Versammlung werden, laut Be⸗ schluß, auch in diesem J am Donnerstag, Nachmittags 5 Uhr, stattfinden.
5 1111
In dem hiesigen Admiralsgartenbade haben im Jahre 1875, dem ersten Betriebsjahre dieser Attienunternehmung, 98,212 Personen gebadet und sind ca. 112,000 (6 Einnahmen erzielt; wenn auch keine Dividende erzielt ist, so berechtigt doch die fortschreiten de Frequenz dieser Badeanstalt, die an Größe und Komfort alle der—⸗ artigen Anstalten Berlins übertrifft, während sie in Bezug auf die Preise sich ihnen gleichstellt, ju der Erwartung, daß das neue Jahr sich in finanzieller Hinsicht besser gestalten wird. Die De— zember⸗Frequenz 1874 stellt sich bei 4886 Badegästen auf 5744 , wogegen im Dezember 1875 solche auf 8190 Personen und 8691 gestiegen ist.
An Stelle der amtlichen Unterrichtskurse im stenographischen Bureau des Abgeordnetenhauses, welche während der Dauer des Landtages nicht abgehalten werden können, wird ein öffentlicher Un—⸗ terrichtskursus in der Stolze 'schen Stenographie in der
Königlichen Gewerbe Akademie, Klosterstraße Nr. 36, Hörsaal 1, am Montag, den 17. Jaruar 1876, Abends 8 Uhr, eröffnet und sodann Montags und Donnerstags Abends ven 8 bis 9 Uhr weitergeführt werden. Dauer des Kursus 12 Unterrichtsstunden.
Meldungen werden entgegengenommen:
D im stenographischen Bureau des Hauses der Abgeordneten, Leipziger Straße 75, am Sonntag, den 16. Januar 1876, Vormit⸗ tags von 10 — 12 Uhr;
außerdem täglich ;
2) bei dem Lehrer der Stenographie Herrn F. W. Kaeding, RO. Bũschingstraße 30 L, (auch schriftliche Meldungen und Anfragen);
3) in der Papierhandlung des Herrn Honrath, Charlotten⸗ straße 62;
4) bei Herrn H. Kaedi ng, Möckernstraße 137,
5) bei dem Kastellan der Königlichen Gewerbe ⸗ Akademie Herrn Kutscher, Klosterstraße 36. ?
Außerdem wird in dem bezeichneten Hörjaal ein praktijcher Fort- bildungs -Kursus in der Verwendung der Stolze schen Stenographie eingerichtet werden, der am Montag, den 10. Januar 1876, Abends 8 Ühr, beginnt und zu welchem Meldungen am 10, 11. und 13. Ja—⸗ nuar Abends im Unkerrichtslokale entgegengenommen werden.
Der Vorsteher des stenographischen Bureaus des Hauses der
Abgeordneten. Heidenreich.
Zur Katastrophe in Bremerhaven. Ueber das Treiben des Thsmas in Brem en kann die ‚„Wes. Ztg.“ folgende zuverläs⸗ sige Angaben machen:
Thomas logirte hier (in Bremen) bekanntlich seit den letzten Tagen des November im Hotel „Stadt Bremen“ und verkehrte häufig in einem unserer ersten Cafés. Er betrieb mit Eifer seinen teuflischen Plan, setzte die Höllenmaschine in den besten Stand und fügte sie heimlich und sicher dem mit Sprengstoff gefüllten Fasse ein. Zu diesem Zwecke hatte er an der Ofterthorswallstraße eine zum Hause Wall
. i Remise mit zwei Eingängen auf ungefähr ek. Das dem Stadttheater schräg gegenüberliegend m Zahnarzt Flörke, der die Remise nicht benutzte. Stätte ließ Thomas ein Faß mit Sprengstoff schaffen, das er nach einer Mittheilung der Verwaltung des Weser bahnhofs per Dampfer „Rhein“ vermuthlich unter Deklaration von Politur“ aus NewYork empfangen hatte, nachdem dasselbe aller Wahrscheinlichkeit nach schon einmal die Fabrt nach New Jork gemacht hat und dort, als es seinen teuflischen Zweck verfeblt hatte, ven Tho— mas selbst in Empfang genommen und zurückgeschickt worden ist. Der Sprengstoff stammt, wie schon erwähnt, allem Vermuthen nach aus einer rheinischen Lithoftakteurfabrik, von der Thomas mehrfach den— selben bezogen hat. Ein neues Faß wurde hier vom Tonnenmacher Delvendabl nach Bestellung abgeliefert, der Inhalt des alten hineingefüllt und das Uhrwerk eingesetzt, worauf die Arbeiter eines anderen Geschäfts das Schließen des Fasses besergen mußten. Vorher war der stark beleibte Verbrecher in dem Laden des Uhr⸗ machers Bruns erschienen und hatte das Werk, das er zuvor durch Herausnahme des zündnadelartigen Losschlägers seines Charakters entkleidet hatte, zum Reinigen und Oelen üb schweißtriefend vom Tragen der mehr als dreißig Pfund schweren Meschine. Nach⸗ dem Thomas am 29. November dieselbe geprüft und lange auf ihren geräuschlosen Gang geborcht hatte, hüllte er diese in schwarzes Wachs- iuch und bezahlte die Kosten. Unangenehm hatte es ihn berührt, als der Uhrmacher erklärte, daß die Uhr aufgezogen sei. Obgleich der Fachkenner jeden Augenblick das Ablaufen eines aufgeiogenen Werkes bewirken kann, so hat Themas doch wahrscheinlich dessen Ablauf, der am 8. Dezember erfolgen mußte, erst abgewartet, um die Wirkunz mit eingesetzter Zündnadel vorher genau zu probiren.
Nach Fertigstellung des Fasses folgte die Besorgung des Fuhr⸗
In der Sögestraße auf. und abgehend, bestimmte er zwei kbeiter cines Fuhrmanns im Schulhefe, daß sie am Donnerstag, en 9. Dezember, Abends halb sechs Uhr, das Faß transportirten.
ingend und eilig auftreten, wußte er zurächst zu verhindern, daß
te eine weitere Mittheilung ihrem Brodherrn machten. So
g der verhängnißvolle Transport durch die frequentesten Straßen Bremens Schritt vor Schritt von Statten, an der Osterthorswall⸗ straße, 50 Schritte von der Bischofsnadel, beginnend, über den Doms— of und U. L. Frauen Kirchhof durch die große Hundestraße nach dem Packhofe des Norddeutschen Lleyd. Thomas begleitete den Wagen erst voraufgehend, dann folgend, und da er fortgesetzt und dringend das langsame Fahren desselben forderte, so mußte er für die kaum 700 Schritte lange Strecke 2 Mark Fuhrlohn entrichten. -
Augenzeugen, die das Faß beim Aufladen sahen, sagen aus, daß dasselbe ungefähr die Gestalt eines abgestumpften Kegels von etwas mehr als 4 Fuß Höhe gehabt habe, der untere Boden hatte ca.
ß, der obere etwa ? Fuß Durchmess er. Die Schiffsmessunz, di⸗ ssem auch den sog. todten Raum mit berechnet, ergab 34 Cubik znhalt, während die beiden Arbeiter, welche täglich mit schweren ollis umgeben, das Gewicht auf mindestens 750 Pfund schätzen. — Namenloses Unglück schwebte demnach über dichtbebauten und stark— bevölkerten Stadttheilen beim Fertigstellen und Tran porte des Unglücks fasses. Die auf einem ziemlich frei gelegenen Platze erfolgte Ka— taftrophe, welche Bremerhaven so hart beimsuchte, hätte hier noch ungleich größere Dimensionen annehmen müssen.
Die „Presse“ veröffentlicht folgende Privatdepesche aus Bochnia, vom 4. Januar, 11 Uhr Vormittags. Um die bei dem Gruben⸗ brand Verunglückten aufzusuchen, mußten gestern behufs Er⸗ langung frischen Wetterzuges die abgesperrten Seitengänge frei— gemacht werden. In Folge dessen gewann der Brand wieder an Heftigkeit, daß man sich entschließen mußte, die ganze Grube zu verstopfen. Die Leichen des Ober ⸗Finanz Raths Win— dakiewiez und der beiden Bergleute wurden vernümmelt aus dem Salzsumpfe hervorgezogen. Die Leiche des Bergraths Turdzik konnte noch nicht aufgefunden und mußte vorläufig deren Aufsuchung aufge— geben werden. Momentan herischt gänzlicher Stillstand im Werke, bis das Feuer von selbst erstickt. Fur die Bauten auf der Oberfläche ist keine Gefahr. Aus Wieliczka sind Oberbeamte und Verstärkung der Mannschaft angelangt.
Theater.
Im Friedrich-Wilhelmsstädtischen Theater schließt Frl. Caroline Finaly am 12. d. M. ihr Gastspiel, dem sich die erste Aufführung der neuen Salingréschen Posse: Die Reise durch Berlin“ anschließen soll. Die Proben, sowie die übrigen umfassen⸗ den Vorbereitungen zu dieser Novität haben bereits begonnen.
— Der Direktor des Victoriatheaters hat Hrn. Brinck—⸗ mann, dem Darsteller des Fix in der Rei se um die Welt in 80 Tagen“ ein Benefiz bewilligt. Dasselbe findet am 13. Januar statt.
Redacteur: F. Prehm. Verlag der Expeduion (Kesseh. Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Berlin: Druck Ww. Elsner.
allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und
5.
14 .
Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Freitag, den 7. Januar
Staats⸗Anzeiger, das Central ⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Inseraten⸗Expedition des Neutschen Reichs ⸗Anzrigers und Königlich Prenßischen Staats-Anzeigers:
Berlin, 8. T. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
59 ; ; * 3nserate für den Deutschen Reichs u. Kgl. Preuß.
1. Steckbriefe und Untersnuchnungs-Sachen.
2. Subha stationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung
* a. 1. v. von öffentlichen Papieren.
*
E —
Oeffentlicher Anzeiger.
S7 G.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.
6. Verschiedene Bekanntmachungen.
7. Literarische Anzeigen.
S. Theater- Anzeigen. In der Eõörsen-
9 beilage. *
Inserate nehmen an: die autorisirte Annoncen⸗Expedi⸗ tion von Rudolf Mosse in Berlin, Breslau Chemnitz, Cöln, Dres den, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a. S., Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗ burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten, sowie alle übrigen größeren Annoucen⸗Bureaus.
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Steckbriefe und Untersuchungs⸗-Sachen.
Steckbrief. Gegen den Handlungskeammis Heinrich Spieker ist die gerichtliche Haft wegen Unter. sclagunz und Urkundenfälschung in den Akten 8. 12 je 1876 Komm. II. beschlossen worden. Die Ver⸗ haftung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird ersucht, den 2c. Spieker im Betretungsfalle feftzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfin⸗ denden Gegenständen und Geldern an die König— siche Stadtvoigtei⸗Direktion hierselbst abzuliefern. Herlin, den 3. Januar 1876. Königliches Stadt- gericht. Abtheilung für Untersuchungs sachen. Kom— missten II. für Voruntersuchungen. Beschreibung. Alter: 25 Jahre, geboren am 14. Dezember 1850, Geburtsort: Hespel (Hesepe) in Hannover, Größe: 5 Fuß T7 Zoll, Haare: hellblond. Augenbrauen: blend, Kinn und Mund: gewöhnlich, Nase: groß und spitz, Gesichts bildung: lang und hager, Gesichts farbe: blaß, Zähne: vollständig, Gestalt: gebückt, Sprache: deutsch, westfälischer Dialekt.
Steckbrief. Gegen den Kellner Gustav Adolf Lan ist die gerichtliche Haft wegen schweren Dieb⸗ stahls in den Akten L. 43 de 1876, Komm. II. beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht aus⸗ geführt werden können. Es wird ersucht, den ze. Lau im Betretungsfalle festzunehmen und mit
Geldern an die Königliche Stadtpoigtei⸗Direktion bierselbst abzuliefern. Berlin, den 3. Januar 1576. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Vor- mtersuchungen. — Beschreibung. Alter: 18 Jahr, geboren am 12. April 1857. Geburtsort: Berlin. Größe: 180 Centimeter. Haare: schwarzbraun. Augen: das rechte grau, das linke braun. Augen⸗ brauen: braun. Kinn: oval. Nase: etwas sigrk. Mund: gewöhnlich (Lippen dick. Gesichtsbildung: lang. Gesichtsfarbe: gesund. Zähne: vollständig. Gestalt: kräftig. Sprache: deutsch. Besondere Kennzeichen: Der 2c. Lau hat an der linken Schläfe eine sechsergroße Narbe.
Band II. Blatt Nr. 55 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll
den 12. Februar 1876, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. Nr. 25, Zim⸗ mer Nr. 16, im Wege der nothwendigen Subhasta⸗ tion öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags
den 16. Februar 1876, Vormittags 11 Uhr, ebendort verkündet werden.
Das zu versteigernde Grundftück ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 5 Hektaren 50 Aren 20 Quadrat- Metern mit einem Reinertrag von 65,4 M veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und Hypothekenschein, in⸗ gleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedin⸗ gungen sind in unserm Bureau V!. einzujehen.
Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht ein⸗ getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer⸗ den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä—⸗ klusion spätestens im Versteigerungstermin anzu⸗ melden.
Berlin, den 6. Dezember 1875.
Königliches Kreisgericht. Der Subhastations . Richter.
ö 3 . 1 icoos Subhastations⸗Patent.
Das der Berliner Nordend ÄAttiengesellschaft in Liquidation gehörige, auf der Rosenthaler Feld⸗ mark zwischen dem Wege von Nieder⸗Schönhausen nach Blankenfelde und der Gemarkung Französisch⸗ Buchholz belegene, im Grundbuche von Rosenthal Band II. Bl. Nr. 60 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll
den 16. Februar 1276, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, Zim⸗ mer Nr. 16, im Wege der nothwendigen Subhastation 5ffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags
Steckbriefs-Erledigung. Der hinter den Ar⸗ beiter Hermann Rakel zu den Akten R. 202 de 1872 Kommission 11. wegen wiederholten Diebftabls unter dem 12. Mai v. Is. erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 3. Januar
1876. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Unter⸗
suchungssachen. Kommission II. für Vorunter⸗ sachungen.
Steckbriefs⸗Erledigung. Der am 12. Dezem- ber 1875 hinter dem Schlossergesellen Albert Burghardt aus Breslau erlassene Steckbrief ist er—⸗ ledigt. Sprottan, den 4. Januar 1876. Königliches Kreisgericht. Der Untersuchungsrichter.
Gegen nachbenannte im Jahre 1852 geborene Personen:
1) Zohann Robert Banse aus Bernburg, ge⸗ boren den 21. September, Wilhelm Christoph Heller aus Bernburg, geboren den 11. Januar, Selmar Meyer aus Bernburg, geboren am 16. Dezember, derrmaun Pollack aus am 16. Juli, Christian Wilhelm Friedrich Pistorius aus Laldorf, geboren am 12. April, Johann Christian Ernft Tiebe aus Kl. Mühlingen, geboren den 27. Oktober, Adolph Gottlieb Christian Herrmann aus Oberpeißen, geboren den 26. April, Friedrich Carl Moebius aus Sandersleben, geboren den 26. Dezember, Wilhelm Carl Sasse aus Sandersleben, ge⸗ boren den 3. November, Johann Brehmer aus 26. September,
oren den Franz Brelle aus
Bernburg, geboren
10) Sander leben, Gottlieb boren den 4. Januar,
welche die Eigenschaft als Deutsche besessen und die Eilaubniß zum Verlassen des Bundesgebiets weder nachgesucht, noch erhalten haben, ist auf Astrag der Derzoglichen Staats anwaltschaft die Voruntersuchung wegen Entziehung von der Militärpflicht eröffnet worden und ist zu deren verantwortlichen Verneh⸗
mung Sonnabend, der 1. April 1876, Vormittags 9 Uhr, an hiesiger Gerichtestelle vor dem unterzeichneten Untersuchungsrichter anberaumt worden. Die oben genannten Personen werden zu diesem Termine hierdurch öffentlich geladen, mit der Ver⸗ warnung, daß der Ausbleibende zu gewärtigen hat, daß die gegen einen Flüchtigen geordneten Maßregeln gegen ihn argewendet werden. Bernburg, den 31. Deiember 1875. Derzoglich Anhaltisches Kreisgericht. Der Untersuchungsrichter. Meyländer.
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Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
Subhastations⸗Patent.
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den 17. Februar 1826, Nachmittags 2 Uhr, ebendort verkündet werden.
Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund— steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 4 Hektar 56 Ar, mit einem Rein⸗ ertrag von 79,96 ( veranlagt.
Auszug aus der Steuerrolle und Hypothekenschein, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grund⸗ stuͤck betreffende Nachweisungen und besondere Kauf⸗ bedingungen sind in unserm Bureau V. einzusehen.
Alle Diejenigen, welche Eizenthum oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypethekenbuch bedürfende, aber nicht ein—⸗ getragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.
Berlin, den 6. Dezember 1675.
Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.
9145 ⸗ 38 * lors] Nothwendiger Verkauf.
Im Wege der nothwendigen Subhastation sollen nachstehende, der Halle⸗Leipziger Eisengießerei und Maschinenbau Aktiengesellschaft zu Schkeu⸗ ditz gehörige, im Grundbuche von Schkeuditz Band VIII. Blatt Nr. 348 eingetragenen Grundstücke:
A. die links der Bahnhofsrestauration gelegenen Wohnhäuser, Fabrikgebäude, Seitengebäude, Schup⸗ pen, Nebenhäuser und Kammern, sowie die Gießerei, Maschinenfabrik und Eisengießerei mit allen Zube⸗ hörungen, namentlich einem Schienenftrang zur Ver⸗ bindung mit der Magdeburg ˖ Leipziger Eisenbahn, vollständiger Einrichtung s technischen Bureaus, Dampfkesseln und Dampfmaschinen⸗Anlagen, sämmt⸗ lichen Werkzeugraaschinen zum Betriebe der Ma— schinenbauwerkstatt, der Modelltischlerei, der Kessel⸗ schmiede, der Schmiede, des Dampfhammerwerks mit 2 Schweißsfen und der Gießerei für und Lehmformerei, sowie einer Gasanlage,
zur Gebãudesteuer mit werthe von 3168 M veranlagzt;
B. die dazu gehörigen Liegenschaften, an Acker, Garten und Wiese nebst den darauf neu erbauten 49 Wohnhäusern mit Stallgebäuden an der Bahn⸗ hofsftraße, welche nach dem neuesten Steuerauszuge mit einem jährlichen Nutzungswerthe von 4290 0 zur Gebäudesteuer veranlagt sind,
zu A. und B. mit einem Gesammtflächeninhalt von 6 Hectar 47 Ar 82 Da. Meter am 21. Januar 1876, Vorm. 19 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 1, durch den unterzeichneten Subhastationsrichter versteigert und am 25. Januar 1876, Vorm. 11 Uhr, ebendaselbst das Urttzeil über den Zuschlag verkündet werden.
Die Auszüge aus der Gebäudesteuer⸗ (und Grund- steuer⸗Mutter⸗) Rolle, sowie der Hypothekenschein können in unserm Bureau, Zimmer Nr. 2, eingesehen werden.
Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht ein- getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer⸗ den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungs ⸗ Termine anzumelden.
Schkenditz, den 12. November 1875.
Königliche Kreisgerichts⸗Kommission. Der Subhastationsrichter.
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2 . . legende Pachtgelder⸗Minimum bet
Familien- Nachrichten. Geschehen Amtsgericht Einbeck II. ö Am 30. Dezember 1875.
Amtsrichter Mehliß. In Sachen des Kaufmauns Feis Frankenberg in Einbeck, Provokanten wider unbekannte Realprãtendenten Provokaten wegen dinglicher Ansprüche an das Wohn⸗ haus sub Nr. 306 in Einbeck, erschien im heutigen Termin Provokant in Person, im Uebrigen war Niemand erschienen. pp. pp. pp. Provokant beantragte hiernächst Erlaß des Aus⸗ schlußbescheides, welcher dahin abgegeben ist: Alle bislang nicht angemeldeten dinglichen Rechte an dem in der Edictalladung vom 11. v. Mts. näher bezeichneten Wobnhause nebst Zubehör wer⸗ den dem angedrohten Präjudize gemäß im Ver⸗ hältniß zu dem Prevokanten für erloschen erklärt. Eröffnet in idem Mehliß.
, . 3 ö Edictal⸗Citation.
Der verschollene Einlieger Thomas Rossa aus Wallendorf, geboren am 21. Dezember 1809, ehe⸗ licher Sohn des Kasimir Rossa und der Marie, geb. Mroseck, welcher im Jahre 1855 sich in das König⸗ reich Polen begeben, um Arbeit zu suchen, und seit dieser Zeit keine Nachricht von sich gegeben hat, so⸗ wie seine unbekannten Erben und Erbnehmer wer— den hierdurch aufgefordert, vor oder in dem an hie⸗ siger Gerichtsstelle vor dem Herrn Kreisrichter Beier auf den 29. April 1876, Mittags 12 Uhr, an—⸗ beraumten Termin sich persönlich oder schriftlich zu melden, widrigenfalls der Thomas Rossa für todt erklärt, und sein zurückgelassenes Vermögen den ge⸗ setzlichen Erben verabfolgt werden wird.
Namslau, den 1. Juli 1875.
königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.
Verkänfe, Vervachtungen, Submissionen ꝛe.
is Bekanntmachung.
Das Domäne n⸗Vorwerk
13099 Rmeter kiefern Kloben, . Spaltknůppel. Lüttenhagen, den 3. Januar 1875. (à Cto. 42,1)
Der Großherzogliche Oberförster.
Grapow.
Neubau der Halleschen Thorbrücke— ian Auktion.
Mittwoch, den 12. Januar, Mittags 12 Uhr, öffentliche Versteigerung der einzelnen Haufen des auf der Baustelle lagernden Holzes der abgebrochenen Interimsbrücke gegen Baarzahlung in Reichswährung
pptr. 40 Rundpfähle, 1000 1d. Meter Bauholz, 300 Qu.⸗Meter eichener Oberbelag, 130 j kieferner Oberbelag, 200 . kieferner Unterbelag, 70 lfd. Meter kiefernes Geländer, 450 Bolzen.
Das genaue Auktiensverzeichniß ist vom Montag, den 10. Januar ab, 16—3 Uhr, im Bau -Bureau, Pionierstraße U, eine Treppe hech, einzusehen.
Die vor dem Termine von den Reflektanten zu unterschreibenden Verkaufsbedingungen liegen eben daselbst aus.
Der Zuschlag wird nur an solche Bieter ertheilt, welche die Verkaufsbedingungen unterschrieben haben. Berlin, den 5. Januar 1876. Der Königliche Baurath Schrobitz. .
Dietrich, Baumeister. à. Cto. 40 1.)
Sunbmission. soll die Lieferung von 15,000 Centner bester Böhmischer Braunkohle durch öffentliche Submission vergeben werden und ist bierzu ein Termin auf Montag, den 17. JZannar er., Vormittags 11 Uhr, in unserem Geschäftslokale anberaumt. Die Offerten sind schriftlich und versiegelt und mit der Aufschrift: „Submission auf Braunkohle“ bis zur genannten Zeit, die Kohlenproben bis zum 13. Januar cr. ein⸗ schließlich an die unterzeichnete Direktion franco ein⸗ zusenden.
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Klein-Lehmhagen Grimmen entfernt, mit einem Areal vo Johannis
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zu bestellende Pachtkaution einjäãbrigen Pacht bestimmt z der Pacht erforderliche Vermögen auf Höh
54 009 ½ nachzuweisen.
Zu dem auf den 31. Januar d. J, Vormit⸗ tags 11 Uhr, rung anberaumten bewerber mit dem Bemerken ein, daß die Verpach⸗
1 tungäbedingungen, die Regeln der Licitation und die
ie hrend der Dienststunden in
gesehen werden können, wir
pachtungs Bedingungen und
gegen Erstattung der Keopialien zu ertheilen. Stralsund, den 3. Januar 1876.
lig?
Sand⸗ Verrn
einem jährlichen Nutzung ⸗
Königliche Regierung.
Hol⸗Verkauf.
Ans der Oberförsterei Lüttenhagen werden am
Donnerstag, den 20. d. Mts., im Gasthause des
d Plümecke zu Feldberg von Vormittags 10 Uhr ab öffentlich meistbietend gegen Baarzah⸗ lung verkauft werden: ) Begang Lüttenhagen: Jagen 63 u. 64. 58 Rmeter eichen Kloben, 70 buchen Blöcke, 18090 Rmeter buchen Kloben, ö „Knüppel I. Kl. 2) Begang Feldberg: . Jagen 94 u. 102. Rmeter buchen Kloben. 3) Begang Laeven: Jagen 38. birken Nutzenden, Rmeter birken Kloben, 2 kiefern Bauhölzer, Rmeter kiefern Kloben, ö Spaltknüppel. 4) Begang Grünow: agen 242. kiefern Bau⸗ u. Schneidehölzer, birken Nutzenden, buchen Nutzenden, Rmeter kiefern Kloben. 5) Begang Gnewitz: Jagen 170. Rmeter kiefern Kloben, ö Spyaltknůppel. Jagen 135.
im Kreise Grimmen, 3 Kilometer von der Kreisstadt maßgebend anzuerkennen l n Fabrik eingesehen, auch geg
mission auf Patrontaschenänderung“ bis im Lokale der unterzeichneten Regie⸗ Bietungstermin laden wir Pacht⸗ zur Einsicht aus, werden auch gegen Kopialienerstat⸗ mit Ausschluß der Sonn⸗
14 sind, auf Verlangen Abschriften der Ver⸗ der Licitationsregeln
1128
zu beschaffen, und gleichzeitig
unter Adresse des „Offerte zur Lieferung von Leinenwaaren“
Die Lieferungsbedingungen, nehmer zu unterschreiben oder ir t, kör en Vergüůtigun pialien abschriftlich mitgetheilt werden. Spandau, den 4. Januar 1876. Königliche Direktion der Pulverfabrik.
148 2 sssi its] Submission.
Beim Hannoverschen Füsilier Regiment Nr. sind circa 1000 Stück Patrontaschen a./M. in solche neuer Probe umzuändern. Fabrikanten werden ein⸗ geladen, ihre Offerten mit der Aufschrift: „Sub⸗ zum
Re⸗
3 D L. *
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15. ds. Mts., Varmittags 9 Uhr, an die giments⸗Bekleidungskommission zu richten. Bedingungen liegen auf der Regimentskammer tung von 75 3 nach auswärts versandt. Offerten, in denen die Anerkennung der gungen nicht ausgedrückt ist, finden kei sichtigung. Hannover, den 4. Januar 1876.
Regiments⸗Vekleidungskommission.
Bedin⸗
Lieferungs Ausschreibung. Das Bataillon gedenkt im Konkurrenzwege 300 Mtr. graue Fatterleinwand, 300 , blaue Futterleinwand, 4600 „ Jackendrell, 600 „ Hosendrell, 600 Stück blaugestreifte Callicet hemden, dem Muster vom 26. Juni 1875, lich 94 Ctm. lang,
3090 Taxallerie ˖ Unt 105 Infanterie⸗Unt
nach
sãmmt⸗
von Köperstoff,
durchschnittlicher
Schrittlänge von 84 Ctm.
z event. Friedeng⸗
Mehrbedarf pr. 1876 sicher zu stellen. Lieferung
erhosen erhosen —
obiger Posten muß bis 25. Februar erfolgt sein.
Von Proben begleitete Offerten können bis 12. d. Bataillons, mit der Aufschrift:
eingeschickt werden. Insertions⸗ und Frachtkosten, event. auch für etwaige Rück. und Nachsendung wegen mangelhafter Lieferung, trägt Lieferant. Wer die Lieferung übertragen erhält, wird bis 15. d. Nachricht haben. Die Proben an die übrigen Offe⸗ renten werden dann unfrankirt zurückgeschickt. Hannover, den 4. Januar 1876. DSannaversches Train⸗Bataillon Nr. 10.
II56] J Submlssion.
Beim Regiment sind 783 Paar neue Patronen—⸗ taschen bisheriger Art in solche zum Gewehr M. I7I. umzuändern. Hierauf reflektirende erprobte Fabri⸗ kanten wollen ihre verschlossenen Offerten — mit der 2 4 „Umänderung von Patronentaschen“ — bis zum Termin am 19. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr,
200 kiefern Bau u. Schneidehslzer,
— im Oekonomie ⸗ Gebäude des Regiments — an