1876 / 6 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 08 Jan 1876 18:00:01 GMT) scan diff

Aichtamlliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 8. Januar. Se. Majestät der Kgiser und König nahmen heute von 11 Uhr ab die Vor⸗ träge des Militär⸗Kabinets durch den General⸗Major von Albe⸗ dyll, und des Geheimen Civil⸗Kabinets durch den Geheimen Kabinets⸗Rath von Wilmowsli entgegen. Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz nahm gestern um 111 Uhr Vormittags militärische Meldungen entgegen und empfing um 12 Uhr den Direktor der Staats⸗-AUrchive Professor Dr. von Sybel.

. Majestät der Kaiser und König haben auf die von dem hiesigen Magistrat aus Anlaß des J hreswechsels erlassene Glückwunsch⸗Adresse mit nachstehendem Schreiben geant⸗ wortet:

„Die treuen Glück- und Segenswünsche, welche Mir der Magi⸗ strat Meiner Haupt⸗ und Residenzstadt Berlin aus Anlaß des Jahreswechsels dargebracht hat, sind Mir, wie immer, willkommen und angenehm gewesen. Ich danke dem Magistrat von ganzem derzen für diese Wünsche und vermag dieselben nicht besser zu er⸗ widern, als durch die Versicherung, daß Ich die Förderung des . geistigen und materiellen Wohles der Nation als das höchste von Mir zu erstrebende Ziel unauszesetzt im Auge be⸗ halte und in ihr Meine einzige Befriedigung finde. Indem Ich mit diesem Bewußtsein auf das verflossene Jahr zurückschaue, kann Ich Mich freilich der Wahrnehmung nicht verschließen, daß die Folgen einer beklagenswerthen wirthschaftlichen Krisis schwer auf einem großen Theil der Bevölkerung gelastet haben. Ich sehe indeß mit Genugthuung, daß sich auch in solcher Zeit der ernste, verständige Sinn Meines Volkes in dem Muthe, die bestehenden Schwierigkeiten durch das bewährte Mittel emsiger Arbeit zu überwinden, erfolgreich bethätigt. Besonders erfreulich ist Mir die Beobachtung, daß die Bevölkerung der Hauptstadt Berlin hierin dem Lande ein anregendes Vorbild bietet, und Ich lebe der Ueberzeugung, daß der Segen ihres vertrauungsvoll schaffenden Eifers nicht ausbleiben wird.

Berlin, den 5. Januar 1876.

Wilhelm.“

Von Ihrer Majestät der Kaiserin-Königin ist dem Magistrat folgendes Antwortschreiben zugegangen: „Der Magistrat von Berlin hat Mich zum Jahreswechsel mit jenen treuen Glückwünschen erfreut, welche Ich stets mit aufrich iger Dankbarkeit annehme. Es wird Mir auch im kommenden Jahre eine Freude sein, der Aufgabe, welche die Haupt und Residenzstadt im Interesse wahrer Humanität zu erfüllen het, Meine volle Theil⸗ nahme, sowie der Wohlfahrt der Stadt und ihrer Bewohner Meine besten Segenswünsche zu widmen.

Berlin, 3. Januar 1876. Au gu st a.“ Das Antwortschreiben Sr. Kaiserlichen und König⸗ n Hoheit des Kronprinzen an den Magistrat hat

Der freundliche Glückwunsch, welchen der Magistrat beim ,. Mir dargebracht, verpflichtet Mich zu besonderem mae, 1 begegnet nn. herzlichen Gesinn ngen für die Hau tstadt, deren fernerem Wohle Meine besten Wünsche ge— widmet sind.

55 2 Berlin,

3 Tannar 5. Januar

8 . 1866.

Friedrich Wilhelm, Kronprinz.“

as Antwortschreiben Ihrer Kaiserlichen und König— der Kronprinzessin lautet:

Ich die aus Anlaß des Jahres⸗ ft des Magistrats empfangen. llen Interessen der Hauptstadt arf der Magistrat sich ver⸗ er Hebung und Förderung Bestrebungen, welche z mit wachsendem Erfolge

d Mitwirkung rechnen dürfen.

d d

1 *

Victoria, Kronprinzessin.“

C der Prinz Carl von Geheimen expedirenden Sekretär mt, Premier⸗Lieutenant der hstseinem Hofstaats⸗Sekretär 16t

z Heinrich von Hessen und bei Rhein jor und Commandeur der 14. Kavallerie⸗Brigade, ist gigenschaft zur 16. Kavallerie⸗Brigade versetzt und der zu Sach sen-Meiningen , Seconde⸗ des Husaren⸗Regiments Nr. 12, in das m Patent vom 22. März 1876 einrangirt in zen Hugo zu Schönburg⸗Walden— la suite der Armee, ist der Charakter als jor verliehen, während der Prinz Friedrich wittgenstein⸗-Berleburg, Major und Escadron⸗ ujaren⸗Regiment Nr. 14, zum etatsmäßigen Stabs⸗

n Regiment ernannt worden ist.

1h t8shaf nts j ichts hof zur Entscheidung der Kompe⸗

8952 * * Uieute 1 1 Ute Regimer

Regin en

8em 1411

eral-Mag; It EU- de

11. 10 s5 g

für 46,128,525 S, in Barren für 19.358,17 6 angekauft worden.

Das „Journal des Debats“ vom 4. Januar sagt in

dem handelspolitischen Theil seiner Jahresübersicht für 1875 u. A. Folgendes: Das Jahr 1875 bietet uns einmn großartigen ökonomischen und gbminiftre ven Fortschritt, nämlich die Gründung des Allgemeinen Host pereins als Folge des Berner Vertrages. Alle europäischen Mächte, ohne Ausnahme, sind diesem wohlthätigen Vertrage beige⸗ tigten. Anfangs bereitete Frankreich, oder vielmehr einige Schwarz- seher in Frankreich, dieser Reform eine mißçünstige Aufnahme. Dank dem Himmel hat schließlich der gesunde Verstand in dieser Frage sowohl, als auch in der Frage, der ägyptischen Justiz- reform. den Sieg über die Vorurtheile der Routine und über diese sonderbare nationale Eigenliebe davon getragen, welche das Prestige des Landes zu erhöhen wähnt, indem sie das Letztere isolitt. Die Errichtung des Allgemeinen Postvereins ist ein großes, civilffatorisches Werk. Fortan kostet ein Brief von Paris nach St. Petersburg nur 5 Centimen mehr, als ein solcher von Paris (les Ternes) nach Neuilly. Die ermäßigten Taxin für Waarenproben, Ge⸗ schäftspapiere und Zeitungen, die bereits bewilligten oder doch schon vorbereiteten Erleichterunzen für eingeschriebene Briefe und für Briefe mit Werthangabe, werden die weitere Entwickelung der höchst wich tigen, kommerziellen und sozialen Beziehungen zwischen den verschiede⸗ nen Ländern des Allgemeinen Postoeceins außerordentlich för⸗ dern. Unsere Verwaltung hat vernünftiger Weise das große Opfer gebracht, welches man seit einigen Jahren von ihr forderte, und welches ibr ohne Zweifel nicht sonderlich schwer fallen wird, nämlich die Erhöhung des Gewichts des einfachen Briefes auf 15 Gramm. Es ist nicht zu leugnen, daß unser interner Post— dienst noch Manches zu wünschen und zu verbessern übrig läßt. Die

Tarife sind noch außerordentlich hoch.

Sobald sich unsere Fmanzlage genügend verbessert, und die neuer⸗ lichen Ueberschüsse der Abgaben sich nicht nur als ausnahmsweise und vorübergehende erwiesen haben werden, sobald ferner die Um⸗ wandlung unsere Stagtspapiere zu So in solche zu 4H dem Staatsschatze neue Quellen eröffnet haben wird, dann, so hoffen wir wird man auch unsere interne Brieftaxe ermäßigen und nicht etwa auf 20 Centimen, wie früher, sondern auf 16 Centimen. Unterdessen werden wir ein wachsames Auge auf die Erträgnisse der Post in den nãchsten Viertel jahren haben, und wir werden sehen, ob diese Einnahmen in Felge der durch den Berner Vertrag eingeführten Erleichterungen hetrãchtlich oder selbst empfindlich vermindert worden sind. Aus Der letzten Botschaft des Generals Grant haben wir ein Wort herausgegriffen, welches in Frankeeich wiederholt zu werden verdient: „Nächst der Schule!, sagt er ist die Post der große Lehrmeister des Volkz.“ Diese Maxime st noͤch nicht Janz vollständig, die Post ist oft auch ein großer Tröster, und jede dieform, welche den häufigen Gebrauch derselben Jedermann zu- gänglich macht, ist nicht allein von materiellem Nutzen, sondern auch moralisch wohlthätig. ö.

. Nech 5. 119 der Reichs⸗-Gewerbeordnung ist der Lehr⸗ ling der väterlichen Zucht des Lehrherrn unterworfen. Im Anschluß an dieses Gefetz hat der Strafsenat des Ober⸗ Tribunals in einem Erkenntniß vom 15. Dezember 1875 ausgesprochen, daß der Lehrherr im Sinne dieses Gesetzes nicht unbedingt mit dem Geschäftsherrn zu identifiziren ist. Einem für die Dauer angestellten Disponenten (Faltor) sind gleichfalls die Befugnisse des Lehrherrn zuzusprechen.

K Geners Wieutenant und General-Adjutant Sr. , den, es .. . Königs, Graf Brandenburg l, ommar;Senr der dDivision, hat ich gestern Abend na Breslau Jurückbegel . X. ö ö

Kiel, 6. Januar. (Kiel. Ztg.) Briefsendungen für die Korvette „Luise“ sind bis zum 27. Januar nach Sidney (Australien) und vom 28. Januar er. ab nach Hongkong zu dirigiren. Die Korvette „Arcona“ ist heute in das Schwimmdock der Werft in Ellerbeck gelegt worden.

Wies baden, 5. Januar. Das Konsistorium veröffentlicht in Betreff der zu berufenden außerordentlichen Bezirks⸗ Synode Folgendes:

Nachdem wir ützer die durch unfer Augschreiben vom 15. v M erfolgte Anordnung der Wahlen für die Wahlmänner ver samimlungen dem Herrn Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Bericht er. stattet haben, ist von demselben uns eröffnet worden, wie die An⸗ nahme, daß nach der Allerhöchsten Verordnung vom 8. November v. Is. die Zahl der weltlichen Wahlmänner zur außerordentlichen Bezirkssynode sich nicht nach der Zahl der vorhandene Pfarrstelle Bezirksspnode si der Zahl der vorhandenen Pfarrstellen, sondern nach der Zahl der thatsächlich fungirenden Geistlichen bestimme nicht zutreffe. Der gedachten Königlichen Verordnung liege das auch in anderen Synodalverfassungen bisher konsequent festgehaltene Prinzip zu Grunde, daß die Kirchengemeinden die Sub strate für di synodale Gemeinschaft zu bilden haben, und daß seder Kirchengemeinde eine selbstständige Theilnahme bei der Bildung der ersten Synodalstufe zukomme. Von diesem Grundsatze mache die Königliche Vererdnung vom 8. November w. J. eine Ausnahme nur für den Fall daß mehrere Kirchengemeinden unter einem gemeinschaftlichen Yfarramte verbunden seien. Eine solche Verbindung der Kirchengemeinden trete aber nicht ein in Folge des zufälligen thatsächlichen Umstandes, daß dem Geistlichen einer Gemeinde die zeitweilige Versehung eines vor übergehend nicht besetzten Pfarramtes aufgetragen sei, sondern setze das Bestehen eines durch, einen organisatorischen Akt begründeten Gemeinschaftsverhältnisses zwischen den Kirchen⸗ gemeinden voraus. Mit dem gleichen Rechte mit welchem man in Fallen der ersteren Art eine Beschränkung des Wahlrechtes der einzelnen Kirchengemeinden stattfinden lassen wollte, würde man auch dann wenn wegen Erkrankung oder sonstiger persönlicher Vethältnisse ein Geistlicher an der Theilnahme an der Wahl behindert sein sollte eine Kombination der Gemeinde⸗Organe mit den Organen der jenigen Gemeinde, deren Geistlicher vertretungsweise die pfarramilichen Funk⸗ tionen versehe, eintreten lassen müssen. Die Befugniß zur Ausübung der. gzmeindlichen Wahlrechte könne aber von folchen thatsächlichen Zufälligkeiten nicht abhängig gemacht werden. . Hiernach modifiziren wir die bezügliche Bestimmung unseres oben

heute Vormittag um 11 Uhr unter Vor⸗ eimen Rathes Dr. von Koenen zu einer

bis zum

pelkronen, 301, 2: 835381210 46; an Silbermünzen: 2561 8.5535 ( art tüch, 195, 18 035 46 1-Martstüche, 10516, 356 6 bHb⸗ fennigstücke, 20, 193,938 S6. 8 26⸗Pfennigstũcke; an telmänzen: j 652 175 M6 80 83 1i6-Pfennig stückE, oh0 oh S5 5Pfennigstücke; an Kupfermünzen: 4613, 828 6 3 2⸗Pfennigstücke; 477,001 6 78 3 14Pfennigstüche GSesammtausprägung: an Goldmünzen: 1,275,165 250 „S; an Silbermünzen; 164240921 s, 3; an Nickelmünzen: f T2 28 , 63 J, an Kup fermünzen? 7, Ch0, S5 e 52“ g.

Na⸗ ö ja 9* 72 15 . 16. bis 23. Dezember 1575 hat die Preußische an Hold angekauft: in Münzen für 1,017,169 (, ren für 144.505 S6; vorher seit dem 18. September e , n,, in Münzen für 45,111,356 M, in „213,512 M. Mithin sind zusammen in Münzen

rwe * 11 II 4 .

19, 2,1

bezeichneten Ausschreibens vom 15. v. Mts. dahin, daß auch im Falle zeitweiliger Vakanz eines Pfarramtes für dasselbe zwei weltliche Mit glieder zur Wahlversammlung von den vereinigten Gemeinde⸗Organen der betreffenden Kirchengemeinde zu deputiren sind. —⸗ Wiesbaden, den 4 Januar 1876. Königliches Konsistorium. de la Croix.

Königsberg, 6. Januar. In der heutigen (3.) Sitzun des Provinziallandtages der Provinz Preußen K 3 geschãftlichen Mittheilungen die Herren Lambeck-Thorn, Keßler⸗ Nemel, v. d. Brincken durch Akklamation zu Mitgliedern des Redaktions ausschusses gewählt. In zweiter Linie wur e ein Antrag des Abg. Selke dahin angenommen:

„Der Vorsitzende wird autorisirt, sofort die zur Bestrei⸗ tung der Kosten des Landtags noch vorhandenen Kassen⸗ bestände von dem bisherigen Provinzialständischen Kassenkurgtorium zu übernehmen, diese Bestände einst⸗ weilen noch ferner bei der Ostpreußischen General⸗Feuer⸗So⸗ zietäts kasse zu belassen und demnächst bis zur definitiven Re⸗ gelung der Provinzial-Ftommunalkassen⸗Verwaltung in Ge⸗

alle Zahlungen zur Bestreitung der Kosten des Landtag anzuweisen.“

durch Akklamation zu Quästoren des Landtags gewählt.

Ein Antrag auf Zuziehung von Stenographen u auszugsweisen Druck der stenographischen Berichte wurde na längerer Debatte dem Redaktionsausschuß überwiesen.

Auf Antrag des Abg. Keßler wurde beschlossen, den M gliedern des Landtages für die gegenwärtige Session als ei ihren baaren Auslagen entsprechende Entschädigung, die d Mitgliedern des früheren Provinziallandtages zuständig gewesen Diäten und Reisekosten zu gewähren.

Hierauf erfolgte die Wahl des Petitionsausschusses son der ÄAusschüsse fuͤr die Provinzialhülfskasse, das Landarmen wesen, der Provinzial-hausseebaufonds und des Ausschus] zur Prüfung der provisorisch angenommenen Geschäftsordnum

Nachdem der Vorsitzende noch eine kurze Inhaltsang t der von dem Königlichen Kommissarius eingegangenen Vorlang verlesen, votirte der Landtag auf den Antrag der Abgeordnet Lambeck und Freiherrn von Huellessem den Abgeordneten Rit und Genossen als Verfassern der vorläufigen Geschäftsorbnm durch Aufstehen seinen Dank.

In gleicher Weise erhob sich das Haus zu Ehren Alterspräsidenten Herrn Feyerabend. 1

Stettin, J. Januar. In der heutigen G6. Sitzung M Provinziallandtgges verlas der stellvertretende Vor ien Ober⸗Bürgermeister Burscher, ein Schreiben des Wirklichen ] heimen Raths von Köller, welcher krankheitshalber das In eines Vorsitzenden niedergelegt. Die Neuwahl eim Vorsttzenden soll auf die Tagesordnung für Montag, den l d. M. gesetzt werden. Sodann ward mitgetheilt, daß die gest gewählte Kommission von 13 Mitgliedern sich bereits kon tin habe und in Berathung getreten sei, auch einige Anträge weg der erforderlichen statutarischen Bestimmungen eingereicht hih

Die Vorlage, betreffend den Uebergang des Landarmen . esens 4 den Provinzialverband, wurde eine Kommission von itgliedern gewiesen, di geng wählt werden soll. ; J

Dasselbe ward in Bezug auf die Vorlagen, betreffend d Erlaß einer landesherrlichen Verordnung über Ausführung Rn Rischereigesetzes, betreffend den Wegebau und betreffend d Viehseuchen⸗Reglement, beschlossen.

Zu Abgeordneten behufs Wahrnehmung der der Provinz vertretung zustehenden Mitwirkung bei der Kontrole n hie sigen Rentenbank wurden mittelst Atklamation gewiß die Herren Coste⸗Greifenhagen und Saunier⸗Stettin, sowie; ihren Stellvertretern die Herren v. d. Osten⸗Blumberg im Schulze. Greifswald. . Es referirte sodann der Abg. Hillmar⸗Coeslin über R Schreiben des Königlichen Kommissars, betreffend Abändern des Tarifs für die Armenpflegekosten. Die Versammlung!! schloß indeß, zunächst eine Kommission von 7 Mitgliedern diese Angelegenheit niederzusetzen, zu welcher der Landarm Direktor Altponimerns zugezogen werden soll.

Längere Verhandlungen über einen Antrag des He v. d. Goltz'streitziz, betreffend Beschaffung eines andermwar Lokals für die Versamumlungen des Provinzial-Landtages, ten zur Ablehnung des Antrages.

ßer seburg, 6. Januar. Der Sächsische Provinzin Landtag wurde am 3. d. M. durch den b fdr , Provinz Sachsen, Freiherrn von Patow, mit folgender J sprache eröffnet:

Hochgeehrte Anwesende! Im Namen Der Königlichen Star regierung begrüße ich Sie als Vertreter der Provinz Sachsen, wi zum ersten Male durch den Ruf Sr. Majestät des Kaisers Königs in der durch die Provinzialordnung vom 29. Juni v 5 gebenen Gestalt vireinigt sind. In Ihrer Mitte befinden sich ha die Abgeordneten eines Landestheiles, welcher dereinst die Wiege preußischen Monarchie gebildet hat, und welcher wenn schon ü politijchen Gebiete der Provinz Sachsen seit mehr als einein hall Jahrhundert angehörig doch einem anderen Provinziallandtage gewiesen war und nur in Bezug auf die Theilnahme an den prr ziellen Institutionen in einer losen Verbindung mit unserer Pros gestanden hat. Mögen die Herren Mitglieder aus diesem Landesihe das Vertrauen bringen und sinden, quf welchem der Segen der geschaffenen organischen Verbindung beruhen muß.

Die Herren Abceordneten zum neuen Probinziallandtage sti umfangreichen und schwierigen Aufgaben gegenüber, deren fin bringende Lösung Ihre volle Kraft, und Hingebung erfordern vi Die verschiedenartigen Verwaltungszweige, welche schon unter! Herrschaft der seitherigen provinzialstaͤndischen Gesetzgebung Gegenstand der gedeihlichen Fürsorge der sächsischen Provinzial tage gebildet haben und deren thätiger Wirksamkeit ihre Entwichke oder Entstehung verdanken, werden auch ferner in en nur noch erweiterten Umfange Ihrer pflegenden und fötde den Sorge anvertraut bleiben. Daneben bieten sich In aber nach der Moinzialordnung vom 29. Juni und dem Dot ci gesetze vom 8. Juli vorigen Jahres wichtige und neue Felder Schaffens dar, welche den Boden einer in der preußischen Geschi zum ersten Male ins Leben gerufenen propinziellen Selbst verwaltt in ausgedehntem Maßstahe umfassen. Die Fürsorge für den bau, jowie die Unterhaltung von Chausseen, die seitherige staatl Verpflichtung in Bezug auf unchaussirte Straßen, die Beförden von Landesmeliorationen, die Pflege der landwirthschaftli Lehreinrichtung und zahlreicher anderer Zwecke der Kn Wissenschäft oder wohlthätigen Fürsorge, werden fortan J unmittelbaren Verwaltung unter Zuhülfenahme der an' Provinz überwiesenen staagtlichen Dotationsbeträge anver sein. Die Gründung. desjenigen Organismus, durch welt Sie sich dieser Aufgabe unmittelbar zu entledigen ha werden, tritt als Ihre erste und ernsteste Aufgabe an Sie he Nicht minder werden Sie auch Ihre Mitwirkung darzubieten hin um der Königlichen Staatsregierung die Neugestaltung wichtiger die Provinzialordnung vom 29. Juni v. J. beruhender Srgan⸗ die Ausübung von Obliegenheiten und Rechten der allgemeinen] desverwaltung zu ermöglichen. Endlich ist trotz der verhẽ ltnißmaß

Kürze der für Ihre Berathung gegebenen Zeit die in Ans ih Ihrer Thätigkeit noch für ier , , , en,, und volkswirihschaftlicher Bedeutung unerläßlich. . Möge das sich eröffnende reichhaltige Feld Ihres Wirkens? Ihre Hingebung und Ihren Gemeinsian ein fiuchttragendes wen und der Segen, welcher auf der Thätigkeit der alten Provinziall tage durch ein halbetz Jahrhundert geruht hat, dem erweiterten Gh prodinzieller Verwaltung auch in nur noch verstärktem Maße zu A , e e ,,, m. . . Vertrauen erkläre iz Sr. Majestät des Kaisers und Köni rovinziallan von Sachsen für lehr reef ni,, Die bisherigen Sitzungen wurden zum großen Theile Erledigung wesentlich formaler Geschäfte gewidmet. Die Sitzung vom 4. d. Mts. dauerte nur sehr kurze n ausschließlich mit geschäftlichen Mittheilungen In der gestrigen Sitzung wurde zunächst zur Bildung

meinschaft mit zwei vom Landtage zu wählenden Quästoren

Rechnung s-Kommission geschritten. Da über dieselbe vo

In Gemäßheit desselben wurden die Herren Boltz und Hir

)

eine vollständige Vereinbarung erzielt war, erfolgte sie durch Alklamation und fiel auf die Herren Graf v. d. Schulenburg⸗ Angern, Bürgermeister v. Holleufer (Salzwedel), Stadtrath Lucius (Erfurt), Landrath v. Breitenbaue;, (Rahnis⸗Ziegenrück), Bürger⸗ meister Gottlöber (Sangerhausen) / Guts besitzer Höhne( Domersleben), Bürgermeister Benckendorff (Herzberg), Landrath Freiherr v Werthern (Kölleda), Bürgermeister Schrecker (Eilenburg), Bürgermeister Hochbaum (Treffurt) und Landrath Frantz (Worbis). Sodann wurde das Provinzialstatut durch⸗ herathen, zu welchem eine Anzahl von Mitgliedern einen sorg⸗ fältig ausgearbeiteten Entwurf vorgelegt hatte. Derselbe wurde nach unwefentlichen Abänderungen in der unten abgedruckten Fassung angenommen. Zu einer eingehenderen Debatte gab nur der Antrag eines der Magdeburger Abgeordneten Anlaß, sogleich im Statut den Sitz der Organe der Provinzial⸗ Selbst verwaltung zu reguliren, und zwar dieselben sämmt⸗ lich Ausschuß, Landesdirektor und Landtag nach der Provinzial⸗Hauptstadt Magdeburg zu verlegen. Motivirt wurde der Antrag durch die Nothwendigkeit, schon vor der Wahl den Sitz jener Behörden festzustellen, da sich die Rechte und Pflichten der zu Wählenden wesenilich verschieden gestalten würden, je nachdem dieselben am Sitze des Ober⸗-Präsidenten oder an einem anderen Orie ihr Domizil erhielten. Fast ausnahmslos wurde anerkannt, daß die Vereinigung sämmtlicher Selbstverwaltungs⸗ organe der Provinz am Sitze des Ober⸗-Präsidenten der voll⸗ kommenste und wünschenswertheste Zustand sein würde. Zu einer Beschlußfassung kam es nech nicht, da der Antrag—⸗ steller seinen als Amendement zum Statut gestellten Antrag aus formellen Gründen zurückzog und sich die Einbrin⸗ gung eines besonderen selbständigen Antrages vorbehielt. Außerdem wurde eine Geschäftsinstruktion für den Standes direktor und ein Reglement suͤr das Kassen⸗ und Rechnungs⸗ wesen der Provinzialverwaltung berathen und angenommen. Auch hierzu waren die Entwürfe vorgelegt. Die Ges chäfts⸗ ordnung hat die anderer und größerer parlamentarischer Körperschaften zum Muster und legt die Hauptthätigkeit in das Plenum des Landtages, nicht in Abtheilungen und Kom⸗

missionen.

Baden. Karlsruhe, 2. Januar. Die Großherzogin hat heute nach langer Pause, vollkommen wiedergenesen, zum ersten Mal das Theater besucht. Die Fürstin wurde mit herz⸗ lichen Hochrufen begrüßt.

Sessen. Darmstadt, 6. Januar. Der Abg. H ling hat bei der Zweiten Kammer den Antrag auf Einführung eines generellen, nur einmal zu leistenden Diensteides für die hessischen Staatsbeamten eingebracht. Es handelt sich, ausweislich der Motive, hierbei um Beseitigung der früheren Einrichtung, wonach bei jeder Beförderung im Amt, jedem sonstigen Ein⸗ treten in ein anderes Amt ꝛe. bislang eine erneute Beeidigung stattfindet, durch Annahme des bei den Reichs beamten auf⸗ gestellten Prinzips einmaliger Beeidigung auf eine allgemein ge⸗ faßte Eidesformel.

Vor Kurzem ist hier ein gewisser Steck, welcher ein Kommissionsgeschäft mit Kolonialwaaren betreibt und früher Major in niederländischen Kolonialdiensten gewesen ist, unter der Anschuldigung verhaftet worden, Deutsche zum nieder ländischen Militärdienste angeworben zu haben. Steck läugnet dies zwar, indeß scheint jedenfalls soviel festzustehen, daß er in zahlreichen Fällen junge Leute behufs Eintritts in die niederländische Armee mit Rath und That unter⸗ stützt, ihnen Empfehlungen gegeben und theilweise das Reisegeld vorgeschossen hat. Seine Thätigkeit in dieser Richtung scheint eine gewerbs⸗ und geschäftsmäßige gewesen zu sein. Auch soll in seinem Besitz eine umfangreiche Korrespondenz auf⸗ gefunden worden sein, aus welcher hervorgeht, daß er in den Niederlanden vielfache Verbindungen unterhalten hat. Steck war zwar einstweilen aus der Haft wieder entlassen worden, indeß scheinen die gegen ihn vorliegenden Verdachtsgründe doch so gewichtig zu sein, daß die Untersuchung fortgesetzt wird. Jetzt hat er sich nun dem weiteren Verfahren und seiner von Neuem verfügten Verhaftung durch die Flucht entzogen. Diese Thatsache dürfte nicht undeutlich für das Schuldbewußtsein des Angeschuldigten sprechen.

Heinzer⸗

Es soll nunmehr am 22. d. Mts. jn Vntummaciam gegen ihn verhandelt werden.

Sach sen⸗Altenburg. Altenburg, T7. Januar. (Leipz. Ztg.) Als eine Felge der neuen Ordnung der Domänenverhält⸗ niffe des Herzoglichen Hauses ist mit dem neuen Jahre eine veränderte Bezeichnung der Hofverwaltungsstellen einge⸗ treten. An Stelle der bisherigen Bezeichnung der Herzoglichen Civilliste wird die Verwaltung derfelben von jetzt an die Be⸗ zeichnung „Herzogliche Hof Hauptverwaltung! und die damit verbundene Kassenstelle die Vezeichnung „Herzogliche Hof⸗ Hauptkasse“ führen, Der bisherigen Herzoglichen Hof⸗ fasse ist die Bezeichnung als „Herzogliche Hofmarschallamts⸗ kaffe“ gegeben worden. Von den bisher im Umlauf besindlich gewesenen altenburgischen K assenscheinen sind am 30. v. M. wiederum 49,200 Thlr. durch Feuer vernichtet worden. Der Be⸗ trag derselben, welcher sich am Anfang des Jahres 1875 noch auf 485,600 Thlr. belief, ist gegenwärtig bereits so herab⸗ gemindert, daß nur etwas über o 00 Thlr., meist Zehnthaler⸗ Scheine, sich noch im allgemeinenen Verkehre befinden dürften.

Sach sen⸗ Coburg ⸗Gotha. Coburg, 6. Januar. Der Herzog ist heute Mittag zu einem zweitägigen Besuch der dor⸗ ügen Herrschaften nach Meiningen abgereist und wird sich über⸗ morgen zur Wintersaison nach Gotha begeben, wohin in 8 Tagen die Herzogin nachfolgen wird.

Anhyalt. Dessau, 6. Januar. Der Erbprinz und der Prinz Friedrich werden sich heute zur Fortsetzung ihrer Studien nach München zurückbegeben; der Prinz Eduard ist Fereits gestern nach Ballenstädt abgereist. Als Schluß der während ihrer Anwesenheit am hiesigen Hofe stattfindenden Fest⸗ lichkeiten wurde am 3. ein glänzendes Ballfest abgehalten, an welchem auch eine große Anzahl auswärtiger Gäste theilnahm.

Ren ä. L. Greiz, 5. Januar. In den letzten Tagen des abgelaufenen Jahres ist noch eine Reihe von, mit dem In⸗ krafttreten des Reichscivilehegesetzes in Zusammenhang stehenden gesetzlichen Erlassen publizirt worden, so namentlich eine Konsistorial verordnung über die Aufhebung der Gebühren von kirchlichen Aufgeboten und die theilweise Abminderung der Gebühren von einfachen Trauungen, eine Konsistorial⸗ verordnung betreffs der Kirchenbuchführung, der Taufe, Kon⸗ firmation, des kirchlichen Begräbnisses und der Trauung, das Gesetz wegen Austritts gus der Landeskirche und ein Gesetz wegen Abänderung der Bestimmungen über die Abgaben von neuen Ehepaaren. Auf Anordnung des Fürstlichen Konsisto⸗

über das Reichs-Civilstandsgesetz verbreitet und außerdem am 1. und 2. Januar in allen Kirchen des Landes eine verstän⸗ digende und ermahnende Ansprache des Kirchenregiments an alle Glieder der Landeskirche von der Kanzel verlesen wor den.

Oesterreich⸗òUngarn. Wien, 6. Januar. Der Kaiser dürfte am 10. d. M. nach kurzen Aufenthalte von Pest nach Wien kommen.

Die „Pester Correspondenz“ meldet: „Das Befinden der Kaiserin ist ein durchaus zufriedenstellendes. Ihre Ma⸗ jestät hat am 3. d. M. einen längeren Spaziergang gemacht. Der fuͤr den 8. d. M. angesagt gewesene Hofball wird erst am I5. d. M. stattfinden. Der Hof soll bis zum 26. d. M. in Ofen verweilen“. 7. Januar. (W. T. B.) bestunt errichteter Quelle verlautet, französischen Regierung auf die Note des Grafen Andrassy hier nicht eingetroffen.

Pest, 5. Januar. „Ellenör“ konstatirt, daß eine Mi— nister-Konferenz wohl auch noch morgen stattfinden werde, daß aber Details erst nach den späteren, hier oder in Wien zu erzielenden Endergebnissen zur öffentlichen Kenntniß gelangen werden, und schreibt, es sei der entschiedene Wunsch der unga⸗ rischen Regierung, bezüglich der Hauptfrage noch im Januar, spälestens im Februar, eine Vereinbarung zu erzielen. Die Kon⸗ ferenzen seien ursprünglich mit zweitägiger Dauer in Aussicht genommen worden. Daß dieselben nun länger fortgesetzt werden, fei als Zeichen anzusehen, daß beide Theile die Ausgleichung der Gegensätze erhoffen.

Schweiz. Bern, J. Januar. (B. T. B.) Der Bun⸗ desrath hat den zwischen dem Unternehmer des Gotthard⸗ bahnbaues, Fare, und der Direktion der Gotthardbahn entstandenen Konflikt, betreffend die Zurückhaltung der Aus⸗ zahlung für den Richtungsstollen, heute dahin entschieden, daß die gedachte Auszahlung theilweise gemacht werden muß.

Niederlande. Haag, 4. . Januar. Die in Umlauf gekommene Version, die Königin fühle sich so unwohl, daß ihre Abreise nach dem südlichen Frankreich noch weiteren Auf⸗ schub erfahren werde, bestätigt sich sicherem Vernehmen nach nicht. Die Abreife der Königin nach Cannes bleibt auf den 6. d. M. festgesetzt. Die letzten Postberichte aus Batavia hatten schon in sichere Aussicht gestellt, daß General Pel beim Eintritte der günstigen Jahreszeit sofort wieder mehr aggressiv gegen den Feind in Groß⸗Atchin auftreten werde. Be⸗ hufs Ausführung dieses Vorhabens waren zwei Bataillone Infanterie und ein Bataillon der Madurg'schen Barissavs von Java nach Atchin abgeschickt worden. Nach einem gestern dem Kolonien-Ministerium zugekommenen Telegramme des Ge⸗ neral⸗Gouverneurs von Riederkändisch⸗Indien hat dieser folgende telegraphische Meldung von dem General Pel vom 27. Dezember erhalten: „Am 26. Dezember haben die Operationen gegen die VI Mukim begonnen. Drei Kolonnen rückten aus. Eine Ko⸗ lonne nahm die feindliche Stellung Mibouw, die beiden anderen Kolonnen setzen die Operationen fort. Am 26. Dezember wurde ajor Makern schwer verwundet. Die Verluste waren übrigens unsererseits gering, auf Seiten des Feindes ansehnlich. Die Witterung ist günstig, der Gesundheitszustand unverändert.“

Großbritannien und Irland. London, 6. Januar. Aus Benares meldet der „Times⸗-Korrespondent“ unterm 5. d. Mts.:—

„Der Prinz von Wales traf gestern Abend in Benares ein und fand einen glänzenden Empfang. Nachdem er heute Morgen im Hauptquartier während eines Levers die Fürsten von Delhi empfan— gen und verschiedene Adressen, darunter eine der Munizipal behörden entgegengenommen, fuhr er, begleitet von Sir John Strashey und seinem Gefolge, nach Benares und legte den Giundstein eines nenen Hospitals, nachdem er kurze Zeit gahalten, um die eingeborenen Schulkinder unter der Aufsicht der Küchenmission singen zu hören.

Kinder überreichten ihm Spitzen als ein Geschenk für die Prinzessin von Wales, welche er huldvoll annahm Dann besuchte der Thronfolger den Rajah von Vizianagram und inspizirte das von dem Rajah zur Erinnerung an den Besuch des Herzogs von Edinburgh gebaute Stadthaus. Ven Ta

Bis heute war, wie aus eine definitive Antwort der

Die

begab sich der Prinz nach den Hindu⸗Tempeln, welche vorher von allen Personen ge—⸗ säubert worden waren. Ez waren alle Vorsichtemaßregeln getroffen worden. Die Bevölkerung verhielt sich schweigend, aber sehr respekt— voll. Vor Sonnenuntergang schiffte sich der Prinz an Bord einer prächtigen Galeere ein, welche von einem Dampfer nach Ramnagar, vier Meilen den Gangesfluß hinauf bugsirt wurde, wo der Maharajah von Benares den Prinzen auf einer mit einem Ba dachin und Blumenguirlanden geschmüdten Landungsbiücke empfing. Das Fluß— ufer war von dem Rauche der Saluijalven eingehüllt, welche von den Batterien auf den Brustwehren des Schlosses abgefeuert wurden, während die illuminirt waren. si

Der Prinz und der Mal arajah wurden in goldenen und sil⸗ 2 * * yy * . bernen Säͤnften auf den Schultern von Mannern von dem Flusse nach dem Schloßthore hinaufgetragen,

wobei sie lange Spaliere von Fuß und berittenen Truppen passirten. Elephanten marschirten zur Linken und Kameele zur Rechten,

251 Yinnen

Speer,

voran Scepter⸗ und Bannerträger, begleitet von wilder Musik. Auf den Brustwehren waren Mannschaften mit silbernen Flambeaux und Fackeln stationirt. Die Wälle und die Flußufer waren alle taghell erleuchtet. Vor dem Schleßthorwege war die Infanterie des Maharajahs aufgestellt.

gepanzerte Männer. Im Vor—⸗

An den Flanken standen hofe war eine Menge Elephanten mit goldenen und sil⸗ bernen Housdahs in einer langen Linie aufgepflanzt. In einem andern Hefe waren die Vasallen und Beamten des Rainhs perfammelt. Der Maharajah führte den Prinzen die Treppe hinauf nach dem Durbar, oo nach einer kurzen Unterhaltung die Diener⸗ schaft eine Anzahl golddurchwirkter Muslin⸗Shawls dem Prinzen zu Füßen legte. Der Maharajah geleitere alsdann den Prinzen nach einem andern Saole, wo andere prachtvolle Geschenke, darunter ein Modell des Schlosses aus Elfenbein, für seine Annahme ausgelegt waren. In einem dritten Saale war ein Banket gelegt, welches in⸗ deß unberührt gelassen wurde. Die Gesellschaft bestieg hierauf die Brustwehr des Schlosfts, wo sich eine höchlt wunderbare Scene darbot. Der mit zahllosen Lichtern bedeckte Ganges floß am Fuße des Schlosses entlang, als ob ein Sternen⸗ himmel zwischen goldenen Gestaden dahinzöge. Nachdem der Prinz das prächtige Schauspiel lange Zeit genossen, wurden zum Schluß unzählige Raketen und andere Feuerwerkskörper abgebrannt. Dabei ertönten fortwährend Artilleriesalven, und unzählige Feuerballons wurden in die Höhe gelassen. Fast noch großartiger war die Schön heit der illuminirten Stadt Benareg. Der Fluß erschien wie ein Feuermeer, und jedes Minaret der zahlreichen Moscheen und Tempel prangte im Lichtesglanze. Im Lager fand später zu Ehren des Prinzen ein Diner statt. Morgen begiebt sich Se. Königliche Hoheit nach Lucknew.“ . . 7. Januar. (W. T. B.) Nach heute hier eingegangenen Nachrichten aus Penang nehmen die Operationen der eng⸗ sischen Truppen gegen die Malayen in Perak ihren Fortgang. Nach einem am 4. er. stattgehabten Gefecht, wobei

weiter vorgerückt.

heiten der Kolonie

verhält sich ruhig.

Frankre lch. officiel“ bringt ei

nennen.

die Präfekten,

Abend findet den sind. Die seille, die Paris eingetroffen konferirt. Die n

nissen des Gesetzes

Kardinal Guibert i Italien. denes ist lichen Kurie ern Türke.

Der vormalige des Exekutivrathes,

seitherige Gouverne

Die Zolleinnahr 87 Oere, gegen 2 oder eine

gegenüber eine Die Leuchtfeuer⸗ 832,726 Kronen Kronen 39 Oere 62 Oere, gegenüber

6

bemerken ist, daß, nicht eingegangen gleich

Jahre 1875 eine gegen 13560412

Dänemark.

Zum Vorsitzenden mit 40 von

wiedergewählt.

sitzende

tion Sr. Majestät Veranlassung des König ihn beauftr zu überbringen. brachte Interpellati dieser Session ein des Zehnten, daß die jährliche werd ruhe, habe de den Wunsch nach

sches, das tagssession legen sein wichtigeren

nicht

gehaltsgesetz heit vorgenommen

dieser Session kei

gelegenheit gegenü sich nicht für befr Der Vorsitzende nur jeden zweiter

rangirt und vom zur öffentlichen A eine englische fanden in Aarhr

Pöbelhaufe zog ir

Straße von Malacca begiebt sich

ganz Frankreich für um ihre Vertrauensmänner für die Wahl der Senatoren zu er⸗ Dasselbe Blatt veröffentlicht in seinem nichtamtlichen Theil ein Rundschreiben des Ministers des Innern an worin diesen streckung der beiden Gesetze über die Wahl der Vertrauensmän— ner und die Wahl der Senataren gegeben werden. im Elys ée ein Diner statt, zu dem sämmtliche Generäle Frankreichs, die ein Armee⸗Corps kommandiren, gela⸗

Generale

sität von Paris soll am nächsten

Rom, 7. zum Botschafter Spaniens bei de

Konstantinopel, 7. Botschafter in Paris, Ali Pascha, ite

eines General-Gouverneurs von Gouverneur der Herzegowina,

Schweden und Norwegen.

Mindereinnahme von Da die Zolleinnahmen für 1875 vom Reichstage mit 19500, 000 Kronen im Budget aufgenommer Mehreinnahme von und Bakenabgaben betrugen 77 Oere, was gegen das

aber eine Mehreinnahme

plätzen die Angaben

falkulirt sind.

thing hielt gestern seine erste Sitzung nach den

52 Stimmen, und J. A. Hansen mit resp. 3

U ) Clausager, Chr. Pedersen und Fjord wiedergewählt. theilte mit, daß er zuf

vorlegen wird?

des Innern antwortete, Ihrige lassen, Gesetzentwürfe dieser Scssion angenommen wünsche. zu wollen, für unzweckmãf erst vollendet sein mus

die Frage Högsbro's, während die übrigen Tage zu

wendet werden sollten. der Dampfer „Holger

Firma verkauft worden.

brüllt? den Sozialistenmarsch. ruhestifter verhaftet hatte, wurde

Der Gouverneur der Ansiedelungen in der zur Ordnung der Angelegen⸗ demnächst selbst an Ort und Stelle. Das

an die Kolonie grenzende Gebiet ist besetzt und die Beoölkerung

Paris, 6. Januar. Das „Journal n Dekret, wobei die Gemeinderäthe von den 16. Januar zusammenberufen werden,

die nöthigen Instruktionen zur Voll⸗

Diesen

Divisions-Befehlshaber von Lyon und Mar⸗ Bourbaki und Espivent sind in und haben mit dem Minister des Innern unmehr in drei Fakultäten (Naturwissenschaf⸗

ten, Schöne Literatur und Rechtswissenschaft) nach den Erforder⸗

voll ständig konstituirte katholische Univer⸗ Montag von dem Erzbischof eingeweiht werden. Car⸗ päpst⸗

*

n feierlicher Ceremonie Januar. (W. T. B.) De

r annt worden.

Januar. ( (

an Stelle Raouf Paschas, der den Posten

Kreta erhielt, zum General⸗ Ibrahim Bey, der

zum General-Gouver—⸗

ist

ur von Serajewo,

neur von Bosnien ernannt worden.

Stockholm, 4. Januar. nen im Jahre 1875 haben 24 389,997 Kronen „442,251 Kronen 70 Oere in 1874 betragen, 5 052.253 Kronen 83 Oere. sind, so ergiebt sich diesem 4.3889, 997 Kronen 87 Oere. jm Jahre 1875 Vorjahr mit 963,659 eine Mindereinnahme von 130932 Kronen dem Budgetvoranschlag von S0 0, 000 Kronen von 32,726 Kronen 77 Oere ist. 3u da von einigen wenigen unbedeutenden Zoll⸗ über die Einnahmen im Dezember noch dieselben mit denen des Vorjahres Das Stockholmer Zollamt hatte im

2 Sarg 34 Oere,

waren,

Einnahme von 9, 982,306 Kronen

Kronen' 35 Oere in 1874, mithin eine Minder⸗ einnahme von 3. 578,106 Kronen 1ñ1Oere.

Januar. Das Folke⸗

Weihnachtsferien. für die nächsten vier Wochen wurde Krabbe und zu Vize⸗Vorsitzenden Högsbro 33 und 32 von 49 Stimmen wurden gleichfalls Bönlökke, Der Vor⸗ olge der ihm gegebenen Autorisa⸗ dem König den Glückwunsch des Thinges in Jahreswechsels überbracht habe, und daß der agt habe, dem Thinge seinen herzlichen Dank

Kopenhagen, 6

Sekretären

9

Hierauf motivirte Högsbro eine von ihm einge⸗

on: Kann man erwarten, daß die Regierung in en Gesetzentwurf, betreffend die Ablösung Der Interpellant hob hervor, 6700 000 Kronen veranschlagt

Abgabe zu

den könnte und dieselbe fast ausschließlich auf den Landgütern von denen einige jedoch ganz befreit seien. n Charakter

Der Zehnten und habe dessen Ungleichmaäͤßigleit Der Minister

* Wu

einer Steuer, dessen Ablösung hervorgerufen. daß die Regierung in Folge ihres dazu beizutragen, damit die Reichs⸗ allzu lange dauere, es sich habe ange⸗ gleichzeitig mit dem Finanzgesetz alle vorzulegen, welche sie in

Die Negier hal 3 Die Regierung halte den

n 2 162

Versuch, mehrere größere Reformen in einer Session durchführen

ßig und unrichtig. Da das Prediger⸗

sse, bevor die Zehntenangelegen⸗ werden könne, so gedenke die Regierung in nen Gesetzentwurf hierüber vorzulegen, Auf welche Stellung die Regierung dieser An⸗ bemerkte der Minister, daß er rüber Auskunft zu geben. theilte schließlich mit, daß in nächster Zeit 1 Tag Sitzungen abgehalten werden würden, Au den Arbeiten der Ausschüsse ver⸗ Linienschiff „Skjold“ und Danske“, welche beiden Schiffe aus⸗

ber einnehme, igt erachte, hie

in W

Das

Marine-Ministerium mehrere Male vergeblich uktion gestellt wurden, sind jetzt freihändig an In der Neußjahrsnacht

Auftritte statt. Ein 1 den Straßen umher, ließ Raketen steigen und Nachdem die Polizei 27 der Un⸗ die Ruhe wieder hergestellt.

1s tumultuarische

Nr. JI des Ce folgenden Inhalt: Ausländern aus

gen 2e. prägung von Aerzten pflichtige. bahnwesen: Aachen Rothe Erd

Reic

Mari

Nr. 3 des und Telegraph

die Englaͤnder unter General Roß 3 Todte, darunter einen

4

riums ist in den Gemeinden eine Schrift zur Verständigung

Major verloren und 4 Verwundete hatten, sind die Truppen

fügungen: Vom 2.

. dem Reichsgebiet. bei der Preußischen Bank. vei Stenerstellen.

Betriebseröffnung auf den

wesen: Beitritt. Frankreichs zum veikehr mit Ostindien; Verwalt wesens. Konsulatwesen: Ermächtigungen zu

ntral⸗Blatts für das Deutsche Reich hat Allgemeine Verwaltungs sachen: Verweisung von Finanzwesen: Goldankäufe Zoll⸗ und Sseuerwesen: Veränderun⸗ Muͤnzwesen: Uebersicht über die Aus⸗

hsmünzen. Militärwesen: Ermächtigung „von

im Auslande zur Ausstellung von Zeugnissen für Militär⸗

ne und Schiff ahrt: Qusrantänevorschrist.— Eisen, Smecken: Wütselen-Aachen⸗ e, Zwota Klingenthal, Langenau - Ulm. Post⸗ Allgemeinen Postverein; Posspacket⸗ bie Verwaltung des Pest und Telegraphen⸗ Eheschließungen ꝛc.

Persozalveränderungen ꝛc.: Ernennung.

Deutschen Reichs⸗Post⸗ hat folgenden Inhalt: Ver⸗ mit den Tele⸗

„Amtsblatts der en · Verwaltung Januar 1876. Ueberemkoꝛnmen