Berlin, den 11. Januar 1876. Berliner Kunstausstellungen.
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Das Werk, das gegenwärtig in der Ausstellung des Künstler⸗ vereing sich in erster Linie bemerkbar macht. ist des belgischen Malers Eharles Hermanns Scene (In der Morgendãmme⸗ rung“, — eine kolossale, in meisterhafter Malerei ausgeführte Tafel, deren Darstellung in lebensgroßen Figuren ein nicht un⸗ bedenkliches Motiv mit einem in jeder Hinficht gleich großen Ge⸗ schick behandelt. . ö
Der Beschauer steht dem Eingang irgend eines übel berufe⸗ nen Pariser Vergnügungslokals gegenüber, das eben von meh⸗ reren seiner nächtlichen Gäste verlassen wird. Ein junger Mann mit verlebten, fahlen Zügen bildet mit zwei Dirnen in eleganter, nur bei der Einen arg in Unordnung gerathener Toilette die Hauptgruppe des Bildes. Nach der wüsten Schwelgerei seiner Glieder kanm mehr mächtig, steht er in stark derangirtem Ball⸗ anzuge taumelnd auf der untersten der steinernen Stufen und wird von seiner Begleiterin, die, in ein hellfarbiges Kleid und einen liederlich um die Schultern hängenden Shawl gehüllt, selber unsicheren Schrittes, ihn mit Gewalt on der Stelle zu bringen fucht, willenlos vorwärts gezerrt, während eine zweite, im bloßen Kopf ihm nachgeeilte, schianke blonde Gestalt ihn zum Bleiben bewegen zu wollen scheint. Mit der Rechten die sie umwogenden duftigen Stoffe der tief ausgeschnittenen hellblauen Ballrobe zusammenfassend,
so daß der herabsteigende, zierlich beschuhte Fuß sichtbar wird,
hat sie ihren weißen Arm um den Nacken des Mannes ge⸗ schlungen und schaut ihm mit verführerischem Lächeln in sein blödes, unter dem weit zurückgeschobenem Cylinder halb be⸗ wußtlos dreinstarrendes Gesicht. Noch eine Stufe höher, eben aus dem Helldunkel der von mattem Licht durchschimmerten Flurhalle hervortretend, wird ein ähnlich geartetes, jedoch ruhig daherkommendes Paar sichtbar, eine Dame in minder auffälli⸗ gem, soergsam geordneten Kostüm, die sich an den sie geleitenden Herrn in dicht geschlossenem Pelz dicht anschmiegt, während dieser nicht ohne ein gewisses Interesse auf die Gruppe herab⸗ Blickt, die, ganz im Vordergrunde des Bildes eben von links⸗ her herangetreten ist und zu jenen Gestalten den vollsten Gegen⸗ fatz bildet. Ein Handwerker, dessen Bart sich bereits grau zu färben beginnt, mit der Säge am Arm zwischen der dürftig gekleideten erwachsenen Tochter und einem Knaben in groben Holzschuhen dahinschreitend und nebst den beiden ihm folgenden, mit ihren Geräthschaften bepackten Genossen auf dem Wege zur früh beginnenden Ärbeit begriffen, ist bei dem Anblick, der sich ihm hier in der kühlen, frostigen Dämmerung des eben an⸗ brechenden Tages darbietet, mitten auf der Straße stehen geblie⸗ ben, als ob er seinen Fuß nicht weiter zu setzen vermöchte. Weniger von aufwallendem Zorn gepackt, als vielmehr mit dem Ausdruck einer plötzlichen inneren Erschütterung, eines neu erweckten, tief an ihm zehrenden, bitteren Grames sieht er stumm vor sich nieder, und während das junge Mädchen an seiner Seite mit der natürlichen Regung weiblicher Neugier, mehr aber noch mit verächtlicher Geringschätzung jene Blondine und ihre glänzende Toilette mustert, der Knabe, in der Kälte zitternd, seinen fast ängstlichen Blick unverwandt auf die überraschende Gruppe gerichtet hält, scheint der Alte dort vor sich eine Gestalt erkannt zu haben, die, längst verloren, ihm einst durch enge Bande verbunden war. Die Beziehungen, die der Maler hier offenbar hinstellen wollte, rückt er durch seine Schilderung indeß nicht so klar und bestimmt in den Vorder⸗ grund, daß der Beschauer gerade auf sie unmittelbar und in erster Linie hingelenkt würde und durch ihr volles Begreifen sich zu ungetheilter Mitempfindung aufgefordert fühlte. Sich mit einer Andeutung begnügend, die bei der in wenigen sicheren Zügen meisterhaft gegebenen Charakteritik des in schmerzlicher innerer Bewegung dastehenden Mannes nur eine desto größere Spannung erregt, dieselbe aber keineswegs in genügender Weise befriedigt, verwendet der Maler sein ganzes Vermögen vielmehr auf die eingehendste und delikateste Ausführung der zuerst er⸗ wähnten Gruppe, deren allseitige Vollendung den Eindruck er⸗ weckt, daß gerade das in ihr enthaltene Motiv die Phantasie des Künstlers begeisterte, die dem Beschauer sich aufdrängende Pointe des geschilderten Borgangs aber und mit ihr die im Vergleich zu jener Partie fast stizzenhaft behandelte Arbeiter⸗ gruppe (die übrigens auch in ihrer Bewegung ein wenig an das Modell erinnert)h nur nebenher als beschönigender Vorwand der Dar ellung angefügt wurde, So muß das Gemälde trotz des in ihm bewiesenen eminenten malerischen Talents und trotz sei⸗ ner in seltenem Grade frappanten realistischen Charakteristik so⸗ wohl an psychologischem Interesse verlieren wie eines einheitlich geschlossenen, engen und sicheren kompositionellen Zusammenhan⸗ ges verlustig gehen. Nur noch auffallender aber werden diese Mängel durch den bedeutendsten Mißgriff des Ganzen, für den weder die unübertrefflich feine und wahre Stimmung des Ge⸗ sammttons noch die reiche malerische Schönheit der Details zu entschädigen vermag, — durch die Wahl des lebensgroßen Maß⸗ stabes für eine Darstellung, deren genrehaftes Motiv zu diesem äußeren Umfang in grellem Mißverhältniß steht und dasselbe auch dadurch kaum verringert erscheinen läßt, daß es dem Künst⸗ ler gelang, feine Figuren mit meisterlichen Ausdruck und fast durchweg mit einer in jedem Zuge lebensvollen und interessanten Bewegung zu erfüllen.
Unter den übrigen Genrebildern der Ausstellung sind neben der bereits früher gesehenen, durch ihre scharfe Charakteristik und durch den vollen, warmen Ton der Malerei ausgezeichneten Antrittsvisite von Skarbina zwei jener genugsam bekannten Darstellungen von Fritz Kraus hervorzuheben, die durch ge⸗ fällige Anordnung und durch sorgfältige und elegante Behand⸗ lung des Stofflichen ihren vorzüglichsten Reiz gewinnen. Ein „Geburtstagsmorgen“ zeigt die Gestalt einer jungen, vornehmen Frau, die, neben einer Freundin an dem mit reichen Geschenken bedeckten Tische stehend, einen prächtigen Schmuck bewundert, während der Diener eben mit einer gefüllten Fruchtschale und einem Brief ins Zimmer tritt; das zweite Bild, eine Scene im Boudoir“, schildert zwei zum Ausgehen sich rüstende Damen, von denen die Eine den Haarschmuck der Anderen durch eine blühende Rose vervollständigt.
Ein figurenreiches Bild von L. v. Hagn, fahrende Spiel⸗ leute des 17. Jahrhunderts in zerlumptem malerischen Kostüm, die im Park vor dem Balkon eines Schlosses der dort um die gedeckte Tafel gruppirten, von einem Mohrenknaben bedienten Hesellschaft ihre Weisen aufspielen, steht trotz mancher Feinheit der Zeichnung und Farbe doch nicht auf der Höhe früherer Leistungen des reichbegabten Künstlers. Bei vorzüglicher Kom⸗ position der Gruppen und charakteristischer Anlage der einzelnen Gestalten, namentlich derer der Musikantentruppe, erscheinen die⸗ selben doch matt im Ausdruck und verschwommen in der Malerei. Auch der interessant intendirten Beleuchtung wäre eine ener⸗
gischere Durchführung und damit der ganzen Tonstimmung eine lebendigere Frische zu wünschen gewesen.
Zwei in jedem Sinne höchst erfreuliche Arbeiten stellten Brütt und Schellbach aus, zwei Künstler, deren Produktion ein lebhafteres Interesse zu erregen beginnt. Des Ersteren „Kunstpause“ zeigt einen hageren, graubärtigen Musikanten, der, am Rande eines Kornfeldes auf dem Rasen sitzend, die Dreier zählt, die er drunten bei dem Fest im Dorfe erworben hat. Seine Begleiterin, ein ärmlich gekleidete Mädchen, das sich neben ihm hingestreckt hat, ist ermüdet eingeschlafen. Der feine Ton der lichten Abendluft, von der sich der Kopf des Mannes in trefflicher Modellirung plastisch abhebt, bekundet ein ebenso be⸗ achtenswerthes malerisches Talent, wie die Schilderung des nach⸗ denklich rechnenden Alten, des friedlich schlummernden Kindes. In jedem Zuge charakteristisch, fesseln beide Gestalten durch glück⸗ liche Schärfe der Beobachtung und durch liebenswürdige, ge⸗ sunde Empfindung. Schellbachs Bild einer Alten, die, in der Küche zwischen Töpfen und Körben sitzend, mit dem Rupfen von Enten beschäftigt ist, erfreut vorzüglich durch den tiefen, kräftigen und harmonischen Ton der Farhe, nicht minder aber auch durch seinen frischen und sicheren, sämmtliche Details breit und doch sorgfältig behandelnden Vortrag.
Von Breitbach ist neben einer trefflich gestimmten „Winter- landschaft“, an deren Horizont die von kalter, dunstiger Luft verschleierte Sonne niedersinkt, noch eines jener Bilder ausgestellt, in denen die Landschaft und die genreartige Staffage dieselbe Beachtung fordern. Es stellt das muntere Treiben an einem „westfälischen Backofen“ dar und ist in der Wiedergabe der winterlichen Scenerie wie in der Schilderung der emsig hin⸗ und hereilenden Gestalten in hohem Grade durch die dem Maler eigenthümliche, in jedem Zuge treue und schlichte Wahrheit der Beobachtung ausgezeichnet. Viel weniger erfreulich wirkt da⸗ gegen eine Kinderfeene von Dieffenbach, der hier wieder einer unleidlich süßlichen Empfindung und einer unharmonisch harten und bunten Färbung zuneigt, während ein erst kürzlich von ihm gesehenes Bild diese Mängel nach jeder Seite hin über⸗ wunden hatte. Desselben Malers Halbfigur eines hübschen, den Beschauer lustig anlachenden Kindes im Kostüm der elsässischen Bäuerinnen ist zwar in der Auffassung gesunder, in der Malerei aber keineswegs besser gelungen. .
Ein Genrebild von Zimmer, die trefflich gezeichnete Ge⸗ stalt einer kleinen „Dorfecoquette“, die, ihr Kleidchen lang nach: schleppend, ein großes Blatt als Schirm emporhaltend, vor zwei anderen spielenden Kindern vorbeistolzirt, ist durch die harmlos humoristische Erfindung der zierlichen Hauptfigur ebenso an⸗ sprechend wie durch die freundliche Färbung der sonnigen land⸗ schaftlichen Umgebung. Die tüchtige Figur eines alten Bauern in der Schenke von Sondermann, ein gefälliges italienisches Genrebild von Güterbock, die derbere Figur eines mit komischem Ungeschick seine Speise verzehrenden Bauernkindes von Grünfeld, sowie die keck und frisch gemalten Spree— wäldlerinnen bei der Toilette vor der Kirche von A. Burger mögen zum Schluß dieser Uebersicht nicht ohne Er⸗ wähnung bleiben. Auch ein Bild von Henseler, zwei Sonn⸗ tagsjäger, die auf dem Anstand im sonnendurchblitzten Walde unter Hitze und Durst nicht wenig leiden, beweist trotz mancher Härte der Malerei doch namentlich in der charakteristischen Figur des breit und behäbig dastehenden, beleibten Herrn mit kurzem grauen Bart, der seine Flinte bei Seite gesetzt hat, um sich ge⸗ mächlich durch einen Trunk zu stärken, ein beachtenswerthes fünstlerisches Talent, das eine Uebertreibung des humoristischen Ausdrucks geschickt zu vermeiden wußte.
Ein phantastisches Bild von H. Faust endlich behandelt das dem Freiligrath'schen Gedicht entnommene Motis von „Der Blumen Rache?; nur verlegt es die Scene aus dem Zimmer in den offenen, abendlich dämmernden, vom Blüthenduft durchweh⸗ ten Park, in welchem die ermattet hingestreckte Mädchengestalt auf den Kissen eines reichgeschmückten Ruhebettes schlummert, während ihr zur Seite ein mächtiger Blumenstrauß in einer chinesischen Vafe steht und aus ihm die rächenden Geister heran⸗ schweben. Die Zeichnung dieser wesenlosen Figuren ist dem Maler freilich ebenso wenig gerathen, wie diejenige des schlafen⸗ den Mädchens; in dem prächtig getönten Blumenbouquet jedoch und in der koloristischen Stimmung des ganzen Gemäldes offen⸗ bart sich eine feine poetische Empfindung, die noch erfreulicher berühren würde, wenn sie nicht bereits hart an die Grenze einer ungesunden Ueberreizung streifte.
Heute Mittag 1 Uhr fand die feierliche Einseg nung der Leiche des am 8. d. M. verstorbenen Ob er-onsistorial⸗ Raths Professor Dr. Twesten in dem Trauerhause statt. Im Studierzimmer des Verblichenen stand der schwarze Sarg, den liebende Hände reich mit Lorbeerkränzen und Palmen geschmückt hatten; hochstämmige Blattpflanzen, zwischen denen zahl⸗ reiche Lichter ihren milden Schein in den verhängten Raum fandten, umgaben den Sarg, an welchem eine Deputation der an hiesiger Universität Theologie Studiren⸗ den die Ehrenwache hielt. Zur Leichenfeier hatte sich außer dem engeren Verwandten⸗ und Freundeskreise eine zahlreiche Trauer⸗ versammlung eingefunden, unter der sich der zeitige Rektor der Universttät, Hr. Professor Dr. Dillmann, die Dekane der verschiedenen Fakultäten, der Präsident des Evan⸗ gelischen Ober⸗Kirchenrathes, Dr. Herrmann, eine Anzahl Professoren, der Konsistorialpräsident Hegel und Vertreter der Geistlichkeit befanden. Nachdem der Domchor den ersten Vers des Chorales: „Jesus meine Zuversicht“ gesungen, hielt der Prediger Dr. AÄrndt, ein treuer Freund des Verstorbenen, die Leichenrede, welcher auf des Todten eigenen Wunsch die Worte zu Grunde lagen: „Er wird das zerstoßene Rohr nicht zerbrechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen.“ Red⸗ ner gedachte der segenereichen Laufbahn Twestens, seiner Be⸗ scheidenheit und Ueberzeugungstreue, seiner Demuth und Hin⸗ gebung an die Sache des Evangeliums. An seinem Sarge stehe sfrauernd die Familie, die Universität, seine zahlreichen Schüler, die theologische Wissenschaft und auch die Armen und Elenden, denen gegenüber des Todten linke Hand nie gewußt habe, was die rechte that. — Das Vaterunser schloß die ergreifende Rede, der sich noch einige Worte ehrenden Gedächtnisses anreihten, welche Namens der Studentenschaft der Stud. theol. Meyer aus Lyon dem verehrten Lehrer widmete. — Seine Ruheflätte hat Twesten auf dem Matthäikirchofe gefunden, wohin eine lange Wagenreihe dem Sarge folgte, der dort vom Prediger Dr. Arndt eingesegnet wurde.
Nach einer pro 1. Juni 1875 erfolgten Zusammenstellung belicf sich die Gefammtsumme der Beiträge für das National⸗Denkmai anf dem Riederwalde auf 406,995 „S Zu dieser Summe treten der Werth des dem Comité von Sr. Majestät dem Kaiser überwiese⸗
nen Kanonenmetalls im Anschlage von 4,142 6, sowie die seitdem
eingekommenen Beiträge zum Betrage von 17,018 , so daß im Ganzen NI, 155 S zur Verfügung stehen.
Professor Schilling hat die Herstellung des Gußmedells der Germania, der Hauptfigur des Denkmals, bereits in Angriff genom⸗ men, das Gelände, auf welchem das Denkrigl sich erheben soll, ist erworben und im nächsten Fahre soll mit dem Aufbau des archi⸗ tektonischen Theils desselben begonnen werden,
Zur würdigen Herstellung des National-Denkmals sind aber noch weitére bedeutende Mittel erforderlich. Mit dem Danke für die bis. herigen Gaben verbindet daher der geschäft führende Ausschuß des Comites in Wiesbaden in einem Aufruf vom 20. Dezember die Bitte um fernere Beiträge, damit das großartige Erinnerungszeichen an die einmũthige stegreiche Erhebung des deutschen Volkeß und die Wiederaufrichtung des Deutfchen Reichs bald vollendet werden könne. Insbesondere wird um eine rege und allgemeine Betheiligung an den noch im Gange befindlichen Sammlungen und um fernere Mitwirkung der Vereine, welche seither schon in dankenswerthester Weise durch be— sondere Veranstaltuagen und Sammlungen bei nationalen Festen für unser Unternehmen eingetreten sind, gebeten. Die deutsche Vereing⸗ bank in Frankfurt a. Main und das Bankhaus S. Bleichröder in Berlin sind zur Annahme von Beiträgen bereit.
Die statutenmäßige Generalversammlung des Berliner
Hausfraäuenvereins, in welcher der Jahresbericht erstattet und Fie Neuwahl des Vorstandes vorgenommen wird, findet in der zwei⸗ ten Hölfte des Januar statt; es geht derselben am Freitag, 14, Nachmittags 4 Uhr, eine Versammlung der Bezirksdamen mit dem Vorstande in der Wohnung der Vorsitzenden, Beuthstraße 6, vorauf.
Der stenographische Verein hierselb st vollzog in seiner Sitzung vom 7. anugar bei einer Anwesenheit von 66 Mit⸗ gliedern die Wahl des Vereins vorstandes für das laufende Jahr. Es wurden mit überwiegenden Majoritäten, zum Theil fast einstimmig, gewählt resp. wiedergewählt: zum Vorsitzenden Hr. Heidenreich, Vorsteher des stenographischen Bureaus des Ab— geordnetenhauses; zum ersten Stellvertreter des Vorsitzenden Hr. Pro⸗ fessor Dr. Michaelis, Lektor der Stenographie an der hiesigen Universität, Vorsteher des ftenographischen Bureaus des Herrenhauses; zum zweiten Stellvertreter des Vorsitzenden Hr. F. W. Käding, Bankbeamter und Lehrer der Stenographie; zum Schriftführer Hr. Sch allopp, Vorstcher des stenographischen Bureaus des Reichstags; zu dessen Stellvertreter Hr. Dr. Simmerle in, Stenogravh des Abgeord⸗ netenhauses; zum Kassirer Hr. Eisenbahnbetriebs. Sekretär Vater; zum Bibliothekar Hr. Parlamentsstenograph Dr. Dreinhöfer. Als Vertreter des Vereins bei der polytechnischen Gesellschaft, deren Mit— glied der Verein ist, und in deren Bibliotheksaal seine geschäftlichen Sitzungen stattfinden, wurde Hr. Vater wiederum bestätigt. Außer dem wurden einige Sachen von geringerem öffentlichen Interesse er— ledigt. —ächste Zusammenkunft am Freitag, den 14. Januar, Abende 8. Uhr im Hotel Fanson, Mittelstraße 54 (Vorträge, Referate über * n ib, Nummern der verschiedenen stenographischen Zeit⸗
riften).
In dem freundlichen Pegnitzthale hinter dem Orte Hap⸗ purg erhebt sich ein auf, drei Seiten von Thälern umschlossener Berg, dessen Rand eine Ringmauer von setzr bedeutenden Dimensio⸗ nen umzieht. Sie erstreckt sich, wie dem Nürnh. „Corr.“ gemeldet wird, über einen Flächenraum, dessen größte Länge 14100 Meter, und dessen größte Breite cirea 1000 Meter beträgt. Ausgrabungen, die in jüngster Zeit im Auftrage der anthropologischen Gesellschaft in München und mit Unterstützung des historischen Vereins von Mittelfranken von dem Dr. Mehlis und dem Landarzte Lorenz in Happurg unternommen wurden, ergaben innerhalb des Walles selbst, der aus Bruchsteinen mit Erde besteht, Scherbenreste in dreierlei Form, die anscheinend auf der Töpferscheibe verfertigt waren. Daneben lagen Eberzähne. und Hirschknochen. Fur die Bestimmung der Zeit der Benutzung des Walles sind weiter maßg ebend Metallfunde, worunter ein 7 Em. im Durchmesser hal⸗ tender Bronzering und eine eiserne Art von 18 Em. Länge, die sich in ihrer Form am meisten der aus rheinischen Funden bekannten Franciseg nähert. Jedenfalls sind diese Funde ein Anhaltspunkt für weitere Unterfuchungen. Die „Houbirg“ ist so günstig gelegen, daß man in ihr einen Waffenplatz und Versammlungsort der Vorzeit für die ältesten in einen Gau geeinigten Bewohner des Pegnitzthal s erblicken möchte. Die ethnologische Frage, ob Kelten, Germanen oder Slaven die Erbauer waren, wird sich erst nach weiteren Aus—⸗ grabungen, die im nächsten frühe sofern die hierzu nöthigen Mittel zur Verfügung gestellt werden, wieder beginnen sollen, erörtern lassen.
Londoner Blätter enthalten sehr eingehende Beschreibungen der Vorbereitungen, welche getroffen werden, um eine neue Verbindungslinie zwischen England und den austra— lischen Kolonien zu eröffnen, mitielst welcher es dem Touristen möglich sein wird, von Liveivool aus New York San Francisco und Hongkong zu besuchen und in 71 Tagen nach London zurückzukehren. Für den neuen Dampferdienst sind fünf große mit jeder Bequemlichkeit versehene Dampfschiffe von einer Tragkraft zwischen 3000 und 5000 Tonnen gebaut worden. Das Pionierschiff der neuen Linie, die „Australia“ tritt bereits am 15. d6. von London aus die erste Reise nach den Antipoden an.
Dem Jahresbericht des Chefs der Londoner Feuerwehr, Kapitän Sbaw, zufolge haben im abgelaufenen Jahre in London 1529 Brände stattgefunden, von denen 163 ernstlichen und 1366 unbedeutenden Schaden zur Folge hatten. Im Vergleich mit 1874 zeigt die obige Zahl eine Abnahme von 44 Bränden und im Ver— gleich mit dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre eine Verminderung von 59. Der Bericht konstatirt auch, daß im vorigen Jahre durch Feuer 21 Menschen ihr Leben verloren und 81 mehr oder weniger er— heblich verletzt wurden.
Nach in Paris, 11. Januar, eingegangenen Nachrichten hat in den südlichen französischen Landestheilen ein außer— gewöhnlich großer Schnee fall stattgefunden.
Theater.
Der Direktor des National-Thegters, He Bu chholz, hat für die Sonntags⸗Nachmittagsvorstellungen, bei denen meist
klassische Stücke zur Aufführung gelangen, dem Vorsitzenden des Vereins für das Wohl der aus der Schule entlassenen Jugend,
Hauptlehrer Geßler, 25 Freikarten für die Pflegebefohlenen jenes Vereins zur Verfügung gestellt. — Dasselbe Theater wird am 19. Ja⸗ nuar, dem 300 jährigen Sterbetage des Dichters Hans Sachs, ein Stück von demselben zur Aufführung bringen.
— Die Kostüme für die Mitwirkenden bei den Fest spielen zu Bayreuth werden bekanntlich nach den Anordnungen des Prof. Döbpler gefertigt. In einem eigens dafür eingerichtet gewesenen Atelier in der Charlottenstraße in Berlin, wurden diese Trachten gearbeitet und liegen jetzt der großen Mehrzahl nach vollendet zur Versen⸗ dung bereit.
Redacteur: F. Preh m. Verlag der Expeduion (Kesseh.
Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Berlin: Drud W. Els ner
Dem Reichstage liegt jetzt eine Spezial⸗Nachweisung, auf Grund Artikel 2. 5. 5 des Reichsgesetzes vom 2. Juli 1873, der bis Ende 1874 verrechneten und für 1875 voraussichtlich zur Verrechnung gelangenden Ausgaben zur Wäiederherste! lung der Kriegs⸗ pereitschaft, sowie zur Erhöhung der Schlagfertig. reit des Heeres im Anschlusse an die von uns bereits im vorigen Jahre gegebene Uebersicht von den in den Jahren 1810 und einschließlich 1871 verrechneten und innerhalb Des Jahres 1874 voraussichtlich zur Verrechnung gelangenden Aus- gaben vor. Der Reichstag hat bekanntlich durch dies Gesetz aus den Mitteln der französischen Kriegsentschädigung die Summe von 106.846, 819 Thlrn. oder 330, 540, 430 M6 für das Retablissement der deutschen Armee bewilligt; diese Summe bezieht sich aber nicht auf die württembergische und bayerische Armer, die ihre Retablissements⸗ kosten besonders aus ihren Antheilen aus der französtschen Triegscon, tribution bestreiten. Nach dieser Nachweisung sind bis Ende 1874 im Ganzen 168 300.632 66 und zwar 86,962, 46 S bis Ende 1573 und 9818432 385 S für 1874 verausgabt worden, so baß von den für 1874 veranschlagten. Yz, 937, 662 6½ noch 12 089,277 1 in das Jahr 1875 hinüber genommen worden sind und der Ausgabe⸗Soll für 1875 116,965,438 M½ beträgt, so daß noch 34,774,339 6. unverrechnet bleiben, wovon nach dem Anschlage des Kriegsminifteriums für 1876 343505, 359 6 verausgabt und 26h, G65 e für i877 und weiter vergusgabt, werden sollen. Bis zum Schlusse des Jahres 1875 werden für den Ersatz verloren gegangener Bekleidungs⸗ und Austüstungsstücke, für die Ergänzung und Er⸗ höhung der Tuchvorräthe, sowie für andere auf die Bekleidung der Armeg bezägliche Äusgaben die ganzen bewilligten 323255500 A verwendet sein. Bis Ende 1875 sind für das Garnison: Verwaltungs⸗ wesen von den durch das Gesetz vom. 2. Juli 1873 bewilligten 4995. 000 66 erst 1,358,495 M0 meistentheils für die Kosten der in Folge der Einführung neuer, weiter tragender Handfeuerwaffen und Geschütze gebotenen Erwerbung und Erweiterung der Infanterie und Artillerke Schleßplätze verwendet worden. Bis Ende 1875 werden 2, 882,580 4 für das Milita ir ·Lazareth⸗Wesen und zwar für Daz Retabliffement der Feldlazarethe und Sanitäts⸗Detachements an
Instrumenten, Verbandmitteln 2c. für die Verpflegung und Arznei⸗ FTosten fuͤr Kranke und Verwundete der mobilen Armee, welche nach dem J. Juli 1871 noch in Lazarethen des Inlandes sich befanden, bezw. in Folge Wiederaufhrechens von Wunden oder nachtraͤglichen Hervortreten körperlicher Leiden in die Lazarethe aufgenommen sind Dder werden, ferner für Badekurkosten für verwundete und kranke Mannschaften, vom Feldwebel z. abwärts und für die den Verwun⸗ peten beschafften künstlichen Glieder ze, verausgabt sein. Die Unter⸗ haltung der Lazarethgebäude hat bis Ende 1875 l, 92, 1950 6 er- bröert: Bie für die Feldgeräthe der Truppen, bewilligten 12.271000 S, und zwar für das Retablisse ment der Gääipagen der‘ großen. Hauptquartiere, so wie, des ge. gesammten Truppen und Administrationstrains (mit Ausnahme des⸗ jenigen der Artillerie und Pioniere), Beschaffung von Kompagnie⸗ und Eskadrons⸗Packwagen und Medizinwagen, in Stelle von Pack⸗ karren, Packpferden und Medizinkarren, Vermehrung von Schanzzeug, Beschaffung von Reguisiten zum Zerstören von Eisenbahnen, Fahr⸗ zeugen und Eisenbahnbau-Material für das Eisenbahn⸗ Bataillon und für das Retaäblissement der für die französischen Kriegs⸗ gefangenen in Gebrauch gewesenen Zelte werden bis Ende 1875 ganz verwendet sein. Von den bewilligten 1.500, 000 M als Beihülfen für Badereisen verwundeter Offiziere und Beamten werden bis 1875 Lol 060 Mν verausgabt sein.
Der größte Theil von 106 Millionen Thaler war mit 853 Mil⸗ ] sie zur Heilun lionen für das Retablissement des Artis(llerie und Waf fen. *. . wesens bestimmt, und war dasselbe bis Ende 1874 noch am wei⸗ testen im Rückstande. Bis Ende 1575 wird dies Retablissement zum größten Theil vollendet sein, da bis dahin 209,725,348 , und zwar wenn zum Retablissement, zum Ersatz und zur Aptirung des besseren Theils der Zündnadelgewehre, sowie zum Ersatz der verbrauchten Munition, zur Beschaffung einer Ersatzgarnitur Gewehre, nämlich die nicht mehr vollständig kriegsbrauchbaren Zündnadelgewehre (diese Position erforderte allein S8, 753, 204 e), und der zugehörigen Metallpatronęn, beziehungsweise der Materialien zu denselßen, zum schleunigen Retablissement des während des Feldzuges abgenutzten Feld ⸗Artillerie⸗Materials, zum Ersatz des in seiner vollständigen Kriegsbrauchbarkeit angezweifelten Artillerie Materials für 391 Batterien und 177 Munitions-Kolonnen, und zur Beschaffung der zugehörigen Munition und zum Bau von Aufbewahrungsräumen für Geschützen, Retablissement der 16,209, 00 M., und zwar für die und Wiederherstellung der Artilleriewerkstatt in Spandau, für die
Erweiterung der Artllleriewerkstatt in Deutz und Danzig, der Ge⸗ schützgißerci einschließlich einer zweiten Geschützbohrwerkstatt in Spandau, des Feuerwerks-Laboratoriums in Spandau, sowie der auf bestehenden Pulverfabriken zur Anfertigung des neuen Gewehr⸗ und Geschützpulvers, ferner zur Herstellung einer neuen Geschoßfabrik bei Siegburg und bewilligt worden waren, vollendet sein, wesens, für das 15182000 „0 bewilligt worden waren.
Eine dieser Nachweisung beigefügte Denkschrift spricht sich über die Verwendung des Bestandes von 3,636,507 6 bei dem Kapitel Garnison⸗Verwaltungswesen für 1816 zur Erweiterung der Schieß⸗ plätze für Infanterie und Artillerie dahin aus, daß die definitibe Berechnung dieser Ausgaben dadurch eine Verzögerung erfahren habe, daß die Ermittelung und Erwerbung geeigneter Grundstücke einen großen Zeitaufwand erforderte und in vielen Fällen die Nothwendigkeit mit sich brachte, das Expropriations⸗Verfahren einzuleiten. Eine beigefügte Nachweisung über die Verwendung dieses Bestandes ergiebt u. A., daß für die Schießstände des J. Armee⸗Corps allein 1053, 990 M½, im Be⸗ reiche des II. Armee Corps 550 000 Æν, in dem des V. Armee⸗Corps 450, 600 AM, in dem des VIII. Armee⸗Corps 54,500 M 2c. verwendet werden sollen. virten 66,009 MS zu denjenigen Ausgaben erforderlich, welche durch der Wiederaufnahme verwundeter und kranker Mannschaften vom Feld⸗ biner webel 2c. abwärts in Militär⸗Lazarethe, sowie durch Zulassung der⸗ selben zu Bade- und sonstigen Kuren im Jahre 1876 und weiter
und Beamten Bestand von 439.000 M zu den Kosten für Badereisen, Brunnen⸗ kuren, klimatischen Kuren und sonstigen Heilversuchen für verwundete und während und in Folge des Krieges erkrankten Offiziere und Beamte u. s. w. reservirt bleiben, weil die Erfahrung erwiesen hat, daß bei derartigen Leiden in sehr vielen Fällen erst in einer Reihe von Jahren und durch wiederholten Kurgebrauch die Wiederherstellung Gesundheit, Verwundungen Betracht, daß die für
aus dem Kriege be nicht die Mittel besitzen, um in Hinblick auf die Menge berechtigter, anderweitiger Ansprüche auch den Offizieren und Beamten ꝛc., wenn
Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger. 8. 6 .
Berlin, Dienstag, den II. Januar
zu treffen, d
M. / 7I, für
bis Ende 1875 die Ausgabe von
das vermehrte Material von Ge— Fahrzeugen ꝛc. verwendet sein werden. technischen Institute der Artillerie, Erweiterung
stärken sind jetzt
3 871,694
einer neuen Pulverfabrik bei Hanau u. s. w. gewordenen wird bis Ende 1875 poraussichtlich die desgleichen das Retablissement des Ingenieur⸗
machenden, für
Zum Kapitel Militär⸗Lazarethwesen sind die reser⸗ Kartuschen —
berittenen und Ausrüstung
Zum Kapitel Reise⸗ und Kurkosten⸗Beihülfen für soll nach dieser Denkschrift noch ein Truppentheile
Krankentragen, Sanitätszüge u.
t geschehen. beziehungsweise die Beseitigung der zu erwarten ist. Außerdem kommt Verwundete und Kranke 1870 bis 1871 bestehenden milden Stiftungen
Folgen langen. Der B
nicht geopfert ; ; Waffenwesen besagte die Denkschrift, daß die für 1876 erst zur Verrechnung gelangenden 30, 632,857 „S sich bei Preußen auf die. Kosten für Beschaffung von noch etwa 152.000 Gewehren H /7I einschließlich der Seitengewehre, für Anschaffung von 2046 Fahrzeugen für Artillerie⸗Munitons⸗Kolonnen und 1452 Administra⸗ tions. Fahrzeugen und für grohkörniges Geschützpulver, und bei Sachsen auf die Kosten für die Beschaffung von bis zu 128, 000 Gewehren MI, der zugehörigen Metallpatronen, zur Beschaffung von 53 Mu⸗ nitionswagen ꝛc. und für grobkörniges Geschützpulver vertheilen. Außerdem sind im Jahre 1876 noch 3 Wagenhäuser, 8 Pulvermaga⸗ zine, 3 GeschützSchuypen zc. zu bauen und auszustatten.
t Dem Reichstage ist jetzt noch ein Gesetz der weiteren Anord⸗ nung über Verwendung der noch restirenden 34 774,339 6 zum Retablissement des Heeres und der zu diesem Zwecke noch erforderlichen Geldmittel zugegangen. In Folge der Veränderungen in den Bestimmungen über die künftigen Kriegsformationen und Kriegs⸗
nicht vorhergesehene 4, 870, 594 M6
bestimmt.
1826.
ihrer aus dem Kriege herrührenden Leiden kostspielige Knren gebrauchen müssen, guskömmsiche Beihülfen zu gewähren. Es bleibt hiernach Pflicht des Reichs, Fürsorge für diejenigen Leidenden
Gesundheit Kapitel
ie im Kriegsdienste ihre
eschädigt, haben. Zum .
Artillerie und
noch neue, in den bisherigen Bedarfsanschlägen Ausgabebedürfnisse hervorgetreten, die sich berechnen und wie folgt begründen: zur Beschaffung des Mehrbedarfs an Be⸗
kleidungs⸗ und Ausrüstungsstücken für die nothwendig en Erweiterungen der künftig im Felde zu verwendenden, zwecken bestimmten Truppentheile, die in den Friedensgarnituren der Truppen vorhandenen geeigneten Stücke, sowie die verfügbar zu
Kriegsformationen, jowie für bisher zu Besatzungs⸗
den Feldgebrauch verwendbaren Bestände derselben
sind auf den Bedarf in Anrechnung gebracht. Außerdem soll auf die, nur für den Garnisondienst geeigneten Bekleidungs⸗ und Ausrüästungs⸗ stücke der Truppen auch ferner im Interesse der Besatzungstruppen zu⸗ rückgegriffen werden, so daß die angemeldete Mehrbeschaffung sich nur als eine durchaus gebotene Ergänzung des vorhandenen darstellt. Diese Ergänzung erst beim Eintritt einer Mobilmachung bewirken zu lassen, ist nicht angängig. eines Theils der Truppen würde hierdurch Verzögerungen erleiden, welche sehr nachtheilig werden könnten. ist daher nicht zu umgehen. 661,479 M sind zur Beschaffung und Aptirung der Ausrüstungsstücke — Futterale, Patronenbüchsen und
Die Aufstellung bezw. Mobilmachung
Die vorsorgliche Beschaffung
für den zur Bewaffnung der Kavallerie und Trainmannschaften bestimmten neuen Kara⸗ . Diese 4533, 194 SS für. Bekleidung würden der Uebersicht von den Retablissementskosten
als neue Positionen hinzuzusetzen sein. 337,500 MS½ /. treten für die Vervollständigung der kriegsmäßigen Ausrüstung der Armee mit Sanitäts⸗Matexrial, durch
rial, Ausstattung der neuformirten ind Sanitätsbranchen hinzu; eine Beschaffung der
bezüglichen Ausrüstungsstücke, insbesondere der Truppen ⸗Medizinkasten,
Apparate für Eisenbahnwagen zur Vermehrung der s. w. findet bei dem Eintritt einer Mobilmachung
große Schwierigkeiten und muß daher vorsorglich schon im Frieden Es wird beabsichtigt mit diesen Beschaffungen sofort in der Art vorzugehen, daß die Kosten noch 1876 zur Verrechnung ge⸗
edarf für das Retablissement des Heeres erhöht sich
hiernach auf 325,411, 124
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Staats ⸗ Anzeiger, das Central · Dandelgregister und das Postblatt nimmt an: die Inseraten⸗ Expedition des Jeutschen Reichs- Anzeigers und Jöniglich Preußischen Staats Aujeigtrs:
Berlin, 8. T. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
6 *
6 * 2 3 userate für den Deuischen Reichz⸗ u. Kgl. Preuß. Deffentlich 22 Anzeiger. ö
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen n. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen eto.
4. Verloosung, Amortisation, Linszchlung
* a. 8. v. von öffentlichen Papieren.
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5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.
6. Verschiedene Bekanntmachungen.
J. Literarische Anzeigen.
8. Theater- Anzeigen. In der Börsen- s
9. Familien-Nachrichten. ] beilage. E
Inserate nehmen an: die autorisirte Annoncen⸗Expedi⸗
Cöln, Dres den, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a. S., Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗ burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten,
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ion von Nudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemnitz,
owie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaus. 8
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Steckbriefe und ; ö Steckbrief. Der Cigarrenmacher Carl Hein
rich Seuoch ist durch die rechtskräftigen Erkennt. nicht, so werden die in der Klage angeführten That niffe vom 51. Mai resp. 14 Oktober 1875, wegen sachen und Urkunden auf den Antrag des Klägers i Betruges zu drei Mongten Gefängniß und Verlust in contumaciam für zugestanden und anerkannt er⸗ Abtheilung für directe Steuern, Domainen der bürgerlichen Ehrenrechte auf ein Jahr verurtheilt achtet, und was den Rechten nach daraus folgt, worden? Die Vollstreckung der Strafe kann nicht wird im Erkenntniß gegen den Beklagten ausge⸗
ausgeführt werden, da Henoch nicht zu ermitteln ist. sprochen werden. Es wird erfucht, auf den Henoch zu vigiliren, im Betretungsfalle festzunehmen und mit all ihm sich' vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die nächste preußische Ge⸗
Thatsachen beruhen, keine Rücksicht genommen wer⸗ Auch steht es inzwischen Pachtlustigen frei, die Pacht⸗
im Berlin, den 9. Novemher 1855. allen bei Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen. Prozeß⸗Deputation II.
stücke zu besichtigern und bei der unterzeichneten
Erscheint der Beklagte zur bestimmten Stunde! König Regierung nähere Erkundigungen einzuziehen. — d ig
Posen, den 7 Januar 1876. Königliche Regierung,
und Forsten. (los 29
richtẽbehörde abzuliefern. Berlin, den 30. Dezem— ber 1575. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungèsachen. Deputation 2 für Vergehen. Signalement. Der Cigarrenmacher Carl Heinrich 260 Henoch ist 35 Jahr alt am 14. Dezember 1840 in Sommerfeld geboren, evangelischer Religion, 169 Gentimeter groß, hat dunkelblonde Haare, blau große Augen, blonde Augenbrauen, blenden Schnurrbart,
auf der Brust rechts gelbe Hautflecke.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
Oeffentliche Vorladung.
(88191 Lissa⸗Glogauer,
zu Görlitz wohnhaft, eine Wechselklage
Provision 2c. und 3 * eigene Provision angebracht. Der Boden,
ensdalt des Verklagten unbekannt ist, s
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der Sache auf dem bemittelten den J. März 1876, Mittags 1 Uhr. vor der unterzeichneten Gerichts ⸗Deputation im
die Klage zu beantworten, etwaige
Stelle zu bringen und einzureichen, indem auf spätere Einreden, welche auf
Verkäuse, Verpachtungen, Submissio nen ꝛe.
Bekanntmachung. Domainen⸗Verpachtung.
Die Königliche Domalne Altkloster mit den Vesichtigung bereit.
n 8 icke se hnliche Lnpi d Manche und den
onft rasirt, ovales Kinn, dicke Nase, gewöhnlichen Nebenvorwerken Lupitze un ö.
Hirt er, Hesichtabilbung, biasse Gesichtsfarbe, Wiesen des Vorwerkes Schußenze, Phtr, 571 Hektar Lu
vollfländige Zähne, ist mittler Gestalt, spricht die Acker, 23 Hektar Wiese, 160 Hektar Weiden und 1
deutsche Sprache und hat als besondere Kennzeichen 3 Hektar angehende Holzungen enthaltend und bei
: der Grundsteuer Regelung zu 2730 Thlr. — 31939 Tapezier-Arkeiten zu dem Neubau der Ärtillerie=
Mack gReinertrag ein geschätzt, wird zu Zöhannis d. J. Irn) r sen en Schule in Fer Hardenbergftraße ollen chtlos und soll von da ab auf fernere 18 Jahre me nnr, nenn ne Hardenbergftraße, sollen
. dacht ende. Jahre im Wege der Submission verdungen werden. rpe e . Die Domaine li
vorwiegend — Die Klage ist eingeleitet, und da der jetzige Auf⸗ sicher für den Roggen und Kartoffelbau, und bietet o wird diefer in Verbindung mit dem Reichthum an verbesserungs. hierdurch öffentlich aufgefordert, in dem zur Klage, fähigen Wiesen, einer gut eingerichteten Brennerei beantwortung und weitern mündlichen Verhandlung zu etwa 180 Scheffel,
eeignetes Feld lohnender Thätigkeit. geeg 5 . z ,, der Betrag werden und 1 hierzu Termin auf en Kapitals, das Pacht-
der Licitations⸗ Termin, werden . werden; doch wird schon jetzt auf dem hiesigen Ahtheilungsbureau anberaumt. Urkunden im Original bemerkt, daß jenes Kapital etwa 170000 6 das Offerten sind versiegslt und portofrei mit der Auf⸗ Pachtgelder⸗ Minimum pptr. 20, 000 6 betragen wird. schrift:
ꝛ Die näheren Bedingungen, Stadtgerichtsgebäude, Jüdenstraße Nr. 59, Zimmer des zur Pachtung erforderlich Rr. 67, anstehenden Termin 1 zu erscheinen, geld ⸗ Minimum und
eugen mit zur später veröffentlicht
J ; — egt in ziemlich gleicher Entfernung Lofale, Mi e . k ; (3 bis 4 . n ra en, der org, . 17, einzusehen und ver lt⸗Boyn osen · Breslauer, 2 ; J ö , . Bentschen der , , n . gon bis zum Freitag, den 145 Jaunar er. Der Kaufmann Friedrich Panizza zu Dresden Bentschen. Gubener Eisenhahn in fast ganz deutscher das ; ; ⸗ hat gegen, den Kaufmann Hihi Heier, früher Gegend, unfern der schlesijchen Grenze und wird in da elbft ein ur eichen wegen! den beiden Vorwerken Altkloster und Manche durch 230 M nebst 6 Zinsen seit 12. August 1875,ů die Fraustadt. Wollsteiner Chaussee Hurchschnitten. .
omen g. e O ! verlzgis In glitküioster seibst ben. mne Hostsiation. 2s ; Ei 15 ½ d0 3 Prötesttoften, 14 6 25 3 verlegte In Altksoster selbst befindet 1 rn en 6 (262 Berlin⸗Coblenzer Eisenbahn.
mit Ziegelei und Torfstich einschnitts zum Entenberg · Tunnel bei Groß ˖ Bartloff, nnd strebsamen Landwirthe ein rot. 20,000 Kbm., sowie die Herstellung von 50 lfde.
vv iclaumnammsdl ort bei Kröpelin in Mecklenburg.
Synbmission auf Entenberg Tunnel einzusenden. Profile, Zeichnungen und Bedingungen sind hierselbst einzusehen und sind die letzteren gegen Erstattung der Kopialien zu beziehen. Eschwege, den J. Januar 1876. Der Abtheilungs⸗Baumeister. F. Vitschmarm.
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Die Lieferung von 2100 Tonnen (à 1000 Kilgr.) doppelter gesiebter Wales Kohlen und zwar Nixon navigation, soll im Wege der Submission verdungen werden.
Offerten sind bis Donnerstag, den 27. d. Mts , Nachmittags 3 Uhr, in unserm Hauptbureau einzureichen.
Die Auktion wird am 25. Januar 1876 Mittags 125 Uhr abgehalten.
Baron C. von Biel.
Bekanntmachung.
Die Lieferung des Bedarfs an Tapeten, sowie die
Die Bedingungen ꝛc. sind in unserem Geschäfts⸗ (a Cto. 63/1)
Vormittags 11 Uhr,
Berlin, den 7. Januar 1876. Königliche Garnison Verwaltung.
Strecke Nerdhausen - Wetzlar. Abtheilung VI. ; Die Erd⸗ und Felsarbeiten eines Theils des Vor⸗
Meter Sohlstollen desselben Tunnels sollen vergeben
Dien tag den 25. Jannar 1876, ormittogs 11 Uhr,
bis zum Suemisstongtermine am Fre Januar 1876, Vormittags 11 Uhr, verstegelt
Die Lieferungsbedingungen sind in unserer Regi⸗
128 U 9 Es kommen Rambouillet. stratur zur Einsicht ausgelegt und können von dieser Zeitböcke zum Verkaufe, und stehen die Thiere zur auch abschriftlich gegen Erstattung der Kopiglien mitgetheilt werden.
̃ (a Cto. 68/1.) Wilhelmshaven, den 8. Januar 1876.
Kaiserliche Werft.
. ö. La Nenhan der Moselbahn.
Die Lieferung der für die Mauerarbeiten im großen Tunnel bei Cochem und Eller und der Mosel⸗ brücke bei Eller im Jahre 1876 erforderlichen 24,000 Centner Kalk soll im Wege der öffentlichen Submission verdungen werden. ;
Offerten hierauf sind mit der Aufschrift: „Submissions ˖ Offerte auf 9 von Kalt
tag, den 21.
und frankirt an den unterzeichneten Eisenbahn. Bau- meister einzureichen, in dessen Bureau zu bezeichneter Stunde die Eröffnung der Offerten im Beisein der erschienenen Submittenten erfolgen soll. Später eingehende Offerten bleiben unberücksichtiat. Die Submissionsbedingungen können im Centralbürean der Königlichen Eisenbahn Direktion zu Saarbrücken, im hiesigen Abtheilungsbüreau, sowie in den Sections⸗ büreaux zu Cochem und Eller eingesehen, auch gegen Erstattung von 75 3 Copialen von mir bezogen werden. Cochem, den 8. Januar 1876.
Der Königliche Eisenbahn⸗Baumeister.
Lengeling.