1876 / 19 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 22 Jan 1876 18:00:01 GMT) scan diff

vorgesehene Uebersicht über die Fonds gegeben. Weder in diesem Haufe, noch im Herrenhause ist es im Anfang des Jahres 1874 irgend Femand in den Sinn gekommen, irgend ein Monitum zu ziehen ir⸗ Fend eine Bemerkung zu machen, ir gend welche Wünsche zu ãußern. Meine Herren, wären uns damals Wünsche geäußert worden, wie sollte ich dann nicht sofort Rüchkscht darauf genommen haben! Im vorigen Jahre, als die zweite Uebersicht vorgelegt wurde, hat man im Herreéshaufe eine Bemerkreng über diese Fonds ankäufe gemacht. Run, meine Herren, das hat sofort die Regierung in dem schon vor= Her gefaßten Entschluß befeftigt, daß von Stund ah auch nicht eine einzige Eisenbahnpriorität mehr angerührt worden ist, und daß wir Alles in Staatspapieren festgelegt haben.

Ich merke, daß ich von meinem Thema, über die Altenbekener Prioritätsobligationen mich eingehend zu äußern, etwas abge⸗ wichen bin; ich wachte darum noch mit einem Worte dargaf Zurückommen. Nämlich diese später so angefeindeten Prioritäte⸗ Dbligationen gehören einer Gesellschaft, die im Jahre 1873 mit der Magdeburg ⸗Halberftädter Eisenbahngesellschaft einen Betriebgũber⸗ affungs vertrag abgeschlossen hat. Diese Magdeburg ⸗Halberstädter Eifenbahngesenschaft, zu jener Zeit eine der potentesten Gesellschaften im preußischen Staate, deren Aktien zu jener Zeit, wenn ich mich recht entfinne, weit über 199 standen, hatte noch im Jahre 1874 und lange nachher, nachdem die Regierung bereits diese Uebersicht zur Kenntniß des Landtages gebracht hatte, einen Vertrag mit der Han— nover⸗Altenbekener Gesellschaft abgeschlossen, folzenden Inhalts, daß nun zu den 54 Millionen Thalern Prioritäten erster und zweiter Serie, die für Altenbeken vorher kreirt waren, für den weiteren Ausbau der Bahn neue Prioritäten kreirt worden sind zum Betrage von 94 Millionen Thalern. Nun, meine Herren, zu dieser Emission hat der Herr Handels Minister im Jahre 1874 meine Zustimmung nach—= gesucht, die ich ihm bereitwillig ertheilt habe, beide in dem vollen Glauben, daß die Sicherheit der neuen Pricritäten völlig unzweifel Paft sei. Nun, meine Herren, die neue Priorität von 94 Millionen Thaler muß keinen Schuß Pulver werth sein, wenn die zweite Prio rität nachher nicht ihre volle Sicherheit haben soll. Und diefen Vertrag ist eine potente Gesellschaft im Jahre 1874 ein- gegangen und hat die Garantie für diese Prioritäten übernommen in der Weise, daß ihren alten Stammaktionären kein Groschen an Di— vidende zufallen kann, wenn nicht die dritte Emission der Hannover- Altenbekener Prioritäten vorher ihre Zinsen erhalten habe.

Run, meine Herren, ich hoffe, Sie werden sich aus dieser Dar— legung Überzeugen, daß, mag ein Cours von 96 oder 90 dieser Prio⸗ rität zu Grunde gelegt werden, wenn ich Inhaber wäre, würde ich sie zu 90 nicht abgeben es mag das eine oder das andere ge⸗

schehen, die Provinzial⸗Dotationsfonds werden durch diese Angelegen⸗ heit gewiß nicht in Schaden gerathen.

Nach dem Abg. Dr. Virchow ergriff der Finanz⸗Minister Camphausen noch einmal das Wort:

Meine Herren! Ich hatte gehofft, diesen Gegenstand mit den vorhin abgegebenen Erklärungen als beendet betrachten zu können. Die Ausführung des Herrn Vorredners nöthigt mich aber mit ge— bieterischer Gewalt, auf diesen Gegenstand nochmals zurückzu⸗ kommen. Einmal will ich bestätigen, daß meine Aeußerung vom Standpunkte der Finanzverwaltung würde nichts ent⸗ gegenstehen, statt der Course vom 3. Januar die Ceurse vom TZI. Dezember 1875 . Grunde zu legen! daß Liese Aeuße⸗ rung das Gesetz nicht aͤndern kann und nicht ändern soll, während nach meiner Interpretation des Gesetzes allerdings der rechtliche An⸗ i bestehen würde, die Course vom 3. Januar zu Grunde zu egen.

Zweitens würde ich der Meinung widersprechen, als ob durchaus kein Privatinteresse auf die Notirung der Course eingewirkt haben könne. Im Gegentheil, meine Herren, ich bin auf das Lebhafteste Davon durchdrungen, daß auf die Course der anderen Tage Pri- patinteressen sehr wesentlich eingewirkt haben, mehr als auf die Course vom 3. Januar. Ich bin im Gegentheil der Ansicht, daß zur früheren Zeit künstlich 3 la baisse die Course notirt worden sind, und daß gerade die Unterschiede, die am 31. Dezember 18675 vorgekommen sind, auf solche Einflüsse hinweisen. In dem Courszettel vem 31. Dezember 1876 (Stimmen; 1875) selbst⸗ verständlich 1875 finden Sie unter Anderem eine dritte Prioritäts-⸗ obligation der Berlin⸗Görlitzer Bahn notirt mit 93 Geld, und die vorangehende, die noch im Besitz des Dotationsfonds ist und die doch mindestens eben so gut sein muß wie die nachfolgende Priorität, fin⸗ den Sie notirt mit 90. Da finden Sie also einen Preisunterschied von 3069. War das ein natürliches Verhältniß? Ich glaube das nicht; ich glaube in der That, daß Einflüsse geltend gemacht worden sind, um der Verwaltung vielleicht einen kleinen Schabernack zu spie⸗ ien, daß diese Einflüsse aber in der Richtung geltend gemacht wor⸗ den sind, zu niedrigen Coursnotirungen zu führen.

Ich mache dann drittens darauf aufmerkfam, daß die Bedeutung einer Coursnotirung in Bezug auf den Dotationsfond überhaupt über⸗ schätzt wird. Die Regierung hat lange vorher den Entschluß gefaßt, die sämmtlichen Fonds, die in dem Dotationsfond enthalten sind, na⸗ turaliter zu theilen; sie wird in der durch §. 3 des Gesetzes vom Jahre 1875 vorgesehenen Verhältnißzahl von jedem Fond, soweit es möglich ist, jedem betheiligten Vereine gleichviel das heißt, eine entsprechende Anzahl von Stücken, zutheilen. Die Course werden also überhaupt nur eine Nolle spielen in Bezug auf die wenigen Stüge, die nicht durch Naturaltheilung ausgeglichen werden können. Endlich, meine Herren, habe ich vorhin erklaͤrt, daß ich weder ge⸗ wünscht, noch Auftrag ertheilt habe, künstliche Course herbei⸗ zuführen, und das liegt ja auf der Hand, daß für mich ja gar nichts Unangenehmeres passiren konnte, als daß ein Cours

am 3. Januar notirt wurde, der am 4. nicht beibehalten wurde, und

daß ich zu dem, was der Herr Vorredner mit einem sehr kräftigen

Ausdruck bezeichnet hat, meinerseits niemals meine Zustimmung hatte geben können. Damit, meine Herren, ist aber noch nicht ausgeschlossen, Daß eine iegliche amtliche Einwirkung auf die Sache von Uebel ge⸗ wesen wäre, und wenn eine amtliche Einwirkung stattgefunden haben Jollte, worüber ich mich hier nicht auslassen kann, dahin, daß also Veispielsweise bei der Berlin⸗Görlitzer dafür gesorgt worden wäre, zu sehen, ob denn wirklich Material am Markt da wäre, um das Pa⸗ Pier zu 90 zu kaufen, während die folgende Priorität mit 93 gesucht wurde, so wärde ich das ganz in der Ordnung gefunden haben, daß Dafür gesorgt würde, solche Mißstände zu beseitigen. Ich würde es ferner in der Ordnurg gefunden haben, wenn die auffallende Noti⸗ rung, wonach am 3. Januar die erste Priorität der Hannover Alten bekener Bahn, wovon der Dotatioasfond nur eine Kleinigkeit besitzt, mit. 95 Geld gesucht war und die zweite Priorität, die im Besitz des Dotationsfonds, ist und die meiner Ansicht nach in Bezug auf die. Güte mit der ersten Prioritaͤt auf gleiche CEinien zu stellen ist, zu 90 angeboten wurbe, wenn also da versucht worden wäre eine Ausgleichung herzustellen, so wüde ich das ganz in der Ordnung finden und es nur für verkehrt halken, wenn man es ungeschickt macht.

So viel, meine Herren, in Bezug auf diese vorliegende Frage. Ich wiederhole, wenn die Course vom 31. Dezember 1875 in Bezug auf die angefochtene Priorität auch noch um 3Mο weiter geschleudert worden wären, so wärde doch die Rechnung sich so stellen, daß den Dotationsfonds zu diesem Course ihr volles Kapital gezahlt und noch ein Zinzüberschuß ausgezahlt werden würde. Ich wilt dabei hier bemerken, daß nach den Berechnungen, die zugelegt werden sind, wir in dem Falle sein werden, wenn die Course vom 3. Januar dieses Jahres zu Grunde gelegt werden, einen Zins⸗ überschuß von mehr als S50 000 M zu zahlen, und daß, wenn die Course von dem letzten Wgchentage vorher, also vom 31. Dezember ich will diesmal aufpassen und sagen: 1875 zu Grunde gelegt werden, dann noch ein Zinsüberschuß von mehr als 500000 S den Provinzialfonds überwiesen werden wird. Und nun, meine Herren, sprechen wir ja von dem Ganzen nur in der Unterstellang, daß eine Nothwendigkeit vorläge, sofort zum Verkauf jener Fonds überzugehen, und da erkenne ich mit dem Hrn. Abg. Richter an, daß der gegen⸗ wärtige Augenblick in ber Beziehung nicht günstig wäre. Wie lange dieser

Zeitpunkt noch dauern wird, wo noch die kräftige Einwirkung des Staates erforderlich sein wird, um die Dinge in die richtige Bahn zu bringen und sicheren Prioritäten wiederum die Anerkennung zu ver⸗ schaffen, die sie verdienen, das weiß ich nicht; wie lange die Provinzen in der Lage fein werden, die Fonds nicht, veräußern zu müssen, das weiß ich ebenfall nicht, und auf Ihren Willen, meine Herren, wünsche ich in keiner Weise einzuwirken, ich wünsche, mich ven jeder Verant⸗ wortlichkeit für Alles, waz in Zukunft beliert werden mag, los zu machen, und erkläre hiermit, daß ich einer gesetzlichen Bestimmung, wie derjenigen des Jahres 1875, in meinem ganzen Leben nie wieder zustimmen werde.

Nach dem Abg. Frhr. v. Schorlemer⸗Alst erklärte der Handels⸗

Tinister Dr. Achenbach: .

Meine Herren! Ich hatte die Absicht, unmittelbar nach dem Hrn. Abg. Virchow einige Bemerkungen zu machen. Der Herr Prä- sident überfah, daß ich mich als Redner meldete, und ich bin deshalb genöthigt, noch jetzt das Wort zu ergreifen. Ich werde mich indeß auf wenige Worte beschränken. .

Der Hr. Abg. Virchow ging von der Ansickt aus, da Seitens des Handels. Ministeriums die Magdeburg-Halherstädter Eisenbahn fortgesetzt in der Art begünstigt worden sei, daß man zu jeder Zeit eine Ausdehnung des Bahnnetzes derselben erstrebt habe; und es sei deshalb auch der Vorganz, welchen der Herr Finanz⸗Minister er⸗ wähnte, namlich die Betriebsüberlassung der Hannover-Lltenbekener Bahn an die Magdeburg-⸗Halberstädter Eisenbahngesellschaft auf die Initiative und Einwirkung des Handels⸗Ministeriums zurückzuführen. Ich kann diesen Ausführungen meinestheils nur widersprechen. Das was in gleicher Richtung geschehen, ist aus der Ueberzeugung von der Rützlichkeit desselben auf Seiten der betreffenden Eisenbahngesell⸗ schaften entsprungen. Ich theile auch nicht die Ansicht, welche der letzte Herr Vorredner ausgesprochen hat, daß die Ka— lamität, in welcher sich angeblich die Magdeburg Halber⸗ städter Eifenbahngesellschaft augenblicklich befinden soll, auf jenen Betriebsüberlafsungsvertrag zurückzuführen sei. Es würde meiner Meinung nach schwer halten, nachjuweisen, daß aus diesem Vertrage Verlegenheiten, welche gerade jetzt die Gesellschaft besonders schwer helaften, entstanden wären. Ich habe auch nicht recht verstanden, in welcher Weise der Abg. Virchow diese Seite der Sache mit den Ausführungen des Herrn Finanz-⸗Ministers in Verbindung brachte. Nach meiner Ansicht ist Seitens des Herrn Finanz -Ministers ungefähr das Folgende gesagt worden: Es betrage das Aktienkapital der Hannover⸗ Altenbekener Bahn gegen 18, 000, 000 Thaler; die Bahn habe sodann zu⸗ erst 1872 eine Prioritätsanleihe von 2250, 00 Thaler aufgenommen, sie sei weiterhin im Jahre 1873 dazu übergegangen, eine Prioritãätè⸗ anleihe von 35 Millionen Thaler zu emittiren. Die Regierung wäre damals im Februar 1873 vollkommen der Ueberzeugung gewesen, daß diese Prioritätsanleihe sowohl dem Kapital wie der Verzinsung nach eine gesicherte sei, und daß es sich um eine verhältnißmäßig geringe Summe gegenüber einem großen anerkanntermaßen nützlichen und auch an sich volkswirthschaftlichen sehr wichtigen Unternehmen handele. Zur Unterstützung dieser seiner Behauptungen führte der Herr Finanz- Minister demnächst an, daß sogar zwei Jahre oder vielmehr ein Jahr später eine große Eisenbahngesellschaft kein Bedenken getragen habe, eine neue Prioritätsemission von 99 Millionen Thaler der Hannover- Altenbekener Bahn ihrerseits zu garantiren. Es liege in diesem Ent- schlufse der Magdeburg⸗Halberstadter Eisenbahngesellschaft jedenfalls ein Beweis, wie noch im Jahre 1874 die allgemeine Meinung dahin gegangen sei, daß das Unternehmen der Hannover Alten⸗ bekener Bahn nicht nur in der Lage sei, jene früheren beiden Priori⸗ tätsanleihen von ungefähr 5. Millionen Thaler zu verzinsen, sondern auch noch eine weitere Prioritätsanleihe von 9 Millionen Thaler sicher zu ftellen: denn sonst würde jene Gesellschaft nicht die Garantie bezüglich jener Prioritätsanleihe übernommen haben. Ich glaube, Jeder, der diese Vorgänge mit Ruhe betrachtet, wird sich dieser Schlußfolgerung nur anschließen können, da in der That eine andere Ueberzeugung bezüglich der hinreichenden Sicherstellung wohl kaum bestanden haben kann. Wenn heut zu Tage Prioritäten, von unseren Eisenbahnen nicht auszugeben, oder doch mit Schwierigkeiten auszu⸗ geben sind, so hängt das, wie von verschiedenen Vorrednern mit Recht hervorgehoben ist, mit der allgemeinen Krisis zusammen, in welcher wir uns gegenwärtig noch befinden. Es wird ohne Zwei— fel nech eine Zeitlang vorübergehen, wo selbst ganz wohlfundirten Unternehmungen die größten Hindernisse entgegentreten, wenn es sich um die Emission von Prioritaͤten handelt. Es ist indessen ein Trug schluß, wenn man lediglich aus dieser Thatsache folgern will, daß jenen Obligationen überhaupt die Sicherheit fehle. Ich kann daran erinnern, daß von Zeit zu Zeit nicht blos bei uns, sondern auch bei anderen Völkern Krisen eingetreten sind, wo während der Dauer der⸗ selben es den Eisenbahnen unmöglich gewesen ist, auf dem Wege der Emission von Prioritätsobligationen sich für die Erweiterung der Unternehmungen oder für laufende Bedürfnisse baare Mittel zu ver⸗ schaffen. Ich habe dies bemerken wollen, um irrigen Auffassungen Über die Stellung des Handels⸗Ministeriums gegenüber den bezeich neten Bahnen entgegenzutreten.

Statistische Nachrichten.

Das Königliche bayerische Staats- Ministerium der Justiz veröffentlicht die Ergebnisse der Strafrechtspflege im Königreich Bayern während des Jahres 1874. Darnach sind von den Gerichten des Königsreichs, abgesehen von den Ueber⸗ tretungen der Forstgesetze, deren 162, 963 zur Anzeige gelangt waren, 316,863 ftrafbare Handlungen abgeurtheilt. Von diesen wurden 6127 (193 0 als Verbrechen, 64,108 (20,23 0 ) als Vergehen und 246,623 (77.10½) als Uebertretungen erklärt. Die Zahl der ab⸗ geurtheilten strafbaren Handlungen überhaupt und der Verbrechen im Besonderen verglichen mit der Größe der Bevölkerung Bayerns er⸗ giebt, daß je eine strafbare Handlung auf 15,31 und je ein Verbrechen auf 791,9 Köpfe der Bevölkerung trifft. Vergleicht man die Ergebnisse des Jahres 1874 mit denen des Vorjahres, so hat in 1874 die Zahl der strafbaren Handlungen überhaupt um 23. 395 (7,7 d M, die der Verbrechen um 1024 (20,0 (e ), die der Vergehen um 5087 (8, / ), die der Uebeitretungen um 17.284 (7, 5 0 zugenommen. Unter den im Jahre 1974 abgeurtheilten Verbrechen befinden sich 69 0 0½/ Verbrechen des Diebstahls, welche gegenüber dem Vorjahre eine Zunahme um 33,8 o ausweisen. Ihnen folgen die Verbrechen der Urkundenfälschung mit 6a o'9 und des Be⸗ trugs mit 6, oo, sodann Verbrechen gegen die Sittlichkeit mit Hao M, des Meineids mit 4,8. ο,, der Körperverletzung mit 1,31 0υ, Amts— verbrechen mit 147 0½, Raub und Erpressung mit 1,06 ,C, Brand⸗ stiftung mit 0, s / 9. Unter den abgeurtheilten Vergehen befinden sich 63,703 oder 99, * ½, Verfehlungen gegen das Reichsstrafgesetzbuch. Am zahlreisten sind die abgeurtheilten Beleidigungen, welche 27,83 oo aller Vergehen ausmachen. Hierauf folgen Körperverletzung mit 25, 60h /uo, Diebstahl mit 20,3 o/, Sachbeschädigung mit 5, i o, Unterschlagung mit H, oo Cso, Betrug und Untreue mit 4,0 o/, Vergehen wider die öffentliche Ordnung mit 3, 0 9, Begünstigung und Hehlerei mit L630½,, Widerstand gegen die Staatsgewalt mit 1,62 0½, unbefugtes Jagen, Fischen, Krebsen mit 1,10 5 u. s. w. Von den abgeurtheilten Uebertretungen entfallen 140,274 oder 56,es 69 auf das Reichs⸗ strafgesetzbuch, 52,412 oder 37. auf das Polizeistrafgesetzbuch und 13,942 oder H, es o auf Spezialgesetze. Am häufigsten kamen Uebertretungen des 8. 361. des Reichsstrafgesetzbuchs (Bruch der Pe⸗ lizeiaufsicht, Landstreicherei, Betteln ꝛc.) vor, welche 16,6 0 aller Uebertretungen ausmachen, dann folgen Ruhestörung und reber Uufug (15,1. 6, Feldfrevel (O3 o/o), Ueberkretungen in Bezug, auf das Dienftbotenwesen (5er o) u. s. w. Rbgeurtheilt wurden, abgesehen von den Uebertretungen der Forft. gesrtze, im Ganzen 307,744 Personen, 22,837 oder 8, cao /g mehr, als im Jahre 1873. Hierton sind 274988 oder S9,zeh / gverurtheilt und 32, 5 oder 10,«M½ freigesprochen worden. Von den Verurtheilten wurden 9 zur Todesstrafe, 3 zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe, 1794 (0, G6 υον zu zeitlicher Zuchthausstrafe, 11 zu zeitlicher Festungshaft. 27Ml64 (Mön). zu Gefängniß, Wo,. 557 G3 gsm, zu Haft, 154,527 (66, id /) zu Geldftrafen und 593 (02 / zu Verweis verurtheilt. Zu

Haft neben anderen Freiheitsstrafen wurden 3711 Personen, zu Geld- ftrafen neben Freiheitsstrafen 1374 Personen verurthejlt. Auf Buße wurde gegen 165 Personen erkannt, die bürgerlichen Ehrenrechte wurden 1463 Persoͤnen aberkannt. Von den Verurtheilten waren 28,548 oder 105333 verhaftet. Dem männlichen Geschlechte gehörten 217910 (7942455, dem weiblichen 57, 078 (20,160/ 9 an. Von der Gesammtzahl der verurtheilten Personen wurden 10,749 oder 3, 210 sc. durch die Schwurgerichte und Bezirksgerichte als Strafgerichte J. In⸗ stanz abgeurtheilt. Hiervon waren 9005 männlichen und 1746 weib⸗ lichen Geschlechts, 639 unter 18 Jahr und 10,119 über, 18 Jahr alt, 6874 ledig und 3875 verheirathet, endlich 8496 Katholiken, 2161 Protestanken und 2 andere Glaubensgenossen.

—. Die dritte Nummer Ler Zeitschriftz des Königlich bayerischen statistischen Buregus enthält über das Ge⸗ burts- und Sterblichkeits Verhältniß in Bayern für das Jahr 1873 einen ausführlichen Bericht, vom statistisch⸗geographischen Standpunkte aus dargestellt von Dr. med. Carl Mayer. Aus dem reichhaltigen Materiale verdienen namentlich folgende Punkte hervorgehoben zu werden:; Im ganzen Königreiche hetrug die Geburts⸗ ziffer 1430, die Sterbeziffer 3,23, der Geburtsüberschuß 1063 (Cie Zahl der Geburten und Sterbefälle auf je 100 Einwohner). Der Zuwachs der Bevölkerung durch Mehrgeburten betrug demnach fast 1 , was. im Vergleich mit früheren Jahren, insbesondere mit dem Jahre 1871, wo die Mehrgeburten nur C2 ουλο betrugen, als ein sehr günstiges Verhältniß betrachtet werden kann. Auch in der 25 jährigen Periode 1835/60, betrug der Geburtsüberschuß durchschnittlich nur C86 o. Der geringste Ueberschuß der Geburten trifft auf Oberbayern mit (,so. der größte auf die Pfalz mit L665 0/9. In din unmittelbaren Städten diesseits des Rheins war die Volkszunahme durch Mehrgebhurten (7 drei⸗ bis viermal geringer, als in den ländlichen Bezirken (O3); die Zunahme der staͤdtischen Bevölkerung rührt daher zum größten Theile pon den Einwanderungen her. Den größten Geburtsüberschuß weist unter den Städten Hof auf mit 1, *, unter den Bezirksämtern Pirmasens mit 2.44. Die ungünstigsten Verhältnisse dagegen bietet unter den Städten Ingol⸗ stadt mit 114, unter den Bezirksämtern Laufen mit O44. Allerdings fällt hier auch die Cholerg-Epidemie in Betracht, welche in beiden Orten zahlreiche Opfer gefordert hat. Die weitaus größte Kinder⸗ sterblichkeit trifft auf Oberbayern und Schwaben (je 43,7 Co, die geringste auf Oberfranken (27, 30/0 und die Pfalz (2320/9. Im Ullgemeinen ergiebt sich als Regel, daß eine sehr hohe und ebenso eine sehr niedrige Kindersterblichkest mit einer sehr hohen, beziehungs⸗ weise sehr niedrigen Gesammtsterblichkeit zusammenfallt. Auch ver= dient die Thatsache besondere Berücksichtigung, daß bei größerer Ge— burtenziffer auch die Kinderfterblichkeit und zwar nicht blos im All— emeinen, sondern auch im Verhältniß zu den Geburten größer zu * pflegt, während umgekehrt bei geringer Zahl von Neugehorenen es scheint, als wenn die Natur bestrebt wäre, verhältnißmäßig nur wenige derselben wieder zu Grunde gehen zu lassen. Unter den wichtigeren Todesursachen sind folgende havorzuheben: Es treffen auf je 10,000 Einwohner Todesfälle, an Durchfall, Fraisen und Abzehrung 2, an Lebensschwäche 18,8; (vorwiegende Krankheiten, die mehr als ein Drittheil der Gesammtsterblichkeit G635) aus- machen ). Am Typhus treffen auf le 10,00 Einwohner 56 Todes⸗ faͤlle, am Kindbettfieber 1, an akuten Exauthemen (Blattern, Scharlach und Masern) 68, am Keuchhusten 5.3, an Cerup und Siphterie 104, an Entjündungen der Lungen, der Bronchien und des Rippenfells 206, an Magen⸗ und Darmentzündungen 6, an Tuber— kulofe 26, an organischen Herzleiden 46, an Magenkrebs 44, an Gehirnschlagfluß 9.3, an Altersschwäche 26. Im ganzen König⸗ reiche sind 53350 der Verstorbenen ärztlich behandelt worden. Die höchste Verhältnißziffer fällt auf Oberbayern mit 67,0 0, die niedrigste auf die Oberpfalz mit 35.55 Co: dort giebt es die meisten, hier die wenigsten Aerzte. In sämmtlichen unmittelbaren Städten steigt daz Verhältniß der ärztlich Behandelten auf 803 /o, und fällt in den ländlichen Bezirken auf 47,6 o herab. Bezeichnend ist eine Stelle im Jahresbericht des Königlichen Bezirksarztes Be. Müller in Stadtamhof, laut welchem unter 410 im ersten Lebensjahr an Fraisen gestorbenen Kindern im ganzen Bezirksamtssprengel nur 26 oder etwas über Go ärztlich behandelt worden.

Gewerbe und Handel. Nach dem Rechnungsabschluß der in Liquidation befindlichen Fnternationalen Handelsgesellschaft für das Jahr 1875 ist von dem eingezahlten Aktienkapital von 5, 009, 000 der Betrag von 2,379,829 S6 als verloren zu betrachten. Die Gesellschaft war bereits in das vergangene Jahr mit einem Verlust von 1,137,245 M getreten und hatte im Laufe desselben eine abermalige Einbuße von 1242, 584 M erlitten. Die Einnahmen im Jahre 1875 betrugen 53, 830 υι Gewinn und Provisionen auf Waaren, 89,019 MS Zinsen⸗ eingänge und 434 6 Miethe des Prinz Speicher. Dagegen kommen in Rechnung: Verlust in Danzig 508,402 S, in Stettin 133507 ½, in Königsberg 88860 „é, im Wollen⸗ geschäft 27'389 6, in Hamburger Elfenbein 14222 6, Entschädigung an W. Kobes 18,999 41 WVerlufte in Berlin, und zwar auf das Haus 41,193 „6, Bureau -Utensilien 5707 S, Effekten 7769 M und abgeschriebene Forderungen 82, 676 46, ferner als wahrscheinlich uneinziehbar, in Reserve zu stellen: auf die Betheiligung an der Barther Maschinenfabrik 15,000 Æ, Wechsel⸗ Portefeuille 10,666 MS, Stempel ꝛc. 1500 (S, auf ausstehende For⸗ derungen 351,312 M, Prozeß Hähnel 100090 4AM. Handlungsunkosten mit 169,283 M und Generalunkosten mit 4780 MS Hierzu noch der Verlust⸗ Saldo von 1814 mit 1137, 245 S, er⸗ giebt ein Gesammtdefizit von 2379, 829 6 Die ge⸗ sammten Verbindlichkeiten der Gesellschaft beziffern sich nunmehr auf 20,058 AM in mehreren kleineren Posten. Dagegen besaß dieselbe am 31. Dezember 1875 an Kasse 12,387 , an Wechseln, die größten⸗ theils bis 1. April er. fällig sind, 582,192 „S, an Hypotheken⸗Doku⸗ menten 431,269 6, an Guthaben bei Banken und dem Kassenverein 425.718 1, bei Gebrüder Garmatter gegen Holzunterpfand 97347 , den Prinz Speicher in Danzig abzüglich der darauf lastenden Hy— pothek. mit 35,100 V‘. Die Realisirung aller Lieser Aktiv⸗ bestände würde eine Quote von etwas über 300 des Aktienkapitals ergeben. Hierzu kommen noch die Effektenbestände der Gesellschaft und zwar: 160,000 Thlr. Nominal -⸗Aktien der Gedania in Danzig, 20 Einzahlung zum Course von 75 0,0 45, 000 M6. 50 Thlr. 45 , Preußische Staatsanleihe à 100 . 150 S, 25 Thlr. 480 Berliner Stadt⸗-Obligation à6 10060 75 M, 29,200 M eigene Aktien zum Course von 35 0 10,220 S und 880,000 MÆ. Aktien⸗

83

betheiligung der Danziger Oelmühle. Verkehrs⸗Anstalten.

Das französische Eisenbahnnetz umfaßt jetzt 21 484 Klm. (nur 4500 Klm. weniger, als das englische), während es Ende 1870 nur eine Laͤnge von 170900 Klm. hatte. Der Ausbau der französtschen Bahnen, wie er 1868 beschlossen war, wurde durch den Krieg unter⸗ brochen, und erst in der zweiten Hälfte des Jahres 1871 ging man daran, denselben weiter förtzusetzen. Bis Ende 1873 wurden gegen 2000 Klm. dem Verkehr übergeben, 1874 kamen noch 800 Klm. und 1875 900 Klm. hinzu. Für die nächsten Jahre sind weitere 11509 Klm. projektirt, von denen 8000 Klm. bereits angefangen oder doch konzesstonirt sind. Die Gesammtlänge der französtschen Bahnen wird nach Vollendung aller dieser Projekte, die man in 8— 10 Jahren fertig gestellt haben wird, ca. 33, 0060 Klim, sein. Bei der Wahl der projektirten Strecken gab neben Pen nationalökonomischen namentlich das strategische Interesse den Ausschlag. Dies tritt vor Allem bei den nach Osten führenden Bahnen hervor, unter welchen hauptsächlich die Maasbahn von Lsonville über Verdun nach Sedan, ferner eine Linie von Paris über Neufchateau nach Epinal anzuführen sind. Von 280 Garnisonplaͤtzen haben 249 bereits Bahnverbindung, 64 Seehäfen werden mit dem Binnenlande durch Eisenbahnen verbunden. An den Grenzen hat Frankreich gegen Belgien 20 Anschlüsse, gegen Deutschland 7, nach der Schweiz , nach Italien 3 und, nach Spanien 2. Schließlich sei noch der projektirte Tunnel zwischen Dover und Calais erwähnt, . e nnn, Frankreich auch mit England Bahnverbindung aben wird.

* 8 In serate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Prenß.

Staats Anzeiger, das Central · Haudelsregister und das Postblatt nimmt an: die Inseraten Expedition des Aeutschen Reichs- Auzrigers und Königlich Preußischen taatz- Anzeiger:

Berlin, 3. FN. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

*

Steckbriefe aud Untersnehangs-Sachen.

Subhastatioꝑen, Aufgabote, Vorladangen n. dergl. ö

Verkäufe, Verpachtuagen, Submissionen ete.

Verloosang, Amortisation, Zinszahlung a. 3. . von öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

Inserate nehmen au: die autorisirte Annoncen ⸗Expedi⸗ tion von Rudolf Mosse in Berlin, Breslau Chemnitz, e, we, Cöͤln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a. S.,

ö Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗ burg i. E, Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten, sowie alle übrigen größeren Annsucen⸗Sureans.

*

J. Literarische Anzeigen. S. Theater- Anzeigen. In der Eörsen- 9. Familien - Nachrichten. beilage. *

Verkaufe, Vervachtun gen, Submissionen ꝛc. ;

Berkauf von Nadelholz⸗Pflänzlingen im gönhnltchin Jarstrevier Alt. Ruppin. In den Saatkämpen des hiesigen Königlichen Forstreviers sind pro 1876 1) ca. 1, io 0 Stück Ijähr, Kiefern, pro Hundert 9 3, 2) ca. 3650000 Stück 2 jähr. Kiefern pro Hundert Stück 3 5, 3) ca. 600000 Stück 5jäͤhr. Fichten (Rothtannen), a. pro 100 Stück Einzelpflanzen 30 3, b. pro i006 Büschel 3— 5 Stück 70 3, zum Verkauf disponibel. Hier⸗ auf Reflektirende wollen sich mit ihren diesfälligen Anträgen rechtzeitig an mich wenden, und bemerke ich hierbei zugleich, daß auf Wunsch Pflänzlinge unter Nachnahme des bez. Betrages auch auf weitere Entfernungen von hier aus versendet werden können. Forsthaus Alt -Ruppin, den 19, Januar 1876. Der Königl. Oberförster. Broesike. .

slosz9] 2 1

9

Vi chi renaummts dlm. g bei Kröpelin in Mecklenburg. .

Die Auktion wird am 25. Januar 1876 Mittags; 125 Uhr abgehalten. Es kommen gambouillet· Zeltböcke zum Verkaufe, und stehen die Thiere zur Besichtigung bereit. Baron C. von Biel.

k . 1432 Submissien. .

Die Lieferung von 19 Gewehrlagergerüsten soll im Wege der öffentlichen Submiffion an den Mindest⸗ fordernden vergeben werden. ;

Versiegelte Offerten mit der Aufschrift: : „Submission auf die Lieferung von Gewehr⸗

Stella gen“ sind bis zu dem auf den 25. Januar er,, Vor⸗ mittags 11 Uhr, im Bureau des unterzeichneten Artillerie⸗Depots anberaumten Termine einzureichen.

Die Bedingungen können, im Büreau Kaserne hinter dem Zeughause, Zimmer 3 eingesehen werden. .

Berlin, den 15. Januar 1876.

Artillerie · Depot.

or 9]

Be kan Es soll die Lieferung von 14772 Ifde. Meter eichener Brückenhölzer und Weichenschwellen zum Bau der Eisenbahnstrecke Berlin⸗Calbe im Wege der öffentlichen Submission verdungen werden.

Lieferungsofferten sind portofrei, versiegelt und mit der Aufschrift:

„Submisston auf Lieferung von eichenen

Brückenhölzern resp. Weichenschwellen“ versehen bis zum Submissionstermin am Montag, den 14. Februar er., Vormittags 11 Uhr,

an die unterzeichnete Kominisston in ihrem Geschäfts⸗ lokale, Lützowstraße Nr. 69, einzureichen, wo die⸗ selben in Gegenwart der etwa erschienenen Sub⸗ mittenten zur genannten Terminsstunde eröffnet werden. ;

Die Submissions. Bedingungen liegen in unserem vorbezeichneten Geschäftslokale zur Einsicht, aus, werden auch auf portofreie an unseren Büreau⸗ vorsteher, Eisenbahn⸗Sekretär Micoteit hierselbst, zu richtende Anträge verabfolgt.

Berlin, den 29. Januar 1876.

Königliche Kommission

für den Ban der Bahn Berlin⸗NRordhansen. 5686 Submission für den Bau von 3 Artillerie, Wagenhäusern

zu Spandau in General ⸗Entreprise.

Die Bedingungen und Zeichnungen sind während der Dienststunden im Fortifikations Bureau einzu⸗ sehen.

Di Offerten sind schriftlich und versiegelt bis zum 11. Februar 1876, Vormittags 11 Uhr, im Fortifikations- Bureau abzugeben, und müssen auf dem Briefumschlag die in den Submissions⸗ bedingungen vorgeschriebene Aufschrift haben.

Die Eröffnung der eingegangenen Offerten erfelgt am 18. desselben Monats, Vormittags 11 Uhr, in Gegenwart der erschienenen Submittenten.

Spandau, den 18. Januar 1376.

stönigliche Fortisikation. (I. 1219) Verdingung von Arbeitskräften der Gefange⸗ nen in der Königlichen Strafanstalt zu Görlitz.

Vom 1. Juni er., ab werden 20 bis 30 Gefangene, die seither mit der Fabrikation von Täschnerwagren beschäftigt waren, welche Arbeit bereits seit 5 Jah⸗ ren in hiesiger Anstalt betrieben wird, disponibel. Die Fortsetzung der Arbeit ist zwar erwünscht, doch sind auch andere, der Gesundheit nicht nachtheilige Arbeiten, außer den bereits hier bestehenden Fabri⸗ kationen, als: Anfertigung von Cigarren, Posamen- tier⸗ und Orleans⸗Weberei, Filzschuhmacherei, Spiel⸗ waagrenfabrikation, Holzpantoffel⸗ Fabrikation und Dütenkleberei, nicht ausgeschlossen. Hierauf reflek⸗ tirende Unternehmer wollen sich über die hier auf gestellten Bedingungen unterrichten, und demnächst ihre Offerten bis spätestens den 26. Januar d. J, Mittags, schriftlich mit der Bezeichnung: „Verdingung von Arbeitskräften der Sefange⸗ nen“ franco hierher einreichen. Der Unternehmer, welchem die ausgebotenen Arbeitskräfte überwiesen werden, hat efae Kaution von 1200 0 zu erlegen.

Görlitz, im Januar 1875. 360 Die Direktion der Königlichen Straf⸗Anstalt.

1II59]

[bb]

Bekanntmachung.

HSerpachtung des siskallschen Marschhofes

Sprenge in Bülkan, Königlichen Amts Neu⸗ haus a./ 8. O., Provinz Hannover.

Der in Bülkau, Amts RNeunhans a. /d. O.,

Landdrofteibezirks Stade belegene fiskalische

Marschhof Sprenge, bestehend in den fiekali.

schen Gebäuden und Bauwerken und 39 360

Hectaren Marschtzzrundstücken, sowie verschiedenen Kirchen. und Begraͤbniß-Plätzen resp., in der Kirche und auf dem Kirchhofe zu Bülkau, soll auf Anerd⸗

nung der Königlichen Finanz- Drrektion, Abtheilung

für Domänen, zu Hangover durch den Unterzeich⸗

neten für die Zeit von acht Jahren, nämlich vom 1. Mai 1876 ab bis zum 1. Mai 1884, öffentlich meistbietend verpachtet werden.

Der Lizitatlongtermin ist auf den

15. Februar 1876,

Vormittags 11 Uhr, auf der hiesigen König⸗ lichen Amtssinbe anberaumt. Daz dem Angebote zum Grunde gelegte Pacht- elder⸗Minimum ist auf den Betrag von jähr⸗ iich 2200 Mark festgesetzt.

Zur Uebernahme und zum Betriebe der Pachtung

ist ein disponibles Vermögen von 24 990 Mark

erforderlich, über dessen eigenthümlichen Besitz, sowie Über persönliche Qualifikationen in landwirihschaft⸗ licher und sonstiger Beziehung jeder Pachtbewerber sich vor dem Unterzeichneten vor, spätestens in dem Lizitatloustermine auszuweisen hat.

Die Verpachtungsbedinzungen, die Karte und das Vermessungs ⸗Register können vor dem Lizitations⸗ termine in der Schreibstube des hiesigen Königlichen Amts in den Geschäftsstunden der Wochentage ein gesehen werden; auch wird auf frankirtes Ansuchen AÄbschrift der Veryachtungsbedingungen gegen Ent— nahme der Kopialien und sonstigen Kosten durch Postvorschuß von dem Unterzeichneten ertheilt.

Der jetzige Pächter des fiskalischen Marschhofes, Landwirth Kammenn, ist angewiesen, die Besich— tigung des Pachtgutes den Pachtbewerbern zu gem ,. und betreffs desselben weitere Auskunft zu geben.

Neuhaus a. d. Oste, den 18. Januar 1876.

Der Königliche Kreis hauptmann. Eisendecher.

36 2 Suhnission.

Es sollen im Wege der offentlichen Submissien A6 alte ausrangirte Munitions wagen preußischer Construction von 1816

verkauft werden, und ist dazu Termin auf Donnerslag, den 27. Jannar d. J., Vormittags 10 Uhr, im Bureau des unterzeichneten Artillerie Depots an⸗ beraumt, wozu Kauflustige eingeladen werden. Preis⸗ offerten sind bis zu diesem Termine franco mit der Aufschrift: „Submission auf Munitisuswagen“ einzusenden.

Die Verkaufsbedingungen liegen beim Artillerie⸗ Depot Berlin und Cöln, sewie hier zur Kenntniß— nahme aus, auch werden solche gegen Erstattung der Copialien Gebühren mitgetheilt.

Die Wagen können vorher in Augenschein ge— nommen werden.

Magdeburg, den 4. Januar 1876.

Artillerie⸗ Depot. (D. ))

587] Königliche Eisenbahn · irektion zu Saarbrücken. Neubau der Fischbachbahn. Erd⸗ und Planirungsarbeiten mit rund 258,000 Kub. M. zu bewegender Masse sollen, in 2Loose ge⸗ theilt, submittirt werden. Offerten sind mit entspre—

bis zu dem Montag, den 21. Februar d. J., Vormittags 11 Uhr, in meinem Geschäftélökal (Zimmer Nr. 40 des Eisenbahn. Verwaltungsgebäudes hierselbst) stattfin⸗ denden Termin an mich einzureichen.

Bedingungen sind in meinem Geschäftslokale ein zusehen auch gegen Kopialien von mir zu beziehen. St. Johann a. Saar, am 18. Januar 1876. Der Eisenbahn⸗anmeister.

W. Housselle.

665 Frankfurt⸗Bebraer Eisenhahn.

Die Schmiede⸗ und Eisenzuß ˖ Arbeiten, ca. 19500 Klgr. Schmiedeeisen und 12000 Klgr. Guß— eisen beträagend, einschließlich der zugehörigen Zim⸗ merarbeiten zur Dachkonstruktion eines centralen Lokomotivschuppens auf Bahnhof Bebra, sollen im Wege der offentlichen Submission vergeben werden. Die näheren Bedingungen, Zeichnung und Massen⸗ berechnung sind bei der unterzeichneten Dienststelle einzus⸗hen, auch nebst Formulare zu Preis verzeich⸗ niffen gegen die Herstellungékosten von derselben zu beziehen. Offerten sind an dieselbe bis zum Sub⸗ misstonstermine, wöäautag, den 7. Februar er. Bormittags 11 Uhr, einzureichen, wo dieselben in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten geöffnet werden.

Fulda, den 19. Januar 1576.

Königliche Betriebs -⸗Inspektion.

197

Bekanntmachung.

V

Die Ueferung von 2450, 580 Kilogramm Guß⸗ stahlschienen für die Neubaustrecke Dortmund⸗ Sterkrade soll im Wege der öffentlichen Submission verdungen werden.

Die Lieferungsbedingungen liegen in unserem

Central⸗ Bureau hier zur Einsicht offen, werden auch

chender Aufschrift, portofrei und versiegelt spãtestens

auf portofreie Requisition von unserem Burteau⸗ Vorsteher, Rechnungs Rath von Griezhach, gegen Erstattung der Kopialien von 1 4 in Abschrift mitgetheilt.

Offerten auf diese Lieferung sind verschlossen mit der Aufschrift:

„Submissien auf Lieferung von Gußstahl— Eisenbahnschienen für die Strecke Dort⸗ mund⸗Sterkrade“

bis zu dem am Wontag, den 14. Februar eur, Dorhultags Ille, ä unser ei Sentrei Buren anstehenden Termine, in welchem Dieselben in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten eröffnet werden, portofrei an uns einzusenden. Münster, den 7. Januar 1876.

Königllche . . Westfälischen Eisen⸗ ahn.

490 Lieferungs Ausschreiben. Fuͤr das 1. Hannoversche Dragoner Regiment Nr. 9 soll die Lieferung von: 98 Schirmmützen für Unteroffiziere, 16539 Halsbinden, 408 Paar Unterhosen, 1366 Hemden, 200 Paar Lederhandschuhen, 26 Portepées für Wachtmeister, 90 Faustriemen für Unteroffiziere, 150 . „Gemeine, 5 Säbeltroddel für Unteroffiziere, 100 Sattelböcke ohne Einkleidung, 50 Steigbügel, 50 Kandaren, 200 Woylachs, 300 Striegeln, 500 Kardaͤtschen, 200 Tränkeimer, 750 Patronenbüchsen à 20 Patronen, 750 Patronenbüchsen à 10 Patronen, im Wege der Submisston verdungen werden. Offerten nebst Proben sind portofrei bis zum 1. Februar er. versiegelt mit der Bezeichnung: „Offerte für Ausrüstungsgegenstände“ der Bekleidungs⸗Kommission einzusenden. An den Proben ist Namen des Lieferanten und Preis anzubringen. Die Lieferung hat 4 Wochen nach geschehener Be⸗ stellung zu erfolgen. Saarburg, den 12. Januar 1876. ö Die Regiments⸗Bekleidungs⸗KePommission.

bin Neuhan der Moselbahn.

Die Ausführung der Erd⸗, Planirungs- und Böschungs⸗Arbeiten von Stat. 5153 bis Stat. 541, veranschlagt auf 132000 S, soll im Wege der öffentlichen Submission verdungen werden.

Offerten hierauf sind mit der Aufschrift: „Sub— misstons Offerten auf Erdarbeiten“ bis zum

von der III. Ausgabe nach dem Privilegium vom 5. März 1866 gezogen worden:

Litt. A. über 1500 Mark Nr. 7 und 35.

, 5h Mi log B nnn, 310

und 226. w 6 616, 564, 588, 622, J n . ö .

Diese Obligationen werden hierdurch den In habern mit der Aufforderung gekündigt, die Tapital⸗ beträge am 1. Juli 18376 bei der Kreis⸗Kommu⸗ nal⸗Kasse zu Züllichau gegen Rückgabe der Obliga⸗ tionen im coursfähigen Zustande in Empfang zu nehmen. Da die Verzinsung derselben vom 1. Juli 1876 ab aufhört, so sind mit den Obligationen die Coupons Ser. II. Nr. 8 bis 10 nebst Talons zurück- zugeben.

Für etwa fehlende unentgeltlich abznführende Cou⸗ pons werden die Zinsbeträge vom Kapital gekürzt werden.

Von den nach den früheren Bekanntmachungen ausgeloosten Kreisobligationen sind noch nicht zur Rückzahlung präsentirt:

1) aus der J. Emission nach dem Privilegium vom

20. September 1858, ausgefertigt unter dem 30. April 1860: Litt. B. Nr. 73, 116 und 194; 2) aus der III. Emisston nach dem Privilegium vom 5. März 1866. Litt. 5. Rr. 166, C. Nr. 535 und 621. Züllichau, den 18. Januar 1576. Der Kreisausschuß des Kreises mn. F 3

Ja cobitz.

lass! Posen⸗Creuzburger Eisenbahn.

Mit Bezug auf 5.7 des Gesellschafts⸗-Statuts werden die Inhaber der Quittungsbogen über ge— . Stammaktien der Posen Creuzburger Eisen⸗ ahn:

N 1 1 193 w , 66 53. 55.

59. 63. 64. 78. 84. 88. 90. 93. 94. 97. 98. 95. 100. 10 103. 104 105. 106. 113. 114. 120. 121 I39 133 1e 137. 119 1B in 149. 151. 159. 163. 165. 166. 167. 174. 181. 18 . . , 21. 213.223. 224 225. 226.229. 236. 238. 239. 243. 255. 257. 271. 272. 273 und 51 wegen eines Theilbetrages, hierdurch aufgefordert, die am 20. Mai v. J. resp. am 20. Juli v. J. ausgeschriebenen 10*½ resp. 20 / auf die gezeichneten Beträge abzüglich fünfprozen—⸗ zentiger Zinsen für bereits eingezahlte 70, bis ult. Juni v. J. resp. für bereits eingezahlte 80 / his ult. August v. J. und fünfprozentiger Bauzinsen

Submissionstermin am Donnerstag, den 3. Febrnar d. J., Vormittags 10 Uhr, verstegelt und portofrei an den unterzeichneten Ab⸗ theilungs-Baumeister einzureichen, in dessen Ge— schäftslokal, Jacobsstraße Nr. 279 hierselbst, zur

tizt.

Die Submissionsbedingungen, Massenverzeichnisse und Längenprofile können im bezeichneten Geschäfte⸗ lokale eingesehen, auch gegen Erstattung von 2565 4 Kopialien von mir bezogen werden.

Trier, den 16. Januar 1876.

Der Abtheilnngs Baumeister. Klein.

473 Bekanntmachung. Submisston anf Telegraphenstangen.

Die Lieferung von 2000 ungeschälten kiefernen oder tannenen Telegraphenstangen von 85 Meter Länge und mit der Rinde am Zopfende 17 Cm. stark, soll für den Ober-⸗Postdirektionsbezirk Straß= burg i./ E. an den Mindestfordernden vergeben werden.

Diese Stangen sollen auf Kosten der Post⸗ und Telegraphenverwaltung in einer von ihr in der Nähe des Waldreviers, aus welchem die Stangen ent— nommen werden, zu errichtenden Imprägnir ˖ Anstalt mit Kupfervitriol à la Boucherie impräznirt werden.

Den ca. 1 Hektar großen Platz dazu hat der Lie- ferer unentgeltlich herzugeben. Derselbe muß eine leichte An und Abfuhr gestatten, möglichst eben sein und reines, möglichst fließendes Wasser in reichlicher Menge in der Nähe haben.

Die näheren Bedingungen sind in der Registratur des Unterzeichneten ausgelegt und können auch gegen Erstattung der Schreibgebühren bezogen werden.

Versiegelte Angebote mit der Bezeichnung:

„Submission anf Lieferung von Tele- raphenstangen für die Ober⸗Postdireltion n Straßburg i. / E.“ sind bis zum 12. Februar e., 18 Uhr Mittags, an den Unterzeichneten portofrei einzusenden, an welchem Termine die Exöffnung der eingegangenen Angebote in Gegenwart der etwa erschienenen Bie— tenden erfolgen wird.

Angebote, welche später eingehen oder den gestell⸗ ten Bedingungen nicht entsprechen, bleiben unberück⸗ sichtigt.

Die Auswahl unter den Bietenden, welche bis zum 11. März d. J. einschließlich an ihr Gebot gebunden bleiben, wird vorbehalten.

1 j./ E., den 15. Januar 1876.

er gRaifer liche Ober⸗Postdirektor.

Ischůschner.

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

570] Bekanntmachung. Bei der am 18. d. Mit. bewirkten Ausloosung

von Kreizobligationen sind folgende Nummern

bezeichneten Stunde deren Eröffnung im Beisein der erschienenen Submittenten erfolgen nn,, Später eingehende Offerten bleiben unberũchich ·

für die vollgezahlte Aktie vom 1. bis ult. Sey tember v. J. nebst 5o/ Verzugszinsen vom 1. Juli resp. 1. September v. J. bis zum Tage der Ein zahlung

in Berlin und Breslau bei dem Bankhause

Jacob Landau, in Posen bei der Haupfkasse der Ge sellschaft, bis spätestens den 15. März d. J.

gegen Vorzeigung oder Einsendung der Quittungs- dogen zu zahlen, widrigenfalls gegen sie nach Be⸗ stimmung des eit. §. J vorgegangen werden wird. Breslau, den 11. Januar 1876.

Der Aufsichtsrath.

Dr. Honigmann.

i100 ο/ (a Cto. 5191/12. IV.) Die Inhaber der auf 190 Mark lautenden am

31. März 1874 ausgefertigten Noten unserer Bank

werden hierdurch aufgefordert, diese Marknoten uns

zur Einlösung einzureichen, weil dieselben zum

30. Juni 1876 bei Vermeidung der Präklusien und

Unguttigkeits-⸗Erklärung aufgerufen werden sollen. Görlitz, den 22. Dezember 1875.

Communalständische Vank für die preußische Oberlausitz.

Megdeburg⸗Halberstädter Eisenbahn— lden Gesellschaft.

Behufs Erlangung der neuen Serie Dividenden⸗ scheine zu den Hannöver-Altenbekener Stamm-AU:ktien und Stamm ⸗Prioritäts⸗Aktien J. Emission ersuchen wir die Besitzer derselben, ihre Talons mit einem doppelten, arithmetisch geordneten Nummern Ver zeichnisse

vom 15. Februar er. ab an unsere Effecten Verwaltung hier einzureichen.

In Berlin und Hannover kann bis zum 1. Üpril e. die Ueberreichung der Talons mittelst Verzeichnisses in triplo bei unseren dortigen Filial⸗ Hauptkassen erfolgen.

Formulare zu den Verzeichnissen sind bei den be—⸗ zeichneten Dienststellen kostenfrei zu haben.

PHiagdeburg, den 20. Januar 1876.

Direktorium.

Königl. ungarische 6 4 Schatz⸗

oss anweisungen II. Em. Die am 1. Februar 1876 fälligen Zinseou-⸗ 6 ö Schatzanweisungen werden von diesem age a in Berlin bei der Direktion der Disconto- Gesellschaft und S. Bleichröder

eingelöst.