1876 / 32 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 05 Feb 1876 18:00:01 GMT) scan diff

sident des Reichskanzler⸗Amts um Ablehnung des neuen Para⸗ graphen, da es an sicherem Material zu richtigen Berechnungen fehle. Zu passender Zeit werde die Regierung eine geeignete Vorlage an den Reichstag bringen. (S. unter Reichstage⸗ Angelegenheiten. Abg. Richter (Hagen) erkannte zwar diese Bedenken als begründet an, wollte aber in Anbetracht der großen Zinsenüberschüsse die Ausdehnung des Gesetzes nach dem ommissionsvorschlage, worin ihm Abg. Dr. Lucius (Erfurt) aus konstitutionellen Bedenken entgegentrat. Nachdem der Prä—⸗ dent des Reichskanzler⸗Amts einen materiellen Widerspruch mit dem Gedanken der Kommission nicht konstatirt habe, glaubte der Abg. Dr. Lasker auf die Annahme des 5. 1J heute verzichten Rickert beitrat. Der

zu können, worin ihm der Abg. 9 Abg. v. Ludwig wünschte, daß bei einer in Aussicht zu nehmenden Erweiterung des Invalidenfondsgesetzes auch die

paar hundert Veteranen von 1813 und 1814, welche jetzt meist auf die Armenpflege der Kommunen angewiesen sind, in den Bereich des Gesetzes hineingezogen würden.

Die Diskussion wurde hierauf geschlossen.

Der Referent empfahl nochmals die Annahme des 5. 1, welcher einen sehr heilsamen Einfluß auf die Gestaltung des Budgets für 1877 ausüben müsse. Die von der Kommission zu Grunde gelegte Berechnung käme der Wahrheit so nahe, wie die für das Gesetz von 1873 selbst aufgestellte. Genügte sie damals, so wird sie auch heute genügend sein.

§. J wurde hierauf abgelehnt. (Dafür nur die Fortschritts partei und das Centrum.)

§. 2 lautet:

Bie im 5§. 3 des Gesetzes, betreffend die Gründung und Verwal⸗ tung des Reichs Invalidenfonds, vom 23. Mai 1873 (Reichs Gesetzblatt S. 17) bestimmte Frist nird für die vor dem 1. Noem ber 1875 erworbenen Prioritätéobligationen deutscher Eisenbahngesellschaften bis zum 1. Juli 1880 erstreckt.

Wesentlich darin ist die Abänderung des gesperrt gedruckten Datums gegenüber der Regierungsvorlage, welche anstatt dessen den 1. Juli 1875 hat e. .

In enger Verbindung mit §. 2 steht folgende Resolution des Abg. v. Schorlemer-Alst und Genossen:

Der deutsche Reichstag erklärt: durch die, Seitens des Reichs kanzler⸗Amts, schon vor dem 1. Oktober 1873, also 11 Jahr vor Ablauf der gesetzlich limitirten Frist, bewirkte Belegung eines so großen Theiles des Reichs -Invaliden⸗, Reichsfestungsbau⸗ und Reiche tagsgebäude⸗Fonds, im Betrage von rund 30,800,000 Reichs— mark, also über 5 der Gesammtsumme —, in nicht vom Staate ga— rantirten Eisenbähn Prioritätsobligationen, deren Realisirung bis zum 1. Juli 1876 voraussichtlich unmöglich war, ist dem Sinne des Gesetzes vom 23. Mai 1873 nicht entsprochen.

Der Referent Abg. Frankenburger erklärte Namens der Kommission, daß die Belegung der Fonds legal erfolgt sei und keine Besorgnisse um Kapitalverluste begründe. Dagegen unter⸗ warf der Abg. Freiherr v. Schorlemer⸗Alst die Belegung einer mißfälligen Kritik, tadelte die Ueberstürzung beim Ankauf von Prioritäten und focht die Sicherheit und Rentabilität derselben an. Der Präsident des Reichskanzler⸗Amts Dr. Delbrück ver⸗ theidigte die Zweckmäßigkeit und Loyalität der Belegung, für welche er die vollständige moralische Verantwortung übernahm. (S. unter Reichstags⸗Angelegenheiten. Der Abg. Miquel wies die gegen ihn und den Abg. v. Bennigsen gerichteten Verdächti⸗ gungen entschieden zurück, indem er eine genaue Darlegung der Negoziationen zwischen der Seehandlung und der Diskontogesell— schaft gab. Auch die Rentabilität der Hannover⸗Altenbekener Bahn suchte er darzuthun. Der Abg. Freiherr v. Maltzahn-Gültz beantragte die Ablehnung der Resolution Schorlemer, weil die betreffenden Negoziationen sich der Kognition des Reichstags entziehen. Der Abg. Richter (Hagen) stellte sich sachlich auf den Standpunkt der Kommission, beschwerte sich aber über die Verdächtigungen in gewissen Organen, für deren Tendenz er die konservativen Parteien und namentlich den Abg. v. Brauchitsch gewisser⸗ maßen verantwortlich machte. Diese Verantwortlichkeit wurde von den Abgg. Frhr. v. Maltzahn-Gültz, Dr. Lucius (Erfurt) und v. Brauchitsch zurückgewiesen.

Bei der Abstimmung wurde hierauf 5§. 2 in der Fassung der Kommissionabeschlüsse angenommen, die Resolution dagegen mit großer Majorität (dafür das Centrum und die Sozialisten) abgelehnt.

Der von der Kommission neu eingefügte §. 3 wurde ohne Debatte angenommen. Derselbe lautet:

Die im 5. 2 des Gesetzes, betreffend den außerordentlichen Geld⸗ bedarf für die Reichseisenbahnen in Elfaß Lothringen und für die im Großherzogthum Lauenburg belegenen Strecken der Wilhelm Luxemburg Eisenbahn, vom 18. Juni 1873 (R. G⸗Bl. S. 143) be⸗ zeichneten Geldmittel dürsen auch über den 1. Juli 1376 hinaus in Schulzverschreibungen und Schatzanweisungen außerdeutscher Staaten, in Schatzanweisungen des Reichs oder eines Bundesstaats, sowie in Prioritätsobligationen deutscher Eisenbahngesellschaften und in in— ländischen oder auf Gold lautenden ausländischen Wechseln angelegt werden.

§. 4 lautet: ;

Zur Wahrnehmung der der Reichsschulden⸗Kommission durch die Bestimmungen des vorerwähnten Gesetzes übertragenen Geschäfte wählen der Bundesrgth zwei und der Reichstag drei Stellvertreter, welche im Fall der Verhinderung der Mitglieder von dem Vorsitzen— den berufen werden können.

Derselbe wurde nach kurzer Debatte angenommen und war damit die zweite Berathung des Gesetzes erledigt.

Schluß 51 Uhr.

In der heutigen (48.) Sitzung des Deutschen Reichs tages, welcher am Tische des Bundesraths die Bundes— bevollmächtigten, der Präsident des Reichskanzleramts, Staats⸗ Minister Dr. Delbrück, die Staats⸗Minister v. Kameke, Dr. Achen—⸗ bach und Dr. Friedenthal, der General⸗Major v Voigts⸗Rhetz, sowie der Reichskanzleramts-Direktor v. Amsberg, der Geheime Ober— Regierungs⸗Rath Dr. Michaelis und andere Kommissarien beiwohn⸗ ten, kam ein Schreiben des Abg. v. Könneritz zur Verlesung, wonach dieser in Folge des Beschlusses der Geschäftsordnungskommission sein Mandat wegen seiner Versetzung nach Leipzig und der damit verbundenen Gehaltserhöhung niederlegt. Der Präsident Hr. Hänel brachte mit warmen Worten des Beileids den erfolgten Tod der Gattin des ersten Präsidenten v. Forckenbeck zur Kenntniß des Hauses, welches sich erhob und den Präsidenten ermächtigte, Hrn. v. Forckenbeck von diesem Zeichen des Beileids Kenntniß zu geben. Ohne Debatte passirten in dritter Berathung die Gesetzentwürfe, betreffend die weitere Anordnung über Verwendung der durch das Gesetz vom 2. Juli 1873 zum Retablissement des Heeres be⸗

stimmten 106,846,810 Thlr. und die zu diesem Zwecke ferner

erforderlichen Geldmittel, die Verwendung aus der französischen

ͤ

Kriegskosten-Entschädigung, die zur Erwerbung und Herrich⸗ U Um das Interesse für die Sache nicht durch vieles Schreiben zu

tung eines Schießplatzes für die Artillerie⸗Prüfungs⸗Kommis⸗ sion, zur Erweiterung des Dienstgebäudes des General⸗ stabes der Armee zu Berlin und zu Kasernenbauten in Leipzig und Bautzen ferner erforderlichen, aus der französischen Kriegs⸗ kostenentschädigung zu deckenden Geldmittel, ebenso in zweiter Be⸗

1

rathung die Uebersicht der außeretatsmäßigen außerordent⸗

lichen Ausgaben und Einnahmen, welche durch den Krieg gegen Frankreich veranlaßt sind oder mit dem⸗ selben im Zusammenhang stehen, für das Jahr 1874,

letztere nach kurzem Vortrage des Referenten Abg. Oehmichen. Es folgte die Berathung des zweiten Berichts der Reichsschulden⸗ Kommission über ihre Thätigkeit, sowie über die Ergebnisse der unter ihrer Aufsicht stehenden Verwaltung des Reichs⸗Inva⸗ lidenfonds, des Festungsbaufonds und des Fonds für Er⸗ richtung des Reichstagsgebäudes auf Grund des mündlichen Berichts der Budgetkommission. Nach einigen Bemerkungen des Referenten Abg. Rickert wiederholte der Abg. v. Lud⸗ wig, durch zweimaligen Ordnungsruf des Präsfidenten unterbrochen, die bekannten Rekriminationen gegen gemwisse Mitglieder der liberalen Partei, ohne die persönliche Ver⸗ antwortlichkeit dafür zu übernehmen. Dieses Verfahren, das in keinem Vergleich fände zu dem früher von ihm beobachteten, wies der Abg. Dr. Lasker mit Entrüstung zurück. Der Abg. Dr. Windthorst (Meppen) erklärte, daß der Abg. v. Ludwig nicht im Namen seiner Partei gesprochen habe, daß er vielmehr dessen Verfahren scharf tadeln müsse. Der Abg. Miquel legte klar seinen Lebenslauf seit seinem Abgang von Osnabrück dar, um jeden Vorwurf als grundlos darzuthun. Der Abg. v. Benda glaubte, daß alle die sachlichen Angriffe des Abg. v. Ludwig gegen die Belegung der Fonds bereits in der gestrigen Debatte und durch den vortrefflichen Bericht der Budgetkommission wider⸗ legt seien, was der Abg. Grumbrecht auch in Bezug auf die Angriffe gegen die Reichsregierung behauptete. Damit wurde die Diskussion geschlossen und der Antrag der Kommission: . Der Reichstag wolle beschließen, für die vom Rechnungsbofe revidirten und festgestellten Rechnungen der Reichs Festungsbaufends und des Fonds für Errichtung des Reichstagsgebäudes für die Jahre 1875 und 1874, sowie des Reichs-Invalidenfonds für 1873 Decharge zu ertheilen, genehmigt.

Es folgte die erste Berathung des von dem Abg. Dr. Zimmermann vorgelegten Gesetzentwurfs, betreffend die weitere geschäftliche Behandlung der Entwürfe einer deutschen Kon ursordnung und des dazu gehörigen Ein⸗ führungsgesetzes. Nachdem der Antragsteller seinen Antrag motivirt hatte, bat der Abg. Mosle, densel ben aus Zweckmäßig⸗ keitsrücksichten abzulehnen, während der Abg. Dr. Schacht den⸗ selben befürwortete. Damit wurde die Debatte geschlossen und nach einem Schlußworte des Antragstellers die Verweisung an eine Kommission abgelehnt. In zweiter Berathung wurde das Gesetz ohne Debatte genehmigt. Den Wortlaut desselben theilen wir am Montag mit.

Ein von den Mitgliedern aller Parteien unterzeichneter dring⸗ licher Antrag ging dahin, den Abg. Dr. Simon zu ermächtigen, so oft es die Umstände erfordern, das Präsidium des Reichs⸗ tages zu übernehmen, und denselben durch den Präsidenten um Annahme dieses Amtes ersuchen zu lassen. Der Antrag selbst und dessen Dringlichkeit wurden einstimmig angenommen, worauf der Abg. Dr. Simson auf Ansuchen des Präsidenten das pro⸗ visorische Amt des Präsidiums dankend annahm.

Beim Schlusse des Blatts trat das Haus in die erste Be— rathung des Gesetzentwurfs, betreffend das Etatsjahr für den Reichshaushalt in Verbindung mit dem Antrage des Abg. v Ludwig und dem Zusatzantrage des Abg. Dr. Völk und Genossen zu dem Antrage des Abg. v. Ludwig ein und ergriff der Abg. Schmidt (Stettin) das Wort.

Die Ginnahmen des Deutschen Reichs an Zöl— len und gemeinschaftlichen Steuern, sowie anderer Einnahmen haben für die Zeit vom 1. Januar bis zum Schlusse des Monats Dezember 1875 (im Vergleich mit demselben Zeit⸗ raum des Vorjahres) betragen: Eingangszoll 120, 546,R7 15 6 (ö, 202, SS0 S, Rübenzuckersteuer 41,924, 287 6 ( 6, 132,464 b,) Salzsteuer 33 311.3531 ½ (— 886,23 6, Tabakssteuer 618,649 66 ( 428,489 S), Branntweinsteuer 47,974,335 M6 (3,733,950 MS), Uebergangsabgaben von Branntwein 112513 6 (10,291 S), Brausteuer 17,554,051 66 (4 496,663 (M, Uebergangsabgaben von Bier 885,585. „6 (17,583 S½), Wechsel⸗ stempelsteuer 7,213,128 S6. (4171630 6), Reichseisenbahn—⸗ Verwaltung 30,096,477 SW (4 884,577 (h).

In den deutschen Münzstätten sind dis zum 29. Januar 1876 geprägt: an Goldmünzen: 996,648,500 M Doppelkronen, 307,438,150 S6 Kronen; hiervon auf Privat— rechnung: 99,230,127 66; an Silbermünzen: 27,656,065 M 5⸗Markstücke, 113,255, 128 MS 1⸗Markstücke, 14,183, 303 S 5o⸗ Pfennigstücke, 20 671,366 6 20 3 20⸗Pfennigstücke; an Nickelmünzen: 13,668 628 S6 40 10⸗Pfennigstücke, 7,693,735 S6 70 3 5⸗-Pfennigstücke; an Rupfermünzen: 4,788,399 M 80 3 2⸗Pfennigstücke; 2,576,797 S 3 8 14Pfennigstücke. Gesammtausprägung: an Goldmünzen: 1,304, 086,650 S6; an Silbermünzen: 175, V6 5,862 6 20 S; an Nickelmünzen: 21,362,364 M 10 g; an Kupfermünzen: 7,365,196 S 83 53.

Für die Kavallerie-Uebungsreisen ist folgende Instruktion erlassen worden: 1) An den Reisen nehmen im All⸗— gemeinen nur Rittmeister und Lieutenants Theil, ausnahmsweise dürfen auf Wunsch des Leitenden auch zwei Stabsoffiziere der Kavallerie herangezogen werden.

auf Zeit und Raum wird durch die Seitens des Kriegs⸗Mini⸗ steriums den bezüglichen General-Kommandos zur Disposition gestellte Summe bedingt. Diese umfaßt sämmtliche durch die Reise entstehenden und auf die betheiligten Titel des Militär⸗ Etats ordnungsmäßig anzuweisenden Kosten und darf unter keinen Umständen überschritten werden. 3) Die Leitung ist einem älteren Offizier der Kavallerie oder des Generalstabes zu über⸗ tragen. 4) Offiziere der höheren Adjutantur sind, da ihnen die Gelegenheit, sich militärisch weiter zu bilden, anderweitig ge⸗ boten ist, nur insoweit heranzuziehen, als sie etwa bereit sind, die Kosten ihrer Theilnahme selbst zu tragen. 5) Bei der Bestimmung der Zeit und der sonstigen Verhältnisse dieser Uebungsreisen ist darauf Bedacht zu nehmen, daß eine Beeinträchtigung des Dienstes in den Regimentern vermieden wird. 6) Der Zweck der Uebung ist vor Allem darin zu suchen,

daß den Theilnehmern eine innerhalb ihrer und der naͤchst höhe⸗

ren Sphäre des Dienstes der Kavallerie liegende, auf den Krieg gerichtete geistige Anregung gegeben werde. Die Gegenftände der Besprechungen im Terrain, wie die daran anzuknüpfenden

Aufträge werden hauptsächlich aus den mannigfaltigen Aufgaben

des Sicherheits- und Aufklärungsdienstes, wie sie einer selbstän⸗ digen Kavallerie⸗Division zufallen werden, zu entnehmen sein.

lähmen, haben schriftliche Arbeiten im Quartier zu unterbleiben;

dagegen ist ein besonderer Werth auf eine möglichst kurze und bestimmte Abfassung von Meldungen zu legen, welche sofort nach Ausführung des bezüglichen Auftrages wo es zur

2) Der Umfang der Aebungs⸗ reise in Bezug auf Zahl und Charge der Theilnehmer, sowie

größeren Klarheit beiträgt, durch Beifügung eines flüchtigen Croquis dem Leitenden zuzustellen find:

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Der von einer Person ausgestellte Revers, in welchem dieselbe die Forderungen eines Anderen gegen einen Dritten zu erfüllen sich verpflichtet, ist als Bürgschafts übernahme zu betrachten, auch wenn das Wort Bürgschaft / oder ein gleich⸗ lautender Ausdruck in dem Reverse nicht gebraucht ist. Nach dem Allgemeinen Landrecht, Thl. J. Tit. 14 §. 202, gehört zu einer verbindlichen Bürgschaft in der Regel die ausdrückliche Erklärung, für die Verpflichtungen eines Dritten haften zu wollen. Unter „ausdrücklicher Erklärung“ ist aber nur eine deutlich ausgedrückte Erklärung zu verstehen.“ Erkenntniß des Reichs⸗Ober⸗Handelsgerichts, Il. Senat, vom 20. Januar d. J.

Der in einer etatsmäßigen Stelle als technischer Hülfs⸗ arbeiter bei der Bau⸗Abtheilung des Ministeriums für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten angestellte Baurath Erb kam, welcher unter Dispensation von seinen desfallsigen Amtsgeschäften in den letzten Jahren den Bau der neuen National-Gallerie in Berlin neben dem Geheimen Ober⸗Hofbaurath Strack geleitet hat und außerdem als Redacteur der allgemeinen Bauzeitung in weiteren Kreisen sich bekannt gemacht hat, ist nach längerer schwerer Krankheit am 3. d. M., Nachmittags, gestorben, nachdem es ihm noch vergönnt gewesen war, eine Allerhöchste Anerkennung seiner verdienstlichen Leistungen durch Zuftellung des von Sr. Majestät dem Könige unterm 1. Februar er. vollzogenen Patents über die Verleihung des Charakters als Geheimer Regierungs⸗Rath zu erfahren. 16

Der Verstorbene, welcher früher an der wissenschaftlichen Expedition des Professors Lepsius nach Aegypten Theil genom⸗ men, war ein sehr befähigter und gründlich gebildeter Bau⸗ techniker, der besonders im Entwerfen von Projekten für Kirchen⸗ bauten Verdienstliches geleistet und hier in Berlin den Bau der Markuskirche in der Weberstraße selbst zur Ausführung gebracht hat. Gediegene Kenntnisse und große Pflichttreue in allen prakti⸗ schen und wissenschaftlichen Leistungen sichern dem verstorbenen Geheimen Regierungs⸗Rath Erbkam ein ehrenvolles Andenken in der Bauverwaltung.

Sicheren Nachrichten gemäß war der zum Minister⸗ Residenten in Mexiko ernannte Geheime Legations-Rath Le Maistre am 28. Dezember von Buenos Ayres in Vera Cruz eingetroffen und hatte von dort seine Reise fortgesetzt.

Der General-Lieutenant Freiherr v. Puttkamer, In⸗ specteur der 2. Fuß⸗Artillerie⸗Inspektion, hat sich nach beendigtem Urlaub in seine Garnison Mainz zurückbegeben.

Am Donnerstag Abend begingen die hier wohnenden Ungarn im Urbanschen Lokale eine Gedächtnißfeier für Franz Deak. Die Rückwand des Saales zierte das Bildniß Deaks; der Rahmen des Bildes, der Lorbeerkranz darum, sowie die Fahnen und Schleifen in ungarischen Farben, welche es um⸗ gaben, waren schwarz umflort. Die Feier begann mit dem Vortrage der ungarischen Nationalhymne, nach welcher Hr. Dr. Deutschberger, der Vorsitzende des Vereins, in längerer Rede Deaks Verdienste um Ungarn hervorhob. Den Schluß der Feier bildete eine auf Deak in ungarischer Sprache gehaltene Lobrede des Stud. phil. Perls.

Breslau, 4. Februar. Der Präsident des Reichstages, Ober⸗Bürgermeister von Forckenbeck, ist heute, von der schweren Erkrankung seiner Gattin telegraphisch benachrichtigt, hier eingetroffen, ohne indeß letztere noch am Leben zu finden.

Hannover, 4. Februar. Die Prinzessin von Wales traf heute Nacht um 1 Uhr 30 Minuten von Harburg kommend hier ein und setzte sofort die Reise nach Frankfurt a. M. fort. Der Prinz Albrecht von Preußen ist deute früh 8 Uhr 25 Minuten nach Verden abgereist und wird von dort aus die Reise nach Oldenburg fortsetzen.

Lauenburg. Ratzeburg, 3. Februar. (Lüb. 3.) Gestern ist eine Gesetzesvorlage, betreffend die Einverleibung des Herzogthums Lauenburg in den preußischen Staat, der Ritter⸗ und Landschaft zugegangen. Mit dieser Gesetzesvorlage ist der Entwurf eines Staatsvertrages zwischen Preußen und Lauenburg über die Modalitäten der Inkorpora⸗ tion verbunden. Die Ritter⸗ und Landschaft wird sich am 16. d. M. zur Berathung der Vorlagen versammeln.

Bayern. Uünchen, 3. Februar. Der König hat im Laufe des gestrigen Nachmittags die Aufwartung der Prin— zen Ludwig und Arnulf entgegengenommen und Abends der Prinzessin Ludwig und Adalbert längeren Besuch abgestattet. Heute Vormittag 10 Uhr fand, nach dem Corr. v. u. f. D., in Gegenwart des Staats ⸗Ministers v. Pfeufer, des Ober ⸗Regierungs⸗Rathes und Vorstandes der Brandversiche⸗

rungskammer Jodlbauer 26, unter dem Vorsitze des Direktors v. Burchtorff, die erste öffentlichte Sitzung des Senates in An⸗

gelegenheiten des neuen Brandversicherungsgesetzes vom 3. April v. J. statt. Die Verhandlung betraf mehrere Diffe⸗ renzen zwischen Versicherten der Stadt Ingolstadt und der Brandversicherungskammer, über welche die Kreisregierung nach mündlicher Verhandlung Entscheidung zu treffen hatte.

Sach set⸗Weimar⸗CGisenach. Weimar, 4. Februar. (Weim. Ztg. Zum Besuch am Großherzoglichen Hofe trafen gestern der Prinz Heinrich der Niederlande und der Fürst Reuß j. L., heute der Kronprinz und die Kron— prinzessin des Deutschen Reichs und von Preußen, sowie der Prinz Heinrich! V. Reuß ein. Die Festlichkeiten, welche gelegentlich der Vermählung der Prinzessin Marie gefeiert werden, sind gestern durch einen Ball eingeleitet worden, zu dem zahlreiche Einladungen ergangen waren. Bald nach 8 Uhr erschienen der Großherzog und die Großherzogin, der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin, das Fürstliche Brautpaar, Prinzessin Elisabeth,

sowie die bereits zur Vermählung eingetroffenen Fürstlichen SGäßse: der Prinz Heinrich der Niederlande, der Fürst Reuß . g.,

die Prinzen Herrmann und Bernhard von Sachsen-Weimar.

Braunschweig. Braunschweig, 3. Februar. Gestern stard hierselbst der General-Lieutenant a. D. Alexander Leopold v. GSrichsen. Derselbe trat als 14jähriger Jüng⸗

ling 1801 in das preußische Regiment Schimmelpfennig v. d. Oye, focht bei Jena und Auerstädt und nahm unter Wellington am spanischen Feldzuge Theil. Zurück⸗

gekehrt, führte er später das Herzogliche Hufaren⸗ Regiment, war Stadt -Kommandant und avaneirte bis zum General-Lieutenant.

Bis zu seinem Tode war er in der Sektion für Militärsachen

Mitglied der Ministerial-Kommission. Geachtet und hoch⸗ geschätzt von Jedermann, erreichte er das hohe Alter von nahezu 90 Jahren.

Schwarzburg⸗Sondershausen.

Fort bildungsschulen derhausen, vom 15. Januar 1876.

Lübeck, 3 Jebruar. (Cüb. tg) Im stren gsten Ines fs die Prinzessin von Wales nach 12 ständiger Fahrt in Travemünde auf dem Dampfschiff Freya“, Kapitän v. Norrmann, von Korsör und um 1 Uhr 35 Min. mittelst Wagen am hiesigen Bahnhof ein, Hoheit von dem Königlich englischen Konsul Behncke und von dem Königlich dänischen Konsul Ch. Petit ehrfurchtsvoll empfangen und begrüßt ward. Nach dem

am⸗ burg zunächst nach Frankfurt a. M., wo die . bis . Jam Sonnabend wird die Abreise von Frankfurt über Cöln nach Ostende und am Sonntag die An⸗

traf heute Vormittag 10 Uhr 15 Minuten

woselbst Ihre Königliche

Dejeuner erfolgte um 2 Uhr 36 Min. die Abreise über Sonnabend verweil:;

kunft in London erfolgen.

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 4. Februar. ist gestern Abend hier eingetroffen.

Q G TR 8G.) gendes Kommuniquè:

behörden neuerlich mit viel größerer der Handhabung der Grenzaufsicht vorgehen. den Insurgenten in Bosnien Uebertritt

schwer in Zusammenhang zu bringen sein werden mit der fort⸗ schreitenden diplomatischen Aktion.!“ Am Schlusse des Artikels wendet sich das „Fremdenblatt“ gegen die Gerüchte, welche diese Verschärfuug der Grenzsperre auf ein Einwirken Rußlands zurückführen, und erklärt dieselben für gänzlich erfunden.

W. T. B.) Das Ab geordnekenhaus beschloß heute, auf die Spezialberathung der Ehegesetznovelle einzugehen. Der Eisenbahnausschuß des Abgeordnetenhauses hat den vom Han⸗ dels⸗Minister eingebrachten Gesetzentwurf, betreffend die Vereini⸗ gung der Mährischen Grenzbahn mit der Mährisch⸗Schlesischen Nordbahn, einer aus 7 Mitgliedern bestehenden Subkommission überwiesen.

Prag, t. Februar. (W. T. B.) Kardinal Graf Le⸗ docho ws ki wird, von Berlin kommend, heute mit dem Prinzen Edmund Radziwill hier erwartet.

Schweiz. Bern, 4. Februar. (C. 3.) Eine Versamm⸗ lung Regierungs-Delegirter von Luzern, Bern, Baselland und Solothurn beschloß, den Bundesrath wegen der Gotthardbahn zu interpelliren. Von der eidgenössischen Zollverwaltung wurde im Jahre 1875 eine Einnahme von 17,135, 948 Frs, er' zielt, was gegenüber dem Jahre 1874 eine Mehreinnahme von 815,556 Frs, und gegenüber dem Budget für 1875 eine solche von mehr als 25 Millionen ausmacht.

Großbritannien und Irland. London, 3. Februar. Das „Hofjournal“ verkündigt, die Königin werde am nächsten Dienstug, begleitet von der Prinzessin von Wales und der Erin— zessin Beatrice, in feierlichem Aufzuge sich vom Buckingham⸗ Palast nach dem Westminster-Palast begeben, um die Parla⸗ ments session in Person mit einer Thronrede zu eröffnen. Der Prinz von Wales hat auf seiner großen indischen Tour nunmehr Gwalior, das sogenannte indische Gibraltar und die Hauptstadt des Maharadscha's Seindia, eines der mächtigsten Vasallen der indischen Regierung, erreicht. Der Prinz traf da— selbst am 31. v. M., Nachmittags, begleitet von einer starken britischen Eskorte, ein. Der Maharadschah Seindia empfing, wie der Spezial korrespondent des Reuterschen Bureaus“ meldet, Se. Königliche Hoheit mehrere Meilen außerhalb der Stadt und geleitete ihn nach dem alten Palast. Auf der Route dahin bil⸗

deten 14000 Mann der Kerntruppe Seindia's Spalier. Der Prinz bestieg, hierauf einen prächtig geschirrten Ele— phanten und zog, gefolgt von einer Schaar Elephanten

und Seindia's Infanterie, durch den mit Menschen angefüllten Bazar nach dem neuen Phulbaghpalast, welcher von der britischen Festung Morar beherrscht wird. Gwalior wurde am Abend zu Ehren des Prinzen glänzend illuminirt. Die Fenster, die Haus⸗ dächer, sowie die pittoresken Bazars waren mit Tausenden von Eingeborenen besetzt. Auf dem Wege nach Gwalior frühstückte Se. Königliche Hoheit mit dem Radschah von Dhole— pore. Am Dienstag hielt der Thronfolger eine Revue über die Armee Seindia's ab, an welcher sich ca. S000 Mann aller Waffengattungen betheiligten. Dem Parademarsche folgte ein Schein kampf, in welchem der Maharadschah die Operationen persönlich leitete. Se. Königliche Hoheit und“ die militärischen Mitglieder seines Gefolges fungirten als Schiedsrichter. Den Zweck des Manövers bildete die Einnahme eines Dorfes, und in Laufe derselben wurden mehrere glänzende Kavalerie⸗An⸗ gtiffe ausgeführt. Nachmittags nahm Se. Königliche Hoheit die

Sondershausen, 3. Februar. Die Landesgesetzsammlung enthält ein Gesetz über die

im Fürstenthum Schwarzburg⸗Son⸗

Die Kaiserin

Das „Fremdenblatt“ veröffentlicht fol— i „Die jüngsten Berichte aus Kroatien lassen keinen Zweifel daran aufkommen, daß die dortigen Grenz⸗ Strenge als bisher in Namentlich wird auf diesseitiges Gebiet und Zuzug aus demselben mit besonderer Ents chiedenheit erschwert oder verwehrt. Es liegt auf der Hand, daß man es da mit einer Erscheinung zu thun hat, die auf besonderen Verfügungen vom Sitze der Regierung aus beruht, welch' Letztere wieder un⸗

I rant reich Paris enthält folgende Note:

lungen die Anwesenheit

Februar zu ernennen

Seine⸗Inferieure, je 10 auf Calais, je et⸗Oise, je 8 auf Loire⸗Inferieure,

Vienne und Jonne, Aube, Cher, Correze, Indre, Landes, Loiret,

Indre-et-Loire, Jura,

Tarn⸗et⸗Garonne, Var, auf die Ober⸗Alpen, Ariege, und Algerien, das Arrondi 1 Abgeordneten. Na hat die Subskription für die

schaffung der Sklavere Golf von Guinea votirt.

Italien. Rom, 4. Meldung der chowski gestern dem P

hebung zum Kardinal tele

züglich seiner früheren begeben werde. sistorium nur Nina und werden. Kardinal übrigen Kardinälen seinen B Tivoli begeben,

Türkei. Konstantin

Meldung vom 2. d. M. Sonntag die Positionen bei

desselben.

Der Großherzog von Me Abend gegen 9 Uhr Großfürstin Wladimir,

dem Großfürsten Thronfolger,

Ihren Kaiserlichen Majestäten dern des Kaiserlichen Hofes

Diner bei dem Großfürsten Abends war

Linken eingebrachten

u. A. für die Vorlage. der Finanz⸗-Minister feine

Festungswerke Gwaliors in? Au enschein und machté dem Maharadschah einen n , Unter dem h wird dem Reuterfchen Bureau aus Gwalior gemeldet: „Das Bankett, welches gestern Abend dem Prinzen von Wales lu Ehren im Palast gegeben wurde, war glänzend. Nicht minder großartig war das Feuerwerk, welches die Fest⸗

lichkeiten des Tages zum Abschluß brachte. Nach beendigtem Diner erschien Seindiah und brachte in herzlichen Ausdrücken knen Toast auf die Gesundheit der Königin wie des Prinzen on Wales aus. Als der Prinz Nachmittags Seindiah einen begenbesuch machte, war der Adel Gwwalion im Palast ver⸗ sammelt. Sceindiah hielt eine Ansprache an denselben, worin ä sich in warmen. Worten über den hohen Besuch ußerte. Heute Abend kehrte der Prinz nach Agra zurück A:n Freitag begiebt sich Se. Königliche Hoheit nach Jeypore. us Denkmal Lord Palmerstons auf dem Pärliament- lugre, in der Nähe der Parlamentsgebäude, wurde heute Morgen ohne Feierlichkeit enthüllt. ö 4. Februar. (W. T. B.) Etwa hundert ritualistische eist lich e. an ihrer Spitze Mac'Onochie, haben eine Erklä— ung veröffentlicht, worin sie jegliche Betheiligung an dem vom uardinal Manning gemachten Vorschlage einer Wiederver- nigung der Ritualisten mit Rom von der Hand weisen und hinzufügen, daß selbft jede Basis zu etwaigen Pourparlers nrüber undenkbar erscheine, so lange nicht die vatikanischen De—⸗ rete in der formellsten Weise widerrufen worden seien. J 4. Februar. (W. T. B) Earl Russell hat in einer Farley gerichteten und veröffentlichten Zuschrift seinen Bei⸗

litt zur Ligua zum Schutz der Ehrist 6 sprochen. —ᷣ chutz der Christen in der Türkei ausge—

des Gesetzentwurfes. einstimmig angenommen. . .

und Salzsteuer,

gegeben, daß es auf partielle Steuerre

will. Der vom Folkething gew

betreffenden Wahlbezirk nicht angehörten. erinnern zu müssen, daß nach dem

6. Juni 1868 die Wähler des Wahlb diesen Versammlungen allein anwohnen dürfen; Namen, ihren Stand und ih

Wahlversammlung beiwohnen, setzes zufolge mit einer Strafe Gefãngnißstrafe von sechs Tagen bi nen. Die Zahl der Abgeordneten, die Frankreich am 20. haben wird, beträgt 534. Davon fallen 25 11 auf die Finistere und Pas⸗de⸗ auf die Cotes⸗du Nord, Saone⸗et⸗Loire und Seine⸗ die Aisne, Dordogne, Ille⸗et⸗Vilaine, Isere, La Manche und Somme,

Rhonemündungen, Calvados, Charente⸗Inferie Foire, Maine⸗et⸗Loire, Puy⸗de Dome und Rhone, je 6 auf Ain, Allier, Ardeche, Charente, Cote d'Or Herault, Marne, Morbihan, Orne, Nied

auf das Seine Departement,

Mayenne, Dise, Savoyen, Seine⸗et-Marne, Vienne und Vogesen, je 4 auf die Seealpen, Aude, Cantal, Loire-et⸗Cher, Haute-Loire, Lot, Lot-et⸗ n aute⸗Saone, Ober⸗Savoyen, Vaucluse und auf die Kolonien, je 3 Lozere, Haute⸗Marne, Ost⸗Pyrenäen ssement Belfort endlich wählt nur ch der „Semaine Religieuse“ von Lille katholische Universität dieser

Garonne, Meuse, Ober⸗Pyrenäen, H

Lissabon vom 2. d. M. meldet:

Italienischen Nachrichten“

Wie verlautet,

Rußland und Polen. St.

jewitsch und den jüngeren Großfi mit deren Suite auf dem B Königliche Hoheit hat im Palai

nahm der Großherzog mit den Herren seines

Stellung ge einer allgemeinen Zollreform d

3. Februar.

von Personen feststellte,

18 auf den Nord, die Gironde,

Stadt bereits 1,070,145 Fr. eingetragen. Eine einzige erson steuerte 500, 000 Fr. bei. 66 . Portugal. Eine Depesche der „Daily News“

Februar.

apst seinen Dank für graphisch ausgesprochen

gleich angezeigt, daß er, sobald er noch einige Verfügungen be— Diözese getroffen“, sich sofort nach Rom werden im nächsten Kon— Serofine zu Kardinälen ernannt hat gestern den sich dann nach

wo derselbe seine Wohnung genommen hat. Der neue spanische Botschafter bei der paͤpstlichen Kurie, Cardenas, wird morgen erwartet.

rst Hohenlohe esuch gemacht und

opel, 4. Februar.

Peters burg, 2.

; cklenburg⸗-Schwerin ist gestern in Begleitung des Großfürsten und der welche Sr. Königlichen Hoheit bis Gat— schina entgegengefahren waren,

hierselbst eingetroffen

dem Großfürsten Nikolai Nikola—

seinen Besuch ab.

Wladimir ein. Auf

die Abfahrt zur Kaiserlichen Jagd festgesetzt. Danemark. Kopenhagen, Sitzung des Folkethings begann die erste Lesung des von der

. Zollgesetzentwurfes. Wortführer der Antragsteller, Tauber

4. Februar. In der

. Das Folkething hat die vom Lands— thing angenommenen Regierungsvorlagen, betreffend die Zucker- abgelehnt und dadurch zu erkennen formen nicht eingehen ünschten allgemeinen Steuerreform

ist die Regierung entschieden abgeneigt.

Amerika. Die Finanz-Kommisfion

antragt, den vom Kriegs-Ministerium

als Kandidat für die Präsiden

Vertreter Haiti's veröffentlicht eine ihm von seiner Regierung zugegangene Depesche aus Kingston vom gestrigen Tage, durch welche die Gerüchte über

unbegründet erklärt werden.

6 Das Comité für die auswärtigen Ange⸗ legenheiten des Repräsentantenhauses hat nunmehr über den Antrag auf Kündigung des

ihm vor einiger Zeit

Jahre 1869 Bericht erstattet.

ben einstimmig eine Kündigung

Washington, 4. Februar.

Ausbruch von Unruhen

h ; überwiesenen Naturalisations vertrages

F (W. des Repräsentantenhauses

tschaft auftreten werde.

mit Deutschland Das Comité erklärt in

des Vertrages für unrathsam,

Deutschland habe den Vertrag gewissenhaft durchgeführt. Zwar ließen sich viele Deutsché in Amerika naturali⸗ siren und kehrten dann nach Deutschland zurück, aber trotzdem beinahe 11,000 dieser naturalisirten Amerikaner in Deutschland wohnten, seien doch wegen der Militär⸗

; Die Pairs haben die Ab— i auf der Insel St. Thomas im 6 ; otirt Dem „Diario de Noticias“ zufolge ist Graf Cazal Ribeiro zum Rachfolger des Herzogs von Saldanha als Gesandter am Hofe von St. James designirt. In ganz Portugal ist viel Regen nöthig; der Mondegofluß hat nur noch die Größe eines Baches. (G. T. B.)

hat Graf Ledo⸗

n st (W. T. B.) Nach einer vom türkischen Konsulat eingegangenen amtlichen hat Muktar Pascha am vorigen , Polizza ohne Schwertstreich be— setzt, die Insurgenten zerstreuten sich bei der Annäherung

irsten des Kaiserlichen Hauses ahnhofe empfangen worden. s des Großsürsten Wladimir Woh— nung genommen. Heute um 121 Uhr Mittags stattete Se. Kgl. Hoheit und danach den übrigen Glie—

Um 6 Uhr Gefolges das

Außer sprachen Jörgensen, Holm In einem ausführlichen Vortrage legte genüber der Frage wegen ar und widerrieth die Annahme Der Uebergang zu zweiten Lesung wurde

z e für Befestiguüngs— Arbeiten verlangten außerordentlichen Kredit von zwei Mil⸗ lionen Dollars auf 315,000 Doll. herab

. auf? ) zusetzen. General Sherman erklärt in einem offenen Brief,

daß er keinesfalls

in Haiti für

Das „Journal officiel Der Minister des Innern wurde in Kenntniß gesetzt, daß man in den öffentlichen Wahl versamm⸗ welche dem Er glaubt daran Art. 8 des Gesetzes vom ezirks und die Kandidaten daß sie ihren . re Wohnung angeben müssen, und daß die, welche im Widerspruch mit diefen Bestimmungen einer dem Art. 9 des nämlichen Ge— von 1090 bis 3000 Fr. und einer s 6 Monaten belegt werden kön⸗

je 7 auf Aveyron, ure, Haute Garonne,

Eure, Eure⸗et⸗Loir, Gard, han, erpyrenäen, Sarthe, Vendee, je fünf auf die Niederalpen, Ardennen, Corfica, Creuse, Doubs, Drome, Gers, Meurthe⸗et⸗Moselle, Nievre, Deuz⸗Seyres, Tarn, Haute⸗

aus

Nach

die Er⸗ und zu⸗

Februar.

und von

Se.

10 Uhr

gestrigen

dem

Dickens, welche vor zwei Jahren erschien, erregte

pflicht nur 35 streitige Fälle vorgekommen, von denen die schen Behörden nur 3 zu Ungunsten der betreffen en Personen entschieden hätten. Deutschland habe den Vertrag stets liberal ausgelegt und werde dies unzweifelhaft auch ferner thun

Colum big. Bogotä, 2. Dezember. Durch Beschluß der gesetzgebenden Versammlung des Staates Santander ist allen Privatpersonen und Forporationen, welche durch Sammlungen und Hülfsleis ungen zur Linderung der Noth unter den von dem Erdbeben von Cücuta am 18. Mai v. J. Be— troffenen beigetragen haben, öffentlicher Dank ausgesprochen wor- den. Auch ist angeordnet, daß der Name der Wohlthäter auf einer Ehrentafel, die im Sitzungssaale des Gemeinderaths zu San José de Cücuta aufgestellt werden soll, verzeichnet werde. Den fremden Regierungen ist durch Vermittlung ihrer Vertreter in Bogotäé von dieser Kundgebung Kenntniß gegeben worden. Von allen Nichtlolumbianern hat vielleicht am meisten der frühere deutsche Ministerresident zu Bogotä, Dr. Schumacher, setzt General-Konsul des Deutschen Reiches in Rew Jork, zur Belebung des Wohlthätigkeitssinns gewirkt. In New⸗Jork allein hat er eine Summe von über 170090 Dollars, mehr als die Hälfte aller überhaupt im Auslande zusammengekommenen Bei⸗ trãge, gesammelt und nach Cucuta geschickt.

Brasilien. Per nam buco, im Dezember. Die hiesige Zeitung „Deutscher Kämpe“ enthält einen Artikel, wonach die Regierung beabsichtigen soll, eine nur für deutsche An⸗ siedler bestimmte Kolonie in der Provinz Pernambuco zu gründen. Die Nachricht erscheint wenig glaublich, und na— mentlich ist nicht anzunehmen, daß die brafilianische Staats⸗ regierung ihre Unterstützung einem Plane sollte zu Theil werden lassen, welcher darauf abzielt, Deutsche unter dem 8. Grad süd⸗ licher Breite anzusiedeln. Möglicherweise wird es sich um ein Unternehmen der Provinzial⸗Regierung oder um ein Privat⸗ unternehmen handeln. Auch diese bloße Möglichkeit bietet hin⸗ reichenden Grund, um etwaigen Werbungen in Deutschland durch den Hinweis zu begegnen, daß in der Provinz Pernambuco, welche dem Aegquator erheblich näher liegt, als die Provinz Ba⸗ hia, deutsche Ansiedler schon aus klimatischen Gründen keine ge— deihliche . finden können.

Nach über London, 4. Februar ein egangenen Nachrich⸗ ten des W. T. B.“ ist das n , , , ,, an der Küste von Venezuela eingetroffen. Der Kommandant der englischen Kriegsschiffe in Jamaica hat eines seiner Schiffe nach Euragao abgeschickt, um für den Fall, daß es zu Feind⸗ seligkeiten kommen sollte, die Interessen der englischen Untertha⸗ nen wahrzunehmen.

(A. A. C.) Aus Buenos Ayres wird unterm 1. Ja⸗ nuar gemeldet, daß der neue Zolltarif am Neujahstage in Kraft trat. An der südlichen Grenze erwartete man eine be⸗ deutende In dianer-Invasion, und die Regierung hatte drei Regimenter abgesandt, um Repressalien zu nehmen. Die aus der Kolonie Chabut eingegangenen Nachrichten lauten wider⸗ sprechend. Die Regierung sandte in der letzten Woche des alten

Jahres einen Dampfer mit Lebensmitteln und andern Gegen ˖ ständen dahin ab.

deut⸗

——

Nr. 5 des „Central-Blatts für das Deut sche Reich herausgegeben im Reichskanzler⸗Amt, hat folgenden Inhalt: Allge⸗ meine Verwaltungssachen: Verweisung von Ausländern aus dem Reiche gebiet. Finanzwesen: Nachweifung der Einnahmen an Zöllen und gemeinschaftlichen Steuern, sowie anderer Einnahmen im Deut— schen Reich für die Zeit vom J. Januar bis zum Schlusse des Mo— nats Dezember 1875. Münzwesen: Uebersicht ber die Ausprä— gung von Reichsmünzen. Zoll⸗ und Steuerwesen: Einziehung einer Steuerstelle. Heimathwesen: Erkennfnin des Bundesamts für das Deimathwesen. FJonsulatwesen: Bestellung und Entlassung von Konsuln. Personal-Veränderungen 0. Ernennungen bei der Kai⸗ serlichen Admiralität. Nr 5. des. . Armee Verordnungs-Blattes“ hat fol⸗ genden Inhalt; Uniform der Offiziere und Ergänzung des Offtzier⸗ Corps des Eisenbahn-Regiments. Dies jährige größere Trupyen— übung en. Diesjährige Uebungen des Beurlaubtenstanzes.

Statistische Nachrichten.

Nach Mittheilung. des statistischen Bureaus der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämter in der Woche vom 25. Januar bis incl. 29. Januar er. zur Anmeldung gekommen: 150 Cheschließungen, 91! Tebendgeborene, 45 Tedtgebèerene, 335 Sterbefälle.

Die „Police Gazette“ veröffentlichte 1575 die Namen von 4382 Deferteuren von der briti schen Armee, welche fahnenflüchtig vurden, nachdem ihre Einstellung von den Regiments-Commandeuren u. s. w. endgültig genehmigt worden war. Im Jahre 1874 betrug die Zahl der Deferteure 572, im Jahre 1873 5762 und im Jahre 1877 5861.

Kunst, Wissenschaft und Literatur

„Die vom hiesigen Architekten verein gestellte außrrordent· liche Preis gufgabe für seine Mitglieder fordert den Entwurf eines Pracht-Forums auf deut Königsplatz in Berlin. Der Schriftsteller John Forster ist am 1. Februar in London gestorben. Derselbe war viele Jahre hindurch Redacteur des „Examiner“, sowie der „Foreign Quarterly Review“ und führte auch kurze Zeit die Redaktion der „Daily News“, nachdem Charles Dickens diesen Posten niedergelegt hatte. Forsters biographischen und historischen Werke sind sehr zahlreich. Die Biographie Charles

elch viel Aufmerksamkeit wegen der intimen Beziehungen, in welchen der Autor zu dem Volks— schriftsteller gestanden, und wurde ins Deutsche übersetzt. Von seinem letzten Werke, einer Lebensbeschreibung Swifts, erschien erst vor

während des Jahres

T. B.) hat be⸗

Der

vom demsel⸗

morstatue Börjessons „Fischerknabe auf Capri?

wenigen Wochen der erste Band.

Für das schwedische Nati sonal-Museum ist die Mar⸗ tu . im den Preis von 4000 Kronen angekauft worden.

Die Nin. 3 Lis 10 der „Wissenschaftlichen der Leipziger Zeitung“ enthalten folgende größere Aufsätze: Bilder aus der neueren Geschichte Griechenlands. Joh. Falke Zur Geschichte des Steuerwesens im Kurfürstenthume Sachsen wäh⸗ rend des 17 Jahrhunderts. Die Gothaer genealogischen Taschen⸗ bücher. Die Dachschiefergebiete Sachsens und Thüringens von B v. Cotta. Eine Partie nach dem Lüner See und der Scesa plana? Mustkalische Zustände in Leipzig von Oscar Paul. Die Er⸗ werbung von Privateisenbahnen durch den Staat.

Gewerbe und Handel.

Essen, 31. Januar. (Elbf Ztg.) Die von dem Geheimen Kom— merzien Rath Krupp erlassene Verordnung in Betreff der Arbeitz— zeit an sechs gesetzlich nicht anerkannten katholischen Feiertagen hat eine Petition der Meister und anderer fest angestellter Personen der Fabriken veranlaßt, in welcher Hr. Krupp gebeten wird, die Anord— nung aufzuheben. Hr. Krupp hat hierauf geantwortet, daß er glaube, dem religiösen Bedürfnisse der Katholiken genügt zu haben, indem die Anhörung der heiligen Messe ermöglicht ist, und Schrstte gethan sind, um dies nach zu erleichtern. Befragte würdige katholische Geistliche haͤtten wegen Beengung des Gewissens und der religiöfen Ueberzeugung keinerlei Bedenken gehabt. Die Firma habe nur eine mißt räuchliche Gewohn⸗

Beilage

heit beseitigt, eine unberechtigte und nachtheilige Bequemlichkeit höre Welchem

bösen Schein setzten sich bei Denkenden diejenigen