, , Geschichte — und für Westfalen zwei ufsäße von Wil mans und Friedländer hervor, von denen ersterer in der Zeitschrift für Deutsche Kulturgeschichte die Geschichte der Universität Münster in den Jahren 1802 —1818, und letzterer in der Zeitschrift für Preußische Geschichte und Landeskunde die Geschichte der Trappisten im Muͤnsterlande 1795 — 1824 zum Gegenstand hat.
Außerdem sind bei Weitem umfassendere und wichtigere Publikationen, welche die Kenntniß der neueren deutschen und preußischen Geschichte vertiefen und erweitern werden, in Angriff genommen und schon so weit gefördert worden, daß sie theil⸗ weise voraussichtlich noch im Laufe des Jahres 1876 der Deffentlichkeit übergeben werden können.
Thausings Biographie Albrecht Dürers. 1
Im Vergleich zu den über andere Meister vorhandenen spärlichen Mittheilungen konnten die Nachrichten über Albrecht Dürer, dessen imponirende Gestalt dem Gedächtniß seiner Nation niemals gänzlich entschwand, zu keiner Zeit geradezu als dürf⸗ tig bezeichnet werden. Selbst in Perioden, denen im Uebrigen die Beschäftigung mit der deutschen Kunst völlig fern lag, hat sein Leben und Schaffen zu wiederholten Malen eine mehr oder minder umfassende Darstellung gefunden; seit der Begrün⸗ dung der modernen Kunstwissenschaft aber wurden ihm so mannigfaltige Studien gewidmet, daß die Direr⸗ Literatur allmählich zu einem stattlichen Umfang empor— wuchs. Während indeß eine Reihe trefflicher Untersuchun—
en, die sich auf einzelne Seiten des überreichen Stoffes be⸗ chränkten, doch nur ein der weiteren Verarbeitung harrendes Material herbeischaffen konnten, sind diejenigen Darstellungen, welche die Totalität der künstlerischen Erscheinung Dürers ins Auge faßten, theils so lückenhaft geblieben, theils in ihren Re— sultaten durch die Fortschritte der wissenschaftlichen Forschung bereits so weit überholt worden, daß sie den heutigen Anforde⸗ rungen in keiner Weise mehr genügen. Schon lange fehlte es daher ebenso der Kunstwissenschaft an einer kritischen Behand⸗ lung des gesammten Stoffes wie den weiteren Kreisen gebil⸗ deter Kunstfreunde an einem den Standpunkt der gegenwärtigen Erkenntniß repräsentirenden, zugleich wahren und vollständigen Bilde desjenigen Meisters, der wie kein anderer die ganze Tiefe des = Geistes und Gemüths in seinen Schöpfungen zum Ausdruck gebracht hat.
Dem genugsam bekannten Woltmannschen Buche über Holbein hat jetzt Moriz Thausing ein in demselben Verlage in würdigster Ausstattung erschienenes Werk über Dürer an die Seite gestellt, das jene empfindliche Lücke nach jeder Seite hin auszufüllen bestimmt ist und durch eine ansehnliche Reihe von Abbildungen zugleich eine beträchtliche Anzahl fast ausnahmslos nur einmal n, Arbeiten des Meisters in trefflicher Re⸗ produktion auch dem weiteren Publikum zugänglich macht.“)
Der Verfasser, dem wir bereits eine sorgsame und lesbare Ausgabe der „Briefe und Tagebücher Dürers“ im dritten Bande der in Wien erscheinenden „Quellenschriften zur Kunstgeschichte“ gewissermaßen als eine durch das größere Werk doch keineswegs überflüssig nn, Vorarbeit verdanken, ist seit Jahren als einer der eifrigsten und erfolgreichsten Dürerforscher bekannt. Die zum 3 von den Fachgenossen längst aner- kannten Resultate verschiedener Einzeluntersuchungen faßt er hier mit zahlreichen neueren Ergebnissen zu einem erschöpfenden Ganzen zusammen, und wenn auch manche der von ihm gewonnenen und scharfsinnig vertretenen Ansichten nicht unangefochten bleiben werden, so vermag dies doch die hohe Anerkennung, die dem gediegenen, durch innige Vertiefung in den behandelten Gegenstand ausgezeichneten Buche gebührt, ebensowenig zu vermindern wie der Umstand, daß die Dar⸗ stellung, die in einzelnen Theilen eine lebensvolle Frische athmet, in anderen Partien noch hier und da die nicht ganz verwischte Spur der unter mühevollem Fleiß langsam worschreitenden Arbeit an sich trägt.
Die außerordentliche Fülle und Vielseitigkeit des zu sichten⸗ den Materials läßt diese Wahrnehmung ebenso natürlich er⸗ scheinen, wie sie andererseits die von Thausing gewählte Anord⸗ 66 seines Werkes zu erklären und zu rechtfertigen geeignet ist. Er behandelt seinen Stoff in siebenzehn größeren, von dem Gesichtgpunkte der künstlerischen Entwickelung Dürers aus und
„Dürer. Geschichte feines Lebens und seiner Kunst von Moriz Thausing. Mit Titellupfer und Illustrationen, gezeichnet von Joschh Schönbrunner, Holzschnitte von F. W. Bader. Leipzig, Verlag von G. A. Seemann 1876.“
zugleich im Hinblick auf die bekannten Unterbrechungen seines Nürnberger Lebens aneinandergereihten besonderen Abschnitten, die zwar der biographischen Erzählung bisweilen vorgreifen oder einzelne Punkte derselben nachholen müssen, dafür aber die er⸗ wünschte Gelegenheit zur Zusammenfassung des sachlich Zusammen⸗ gehörigen und zur ausführlicheren Erörterung gewisser prinzi⸗ pieller Fragen darbieten
Thausing faßt den Meister zunächst im Zusammenhange der gesammten kultur⸗ und kunstgeschichtlichen Entwickelung des 15. Jahrhunderts auf. Er weist in knappen Zügen nach, wie gerade in dem Gemeinwesen Nürnbergs und in dem Bewußtsein seines gesunden, kraftvollen Bürgerthums die günstigsten Be⸗ dingungen für eine selbständige Blüthe der modernen Malerei gegeben waren, die, in ihrem Streben nach Individualität in Form und Ausdruck von der Durcharbeitung des menschlichen Angesichts ausgehend, sich nicht mit dem Reize der äußeren Formen begnügen konnte, sondern diese vielmehr mit reichem geistigen Inhalt zu erfüllen und in ihm den Gedanken der Zeit beredten Ausdruck zu verleihen suchte. Mit der trefflichen Charakteristik dieser Entwickelung verbindet der Verfasser zugleich auch den ebenso klaren Nachweis, wie der Holzschnitt und der stupferstich, die Gebiete, auf denen die damalige Kunst im All⸗ gemeinen und Dürer im Besonderen ihre wesentlichste Bedeutung finden, aus demselben Umschwunge des geistigen Lebens der Zeit emporwuchsen und in steter Wechselwirkung wieder ihrerseits ihn beförderten und verbreiteten.
Der Schilderung Nürnbergs, seiner Verfassung und seiner Kultur, sowie der sie bestimmenden Persönlichkeiten, — einem Ab⸗ schnitt des Buches, der bei der Fülle des Details die lebendige Anschaulichkeit jener voraufgegangenen kunstgeschichtlichen Er⸗ örterung einigermaßen vermissen läßt, folgt die Darstellung der Familienverhältnisse und der frühesten Jugend Dürers, sowie seiner Lehrzeit bei Meister Wohlgemut, dem Thausing eine viel höhere und umfassendere künstlerische Bedeutung zugesteht, als man im Allgemeinen heut anzunehmen pflegt. Während vielfach gewiß mit Unrecht nicht der Zeit als
solcher überhaupt, sondern ausdrücklich der Person des Meisters
jener hemmende Einfluß auf Dürer zugeschrieben wird, dessen er auch späterhin sich niemals ganz zu entledigen vermochte, so er⸗ scheint in Thausings Darstellung Wohlgemut nicht nur nicht als der beschränkte handwerksmäßig arbeitende Werkstattmeister, sondern, ganz im Gegensatz zu dieser fast allgemein verbreiteten Auffassung, als ein kraftvoller, ja geradezu als ein bahnbrechender Künstler, dessen Ruf nur durch den helleren Ruhm seines Schülers beein⸗ trächtigt werden konnte. Wie Thaufing die mehrfach ange⸗ nommene Rückwirkung Dürers auf seinen greisen Lehrer und auf dessen Altersgenossen Adam Krafft ausdrücklich abwehrt und die beiderseitige Verwandtschaft vielmehr allein dem Ein⸗ fluß der älteren Meister zuschreibt, so sucht er auch im ferneren Verlauf der Darstellung das Gebiet der künsilerischen Thätig⸗ keit Wohlgemuts und den Umfang seiner Bedeutung für Dürer noch dadurch zu erweitern, daß er den Leßteren auch als Kupferstecher von ihm abhängig erscheinen läßt. Die von dem Meister „W.“ herrührenden Stiche, die von Bartsch dem Wenzel von Olmütz, und zwar, soweit sie mit Dürerschen Blät— tern übereinstimmen, als Kopien nach diesem zugeschrieben wur— den, glaubt Thausing wieder für Woahlgemut in Anspruch neh— men zu müssen, nach welchem dann Dürer, mit seinem Lehrer wetteifernd, seine eigenen Platten gestochen haben würde. Um die Priorität des Meisters W. zu erweisen, stellt der Ver— fasser eine sorgfältige Vergleichung an, deren Ergebniß sich aller⸗ dings ziemlich annehmbar ausnimmt, dabei aber die gerade ent— gegengesetzte Erklärung der vorhandenen Verschiedenheiten keines⸗ wegs so unbedingt ausschließt, daß die Streitfrage, die übrigens nicht Wohlgemut und Dürer allein angeht, mit der Annahme Thausings als abgeschlossen betrachtet werden könnte.
Das 3. (März) Heft des VII. Bandes (IV. Jahrgang 1276) der „Deutschen Monatshefte“, Zeitschrift für die gesammten Kultursnteressen des Deutschen Vaterlandes, im Auftrage der Redak— tion des Deutschen Reichs Anzeigers und Königlich Preußischen Staats Anzeigers heraufgegeben (Berlin, Carl Heymanns Verlag), hat folgenden Inhalt: Zum 10. März. — Die Kommissionsberathun— gen über den Entwurf eines deutschen bürgerlichen Gesetzbuchs. — Der Kriegshafen in Kiel in seiner neueften Gestalt. — Das König
lich württembergische Geheime Haus- und Staatsarchiv. Zur Einrichtung gewerblicher Fortbildungsschulen. — Diio Friedrich (Gchruppe. — Zur Erinnerung an die beiden Münchener Maler
Olympia II., III. — Die deutsche Geschichtsliteratur des Jahres 1875. — Das Observatorium auf dem Vesuv. — Chronik des Deutschen Reichs. — Monatschronik des Augtlandes für November bis Dezember 1875.
Besondere Beilage
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zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗A Anzeiger. M 10 vom 4. März 1876.
Inhalt: Bonifacius, der Apostel der Deutschen. — Die Thätigkeit der preußischen Staatsarchive im Jahre 1875. — Thausings
Biographie Albrecht Dürers. J.
Bonifacius, der Apostel der Deutschen.
Der gewissenhafte Beurtheiler vergangner Zustände, nament⸗ lich solcher, die mit Bewegungen in der Gegenwart Berührungs⸗ punkte gemein haben, vermeidet nicht leicht eine der beiden Klip⸗ pen, einerseits ein früheres Zeitalter nicht nach dessen eignen, sondern nach modernen Maßstäben zu bemessen, anderseits mit den Anschauungen und Bestrebungen seiner Zeitgenossen sich in Widerspruch zu setzen. Heut zu Tage dürfte in dieser Hinsicht kaum eine Aufgabe delikater sein als die Charakteristik des Winfried-⸗Bonifacius. Um so schätzbarer ist der Essay von Karl Frentzel, den wir mit Genehmigung des Herrn Verfassers aus der „National-Zeitung“ mittheilen. Er hat es unternommen, aus dem Geiste des achten Jahrhunderts das als verdienstlich darzustellen, was wir im neunzehnten Jahrhundert nicht wieder aufkommen lassen wollen und als ein jetzt Ver⸗ derbliches bekämpfen. Rom als Wittel⸗ und Einheitspunkt des gesammten, nicht nur des religiösen Lebens, wofür Bonifacius eintrat, war geschichtlich nothwendig, um die Völker mit dem Gedanken der Menschheit vertraut zu machen, der ihnen, die unter dem Einfluß trennender Volksreligion erwachsen, vollkom⸗ men fremd war. Auch der christlichen Kirche in Britannien lag dieser Gedanke fern; sie stand in stolzer volksthümlicher Ab— geschlossenheit für sich allein und spottete der Anmaßungen des Bischofs von Rom, mehr sein zu wollen als Bischof oder Erz— bischof oder Primas Italiens oder Patriarch neben andern Pa— triarchen. Darum sträubten sich die Angelsachsen, ihre alte Volksreligion mit dem neuern Volksglauben der obenein Besiegten zu vertauschen; aber von Missio⸗ naren aus Rom, welche die Weltreligion verkündigten, nahmen sie das Christenthum willig an, ehrten in Rom das Lebenscentrum und sandten dann ihrerseits begeisterte Apostel auf das Festland, vor Andern den Winfried. Ihm galt der Kampf nicht nur mit dem Heidenthum, sondern auch mit dem ebenso wie dieses national beschränkten Religionswesen christ⸗ lichen Bekenntnisses, das britische Sendboten angepflanzt ge⸗ habt; ihm galt der Kampf für Rom als für die völkerver— bindende Einheit. Und es ist ihm gelungen, der germanischen Welt auf die Dauer zum Bewußtsein zu bringen, daß Religion nicht Sache des einzelnen Volks im Gegensatze zu andern Völkern, sondern daß sie Sache der Menschheit sei. Dieser Er⸗ folg ist aber gleichbedeutend mit dem Fortschritt aus der Antike in die neue Geschichte; er hat seine Schatten⸗ seiten; aber sie kommen alle zusammen nicht in Betracht gegen seine Lichtseit Darum ist Bonifacius, indem er die Herrschaft Roms in Deutschland etablirte, der Apostel der Deutschen. Heut zu Tage bedarf der überall eingebürgerte Ge⸗ danke des Allgemeinmenschlichen in der Religion nicht mehr der äußerlichen Organisation, die ursprünglich in Rom den Mittel⸗ punkt hatte. Wer heute die Herrschaft Roms über Deutschland wieder einführen will, ist kein Bonifacius. Den echten und rechtzeitigen aber werden wir nicht erkennen und verstehen, wenn wir ihn wie einen Genossen der unechten und unzeitigen ansehen: und die Römlinge des 19. Jahrhunderts können nicht gerecht gewürdigt werden, wenn ihnen der Gefalle geschieht, sie für Kommilitonen des Winfried anzusehen. Beides vermeidet mit historischem Sinn und freien Geistes der Verfasser des nach⸗ stehenden Aufsatzes:
Zu den wenigen Gestalten, die aus dem Dämmerungsgrau unserer mittelalterlichen Geschichte deutlicher für die Phantasie des Volkes und der Jugend hervortreten, gehört der große Heidenbekehrer aus angelsächsischem Blute, der vom fernen England herüberkommt, die Hessen und die Thüringer tauft, ihnen Kirchen baut, Klöster gründet und endlich unter den wilden Friesen den Märtyrertod findet. Zwei Thatsachen sind es vor Allem, die, vielfach bildlich dargestellt und ausführlich beschrieben, sich dem Gedächtniß einprägen: wie der heilige Mann,
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abergläubischem Schrecken und dem Groll des heidnischen Volkes
trotzend, die Donnerseiche in Hessen fällt, wie er im reichen erz⸗ bischöflichen Schmuck ein Königlicher Greis, den Todesstreich em⸗ pfängt. Nachher erfährt freilich derjenige, der sich eingehender mit diesen Dingen beschäftigt, daß mehr die Legende als die Geschichte diese Gemälde entworfen und ausgeführt hat: aber der Eindruck bleibt und bricht durch alle kritischen Forschungen wieder durch. Noch jüngst hat ein großer Dichter, Gustav Freytag, in der zweiten seiner Ahnengeschichten Ingraban die Gestalt des Bonifacius in dieser Weise uns geschildert: eine Heiligenfigur aus der altdeutschen Malerschule auf Goldgrund, mit feierlich ernsten und doch anziehenden Zügen. Der Dichter und wir mit ihm knüpfen an diesen Namen die Vorstellung einer außerordentlichen segensreichen Wirksamkeit, die überall in Mitteldeutschland Samenkörner der Kultur, der milderen Sitte und des Rechts ausstreute; etwas wie der Klang der Abendglocken, über ein stilles Thal mit den Wolken des Sonnenuntergangs dahinziehend, tönt um diese Gestalt. Anders begreifen und verstehen die deutschen Bischöfe den Apostel der Deutschen, wenn sie in Fulda an sei⸗ nem Grabe zusammenkommen und neue Waffen für den Kul⸗ turkampf schmieden; sie sehen in Bonifacius den reisigen gott⸗ begnadeten Streiter Roms, der päpstlichen Unfehlbarkeit und der kämpfenden Kirche. Heftiger noch als gegen die Heiden eifert er gegen die Ketzer. Seine Hand ist nicht nur wider die falschen Götter, sondern auch gegen die falschen Christenpriester erhoben, die andere Satzungen als die römischen vertheidigen. Mit der einen Hand fällt er die heiligen Bäume der Heiden, mit der anderen jätet er das Unkraut aus dem Garten der Kirche.
Die Wirksamkeit des Bonifacius hat eben ein doppeltes Ziel: die Heidenbekehrung und die Aufrichtung der römischen Oberherrschaft in der deutschen Kirche. Je nachdem man den einen oder den anderen Punkt besonders ins Auge faßt, erhält das Bild des Mannes eine wechselnde Färbung. Dieser verehrt den Apostel und Märtyrer, jener verurtheilt den Schleppenträger des Papstes. In einer umfassenden, auf den gründlichsten Studien beruhenden Monographie hat August Werner, ein protestantischer Pfarrer Thüringens, es neuerdings unter⸗ nommen, die ganze Thätigkeit des Mannes in einem Gesammtgemälde darzustellen: „Bonifacius, der Apostel der Deutschen und die Romanisirung von Mittel⸗ europa“ (Leipzig, T. O. Weigel). Das Buch ist klar und faßlich geschrieben und bietet eine Fülle neuer Gesichtspunkte; leider unterbricht der Verfasser beständig den Fluß der Erzählung und der Schilderung durch kritische Unter⸗ suchungen, durch Auseinandersetzungen mit seinen Vorgängern, durch Anspielungen auf die Zustände und Kämpfe der Gegen⸗ wart. Dadurch wird das sonst so verdienstvolle Werk ganz auf den engen Kreis der Fachgelehrten beschränkt und doch wäre Werner, nach einzelnen Stellen zu schließen, der richtige Mann gewesen, dem deutschen Volke das Leben und die Thaten des Bonifacius einfach und schlicht zu i nn Eine gewisse Vor⸗ eingenommenheit gegen das Papstthum und seinen Ver⸗ theidiger ist bei Werner ohne Zweifel vorhanden, aber sie würde sich, meiner Meinung nach, bei einer ruhigen epischen Darstellung allmählich gemildert und verloren haben, während sie durch die Debatte mit diesem oder jenem früheren Historiker natürlich an Schärfe gewinnt. Die kritische Behand⸗ lung dieser Dinge leidet an einem unheilbaren Grundübel: die Quellen fließen in den Briefen von und an Bonifacius, in den Konzilakten, päpstlichen Schreiben und karolingischen Kapitularien viel zu spärlich, um daraus auch nur annahernd ein farben⸗ reiches Bild herzustellen, immer muß auf die Legende zurück⸗ gegriffen werden, dem Manne, wie er war, steht überall der Heilige, wie er sein sollte, entgegen. Jeder weiß, wie ungenügend wir selbst über den Verlauf der großen Staatsaktion der Jahre von 700 779 unterrichtet sind; wie sollten wir von den Wan⸗ derungen, Erlebnissen, den Leiden und den Erfolgen eines schlichten Priesters im Einzelnen Kenntniß haben! Mehr als einmal scheint Bonifacius von der Waldeinsamkeit Thüringens oder Bayerns wie verschlungen. Nebelhaft taucht er zwischen den Mooren und Deichen Frieslands auf; selbst sein dreimaliger Auf⸗ enthalt in Rom, sein Verweilen am Hofe Carls des Hammers, Carl⸗