1876 / 68 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 18 Mar 1876 18:00:01 GMT) scan diff

sehr ald zustimmen wird daß die Ercichtung einer poly „in der nächsten Session“ in dem Antrage 2 sub e. ange⸗

technischen Anstalt sehr bedeutend? finanzielle Opfer, nament- lich was die Ausstatiung mit dem erforderlichen Dozenten⸗ personal anbetrifft, von Seiten des Staats erfordern wird und muß. Die Lehrer werden an einer solchen Anstalt voraussichtlich eine ander; Stellung eir nehmen ähnlich wie dies bei den Universitäten der Fall ist; ihre Besoldungen werden nach ganz anderen Taxen gemessen werden müssen. Ich wiederhole, meinestheils führe ich diesen finan⸗ ziellen Punkt nicht ins Feuer, ich erwähne ihn aber, um dem Argumente zu widersprechen, welches der Herr Re— ferent mit Lebhaftigkeit anführte, daß wir es nämlich mit einer Einrichtung zu thun haben würden, welche ganz besonders billig sei. Ich behaupte sogar, daß diese Billigkeit wahr⸗ scheinlich auch in Betreff der Gebändefrage nicht zur Erscheinung kommen wird. Denn wollen Sie eine Anstalt von solchem Umfange herstellen, so wird sich dies auch bei den Kosten des Gebäudes und der ganzen Einrichtung desselben Ausdruck verschaffen.

Meine Herren! Nun frage ich Sie: wodurch ist nun der Nach— weis geführt, daß unseren gegenwärtig getrennten Anstalten, welche sich mit den Spezialfächern befassen, wenn sie einer weiteren Ent— wicklung entgegengeführt sind. ungünstiger auf die Ausbildung der jungen Leute wirken, als ein Polytechnikum? Ich habe in der Kom⸗ missien schon darauf hingewiesen, daß auch der Zweck dieser Anstalten selbst nach der Richtung ein sehr abweichender ist und bleiben wird, als die Bau ⸗Akademie zum größeren Theile von Studirenden besucht wird, welche dermaleinst auf eine staatliche Anstellung rechnen. Es wird das so bleiben, mag diese Anstalt einem Polytechnikum einver leibt werden oder nicht.

Ganz anders liegt die Sache bei der Gewerbe⸗Akademie. Auf der Gewerbe ⸗Akademie wird dauernd die Sache sich wesentlich so ver—⸗ halten, daß die überwiegende Mehrzahl Derjenigen, welche diese An⸗ stalten besuchen, eine Anstellung von dem Staate überhaupt nicht beanspruchen. Sie werden auch in Zukunft in die einzelnen Gewerbe als Privattechniker eintreten. Meine Herren, das zeigt sich klar bei den Studirenden der Gewerbe-Akademie, und zwar in der Art, daß beispielsweise von den 72 Angehörigen dieser Anstalt 474 sich dem Maschinenwesen, 71 der Chemie und Hüttenkunde widmen und 210 der Abtheilung für Schiffsbau angehören. Ganz gewiß wird in diesen wesentlichften Zweigen der Anstalt die Sache so bleiben. Nun hat man in der Kommission, der Referent deutete diesen Punkt auch hier an, ursprünglich den Wunsch ausgesprochen oder einen Antrag formuliit, wonach Diejenigen, die in Zukunst die Gewerbe⸗ akademie besuchen wollen, ganz dieselben Nachweise über ihre Aus⸗ bildung bei der Immatrikulation beizubringen haben würden, wie dies auf der Bauakademie der Fall ist. Ich meinestheils habe auch in der Kommission darauf hingewiesen, daß die Bauakademie immer in der Hauptsache für künftige Staatsbeamte, und die Gewerbeakademie für das freie Gewerbe berechnet sein wird.

Für die Aufnahme in dieses Institut so scharfe Bedingungen aufstellen zu wollen, wie bei der Bauakademie, würde ich von meinem Standpunkt für eine Schädigung des Landes halten. Es würde eine Reihe von Elementen, die bisher zum Ruhm und Nutzen unseres Vaterlandes dort ihre Ausbildung gefunden haben, von derselben in Zukunft ausgeschlessen sein. Der nächste Erfolg würde aber vielleicht nur darin bestehen, daß die jungen Leute nicht mehr Berlin, sondern Anstalten in anderen deutschen Staaten oder in der Schweiz aufsuchen würden, wo sie den erforderlichen Unterricht empfangen, ohne solchen beschwerlichen Bestimmungen unterworfen zu werden. Ich schätze eine möglichst weitgehende Vorbildung garz außerordentlich, ich lege auch Werth darauf, daß man in dieser Beziehung nach und nach Verschärfungen einführt, nur kann ich mich zu dem Standpunkt nicht aufschwingen, daß beispielsweise ein Gymnasial ⸗Abiturienten—⸗ examen für den künftigen Maschinen-Ingenieur eine nöthige Voraus setzung sein müsse. Unsere Techniker haben bertits Großes geleistet; sind sie hinter den Engländern und vielleicht hinter den Franzosen auf einzelnen Gebieten zurückgeblieben, meine Herren, so glaube ich ganz gewiß, liegt dieses Zurückbleiben nicht darin, daß sie nicht auf dem Symnasium gewesen sind; denn auch die englischen Techniker werden schwer⸗ lich auf diesem Wege sich die Perfektion erworben haben, die wir an ihnen bewundern. Es wird also, und nur zu diesem Zwecke führe ich es hier an gegen die Resolution, eine Verschiedenheit darin bestehen bleiben müssen, wie der einzelne Zuhörer vorgebildet sein muß, welcher in den ein— zelnen Abtheilungen Aufnahme finden soll. Man wird nach dem Ausgeführten nicht so weit gehen können, überall gleiche Vorschriften in dieser Beziehung zu erlassen, es werden immer Personen mit ver— schiedener Vorbildung ein solches Polytechnikum besuchen, wie das thatsächlich auch fast üherall da, wo polytechnische Anstalten be⸗ stehen, erweislich der Fall ist. Ich sage nun nicht, wie man in der Kommission behauptet hat, daß in der Gewerbeakademie junge Män— ner aufgenommen würden, welchen eine genügende Bildung fehlt; aber sie sind in anderer Weise ausgebildet, sie sind mehr in den mathematischen und den Natur wissenschaften unterrichtet, während diejenigen jungen Leute, welche die Bauakademie besuchen, vorzugs— weise auf anderen Gebieten ihre Ausbildung gefunden haben. So glaube ich, meine Herren, bleibt diese Frage, ob gesonderte Anstalten oder eine vereinigte Anstalt herzustellen sei, immerhin eine höchst dis. putable, und ich fühle mich gewissermaßen auch dem Landtage gegen— über verpflichtet, welcher bisher den Standpunkt eingenommen hat, gesonderte Anstalten einzurichten und aufrecht zu erhalten, doch die Er⸗ klärung abzugeben, daß wir aus guten Gründen unsere höheren Be— schlüsse gefaßt haben und nicht zu denselben gelangt sind, ohne die einschlagenden Fragen zu erwägen und die Tragweite derselben zu wür— digen. Ich habe nun bereits am Eingange meiner Worte gesagt, daß ich diesen Standpunkt nach den geschehenen Vorgängen hier klar— legen mußte, damit das hohe Haus die Sachlage nach allen Seiten hin vollständig übersehen könne. Wird trotz meiner Ausführung nunmehr ein entgegengesetzter Beschluß gefaßt, wird es der Regierung jetzt zur Erwägung gestellt, in eine Prüfung der Frage des Poly technikums nochmals einzutreten, so soll es an mir nicht fehlen, diese Prüfung mit der vollsten Objektivität vorzunehmen. Ich werde Alles thun, was dazu dienen kann, die Sache weiter klar zu stellen. Für mich lag diese Angelegenheit allerdings so, daß ich nicht ohne Ueberlegung bisher vorgegangen bin, daß ich das Gleiche von dem hohen Hause annehme un daß ich es des— halb in einem gewissen Grade auffallend fand, daß man in dem gegenwärtigen Stadium aufs Neue die Frage anregte, ob ein Poly⸗ technikum an Stelle der einzelnen Anstalten zu errichten sei. Die übrigen Nebenpunkte werde ich in meiner Rede, die sich auf das All— gemeine bezieht, hier nicht weiter berühren; ich habe aber, um dies noch zu erwähnen, schon in der Kommission erklärt, daß, was die einheitliche Leitung diefer Angelegenheiten betrifft, ich gern bereit bin, der Nesolution zu entsprechen. Ich glaube, daß hierdurch eine Besserung herbeigeführt wird, obgleich auch bisher schon eine Kommunikation unter den verschiedenen Abtheilungen über gemeinschaftliche Fragen stattgefunden hat.

Meine Worte kann ich für jetzt nur damit schließen, daß sehr oft das Beste der Feind des Guten ist, und daß ich nicht annehmen will, daß, indem Sie das, was in der Vergangenheit geschah, in Frage stellen Sie Alles in Frage stellen.

Der Abg. Dr. Lasker wollte nicht so sehr die technische, als die wissenschaftliche Seite der Anträge in Betracht ziehen und von dieser aus müsse man denselben zustimmen. Nachdem der Staats⸗Minster Dr. Achenbach eine Bemerkung des Vorredners berichtigt und der Vize⸗Präsident des Staats⸗Ministeriums Finanz⸗ Minister Camphausen Verwahrung dagegen eingelegt hatte, daß die Absetzung eines Postens im Etat in der Weise be⸗ wirkt werde, daß man die Zweckbestimmung der Verwen⸗ dung des desfallsigen Geldbetrages ändere, und daß man, in⸗ dem man den neuen Posten bewilligt, ausspreche: es wird gewünscht, daß keine Mark davon zur Verwendung gelange, wurden nach nochmaliger Befürwortung der Resolutionen durch den Referenten Abg. Dr. Wehrenpfennig dieselben unter entsprechen⸗ der Abänderung der Etatstitel und unter Streichung der Worte

nommen. Hierauf vertagte sich das Haus um 4 Uhr, um in einer Abendsitzung um 78 Uhr die Etatsberathung zu Ende zu führen.

Nr. 11 des Central⸗-Blatts far das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichskanzler⸗Amt, hat folgenden Inhalt: I) Allge⸗ meine Verwaltungssachen: Verweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet. 2) Finanzwesen: Goldankäufe Seitens der Reichsbank. Nachweisung der Einnahmen an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchssteuern im Deutschen Reich für die Zeit vom 1. Januar bis zum Schlusse des Monats Februar 1876. Status der deutschen Notenbanken Ende Februar 1576. 3) Münzwelen: Uebersicht über die Ausprägung von Reichsmünzen bis zum 11. März 1876. 4 Zoll und Steuerwesen: Nachweisung der Einnahme an Wechselstempel⸗ steuer im Deutschen Reich in den Monaten Januar und Februar 1876. Kompetenz einer Steuerstelle. 5) Marine und Schiffahrt: Beginn von Seeschifferprüfungen. 6) Post⸗ und Telegraphenwesen: Reglement über die Benutzung der innerhalb des deutschen Reichs- Telegrapbengebiets gelegenen Eisenbahn Telegraphen zur Beförderung solcher Telegramme, welche nicht den Eisenbahndienst betreffen, vom 8. März 1876. Postanweisungsverkehr mit den Vereinigten Staaten von Amerika. Werthangabe bei Postsendungen nach dem Aus⸗ lande. 7) Konsulatwesen: Ernennungen ꝛc.

Die Nr. 24 des ‚„Amtsblatts der Deutschen Reichs⸗ Post⸗ und Telegraphen⸗Verwaltung“ hat folgenden Inhalt: Verfügungen: vom 13. März 1876 Ausfüllung der Formulare zu Postanweisungen. Vom 15. März 1876. Postverbindung mit Helgoland.

Nr. 11 des Justiz⸗Ministerial⸗Blatts für die Preußische Gesetzgebung und Rechtspflege, herausgegeren im Bureau des Justiz⸗Ministeriums, hat folgenden Inhalt: All— gemeine Verfügung vom 11. März 1876, betreffend die Einlsösung und Präklusion der preußischen Kassenanweisungen. Bekanntmachung vom 15. März 1876, betreffend das Erscheinen eines besonderen Ab— drucks von dem Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich. Eckennt⸗ niß des Königlichen Bber-Tribunals vom 5. Oktober 1875: Wer die von einem Anderen herrührende Aufferderung zum Ungehorsam zc. mit der Kenntniß von diesem Inhalte weiter verbreitet, verwirkt die Strafe des §. 110 des Strafgesetzbuchs, auch dann, wenn seine Ab— sicht nicht dahin gerichtet war, bei dritten Personen den Willen zu einem Handeln gegen die Gesetze ꝛc. hervorzurufen.

Statistische Nachrichten.

Das neueste „Amtsblatt der Deutschen Reichs⸗Post⸗ und Telegraphenverwaltung“ veröffentlicht eine vom 9. März d. J. datirte Verfügung des General-Postmeisters, betr. die Wirksam keit der für die Angehörigen der Reichs-Postverwaltung beste— henden Wohlthätigkeits⸗ ꝛc. Anstalten für das Jahr 1875. Darnach betrug die Einnahme der Kaiser Wilhelm⸗ Stiftung für die Angehörigen der deutschen Reichs⸗Postverwaltung 49, 755 M, darunter 32.685 S6 an Geschenken und Zuwendungen; die Ausgabe stellte sich auf 46,224 „SM, darunter Unter⸗ stützungen an 77 Beamte, 36 Unterbeamte, 1, Postillon, 22 Hinter— bliebene von Beamten, 58 Hinterbliebene von Unterbeamten, L Hinterbliebenen eines Postillons. Das Vermögen der Stiftung belief sich Ende 1875 auf 351,831 ½, von welchem Betrage 204300 M in zinstragenden Papieren, 141,000 υς‚ in zwei Hypotheken angelegt waren. Das Vermögen der Post-⸗Armen⸗ bezw. Post Unterstützungskasse betrug am Schluß des Jahres 1875 in zinstragenden Werthpapieren und einer Hypothek 919,499 M ferner in Sicherheitspapieren über 125,400 MSH für 16 in 3 Waisenanstalten gestiftete Freiste len. Die Einnahme stellte sich auf 414 227 A, darunter 140,100 S Beitrag der Post. kasse und 196716 MH é an Abträgen von den Besoldungen der Postverwalter und Postunterbeamten und von den Poftfuhrvergütun—⸗ gen der Posthalter. Gegenüber steht eine Ausgabe von 422 682 4A und zwar sind 9543 Personen mit Ruhezehältern, Erziehungsgeldern, Belohnungen, fortlaufenden und außerordentlichen Unterstützungen bedacht worden, nämlich 92 Vorsteher von Postämtern III. mit 275039 MS, 2617 Unterbeamte mit 34,766 S., 172 Unterbeamte im Vertragsverhältniß mit 8777 M, 4 Pofthalter mit 309 M, 1713 Postillone mit 124.694 , 400 Wittwen 2c. von Vorstehern von Post⸗ ämtern III. mit 28,170 , 3655 Wittwen 2c. von Unterbeamten mit 185,805 „½, 136 Wittwen 6. von Unterbeamten im Vertrags⸗ verhältniß mit 5530 t, 12 Wittwen ꝛc. von Posthaltern mit 1276 . und 742 Witiwen ꝛc. von Postillonen mit 23,820 Die Zahl der unter Mitwirkung der Postverwaltung abgeschlossenen Lebens⸗ versicherung en von Postbeamten und Post⸗Unterbeamten auf Grund der älteren Verträge, für welche 170½ der tarifmäßigen Prämien aus der Pott⸗-Armen- bezw. Pot -Unterstuͤtzungskasse gewährt wird, betrug vom 1. Juli 1867 bis Ende Dezember 1875 zusammen 2174 mit einer Summe von 23561,300 M Hiervon kommen in Ab⸗ zug in Folge Ablebens der Verstcherten bez. Entlassung derselben aus dem Dienste und freiwilliger Aufhebung des Verhältnisses 329 Ver— sicherungen in Höhe von 586,100 6 Ende 1875 ergab sich gegen das Vorjahr ein Zuwachs von 59 Versicherungen mit einer Summe von 53, 100 S6. Auf Grund der neueren in den Jahren 1871 und 1872 mit mehreren Lebensversicherungsanstalten vereinbarten Ver— träge wurden bis Ende 1875 abgeschlossen 2876 Versicherungen in Höte von 8, 838,362 M gegen Ende 1574 ein Mehr von 201 Ver— sicherungen mit 732,979 K. Die Spar⸗ und Vorschuß— vereine der Postbeamten haben 1875 einen Zuwachs von 3525 Mitgliedern erfahren und dadurch eine Gesammt-⸗Mitgliederzahl von 20, 849 Personen erreicht, deren Jahresbeiträge sich auf 90,482 , 207,261 46 mehr als im Jahre 1874 beliefen. Dem enisprechend ist auch das Gesammtvermögen der Vereine von 143,835 Me im Jahre 1874 auf 20,261 S6 gestiegen. Das Guthaben der Mitglieder be—⸗ trug 2,116,683 S, 720 306 M mehr als 1874, die Summe der Zurückzahlungen dagegen 302.339 S oder 143,473 mehr als im Vorfahre. An Vorschüssen sind 1075, zusammen 11,381 mit 1,378,562 „M gewährt worden, 1874 nur 87os in Höhe von 849,765 60 Auf die bewilligten Vorschüsse wurden 1875 zurückgezahlt 9883, 764 Zu den Kleiderkassen für Postunterbeamte sind aus der Poftkasse an Beiträgen für 3466 Briefträger, 3878 Postschaffner, 1545 Post⸗Packetträger, 642 Stadtpostboten und 10,246 Landbrief⸗ träger 538,545 M gezahlt. Endlich sind aus der Poftkasse außer⸗ ordentliche und fortlaufende Unterstützun gen bez. Vergü⸗ tungen bewilligt worden an 3617 Beamte, 4587 Unterbeamte und 1273 Hinterbliebene von Beamten; es haben somit Seitens der Post⸗ verwaltung im Ganzen 19,233 Personen Zuwendungen erhalten.

Ueber den Stand der russischen Armee im Jahre 1874, dem ersten, in welchem die allgemeine Wehrpflicht zur Geltung kam, entnimmt der -St. Pet. Herold“ dem neuesten Hefie des Wojennyj Ssbornik“ folgende Daten: In dem genannten Jahre bestand nach den Listen des Kriegs Ministeriums die reguläre Armee aus 28,431 Offizieren aller Rangklassen und 738,194 niederen Militärchargen, während in derselben Zeit 2218 Offiziere und 230,363 niedere Militär⸗ chargen hinzukamen. Es bestand somit die reguläre Armee am An⸗ fang, des Jahres 1875 aus 29,174 Offizieren und 742,465 niederen Militãrchargen.

Verabschiedet wurden 10957 Offiziere und 9547 niedere Militär⸗ chargen; es starben 304 Offiziere und 7295 niedere Militärchargen; auf unbestimmten Urlaub endlich wurden 198,459 niedere Mi—⸗ litärchargen entlafsen. Das Offiziercorps wurde kompletirt durch Befördern von Junkern zu Offizieren um 1404 Mann, durch als reif entlassene Zöglinge der Militärschulen um 503 und endlich durch Wiedereintreten früherer Offiziere um 238 Mann.

Rekrutenaushebungen fanden zwei in dem genannten Jahre statt. Die eine nach dem alten Modue, 6 Rekruten nämlich auf je 1000 Seelen, zu Anfang 1874 ergab 142,162 Mang. Die andere fand am Schluß desselben Jahres nach dem Gesetz über die allgemeine Wehr⸗ pflicht statt. Zu dieser Aushebung mußten sich alle jungen Lente, welche im Jahre 1853 geboren waren, melden. Gemeldet hatten sich im Ganzen 724,648 Mann, erforderlich waren nur 150 000. In den Dienst traten jedoch nur 141, 9590 Mann, die übrigen konnten sich auf Grund von Rekrutenquittungen noch vom Dienst befreien Nach den Waffengattungen vertheilt, kamen bei der Aushebung auf die Infan⸗ terie 7906/9, auf die Kavallerie 8 so, auf die Artillerie 11,16 und auf die Genietruppen 2,1'so.

Kunst, Wissenschaft und Ziteratur.

Das dritte Heft (März 1876) des siebenunddreißigsten Bande: der Preußischen Jahrbücher“, herausgegeben von P. v. Treit chke und W. Wehrenpfennig (Berlin, 1876. Georg Reimer. Abonnements 9 halbjährig) hat folgenden Inhalt: Der Materialismus in der Geschichtsschreibung. (Ernst Zitelmann ) (Fortietzung) Englische und deutsche höhere Schulen. (Dr. C. Balzer Die Denkschriften des Freiherrn vem Stein. (R. Gneist. Preußen auf dem Wiener Kongresse. III. (Heinrich v. Treitschke. Notizen. (Nen⸗ Aus⸗— gaben Goethe s.) (Julian Schmidt.)

Gewerbe und Handel.

Die Zahl der deuntschen Schiffe, welche im Jahre 1875 den Hafen von Kopenhagen besuchten, betrug, wie wir der neueften Nummer (10) des „Handelzarchios“ entnehmen, unter An⸗ rechnung der wiederhelten Reisen mehrerer und insbesondere der 43 Reisen, welche das zwischen Stettin und Kopenhagen in regelmäßiger Fahrt gewesene Stettiner Dampfschiff „Titania“ gemacht hat, 774 Schiffe mit 4085 Mann Besatzung und 109,452 Tonnen Tragfähig⸗ keit. Von diesen Schiffen waren 680 preußische, ihre Tragfähigkeit belief sich auf 77752 Tonnen, ihre Besatzunz auf 3161. Mann; mecklenburgische Schiffe waren 60, oldenburgische 5, bremische 13, hamburgische 9, lübeckische 7. Von diesen Schiffen kamen aus deut⸗ schen Häfen beladen 584, aus ftemden Häfen beladen 170, in Ballast 1; der Rest 19 ging in Nothhafen. Ausliefen wieder nach deutschen Häfen beladen 126, in Ballast 348, nach fremden Häfen beladen 19, in Ballast 209, aus Nothhafen gingen 15, sodaß, da 2 verkauft wurden, in Winterlage 51 und 4 in Nothhafen verblieben. Während so von den Schiffen 75 d aus deutschen Häfen kamen und 660 o nach solchen gingen, stellen sich für die Ladungen die entsprechenden Prozentsätze auf 47 und 56. Ven nichtdeutschen Häfen kamen 25 der Schiffe und 53 ½ der Ladungen. Die „Titania“ beförderte auf ihren 43 Reisen 4505 Per sonen (gegen 4570 auf 52 Fahrten im Jahre 1874). Die Güterbeförderung mit dem genannten Dampfschiffe belief sich auf der Route Stettin— Kopenhagen auf 113309, 0900 Pfd. und auf der Route Kopenhagen⸗ Stettin auf 4,600, 000 Pfd. (gegen bez. 13,350,000 und 6,670, 000 Pfd. im Verjahre). Deutsche Schiffe mit Auswanderern direkt nach Amerika sind im Jahre 1875 ab Stettin via Kopenhagen nicht expe— dirt worden.

Die fruchtbaren Fidschi-Inseln sind schon seit 0 Jahren von Pflanzern und Kaufleuten bewohnt. Bekanntlich wurden die selben, nachdem der 1871 von den dortigen Weißen gemachte Versuch, eine Regierung mit einem Fidschi⸗Häuptling als König zu errichten, mißlungen, 1874 von Eagland zu einer Kronkolonie gemacht. Das Klima ist gesund, der Boden fruchtbar; Schiffe erster Klasse können in mehreren Häfen landen. Deutsches Kapital ist, wie wir dem „Handelsarchiv' entnehmen, hier viel angelegt, sowohl von Hamburg als von Sidney aus; auch befigadet sich der größere Theil des Handels in Copra, Baumwolle und Perlmutterschalen in den Händen deutscher Kaufleute. Im Jahre 1874 sind 3 deutsche Schiffe von zulammen 1153 Lasten im Hafen von Levuka ein und ausgelaufen. Dagegen sind 1373 im Ganzen 79 Schiffe von zu⸗ sammen 7969 Tons ein-, und 93 Schiffe von 8.88 Tons ausgegangen. Der Gesammtwerth der Einfuhr betrug 5143412 Doll., darunter Tuche für 130,823 Doll., Eingemachtes fur 46,393 Doll,, Eisen, und Stahlwaaren für 39,963 Doll, Lebensmittel für 325369 Doll, Vieh für 21,224 Doll. c., sowie 52 309 Doll. Baargeld. Der Werth der Ausfuhr stellt sich auf 492,727 Doll, darunter allein 3903 Ballen Baumwolle für 399,300 Dell,, 1213 Säcke Tripang für 45,500 Doll., 402 Tons Copra für 18, 0990 Doll., Kokos nußöl für 16440 Doll. (an Kokosnüssen selbst wurden 77950 Stück im Werthe von 780 Doll. ausgeführt), 18 Kisten Schildpatt für 6309 Doll. 2c. Die Bestimmungsländer der Ausfuhr waren hauptsächlich die australischen Kolonien, bei Baumwolle und Schildpatt auch Groß— britannien. Die Zolleinnahmen beliefen sich 1373 auf 37,489 Doll., alle Intraden zusammen auf 40, 600 Doll.

Der Abschluß des Aktien ⸗Bauvereins Unter den Linden weist, obwohl die Miethseinnahmen um ca. S000 (. hinter den vorjährigen zuruͤckgebliehen, einen Reingewinn von 56,453 (6, aus, während das Jahr 1874 mit einer Unterbilanz von 66,478 M geschlofssen hatte. Das Defizit beziffert sich sonach noch auf 10, 025 60 Die Hypothekenschulden konstatirten einen Rückgang um 48,000 .

Die Allgemeine dent sche Handelsgesellschaft zahlt für 1875 keine Dividende. Der Rechnungsabschluß ergiebt einen Rein⸗ gewinn von 12,712 , der auf neue Rechnung vorgetragen werden soll. Vereinnahmt wurden im vergangenen Jahre auf General. Waaren⸗ Konto 133. 403 „66, auf Ricambio-Konto 285 AM, auf Haus-Konto 7788 ƽ und auf Domizil⸗Konto 164166 Verausgabt wurden dagegen an Salairen 42,316 1, andere Unkosten 243558 „; jür Abschrei⸗ bungen auf Effekten⸗ und Konto Korrent - Konto wurden außer 53, 334 1. aus dem Delkredere⸗Fonds noch weitere 57, l63 M aus dem Jahres⸗ erträgniß in Anspruch genommen. In der gestrigen Generalversamm⸗ lungzwurden Jahresrechnung und Bilanz genehmigt.

Die Dresden⸗Stuttgarter⸗Unfall⸗Versicherungs⸗ Bank ist am 29. Januar d. J. konstituirt und seitdem in das Ge⸗ nossenschaftsregister eingetragen worden. Die Bank läßt ihre Mit⸗ glieder am Gewinn und Verlust, dem genossenschaftlichen Gegenseitig⸗ keitsprinzipe gemäß, voll partizipiren; um jedoch die Mitglieder gegen Nachschußzahlungen stcher zu stellen. wird ein Betriebsfond bis zur Höhe von 500 0900 MS gebildet. Das junge Institut wird seinen Geschäftsbetrieb sofort mit einem Versicherungsbestande von etwa 50, 000 Personen beginnen, da dasselbe nahezu die gesammten Versicherungen der Ersten Deutschen Unfall! und Transport. Ver⸗= sicherungs⸗A Aktien gesellschaft in Dresden“ übernimmt.

Verkehrs⸗Anstalten.

Bremen, 15. März. Die deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchizer hat beim Senat beantragt, an sämmt⸗ liche Bremer Seeschiffe kurigefaßte Anweisungen zur Handhabung des Raketenapparats in Schiffbruchsfällen zur Vertheilung zu bringen. Der Sengt hat demgemäß dem Hafenamt zu Bremerhaven eine An⸗ zahl Zinktafeln, welche die vorgeschlagene Anleitung enthalten, zu unentgeltlicher Abgabe an die Schiffsführer überwiesen, und läßt nun die Kheder der in Bremen heimathberechtigten Seeschiffe auffordern, dieselben an einer zugleich sichtbaren und geschützten Stelle befestigen

zu lassen. Triest, 18. März. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Achille“ ist mit der ostindischen Ueberlandpost gestern Abend 11

Uhr aus Alexandrien hier eingetroffen.

Nes Jeutschen Reich- Auzeigera und Königlich Rreußischen Staats Anzeigers: BVerlin, 8. X. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

*

* In serate für den Deutschen Reichs u. Kgl. Preuß. Staats · Anzeiger, das Central ⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Inseraten⸗Expeditien

l. Steckbriefe und Untersnehrengs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebeate, Vorladungen n. dergl.

3. Terkãnfe, Verpachtangen, Sabwmissionen ete.

4. Terloosuang, Amortisation, Zinszahlung

X 3. 8. V. ven öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Etablissernents, Fabriken and Grosshandel. Terschiedens Bekanntmachanger. Literarische Anzeigen. Theater- Anzeigen. In der ESrsen- 9. Familien- Nachrichten.

Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗

; sowie alle übrigen größeren Aunsucen⸗Bureans. beilage. *.

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burg i. E., Stuttgart, Wien Zurich und deren Agenten,

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbriefserledigung. Der hinter den Kauf- mann Emil Dicks wegen betrüglichen Bankerutt in D. 203,75 K. II. unter dem 13. Dezember 1875 eilassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 16. März 1876. Königliches Stadt⸗ gericht, Abtheilung für Untersuchungs Sachen. Kommission II. für Voruntersuchungen.

2394 Steckbrief.

Der Kanfmann und Handschuhmacher Wil- helm Bock aus Posen, des einfachen Bankerutts angeklagt, ist zu verhaften und an das Königliche Kreisgericht zu Posen ad VI. A. 660 75 per Trans- port abzuliefern. Posen, den 13. März 1876. Kö⸗ nigliches Kreisgericht. Abtheilung für Strafsachen.

Steckbrief wider den wegen Diebstahls gericht lich verfolgten Taglöhner Heinrich Streckhardt von Eschwege, mit Ersuchen um Festnahme und Nachricht anher. Cassel, 13. März 1876.

Staatsanwalt Baumgard.

Gegen den Wehrmann Carl Hermann Made⸗ mann, geboren am 3. April 1840 zu Uetzdorf, ist wegen Auswanderns ohne Erlaubniß nach §. 360 ad 3 des Strafgesetzbuchs Anklage erhoben worden. Derselbe wird, da sein gegenwärtiger Aufenthalt un⸗ bekannt ist, hierdurch öffentlich aufgefordert, in dem auf den 22. Juni 1876, Vormittags 11 Uhr, auf dem Gerichtstag zu Zerpenschleuse anberaumten Termin zur festgesetzten Stunde zu erscheinen, die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder dem Richter so zeitig anzu⸗ eigen, daß sie noch zu dem Termin herbeigeschafft werden können. Im Falle des Ausbleibens des An—⸗ geklagten wird mit der Untersuchung und Entschei⸗ dung in contumaciam verfahren werden. Oranien⸗ burg, den 58. Februar 1876. Königliche Kreis— gerichts⸗Deputation. Der Polizeirichter.

Gegen die unverehelichte Caroline Kubicka aus Fittowo ist nach Inhalt des Beschlusses des Königlichen Kreisgericht zu Löbau, vom 13. Juli 1875, auf Grund der Anklageschrift vom 29. Juni 1875 die Untersuchung wegen Diebstahls eröffnet worden. Zur öffentlichen Verhandlung der Sache ist ein Termin auf den 14. Juni er., Vormittags um 12 Uhr, im Verhandlungs zimmer Nr. 22 des Kreis⸗ gerichtsgebäudes hierselbst angesetzt worden. Die An⸗ geklagte wird aufgeferdert, in diesem Termine zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche unter bestimmter Angabe der dadurch zu beweisenden Thatsacken dem Richter so zeitig zum Termine anzuzeigen, daß sie noch zu dem selben herbeigeholt werden können. Im Falle des Ausbleibens wird mit der Untersuchung und Ent— scheidung über die Anklage in contumaciam verfahren werden. Zu diesem Termine sind die Zeugen der Anklage vorgeladen. Löbau, den 31. Januar 1876.

Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

Sub hastatisnen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

1ss3 Suhhastations⸗Patent.

Das dem Tischlermeister Ferdinand Michaelsen zu Rixrdorf, Steinmetzstr. wohnhaft, gehörige, in Rixdorf belegene, im Grundhuch von Rirxdorf Band 9 Nr. 361 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll

den 26. April 1876, Vormittags 11 Uhr,

an hiestger Gerichtsstelle, Zimmerstr. Nr. 25, Zimmer Nr. 16, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert und dem- nächst das Urtheil über die Ertheilung des Zu⸗,

schlags den 27. April 1876, Nachmittags 1 Uhr, ebendaselbst verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗

steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 6 Aren 82 Qu.-Metern, mit einem

Reinertrag von 1 44 3 und zur Gebändesteuer

mit- einem jährlichen Nutzunztwerth von 1200 4 veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und beglaubigte Ab— schrift des Gruandbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V., einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗

weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht ein⸗ getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer⸗ den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä— klusion spätestens im Versteigerungs-Termine an— zumelden. Berlin, den 18. Februar 1876. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

sss! Suhbhastations⸗Patent.

Das dem Restaurateur Carl Friedrich Wilhelm Lindemann zu Friedenau gehörige, in Wilmersdorf belegene, im Grundbuche von Wilmersdorf Band 8, Nr. 275 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll

den 28. April 1876, Vzrmittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, Zimmer Rr. 16, im Wege der nothwendigen Subha⸗ station öffentlich an den Meistbietenden versteigert, * demnächst das Urtheil über die Ertheilung des

uschlags den 2. Mai 1876, Nachmittags 2 Uhr, ebendaselbst verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund- steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 9 Aren 4723 Qu.⸗Metern mit einem Reinertrag von 1 Thaler und zur Gebäude⸗ steuer mit einem jährlichen Nutzungswerth von 4b05 veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und beglaubigte Abichtift des GrunLbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau VJ. einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Ein tragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusien spätestens im Versteigerungs⸗Termin an⸗ zumelden.

Berlin, den 18. Februar 1876.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations Richter.

26 . 1 iss Subhastations⸗Patent.

Das dem Maurervolier Eduard Schultze zu Rir⸗ dorf, Jägerstr. Nr. 11 wohnhaft, gehörige, in Rix⸗ dorf belegene, im Grunbuch von Rixdorf Band 9 Nr. 350 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll

den 5. Mai 1826, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, Zimmer Nr. 16, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden ver⸗ steigert, und demnächst das Urtheil über die Erthei⸗ lung des Zuschlags

den 9. Mai 1826, Nachmittags 2 Uhr, ebendaselbst verkündet werden.

Das zu verfteigernde Grundstück ist zur Grund

steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt— Flächenmaß von 4 Ar 35 Qu.Meter mit einem Reinertrag von 66 4 veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und keglaubigte Ab⸗ schrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Ab— schätzungen, andere das Grundstück betreffende Nach⸗ weisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht einge⸗ tragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 22 Februar 1876.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

sss] Subhastations⸗Patent.

Das der Berliner Nordend⸗Aktiengesellschaft in Liquidation gehörige, in Hosenthal an der Birken— Allee belegene, im Grundbuch von diesem Dorfe Band III. Bl. Nr. 73 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll

den 13. Mai 1876, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, Zimmer Nr. 16, im Wege der nothwendigen Sub⸗

gert und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

den 17. Mai 1876, Vormittags 11 Uhr, ebendort verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt— Flächenmaß von 12 Aren 90 7 M. mit einem Rein⸗ ertrag von 1 41 8 veranlagt. . Steuerrolle und Hypothekenschein sind in unserm Bureau V. einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintra⸗ gung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präkluston spätestens im Versteigerungstermin an— zumelden. .

Berlin, den 11. März 1876.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

2376

. die Todeserklärung des Wilhelm Christian August Volborth aus Uelzen betreffend, hat das Königliche Amtsgericht Uelzen J. in seiner öffentlichen Sitzung vom 15. Mätz 1876 das nach stebende Erkenntniß auf Todeserklärung erlassen und verkündet: .

Da Wilhelm Christian August Volborth, geberen den 5. November 1831, Sohn des weil. Landbau— meisters Volborth zu Uelzen, auf die behufs Todes erklärung desselben unter dem 5. Februar 1875 er- lassene uno gehörig bekanntgemachte Ediktalladung weder vor noch in dem heutigen Termine sich ge— meldet hat, auch von dem Fortleben desselben glaub⸗ würdige Nachricht nicht eingegangen ist, so wird Wilhelm Christian August Velborth der Androhunz

und Nachfolgein überwiesen werden. Es werden demnach nochmals alle etwaigen Erb. und Nach olge⸗ berechtigten des Wilhelm Christian August Volborth zur Anmeldung ihrer Ansprüche unter der, Verwar⸗ nung hierdurch aufgefordert, daß im Nichtanmel⸗ dungsfalle bei der Ueberweisung des Vermögens des n,. auf sie keine Rücksicht genommen wer⸗ den soll. .

Nach beschrittener Rechtskraft dieses Erkenntnisses, 290 Tage nach beendigter Bekanntmachung, wird die Ueberweisung des Vermögens des Wilhelm Christian August Volborth in einem zu diesem Ende anzu— beraumenden besonderen Termine stattfinden.

O. Guttermann.

Verkäufe, Verpachtungen. Subnzissionen 20.

l2ss0 „Ritterguts⸗Verkauf!“

Ein sehr schönes, rentables Rittergut, bochadlicher, alter Besttz in Nieder⸗Schlesien, zum Majorat ge⸗ eignet, 1 Std. v. Kreisstadt u. Bahnhof, 15 Std. von Breslau entf., Areal: 3060 Morg. incl. 309 Morg. 2⸗ n. 3 schärig. Wiesen, 1090 Morg. Forst

hastation öffentlich an den Meistbietenden verstei⸗

Auszug aus der

gemäß hierdurch für iodt erklärt und soll dessen Vermögen nunmehr dessen nächsten bekannten Erben

(gut bestanden mit brillanter Jagd. Rehstand, Fa⸗ sanerie ꝛc., Acker größtenth. Waizen⸗, Raps⸗ n. Gerstenboden bester Kultur (Grund steuerertrag 3900 Thlr.), eleganter, massiver Bauzustand, Stal⸗ lungen gewölbt, konfortables schönes Schloß mit ca. 30 Zimmern, von Parkanlagen u. Garten um⸗ geben, Inventar: 1000 Schafe (Stammschäferei), 25 Pferde, ca. 90 Stck. Rindvieh ꝛc., Dampfbren⸗ nerei, Wassermühle, ist bes. Familienverh. halber mit 80 Mille Anzahlung sofort höchst preiswerth zu verkaufen. Besichtigung kann jederzeit erfolgen. Näheres d. d. landwirthschaftl. Kommiss. Bureau, Gr. Glogau, Kasernenstr. 4. (r. 296. 3.)

[2280

Verpachtungen.

Folgende Sr. Königl. Ooheit dem Großherzog von Baden gehörige, im Kreise Schildberg, Pervinz Posen, unmittelbar an der PosenCreuzburger und Breslau⸗Warschauer Eisenbahn belegene Güter, sollen vom 1. Juli 1876 ab auf 12 Jahre verpachtet werden:

1) Jankow, mit 205 Morgen Wiese und 676 Mor⸗ gen Acker.

Morgen Acker. 3. 3) Dobrydzial, mit 160 Morgen Rieselwiesen und 840 Morgen Acer.

ö. Morgen Acker. Acker und Dampfbrennerei. 6) Trzebin, mit 70 Morgen Wiese und 1553 Mor⸗ gen Acker. 7) Swiba JI. (Station der Breslau ⸗Warschauer Eisenbabn), mit 108 Morgen Wiese, 2856 Morgen Acker und brennerei.

Morgen Acker. . Die Güter Jankow und Donaborew, sowie die

gemeinschaftlichen Bewirthschaftung und können da⸗ her auch zusammen gepachtet werden.

Die Erlaubniß zur Besichtigung der Güter ist bei dem Domäneninspektor Ruppert in Dobiydzial bei

zeichnete werden über die wirthschaftlichen Verhält— nisse der Güter und die Pachtbedingungen jede wün—˖

schriftlich mittheilen.

LS. April ESG, Nachmittags 3 Uhr,

im Bureau des Unterzeichneten anberaumten Termine ihre Gebote abzugeben oder solche bis zu diesem Termine schriftlich an den Unterzeichneten einzureichen und gleichzeitig eine Bietungskaution von 2 A6 pro Morgen des Pachtgutes, auf welches geboten wird, zu erlegen. Die Ertheiluns des Zuschlages, welche sich die Großherzogliche Hoffinanzkammer varbehal⸗ ten hat, wird innerhalb 10 Tagen nach dem Termine erfolgen.

Kempen, Peovinz Posen, 9. März 1876. F. Vater.

(a 702,3) Rechtsanwalt und Notar.

( J

12286 Bekanntmachung. Die Lieferung des Bedarfs an Feuerungs⸗

1

materialien für die hiesigen Königlichen Garnison⸗ Anstalten, Institute und Militärbehörden pro 1877, und zwar: ; 50 Kbm. buchen Klobenholz,

8, ichnen do.,

654, kiefern do., k o 14,660 Etr. Steinkohlen, 7,500 Htr. kiehnene Holzkohlen und

6,000 Htr. böhmische Braunkohlen, soll auf Grund der im Geschäftslokale der unter zeichneten Verwaltung Stresow Kaserne II. ausliegenden Bedingungen an den Mindestfordern— den vergeben werden.

Versiegelte, mit der Aufschrift: „Submissien auf Lieferung von Feuerungsmaterialien“ ver⸗ sehene Offerten sind kostenfrei, spätestens bis zu dem im vorgedachten Geschäftslokale

am 29. März er., Vormittags 10 Uhr, anberaumten Termin, daselbst abzugeben, vorher aber noch genau bezeichnete Lieferungsproben von Torf und Steinkohlen einzusenden. Die Offerten müssen die ausdrückliche Erklärung enthalten, daß sie auf Grund der eingesehenen und unterschriebenen Bedingungen abgegeben worden sind.

Nach dem Termine eingehende Offerten, wie auch Nachgzebote, bleiben unberücksichtigt.

Spandan, den 14. März 1876.

Königliche Garnison ⸗Verwaltung.

2067] Die Lieferung von: M6 Bettungsrippen à 45 M. lang, O, is

.

. im

ark, soll an den Mindestferdernden vergeben werden, wozu auf: Mittwoch, den 5. April er. Vormittags 19 Uhr, im Bureau des unterzeichneten Artilerie⸗Depots

Termin anberaumt wird. Schriftliche Offerten mit der Aufschrift: „Submission auf die Lieferung von

Bettungsrippen sind bis zu diesem Termine hierher einzusenden.

Bedingungen liegen in unserem Bureau aus und können gegen Entrichtung der Schreibegebühren bis 8 Tage vor dem Termin reguirirt werden.

MPosen, den 8. März 1876. g Artillerie · Depot.

2) Donaborow, mit 120 Morgen Wiese und 770 8

Lenka (Station der Posen-Creuzburger Eisen⸗ bahn), mit 94 Morgen Wiese und 1237

5) Opatow, mit 380 Morgen Wiese, 3028 Mergen

Dampf

s) Kunzensruh, mit 70 Morgen Wiese und 82

Güter Lenka, Opatow und Trzebin eignen sich zur

Wilhelmsbrück einzuholen. Derselbe sowie der Unter⸗

sichenswerthe Auskunft gewähren, die letzteren auf Verlangen auch gegen Erstattung der Kopialien ab⸗

Pachtlustige werden aufgefordert, in dem auf den

2403

Bekanntmachung.

Die zur Fortführung der Warschauer Straße nach Norden hin, nebst Anschlußrampen an die Straße Nr. 12 Abtheilung XIy. und Nr. 6 (Gubener Straße) erforderlichen Erdarbeiten von

circa

200900 Kubikmeter sollen an den Mindestferdernden vergeben werden und ist hierzu ein Termin auf Mittwoch den 29. März er, Vormittags 11 Uhr, in dem Bureau der unterzeichneten Betriebs- In— spektion, Keppenstraße Nr. 5/7, anberaumt, in welchem die Bedingungen in den Vormittagsstunden v—oäon 9—12 Uhr und Nachmittags von 3— 6 Uhr ausliegen und nebst Preisverzeichnisfen gegen Er- stattung der Kopialien im Betrage von L M ent- nommen werden können. Die Offerten sind bis zum bezeichneten Termin portofrei, versiegelt und mit entsprechender Aufschrift versehen einzureichen. Berlin, den 15. März 126. ( Cto. 1773. ; VI. Betriebs⸗Jaspektion der Königl. Niederschl.⸗WMärkischen Eisenbahn.

1 Bekanntmachung.

Die Lieferung von 5 Stück eiserner Querträger (vernieteter Blechträger) zur Kettenbrücke bei Ha⸗ meln, jeder etwa 599 Kil. wiegend und genau in derselben Konstruktion, welche für die Lieferung in den Jahren 1874 und 1875 vorgeschrieben war, soll im Wege der öffentlichen Submission vergeben wer- den, wozu Termin auf Montag, den 27. d. M., Vormittags 11 Uhr, im Büreau des Unterzeich— neten angesetzt ist.

Die Unternehmer haben ihre Gebote portofrei und versiegelt mit der Aufschrit: „Gebot auf Liefe⸗ rung eiserner Querträger“ einzu eichen.

Die vor Abgabe der Offerte zu unterschreibenden Bedingungen, unter welchen die Uebertragung der Lieferung erfolgt, sowie Zeichnungen können in der Zeit vom 20. bis 25. d. M. täglich von 9 bis 12 Uhr in dem Büreau des Unterzeichneten eingesehen

2362

werden. . Samelu, den 15. März 1876.

Der Bau Inspektor. F. Meyer.

. 5. 5 J 1 35

Frankfurt-Bebraer Eisenbahn. Zur Erbauung eines centralen Lokomotivschuppens auf Bahnhof Bebra sollen die nachbenannten Arbei⸗ ten in drei Loosen vergeben werden.

I. Tischler⸗ Glaser⸗. Schlosser ˖ und Anstreicher⸗ arbeiten, sowie Zimmerarbeiten, soweit diesel⸗ ben nicht zur Dachkonstruktion gehören.

II. Klempnernrbeiten. III. Dachdeckerarbeiten.

Reflektanten, welche diese Loose einzeln oder zu— sammen übernehmen wollen, werden ersucht, ihre Offerten bis zum 30. März er., Vormittags 11 Uhr, bei der unterzeichneten Dienststelle einzu⸗ reichen. Preisverzeichnisse, sind gegen Erstattung der Kopialien von da zu beziehen, und sind Zeich nungen und spezielle Bedingungen ebendaselbst ein— zusehen. . 12235

Fulda, den 11. März 1876.

Königliche Bau ⸗Inspektion III.

(a Cto. 1683) J

Königliche Eisenbakn ⸗Direktion zu Saar— 2363 brücken Fischbachbahn.

Die Ausführung der Manrerarbeiten für die Pfeiler der Kreuzgrabenviadukte (5300 Kbkm. Mauer— werk) soll submittirt werden.

Bedingungen sind nur in meinem Geschäftslokal, Zimmer 40 des Eisenbahn⸗Verwaltungsgebäudes hierselbst, einzusehen und zu kaufen.

Die Offerten sind spätestens bis zu dem am Montag, den 10. April d. Is., Vormittags 11 Uhr, in dem vorgenannten Geschäftslokal stattfindenden Termin portofrei und versiegelt an mich einzu⸗ reichen. a Cto. I58 /s.)

St. Johann, am 14. März 1876.

Der Eisenbahn⸗Baumeister

W. SH ousselle.

2129]

Bertzisch⸗Märkische Eisenbahn. Die Lieferung von:

115,569 Kilogramm Laschenschraubenbolen mit Mutter und Unterlagsblech und 57.400 Kilogramm Hakennãgeln soll im Wege der öffentlichen Submission verdungen werden.

Die maßgebenden Bedingungen und Zeichnungen liegen in unserem bantechnischen Bureau hierselbst zur Einsicht offen und können von dort auch Abdrücke gegen Erstattung der Druckkosten bezogen werden.

fferten auf Uebernahme von Lieferungen sind versiegelt unter der Aufschrift:

„Abtheilung VI. Offerte auf Lieferung

von Kleineisenzeug“, bis zu dem auf Dienstag, den 21. März 1876, anberaumten Submisstons: ermine frankirt uns einzu⸗ reichen, an welchem Tage, Vormittags 11 Uhr, die Eröffnung in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten erfolgen wird. Elber feld, den 7J. März 1876.

Königliche Eisenbahn⸗Direktion.