1876 / 70 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 21 Mar 1876 18:00:01 GMT) scan diff

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aus Deutsch⸗Tirol, früher Professor der Theologie am Collegium Romanum, jetzt am Collegium Austro⸗Ungarnum.

20. März. (WB. T. B.) In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer machte der Minister-⸗Präsident Minghetti die Mittheilung, daß der König die Demission des abi⸗ nets angenommen habe. Dasselbe werde jedoch auf Wunsch des stönigs auf seinem Posten bleiben, bis ein neues Kabinet

gebildet ift

Türkei. (W. T. B.) Nach in Wien am 20. März, Abends, eingegangenen amtlichen Mittheilungen ist der Insurgenten⸗ führer Pfarrer Giovane Mussich mit 0. Insurgenten auf österreichisches Gebiet gedrängt worden Die „Politische Korrespondenz“ erfährt, daß Mussich in Metkovich von einer österreichischen Patrouille verhaftet worden ist.

(W. T. B.) Der „Times“ vom 21. März geht aus Konstantinopel über Odessa die Nachricht zu, die otto manische Bank habe mit Rücksicht darauf, daß die türkische Regierung den ihr bewilligten Kredit von 3 Millio en weit überschritten hat, dem türkischen Ministerium die Mittheilung zugehen lassen, daß sie die Auszahlnng der für das diplomatische Corps der Türkei im Auslande bestimmten Summen beanstanden müsse.

Einer Korrespondenz der „Allg. 3tg.“ aus Pera, 7. März, entnehmen wir Folgendes: Der Finanz⸗Minister hat an die Verwaltung der Banque Ottomane ein Schreiben, datirt vom 13.25. Februar, gerichtet, worin er anzeigt. daß die zur Deckung der Zinsen der verschiedenen Staats⸗ anleihen angewiesenen Einkünfte, nämlich die Zölle, die in⸗ direkten Steuern, die Zehnten, die Abgaben von den Schafen u. s. w., der Bank überwiesen werden sollen, und zwar einige ohne irgendwelchen Abzug, andere nach Abzug der Einziehungs⸗ spesen; daß der ägyptische Tribut, wie früher, direkt in London gezahlt und den Staatsgläubigern übergeben werde; daß die von London und Paris erwarteten Delegirten der Staatsgläubiger ebenfalls von diesen Bestimmungen in Kenntniß gesetzt werden sollen; daß die Pforte eine aus vier Banquiers bestehende Kom⸗ mission ernennen werde, welche sich mit der Bank und mit den Delegirten der Staatsgläubiger in Verbindung zu setzen haben, um alle auf das Staatsschuldenwesen bezüglichen Ver⸗ hältnisse zu berathen; daß endlich die solchergestalt zur Verfügung der Bank gestellten Summen durchaus zu keinen anderen Ausgaben verwendet werden sollen, als blos zur Be⸗ zahlung der Zinsen und Amortisationen. Dem Schreiben ist eine Uebersicht der erforderlichen Summen, sowie der zur Deckung derselben angewiesenen Staatseinkünfte beigefügt. Die in dem Tableau figurirenden Zinsen sind nach der Ordonnanz vom 6. Okto⸗ ber 1875 die Hälfte der wirklichen Zinsen. .

Auf den ägyptischen Tribut hypothezirte Anleihen: 1) Anleihe vom Jahre 1854, jährliche Zinsen 114,499 türkische Lire 88 Piaster, 2) Anleihe vom J. 1855 jährl. Zinsen 3,349 t. L. 93 P., 3) An—⸗ leihe vom J. 1858 jährl. Zinsen 194,130 t. L. 67 P., 4) Anleihe vom J. 18 Frlihe inen 5g r 1 , in Summe S02 , 566 t. L. 63 P. Bisheriger Tribut von Aegyp— ten 750,000 t. L., Tribut für den Hafen von Zeila 15,000 t, L., zusammen 765, 900 t. L., darauf angewiesene anderweitige Zah— lungen 3538 t. L. 44 P; im Ganzen 751,461 t. L. 56 P. Bleiben ungedeckt 41,1065 t. 8. 7 P. Auf die Einnahmen von Zöllen, Schafen And Zchaien hypothezirte Anlehen; 1) vorstehender ungedeckt geblie— bener Belauf 41,Bl05 L. 7 P., 2) Anlehen vom J. 1860 jährl. Zinsen 76746 L. 13 P.. 3) Anlehen v. J. 1862 j. Z. 354,740 L. Foz P., 43) Ansehen v. J. i863 J 3. 263 095 T. 865 P. ) An- lehen v. J. 1864 j. 3. 85, 533 L. ig P., 6) Anlehen v. J. 1865 j. 3. 26607 L. 1 P., 7) Anlehen v. J. 1869 j. 3. 851,141 L. 73 P., 8) Anlehen v. J. 1872 j. 3. 922,549 L. 11 P., 9) Anlehen v. J. 1873 j. 3. 8247787 L. 38 P, 10) Eisenbahnanlehen j. 3. 666,347 . 96 P. 11 Zin en der konsolidirten Schuld 1,941,227 L, 12 Zinsen der laut Iradé vom 6. Oktober 1875 ausgegebenen Bonds für die Hälfte der Zinsen 228,033 L. 98 P.; in Summe 6,474,823 L. 88 P. Indirekte Steuern: 1) Zölle 2, 986,165 L., 2) Tabaksregie 1,653, 00 L., 3) Abgabe von Seide 55590 L., . Getränksteuer 294305 L, 5 Stempel 301,500 L, 6) Salinen 808,490 L., 7) Wägegebühren 18,540 L., 8) Fischerei⸗-Abgaben 33,350 L., zusammen 5. 250,940 L.; Erhebungskosten, Gehalte, iowie Reduktionen für Kreta, Jemen, Hidschaz, Libanon und Schkodra 1,350,940 L.; im Ganzen 3.960, 900090 L. Hammelsteuer: der Provinzen Aidin 102,330 X., Salonichi 141,860 L., Syrien 42,890 L., Cypern 9750 L., Chudavendigiar 77,300 L., Donau 326,450 L., Konia 52,460 L., Monastir 112520 L, Adrianopel 220 400 L., Kastamuni 36,240 L, Trapezunt 6200 L, Angora 27,770 L.,, Janina 146,430 L., zusammen 1302,609 L. Zehnten: der Provinzen: Aidin 300000 L., Salonichi 3060009 L., Chudavendigiar 2560 000 L. Donau 262,400 L., Adrianopel 325,900 L., Kastamunt 56, 000 L., Konig 100,900 L, Aleppo 60,009 L., Siwas 50, 000 L., Adana 50, 000 L., Angora 50 060 L., zusammen 1,797,400 L. Gesammt⸗ betrag der indirekten Steuern, Hammelsteuer und Zehnten 7,000,000 L., darauf hypothezirter Zinsenbetcag, wie oben 6474823 L. 88 P.; Ueberschuß als Reserve für unvorhergesehene Fälle 525,176 L. 12 P. Auf die Einkünfte einiger Provinzen hypothezirte Anlehen: 1) An— lehen vom J. 1869, jährliche Zinsen 425 398 L. 19 P. 2) Aalehen v. J. 1373 j. 3. 429,984 L. 74 P., zusammen 855,332 L. 93 P. Einnahmen dieser Provinzen 1,993,076 L. 67 P., dem Staateschaͤtz überlassen 1ů137, 693 L. 74 P.; wie oben 855,882 L. 93 P. So weit die vom Finanz -Minifster mitgetheilte Uebersicht. Es ergiebt sich zunächst daraus, daß die für das laufende Finanzjahr (1. 13. März 1876 bis 16/28. Februar 1877) zum Dienst der Staatsschulden er—⸗ forderliche Summe 8,091,668 türk. L. beträgt; zieht man davon die für die neuen Bonds erforderlichen 228,634 L. ab, so bleiben 7,763,634 L., als Hälfte der bisher für die Staatsschuld erforder— lichen Zinsen, also im Ganzen über 165 Mill., und nicht 14 Mill., wie die Irads vom 6. Oktober 1875 angab.

Aus Belgrad langen zwar fortwährend neue Kriegs— nachrichten ein, aber beglaubigt sind dieselben keineswegs. Die

nachricht des ungarischen Blattes „Kelet Nepe“ vom Abschlusse eines Schutz- und Trutzbündnisses zwischen Serbien und Monte⸗ negro wird dem Wiener Korrespondenten der „Köln. Ztg.“ als

ganz unbegründet bezeichnet.

Amerika. Brasilien. Rio de Janeiro, 8. Februar. Es ist bereits häufig darauf hingewiesen worden, daß hier in Brasilien, nicht nur in der Presse, sondern auch von offizieller Seite, der völlige Mißerfolg und die Unhaltbarkeit des hierselbst in Bezug auf Einwanderung und Kolonisation befolgten Systems, sowie die Gründe, welche dahin geführt haben, hie und da offen eingeräumt werden. Ich erinnere aus neuster Zeit an den letzten, von dem inzwischen zurückgetretenen Ackerbau⸗ Minister veröffentlichten Jahresbericht, an den Bericht der von der hiesigen Deputirtenkammer eingesetzten Kommission zur Berathung über die Ursachen der mißlichen Lage des Ackerbaues in Bra⸗ silien) und an die neulichen Publikationen des hiesigen Blattes O Globo“) über die in Frankreich gegen die Auswanderung nach Brafilien getroffenen Maßregeln. Aber trotz alle dem sind von einer Systemänderung noch immer nicht die geringsten Spuren zu entdecken, ja man wird

müde, in jenen Kundgebungen gleichzeitig die von den euro⸗ päischen Regierungen zum Schutze und zur Warnung ihrer aus—⸗ wandernden Angehörigen ergriffenen Maßregeln, anstatt durch die selbstbekannten Mißstände immer wieder durch Mahngründe zu erklären.

Ein Beispiel solchen Widerspruches neuesten Datums liefern wieder einige auf Einwanderung bezügliche Artikel des erwähnten Blattes O' Globo“ vom 31. v., 2. und 3. d. Mts. Dieselben knüpfen an folgenden Vorfall an:

Mit dem Dampfer „Fenélon“ waren hier unlängst u. A. auch eine Anzahl Auswanderer für die Privatkolonie Suphro⸗ syna, im Bezirke der Stadt Paranaguä belegen, angelangt. Anstatt dieselben in Paranaguä auszuschiffen, dirigirte man sie nach dem in derselben Meeresbucht belegenen Antonina, ließ sie von dort aus in unbequemen Karren und auf schlechten Wegen eine dreitägige Landreise nach Curitiba machen, und dann nach vier Tagen wieder nach Paranagus zurückgehen, wo sie in völli⸗ ger Erschöpfung und Entmuthigung ankamen.

„Wie ist“ so sagt „O6Globo“ „ein solcher Irrthum

zu erklären? Man weiß doch, daß die Kolonie Euphrosyna im Munizipium Paranaguä, d. h. dicht am Meere liegt, Curitiba aber mindestens 20 Legoas landeinwärts .. . . dies deckt die größte Unordnung in der Verwaltung und den völligen Mangel an geschickten Beamten auf.“ Und in einem zweiten Artikel, der jenen Vorfall aufs Neue bespricht, heißt es dann: „Unser Land ist, was die Einwande⸗ rung anlangt, bereits auf dem höchsten Punkte des Mißkredites angelangt, den es überhaupt erreichen konnte. Das ist die Frucht unserer Fehler, unserer Sorglosigkeit, mit der wir die wichtigsten Fragen zu behandeln pflegen, des Leichtsinnes, mit dem wir sie auf sich beruhen lassen ! „sowohl in dieser (Einwanderungs⸗) Frage, wie in allen administrativen Fragen gehen wir gewöhnlich einen Schritt vorwärts und zwei rüͤck— . „wir wollen etwas, ohne zu wissen, was wir wollen.“ .

Der Artikel bespricht und bekämpft sodann einen Erlaß des Ackerbau⸗Ministers an die brasilianischen Konsuln im Auslande, welche angewiesen seien, die Einschiffung von Auswanderern nach Brasilien während der Monate „zu ver⸗ hindern und zu verbieten“, in denen hier das gelbe Fieber besonders herrscht.

Durch diese Maßregel, welche nur den Zweck habe, während des Sommers die der Regierung aus der Einwanderung er⸗ wachsenden Ausgaben zu verringern, mache sich die Regierung selbst zum Herolde ihres Mißkredites in Europa; dort werde diese Nachricht eine willkommene Handhabe sein, um den Strom der Auswanderung von Brasilien abzulenken; „und‘ so heißt es dann weiter als ob die Natur selbst diese kühne Prophezeiung strafen wollte, will uns das Fieber in diesem Sommer nicht besuchen, soviel es auch gerufen wird durch die Sorglosigkeit der Behör—⸗ den, die Unschluͤssigkeit der Regierung in Betreff von Gesund⸗ heitsmaßregeln, den Mangel an Straßenreinigung, den Mangel an Wasser“

Wir wollen und können diese Mängel leider nicht leugnen, aber in einem Punkte irrt „O'Globo“ das gelbe Fieber ift bereits im Dezember aufgetreten und die Zahl der Erkrankungen hat in Folge der großen Hitze im Januar stetig, wenn auch nicht rapide, zugenommen.) Man tröstet sich freilich damit, daß „nur Ausländer“ davon be⸗ fallen werden.

Und wie erklärt sich nun dasselbe Blatt „O'Globo“ nach solchen Bekenntnissen, wie die obigen es sind, den Mißkredit und die Mißerfolge Brasiliens in Betreff der Einwanderung? Darüber belehrt uns der dritte Artikel. Dort heißt es:

„Noch heute nach so vielen Jahren verloren gegangener Erfahrung und bedeutender aber unnützer Ausgaben, giebt es nicht einen einzigen Punkt im Kaiserreiche, wo der Einwanderer gut aufgenommen werden kann, und Nichts ist vorbereitet für seine reguläre und glückliche Stellung.“

Man sollte meinen, diese Erklärung, die im Grunde Alles und mehr sagt, als die europäische Presse zur Warnung der be— thörten Auswanderer gesagt hat, erledige die Sache. Keines⸗

wegs. Nicht in den von ihm geschilderten Zuständen und den sich daran stets wiederknüpfenden Katastrophen findet „Globo“ die eigentliche Schuld an dem Ausbleiben

der Einwanderer. Nein, er hält dafür, es seien die Militär⸗ staaten Europas, die gegen Brasilien sich zu einer heiligen Allianz verschworen haben, um dem Weggange der Dienst— pflichtigen „durch Warnungen und Drohungen und eventuell durch Gewalt“ entgegenzutreten, und außerdem seien es die rührigen Agenten der La Plata⸗Republiken, welche die Ab— neigung der Regierungen gegen Brasilien ausbeuten.

Wir werden seiner Zeit berichten, wie denn „O'Globo“ den richtigen Weg der inländischen Reformen vorzuzeichnen gedenkt, und bleiben vor der Hand bei unserer Warnung gegen Ein⸗ wanderung nach Brafilien und gegen die Verlockungen der Agenten.

*) S. Reichs⸗Anzeiger vom 4. März.

Landtags⸗Angelegenheiten.

Der diesjährige Staatshaushalts ⸗Etat ist in seinem In halte wenig verändert aus den Verhandlungen des Abgeordnetenhauses hervorgegangen. Auch die Beschlüsse, die neben dem Etat gefaßt wurden, sind im Verhältniß zu denen früherer Jahre in der Zahl nicht umfangreich; dagegen befinden stch unter denselben einige, welche wichtige Anregung geben. In Beziehung zum Reiche sind zwei Be— schlüsse gefaßt worden. Das Abgeordnetenhaus wünscht, daß zwei Verwaltungs angelegenheiten (Landesvermessung und Verwaltung der Seeschiffahrtszeichen) vom preußischen Staate an das Reich abgegeben werden. Für die innere Verwaltung sind mehrere sehr bedeutende For⸗ derungen gestellt worden, unter denen besonders hervortreten die Er— wartungen in Betreff einer zweckmäßigen Reorganisation der Verwal- tung der Kunstmuseen und die Beschluͤsse, welche die Errichtung einer polytechnischen Hochschule an Stelle der bis jetzt getrennten Anstalten (Bau⸗, Gewerbe und Bergakademie) betreffen.

Die „Nat. 3. schreibt über die Etatsberathung im Abgeordnetenhause: Der Abg. Dr. Virchow glaubte, entschie ken Verwahrung“ dagegen einlegen zu müssen, daß „detaillirte Klagen über Spezialfälle bei Gelegenheit der Etatsberathung nicht vorgebracht werden sollen“. Der Redner ging so weit zu behaupten, daß dazu „die Etatsberathung die einzig passende Gelegenheit sei'. Die apodiktische Versicherung kann uns nicht irre machen in der wiederholt geäußerten Ueberzeugung, daß für diese Klagen und Spezialfälle, soweit es sich nicht bestimmt darum handelt, die Absetzung oder Bewilligung eines Postens zu begründen, die Etatsberathung eine nichtpafsende Gelegenheit bildet. Wenn darin eine „Beschränkung der Redefreiheits gefunden wird, so scheint uns die Redefreiheit ihre innere Schranke zu finden eben an der Verantwortlichkeit eines jeden Abgeordneten dafür, daß die Geschäfte

S. Reichs Anz. v. 22. Februar d. J. 25 Reichs⸗Anz. v. 19. Fanuar d. J.

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des Landes sachgemäß und in jener unentbehrlichen Ordnung erledigt

werder, die allein gegen eine Vergeudung der Zeit sichern kann.

Die Schäden der Verwaltung ans Licht zu bringen, ist verfassungsmäßig Recht und Pflicht der Häuser des Landtages; aber die Geschäfts—⸗ ordnung bietet dazu in der Form von Interpellationen und An trägen jede Gelegenheit, und wenn sich finden sollte, daß die⸗ selbe noch allzusehr mit französischem Fermalismus behaftet ist,

so suche man die nöthige Erleichterung zu verschaffen. Das Wesentliche aber ist, daß, was ein Abgeordneter derart zur Sprache bringen will, vorher auf der Tageserdnung erscheine, nicht nur, um die . in leyaler Weise vorzubereiten, sondern auch, um eine gleichmäßige Geschäftseintheilung im Ganzen und eine Disposition über die kostbare Zeit des Einzelnen zu ermöglichen. Selbstverständ ˖ lich meinen wir damit nicht eine absolute und formelle Schranke zu ziehen, die Linie würde im Einzelnen nicht einmal überall festzuhalten sein. Dabei aber müssen wir bleiben, daß Etatsberathungen, wie die eben abgelaufenen, einen Mißstand bilden, der nur geeignet ist, die pailamentarischen Verhandlungen der großen Mehrzahl des Volkez zu verleiden, während er die Mitglieder über alle Gebühr ermüdet und vorzeitig erschöpft.

Vereinswesen.

Berlin, 21. März. Unter dem Protektorat Ihrer König“ lichen Hoheiten der Prinzessin Marie von Preußen und der Herzogin Wilhelm von Mecklenburg ist gestem Vormittag um 11 Uhr im Palais des Oberst-⸗Kämmerers Grafen v. Redern ein Verkauf eröffnet werden, dessen Ertrag dem Diakonissenhause zu Kaiserswerth a. Rh. zu Gute tommt. Beide Kaiserliche Maßestäten, die Prinzen und Prinzessinnen des Käniglichen Hauses, die vornehmsten Gesellschaftẽ⸗ kreise Berlins und zahlreiche Industrielle haben durch Einsen⸗ dung werthvoller und reicher Gaben es ermöglicht, daß die Besucher in den prächtigen Verkaufsräumen nach Geschmack und Bedürfniß unter den ausgestellten Waaren und Gegenständen wählen können. Während im Eintrittszimmer ein „Zehngroschentisch“ errichtet und Platz für eine Lotterie erübrigt ist, bietet der Saal zur Rechten eine überraschend schöne Auswahl von Luxusartikeln jeder Art; der Saal zur Linken zeigt auf reich beladenen Tafeln die geschmacvellsten Handarbeiten fär Luxus und täglichen Gebrauch. Die Ausstellung, der die Allerhöchsten Herrschaften ihren Besuch zugesagt haben, bleibt bis zum 24. d. M. geöffnet. ö . ö.

Der Ausschuß des Vereins für Sozialpolitik trat vorgestern zur Berathung der Modalitäten zusammen, unter welchen ein Zusammengehen des gedachten Vereins mit dem Kongreß der deutschen Volkswirthe angebahnt werden könne. Eine eigentliche Einigung über die Modalitäten kam nicht zu Stande und schließlich wurde nur beschlossen, dem Verein der deutschen Volkswirthe den Vorschlag zu machen, daß die Mitglieder beider Vereine gegenseitig zu den Generalversammlungen mit Stimmrecht eingeladen werden, ohne genöthigt zu sein, für den Verein, welchem die betreffenden Theilnehmer nicht angehören, Beiträge zu zahlen. Selbstverständlich würde sich das einzuräumende Stimmrecht nur auf die fachlichen Erörterungen, dagegen nicht auf die inneren Verxeins— angelegenheiten erstrecken. Statt wie bisher jährlich, follen demzufolge jeder der beiden Vereine abwechselnd innerhalb zweier Jahre nur einmal eine Generalversammlung einberufen. Im laufen⸗ den Jahre soll nach diesem Vorschlage vom Ausschuß des Kongresses der deutschen Volkswirthe eine Generalversammlung nach Bremen ginberufen werden, zu welcher gleichmätig die Mitglieder beider Vereine Einladungen erhalten und im nächsten Jahre sollen die Mit. glieder beider Vereine vom Ausschuß des Vereins für Sozialpolitik nach Eisenach zu einer Versammlung eingeladen werden.

Statistische Nachrichten.

München, 18. März. (Allg. Ztg.) Nach dem diet jährigen Schematismus belief sich am Schlusse des Jahres 1875 die Zahl der Priester, mit Einschluß der nicht im Diszesanverbande stehen— den (120), in der Erzdiözese München⸗Freising auf 1220. Von diesen waren 362 Pfarrer, 199 Benefiziaken, 77 Expositi und Vikare, 141 Kooperatoren, 91 Prediger, Professoren, Kloster⸗ frauen Beichtväter, Wallfahrtspriester, 157 Stifts⸗ und Kloster—⸗ geistliche und 100 Kommoranten. Die Erzdiszese zählte 375 Pfarreien, 429 Benefizien und Manualien, 117 Stifte und Klöster u. s. w. Im jüngstvergangenen Jahr ist die Summe des Zu—⸗ gangs an Geistlichen 78, die des Abgangs 58 gewesen; in den letzt— verflossenen zehn Jahren war der Zugang 557, der Abgang 6325. Das 50. Jahr ihres Priesterthums hatten 16 Geistliche zurückgelegt. Die Gesammtseelenzahl der Katholiken in der Erzdiözese, welche im Jahre 1874 die Summe von 626954, im Jahre 1875 aber 634,250 betrug, hat sich um 7296 vermehrt. Die Zahl der Gebornen verhielt sich zur Gesammtseelenzahl wie 1: 23,06, jene der Gestorbenen wie 1: 27,09; die Zahl der unehelich Gebornen zu j⸗nen der ehelich Ge bornen wie 1: 4. Die Zahl der Geburten überstieg jene der Sterbefälle um 4097.

Kunst, Wissenschaft und TZiteratur.

Von München aus ergeht ein Aufruf an alle Känstler und Freunde der Kunst, zur Ausführung eines Denkmals für Peter Cornelius das Ihrige beizutragen. Das Standbild des Meisters, von Professor Widemanns Hand im Auftrage des König Ludwigs J. entworfen, steht gußbereit, und es handelt sich darum, durch freiwillige Beiträge die durch des Königlichen Bestellers Tod in Frage gestellte Ausführung zu bewirken. ; ;

Am 1g. d. M. fand in Wien die von den deutschen Stu denten der Universität veranstaltete akademische Vorfeier des auf den 11. April fallenden siebenzigsten Geburtstages Ana sta—⸗ sius Grüns statt. Die Studenten hatten für ihre Feier die Form des Kommerses gewählt, an welchem aber auch viele Damen theil⸗ nahmen. Als Gäste waren zahlreiche Professoren, Abgeordnete, Schriftsteller und Künstler anwesend.

Baku. Nach einem Telegramm des „Kawkas“ hat am 3. (15.) Februar Morgens auf der Insel Aschurade ein heftiges Erdbeben stattgefunden und ungefähr 20 Sekunden angedauert.

Gewerbe und Sandel.

(Baugew. Zig) Der Marktbericht des Berliner Bau—⸗ marktes vom 16. März lautet über Grundbesitz und Hypo— theken: Der Hypothekenmarkt bchält seit längerer Zeit denselben stabilen Charakter und sind schon erste und zweitẽ Eintragungen sehr gefragt und coulant zu placiren. In bebauten Grundstücken find mit Ausnahme ron zwei größeren, in der Subhastation bewirkten Besitzueränderungen (die 1000. Qu. Ruthen große Villa, vormals Strousberg gehörig, in der Thiergartenstraße ist vom Bankhaufe J. R. für den Preis von 750, 000 S erworben worden) keine bem er—⸗ kenswerthen Umsätze vorgekommen.

Die Generalversammlung der Norddentschen Grund- kredit Bank vom 18. d. M. genehmigte nach Vorlegung des Ge⸗ schäftsberichtes und der Bilanz pro 1875, von deren Verlesung Ab- stand genommen wurde, Bericht und Bilanz, sowie die auf Procent festgesetzte Dividende und ertheilte einstimmig Decharge. .

Der Aufsichtsrath der Allgemeinen Gas-Aktienge sell- schaft zu Magdeburg hat die Dividende pro 1875 auf 56 do. 166 ½ pro Aktie festgesetzt. Für das Vorjahr wurde die gleiche Dividende vertheilt.

Brüssel, 20. März. (W. T. B.) Dem Bernehmen nach wäre nunmehr die Bildurg eines Konsortiums von Bankiers, um der Banque de Belgique 12 Millionen zu leihen, gesichert. Der Anwalt der Banque de Belgique hat vor dem Handelsgerichte, vor welches die Bank behufs Ruͤckerstattung der ihr anvertrauen De⸗ pots zitirt worden war, erklart, daß die Bank in kurzer Zeit positiv in der Lage sein werde, alle Titres zurück zu erstatten, welche fie in Depot erhalten habe.

Prrußischen Staats- Anjeigers: Serlin, 8. V. Wilhelm · Straße Nr. 32.

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* : Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kal. pen * Staats ⸗Anzeiger, daz Central · Handeleregifter und das Postblatt nimmt an: die Juseraten · Expedition des Aeutsch en Neichs · Anzeigers and Königlich

Steckbriefe and Untersueliungs- Sachen.

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1 Verloosang, Amortisatien,

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a. 8. T. von öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger.

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chs- und Staats⸗Anzeiger“ von jetzt insendung des Abonnementsbetrages nd C. Klincksieck (rue de Lille

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. I[I1525)

Ste gbrief. Gegen den Tiener resp. Kassirer Außust Theodor Seidler ist die gerichtliche Haft! wegen Unterschlagung in den Akten S. 367. 76. Com. 2. Die Verhaftung hat nicht t Es wird ersucht, den ꝛc. Seidler im Betretungsfalle fest zunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtei. Direktion kierselbst abzuliefern. Berlin, den 13. März 1876. Unter⸗

beschlossen worden. ausgeführt werden können.

Königliches Stadtgericht. Abtheilung für

Subhastations⸗ Patent. Reuter gehörige,

den 22. April 1876, Vormittags 11 Uhr,

3.

das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

suchungs sachen. Kommission d fur Vorunterfuchungen. den 26. April 18765, or mittags 1j Uhr, Heschreibung: Alter: 30 Jahre, ,. zh Mãrz ebendort verkündet werden

1845,

Sprache: deutsch, schlesischer Dialckt.

die Ohrzipel sind angewachsen.

Steckbrief. Gegen den Schlächtergesellen Wil helm Gebauer ist die gerichtliche Haft wegen Unterschlagung in den Akten 6. 456/75 Kommission JI. Die Verhaftung hat nicht aus- . e Es wird ersucht, den 2c. Gebauer im Betretungsfalle festzunchmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtel Direktion Berlin den 16. März 1875. ch ht. Abtheilung für Unter— suchnngssachen. Kommission IJ. für Voruntersuchun. . gen. Beschreibung. Alter: 26 Jahr, Geburté ort:

beschlofsen worden. geführt werden können.

hierselbst abzuliefern. Königliches Stadtgericht.

Berbisdorf, Größe; 5 Fuß 4 Zoll Haare urd Augen⸗ brauen: blond, Stirn: frei, Nase: gewöhnlich, Mund: gewöhnlich, Sprache: deutsch.

Steckbrief. Gegen die unten näher bezeichnete unverehelichte Adeline Trott vom 6. bis 11. Januar d6. Is. hier in Dienst gewesen, ist die gerichtliche Haft wegen Diebstahls aus §. 242 des Strafgesetz=

buchs beschlofsen worden. Es wird ersucht, auf die nehmen und mit allen bei ihr sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an unsere Gefängniß-Inspektion abzuliefern. Potsdam, den 15. März 1876. lung J. Signalement.

Augen, ist kräftiger Gestalt und diente vam 1. Sk— tober 1875 bis 1. Dezember 1876 in Steglitz beim Lehrer Geyer.

Geburtsort: Hohenfriedberg, Größe: 5 Fuß, 4 Zoll, 6 Strich, Haare: dunkelbloxd, Augen: Han, Augenbrauen: blond, Kinn; schmal, etwas zurück= tretend, Nase: gewöhnlich, Mund: mittel, Gesichte—⸗ bilkuag; ziemlich voll, Gesichtefarbe: blaß, Zähne: vorn vollständig, Backenjmähne defekt, Gestalt: schlank, Be sondere stenxzeichen; Seidler schielt auf dem rechten Auge,!

Präklusion zumelden.

Grimmen soll in 16151 Hekt, 12 Bauerstellen von durchschnittlich je 30 Hekt., ‚. 15 Hekt.,, 5 Büdnerstellen von zurchschnittlich je

Ila che nmaß von 14 Ar 97 Qu-M. mit einem Nein ertrag von 1,3 S6 und zur Gebäude⸗ steuer mit einem jährlichen Nutzungswerth von

1 2250 Ml. veranlatzt.

Sypothe kenschein, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück beireffenke Nachweisungen

und besondere Kaufbedingungen sind Bureau J. einzusehen. Alle Diejezigen,

Berlin, den 10. Februar 1876. Königliches Kreisgericht.

Der Saß hastations⸗-Richter.

Das dem Rittergutebesitz er Hermann Wilhelm

Auszug aus der Steuerrolle und

Berkaufe, Berpachtun ger

Su bini ssio nen c. Das Domänen⸗Borwerk Borland im ein kleineres

2

7 Kossathenftellen von durchschnittlich

Goo Hekt. 7 Ackeparzellen von durchschnittlich je 2 Hekt. und 7 Wiesenparzellen von durchschnittlich je

I 20 Hekt. zerschlagen und diese, sowie die zum Ab— . J ö bruch bestimmten Gebäude vom 24. Juni 1876 ab 2c. Trott zu achten, sie im Betretungsfalle festzu⸗ im Wege des

1Wzr öffentlichen Meistgebots zum freien Eigenthum verkauft werden. Kaufbewerber werden

zu den behafs Verkaufs des Vorwerks und der on illief ern. Banerstellen am 6. April er. Barmittags 9 Uhr, Königl, Kreisgericht, Abthei⸗ der Kossathen⸗ und Blidnerfstellen am 7. April er, . ut. Die unvzrehel. Adeline Trott aus Glowken ist 20 Jahr alt, am 11. No⸗ vember 1355 geboren, hat schwarze Haare, graue

Dormittags 9 Uhr, der Wiesen⸗ und Ackatdarzellen,

der Scheunen Nr. 5 und 6, des Schafffalles und

der Scheune Ea. und Remise 8 am 8. April er., Dormittags 9 Uhr, auf dem Gutshofe zu Vor—

land anberaumten Lizitationsterminen mit dem Be— Merken eingeladen, daß die einzelnen Stellen im Freien abgesteckt worden und

die Veräußerungs⸗

Der ven uns unterm 18. November 1575 erlassene bedingungen in unserer Domänenregistratur und bei

Steckbrief gegen den Färbergesellen Johann Daniel gonrad aus Schönau in Böhmen ist er— ledigt. Grünberg, den 13. März 1876. König—⸗ liches Kreisgericht. J. Abtheilung;

Steckbrief. Wider den Schreißer Heinrich Brucckner aus Breslau ist wegen Diebstahls die gerichtliche Haft beschlossen worden. Der gegen— wärtige Aufenthalt des 2c. Brueckner ist uns unbe— kannt; wir ersuchen daher alle Behsrden, auf den Brueckner zu vigiliren und der selben im Betretungs— falle anzuhalten, uns aber hiervon zu benachrichtigen. Signalement. Alter: circa 35 Jahre, Religion: epangelisch, Größe: 1 Meter 68 Centimeter, Haare: röthlich blond, Stirn: flach und bedeckt, Äugen—⸗ brauen: hlond, Nase: spitz, Mund: klein, Bart: röthlich, Zühne: vorn vollständig, Kinn: breit mit Grübchen, Gesichtsbildung: oval, Gesichtsfarbe: ge— jund, Gestalt: mittel. Besondere, Kennzeichen fehlen. Bekleidet war derselbe mit einem bläulichen Düffel⸗ Ueberzieher, schwarzen Hosen, schwarzen Filzhut und Gamaschen. Schweldnitz, den 14. März; 1876.

Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

nbhastatisnen, Aufgebste, Bor⸗ ladungen u. dergl.

(1937 In Sachen des Kirchenvorstandes zu Niedertiefenbach, als Vertreter des K Kirchenfends, ãger, gegen

I) Georg Gotthardt von Fussingen, in Amerika unbekannt wo? abwesend,

2) die Wittwe des Wilhelm Gotthardt, Helena, geb. Wingenbach, von Oberroth, dermalen in Rußland,

3) Jo seph Gotthardt zu Fussingen,

4 Jakob Gotthardt zu Arfurt,

5) Bartholomäus Gotthardt von Fussingen, in Amerika unbekannt wo? abwesend,

6) Christian Schäfer und dessen Ehefrau Maria, geb. Gotthardt, zu Ems,

Beklagte, wegen Versteigernug eines Gebäudes.

Zur Beantwortung der am 18. dz. praäͤsentirten

Klage, von welcher die Verklagten unter Pos. 3, 4

und 6 eine Abschrift erhalten und den unter Pof. 1, 2

und 5 die Einsicht in hiesiger Rezistratur frei steht,

sowie zur weiteren mündlichen Verhandlung wird unter Verweisung auf die Bestimmungen in den

§5§. 7. 9, 10— 12, 14, 37, 38 und 98 der B. O.

vom 24. Juni 1867

Termin auf Mittwoch, den 26. April 1. J.,

Morgens 9 Uhr, !.

anher anberaumt mit dem Anfügen, daß alle wei⸗

teren Dekreturen den Verklagten unter Pof. 1. 2

und 5 nur durch Anheften an hiesigem Gerichts⸗

brett bekannt gemacht werden.

dadamar, 29. Februar 1876.

Königliches Amtsgericht J.

e 1 Ober -Amtmann Schultz zu Vorland einzusehen sind.

Stralsund, den 7 März 1876. Regierung.

Königliche

Volz Verkanf. Am Freitag, den 31. März d. J, von Vormittags 19 Ühr ab, sollen im Lokale des Gastwirths Bürzer zu Joachimẽethal von dem diesjährigen Einschlage des Forstreviers Grim— nitz nachstehend verzeichnete Hölzer öffentlich und meistbietend bei freier Konkurrenz verkauft werden: D Schutzbezirt Schorfheide, Jagen 1, 227 und Totalität: 2 Eichen⸗Nutzenden, ca. 20 Stück Kiefern- Bauhölzer; 2) Schutz bezirk Joachimsthal, To— talität: 2 Virken⸗Nutzenden, 17 Stück Kiefern Bau—˖ bölzer, 12 Rmtr. Kiefern ⸗Kloben; 3) Schutz bezirk Cölln, Jagen C60, 50, 55 und Totalität: ca. 539 Stück Kiefern⸗Bauhölzer, 3 Rmtr. Kiefern⸗Nutzhol;, ca. 110 Rmtr. Kiefern ⸗Kloben, 17 Stück Birken⸗ Nutzenden, 20 Stück Bir ken⸗Stangen J. Kl., 14 Rmtr. Elsen-Kloben, 11 Rmtr. Espen ⸗Kloben; 4 Schutz bezirk Altenhof, Jagen 8o: ca. 200 Stück Birken— Nutzenden, ca. 220 Stück Birken -⸗Stangen J. Kl. und 59 Stück Birken Stangen II. Kl.; 5) Schutz- bezirk Hüttendorf, Jagen 110 und Totalität: 1 Rmtr. Elsen⸗Nutzholz, ca. 25 Stück Kiefern ⸗Bau⸗ hölzer; 6) Schutzbezirt Ziethen, Jagen 10: 2 Eichen ⸗Nutzenden, ca. 14 Stück Büken. Nutzenden, cg. 220 Stück Kiefern⸗Bauhölzer und ca. 15 Rmtr. Kiefern⸗Kloben. Die Verkaufsbedinaungen sind die für die Holzverkäufe in den Königlichen Forsten all- gemein üblichen und sollen im Termine selbst be— kannt gemacht werden. Grimnitz, den 18. März 1876.

Der Oberförster. Staevie.

Es soll den 28. März er. im Gräbertschen Gasthause hier nachstehendes Holz: Belauf Berken⸗ brück Jagen 127: 50 Stück Birken⸗Nutzenden mit 12435 Festmir. und 170 Stück Kiefern Bauholz mit 14653 Festmtr., Belauf Plaatz Jagen 72: 244 Stück Kiefern. Bauholz mit 141,83 Fesimtr. Jagen 95: 98 Stück Kiefern Bauholz mit 71322 Festmer., Be⸗ lauf Wilhelms brück Jagen 2): 20 Stück Kiefern- Bauholz mit 58, Festmtr., Jagen 28: 222 Stück Kiefern⸗Bauholz mit 399 30 Festintr., im Wege der Lizitation öff ntlich an den Meistbietenden gegen gleich baare B'zahlung verkauft, wozu Kauflustige an dem gedachten Tage auf Ort und Stelle Vor— mittags um 111,½ Uhr hiermit eingeladen werdez. Haugelsberg, den 17. März 1876. Der Ober- för ster.

Holzverkauf. In dem auf Mittwoch, den 29. d. M im Brehmer schen Gasthofe zu Hast anstehem⸗ den Termine werden folgende Hölzer versteigert: Lans dem Schutzbezirk Cappe, Jagen 62, 65 Stück Sichen (Geschirrhölz. 39 Rm. Nutzbolz (Pfoften), 113,5 Rm. Eichen Kloben und 61 Rm. Knüppel; 2) aus dem Schutzbezirk Hammelspring, Jagen 167, 116 Stück Kiefern-Bauholz,. 19 Rm. Nutzholz, 60 Rm. Kiefern Kloben und 114 Rm. Knuͤppek; 3) aus dem Schutzbezirk Exin, Jagen z03, 2 Rm.

Kreise Vorwerk von

an hiesiger Gerichtestelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. I6, im Wege der nothwendigen Subhastation öffent⸗ lich an den Meistbietenden versteigert und demnächst

Das zu versteigernde Grundstück ift zur Grund steuer, bei einem Ferselben unterliegenden Gesammt⸗

in een an der Verschiffungsablage am Paehlitz See belegen welche Eigenthum oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintra— gung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der spätestens im Versteigerungstermin an⸗

Stechlin Schlag Jag. 1062, 7 St. von 1061 Testmtr! des Belaufs Neu Globsow, mit 15,6 Festmtr. im Schlag Jag. 101 b. und 34 St. mit 35 Festmtr. im Schlag Jag. 53 b.!

im Schlag Jag. I0 a. 10 St.

Eichen · Nutzholz 1 Aspe, Lärchen· Bauhol;, 430 Rm. Eirken⸗Kloben, 335 Rm.

e Reisig. 227 Rm. Kiefern. Kloben, 45 Rm. Krüppel. , , 2 38 38 . und ca. 500 Rickstangen; aus dem . 0 antew . Dl; Jagen 304, 1065 Birken⸗Ste

Nr. 322 verzeichnete Grund slück rebst Zubehör soll nick, den 17 Marz 16 D

S Forsth. Zehde⸗ Der Ober förster. Tan ge. Ban und Nutzholzversteigernng in Men ‚. S1 Stück eichen * und * Amn e Bauhölzer vom dies jährigen Einschlag hiesigen Forftreziers sollen am Yiontag, den 87 d. Mts., von Vormittags 10 Uhr ab, im Hilgert schen Gasthofe hierselbst, die Eichen zu 1 oder 2 Stücken, die Kiefern in größeren und kleineren Kaufloosen, unter den im Termin bekannt zu mwachenden Bedingungen versteigert werden. Die ö 46 Bauhölzer, 6 St. II. Taxklaffe mit Us .

meistbietend,

Fest mit. 216 St. III. Taxkl. mit 255 Festmtr., 276 St. IV. Tarkl. mit 214,86 Festmtr. und 17 St V Taxrkl. mit 73 Festmtr. befinden sich im Schlag Jagen Ja, Belauf Beeren busch, welcher sehr nahe

ist; von den Eichen lagern 2 St. mit 200 Festmtr. daselbst, 28 St. von 32,2 Fstmtr. im Belauf

des Belaufs Alt Glebsow. Die Höher

werden. Von den

wenigftens zu n im Termin zu bezahlen. Menz, den 17. März 1876. l

Der Königliche Oberförster.

IGroßer CEichenlohrin denvarkauf in Trier.

.

Wie im vorigen Jahre soll auch in diesem Jahre

der gesammte Eichenlogrindengewinn aus den diessei⸗

tigen Königlichen Forsten und denen verschsedener

Gemeinden in Trier selbst zur öffentlichen Ver.

steigerung gebracht werden. Es ist hierzu auf Don⸗

nerstag, den 29. April er. im großen Saale des Rothen Hauses Termin anberaumt und werden die

näheren Angaben üter Menge und Gewinnungsort der Rinden noch verössentlicht werden. Trier, den

14 März 1875. Königliche Regierung, Abthei⸗

lung für direkte Steuern, Domänen und

Forsten.

2026 Straß er eee lꝛoꝛs Straßen⸗Pflastersteine aus vorzüglichem Material, in allen Gattungen und in jedem Quantum, offeriren . Jantzen, Noick & Co. Berlin, Louisen Ufer 24. ( Ct. 379 / 3.)

[2444] Berdingung von Acheitskräften.

Zum 1. Juli d. J. werden diesseits circa 30, so⸗ wie zum 1. Oktober d. J. circa 40 männliche Zucht⸗ hausgefangene, welche zur Zeit mit dem Anfertigen von Schirmstöcken resp. mit Korkschneiden beschaf— ligt sind, disponibel, und s

t sollen anderweitig mit denselben oder anderen geeigneten, der Gesundheit nicht schädlichen Arbeiten kontraktlich überlassen werden. Ausgeschlessen jedoch sind nachstehende Ar— heiten; Scklosserei, Schneiderei, Schuhmacherei, Hobzschnitzerei, Papierschlägecei, Posamentirerei. Die Bedingungen liegen in hiestger Anftalt zur Einsicht offen. Die bei dem Kontrakts-Abschluß von dem Unter— nehmer zu leistende Kaution beträgt ca. 1560 Offerten werden bis zum 19. Aprit d. J, Vormlttags 11 uhr, entgegengenommen. Berlin XV., den 15. März 1875. Tirektion der Königlichen veuen Strafanstalt. ( Zellengefüugniß ;

24533]

Das auf der hiestgen Kaiserlichen Werft stehende, außer Betrieb gesetzte Troßmühlengebäude nebst Maschine und Inventar soll zum Äbbruch an den Meistbietenden in einem auf

Donnerstag, den 30. März d. J., Vormittags 11 Uhr, angesetzten Termine verkauft werden. Die bezüglichen Bedingungen sind in der dies⸗ seitigen Registratur zur Einsicht ausgelegt, wo auch bschriften gegen Erstattung der Kopialien empfangen werden können.

Das Kaufobjekt kann vom 28. bis 30. d. M., Vor- mittags zwischen 10 bis 12 Uhr, besehen werden. Kauflustige haben die Offerten versiegelt und fran⸗ kirt bis zum Termine mit der Aufschrift: Gebot auf die Troßmühle“ an uns einzusenden.

Wilhelmshaven, den 17. März 1876.

Kaiserliche Marine ⸗Hafenban Commission.

24341 Die Lieferung von 500 Tonnen Portland ⸗Cement für die Uferschutzbauten auf der Insel Wangerooge soll im Wege der öffentlichen Submission an einen Unternehmer vergeben werden.

Es ist hierzu Termin auf

Donnerstag, den 389 März er.

Vormittags 12 Uhr, im Bureau der Hafenbau Kommission anberaumt, zu welchem Offerten mit der Aufschrift: „Snubmission auf Lieferung von Portland⸗Cement für Wan⸗ gerooge“ frankirt und versiegelt an uns einzu—⸗ reichen sind.

Die Bedingungen liegen in unserer Registratur zur Enfsicht aus, auch können von denselben Ab⸗ schriften gegen Erstattung der Kopialien empfangen werden.

160 Stück Kiefern. und

Folgende

stücke ꝛc.:

Unterhosen,

188 Feldmützen, Drillichjacken, 915 Hals binden, 5060 Tuchbosen, 1200

gls unbrauchbar ausrangirte Bekleidungs 174 Waffenrẽcke, 600

291 Paar Tuchhandschuhe, 5 Paar Tor⸗

nisterriemen, 6 Leibriemen, 6 Mantesrjemen, 80 Ge⸗

wehrriemen,

w m 209 Brodbeutel, 16 Kechzeschirre, 1565 Paar Kochgeschirrriemen, 19 Säb eltroddef,“ 456 eckel, 169 Besatz Tressen, 220 Kilo

Mündungsd Lederabfãalle Lumpen, w

Gebete darauf sind der unterzeichneten Komm isst

in kleinen Stückchen, 142 Kilo g erden hiermit zum Verkauf a!

bis zum 30. d. Mits., Mittags 11 Utz *

siegelt ein zu

senden. Minden, den 18. Mär; 1875.

Tie Bekleidung ⸗Kommission des Infanterie

Regiments Prinz

Friedrich der Niederlande

(Z. Westfälisches) Nr. 15.

2329

DBVerg

rãdern

Räder,

Offerten h Aufschrift:

Rädern

isch⸗Märkische Eisenbahn.

Die Lieferung von: a. 160 Stück (80 Satz) schmiedeeisernen Scheiben

mit Puddelstahl⸗Bandagen, sowie das

Aufziehen derselben auf Stahlachsen, b. 380 Stück Tiegelgu5stahlach en, sowje c. das Einziehen von 300 neuen Achren

in alte nachdem letztere durch Ausbohren der

Nabe passend geraacht sind, ; können soll im Wege der Submiffion vergeben werden. jederzeit im Walde besichtigt und deren Aufmaß auf kiesiger Oberförsterei eingefehen Kaufgeldern sind Beträae bis 150.0 sogleich, höhere

ierauf sind frei und versiegelt mit der

„Submission auf Lieferung von Achsen und

1

bis zu dem auf Sonnabend, den 25 März d. J,

anberaumten Bureau hier

Eröff ung de

Termine an unser maschinentechnisches selbst einzureichen, zu welcher Zeit die r eingegangenen Offerten in Gegenwart

der etwa erschienenen Submittenten stattfiaden wird.

vorgenannten Elberfeld

Us

Schlosser,

auf Verlangen gegen Erstattung

2 (66 von diesem bezogen werden.

Die Bedingungen und Zeichnungen liegen in dem

Bureau zur Einsicht aus, können auch der Kopialien von

den 11. März 1876.

Königliche Eisenbahn⸗-Direktion.

Suhmission.

Zum Verkauf von Werkzeugen für Schmiede und Stellmacher

P . Vrechsler,

und Tischler,

Böttcher, Sattler; ferner von Eisen, Kupfer und

Messingblech

Schmiede- und Wal n Eilen, sowie von

S bayeriichen Munitionswagen, Geschützaufnahme— Instrumenten und von bayerischen Gewehr. Patronen⸗

hülsen steht

am 27. d. M., Vormittags 9 Uhr,

im Bureau des Kaiserlichen Artillerie⸗Depots Sub

missions termin an.

Submittenten wollen ihre An⸗

gebote versiegelt bis zum Termin mit der Aufschrift:

Submissis Verkaufe bedi Bureau einge

n auf Werkjeuge ꝛc.“ einreichen. Die gungen können in dem diesseitigen sehen, auch auf Erfordern gegen Copialien

abhichriftlich mitgetheilt werden. Ulm, in März 1876. Kaiserliches Artlllerie Depot.

2441

Bekanntmachung.

9)

Beim Anhaltischen Infanterie Regiment Nr. 93 soll der Bedarf an nachstehenden Materialien für das Jahr 1876 in Lieferung franco Regiments—

Kammer

circa 2800 9 . 5000 A900 doo)

Stücken sind

Offerten mit Proben,

gegeben werden:; Meter graue Futterleinewand, „blaues Schoßfutter,

Futter callicot,

Anterhosencallicot event. 2300 fertige Unterhosen,

Drillich event. 800 fertige

Trillichjacken und 1100 fertige Drillichbosen,

Hemdencallicot event. 3300 fer⸗ tige Hemden.

event. auch in fertigen

bis zum 2. April er. an die unker⸗

zeichnete Kommission einzusenden. Der Zuschlag bleibt vorbehalten. Dessau, am 18 März 1876. Die Bekleidungs Kommisston des Anhalt. Infant. Regts. Nr. 93.

2470

55 8.

Wilhelmshaven, den 18. März 1876. Kaiserliche Marine ⸗Hafenbau Commsston.

Woschen⸗Ausweise der dentschen

Zettelbanken.

Lehberzftöefat der

Gin CRsSischenz Egan! zi HBresden

arm 15. JILürz 18276. Aetin a.

Coursfaähiges deutsches Geld... Sv 42,368, 523 Reichskassenscheine .. ...... . 143,920 Noten anderer deutscher Banken 3. 6, 242, 903 Sãchsisches Staatspapiergeld. 1 13905 Sonstige Kassenbestände . .... . 450.077 Wechsel-Bestnde A3, 666, 984 Lombard-Bestinde ö . Effecten-Bestande.. . 1 189.737 Debitoren und sonstige Activa. 6016, 220 PFassv5ñ vn. Eingezahltes Aktienkapital. ... M 30,000,000 11 3,0090, 9000 Banknoten im Umlauf.. .... 56.492.200 Tãglich fällige Verbindlichkeiten 3.493, 181 An Kündigungsfrist gebundene Verbindlichkreiten . . . . . ... 12. 315,506 , 1.396, 114

Von im Inlande zahlbaren, noch nicht fälligen Wechseln sind weiter begeben worden M 1,676,671

Die Direktion.