zst, als der des Reichs Minlsteriuẽmz trotz. Allem, was daräber n der Verfassung steht; es hat eben das Recht der territorialen Aufsichi mit seiner Exekutivgewalt und der Besitz eines großen Eijenbahn · komplexes, der eine magnetische Einwirkung ö andere Schienenwege ausübt, doch als sehr viel stärker sich erwiesen, ais die theoretischen Verfassungerechte die dem Reiche verliehen worden sind. Diesen Zustand zu bekãmpfen, dee Entwickelung auch in den einzelnen wirthschaftlichen Theilen, die Entwickelung eines Großpreußenthums zum Nachtheil der Reichs Autorität zu bekämpfen, ist eine Pflicht, die mir als Reichs kanzler obliegt. Ich kann dabei auch nicht sagen, daß die preußische Eisen ; bahnpolitik — der jetzige Handels ⸗Minister ist erst seit Kurzem mit ihr befaßt — aber in den früheren Stadien mit Ausnahme der Zeit, wo der Minister von der Heydt sie leitete, im Ganzen eine glückliche gewesen ist. Sie hatte vollkommen freie Hand, schon zu den Zeiten, wo die Freiheit der Hand nicht einmal durch parlamentarische Beschlusse heengt war, und da waren vielleicht die Intentionen doch noch staatsmãnnischer in Bezug auf die Eisenbahnpolitik, wie aus dem Innehalten der alten Gesetze noch an lern hervorleuchtet. Es ist daraus ein Zustand der Zer⸗ rissenheit hervorgegangen, dem ich doch noch andere Seiten abgewinnen muß, wie die idealen Wirkungen der Konkurrenz und die Initiative der Verbesserungen, die der erste Herr Redner hervorhob, Wir sind in Bezug auf den Eisenbahnverkehr in eine Lage erathen, wie sie sonst feit dem Mittelalter Dentschland nicht eigenthümlich war. Wir haben in ganz Deutschland, glaube ich, 6. verschiedene Eisenbahn. provinzen — das ist fast zu wenig gesatzt, sie sind selbständiger als Provinzen, Ersenbahnterritorien möchte ich sagen — ven denen viel- leicht 10 auf Preußen kommen werden. Jede dieser territo. rialen Herrschaften ist nun mit den mittelalterlichen Rechten des Stapelkechts, des Zoll⸗ und Geleitwesens und Auflagen, auf den Verkehr nach Willkür zu Gunsten ihres Privatsäckels vollständig aus gerüstet, ja selbst mit dem Fehderecht. Wir erleben ja heute, daß ohne Vortheil für die Eisenbahnen und die Aktionäre, aus einer Art von Sport möchte ich sagen, die Direktionen unter einander einen Kampf führen, der viel Geld kostet und der mehr ein Machtkampf st ohne finanzielle Konkurrenz. Daß diese Zustände nicht dem Ideale entfprechen, das die Reichsverfassung aufstellt, daß sie das nicht einmal in Preußen thun, dem kann, glaube ich, nur dadurch abgeholfen werden, daß auch in Preußen ein anderer Weg der Abhülfe als bisher versucht würde, wenn der Uebergang an das Reich nicht stattfände. Selbst das preußische Aufsichtsrecht erweist sich doch nicht als stark genug, um Zustände, die sich den Reichsverfassungshestimmungen nähern, auch nur inner halb Preußens herzustellen. Es gehört dazu, glaube ich, auch noch eine stärkere Eisenbahnmacht der Staatsverwaltung innerhalb Preu⸗ ßens, keineswegs eine Unifikation, nur eine Konsolidation. Ich glaube, daß nach jeder der Hauptrichtungen hin der. Staat im Besitz ingend einer Verbindungelinie sein sollte, der gegenüber ja ein- Kon⸗ kurrenz stattfinden kann, die aber auch selbständig ihre Verbindungen aufrecht erhalten kann. Die Befürchtung, daß die Aufsicht und die Konkurrenz mit einander unvereinbar seien, theile ich eigentlich nicht; ich habe wenigstens bisher noch nicht wahrgenommen, daß die Prosperität einer Eisenbahn unter der Aufsicht des konkurrirenden Staates gelitten hätte. Außerdem halte ich die Eisenbahnen dazu nicht in der Hauptsache bestimmt, ein Gegenstand finanzieller Kon. kurrenz zu sein, um das Höchstmögliche herauszuschlagen; die Eisen, bahnen find nach meiner Ueberzeugung viel mehr für den Dienst des Verkehrs als für den Dienst der Finanzen bestimmt; daß sie dabei nicht finanzielle Vortheile bringen sollten, wäre eine Thorheit. Die Ueberschuͤffe, die die Staaten in Gestalt von Reinerträgen beziehen, oder die an die Aktionäre in Gestalt von Dividenden gehen, bilden recht eigentlich die Besteuerung, die der Staat von dem Verkehr, der auf Grund seines Privilegiums cirkulirt, erheben könnte, die aber bei den Privatbahnen den Aktionären zufällt. Daß diese Be— steuerung keine drückende sei, dem Verkehr angemessen und eine finanziell gerechte sei, das ist Sache der Erwägungen; daß aber die Konkurrenz im Finanzweze, also recht eigentlich die Fiskalität, die Hauptfach der Eisenbahnexistenz und ihrer Behandlung sei, das muß ich bestreiten, und deshalb halte ich den Begriff einer Konkurrenz zwischen Privat- und Staatsbahnen für keinen, der uns abhalten durfte, eine Abhülfe der Nachtheile unserer Zerrissenheit zu suchen. Die nichtpreußischen Bahnen, welche Privat⸗ bahnen noch sind — es sind deren sehr wenige —, werden wahrscheinlich in kurzer Zeit von den betreffenden Staaten erworben werden; die nichtpreußischen Staats bahnen aber sind in sehr guten Händen, ste dienen bereits in der Hauptsache dem öffentlichen Verkehrsinteresse, nebenher den Finagnzinteressen dieser Staaten, also jedenfalls öffentlichen Zwecken. Es ist der Uebelstand der Privatbahnen, daß ein von dem Staat verliehenes Privilegium und nur durch die Staatshülfe ausgebeutetes — man kann sagen, ein verliehenes Monopol — für Privatinteressen und Privatrevenuen rechtmäßig ausgebeutet wird. Bas findet bei den Staatsbahnen nicht stast, und es war eine ungerechte und übertriebene Be⸗ fürchtung, die man hat laut werden lassen und die wahr— scheinlich nicht laut geworden wäre, wenn man abgewartet hätte, bis wirklich öffentlich kundbar war, was wir eigentlich wollten. Ja, ich sche auch in diesen Befürchtungen einen geringeren Glauben an Recht und Gerechtigkeit in Deutschland, als ich habe.
Ich bin vielleicht nicht Jurist genug, aber nach meiner Ueberzeugung wären wir gar nicht in der Möglig keit, den anderen Staaten wider ihren Willen ihre Staatsbahnen zu nehmen. Die gesetzliche Kompetenz in Artikel 4, daß das Eisenbahnwesen der Gesetzgebung und Aufsicht der Staaten unter liegt, reicht meines Erachtens doch so weit nicht; sie reicht so weit,
8 Juserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central ⸗Handelsregifter und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Nentschen Reichs- Anzrigera und Königlich Prenßischen Staats- Anzeigers: Berlut, 8. J. Wilhelm⸗Straße Nr. 382.
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1. Steckbriefe und Untersuchangs-Sachen.
2. Subhastationen, Aufgebote, n. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtangon, Submissionen ete.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung n. 3. W. Von öffentlichen Papieren.
daß der Verkehr auf dies en Bahnen und seine Beziehungen zu den übrigen Bahnen gesetzlick, geregelt werden kann, dag Tarifweseag und dergleichen; aber detz das Eigenthum an der Substanz der Bahnen den' Staaten thacjächlich entzogen werden kann, — eine theoretische Souveränetät würde so weit reichen, — man würde aber mit der- selben Autorität dahin kommen können, den Staaten durch Reichsgesetz ihre Staate forsten oder Bergwerke nehmen zu wollen — etwas ganz Ungehenerliches und Unmögliches — das wird Jedem einleuchten; aber gerade so juristisch unmöglich scheint es mir, daß wir ein Reichẽgesetz machen, nach welchem es hieße, Sachsen soll seine Eisen bahnen, sein Eigenthum an denselben an das Reich abgeben. So weit habe ich die Reichekompetenz nie ausgelegt, ich begreife daher nicht, welche Quelle dies. Befürchtungen, wenn sie aufrichtig sind, in den einzelnen Staaten haben konnten. Traut man sich die Kraft vielleicht nicht zu der Anziehung eines größeren Eisenbahnkomplexes zu widerstehen? Die Besorgniß wäre ja eben so berechtigt einem aus— gedehnterea preußischen Staatabahnnetz gegenüber, nachdem das⸗ felbe in den westlichen Theilen des preußischen Staats, da wo hauptsächlich die Berührungen mit unseren Nach- barn sind, tiefer eingreifen, stärker entwickelt wäre, als bisher. Nun kann man aber doch von Preußen nicht verlangen, daß es die Bundesfreundlichkeit fo weit treibt, um seinen Bundesgenossen solche Befürchtungen zu ersparen, seinerseits innerhalb seiner Grenzen in einem Zuftande zu verbleiben, den es für unwirthschaftlich und verwerflich erkennt, sobald es ihn dafür erkennt. Aber ich glaube auch, daß diefe Befürchtung eine gerechtfertigte nicht ist, denn ich finde, daß kleinere Bahnkomplexe unabhängiger Stagten, — Staaten von der Größe wie die größen deutschen Mittelstaaten, wie die Schweiz, Belglen, die Niederlande — daß die inmitten und an der Greuze größerer benachbarter französischer und deuticher Eisenbabnkomplexe ohne die mindeste Besorgniß fär ihre wirthschaftliche Selbstãndigkeit bestehen; die politische ist ihnen ja vollständig sicher und die politische Seite der Sache deckt auch bei uüns die Verfassung. Warum wirth⸗ schaftlich aber die Wirksamkeit der preußischen Bahnen auf die der beutschen benachbarten Staatsbahnen eine stärker anziehende sein follte, als die der französischen Bahnen gegenüber den Schwelzern oder den Belgiern in ihrem Bahnbetriebe, das sehe ich nicht ein. Ich halte also diefe Befürchtung für eine unbegründete. Die Abhülfe der Schäden, an denen meiner Ueberzeugung nach die preuß ischen Eisen bahnen laboriren, könnten ju in einer sehr einfachen Weise auf rein preußi— schem Gebiet durch allmähliche Vergrößerung der Staatsbahnen er⸗ folgen, indem vielleicht die Eisenbahnverwaltung selbständiger gestellt würde als bisher, ein vollständig unabhängiges eigenes Eisenbahn—⸗ Ministerium, und dieses generell ermächtigt, solche Verträge, die paffend scheinen, mit Privatbahnen abzuschließen und bei der jedes. maligen Sitzung dem Landtag zu unterbreiten. Das wäre ja eine sehr einfache Operation, wenn wir nicht in dem Reichsverbande ständen, und unter der Herrschaft der Reich zverfassung. Ang esichts der Verpflichtung, die wir dem Reiche gegenüber haben, halte ich es aber, so lange urs die Möglichkeit dazu gegeben wird, für eine Pflicht, zuerst die Macht des Reichs und nicht die eines Groß— preußenthums zu erstreben, den staͤrksten Staat im Reich, so weit wir es hindern können, auch auf wirthschaftlichem Gebiet nicht noch mehr Ucbergewicht gewinnen zu lassen, sondern die Elemente dazu dem Reich anzubieten. Die Reichsverfassung kann meines Erachtens nur auf diesem Wege zu einer Wahrheit werden; nicht sehr schnell wahrscheinlich. Selbst wenn Sie uns, meine Herren, die Vollmacht ertheilen, vor den Reichstag zu treten, glaube ich, würde das Refultat, welches wir bei dem Reichstag erlangen werden, doch immerhin erst in der Landtagssitzung des nächsten Jahres unterbreitet werden. Ist das Resultat ein negatives, lehnt das Reich unser Anerbieten ab, was ja sehr leicht möglich ist und worgus man Nie mand einen Vorwurf machen kann, — lehnt also das Reich dies ab, was ich bedauern würde, dann sind wir in der Lage, Ihnen darüber Möttheilung zu machen und weitere Vorschläge, wie nach Meinung der preußischen Regierung nun die Konsolidation des preußischen Cisenbahnbesitz's zu erstreben sei. Willigt aber das Reich ein, so ist es immer Roch fraglich, ob die Art, wie der Vertrag dort be— schloffen, der eine sehr umfängliche Arbeit sein wird, bei Ihnen hier und dem Herrenhaus Beifall findet. Es kann ja sein, nicht, daß er ganz ver⸗˖ worfen wird, aber daß irgend welche Klausel und Bedingung darunter ist, die ihn Ihnen unannehmbar macht, so daß wir nochmals zurückgehen müssen. So geht wieder ein Jahr verloren, während dessen die Sachen bleiben, wie sie sind. Aber auch dann, wenn wir so glücklich wären, mit dem Reich ein Abkommen zu schließen, welches sofort Ihre Genehmigung fände, dann würde immer wieder noch ein Reichstag nolhwendig sein, also wiederum ein Sitzungsjahr vergehen, in welchem man diejenigen budgetmäßigen Vorkehrungen und Ein— richtungen beim Reiche träfe, die nothwendig sind. um das Reich in den Stand zu setzen, daß es diese große Morgengabe, die ihm Preußen darbringt, in Empfang nimmt und verwaltet. Es werden alfo immerhin mindestens wohl drei Jahre vergehen, bevor wir mik Sicherheit darauf rechnen können, daß wir im allergünstigsten Falle in ein anderes Fahrwasser kommen. Ich würde es bedauern, wenn diese drei Jahre von der preußischen Regierung ganz unbenutzt blieben, um auf dem Wege, den wir eventuell gehen müsfen, wenn das Reich uns eine ablehnende Antwort giebt, oder auf dem Wege, den meines Erachtens das Reich gehen wird, wenn es unfere Staatsbahnen annimmt — daß auf diesem Wege das preußische Ministerium schon jetzt oder bald — ich glaube, die Gelegenheiten find jetzt eher günstig, wie nachtheilig — vorwärts ginge und solche Verbindungen anknüpfte, durch die wir in den Stand gesetzt würden, in einer nächsten Sitzung bereits Vorlagen zu machen von Verträgen, die vielleicht von Preußen abzuschließen wären, um die Masse, die dem⸗
Deffentlicher Anzeiger.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und
orladungen Grosshandel. 7. Literarische Anzeigen.
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6. Verschiedsne Bekanntmachungen.
S8. Theater-Anzsigen. In der Hörsen- beilage. E ꝛñ *
nächst an das Reich überzugehen hat, zu vermehren, eventuell den preuzzischen Staatsbesitz zu steigern. Es ist das eine Frage, die uns heute nicht beschäftigt, ich erwähne sie eben nur, um meiner Stellung zur Sache und meiner Auffaffung von den Eventualitäten der Zukunft damit einen Ausdruck zu geben, zugleich aber auch, um Ihnen, und namentlich 4 dieses Hauses, einen Eindruck von dem Tempo zu geben, in dem wir die Sache auffassen, welches jedenfalls kein stürmisches ist, sondern ein langsames und ruhiges. Wir sind der Meinung, Schritt für Schritt in dieser Vergrößerung vorzugehen, nichts zu übereilen, nichts zu drängen, nichts zu ernsthaften und feindlichen Fragen zuza⸗ spitzen, sondern die Sache eben wie eine rein wirthschaftliche zu be⸗ bandeln, bei der ein gewaltsamer Druck nach keiner Seite geübt wird. Erschwert wird uns die Regelung der wirthschaftlichen Frage wesent sich dadurch, daß ja die politischen Parteien, mit denen wir es im Reich zu thun haben, diese Frage wie jede nach ihrer Art ausbeuten. Materkelle Interessen stehen uns auch entgegen, nicht sowohl die der Aktionäre, die ö kei dem sich fortwährend vermindernden Werth der Eisenbahnen, glaube ich, nicht sehr unglücklich sein würden, wenn es einen Moment giebt, wo dieser Verminderung durch Verwandlung in eine feste Staalsrente ein Halt . wird; aber den Wirektionen ist es wirklich schwer, einen Ersatz für die glänzende Stellung zu geben, die sie augenblicklich haben, namentlich für ihre Regierungs⸗ rechte in Bahnsachen, und zu den Direktionen gehören ja auch im weiteren Begriff die sich angeblich gefährdet glaubenden Direktionen der Staatseisenbahnen, wo aus achtbarsten und berechtigtsten Motiven sich doch eine gewisse Anhänglichkeit an das Ressort und an die Erhaltung in dem bisherigen Zustand nothwendig bildet. Aber bei den Attionären wird im Ganzen der Wider— stand nicht so kräftig sein; es wird mehr darauf ankommen, die politischen Hintergedanken und Vorwände immer, wenn sie sich eindrängen, sorgfältig aus der Sache herguszubrinzen. Daß nicht rein wirthschaftliche Interessen für die Stellung der Einzelnen und der Fraktionen maßgebend sind, sehen Sie aus der scharfen Ab- grenzung und Scheidung, in der die Fraktionen sich zu der Sache stellen, innerhalb deren über die wirthschaftliche Seite der Frage gewiß viele Meinungsverschiedenheiten sind, da die meisten von uns kaum in der Lage sind, sich ein sicheres wirthschaftliches Bild zu machen. Aber für den politischen Effekt ist es leichter für eine Fraktion, sich zu einigen, und deshalb glaube ich, werden die Fraktionen zlemlich geschlossen stimmen bei dieser Frage, — für mich gerade kein erwünschtes Symptom, insofern, als ich daraus sehe, daß das poli⸗ tische Interesse vorherrscht. .
Man kann 3 fragen, warum wir Ihnen überhaupt die Vorlage machen, da die Regierung selbständig befugt gewesen wäre, mit dem Reiche zu unterhandeln, und wenn sie zu einem Abschluß gelangt, Ihnen dann die Abmachung zur Genehmigung oder zur Verwerfung vorzulegen. Nun, meine Herren, dazu, glaube ich, ist die Sache doch zu wichtig, als daß die Regierung von ihrer Machtvollkommenheit in dieser Weise hätte Gebrauch machen sollen. Ich glaube, es würde bei den meisten von Ihnen doch einen gewissen Eindruck von Nichtachtung gemacht haben, wenn die Regierung in einer so wichtigen Frage, wo ein so großes Eigenthum des Staates zum Kaufe angeboten wird, vorginge, ohne sich vorher durch die Stimmung der Volksvertretung und der gesetzgebenden Körper— schaften einigermaßen zu vergewissern, ob sie auch sicher ist, im Ein= klang mit ihnen zu handeln. Die Initiative muß dabei ja natürlich von dem, dessen Eigenthum verkauft werden soll, ausgehen. Unsere Stellung gegenüber dem Reiche ist auch eine ganz andere, wenn wir, gestärkt durch das Votum dieser Versammlung, der rächst schwer⸗ wiegenden im Deutschen Reich, dem Reiche gegenüber treten. Es gehl das schon daraus hervor, daß, wenn Sie z. B. die Vor—⸗ lage ablehnten, wir dann ganz sicher keine Aussicht hätten, nachdem der Reichstag sieht, daß wir nicht Unterstützung, sondern die Verwerfung der Landesvertretung hinter uns haben — vor dem Reichgtage mit irgend einem Erfolge die Sache zur Vorlage zu bringen, sondern Jeder würde dann die Regierung gerecht= fertigt finden, wenn sie darauf verzichtet und zunächst in späterer Zeit an eine anders zusammengesetzte preußische Versammlung oder a mals informata ad melius informandam appellirt. Aber daß wir vor dem nächsten Reichstag ohne weitere Beschlüffe des preußischen Landtages gewissermaßen lahm gelegt und außer Gefecht gesetzt wären, das liegt ganz klar, und das zeigt schon, wie wichtig und nothwendit es war, daß wir Ihre Unterstützung hierbei nachgesucht haben, und wieviel davon abhangt, ob Sie uns dieselbe bewilligen oder vorenthalten. Ich hoffe das Erstere, damit ein erster Schritt auf einer Bahn geschehe, die wohl bei meinen Lebzeiten, ich kann wohl sagen, bei unseren Lebzeiten, nicht ganz zu Ende gegangen wird. Aber mag die Entwickelung noch so langsam sein, unter noch so großen Kämpfen vor sich gehen, — was ist denn Wichtiges jemals anders zu Stande gekommen als mit Kämpfen und gerade durch Kämpfe? Mögen, diese nech so groß, mögen ste noch so schwierig fein, wir werden im Bewußtsein des guten Zielez, das wir verfolgen, nicht davor zurückschrecken, und werden auch nicht erlahmen und entmuthigk werden, weil ich überzeußt bin, daß, wenn eines an sich richtigen Gedankens — und dafür halte ich ihn — sich bei uns die oͤffentliche Meinung einmal bemächtigt hat, er nicht eher von der Tagesordnung verschwinden wird, als bis er sich verwirklicht hat, als bis mit andern Worten die Reichsverfassung, als dessen Vertreter ich , . stehe, zu einer Wahrheit wird auch in ibrem Eisenbahn— artikel.
Nach Schluß dieser Rede wurde die Fortsetzung der Debatte
auf heut vertagt.
Bureau der deutschen , . zu Berlin,
, . Nr. 45, die Annoncen ⸗Expeditionen des
Invalidendank“. Rudolf Messe, Haasenstein
T Bogier, . . Dan be & Co. E. Sqhioite,
Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen ⸗Bureaus.
Steckbriefe und Untersuchungs⸗ Sachen. Steckbrief. Gegen die verehel. Schlosser Krischock, Marie Henriette, geb Feldner, ist die gerichtliche Haft wegen wiederholten schweren Dieb stahls in den Akten K. 142/76 Komm. II. be⸗ schlossen worden. Die Verhaftung hat nicht aus—⸗ geführt werden können. Es wird ersucht, die zc. Krischock im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihr sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 26. April 1876. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Unter⸗ suchungs ⸗ Sachen. Kommission II. für Vorunter⸗ suchungen. /, Alter: 34 Jahre, ge⸗ boren am 12. Dezember 1541. Geburtzort: ö berg. Größe: 5 Fuß 2 Zoll. Haare und Augen⸗ brauen: braun. Augen: grau, tiefliegend. Kinn: groß, oval. Nase; lang, schmal. Mund: klein. Gesichtsg˖ dildung: oval. Gesichtsfarbe: gesand. Zähne: defekt. Gestalt: mittel. Sprache: deutsch. Besondere Kenn= zeichen: auf dem rechten Oberschenkel und Schläfe rechts je eine erbsengroße Hautwarze. ö
Steckbrief. Der unten signalisirte Vergolder Carl Mielisch ist wegen Uebertretung der polizei ⸗ lichen Kontrollvorschriften hier zu zehn Tagen Ge— fängniß rechtskräftig verurtheilt. Er latitirt, und
gericht.
arze.
daher,
wird deshalb ersucht, vorstehende Strafe an ihm zu vollstr'cken und davon hierher Anzeige zu machen. Berlin, den 7. April 1876. ri Abtheilung für Untersuchunzssachen. Kem⸗ mission 1, für Uebertretungen. 2c. Mielisch ist 36 Jahr alt, in Berlin geboren, 5 Fuß 3 Zoll 3 Strich groß, hat braune Haare, braune Augen, braune Augenbrauen, hreites Kinn, lange ge⸗ bogene Nase, gewöhnlichen Mund, ovale Gesichts bildung, gelblich ⸗blasse Gesichts farbe, defekte Backen zähne, ist schlanker Gestalt und hat als besondere Kennzeichen zwischen den Augenbrauen eine linsen⸗ große flache Narbe, an der rechten Schlafe einen kleinen Leberfleck, rechts am Oberleib eine kleine Warze, auf jedem Oberarm Viergroschen ⸗Stück große Poctenngrben, auf dem linken Unterarm einen linsen⸗ roßen Lebeifleck, links im Nacken eine linsengroße
Nachstehender Steckbrief: An der Gouvernante Louise Olympia Othenia Girard, 44 Jahr alt, reformirten Glaubens, aus Locle im Kanton Neu⸗ chatel, soll eine viermonatliche Gefängnißstrafe wegen wiederholten Diebstahls vollstreckt werden. Ihr ge⸗ genwärtiger Aufenthalt ist unbekannt. Wir ersuchen
* im Falle sie sich betreffen läßt, der Strafvollstreckung an die nächste Gerichtshehörde,
Königliches Stadt⸗
Beschreibung: Der Liegnitz, den 25. April 1876.
Der wider Steckbrief ist erledigt. önigliches Kreisgericht. Evictal · Citatlen, Ja Ie]
ohne Erlaubniß
ehuft
welche uns hiervon Kenntnitz geben wolle, abzulie⸗ fern. Ein Signalement kann nicht beigegeben werden. Liegnitz, den 2. April 1874. Königliches Kreies⸗ gericht. J. Abtheilung. — wird hierdurch erneuert.
önigliches Kreisgericht. L Abtheilung.
den Kürschnergesellen Florian Breitkopf aus Wanowitz am 4. v. Mts. arlaffene
Schweidnitz, den 12. April 1876. Erste Abtheilung.
Auf die Anklage des Staats Anwaltes vom 12. April 1876 ist gegen den Ange⸗ klagten Militärpflichtigen RKobert Rudolph onze, zu Liebenwerda ain 3. April 1850 geboren, welcher sich zuletzt in Potsdam aufgehalten hat, auf Grund des 5§. 140 des Strafgesetzbuchs, weil derselbe in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder Flotte zu entziehen, das Bundesgebiet verlassen hat, die Untersuchung eingeleitet, und haben wir zum mũnd⸗ lichen Verfahren einen Termin guf den 8. Sep⸗ tember 1876, Jormittags 9 Uhr, in unserem Gerichtslokale anberaumt, wozu der dem jetzigen Aufenthalte nach unbekannte Angeklagte mit der
Aufforderung vorgeladen wird, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen, und die zu seiner Vertheidi⸗ gung dienenden Beweismittel mit ö. Stelle zu bringen, oder solche unter genauer Angabe der da—⸗ durch zu erweisenden Thatsachen uns 9 zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie c zu demselben herbeigeschafft werden können. Erscheint der Ange⸗ klagte oder dessen Bevollmächtigter nicht, so wird mit der Untersuchung und Entscheidung in eontu— maciam verfahren werden. Potsdam, den 18. April 1876. Königliches Kreisgericht. Abtheilung J.
3624 Oeffentliche Barladung.
Der Handelsmann Friedrich Schwabe J. von Niederspier ist auf von der Fürstlichen Staats an⸗ waltschaft erhobene Anklage wegen dringenden Ver⸗ dachtg, sich der Vergehen eines Widerstands gegen die Staatsgewalt, sowie der Beleidigung von Be- amten in Ausübung ihres Berufs oder in Beziehun auf ihren Beruf schuldig gemacht zu haben, au Grund der 55§. 113, 185 und 196 des Strafgesetz buchs für das Deutsche Reich von uns in den An- klagestand versetzt worden.
a der Aufenthalt des Angeklagten Schwabe un⸗ bekannt ist, so wird derselbe hiermit öffentlich ge⸗ laden, in der vor dem unterzeichneten Kreisgerichte auf den 25. Augunst d. J8., Vormittags 9 Uhr.
anberaumten Hauptverhandlung zu erscheinen. Falls Angeklagter beim Aufruf der Sache nicht anwesend sein sollte, so wird die Hauptverhandlung dennoch abgehalten und ein Endurtheil gefällt, uͤberbaupt nach Art. 219 der Strafprozeßordnung verfahren werden. Als Zeugen sollea in der Hauptverhandlung der Schulze Rhodius, der Ortsschoͤppe Stein, Beide in Niederspier, sowie der Gendarm Machleb in Großenehrich vernommen und außerdem die Akten der m. als Beweismittel gebraucht werden. Sondershansen, den 18. April 1876. FJürstl. Schw. Sondersh. Kreisgericht. R. Helmkampf.
Sub bast ationen, Anfgebste, Vor⸗ ladun gen u. dergl.
kes Suhhastations⸗Patent.
Das der verehelichten Bauunternehmer Petit, Sophie, geb. Friedrich, gehörige, in Friedrichsberg Nr. 2, Straße Nr. 33, Abth. XIV. belegene, im Grundbuch von Lichtenberg Band XI. Bl. Nr. 380 verzeichnete Grundstück nebfst Zubehör soll
den 20. Mai 1876, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. I6, im Wege der nothwendigen Subhastation öffent˖ lich an den Meistbietenden versteigert und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags
den 24. Mal 1876, Vormittags 11 Uhr, ebendort verkündet werden.
Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt—⸗ Flãächenmaß von 4Aren 56 Qu- M. mit einem Reinertrag von 3,21 S und für das Steuerjahr 1878 zur Ge⸗ bäudesteuer mit einem jährlichen Rutzungswerth von 4600 6 veranlazt., Auszug aus der Steuerrolle und Hyvpothekenschein, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. einzusehen.
Alle Diejenigen, welche Eigenthums ⸗ oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintra— gung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, did ere zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin an⸗ zumelden.
Berlin, den 23. März 1876.
Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.
a5s! Subhastations⸗Patent.
Das dem Kaufmann Karl August Gottlieb Kroll gehörige, in Franzäsisch , belegene, im Grundbuch von diesem Orte Band III. Blatt Nr. 110 verzeichnete Grunbstück soll
den 29. Mai 1876, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, Zimmer Nr. 16, im Wege der nothwendigen Sub⸗ hastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert nt das Urtheil über die Ertheilung des
uschlags
den 31. Mai 1876, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle ebendort verkündet werden.
Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund- steuer bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 53 Aren 90 Qu-Meter mit einem Reinertrag von 11, Mark veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und begl. Abschrift des Grundbuch⸗ blattes sind in unserm Bureau V. einzusehen.
Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander- weite, zur Wicksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht einge⸗ tragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spälestens im Versteigerungstermin anzumelden.
Berlin, den 23. März 1876.
Königliches Kreisgericht. Der Subhastations ⸗ Richter.
kee Subhastations-Patent.
Das der verehel. Bauunternehmer Petit, Sophie, geb. Friedrich, gehörige, in Friedrichsberg Nr. 3, in der Straße Nr. 33, Abtheilung XIX. belegene, im Hypothekenbuch von Lichtenberg Band XX. ö. 4 685 verzeichnete Grund stück nebst Zu⸗
ehör so
den 24. Mai 1876 Dormittag; 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, SZimmerstraße Nr. 25, Zimmer Nr. 16, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert und dem⸗ nächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags
den 27. Mai 1876, Vormittags 11 Uhr, ebendort verkündet werden.
Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 4 Aren 56 Qu.-⸗Meter mit einem Reinertrag von 3s und für das Steuerjahr 1878 zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nutzungs werth von 4700 M. veranlagt, Auszug aus der Steuerrolle und Hypothekenschein, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. einzusehen.
Alle . welche Eigenthumg⸗ oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in daz Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht ein getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer ⸗ den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä—⸗ klu . spätestens im Versteigerungstermin anzu⸗ melden.
Berlin, den 23. März 1876.
Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.
lac! Subhastations⸗Patent.
Das dem Maurerpolier Carl Friedrich Müller gehörige, in Weißensee belegen im Grundbuche von diesem Orte Band VI. Bl. Rr. I66 verzeichnete Grundstüůck soll
den 51. Mai 1876, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 26, Zim⸗
Reinertrag von 42 M veranlagt. Aue zug aus der Steuerrolle, und begl. Abschrift des Grundbuchblatts sind in unserm Bureau V. einzusehen. J
Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander ⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hyppothekenbuch bedürfende, aber nicht einge⸗ tra gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidnng der Prä⸗ — spätestens im Versteigerungetermin anzu⸗ melden.
Berlin, den 25. März 1876.
Königliches Kreisgericht. Der Subhastations ˖ Richter.
1ss71. Suhbhastations⸗Patent.
Rothwendiger Verkauf Schulden halber.
Das zu Nordtzausen an der Stelberger Chansse Kr. 7 belegene, im Grundbuche ol. 37. Fol. 15 eingetragene, dem Restaurateur und Kom misstonär Ernst Albrecht und dessen Ehefrau, Chri⸗ stiane, geb. Steinccke gehörige Haus nebst Zube— hör, taxirt auf 73, 600 4, zur Gebäudesteuer aber noch nicht eingeschätzt, mit einem Flächeninhalt von 3 Ar 11 Qu- Met, resp. 30,6 Qu. -Ruthen soll
den 1. Inli 1876, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Ur. 2 im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden verfteigert, und das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlages
den 3. Jult 1876, Vormittags 11 Uhr, an gietzer Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 27, verkündet werden.
Auszug aus der Steuerrolle, Abschrift des Grund⸗ buchblattes, die Taxe und sonstige das Grundstück betreffende Nachweisungen sind in unserem Bureau einzusehen.
Ale Diejenigen, welche Eigenthums ⸗ oder anderweite zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch beduͤrfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu 11 haben, werden hiermit aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.
Rordhau sen, den 15. April 1876.
Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗ Richter. von Reuß.
35961
In Sachen, betreffend den Konkurs der Gläu— biger über das Vermögen des Halbhöfners Boden- dieck in Nieperfitz soll auf Antrag des Kurators Agenten Schugar in Bleckede der zur Masse ge— hörende in Niepersitz unter Hausnummer 5 be— legene Halbhaf in dem dazu auf
Freitag, den 9. Zunt d. J.,
. RMorgens 11 Uhr, zu Nieperfitz in dem zur Masse gehörenden Wehn— hause, des zu verkaufenden Hofes unter den im Ter mine bekannt zu machenden, vorher auf hiesiger Ge⸗ richtsschreiberei einzusehenden Bedingungen im Gan⸗ zen und auch in einzelnen an Ort und Stelle anzu—⸗ weisenden Theilen öffentlich meistbietend verkauft werden.
Gleichzeitig werden Alle, welche an dem zu ver⸗ kaufenden Halbhofe, ee m mn 5 zu Nieperfitz, oder an Theilen desselben Eigenthums, Naͤher⸗, lehnrechtliche, fideikommissarische, Hypotheken- und andere dingliche Rechte, insbesendere auch Servi⸗ tuten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, die in dem zur Anmeldung von Ansprüchen an die Konkursmasse angesetzten Termine noch nicht ange⸗ meldet sind, aufgefordert, diese in dem vorstehend zu Nieperfiz anberaumten Termine anzumelden unter Androhung des Rechtsnachtheils, daß für den sich nicht Meldenden das Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber verloren geht. .
Bleckede, den 22. April 1876.
Königliches Amtsgericht. II. Bening. Amelung. Beschreibung des
Verkaufsgegenstandes. Zu dem Bodendieck'schen Halbhofe, Nr. Nieperfitz, gehören:
5 in
aun Gehbänden. .
l) ein Wohnhaus aus Fachwerk mit Mauer— steinen und Strohdach, vor 18 Jahren erbaut, 232 Meter breit, 13, Meter tief versichert zu 7200 Mark,
Y eine Scheune auz Lehmstakeg ⸗ Fachwerk mit Strohdach, R Meter breit, 92 Meter tief, versichert zu 900 Mark,
3) ein Schweinestall aus Fachwerk mit Mauer und Lehmsteinen und Strohdach, 13,7 Meter breit, 3 Meter tief, versichert zu 609 Mark,
4) ein Nebenwohnhans mit Stallanhang aus Fachwerk mit Mauer⸗ und, Lehmsteinen und Strohdach, 123 Meter breit, 82 Meter tief, versichert zu 2 Mark.
an Ländereien. 3 cirea 89 Morgen Ackerland, . „ Wiesen und Anger, 46 Daide, .. f , Holzbestand.
an Rechten und Gerechtigkeiten.
1) Die Berechligung an den Göhrder Kuhweiden für 12 Stück Hornvieh,
2) ben Antheil des Hofes an den Gemeindeweiden.
lsso3] Oeffentliche Aufforderung.
Am 13. April 1875 starb dahier Christeph Dumont, 80 Jahre alt, ledig, Kaufmann aus Mainz.
Die als deffen Erben nach dem Gesetz berufenen Per onen (vollbürtize Geschwister und bezw. Kinder von solchen) waren nicht vollstündig zu ermitteln, namentlich konnte der Ilufenthalis orl der Nichte, Frau Dora Loy, geb. Dumont, nicht festgestellt werden. ;
Auf Antrag Kurators des geringfügigen Nach ⸗ lasses ergeht daher an die Genannte, sowie über ⸗
mer Rr. 16, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meisthietenden e, . und dem · ah das Urtheil über die Ertheilung des Zu ags den 8. Juni 1376, Vormittags 11 Uhr,
ebendort verkündet werden, ö
Das zu verfteigernde Grundstück ist zur Grund ;
euer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗-
lächenmaß von 25 Ar. 11 Quadr. Mt., mit einem
haupt an alle Diejenigen, welche Erbansprüche an den Nachlaß zu haben vermeinen und nicht bereits deshalb gerlchtlich vernommen worden sind, hiermit die Aufforderung, solche um so e fr bis läunstens den 81. Inli 1876 bei unterzeichnetem Gericht entweder 3 rsönlich oder durch einen mit ordnungsmäßiger Vollmacht ver—⸗ sehenen Vertreter geltend zu machen, als sonst zu Gunsten des bereitz aafgetretenen gesetzlichen Erben
Erbbescheinigung ausgeftellt und demselben der Nach ⸗ laß überwiesen werden soll. Frankfurt a. M., den 19. April 1876. Königl. Stadt ⸗ Amt II. ¶ H. 6989.) Dr. Fleck. Walther, Att.
Dem Gärtner Christian Matthaei von hier, jetzt in unbekannter Abwesenheit, wird hiermit be⸗ kannt gemacht, daß seine geschiedene Ehefrau Hen⸗ riette Wilhelmine, geborne Rüprich, hier, gegen ihn eine Klage eingereicht hat, mit dem Antrage: ihn kostenpflichtig zu verurtheilen, der Kläxzerin zu ihrem Unterhalt auf deren Lebenszeit wöchentlich 6 M praenumerando zu zablen. Der 2. Matthaei wird hiermit zur Beantwortung der Klage auf den 2. September 18376, Vormittags 115 Uhr, vor dem Herrn Kreisgerichtsrath Holtze an hiesiger Ge⸗ richtsstelle, ! Treppe hoch, Zimmer Nr. 11, geladen, in diesem Termine persönlich, oder durch einen ge⸗
. 13620 Eroclamoæ.
hörig legitimirten Vevollmächtigten zu erscheinen, widrigenfalls die in der Klage angeführten That⸗- sachen und Urkunden, über welche keine Erklärung erfolgt, auf Antrag der Klägerin für zugestanden und anerkannt erachtet und was den Rechten nach daraus erfolgt, im Eikenntniß ausgesprochen werden wird. Halle a. S. den 8. April 1876. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
Verkäufe, Verpvachtun gern Submissionen ꝛc.
29 2 8 m Holzberkauf.
In dem am Freitag, den 5. k. Mts, Vor- mittag von 9 Uhr ab, im hiesigen Gasthofe zum Rathkeller anstehenden Holzverkaufstermin für das hiesige Königliche Forstrevier werden auch bei freier Concurrenz im Schutzbezirke Berkholzofen ca. 350 Rmtr. Kiefern und im Schutzbezirke Bubrow ca. 500 Rmtr. Buchen⸗Scheit Brennhölzer zur Ver⸗ steigerung kommen.
Rheinsberg, den 24. April 1876.
Königliche Oberförsterei Verw.
3600
*
Königlich Niederschlesisch Märkische Eisenbahn.
Es soll die Lieferung von 3000 Stück Hülsen zu Laternenstützen im Wege der Submission vergeben werden.
Termin hierzu ist auf
Montag, den s. Mai er., Mittags 12 Uhr, im Bureau der Obermaschinen⸗Verwaltung hierselbst (Beeglauerstraße 17) anberaumt, bis zu welchem die Offerten frankirt, versiegelt und mit der Aufschrift;
Suhmission auf Lieferung von 38000 Stück Hülsen zu Laternenstützen versehen eingereicht sein müssen.
Die Submissions bedingungen, Zeichnungen 2c. liegen in den Wochentagen im Bureau der unter— zeichneten Verwaltung zur Einsicht aus und können daselbst auch Abschriften gegen Erstattung der Kosten in Empfang genommen werden.
Berlin, den 22. April 1876.
Tie Königliche Obermaschinen Verwaltung.
H. Gu st.
3639
Berliner Nordbahn.
Die Herstellung von 12000 Qu.-Mtr. Pflaster für die Zufuhrwege und. Vorplätze zu den Bahn höfen Hermsdorf, Oranienburg und Löwenberg soll incl. Materiallieferung im Wege der öffentlichen Submission und zwar in drei Loosen an qualifizirte Unternehmer verdungen werden.
Die verstegelten Offerten mit der Aufschrift: Offerte zur Uebernahme der Pflasterarbei⸗ ten für den Bahnhof Hermsdorf Loos J. ꝛc.
sind spätestens zu dem auf
Montag, den 8. Mai er,, Vormittags 11 Uhr in dem Abtheilungsbureau anberaumten Termine portofrei einzureichen, in welchem die Eröffnung der eingegangenen Offerten in Gegenwart der erschiene⸗ nen Submittenten erfolgen wird.
Die Submissionsbedingungen liegen im oben be zeichneten Bureau aus und können vieselben gegen Erstattung der Kopialien bezogen werden.
Oranienburg, den 24. April 1876.
Der Abtheilungs Baumeister. Ur ban.
lzsss! Königliche Ostbahn. Die Lieferung von: 5440 Kubikmeter rohen, 2410 ö gestebten Kies, 3000 Stück eichene Zaunpfähle, 1,9 Meter lang, 0 - 15. Gtmtr. stark, . 36 Stück eichene Brückenbalken verschiedener Dimensionen, 700 Stück weißbuchene Hammer- und 600 Stück weißbuchene Hackenstiele, ur Unterhaltung der Strecke Altfelde⸗Königsberg ehen in dem auf Freitag, den 5. Mai er., Vormittags 10 Uhr, im Bureau der Eisenbahnbau⸗Inspektion Elbing anstehenden Termin an den Mindesifordernden ver= geben werde. ö . .
Versiegelte Offerten hierauf sind portofrei und mit entsprechender ÄAufschrift versehen bis zur obigen Terminsstunde daselbst einzureichen.
Die Bedingungen liegen im vorgedachten Bureau zur Einsicht aus, werden auch auf portofreie Anfra— gen gegen Erstattung der Kopialien verabfolgt.
ern den 21. April 1876.
er Eisenbahn ˖ Ban⸗Inspektor. G. van Nes. (à Cto. 2064.)
— ——
3608 vSubmis Die unterzeichnete Kommi wege zu beschaffen: I) zu Stiefeln:
. sion hat im Submissions ;
12 Haute genarbtes Schwarzleder zu hohen
T Gto. 2444.)
Schäften, im Gewicht von 6 bis 71 Lilo pro Hant,
25 Häute Fablleder von gleichem Gewicht,
25 Häute Sohlleder im Gewicht von 22 bis 24 Kile pro Haut,
159 Häute Brandsohlleder im Gewicht von II bis 12 Kilo pro Haut,
138 braune Schaffelle zum Futtern der hohen Schã fte;
27) zu Leder ⸗ und Reitzeugstücken:
1 Haut schwarzes Blankleder im Gewicht von 13 bis 14 Kilo zu Lanzen . Armriemen,
2 Häute gedrehtes fettgahres Leder zu Half— terriemen im Gewicht von 15 bis 18 Kilo pro Haut,
2 Häute sämischgahres Leder zu Bandolieren und Säbelkoppeln im Gewicht von 15 bis 16 Kilo pro Haut,
3 Häute weißgahres Leder zu Obergurtzug⸗ riemen ꝛc. im Gewicht von 11 bis 12 Kilo pro Haut,
35 Häute egal gefärbtes braunes Blankleder und zwar:
7 Häute im Gewicht von 11 bis 13 Kilo pro Haut und 28 Häute im Gewicht von 13 bis 17 Kilo pro Haut zu Oberzurten, Steig— riemen ꝛc.; 3) 561 schwarze Kalbfelle zu Hosenbesätzen. Proben von vorstehend aufgeführten Ledersorten mit Preisofferten werden bis zum 13. Mai er., Vormittags, diesseits angenommen, aber nur franco hin und zurück. Die Lieferung muß nach erfolgtem Zuschlage und Abschluß des Kontrakts successive binnen 8 Wochen erfolgen. Züllichau, den 25. April 1876. Die Bekleidungs- Kommission des Posenschen Ulanen⸗Regiments Nr. 10.
35741 Bekanntmachung.
Die Arbeiten zur Herstellung der 46 Kilometer langen Telegraphen⸗Linie von Neufähr bis Kahlberg sollen an den Mindestfordernden vergeben werden. Die näheren Bedingungen sind in der Kanzlei der hiesigen Ober⸗Postdirektion einzusehen und können auch gegen eine Schreibgebühr von 6 O13 von der selben bezogen werden. Anbietungen, in welchen zu- gleich anzugeben ist, welche Telegraphen ⸗Linien der Bewerber bereits ausgeführt hat, sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Telegraphen⸗Bau“ versehen, bis zum 1090. Mai d. J., 11 Uhr Norgens, zu welcher Zeit die Eröffnung der eingegangenen An— bietungen in Gegenwart der etwa erschienenen Unter— nehmer im Dienstzimmer hiesiger Ober ⸗Postdirektion stattfinden wird, an Letztere einzureichen.
Jeder Anbietende bleibt 14 Tage an sein Angebot gebunden.
Die Auswahl unter den drei Mindestfordernden wird vorbehalten.
Danzig, den 24. April 1876.
Der Kaiserliche Ober Post⸗TDirektor. Reisewitz.
3422 . Laskowitz⸗Jablo⸗
p nowoer Eisenhahn. ; * Baustrecke .
Die Ausführung der Manrerarbeiten für sämmt⸗ liche Pfeiler der Eisenbahnbrücke über die Weichsel bei Graudenz, ausschließlich der Materiallieferung, soll einem Unternehmer übertragen werden.
Die Zeichnungen, Situationspläne und Bedingungen sind im Bureau des Unterzeichneten während Ter Dienststunden einzusehen, auch können die Be— dingungen gegen Erstattung der Kopialien von eben— daselbst abschriftlich bezogen werden. -
Portofreie versiegelte Offerten mit der Aufschrift: „Submission auf Ausführung der Maurer- arbeiten“ werden bis zum Termin Montag, den 8. Mai e,, Vormittags 12 Uhr, von dem Unter zeichneten entgegengenommen.
Submittenten haben sich Über ihre Leistungsfähig⸗ keit und Qualifikation durch Zeugnisse bei Ein— forderung des Bedingnißheftes genugend auszuweisen, hee lh Letzteres nicht verabfolgt wird.
Graudenz, den 29. April 1876.
Der EisenbahnBau⸗JFnstzektor. Tobien.
Die Lieferung der für die Zeit vom 1. Juli er. bis J. Juli 1877 für die West⸗ fglische Eisenbahn erforder⸗ 8 PF lichen Stück. und Förder⸗ —— — S kohlen, Schmiedekohlen und Coats der öffentlichen Submisston verdungen werden. Die Bedingungen liegen in un— serm Centralbureau hier zur Einsicht aus, können auch gegen Zahlung von 50 pro Exemplar von uns bezogen werden. Offerten sind verschlossen mit der Aufschrift: „Submission auf Lieferung von Kohlen resp. Coaks“ an uns bis zu dem am 9g. Mai er, Morgeus 11 Uhr, in unserm Ge⸗ schäftelokale hier anstehenden Termine, in welchem dieselben in Gegenwart der erschienenen Submitten⸗ ten eröff et werden, portofrei einzusenden. 34361 Münster. sönigiiche Direktion.
lssꝛ] Reubau der Moselbahn.
Die Ausführung der Erd, Planirungs- und Böschungs ⸗Arbeiten des Logses XII. von Station HS bis Station 20, veranschlagt zu 46,600 (, soll im Wege der öffentlichen Submission verdunzen werden. ; .
Offerten hierauf sind mit der Aufschrift:
„Submissions Offerte auf Erdarbeiten“ bis zum Submissions⸗ Termin am Dienstag, den 9. Mai er, Vorm. 10 Uhr, versieg lt und perto frei an den unterzeichneten Abtheilung · Baumeister einzureichen, in dessen Geschäftslofal, Olkstraße 287 l. hierselbst, zu bezeichneter Stunde deren , im Beisein der erschienenen Submittenten erfelgen
soll.
Zeichnungen, Submisstons⸗ Bedingungen und Massen⸗ und Preiz⸗Verzeichnisse liegen im bezeichneten Ge e, zur Ciasicht aus, auch können Submis⸗
on, Formulare zum Preise von 2s Se von da be— zogen werden. ö
Trier, den 21. April 1876.
Der Abtheilungs⸗Baumeister.
Eischex.