1876 / 101 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 28 Apr 1876 18:00:01 GMT) scan diff

wird aufgelöst rad ble Ausführung der Tiquidatien einer aus 5 Mit. gliedern berretKzendeg Kommisßion übertragen. II. Die Geiellschaft Kbrt zertan die Firma: Akt iengesellschaft Norddeutsche gabrit für Eisenbabn-Betriebsmaterial in Liquida- tion.‘ II. Zur Verpflichtung der liquidirten Gesellschaft genügt die Naterschrift zweier Mitglieder der Liquidationgkommission, von denen das eine der Vorsitzende oder dessen Stellvertreter sein muß ꝛe. NI. Die Liquidatoren erhalten für ihre Mühewaltung zu ammen eine Tantième ven 1 0 ven der zur Vertheilung gelang caden Liquida · tiongmasse bie 3 00 0090 4 und 2 00 von der darüber zur Verthei- lung kommenden Summe, über deren Vertheilung unter sich sie sich selbst zu einigen haben. II. Dem Aufsichtsrath wird für seine Thätigkeit während des Liquidationsvoerfahrens eine Remuneration von 1' der sich ergebenden Liquidations masse bewilligt. Die Versicherungs⸗Gesellchaft Victoria bat nach

dem Rechnungsabschluß für 18705 einen Reingewinn von 314,301 4 erzielt. Der Aufsichtsrath hat beschlossen, aus diesem Reingewinne als Dividende an die Aktienäre 25 0 150 6 pro Aktie mit 1590, 900 M zu vertheilen. Von dem Reste sind 41,7453 4 Ter Kapi⸗ talreser ve, 56 075 S der Gewinnteserve zugeführt und 14.000 M zur Ver ftärkung der Trant port, Prämienreserve verwendet, während 10900 6s zu einer Extra ⸗Abschreibung auf Inventariumkonto benutzt, S757 M als erste Zahlung dem von den neuen Statuten ver. gesehenen Beamten ⸗Unterstützungsfonds angewiesen sind und Bol Æ der neuen Rechnung für 1876 vorgetragen werden. Die Victeria besaß Ende 1875 eine Kapitalreserve von 190 599 4, daneben eine Gewinnreserwe von 14,785 6 Die Schãden ˖ und Prämienreserve der Transportversicherungsabtheilung ist mit 59, 93 vorgetragen, während die rechnung gemäße Prämienreserve in der Lebens versicherunge'branche mit 3.216.820 dotirt ist. Der Hypo= tbekenstand der Gesellschaft hob sich von 2,473, 650 auf 2, 924 (35 4, also um 450, 3385 4 Die Gesellschaft hat ferner die Samme von 6 48 M6 zum Ankaufe eines neuen Gesellichaftsgrundstückes, Mohrenstraße 45 und Markgzgrafenftraße 41 und 42 verwendet. In der Generalversammlung der Aktionäre des Baltijschen Lloyd vom 25. d. M wurde vom Vorsitzenden konsta⸗ tirt, daß mehrere Tausend Aktien mehr vertreten Haren, als statuten mäßig zum Beschluß der Liquidation erforderlich sind. Die Decharze wurde ertheilt und die statutenmäßig ausscheidenden Mitglieder des

Aufsichtsrathes ebenso wie die früheren Revisoren wieder ge— wählt. Ferner genehmigte die Versammlung die Abänderuag des 5. 16 einstimmig wie felgt: „Statutenänderungen und Auf, lösung der Gesellschaft können in erdentlichen oder außer; ordentlichen Generalversammlungen durch einfache Stimmenmehr-

beit der anwejenden oder vertretenen Aktionäre beschlossen werden.“ Die Liguidation wurde da auf einstimmig keschlossen. Seitens eines Aktionärs wurde beantragt, bei Verleihung der vorhandegen Gelder an die Aktionäre den Zinsfuß von 40 herabzusetzen, und langere Kündigungsfristen eintreten zu lassen. Der Vorsitzeade erklärte sich

damit einverstanden, den Zinsfuß auf 10 herabzusetz n, sowie die Kündigung fristen auf drei Monate zu verlängern. Hierauf beantragte He. Nud. Abel dem Vorstande und dem Auf⸗ sichterath für ibre Bemühungen 9 von dem durch die Liquidation erzielten Kapitalsbetrag zu bewilligen. Die Versammlung geneh- migte die Bewilligung dieser Gratifikatien. Nach der der General. ammlung vorgelegten Bilanz beträgt das emittirte Aktienkapital 5. 987 400 M, davon sind verloren 3, 182,363 AÆ, so daß danach noch ca. 48 ½ übrig bleiben würden. Wien, 28. April. (W. T. B.) In der hentigen General- versammlung der Lemberg GzernowitzJa sper Eisen⸗ bahnzesellschaft wurde beschloffen, die am J. Mai c. Jad aen Coupons der Prioritätsobligationen mit 5e, also mit 5 Bl. in Silber, und die Aktiencoupens ebenfalls mit 3c einzulösea, jowie in gleicher Weise für die Einlösung der am J. Noxember c. fa liz werdenden Prioritätsceupons Vorserge zun treffen. Die zur Ver ix sung erforderliche Gesammtsumme beträgt 1676, 502 Fl., es mässen daber, da die Betriebsüberschüsse zu gering sind und die rumänische Regierung bereits 1928. 512 Fres. bezahlt hat, von der österreichischen ** 225, 000 Fl. in Silber von der Garantiesumme beanspeucht erden. ; Paris, 27. April. B. T. B.) Die Veisammlung der Ak tionäte des Crédit fencier de France bat die von deren Gon. verneur gestellten Anträge genehmigt und die Vertheilung einer Er= gänzungsdividende von 23,75 Frs. beschlofsen. Dem Reservefonds wurde der Betrag von 21,634 Fres. überwiesen. 28. Apcil. (W. T. B). In der gestrigen Versam m⸗ lung der Aktronäre des Crédit foneier de FErangs theilte der Prãsident desselben mit, daß die zwischen London und Paris ge— führien Verhandlungen, betreffend die Regelun, der Finanzlage Aegyptens, welche auf kurze Zeit unterbrochen waren, wieder auf- genommen seien und fügte hinzu, daß die Gläubiger des Khedive gute Resultate aus diesen Verhandlungen erwarten könnten.

der, . ee, n, m,.

Aus Baden wird der Köln. Ztg. unter dem 23. April schrieben; Folgendes sind die Eröffnungsdaten der er. . El saß Zothringen im Bau begriffenen Eisenbahnen Die 55 Kilometer lange Linie Straßburg -Lauterburg wird den 1. Juli 1876 eröffnet werden koͤnnen; am nämlichen Tage die Linie Bolchen⸗ Teteré rn mit 9 Kilometer und die Kurve bei Rieding mit 3 Kilo— meter den. Oktober 18765. Im Jahre 1876 also eine Gesammt⸗ strecke von 68 Kilometer. I‚ Jahre 1877 werden eröffnet werden: die Bahnen Colmar-Breisach mit 2114 und St. Louis. gecpeldehõhe mit 3.0 Kilometer den 1. Mai; Zabern. Wasselnheim mit 1821 und Barr Schlettstadt mit 17,8 Kilometer den 15. Mai; Mutzig⸗Rothau mit 22. Kilometer den 1. Juli; Remilly⸗Berthelmingen mit 54 1 Kilometer den 1. September; Steinburg ⸗Buchsweiler mit 1221 Kilo- meter am 1. Okteber; Mülbausen⸗Müllheim mit 17.33 Kilometer am 1. November 1877, und Diederhofen⸗Sierk mit 22, is Kilometer am

l. Jannar 1873. Es giebt dann im Elsaß 119 Kilometer Eisen⸗ bahnen mit 224 Stationen; rechnet man die Luxemburger Bahnen binzu, so sind es 1289 Kilometer und 257 Stationen. Die Bahn Zabern . Wasselnheim· Barr · Schlettftadt verkürzt den Weg nach dem Bber . Elssaß, der Schweiz und Jtalien um 20 Kilomeier und der Schienenweg Remilly⸗Berthelmingen die Entfernung von Metz nach . um 45 Kilometer. Leipzig, 27. April. C. R) Ven dern im Wasser liegenden kleinen Brückenträgzer der Rie saer Eisenbabnbrüůcke, welcher circa 5 Meter tief versandet ist, hat man die über dem Sande be- adlichen Eisentheile nunmehr glücklich abgesprengt und zwischen zwei zillen nach dem Lande tran portirt Dieses abgesprengte Stück hat ein Gewicht von 500 Centnern. Die Schiffe konnen nunmehr durch den bisher durch diesen Trãger gesperrten Brũckenbogen fahren. Nachdem diese Arbeit glücklich vollendet und somit ein ungehinderter Verkehr der Schiffe gewahrt ist, gedenkt man in den nãchsten Tagen den noch von der Rigaer Seite aus auf den Pfeilern liegenden großen, Is Meter langen Trãger herunterzusprengen, um sodann mit den Arbeiten zum Aufbau der Interimebrücke beginnen zu können. Das Herausholen der im Wasser liegenden kleinen Eisentheile geht un unterbrochen rasch und sicher vor sich.

Trieß 27. April. (B. T. B) Der Llovzdampfer Achille! ist mit der ostindischen Ueberlandpost aus Alexandrien heute Nachmittag 64 Uhr hier eingetroffen.

Der Ober Ingenieur Wetli hat soeben eine Boschüre, die technischen Vorarbeiten der Gotthardbabn, Erläuterung za der offiziellen n, der Finanzlage“ erscheinen lassen, in welcher er den Nachweis zu leisten unternimmt, daß die Kostenberechnungen der internationalen Konferenz nicht als Grundlage gedient haben, sondern daß dieselben viel höher gewesen seien, als der von der internationalen Kommissien schließlich angenommene Kostenvoranschlag, ja daß auch der Voranschlag des Hrn. Ober -Ingenieur Gerwig vom. Jahre 1815 sich noch bedeutend unter den von ihm, Hrn. Wetli, aufgestellten Ziffern bewege, daß ferner der Voranschlag des Hrn. Hellwag vom Jahre 1874 für die schwierize Linie ven Giubiasco über den Monte Cenere nach Lugano bei fast übereinstimmenden Trace vom Wetli'schen Vor- anschlag vom Jahr 1864 nur ganz unbedeutend oder eigentlich gar

nicht abweiche, wie denn überhaupt Hr. Hellwag der Leistungen des Hrna. Welli für die Gotthardbahn in jeinem Bericht in sehr aner ken Render Weise gedenke und daß endlich die endlose Verzögerung der Tracirung und der Kostenberechnung für die Bahn ebensowenig in 6 ye, 3 Wetli schen 2 ihren Grund habe, alt ie außerordentliche Ucberschreitung des Kostenvoran lages für di *, 2 2 t Clan 9 ern, 26. April. (N. Zürch. Zig Wegen massenhaften Schnee falls sind der Simplon und St. Gottkard momentan unpraktikabel und der Splügen nur schwierig vassirbar. Es sind jedoch Vorkehrungen getroffen, um die Verkehrsstörung zu beseitigen. Lon don, 27. April. (W. T. B.) Die Kabelverbindung ist zwischen Fa va und Auftralien unterbrochen.

Berlin, den 28. April 1876. Königlich Preußische Lotterie. (Ohne Gewãhr.) Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4 Klasse 153. Königl. Preuß. Klassenlotterie fielen: ö 1 Gewinn à 45,000 (S6 auf Nr. 57,484.

5 Gewinne à2 6000 s6 auf Nr. 6038. 9462. 77,199. 81,395. 89, 617.

36 Gewinne à 3000 s6 auf Nr. 3764. 4064. 7708. 8329. 9004. 11,6185. 11,286. 124019. 13,206. 16,819. 19,280. 21,851. 23,744. 26,628. 35,017. 36,636. 37,635. 37,674. 41850. 41,880. 42,996. 43,825. 44 031. 45,440. 55,472. 56,588. 57,731. 57,882. 65,696. 70,370. 77,111. S0 797.

81,696. S5, 152. 91,278. 94. 490.

ö 48 Gewinne à 1500 S auf Nr. 5375. 6437. 7807. 8540. 11,801. 13 068. 13,912. 16,497. 16,705. 20 510. 21,008. 24 340. 33,647. 35,139. 35,427. 37,910. 37,981. 38, 885. 16.399. 48.960. 49,99. 49507. 53,252. 57,874. 58, 884. 59,925. 62,243. 65,798. 66,262. 68.448. 68,484. 68, 821. 68 944. 70,470. 70,819. 73,413. 73,979. 74.499. S2, 719. 85 417. 88,430. 89,046. 91,274. 91,644. 91,857. 92,052. 92,456. 94, 160.

77 Gewinne à 600 6 auf Nr. 1285. 1921. 3072. 3124. (6) 3415. 3525. 3607. 3645. 4320. 4648. 9188. 11,103. 13.222. 18,8357. 15.398. 17, 544 17,952. 20411. 22 5606. Mios on, d nn, D dn, w gs. 379025. 31,074. 32,200. 32,228. 33,385. 33,724. 34,677. 34,889. 36,917. 35213. 37,970. 40,291. 42,621. 43,438. 43,637. 45,201. 47, 230. 48,226. 50,978. 51,005. 51,487. 51,605. 52 059. 53,278. 54,695. 56,031. 56,458. 59,117. 63,202. 64209. 66,446. 66,921. 67,917. 68,913. 70 245. 73,278. 73,927. 74,084. 78,862. S0, 163. 81,606. S2. 343. S3, 00. 83.635. 85,941. 86,434. 88,363. 88,124. 91,073. 92,793. 98 dh. 98 737. 91 77.

Weltausstellung in Paris 1878.

Das „Journal officiel“ veröffentlicht das ven der Weltausstel= lunge kommission festgestellte nähere Puréo gramm für das bereits an= gekündigte Preisausschreiben. Der wesentliche Inhalt dieses Pro- gramms ist folgender: Die Ansftellung, welcke am J. Mai 1873 zu Paris eröffnet werden joll, joll sich über das Marsfeld und die un. bebauten Terrains des Trocadero erstrecken. Der bedeckte Raum soll 270,000 Quadratmeter einnehmen, nämlich 220 600 auf dem Mars felde und 50, 909 auf dem Trocadero. Der Ausstellurgepalast auf dem Marsfelde soll in Eisen gebaut und mit Mauerwerk gefüllt sein und die Anerdnung einer pythagoräischen Tafel haben, so zwar, daß man einer und derselben Richtung folgend die Erzeugnisse derselben Art der entgegengesetzten Richtung felgend die Ezreugnisse nach den Na⸗ tionalitäten besichtigen kann. Die einzelnen Fäcer müssen so gleich mäßig konstruirt sein, daß sie in kürzester Frist wieder abgeiragen und noch für andere Zwecke verwendet werden können. Im Centrum des bedeckten Raumes des Marsfeldes soll die Ausstellang der ichönen Künste und Kunstgewerbe, allenfalls auch eine retrospektide Ausstel⸗ lung ihren Platz finden. Das Marsfeld soll mit dem Trecadero durch eine bedeckte Galerie verbunden werden, welche die Quais und die Jena⸗Brücke überwölben und den Verkehr für Wagen und Fuß. gänger auf Quais und Brücke frei lassen wird. Der Trocadero soll

die Land⸗ und Gartenbaugegenstände, die Hausthiere, die . delle für Bergbetrieb, Fluß⸗ und Seeschiffahrt, Deizang 6 Lüftung aufnehmen. Auf dem Gipfel des Trocaders sell sich ein auf 10009. Personen berechneter Saal erheben der für die Feierlichkeiten der Eröffnung und HYreispẽrthei⸗

lung, für Konzerte und öffentliche Vorträge kestimmt ist u den Ausstellern auch mit Kunftgegenständen geschmückt j Die Restaurants und Cafés sollen nicht im eigentlichen Umkreise der Ausstellung ihren Platz finden, sondern in Gärten, sei es vor der Lcole milstaire oder langs der Seine und auf den freien Plätzen des Trocadero. Die an der Hand dieser allgemeinen Vorschriften ent worfenen Pläne nebst Preisanschlägen sind bis zum 135. Mai d. J. einzureichen; sie werden dann fünf Tage ausgestellt und darauf von der Kommission geprüft werden. Für die beften Pläne sind ein . von 5000, einer von 3009 und drei von je 2000 Fr. ausgesktzt.

ie Ausstellung soll, wie zur Orientirung der Architekten nech hinzu⸗ gefügt wird, aus zwanzig Gruppen . die sich auf zehn Gale⸗ rien Vlbin *

Ebenso veröffentlicht das Journ. office. jetzt auch das vom Seine⸗ Präfekten dem Munizipalrath vorgelegte Projekt einer Anleihe von 120 Mill. zum Zweck der Hure r ge, . e ,

Die Ausführung des Projekts der Umwandlung des = hanses in eine Ruhmeshalle ist, wie verschiedene . . , 3 Wenigstens ist nicht zu er⸗

rten, daß noch in dieser Session eine darauf bezügli dem Sr bee, . werden wird. k

Dur eschluß vom 16. März cr. hatte die hiesige Stadt- verordnetenversammlung in Sachen der Niederlegung . *r. an der Schloßfreiheit die Beschlußfassung auf 6 Wochen vertagt Dies Frist ist nunmehr verflossen. Jndessen theilte der Vorsitzende der Versammlurg in der gestrigen Sitzung mit, daß ihm der Ober- Bürgermeister eröffnet habe, der Mazistrat bearbelte eine Vorlage welche eine vollnändige Klarheit äber die Finanzielle Seite, bie architektonischen Anlagen 2c. geben soll. Die Versammlung beschloß daher, die Angelegenheit bis nach Eingang dieser Vorlage zu vertagen.

Das soeben ausgegebene 19 Heft des Generalstabswerkes über den Krieg von 187071 schildert zunächft den Marsch der III. und der Maasarmee nach der Kapitulation von Sedan auf Paris. Dann wendet sich die Darftellung einer kurzen Be- trachtung der politischen Ereignisse in der Hauptstadt nach der Schlacht vom 1. September zu und knüpft daran eine Terrain- beschreibung der Umgebungen von Paris. Den Schluß des eisten Ab- schnittes bildet die Beschreibung der Einschließung von Paris durch die III. und die Maasarmee in der Zeit vom 17. bis * 198. September. Das . pPreußiscke und 2. baperische

erps, hatte bei dieser Gelegenheit am 19. September Gefechte bei Bicstres und Chatillon zu bestehen. Am 18. und 19. September wurden auch Friedensverhandlungen zwischen dem Bundeskanzler Grafen Bismarck und dem französischen Minister Jules Favre ge⸗ pflogen, welche aber zu keinem Resultat führten. Im Rücken der keiden deutschen Heere wurde indeß die Festung Toul nach 14tägiger Beschießung durch die Armeeabtheilung des Großherzogs von Mecklen⸗ burg bezwungen und am 241 September besetzt. Sie Schilderung dieses Angriffes auf Toul und der förmlichen Belagerung von Straß— burg in der Zeit vom 27. Augast bis zum 27. September, sowie der 2 und Uebergabe dieses Platzes, bilden den zweiten Theil

deftes.

Das Deutsche archãologische Institut in Rom schloß

21. April in herkömmlicher Weise seine wöchentlichen , n einer feierlichen Sitzung zum Gedãchtnisse des Srũndungstages der ewigen Stadt. Die Ausgrabungen auf dem Esquilin, veranlaßt durch die Neubauten, welche diese ganze Gegend umzuwandeln im Begriffe sind, haben namentlich bedeutende Reste des alten Stadiwalles ans Tageslicht gefört ert, leider großentheils wieder zerftört, wenn auch einzelne Stücke als Denkmäler jener uralten Zeiten erhalten bleiben sollen. Auf vielen Quadern derselben sind alterthüwliche Buchstaben eingehauen, die ältesten Beispiele des lateinischen Alphabets, da ge⸗ rade die Theile der Mauern auf denen sie sich befinden unkestritten der Servianischen Zeit angehören. Diese Buchftaben nun sind von dem ge—⸗ lehrten Barnabiten P. Bruzza sorgfältig gesammelt, und von ihm in der Sitzung vom 21. in eingehender Weise besprochen worden. Nachdem er ihre Wichtigkeit füt die Erkenntniß des ältesten Bildungszustandes Rems erörtert, zeigte er, wie dergleichen Buchstaben sowehl den ur ältesten sogenannten Remulischen Mauern der Palatinischen Roma quadrata Als auch dem Mauerkreise des Apentin und Caͤlius fehlen und am Quirinal in wenigen Spuren vorkommen, wogegen sie aus. schließlich dem Agger des Servius angehören, sowie am Palatin sich an einem Gebãude finden, das nach der Seite det Velabrum zu ge⸗ gen ist. Das Material für den Stadtwall sei aus den vor der Stadt belegenen Steinbrüchen berbeigebracht und deshalb Bezeich= nung nöthig gewesen; wo dagegen dasselbe an Ort und Stelle gebrochen und verwendet worden, jei eine solche, wie an den römischen Hügela, in Wegfall gekommen. Zwar seien die Servianischen Mauern später restaurirt worden, die mit Buchfta ken rersehenen Steine iedec gehören den unterer, also sicher. lich älteften, Schichten an. Der Vortragende erörterte sondann nach den Menumenten und nach der Ueberlieferung der Schriftsteller die Heschichte der Einführung des Alphabets in Italien und speziell in Latium, indem er zugleich eine gleichfalls auf dem Eequilin g- fundene reh geformte und gebrannte Schale vorlegte, die, trotz des offenbar hohen Alterthums, eingeritzte Buchftaben aufweist, Er schloß, indem er die Ansicht aus sprach, daß der Kulturzustand der römischen Königs zeit bisher für zu niedrig gehalten worden sei. Es folgte ein Vor- trag * Henzens über eine im vorigen . hinter der Bastlika des Maxsentius gefundene, dem Valeriuß Messalla, Kon sul im J. d. St. 693, Censor im Jahre 699 - 1006, an- ebörige Inschrift, welche die von ihn bekleideten Ehren- ellen in genauer Reihenfolge aufführt. Dieselben wurden an der Hand der aus Schri tstellern über ihn bekannten Nachrichten einer sozgfältigen Erörterung unterworfen und sedann die Vermuthung aufgestellt: es möge der Stein, welcher noch einige Reste einer zweiten, wahrscheinlich dem Valerius Corvinus, Consul des Jahres 723, an=

des Forums angegebenen Menumenten der Valerier angebracht ge= wesen sein, wodurch zu seiner historischen Bedeutung noch ein topographisches Interesse hinzutreten würde. Der von Fremden und Einheimischen zahlreich besuchten Versammlung wohnten namentlich der Kaiserliche Botschafter v. Keudell nebfst dem Botschafts⸗Rath v. Derenthall, der italienische Unterrichts . Minister Eeꝑpino, der Präsident der Akademie der Lincei Sella, der General Direktor der Alterthümer Fiorelli, der Direktor der neuen französischen Eeole de Rame Geffroy, von einheimischen Gelehrten die Gebrüder de Rossi und Professor Lignana bei.

Der Verein für die Geschichte Berlins, der a Sonnabend seine 20. Versammlung hielt, nahm als . versjamm lung für den Sommer eine Fahrt nach Lehnin in Aussicht. Nachdem der Geheime Hofrath Schneider eine kleinere Arbeit des Ge⸗ heimen Regierungs⸗Rath, Freiherrn von Ledebur, über die Wasser= straße von Berlin nach der Oder (mit Hülfe der damals schiff baren Finow) im Mittelalter gelesen, folgle der Vortrag des Hrn. F. Meyer über das Haus Po st straße 12 Bekanntlich hatte in der vorigen Sitzung Dr. Alfieri dies Haus als die älteste Berliner Propstei hingestellt. Dem gegenüber wies nun Hr. Meyer nach, daß die Wasser⸗ seite der 3 sehr spät bebaut worden sei und daß von dem Hause Nr. 12 erst um 1540 eine Spur auftrete. Gleichzeitig trug derselbe eine Arbeit des Archivars Fidicin vor, worin derselbe an der Hand der Urkunden nachwies, daß die Berliner Propstei niemals an einer andern Stelle gelegen gewesen sei, als wo sie heute liege. Ar- chitekt Prüfer theilte sodann mit, daß er als Techniker das Haus Poststr. 12 untersucht habe: der Thorweg stamme aus dem 16. Jahr⸗ hundert, der Keller dagegen und die Kapelle aus dem 15, welch letztere sowohl in ihren Massen, wie in ihrem Bau, in den Gewölbr ppen, Konsolen und Formsteinen genau übereinstimme mit der Kapelle an der Südseite der Nikolaikirche, die von Hrn. Alfieri als ältefte Sacristei bezeichnet werde. Dieser Vorbau sei aber die alte Lieh— frauenkapelle, die 1452 vom Küchenmeister Zeuschel erbaut sei. Post⸗ straße 12 rühre unzweifelhaft aus die er Zeit her und sei wahrschein⸗ lich dos eigene Wehnhaus Zeuschels gwesern. In einem weite⸗ ren Vortrage behandelte sodann Hr. R Fischer das Thema: Rosen⸗ feld und die Rosenfeldianer in Berlin.

Theater.

Die Besetzung der Hauptrellen in dem Kleistschen Schauspiel „Das Käthchen von Heilbrenn“, womit das n, . . theater am 1. Mai sein diesjähriges Gastspiel eröffnet, ist felgende: Käthchen, Frl. Pauli. Graf Wetter von Strahl, Hr. Nesper. Kuni⸗ gunde von Thurneck, Fr. v. Moser⸗Sperner. Theo ald Friezeborn, Dr. Hellmuth Bräm. Gottschalk, Hr. Hafsel. Kaiser, Hr, Weilen⸗ e e , , von Stein, Hr. Teller. Burggraf von Freiburg, r. Richard.

Im Wolters dorff Theater sind jetzt, nachdem es Hrn. Direktor Thomas gelungen ist, für Frl. 6 5 6 einen Ersatz zu finden, die Vorstellungen der beliebten Posse Luft⸗ schlösser wieder aufgenommen worden. Frl. Pagey spielt und singt die Rolle der Grillhofer“ so trefflich, daß sie ihre beliebte Vor- 6 in dieser Partie nicht vermissen läßt, was ihr durch reichen

eifall, sowie wiederholte Hervorrufe in offener Scene bestätigt wird. Hr. Direktor Thomas als „Pinneberg“ trägt nach wie vor zum Er folge der Posse bei.

Für die ersten Tage der nächsten Woche wird im Resid enz= Theater ein Nopätätena bend vorbereitet, der in mancher Beziehung besonderes Interesse erregen dürfte. Gegeben wird das neue Lustspiel des noꝛdischen Poeten Björnson (Verfafser von Ein Fallifsement“) Die Neuvermählten“, das eben am Laubischen Stadttheater in Wien einen ungewöhnlichen Erfolg errang. Dazu wird aufgeführt ein neues Luftspiel von Ozcar Blumenthal, das den Titel führt. „Die Philo- soxhie des Unbewußten“ und endlich ein eben solches, welches sich Simson und Delila“ nennt. In den heiden letzten Stücken wird Fr. Claar⸗-Delia vom Königlichen Landestheater in Prag ein Gast= spöel eröffnen. Der Urlaub der Hofschauspielerin Pauline Ulrich geht mit Montag, den 1. Mai, zu Ende und kann deshalb „Arria und Messalina“ nur noch einige Male zur Aufführung gelangen.

Redactenrt: F. Preh m. Verlag der Crpedition (KRes se l). Druck: W. El sner=

Vier Beilagen (einschließlich Bõrsen · Beilage),

Berlin:

gehörigen Inschrift enthält, an den unterhalb der Vella in der Nähe

außerdem ein Fahrplan der Königlichen Ostbahn.

Ln.

der Handels⸗Minister Dr. Achenbach in der Sitzüng des Hauses der Abgeordneten die über den Gesetzentwurf, betreffend die Uebertragung der Sigenthums⸗ und sonstigen Rechte an Eisenbahnen auf das Deutsche Reich eröffnete, folgenden Wortlaut:

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Freitag, den 28. April

Erste Be

Meine Herren, welches sind denn

Aichtamtliches. , . age, daß i ein nhãnger eni Deutsches eich. sämmtlichs Zahnen auf den Staat

Berlin, 28. April. Die Rede, durch welche gestri gen

Dis kussion

Preußen.

des Staats hatte

Meine Herren! Es ist mir o meiaem lebhaften Bed auern gestern nicht möglich gewesen, das Wort zu ergreifen. Nachdem Sie indessen in der vorigen Verhandlung einen Freund der Vorlage, zu⸗ gleich eines der hervorragendsten Mitglieder dieses Hauses, hört, nackdem der Herr Reichskanzler sich wesentlich von seinem Stand⸗ pankt als Chef der Reichsverwaltung über die Vorlage ansgesprochen hat, glaube ich nicht zögern zu dürfen, heute bei Beginn der Dis- kusston dazenige, was für die Verlage angeführt worden ist, noch in

einigen kurzen. Zügen zu vervollständigen. Ich werde bei meinen Ausführungen mich wesentlich an dasjenige an⸗ schließen, was Seitens des Abg. Richter gegen die Vor⸗ lage vorgebracht worden ist. Der Herr Abgeordnete wird,

wenn ich Gelegenheit nehmen muß, ihn bei verschiedenen Punkten an⸗ zugreifen, darin erkennen, wie sehr er bei mir in Ansehen steht. Keider ist meine Neigung zu ihm, wie ich nach seinen gestrigen Aus führungen glaube, eine ganz einseitige und unerwiderte. Aber auf ber anderen Seite, meine Verren, soll mich dies nicht abhalten, ob sektiv diejenigen Gesichtspunkte zu beleuchten, welche von ihm in der

Hauptsache vorgebracht sind.

Meine Herten! Als ich die Ausführungen des Hrn. Richter vernabm, hätte ich glauben können, mich nicht in dieser hohen Ver— fam mlung, sondern im Reichstage zu befinden. In der That war das ganze Wesen, der ganze Kern 6 Ausführungen darauf ge⸗ * angeblich gefährdete Interesse des Reiches an dieser Stelle u wahren.

) Mit einem gewissen Pathos rief er aus: Bedenken Sie, meine Herren, daß zu einem Verkaufe zwei Personen gehören, ein Verkäufer und ein Käufer, das Reich wird über den Kauf zu entscheiden haben. Ich glaube, es wäre richtiger gewesen, wenn er diese Apostrophe an fich felbst gerichtet hätte. Hätte er überlegt, daß zu diesem Geschäfte zwei Personen gehören, so würde er dat jenige, was vom Standpunkt des Fäufers über diese Angelegenheit zu sagen ist, an anderer Stelle als hier vorgebracht haben, wo es sich zunächst nur darum handelt, ine Ermächtigung zu Verhandlungen mit dem Reiche zu geben. Meine Herren! In Felge dieser Verschiebung der ganzen Dis kussion sst es allerdings sehr schwer, den Kern der Rede des Abg. Richter nach allen Seiten hin sicher zu erkennen: wenn ich indessen die Schale abftreife, so glaube ich annehmen zu dürfen daß in der That seine Auffassung dahin gerichtet ift, es möge zunäͤchst Alles so bleiben, wie es gegenwärtig besteht. Er nennt sich einen Freund des Reiches, lie. fert aber im gegenwärtigen Falle den Beweis dieser Freundschaft badurch, daß ct den Standpunkt, welchen die einzelnen Staaten bis her in 1 Angelegenheit eingenommen haben, unbedingt lobt. Er sagt, er habe keine Sympathien für die einzelnen Staaten gegen Eber ein Reiche, und dennoch sind seine Ausführungen dahin ge⸗ richtet, die Auffassung, welche von den einzelnen Staaten bei dieser Frage vertreten worden ist, zu vertheidigen. Ich werde darauf später

noch zurũckkomnmen. . l ;

eine Herren! Um nun der Sache einen großen Hinter⸗ grund zu geben, hebt der Abg. Richter die Wichtigleit der Angelegenheit in lebhaften Zügen hervor: er behauptet, seit dem Jahre 1866 sei vor diese hohe Haus eine Angelegenheit von ähn sicher Bedeutung nicht gelangt; er spricht aus, es handle sich um eine Revistoa der Verfassung und der Hauptgrundsätze der bisherigen Reichseinrichtungen. Er betont gewissermaßen daß eine Angelegen⸗ heit in Frage sei, bei der, wenn ich so sagen soll, Bruder von Bruder in Meinungzverschiedenheit sich trenne und bei der der Vater im Stande ist? seinen Sohn zu verstoßen. Grohe politische Parteien sollen in Spaltung und Gährung begriffen fein, kurz die Gestal⸗ tung unseres politischen und öffentlichen Lebens soll durch diese Vor— lage vollstaͤndig aus den Angeln gehoben werden. Sehen wir aber bel Licht, um was es sich zunächst handelt, so ist eine Autorisation in Frage, wonach die preußischen Staatsbahnen auf das Reich über⸗ gehen follen; es handelt sich um eine Ermächtigung, welche weitere Verhandlnngen im Reichstage über die allgemeinen Gesichtspunkte, zur Vorautsetzung und weiteren Erörterungen äber die abgeschlossenen

Verträge sowohl in diesem bohen Hause wie in dem Reichs · tage zur Felge bat, gewiß also eine Angelegenheit, die mit Aller Bedachtsamkeit schon nach ihrer for⸗

malen Lage behandelt werden muß und behandelt werden kann, eine Frage, die sich zunächst aber noch lediglich in der Einleitung befindet. Ällerdings ist über die Absicht der prenßischen Staatsrcgierung sehr viel Staub aufgewirbelt worden, und ich glaube, das jenige, was der Dr. Abg. Richter nach manchen Seiten hin ausführte, richtete sich Tiei mehr gegen Darlegungen, welche durch die Presse erfolgt sein mögen, als gegen denjenigen Standpunkt, welcher in der gegenwartigen Vorlage enthalten isit. Der Abg. Richter geht so weit, daß er, wenn ich mich recht erinnere, sogar die Sozial⸗Demokrgtie in Bewegung setzt, uud sich sodann erinnert, daß er aus seinem heimischen Wahlkreife Mittheilungen erhalten habe wonach, die Schädi⸗ gung der EGisenindustrie mit dieser Vorlage im Zusammen⸗ hang stehe. Sollte ich mich darin irren, so bitte ich um Ver= zeihung. Ich meine, daß, wenn Hr. Richter in. Erwagung ziehen will, welchen Umständen man die Schädigung der Eisen. industrie in seinem heimischen Wahlkreise beilegen mag, er jedenfalls auf eine andere Ursache gelangen wird, als diejenige ist, welche er bezeichnet hat. Er würde, wenn er diese Kalamität im Sinne seiner einfluhreichsten Wähler beseitigen wollte, Wege beschreiten mäffen, die er mit Entschiedenheit perhorreszirt, Meine Herren! Ich glaube nicht, daß die Wähler des Herrn Abg. Richter, die industriellen Wähler namlich, den Standpunkt theilen, daß man, um. aus dem Krach zu kommen, Alles erst gehörig auskrachen lassen müsse. Viel leicht wärde der etwaigen Ausführung einer solchen Auffassung viel eher die Kalamität im Lande zugeschrieben werden können, als einer ziemlich harmlosen und unschuldigen Vorlage der Regierung.

Um nun solche Behauptungen aufftellen zu können, entwirft Herr Richter felbft ein Programm, es besteht in dem Satze: alle Bahnen müsfen Staatsbahnen werden, und alle Bahnen ohne . müfsen auf das Reich übertragen werden. Gegen diese Sätze, die er selbst gebildet hat, richtet er sodann seinen Angriff. Wo stehen aber diefe Sätze sonst? Der Regierungsvorlage find sie vollständig und nach alsen Selten hin fremd. Es handelt sich um Behauptungen, welche der Abgeordnete selbst aufstellt, damit er etwas widerlege, was er hernach 6 nicht aber die Regierung zu vertreten hat. Wenn er sᷣ verfährt, dann kann es ihm freilich sehr leicht gelingen, mich der Inkonfequenz zu zeihen. Allerdings hat er ia erklãrt 3. datzjenige, was ich früher programmartig ausgesprochen habe, seiner eits wenig Werth zu legen er setzt auch hinzu, daß, als er nach Anhörung jener program markigen Sätze nach. Hause gegangen, sei und sich über meine eigentliche *. 6. habe, er meine Meinung nicht habe ergrün⸗

den können. Gleichwohl ist er in der Lage, verschiedene sehr bestimmte

ich eine jolche Auffassung auch festhalten werde. gegenüber gegenwärtig ein? darum handeite, große Staatsbahnen lage in diesem hehen Hause vertreten, mals sehr lebhaft, wie ich anerkenne, bekämpft warde. In dieser Vor age auggesprochen, daß es nothwendig sei, eisenbahnnetzes die , nebmen und nach dieser

heißt es in der Vorlage der Regierung a

nicht theile und Meine Herten, we Ich habe i

3u

der

wollte er

Der Staat würde,

Rentabilitãt des

Privatbahnen, über welchen er neben Eisenbahngesetz vom 3. Nevember 18 als Bahneigenthümer verfügt, würde um so schwerer wiegen, je wesen gestaltet, und mit je größeren eine wirksame Ausübung . refultirenden Einflusses verbunden ist. Ergãnzt ů Seitens der Staats ⸗Kommissarien dam worden: Möge auch das Aufsichtsrecht an es ist das sehr charakteristisch so sei es doch sehr fraglich, eb durch Besserung zu erwarten sei. . mit den Folgen onzessionẽwesen, i kapitals zu kämpfen haben. es schwer, mit dem bloßen der Staat selbst müsse durch bahnwesens die Führung in die Hand

gegeben, daß der Staat eigene Netz in Zukunft haben sich der Billigung dieses

auszude

dem Staate denjenigen Einfluß Ich habe mir aus zusprechen, daß wir es forderung zu thun hätten, lichkeit, die an dieser Stelle steht, vertretung zu treten. Sie ihn nicht besch reiten wollen, führen wird, was diejenigen Herren,

haft vertreten, unter allen Umständen

um wenn das Bedürfniß Hülfe zu kommen; ich bin von daß dies eine der wesentlichsten . heutigen Zeit sei und daß aus den

besitzen, bin

theilen, welche dem Lande durch durch Vermehrung des Verkehrs, He wachsen. .

Es ist mir außerordentlich auffã

Sätze von mir zu zitiren und ihnen mein gegenwärtiges Verhalten gegenüber zu ftellen.

indem er die Regierung dieserhalb an Behauptung ö daß lange ni

Aeuherung

ichtung hin energisch vorzuschreiten. So

Babnoesitz zu erweltern und zu konsolidiren, nicht nur die ihm gehörigen Netzes gefährden resp. preis- geben, sondern des nicht gering anzuschlageneen Einflusses auf die

verlustig gehen. komplizirter sich das Eisenbabn⸗ Schwierigkeiten in Folge dessen des aus dem gesetzlichen Au sichtsrecht

sind dies⸗ Ausführungen in der Kommission.

Das Reich werde ebenso wie der Staat des gemischten Systems, namentlich dem der üäberwuchernden Macht des Privatbahn—⸗ Diesen Kapitalmächten gegenüber sei Aufsichtsrechte des Staats durchzudringen, die Entwickelung seines eigenen Eisen ·

Es findet sich also hier ganz bestimmt ! ; in Aucesicht

hohen Hauses erfreut, und ich selbst habe bei Gelegenheit der Debatte unter Anderem ausgesprochen: Es hat deshalb diese Vorlage allerdings auch die Tendenz, ß zu sichern, welcher ihm gebührt. deshalb auch gestattet, 2 bier gewissermaßen mit einer Minimal- mit welcher jede Regierung, jede genöthigt ist, vor die Landes Es ist ein unvermeidlicher Weg, gerade zu demjenigen Resultat

Daz ist also der Hergang bei Gelegenheit jener Debatte gewesen.

Das hohe Haus wird daraus ersehen, da punkt ein völlig identischer mit demjenigen ist, welchen ich damals

Gesetzentwurf unterbreitet worden ist,

über die Tisenbahntarife citirt. Ich weiß nicht, wie mein gegenwãrtiges Verhalten mit dieser Aeußerung in Widerspruch stehen sollte. Ich sagte nämlich damals, daß es bei den

der Industrie und des Verkehrs darauf allgemein

. daß sie unwirthschaftliche Bahnen gegründet habe. Es ist

welche nicht genug J des Verkehrswesens zu helfen,

der Vortheil, welchen der Staat Eisenbahnen ziehe, sich nicht blos nach der Rente beftimme,

ĩ das Anlagekapital fällt, sondern auch nach den n,, 1 die Verstärkung der Steuerkraft,

1R1ag e

diese Sätze? Der Hr. in welcher ich zen Richtung sei, welche übertragen wolle, daß daß ich diesen Standpunkt lche Stellun nehme ich dem m Jahre 18713, als es sich bauen, die betreffende Vor⸗

eine Vorlage, welche auch da⸗ v von dem Hrn. Abg. Richter

us drücklich:

darauf verzichten, seinen s

dem gesetzlichen, durch das 38 ihm gewährten Einflusse Dieser Verlust

Es ist als Folgendes auszesprochen

das Reich übergehen,

diesen bloßen Uebergang eine

nehmen u. s. w.

der Auffassung Aus druck zu nehmen habe, das

hnen. Diese Grundsätze

in meiner gestrigen Rede ersön⸗ welcher, wenn

die die Privatindustrie so leb— vermieden sehen wellen.

daß mein heutiger Stand⸗

daran erinnern, daß von mir worin war, welche den Anfall der Es war gegenüber dem Eisen⸗ ahnen Seitens des

mit ankomme.

Ermäßigung eine Er⸗

Ich habe

e eine gewisse bezog

enheit geht sodann der genannte Regierung vorzu

eigene Kraft angemessener Weise zu Meinung ausgegangen, des Staates in

in der Aufgaben

Vor⸗ bung der Industrie u. s. w. er⸗

llig, daß der Hr. Abg. Richter, reift, auf der anderen Seite die

derjenigen Bahnen, welche

wesentlichste Bedentung Wit sind, wenn ich nicht irre, von dem dert worden, doch unseren Einfluß in dieser Richtung zu verwenden zu Gunsten der Provinz Preußen.

hohe Haus jetzt von der

machen zu können.

siellen wird. k sie haben hervorragend wenigstens zur Zeit noch eine lokale Bedeu⸗ tung und nach den Erfahrungen, aber die Rentabilität solcher Anlagen gemacht hat, Allgemeinen selbft für bahnen in den meisten Fällen, wenn ; Gegenden geführt sind, sich gar nicht oder doch nur gering renkiren.

richtet weiterhin gewissermaßen eine Warnung nicht auf das Gebiet der Phantasie begeben zu wollen.

1228.

fassen eine größere Anzahl wir vorgeschlagen baben, so liegt ihre gecade in der Hebung des Lokalverkehrs. Hrn. Abg. Richter aufgefor⸗

Nun wohl, es ist dies ja bereits Das muß ich aber zugleich erklären: sollte das

on uns geschehen. erklãren te da Anficht ausgehen, daß beispielsweise die

war regierungeseitig bestimmt Bahn von Lock nach Insterburg oder die Beüce bei Graudenz zur Konsolidatlon deg Staats. oder die Bahn von Pesen nach Belgard, Stolp und. Rügen Staatsbahnen in Aufficht zu walde unwirthschaftliche Anlagen seien, jo ist die Lage

Fieser Bahnbauten noch derart, um die Beschlüsse rũckgãngig

Es würde das also möglicher Weise zu erwägen ein und bleibt abzuwarten, ob etwa der Hr. Abg. Richter nament- ich mit n aus Preußen die bezü glichen Anträge

eine Herren, es sind dies wesentlich lokale Bahnen,

die man auch ia anderen Ländern ö muß man im verkehrsreichere Länder zugeben, daß Lokal⸗ wenn sie nicht gerade durch industrielle

indeß diese Seite der Sache; der Hr. Abg. Richte an das Haus, sich Er meint, die Regierung stellt Alle möglichen gůnstigen Erfolge in Aussicht, wenn erst einmal das gewünschte Reichseisenbahn system begründet sein Man wird, so führt er ironisch aus, billige Tarife haben;

Verlasse ich

werd?.

man wird, fo zu sagen, umsonst auf den Bahnen fahren, und doch werden die Bahnen sich angemessen verzinsen, kurz, es wird ein wahres Eisenbahn · Eldorado eintreten, wenn die beabsichtigte Maßregel ausgeführt ist.

Hat aber die Regierung etwas derartiges erklärt? Haben wir in der That eine solche Wendung der Dinge in Aussicht zestell? Haben wir gesagt, daß in Zukunft die bestehenden Schäden mit einem Male und durchweg beseitigt werden könnten? Dies mag immerhin in sffentlichen Blättern behauptet sein, ven Seiten der Regierung ist es nicht geschehen, und ich möchte meines Theils von diesem Stuhle aus geradezu warnen, von einer derartigen Auffaffung bei Beurthei⸗

sind Hoffnungen, die

lung der Vorlage auszugehen. Das

sich' in diesem Maße nicht erfüllen. Wir sind zwar der Pleinung, daß sehr wesentliche Verbesserungen im Eisen⸗ bahnwesen sich einführen lassen werden, wenn eine einheilliche

eintreten sollte; wir sind der Meinung und wer dasz Gegentheil behauptet, muß nachweisen, daß das Gerade ungerade ist daß durch die Vereinigung des bisher Getrennten in der That eine Verbesserung und Erleichterung des Verkehrs, eine Verringerung der Kosten eintreten kann und muß, wir sind aber nicht der Ansicht, daß derartige Phantasiegebilde erfüllt werden können, wie sie mehr⸗ fach die Presse in Aussicht gestellt hat. . Wenn nun der Hr. Abg. Richter recht anmuthig schildert, wie er sich, bei seiner letzten Reise, auf der Eijenbahn fahrend, gewissermaßen in einein au- genehmenZukunftstraum befunden habe; wie das Bild des Reicht eisenbahn⸗ veseng in Bestalt von behaglich geheisten, wenig besetzten Coups, geringen Preifen u. s. w. vor ihm vorübergezogen, und wie er dann ylötzlich urch den rauhen Ruf auf der Station Hannover aus seinen Trãumen zur Wirklichkeit zurückgeführt sei: „Die Retourbillets sind auf zwei Tage beschränkt!“' und aus dem letzteren Umfstande folgert, daß das, Das man dem Publikum in Aussicht stelle, doch wohl nicht so weit her sein könne: so ist es mir zunaͤchst doch recht angenehm gewesen, daß be, angenehme Traumbilder selbst auf einer Staatsbahn

Leilung desselben

vorkommen können, und daß eine Privatbahn dazu nicht absolut noth⸗ wendig ist. Wenn aber auf der anderen Seite, hierdurch ein An · griff gegen die Staatsverwaltung beabsichtigt sein sollte, so mochte ich

den Hrn. Abg. Richter darauf hinweisen, daß, was die Gültigkeit der Retourbillets anbetrifft, von der Cöln. Mindener Eisenbahn vom 1. Sktober 1855 ab dieselbe von 3 auf 2 Tage herabgesetzt ist, daß die Berlin. Anhalter, die Berlin,. Stettiner, die Berlin. Magdeburger, die Berlin Leipziger, die Berlin. Halberstädter die Berlin Hamburger im vorigen Jahre die Retourbillets von 3 Tage Gültigkeit auf 1 Tag herabgesetzt haben, und daß in der Konferenz des Tarifverbandes zu Braunschweig ein Beschluß gefaßt worden ist, wonach man üher= haupt es für rathsam erachtet, die Gültigkeitsdauer der Retourbillets äuf den Tag der Ausgabe zu beschränken. . Sie werden unn vielleicht eine bessere Meinung über jene Maß- regel bekommen, da ich dem Beschluß im vollen Umfange keine Rechnung getragen, vielmehr einen Mittelweg eingeschlagen habe und nicht, wie die bezeichneten Privatbahnen, die Dauer auf einen Tag, sondern auf zwei Tage ausdrücklich zugelassen habe. 3

Meine Herren! Ich wiederhole also nochmals:; Jene Phantasie⸗ gemälde, wenn fie irgendwo bestehen, existiren wenigstens nicht bei ans. Es ist fernerhin auch nicht entfernt nothwendig, mir und meinen Kollegen gegenüber die Bedeutung der Privatbahnen zu vertheidigen. Wir verkennen diese Bedeutung und was erstere Verdienstvolles ge⸗ seiftet haben und leisten, durchaus nicht. Wir stehen auch hier auf dem Standpunkt, den wir in der Vergangenheit. eingenommen haben, zugleich aber betonen wir 3 3163 Bestimmtheit, daß es geboten sei, das Staatseisenbahnnetz zu konsolidiren. . .

Frage 5 nun dem gegenüber: was will der Hr. Abg. Richter? Wenn ich ihn recht verstehe, so gipfelt seine ganze Deduktion dahin: keine Konsolidation der Staatseisenbahnen, keine Vermehrung und Ausbildung des Staatseisenbahnnetzes und keine unmittelbare Auf⸗ sicht des Reiches über die Bahnen. Wenn man eine derartige Auf⸗· faffung theilen sollte, so könnte ich nur den Rath geben: lasset die Privakbahnen sich fustoniren und verkauft die Staatsbahnen, das ist das Ende Eurer Politik. . . ,

Meine Herren! Was will dem gegenüber die Königliche Staatz regierung durch diese Vorlage! Sie hat das aufrichtige Streben, die Verfassung des Reichs zur Wahrheit zu machen. Sie will zugleich diese r fasff ag in einer Weise zur Wahrheit machen, daß andere Interessen, insbesondere diesenigen ihrer Bundesgenossen, wie ihre eigenen, am wenigsten verletzt werden. Der Hr. Abg. Richter ist in seinen Ausführungen freilich der Ansicht gewesen, daß es doch andere Mittel gebe, um zu demselben Resultate zu gelangen, und verweist insbesondere hierbei auf ein Rei Seisenbahn · Gesetz. Bekanntlich sind, was den Entwurf eines Reichsei enbahn⸗Gesetzes betrifft, zwei Ver⸗ suche gemacht worden, der eine unter dem Hrn. Präsidenten Scheele,

ber andere während der Amtsdauer des Hrn. Präsidenten Maybach. Meine Herren, beide geehrte, Herren sind mir persönlich näher bekannt, und ich bitte daher, wenn

ich in meinen Ausführungen mich über den einen oder anderen Ent⸗ wurf aut spreche, keine persönliche Spitze darin erkennen zu wollen, son- dern lediglich objektive Bemerkungen, die ich meinestheils machen muß, weil der Herr Abgeordnete den einen Entwurf benutzt hat, um Angriffe gegen den anderen zu richten. Wenn man die beiden Ent⸗ würfe kurz gegen einander charakterisiren wollte, so würde das unter⸗ scheidende Element wohl darin zu finden sein, daß zwar in dem ersten eine Aufsicht des Reiches über das gesammte Eisenbahnwesen in ziemlich weitgehender Weise in Anspruch genommen, auch die Befug · niß begehrt wird, direkte Anordnungen an die Eisenbahn⸗ perwaltungen zu erlassen, daneben aber das Aufsichtsrecht der einzelnen Staaten anerkannt ist. Mit einem Worte, der

t genug für die Belebung des

Goatwurf beruht auf dem Prinzip, daß eigentlich zunächst