mit unwesentlichen Abweichungen angeschlossen. Insbesondere soll dem Magistrat als Ortspolizeibehörde die Beschlußfassung über kie Or— ganisation des städtischen Polizeidienftes und die erforderlichen orts- Polize lichen Einrichtungen, sowie, vorbehaltlich der Zustimmung der Stadtverordnetinversammlung, der Erlaß ortspolizeilicher Verordnun. gen zustehen. Andererseits aber erkannte man an, daß die eigentlich
olizeiliche Exekutive nicht dem Kollegium übertragen, son⸗ dern in der Hand eines Einzelbeamten konzentrirt sein müsse. Der Bürgermeister und in seiner Vertretung der erste Bei⸗ geordnete soll deshalb (5. 108 b) die Leitung des crekutiven Polizei- personals baben, welches nur seinen Befehlen Folge zu leisten hat; ihm steht das Recht vorläufiger Straffestsetzung, sowie der Verhän⸗ gung von Exekntivstrafen ausschließlich zu; er ist Hülfsbeamter der gerichtlichen Polizei und, soweit von der Behörde nicht ein anderer Beamter damit beauftiagt wird, auch Polizeianwalt. — Auf Antrag des Bürgermeisters sollen indeß die vorliegenden Geichäfte ganz oder tbeilweise einem andern Magistrats.˖ mitgliede mit Genehmigung des Regierungs- Präsidenten übertra en, auf Gemeindebeschluß zur Wahrnehmung dieser Geschäfte auch ein besonderer oberer Gemeindebeamter bestellt werden können; Ltzterer wird in gemeinschaftlicher Sitzung von Magzistrat und Stadtverordneten gewählt und bedarf der Bestätigurg des Re⸗ gierungs⸗Präsidenten. Er kann zu den Sitzungen des Magistrats mit berathender Stimme zugezogen werden. — Diesen, den §. 10986. der Vorschläge der Subkommissien bildenden Bestimmungen fügte die Städtordnurgs - Kommission roch hinzu, daß auf Gemeindebeschluß und mit Zustimmung des Regierungs⸗Präsidenten auch ein Gemeinde⸗ beam ter mit der Wahrnehmung der Geschäfte eines Polizeianwalte beauftragt werden kann, und daß in Städten über 50 007 Einwohner
die dem Magistrat zustehenden Polizeibefugnisse für einzelne Zweige der Polizeiveiwaltung den im §. 87 erwähnten Verwaltungs depu⸗ tationen durch Oitsstatut übertragen und in gleicher Weise auch den Vorsttzenden der letzteren für diesen Verwaltungezweig das Recht bei⸗ gelegt werden kann, Exekutivstrafen zu verhängen. — Der von der Subkommission gefaßte Beschluß bezüglich der Einschränkung der Königlichen Polizeiverwaltungen in den Ci Gtr wurde in folgender Fassang angenommen: „Der Minister des Irnern ist befugt, in Städten mit 25, E60 und mehr Einwohnern, sowie in Festungen die Sicherheit polizei einer besonderen Staats behörde zu übertragen. In diesem Falle werden die Grenzen der Zuftändigkeit zwischen der Staatsbehörde und dem Magistrat durch ein vom Minister des Innern zu erlassendes Regulativ beftimmt. Dem Magistrat verbleibt jedoch jedenfalls die Verwaltung der Bau⸗ und Feuerpolizei, die Einrichtungen der Gesundheitspolizei, die Aufsicht über gewerbliche Anlagen, das Versicherungswesen, die Einr chtung öffentlicher Märkte, die Zulassung und Einrichtung öffentlicher Transportanstalten. Ueber die Gesetzmäßigkeit des Regulativs entscheidet auf die Klage des Magistrats das Oberverwaltungsgericht.“ .
— Die Petitionskommissien des Abgeordnetenhauses hat dem Plenum über eine den Ausbau der Harburg-⸗Stader Eisen babn betreffende Petition Bericht erftattet. Die Petentin, die Handelskammer zu Harburg, beschwert sich darüber, daß die kon— zessionirte Gesellschaft trogrzz der auagenscheinlichen Unmöglichkeit der Beschaffung der erforderlichen Geldmittel nach wie vor an ihrer Konzession festhalte, obgleich diese bereits J. sei, und daß alle Gesuche, welche von verschiedenen Korpora— ionen um Beschleunigung des Baues dem Handels-Minister eingereicht worden, bisher ohne Erfolg geblieben seien. Die Kommis⸗
sion hat die Beschwerden für begründet erachtet und beantragt, die Petition der Staatsregierung mit der Maßgabe zur Berücksichtigung zu empfehlen, daß dieselbe, falls die Finanzirung des Baues der ge⸗ nannten Bahn durch die Caxhanener Eisenbahn⸗, Dampfschiff- und Hafen ⸗ Aktien zesellschaft nicht gelinge, aufgefordert werde, inn erbalb der nächsten Session dem Landtage eine Vorlage wegen der Ausführung des Baues dieser Bahn auf Staatskosten zu machen.
Gewerbe und Sandel. Auf den Berliner Bauplätzen waren, der „Nat. 3.“ nufelg zu Anfang des Monats April 1986 Maurer mit 4,1 M, 671 Zimmerer mit 416 ÆK und 581 Arbeiter mit 3 2. ½ Durchschnitts- Tagelobn beschäftigt. Es ist darnach der Tagelohn, auf zehnstündige Arbeitszeit gerechnet ziemlich derselbe geblieben, wie im vorizen Jahre, die Zahl der Beschäftigten dagegen um weit über die Hälfte gesunken. Verkehrs⸗Anstalten. New-⸗- York, 30. April. Das Postdampfschiff des Nordd. Lloyd Mosel“, welches am 15. April von Bremen und am
18. April von Southampton abgegangen war, ist hente wohlbehalten hier angekommen. .
Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau. Wiesbaden, 2. Mai. Se. Majestät der Kaiser hat für die bei dem Bergrutsch in Caub Verunglückten noch 1000 M6 und für die durch die Explosion auf dem Dampfer „Louise“ Betroffenen 500 S6 bewilligt. Auch die hiesigen Wohlthätigkeits⸗ anstalten haben den Verunglückten reichliche Unterstützungen zu⸗ gehen lassen.
Berlin, den 3. Mai 1876. Weltausstellung Philadelphia 1876.
Zu Preisrichtern sind von der unterzeichneten Kommission ernannt: . der Direktor der Königlichen Gewerbeakademie Herr Ge⸗ heimer Regierungs⸗Rath Reuleaux in Berlin, der Königliche Ober⸗Bergrath Herr Althans in Breslau, der Königlich bayerische Hofrath und Professor an der Universitãät in Würzburg, Herr Dr. R. von Wagner, der Sekretär am bayerischen Gewerbe⸗Museum, Herr Dr. G. Seel horst in Nürnberg, der Konsul Herr Gustapv Gebhard in Elberfeld, der Fabrikbesitzer Herr. Dr. Max Weigert in Berlin, der Professor am Königlichen Polytechnikum in Aachen, Herr Gustav Herrmann, der Besitzer der Artistischen Anstalt in Wandsbeck, Herr G. Seitz, der General⸗Arzt 1. Klasse und Corps⸗Arzt des XII. (Föniglich sächsischen Armee⸗Corps), Herr Dr. W. Roth in Dresden, der Regierungs-Rath in der Königlich württembergischen Centralstelle für Gewerbe und Handel, Herr Diefenbach in Stuttgart, der Kommerzien⸗Rath Herr Julius Schiedmayer in Stuttgart, der Maler Herr C. Schlesinger in Düsseldorf, Herr Professorr D. H. Vogel in Berlin, der Kommerzien⸗ Rath Herr Julius Coblenz.
Letzterem werden die Herren Weingutsbesitzer Dr. A. F. Deinhard in Deidesheim und Direktor der Brauerei⸗AUktien⸗ Gesellschaft „Friedrichs höhe“, F. Goldschmidt in Berlin, als Sach ver ständige zur Seite stehen.
Berlin, den 2. Mai 1876.
Die Reichs⸗Kommission für die Wel tausstellung in Philadelphia 1876. Jacobi.
Aus Philadelphia wird der „A. A. C.“ unterm 30. v. M. per Kabel gemeldet: Die Kommissäre der Centennial⸗ Ausstellung haben beschlossen, die Aus tellungs-Anlagen und Ge⸗ bäude an Sonntagen zu schließen.
Wegeler in
An edler Einfachheit des Styles zeichnet sich die Photo⸗ grapben⸗Halle aus. Der Amerikanische Photograpben⸗Verein hat der „Daulschen Korr.“ zufolge alles Mögliche aufgeboten, seine Kunst aufs Würdigste zu veitreten, er hat auch Ein⸗ ladungen an alle Kollegen in Auslande erlassen, durch lebhafte Betheiligung mit zu wetteifern. Die besagte Halle deckt ein Areal von 258 bei 107 F., und ist in Folge einer sehr einfachen, aber sinn⸗ reichen Eintheilung im Innern der zur Ausftellung bestimmten Räum lich zeiten so eingerichtet, daß für die Ausstellung der Bilder cine Want⸗ und Stãnderflãche von 18,36) bis 19 080 Qu F. gewonnen ist. Ein anderer Theil des Gebäudes ift zur praktischen Aufübung des Photegraphirens bestimmt. Daß das Ge äude Empfangs ⸗ und Gesellschafte zimmer 2c.
at, die sonchl den Ausftellern und Beschäftigten, sowie den Kunden
Gäften alle Bequemlichkeiten darbieter, versteht sich wohl
on selbst. e
Eine ganz besondere Beachtung ist der Ausstellung des Er⸗ zi bung wejens des eanzen Landes gewidmet, da der Amerikaner art sein Freischulen Sytem stolz ist. Ob aber eine solche voll ständige Äusstelung zu Stande kommen kann, ist fraglich, da in Amerika nirgend Centralschulbehörden bestehen, welche die nöthigen Besehle zu diesem Behufe und zu eirheitlickem Zusammenwirken er- theilen können, und man daher Alles lediglich dem guten Willen der einzelnen Schulbehörden überlassen muß. Für di⸗ses Departement wurde im Hauxtausstellungs gebäude hinreichend Raum zugestanden, und sollten überdies nech drei besondere Sebäude außerhalb für die⸗ jen Zweck errichtet werden, nämlick: ein Kindergarten, ein Common-
schulhaus und ein Stadtschulhaus.
1 rologischen ming, Ut ni verbreiten und phötographirte und litho⸗ graphirte Lardichaftsansichten, sowie eine Reihe von Giremodellen walten, welche die vorzüglichsten Gebirgszüge und Gipfel der Rocky Meuntains bezüglich ibrer relativen Höhen und geologischen Forma⸗ ticren (in besenderen Farben) im Relief und im Kleinen darstellen. Auck Richter Muideek von Mac Gregor in Zowa, trägt zur Arch äo⸗ logie Amerikas das Seine kei durch eine Sarimlung Reliquien, insbesondere des mysteriõsser Stammes der Mound Builders“, welche früher das Mijssissppithal bewohnt hatten u. AA. — Ein New Yorker Profesfor bringt Skelette verweltlicher, in Amerika vorgefunderer Thiere. Der Pfarsinder Georze Ardersen ist mit 15 Indianern in Phila—⸗ delvhia eingetroffen, und in der rächften Woche werden ihm etwa 300 Indianer, Männer, Weiber und Kinder, folgen, welche alle In⸗ dia ner · tãmme vertreten ollen und während der Ausstellung in der Nähe des jaxarischen Gebäudes ihre Zelte aufschlagen werden. Auch ein historisches Departement wird sich der Archäologie lwaerikaz anschließen Dasselge soll die Geschichte der Civilisation nerikas darftellen und hierbei ganz besondere Rücksicht auf die Kelerialercche nehmen. Besenders interessant sind 36 aftronomische Zeichnungen vor veiichiedener Größe, zwischn 18 mal 22 Zoll und 234 mal 281 Ze. Dieselben behandeln u. A.: Nebelfleke, Haufen im Herkules, Goagia s Komet, Planeten, Scnnenflecke in voller Thätigkeit, Sonnen⸗ vretul eranzen, Nordlicht, die Milchstrahe n. J. w. Die Original ˖
66 Zoll Oeffnung und zwar in Hrn. Troupelots physikalischem Ob- servatorium in Cambridge gemacht und dann in Pastel gemalt. Ihre Herstellung kostete viel Arbeit. Es wurden 15 25 Nächte oft dem Studium jedes der Nebelflecken gewidmet. Die Skizze ven Temple's Nebelflecken in den Pleiaden ist das Werk von einem Studium von 65 Stunden. In der Darstellung der Milchstraße sind die Sterne mit größter Genauigkeit verknotet. Zur Herstellung dieser beiden Skizzen brauchte es über ein Jahr Zeit.
Das Smithsonian Institut wird einen Obelisk von 40 Fuß Höhe aus Kohlenblöcken errichten, von denen die meisten aus den Kohlenregionen Pennsylvaniens gezogen sind.
Zu den Mineralschätzen Amerikas werden sowohl Mexiko wie Nevada und Michigan höchst interessante Beiträge liefern. Aus den Potosi Minen Mexikos ist bereits ein Silberklumpen in New ⸗NYork angekommen, der nicht weniger als 4200 fd. wiezt, 5 Fuß 9 Zoll im Durchmesser hat, 72.000 Doll. werth und das Produkt von 272 Tonnen Silbererz ist. — Die Eigenthümer der Hauptminen Nevadas wollen gar einen soliden Silberklumpen von 10 Millionen Doll. Werths zur Ausstellung schicken.
Michigan sendet einen ähnlichen Kup ferklumpen aus seinen reichen Kupferbergwerken am Superior ⸗Lake.
Auch die Agrikulturhalũle erhält jetzt einen Annex, der 30,600 Quadratfuß bedecken wird, und in der Nähe der Hortikulturhalle wird ein weiteres Gewächehaus errichtet.
Richard Wagner hat für die Eröffnungefeier einen Marsch zur Eröffnungsfeier komponirt, welchen die Thomassche Kapelle exekutiren wird.
Der Franzose Ferdinand Armant hat mit seinem Bühnenstücke „Les Patriots“ den auf ein Centenni al-Drama gesetzten Preis errungen.
Der amerikanische Dichter Bayard Tailor hat den Auftrag, eine Centennial Ode zu schreiben, erhalten und angenommen.
Die im Februar⸗ und Märzheft der „Preußischen Jahr⸗
bücher“ erschienene Abhandlung über den Materialis⸗ mus in der Geschichtsschreibung ist gegen Friedrich v. Hellwalds soeben in 2. Auflage erscheinende „Kultur⸗ geschichte in ihrer natürlichen Entwicklung bis zur Gegen⸗ wart“ gerichtet. Hellwald hat sich in seinem Buche zur Aufgabe gesetzt, „die Kulturentwickelung der Menschheit im Lichte jener realistischen Weltanschauung zu schildern, die wir heute als das logische Ergebniß unseres Naturwissens betrachten dürfen.“ Dabei verspricht er völlige Parteilosigkeit, inmit⸗ ten des Sturmgeheules der Parteien“, und zugleich will er erweisen, wie die Darwinschen Gesetze auch den Entwickelungsgang der menschlichen Natur beherrschen. Von allen diesen Vorsätzen sei aber, wie Zitelmann ausführt, im weiteren Verlaufe der Arbeit so gut wie nichts zu bemerken und es trete darin weiter nichts als der nüchterne, triviale Materialismus zu Tage. Um ganz zu begreifen, wohin die Welt unter der Herrschaft des konsequenten Materialismus kommen würde, müsse man einen Blick in die trostlose Dede werfen, die Hellwald sich geschaffen. Ihm seien Gottesglaube und Religion Trug (S. 694 des Hellwaldschen Buches), Sittlichkeit, Gleichheit, Liebe und Freiheit Lüge (S. 569) und leerer Schall (S. 795), ein absolutes Recht exiflirt nicht (S. 327), und den Begriff der Humanität und der Menschenwürde aufzustellen, ist ein Fehler ge⸗ wesen, in den das Mittelalter noch nicht verfaen war (S. 616). Hell⸗ wald wisse darum auch nicht, was Menschenwürde ist (S. 329 Note 1), ja er leugne sie (S. 673). Alle jene edelsten Blüthen des Menschengeistes, die höchsten Güter unserer Kultur, seien ihm alle unwahr und nichtig, und für die großen Thatsachen der Geschichte fehle ihm jedes wahre Verständniß. Diese scharfe Widerlegung Hellwalds bildet jedoch gewisser⸗ maßen nur die äußere Form der erwähnten Arbeit. Die⸗ selbe ift ihrem inneren Gehalte nach eine selbständige geschichts⸗ philosophische Arbeit, welche sich zur Aufgabe stellt, nachzuweifen, daß auch vom mechanistischen Standpunkte, d. h. vom Standpunkte dessen, der in der ganzen Geschichte eine ununterbrochene Kette von Ursachen und Wirkungen sieht, die Geschichte sich dennoch als ein ganz teleologischer Prozeß darstellt. Demnach betrachtet er die Geschichtsschreibung von drei Standpunkten: vom teleologischen, darwinistischen und mechanistischen, und sucht jedesmal darzustellen, zu welchen“ Konsequenzen diese verschiedenen Theorien durch den Materialismus, insbesondere durch Hellwald finden, wobei sich ergiebt, daß des Letzteren Schrift von allen drei Standpunkten, ja felbst von dem einer ftreng mechanistischen aus, völlig verfehlt sei.
Heute Morgen 9 Uhr ist hierselbst die Zweite Mastvieh⸗ Ausstel lung eröffnet worden, welche der landwirthschaftliche Proyinzialverein für die Mark Brandenburg und die Niederlausitz und der Klub der Landwirthe zu Berlin in den Hallen der Berliner Vieh— markt⸗ Aktien Gesellschaft veranftaltet hat. Auch diese zweite Aus⸗ stellung gewährt gleich der vorjährigen ersten den Beweis steigenden Interesses, das der deutsche Landwirth mehr und mehr der ratio—⸗ nellen Mästung geeigneter Thierarten sowohl, wie der Be— schikung von Ausstellungen entgegenbringt. Das eingelieferte Vieh zeichnet sich durchweg durch gute Raßsse, kräftigen Bau, feines Fleisch und bez. vorzügliche Wolle aus. Im Ganzen sind 371 Anmeldungen eingelaufen, gegen 231 im Vorjahre; die 3 der Aussteller hetragt 109. Von dieser Zahl kommen auf das Königreich Preußen 97 (Provinz Brandenburg 46, Sachsen 11, Preußen 12, Pommern 7. PVosen 6, Weft falen 6, Schlesien 3, Schleswig Hol⸗ stein 3, y, nn 2, Hessen ˖Nassau 1) auf das Großher⸗ zogthum achsen und das Herzogthum Braunschweig je 2, auf das Königreich Sachsen, die Großherzogthämer Baden, Dessen, Mecklenburg Schwerin, Mecklenburg ⸗Strelitz, das Herzogthum Sachsen. Coburg ⸗ Gotha, die Fürstenthümer Reuß und Schaumburg
stizzen warden grẽßtertheile mit einem ausgezeichneten Refraktor von
Kronprinz hat Sich durch Einsendung einer ostfriesischen Kuh und eines Lincoln⸗Merino⸗Schafes auch in diesem Jahre an der Aus- sftellung betheiligt; von andern Theilnehmern sind zu nennen die Herren v. Behr Schmoldow, Brauer ⸗Hohenhausen, Collin⸗ Collin, Coventes - Müllerfelde, Graf zu Eulenburg Lieben berg, Guntemeyer Browina, Hagen Sobbowitz, Hey seMehrow, Koppe⸗ Wollupy. Mager⸗Denkwitz, v. Nathusius Hundisburg, Preuß Friedrichs aue, SorscheWittgendorf, Wendorf⸗Naulin, Zander -Roggenhagen, Graf v. Zöltowski Gluchowo und Andere. Was die ausgeseßten PYreise betrifft, so sind für Abtheilung A. (Rindvieh) 1 Züchter⸗ ehrenpreis von 3090 S und 44 Preise, zusammen von 6158 M, für Abtheilung B. (Schafe) 1 Zäüchterehrenpreis von 200 0 und 30 Preise zusammen von 2995 M, für Abtheilung C. (Schweine) 1Züchterehrenpleis von 150 60 und 14 Preise zusammen von 900 . für Abtheilung D. (Lapins, Federvieh) 6 Preise zusammen von 120 4 — im Ganzen also 97 Preise mit 10,850 M — bestimmt. Außer⸗ dem gelangen silherne Ausstellungs Medaillen, bronzene Medaillen des Comite und der Ehrenpreis einer Schafzüchterwaage zur Vertheilung. Das Preisrichteramt haben übernommen die HH. Bergemann⸗ Berlin, BodensteinNedlitz, C. Bohn⸗Hamburg, Christiani⸗Kersten⸗ bruch, E. Damke⸗Berlin, Elsner ⸗Lauenberg, Heyse⸗-Mehrow, Huster⸗ Berlin, Kailer⸗Berlin, Katzmann Magdeburg, Kiepert Marienfelde, Lehmann Nitsche, Lübben ⸗Sürwürden, Freiherr v. Maznug-Dresa, Mankiewicz Trebnitz, v. Nathusius ⸗ Königsborn, Neuhaus. Selchow, Peters Siedenbollen tin, Rasch⸗ Hildesheim, Schadow Niederhef, Schar⸗ mer Horftreihe, Schütz Grünthal, Stolze⸗Markee, v. Stosch Gieshof, v. Sydow ⸗Bärfelde, Weinschenk Luckau, Wendt ˖Breetz, Witt⸗Bogda⸗ nowo und C. Zink Berlin. Der Besuch der Ausstellung war bereits am erften Tage ein sehr reger.
Die Eröffnung des ersten englischen Skating-Rinks wid am Sonnabend, den 6. d. M., Nachmittags in der „Flora“ in Charlottenburg stattfinden. Der Unternehmer beabsichtigt, den Spert des künstlichen Schlittschuhlanfens, welcher wegen seiner die Gesundheit fördernden, den Körper kräftigenden und eine elegante Haltung fördernden Eigenschaften sich schen seit Jahren in den ersten Kreisen Englands, Nordamerikas und Frankreichs einer sehr günstigen Aufnahme erfreut, auch bei uns einzubürgern. Interessant ist übri- gens, daß der bekannte Tanz der Schlittsckuhläufer in Meyerbeers Propheten! den Hauptansteß zur Entwicklung der Skating ⸗Rinks gegeben hat. Die Rollschlitischude haben neuerdings so wesentliche
erbesserungen erfahren, daß sie jedem Körperdrucke willig Folge leisten und ihre Benutzung namentlich für Schlittschuhläufer jeden Alters und Geschlechts sehr bequem ist; die elegant angelegte Bahn selbst besteht aus einer sehr feften Steinschüttung mit darüber ge⸗ gossenem Asphalt und Cement. Die an den Berliner Verkaufs stellen zum einfachen Flora ⸗Eintrittspreise gekauften Billets berechtigen zugleich zum Besuch des Skating⸗Rinks und der Flora. Der Unter⸗ nehmer beabsichtigt späterhin noch eine Anzahl solcher Skating Rinks in und bei Berlin anzulegen.
Theater.
Am Dienstag trat Hr A. Neumann im Wallner -⸗Thea⸗ ter zum ersten Male auf. Die Novität, mit welcher sich Hr. Neumann hier wieder einführte, war die Posse: ‚Die Wäimflasche“ von Meilhac und Halevy, deutsch von G. v. Moser. Dieselbe ist voll luftiger und komischer Situationen, die nur, wie die Gerichts- verhandlung des 3. Aktes, zu lang ausgedehnt sind und auch gegen das Ende hin seltener werden, aber sich von Zweideutig⸗ keiten nicht fern halten. Das Gefühl des Publikums wandte sich deshalb mit Recht ab und gab seinem Verdikt durch Zischen und Pfeifen Ausdruck gab. Den Darftellern freilich wurde reicher Applaus zu Theil; die Damen v. Rothenberg, Carlsen und v. Bredow, sowie die Herren Lebrun, Kurz, Kadelburg, Meißner, und vor Allen der Gast, Hr. Neumann, selbst, stellten mit den übrigen Mitwirkenden ein so vorzügliches Ensemble her, wie man es eren an dieser Bühne gewohnt ist.
— Hr. Bial, der neue Direklor der Krollschen Bühne, wird am nächsten Sonnabend mit einer Novität für diese Bühne debütiren und zwar im musikalischen Genre: Die Operette Offenbachs „Schönröschen“, die vor einem Jahre im Wallner ⸗Theater enischiedenen Beifall errang, erscheint am 6. d. M. nach sorszsamen Proben, mit einer Debütantin, Frl. Zampa in der Titelrolle. In den andern Rollen sind die bisherigen bewährten Darsteller, Frl. Les kien, Heder und Eduard Weiß beschäftigt.
— Das Trauerspiel ‚Arria und Messalina' übt im Residenz⸗ Theater noch immer eiae so bedeutende Anziehungskraft aus, daß die Direktion sick veranlaßt sieht, den für diese Woche angesetzt ge—⸗ wesenen Nevitäten⸗Abend noch zu verschieben und das Stück ununter⸗ brochen auf dem Repertoire zu erhalten. Nachdem nun der Urlaub von Frl. Ulrich Mittwoch zu Ende geht, wird am Donnerstag, den 4 d. Mts, bereits Fr. Claar-Delia vom Königlichen Landes- Theater in Prag die, Messalina“ spielen, welche Rolle von dieser Dar⸗ stellerin schoön in Prag gegeben wurde. — Gleichzeitig spielt am Donnerstag Hr. Emil Schönfeld vem Laube'schen Ste dt⸗-Theater in Wien den „Marcus“ als Debüt⸗Rolle.
— Trotzdem die Auffübrungen des „Historischen Lustspiel⸗ Abends im Belle -Alliance⸗Thegter noch täglich denselben Beifall finden, werden dieselten doch am Sonntag unterbrochen, da Hr. Direktor Wolf kentraktlich verpflichtet ist, spätestens an diesem Tage das Töpfersche Lustspiel: „Der reiche Mann“ oder „Die Wasserkur“ in Scene gehen zu laffsen. Dieses Stück, eines der besten des beliebten Lustspiel Dichters, sell dann in nächster Zeit abwechselnd mit dem „Historischen Lustspiel, Akend! das Repertoir dieser Bühne beherrschen, bis die vollständige Eröffnung des Sommergartens fiattfinden kann.
Redaetenr: F. Prehm. Verlag der Expedition (Ke jeh.
Drei Beilagen leinschließlich Börsen · Beilage),
Berlin
Druck! W. Elsner.
Lirpe je 1“ Aussteller. Se. Kaiseiliche und Königliche Hoheit der
außerdem ein Fahrplan der Chemnitz ⸗Komnytaner Eisenbahn.
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich
Per sonal⸗Ver änderungen.
Cöni glich Prenßische Armee.
Offiziere, Portevee-Fähnriche 2c. Ernennungen. Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Ver re. Wiesbaden, 22. April. Prin; Wilhelm iu Sachen · Wei mar, Hoheit, Sec. Lt. im Dus. Jtegt. Nr. 14, in das Jäger Bat. Rr. i0 versetzt — Wiesbaden, 27. April. AF muß, vom 2. Garde ⸗Ulan. Regt. als ganzinvalide ausgeschiedener WBachtmft z der Charakter als Sec. Lt. verliehen und gleichzeitig als Sec. Lt. bei dem Invalidenhause in Berlin angestellt. ;
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Berlin, 15. April. Frhr. von u. zu Gilsa, Major à la suite des 2. Garde ß eld ⸗Art. Regts., in Folge seiner Anstelung als In tendant des Theaters zu Cassel, mit der Erlaubniß zum Tragen sei⸗ ner bisherigen Uniform ausgeschieden. — Wiesbaden, 25. April. v,. Arns wald II., Großherzogl. Sächs. Overst⸗ Lt. a. Q, in den Verband der Preuß. Armer, und zwar als Oberst Lt. a. D. mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des Inf. Rests. Nr. 94, auf⸗ genommen. ĩ .
Beamte der Militärverwaltung. Durch Verfüguns des Kriegs-⸗Ministeriums. Den 2. April. Simon, Re serve · Magazin · Rendant in Rendsburg, zur probeweisen Wahrnehmung der Previant. meister Geschafte nach Torgau, Vo km ann, Proviantamts ⸗Contreleur in Coblenz, als Res. Magazin ⸗Rendant nach Rendsburg, Wentz che,
roviantamts- Controleur in Spandau, rach Coblenz, Starke, 1 Magazin Verwalter in Pr. Stargardt, unter Beförderung zum Proviantamte. Controleur nach Spandau Lauterbach, Proviant⸗ amtg-Assist. in Saarlouis, alg Depot- Magszin Verwalter nach Pr. Stargardt, v. Zawadzki, Proviantamts Ajssist. in Rathenow, nach Saarlouis, Bremer II., Proviantamts-Assist. in Ber lin, nach Ra⸗ thenow, versetzt. Den 21. April. Eckardt, Boecker, Pro- viantmstr. ad int. in Oldenburg resp. Rathenow, zu etatsmaäßigen Proviantmstrn. ernannt.
Königlich Bahzerische Armee.
Offiziere, Portepee-Fähnriche 2c. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Oeere. Den 13. April. Köppel, Sec. Lt. vom 3. Jäger-Pat, zum Bataillons - Adjut. ernannt. Den 17. April. Ritter v. TZylander und Fihr. v. Godin, Oberst Lts. und Abtheilungs Chefs, Frhr. v. Zeller, Hauptm. im Generalstabe, Schinn er, Major und funktionirender Abtbeilungs ⸗ Chef, im Infanterie Leib Reit, Weißmann, Major und Referent im 8. Infanterie Regt. Dürig, Major und Referent im 4. Chepauleg. Regt. Mieg, Major und Referent im 3. Feld ⸗Artill. Regt, Schreyer, Hauptm. im 4. Feld ⸗Art. Regt, Gläser, Major und. Referent im Ing. Eorps, Ritter v. Schalltern, Pr. Lt. im 2. Pion. Bat, sammtlich Offiziere des Kriegs-Mingisteriums, à la suite der Truppentheile :c. gestellt. Den 21. April. Scholler, Hauptmann und Goap. Chef vom 11. Inf. Regt, zum Major im 15. Inf, Regt. befördert. Den 22. April. Fürst zu Sayn-Wirtgenstein ⸗ Berleburg, Sec. Lt. vom J. Chevauleg. Regt, auf Nachsuchen aus dem aktiven Sienste entlassen und àü la suite des genannten Truppentheils gestellt. Den 24. April. v. ere, n, Pr. Lt. zur Disp., beim Depot des 4. Inf. Regt. in Verwendung genommer. ᷣ
96 Beurlaubtenstandé. Den 16. April. Endres, Sec. Et, als Landw. Sec. Lt. im 4. Feld -⸗Art. Regt., und Schi ell, Ser. Lt., als Res. StJe. Lt, im J. Jäger- Bat. eingereiht.
— Den 17. April. Frhr. v. Geyso, Landw. Seg. Lt. des *. Chevaulegers⸗Regts, auf Nachsuchen in den aktiven Stand des 5. Ckevaulegers-⸗Regts, und zwar mit dem Range vom 18. Oktober 1874 nach dem Sec. Lt. Herold versetzt.
Abschiedsbewilligun gen. Im aktiven Heere; Den 16. April. Graf von Butler⸗Haimhausen, Pr. Lt. vom Inf. Leib Regt, Lindhamer, Pr. Lt. vom 9. Inf. Regt., Rotthafft, Frhr. v. Weißen stein, Pr Lts. vom 14. Inf. Regt. Frhr. v. Treuberg, Pr. Lt. vom 8. Jäger Bat. Rittmann, Pr. Lt. vom 1. Chevauleg. Regt. Ritter v. Mang sftl, v. Furten⸗ bach, May, Sec. Lts, vom Inf. Leib-Regt. Frhr. v. Pechmann, Sec. Si. vom 1. Inf. Regt, Frhr. v. Im hof, Sec, Lt. vom 2 Inf. Regt, Peukert, Peter, Küstner, Singer, Harrer, Steigerwald, Sec. Lis. vom 4. Inf. Regt., Schäfer, Sec. xt. vom 5 Inf. Regt, Lynker, Sec. Tt. vom 7. Inf. Regt.,ͥ, Behr, Seconde ientenant vom 8. Inf. Regiment, Meer, Seconde ⸗Lieut. vom 11. Inf. Regt, Reiff. Steonde ⸗Lieut vom 12. Inf. Regt,
rhr. v. Secken dorff, v. Win ckhler, Dölger, Zeil meier, i. v. Treuberg, Sec. ts. vom 14. Inf. Regt, Fahr. v. Eg loffst ein, Arbeiter, Ser. Lts vom 15. Inf. Regt. Graf p. Reigersberg, Sec. Lt. vom 2. Jäger Bat., Frhr. v. d Pfordten, Sec Lt vom 1. Ulanen, Regt, Rrezter, Sittler, Sec, Lts. vem 2. Feld- Art. Regt. verabschledet. — Den 1J. Apri. Widemann,
re Lt. vom 13. Infanterie Regiment mit Pension und der ria zum Tragen der Uniform, sowie der Verleihung des Anspruches auf Änftellung im Militär ⸗ Verwaltungs dienste, Kraäuseneck, Sec. Lt. vom 5. Jäger ⸗‚Bat., mit Pension und der Erlaubaiß zum Tragen der Uniform unter gleichzeitiger tax. und stempelfreier Verleihung des Char. als Pr. Lt. Beide auf Nach. suchen verabschiedet. Den 21. und 22. April. Nen meyer, Najer und Bats. Commdr. vom 15. Inf. Regt., auf Nachsuchen mit Pen · ston zur Disp. gestellt. Knieß, Pr. Et. vom 15. Inf. Regt. mit Penslon und der Etlaubn. zum Tragen der Unif., sowie der erl. des Anspr. auf Anst. im Militär- Verwaltungs dienste auf Nachs. verabsch Den 24. April. Frhr. v. Reichlin ⸗Meldeng, Sec Lt. vom 15. Inf. Regt. auf Nachfuchen mit Penston verabschiedet. Freyberg, Port. Fähnr. vom J. Jäger-Bataillon, vom 1. Mai l. Is. an wegen Dienstuntauglichkeit zur Disp. der Ersatzbehörden entlassen.
Im Beurlaubtenstande. Sen 15. April. Knorr Hauptm. a. D. und Sebald, Pr. Lt. a. D., den Anspruch auf An stellung im Milit Verwaltungs dienste verliehen. Den 16. April. Schicken dantz, Landw. Sec. Lt des 4. Inf. Rents, Wohl, fahrt, Beck, Landw. Sec. Lts. des 12. Infanterie Regiments, Kläspie s, Landw. Seconde Lieutenant des 14. Infant. Regts. Pich ler, Landw. Sec. Lt. des 1. Jäger ⸗Batg., Hunebald, Landw. Sec. Lt. des 2. Feld- Art. Regts, Schmaußer, Landw. Set. et. der Cisenbahn · Comp, Feldner, Landw. Sec. Lt. des 1. Train . Bats, Frhr. v. Redwitz, Res. Pr. Lt. des Inf. Leib ⸗Regts, Sch kotthauer, Res. Ser. Lt. des 1. Inf. Regts, Wölfle, Rel. Sec. Et. des 10. Inf. Regts, Zenett i, Res. Sec. Lt. des 12. Jaf. Regts, Burr lein, Ref. Sec. Lt. des 6. Jäger- Batg, Wo lf. Res. Sec. Lt. des 1. Kür. Regts, Baum ann, Re. Sec. Li. des 1. Train ; Bate.,, Ryh in er, Res. Sec. Lt. des 2. Train⸗Bats., verabschiedet.
Im Sanitäts- Corps. Den 16 April. Dr. Pöschel, Assiff. Arft 1. Kl. des 12. Inf. Retzts, Dr. Uh], Assist. Arzt J. Ki. des 4. Feld. Artill. Regts,. Dr. Wachter, Assist. Arzt 2. Kl. des 5. Inf. Regts., Dr. Prechtl, Assist, Arzt 2. Ki. des 2. Fuß ⸗Art. Regis, Dr. Ha str eiter, Landw. Assist. Arzt 1. Kl. vom Landw. Bezirk Bruck, Dr. Baumgärtner, Landw. Assist. Arzt 1. Kl. vom Landw. Bezirk Augsburg, Dr. Buchner, Res. Assist. Arzt 1 Kl. und Dr. . . Res. Assist. Arzt 1. Kl. vom Landw. Bezirk München, verabschiedet.
Seam te . Militär⸗Verwaltung. Den 18. April, Heiß, Sekretär von der Intendantur der 1. Div., zum Assessor bei Fer Intendantur des J. Armee Corps, Scher bauer, Franz,
ersteren bei der Intendantur der 1. Div, letzteren bei jener des
SErste Beilage
3. Mai
Berlin, Mittwoch, den
da.
3 orvs, befördert. Ziselsberger, Assistent von der In k ö Div., zur Intendantur des J. Armee Corps versetzt. Müller, Rechnungs Rath, zugleich Controleur und bisheriger Ver⸗ weser der Kassirerstelle bei der Militãrfends Verwaltung, zum Kassirer bei dieser Verwaltung befördert. Petzl, Rechnungs · Raih, zugleich La zareth⸗Ober. Inspektor und bisheriger Verweser der Controleurftelle bei ge⸗ nannter Verwaltung, zum Controleur bei derselben ernanat. Lizius, Controleur vom Proviantamt Germersheim, zum Provi antmeister in Augsburg befördert. Mayer, Veterinär 1. Kl. vom 1. Ulanen ˖ Regt. zum Controleur beim Proviantamt Germersheim, Dim pfl, Sec. Lt. vom 5. Inf. Regt., zum Kasernen.· Inspektor bei der Garnison · Verwaltung Germersheim, Beide in provisorischer Eigenschaft, Valdmann, geprüfter Zablmeister-⸗Aspirant vom 5. Inf. Regt, zum Assistenten bei der Garnison Verwaltung Bayreuth, diesen nach Maßgabe der Allerhöchsten Entschließung vom 29. Mai 1873, er-
nannt.
Monatsübersicht für März 1876. III.
(Vergl. Nr. 99 d. Bl) . Südamerika. Fast in allen spanisch · amerikanischen Re⸗ publiken hat in den letztverflossenen Monaten die verfassungs⸗ mäßige Erneuerung des Regierungspersonals stattgefunden, oder sieht in nächster Zukunft bevor. Namentlich ist in den Ver⸗ einigten Staaten von Columbien, amtlichen Mittheilungen zufolge, der Dr. Aquileo Parra zum Prãäsidenten der Republik erwählt worden. Die Wahl ist ohne Störung der öffent⸗ lichen Ruhe vor sich gegangen und beruht großen⸗ theils auf einem Kompromiß der Parteien. — Dr. A. Bastian ist, von Bogota kommend, in Panama eingetroffen und am JI. März nach Centralamerika abgegangen. .
In den Vereinigten Staaten von Venezu ela scheinen die Verwickelungen, 8 zwischen der Republik und der Regierung Sr. NMajestãt des Königs der Niederlande wegen Be⸗ günstigung des Schleichhandels und der Umtriebe poli⸗ fischer Flüchtlinge durch die Behörden der holländischen Kolonie Curagao ausgebrochen sind und zur Unter⸗ brechung des diplomatischen Verkehrs geführt haben, einer friedlichen Lösung entgegen zu gehn. Nach gut unter⸗ richteter Quelle hat die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika die Rolle des Vermittlers übernommen. — Se. Maje⸗ pät Korvette „Victoria“, welche bisher zum Schutze der deutschen Interessen bei einem etwaigen Zusammenstoße der streitenden Theile in den venezolanischen Gewässern gekreuzt hat, befindet sich gegenwärtig zu gleichem Zwecke an der Küste von Haiti in Veranlassung der neuerdings dort ausgebrochenen Re⸗ volution. . In Peru herrscht zur Zeit Ruhe, obwohl die finanzielle Krisis noch nicht überwunden und Die Wahlbewegung in vollem Gange ist. General Marians Ignacio Prado, der vermuthliche Nachfolger des jetzigen Präsidenten, hat eine wichtige Mission als Gesandter bei dem Hofe von St. James angenommen und ist bereits in London angelangt,. Ob seine zeitweise Entfernung einen nachtheiligen Einfluß auf seine Kandidatur äußern wird, muß der Erfolg lehren. Der Chef der letzten Aufstände, General Pierola, befindet fich noch in Chile. — Die Bank von Arequipa zahlt in diesem Jahre eine Dihidende von 15 Prozent. — Die Regierung hat eine Anzahl von Halbsold⸗ Offizieren zum aktiven Dienste einberufen, um einen korrekten Census des Landes aufzunehmen. — Die französische Korvette ‚ Volta“ ist im Hafen von Callao ingetroffen. 3 n Republik Chile erfreut sich volllommener Ruhe und ist mit umfassenden Vorbereitungen zur Beschickung der Aus⸗ stellung von Philadelphia beschäftigt. — Eine Frage von allge⸗ meinem Interesse über die Zollfreiheit der Gesandten und diplo⸗ matischen Agenten ist durch die Regierung der Republik in be⸗ schränkendem Sinne zur Sprache gekommen.
Mittelamerika. Während in Guatemala die Delegirten der fünf Staaten im Begriff waren, die Her⸗ stellung einer Föderatio⸗Verfassung zu berathen, brach in Honduras, unter Führung des General Medina, eine Revolution gegen die Regierung des Prãsidenten Eniva aus, welcher sich auf Antrieb von San Salvador der konservativ. klerikalen Partei zuneigte. General Barrios, der Präsident von Guatemala, hierdurch selbst bedroht, unterstũtzte die fiegreiche Insurrektion und gerieth auf diese Weise in Streit mit der Regierung von San Salvador, die trotz der Wahl eines neuen Präfidenten in der Person des Don Andres Volle, thatsächlich in den Händen des Ex . Präsidenten, Marschall Gonzales, verblieben war. Von beiden Seiten wurde mobilisirt und Guatemala stellte 15,009 Mann, Salvador 6000 Mann an der Grenze auf. Nach einigen vorlãufigen Unter⸗ handlungen zog indeß Salvador seine Truppen zurück und gab einigen Anforderungen Guatemala's nach, so daß eine friedliche Lösung voraussichtlich war. Nach den letzten Nachrichten aber hat Salvador neuerdings Feindseligkeiten gegen Guatemala ausgeübt, so daß der Ausbruch des Krieges un⸗ mittelbar bevorsteht. General Barrios hat sich zum Heere be⸗ geben und mit seiner Vertretung den Minister des Aeußern, Samayoa, beauftragt, für die Auswärtigen Angelegenheiten aber Don Joaquin Macal ernannt. In gleicher rriegerischer Lage befinden sich die beiden südlichen Staaten Mittel⸗ Amerikas, Nicaragua und Costarica. Hier handelt es sich um eine seit längerer Zeit angeregte Grenzfrage die jetzt von größerer Bedeutung geworden ist, seitdem das Ka⸗ binet von Washington, nach mehrfachen technischen Untersuchun⸗ gen, sich für den Bau eines interozeanischen Schiffs kanals auf bem Grenzgebiete dieser beiden Republiken entschieden hat. Costa⸗ rica besorgt eine Invasion von Seiten Nicaraguas und hat ein Beobachtunge corps in der Grenzprovinz Guanacoste unter dem persönlichen Befehl des Prãsidenten Guardia aufgestellt, dasselbe aber zurückgezogen, da die befürchtete Konzentrirung nicaraguen⸗ sische Truppen sich nicht bestätigt hat. — Das Resultat ber im April stattfindenden Wahl des Nachfolgers des Prãsi⸗ sidenten Guerdia in Costarieg ist mit der nächsten Post zu er= warten. — Der Bau der Costarica⸗Eisenbahn schreitet nur lang⸗ sam vorwärts, da es an Fonds zum raschern Betriebe fehlt.
9 ⸗ Preußischen
Staats⸗Anzeiger.
immer seiner Entscheidung entgeg
rika angestellt hat, sow 8 ricas ihren Gläubigern gegenüber, den Kredit und die sonst so blüh Landes.
Die Knappschaftsvereine im Preußischen Staate im Jahre 1874.
Die Zahl der Knappschaftsvereine betrug im Jahre 1874 57, d. i. einer 5 als im Jahre 1873. Es schied nämlich der Knayppschafts⸗ verein der Königlichen Tifengießerei zu Berlin infolge Auflösung zie⸗ ses Werkes aus der Zahl der Knappschafts vereine aus; seine Mit glieder traten zur Haupt Knappschaftgkasse für die aufgelõsten Staats. werke im Bezirk des Königlichen Ober ⸗Bergamts zu Halle. Der Ichenberger Knappschafisverein wurde mit dein Eschweiler Knanz, schaftsverein verschmolzen. Dageten trat im Ober Berga alsbezick Clausthal der Hannoversche Knappschaftsverein hinzu. Zu Letzterem gehören 14 Krankenkassen und 1 allgemeine Kasse; beim allgemeinen Knappschaftsverein Nassau wurden vier Krankenkassen zu zweien ver- einigt, so daß nunmehr die Zabl der Krankenkassen z8 betrãgt. Die von den Knappschaftsvereinen umfaßten Werke. bezifferten sich in ihrer Gesammtbheit auf 2771 gegen 2077 im Jabre 1873 uad 2526 im Jahre 1872, das sind gegen das Voriahr 156 oder 5.33 oso und gegen das Jahr 1872 49 Werke oder 13 weniger, Unter jenen Werken waren 2562 Bergwerke, einschließlich Stein salzbers werte und Steinbrüche, 190 Hüttenwerke und 19 Salinen, Die Ver⸗ minderung der Vereinswerke macht sich nur bei den Erzberzwerken bemerkbar, bei welchen sie 173 Werke betrug, während die Kohlen. bergwerke und Steinbrüche nur wenig Unterschied zeigen. Dagegen stieg die Zihl der auf Vereinswerken beschaͤftigten Knappschafts⸗ genossen im Jahresmittel von 255493 Mann im Jahre 157 auf 258,530 Mann im Jahre 1874, das ist ein Mehr von 1300 aller dings eine um 9, or Co geringere Steigerung als die von 1872 auf 875. Diese Zabl von 258 830 Genossen bestand aus 136,779 Stän⸗˖ digen und i22, 051 Unständigen. Erstere Zahl stieg gegen 1573 um 6 3 , während sie im letztgenannten Jahre um sz so gestiegen war. Es fel aber im Jahre 1874 die Zahl der Unständigen um 3, , während in 1873 bei dieser Klasse eine Steigerung von Ila o statt- fand. Dies hat darin seinen Grund, daß einestheils mit den auz— geschiedenen Werken zugleich eine große Zahl Unständiger anstrat zo namentlich im Ober-Bergamtsbezirk Bonn, anderntheils das Be streben Umfang gewann, die Klasse der Un stãndigen nach und nach zu beseitigen. Letzteres gelangte im Ober Vergamisbe irt, Dertmnd am meisten zum Ausdruck. Im Bezirk Bonn schieden 52 Erzberg⸗ werke aus dem Knappschaftsverbande, und es betrug die Abnahme der unständigen Genossen 17986 Maun, während im Bezirk Dortmund die Anzahl der Vereinswerke sich nur um , die Anzahl der Uastãn· digen dagegen um 4141 Mann verminderte, Dabei stieg im erneren Bezirk die Zahl der Stärdigen um 847 und im Letzteren um 5055 Mann. . ö. . Der Bestand an Vereinsmitgliedern betrug am 1. Januar 184 134,217 staͤndige vollbeitragende, 1138 beurlaubte, nicht oder nicht voll beitragende und 129 895 unständige Vereinẽg nossen, zusammen 2655580 Mitglieder. Die Tabellen wiesen am Scuß, 8 Jahres 1873 nur 263,190 Vereinsgenossen nach. Das. Mehr don 2390 rührt daher, daß der Mus kauer Knappschafta verein im Jahre 1873 3 Beurlaubte zu wenig geführt hat, welcke am An fang des Jahres 1874 als Bestand vorzutragen waren; der Sanz. brücker Knappschaftsverein 298 Mann, welche Rere gnitiene geb üht zahlen, aufgenommen hat und der Sanꝛoversche Kn ppschaftẽ verein mit 1841 ständigen und 382 unständigen, zusammen 223 Marn bin zugetreten ist; das sind 2524 Mann; wogegen der Berliner Tnar y schaftsverein mit 67 ständigen und 25 unstãndigen, zu sammen 9e e nessen und beim Knappschaftäverein Naffau 42 Genossen wegen Nichtbetrieb der betreffenden Werke foꝛtgelassin sind. ö
Der Gesammtabgang betrug bei den Stand gen 17,095, bei den Unständigen 33,010 und bei den Beurlaubten 849 Mann, zusammen 54 Mitglieder. . i ug betrug 49771 Mann, und zwar: 23 326 Ständige, 25, 198 irre. r. und 1247 Beurlaubte. .
Demnach stellte sich der Mitgliederbestand am Jahresschluß 157 auf 140,478 Ständige, 122.983 Unftändige, gleich 262,561 voll bei⸗ tragende Mitglieder und 1836 nicht oder nicht vollbeitragende beur⸗ laubte Mitglieder, zusammen: 264.397 Vereins geneossen. ö
Die Mitgliederzahl überhaupt hat sich hiernach vermindert um 1183 oder um GR, Die Zabl der Ständigen hat sich um 628 oder s½ον vermehrt, wogegen die Zahl der Unständigen sich um 182 oder 6,oro vermindert hat, während sich im Vorjahr nicht nur die Zahl der Ständigen um 7.6, sondern auch die der Uaständigen um
z6h/ g vermehrt hatte. r . . 8, An nnn, besaßen die Vereine am J. Januar 1 171 Ganz und 22 Halbinvaliden, in Zuzang kamen 2391 Gant und 169 Halbinvaliden; dagegen schieden aus und starben 1024 Ganz- und 23 Halbinvaliden, so ö. 6 2 ein Befstand von
? und 513 Halbinvaliden verblieb. 10 Ge g, der von * Knappschaftsvereinen im Lauf des Jahres 18674 unterstützten Personen belief sich auf zusammen br, n,. 14,260 Invaliden, 18527 Wittwen und 32.881 Waisen; Schulgel wurde fuͤr 53 854 Kinder gezahlt. Im Vorjahr wurden r. 6 IL,. 557 Personen unterstützt, und zwar 12,875 Jvaliden/ 't. Wiltwen und 30 998 Wansen; Schulgeld wurde für 52,876 Kinder gezahlt. Die Zahl der unterftũtzten Personen überhaupt stieg bier. nach von 1873 zu 1874 um 6 e' so die der Invaliden um 1036, die der Wittwen um 4,n, die der Waisen um bir so und die der Kinder fur welche Schulzeld gezahlt wurde, um 1, 8 o, während. d, gr. gerung von 1872 zu 1873 bez. 8, or 6/ , 10260, 5. 3s, 8,1 und 3 es o/ betiug: .
h i ändige Mitglieder kommen: Auf 1000 aktive ständige g 43 gere te,
Ganzinvalide 1 ten vaterlose Waisen - vater · und mutterlose Waisen äberhaupt Unterstützte Bönxdꝛꝛ. ö dieser Durchschnittszahl erklärt sich durch die oben angegebene Steigerung der ständigen Mitglieder um nur 6. 30 /o, während sich die Zahl dieser Unterstützten um S, cao / vermehrt hat. Jm Laufe des Jahres 1874 wurden krank: 141,250 beitragende Mitglieder; das macht auf je 1000 der im Jahresmittel 3 Mitglieder 545 *, gegen 530, im Vorjahr und 60a im i ; finter diesen 141,256 Krankheitsfällen befanden sich 110470 Sal e, in welchen Krankenlohn für 1781 332 6 , , ist. Mithin kamen auf je einen Krankheit fa im urchschnitt 16, is Tage gegen 163 im Varjahr und 168 im Jahre 1872. . Die Summe der Aktiva aller Knappschafts vereine betrug . Jahrce t laß: 62858, 324 Thlr. I7 Sgr. 1 Pf.; die Summe der
Der Prozeß, den die Regierung vor zwei Jahren gegen verschie⸗
Assiffenten von der Intendantur des II. Armee⸗Corps, zu Sekretären,
dene englische Bankhäuser in London angestrengt hat, sieht noch
6.6 ) gr. . ? * Pajssiva 2,867 Thlr. 16 Sar. 5 Pf.. o . ein schuldenfreies Vermögen von 6,262,457 Thlr. = Pf.