1876 / 120 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 22 May 1876 18:00:01 GMT) scan diff

Der Aufstand in der Herzegowina und in Bosnien. IV.

(Vergl. Nr. 104 d. Bl.) 2

Die Bemühungen der fremden Konsuln in Mostar im Verein mit denen des Civilgouverneurs der Herzegswina, Ali Pascha, die Gemüther zu beruhigen und die über die Grenze nach Oesterreich und Montenegro entflohenen mebr als 100009 Christen zur Rückkehr zu veranlaffen, erreichten nicht den beabfichtigten Zweck; es wurde im Gegentheil der Argwohn der Christen durch den, wie es hieß, zu ihrem Schutz von der Pforte veranlaßten Aufruf der muhameda⸗ nischen Miliz noch verstärkt. Ebenso fruchtete die von der Ffterreichischen Regierung zur Dämpfung des Aufstandes ange—⸗ ordnete Sperrung der dalmatischen Grenze, desgleichen der von der Pforte gemachte Versuch, Montenegro durch Gewährung von territorialen Erweiterungen zu einer Pression auf die stammwverwandten Insurgenten zu bewegen. Fürst Nikiza, seine Sympathien für die im Kampf befindlichen Stammegbrüder offen betonend, erklärte sich jedoch zur gütlichen Vermittelung bereit und nahm auch von einer von Serbien geplanten Kooperation Abstand. Es war diese Friedens- politik für die Pforte um so dankenswerther, als thatsächlich der Einfluß der Tschernagorzen auf die Aufständischen ein stärkerer ist, als der des von Parteien zerrissenen Serbiens.

Unter fortwährenden Verhandlungen mit den Insurgenten, bei welchen namentlich der Statthalter von Dalmatien, Baron Roditsch, eine hervorragende, wenn auch erfolglose Rolle spielte, ging der Monat Februar dahin.

Die Insurgenten stellten schon zu dieser Periode als Bedingung für die Niederlegung der Waffen unter Anderem die etwas weit—⸗ gehende Anforderung, die Türken sollten 40 Bataillone aus den insur⸗ girten Landestheilen ziehen und nur 6 Festungen mit kleinen Gar— nisonen besetzt halten. So lange dieses nicht geschähe, könnte von Vereinbarungen nicht die Rede sein und würden sie, selbst von den Mächten verlassen, den Kampf weiter fortführen.

Ihre Hauptposition bildeten die im Centrum der Herzego⸗ wina gelegenen Distrikte . und Grebci, von wo aus sie die Verbindungen der türkischen Festungen bedrohten und deren Verpro—2 viantirung hinderten, Hier und weiter im Osten kommandirten Scot⸗ schitsch, Bogdan Ssimonitsch und Peing Pawlowitsch. Mussitsch und Kiutowitsch hielten das linke Ufer der Narenta, während der wieder zu den Aufständischen gestoßene Ljubobratitsch auf dem rechten Ufer der Narenta ein selbständiges, meist aus Italienern bestehendes Corps befehligte. Liu bobra tit sch wurde jedoch Esde Februar nebst seinem Stabe von den Oesterreichern bei Jmotz ki gefangen ge—⸗ nommen. Ein gleiches Schick sal hatte bereits früher den in Bosnien thätig gewesenen Hubmayer hetroffen,

Die Türken hatten den Monat Februar ziemlich unthätig ver⸗ bracht. Dagegen war es dem Seratkier möglich gewesen, be⸗ trächtliche Streitkräfte aus den entfernten Provinzen heranzuziehen und dieselhen bei Klek und Skutari (Albanien) behufs Vornahme entscheidender Operationen zu konzentriren.

Erst im März begannen die kriegerischen Zusammenstöße wieder häufiger zu werden.

So fand am 4. März kei Dubicza unweit der österreichisch= bosnischen Grenze ein blutiges Treffen statt, bei dem nur die ver— Wwe felte Tapferkeit der durch ihren Führer Bradarewitsch angefeuerten Insurgenren dieselben vor der türkischen Uebermacht rettete. Am 5. März kam es bei dem Städtchen Kalsani zum Kampf zwischen der 229 Mann starken Bande des Iwan Ssez und den Türken. Letztere, fast lauter Baschi⸗Bozuks, mußten mit Verlust das Feld räumen / worauf die Sieger Kaljani den Flammen übergaben.

Ebenfalls Anfang März siegte der Pope Iwan Mussitsch über die Türken in der Nähe von Klek und nahm ihnen ein Geschütz ab. Bei Ljabuschka wurden 20 Türken von den Insurgenten über die österreichische Grenze gedrängt.

In dem bereits Ende 1875 mehrfach mit Blut gedüngten und den Zugang zu Goransko vermittelnden Thal von Mgratewitz wurden am 7. März sechs türkische Bataillone von Peike Pawlowitsch und Lazar Scotschitsch aufs Haupt geschlagen und verloren zwei Geschütze.

Nicht minder ernstlich war das Zusammentreffen, welches Selim Pascha, der am 11. März der von Gazko aus mit 2509 Mann eine Verpioviantixungsexpedition nach Piwa ausführte, beim Rückwege mit den Insurgenten zu bestehen hatte. Die Türken verloren über 100 Mann, die Insurgenten blieben jedoch im Nachtheile.

Da mittlerweile auch in der seit dem Dezember isolirten Festung Niksie der Proviant wieder auszugehen drohte, so brach Moukhtar Pascha am 21. März mit bedeutenden Kräften von Gazko dahin auf.

Obwohl der Pascha 8000 Mann zu seiner Verfüzung hatte, gelang es ihm doch nicht, den von den Insurgenten besetzten Dugapaß zu forciren. Das Detachement zog es daher vor, den mit genommenen Proviant in dem vor Eingang des gefürchteten Passes 2 Fort Szlostup niederzulegen und sich nach Gazko zurück-

ie hen.

Die Jasurgenten, welche auf ein so schnelles Wachen der Türken nicht gerechnet hatten, beeilten sich, ll zu folgen, 66 aber nur die von Dsiheladdin Pascha kommandirte Arrleregarde, der sie 6 , . beibrachten.

nzwischen war durch Vermittelung des Baron Roditsch in Castel⸗ Nuovo ein Waffenstillstand zwischen den . und den Insurgentenführern vereinbart worden, der im Allge⸗ k ö. ö zum 10. 4 und speziell für die Ober-

a (an der Grenze von Montenegro) v ;

Iz. ini ahn sont. Yen , .

Für die Türken war dieser später nicht inregehaltene Waffen— slillstand deshalb von besonderer Wichtigkeit, weil , 63 desselben die der Uebergabe nahe Festung Niksie von Montenegro her verproviantiren zu können. Diese Aussicht scheiterte jedoch voll- ständig an der ablehnenden Haltung der Regierung und der Be— völ kerung von Montenegro, die nicht zu bewegen war, Lastthiere zur ert n m ,,. , aufgespeicherte Proviant

tch die Kriwoscie na ikste gehen sol i .

dessen i . 3. . ,,

Die Türken hatten während des Waffenstillstandes fortwähren Truppen in Klek (ihre fast alleinige Opergtionsbasis, . der . weit ge Zugang zur Herzegowina durch Montenegro, Serbien und die die Lücke zwischen deren Grenzen ausfüllenden, fast unpassirbaren Gebirge, gesperrt ist) ausgeschifft und auch in der Nähe von Trebinje ein Corps zum Eiumarsch in die Ssutorina konzentrirt. Ferner hatten turtische Gensd armen trotz der versprochenen Waffemuhe das Dorf Spumisch niedergebrannt und waren darauf in die Stadt Biletsch (Bilek eingezogen, woselbst sie von den Mehamedanern mit Jubel empfangen wurden. Die bosnischen Begs ließen die heim— kehrenden Emigranten auf Pfäble spießen.

Da auch die Insurgenten für die Türken unannehmbare Bedin— gungen gestellt und kein Vertrauen zur Erreichung derselben auf friedlichem Wege hatten, so begaben sie sich nach einer durch Ver—⸗ mittelung des Agenten Boschidarowitz⸗Wesselitzki an die Mächte er- lassenen Preklamation in die Lager zurück und der Guerillakampf beg ann sowohl in Bosnien wie in der Herzegowina von Neuem. Die Verproviantirung der durch die Nähe Monkenegroz und die Be— herrschung zweier Straßen wich igen Festung Niksic bildete auch jetzt

wieder n, ,. w

S eendigurg de affenstillstandes sammelte daher n m. Meukhtar · Pascha bei Gazko ein Expeditiongcorps von 25 3 aillonen, von dem jedoch ein Theil zum Entsatz des von den Aufständi⸗ 56 unter Trifko Bu kalowitsch und Luka Peikowitsch bedrohten Trebinje

r werden mußte. Mit den ihm verbleibenden 13 Bataillonen 8 ang es ihm am 13. April trotz der sich ihm entgegenstellenden

ande des Simenitsch den Eingang in den Dugapaß zu gewinnen.

NVech an demselben Tage wurde er von den Schaaren der Chef

ir th angefallen, vermochte sich aber in J a

. en und wurde erst am 15. nach

Die Nr. 37 des ‚Amtsblatts der Deutschen Reichs⸗ PVost⸗ und Telegrgphen-Verwaltung“ hat folgenden Inhalt: Verfügungen: vom 15. Mai 18761 Führung des Ankunftsbuchs für Postaufträge, vom 17. Mai 1876 Einführung des Postanwei—⸗ sungeverfahrens im Verkehr mit den Niederländischen Besitzungen in Ostindien, vom 13. Mai 1876: Erhöhung des Meisthetrages der Postanweisungen im Verkehr mit Italien, vom 17. Mai 1876: Aufhebung der Portofreiheit in nn r r n ,,, vom 13. Mai 1876: Eröffnung der Eisenbahn Lennep - Wermels- kirchen Hückeswagen, vom 15. Mai 1876: Postbetrieb auf der Eisenbahn Eschwege⸗Niederhohne; Bescheidungen: vom 15. Mai 1. y des Beförderungsweges bei Päckereisendungen nach dem

uslande.

Nr. 9 des Archivs für Post und Telegraphie (Beiheft zum Amtsblatt der Deutschen Reicht - Post und Telegraphenverwaltung) enthält: J. Aktenstücke und Aufsätze: Statistik des österreichischen Postverkehrs für das Jahr 1874. Die Organisation der italienischen Telegraphenverwaltung. Die Insel Borkum. Ansichten der Alten über die Verwendung der Holjarten. Die neuesten Unter brechungen der direkten unterseeischen Telegraphenverbindung zwischen England und Amerika. Bemerkungen zu dem Aufsatze; 96 An⸗ lage unterirdischer Telegraphenleitungen! in Nr. 6 des Archivs. Englische Küsten ⸗Nebelsignale. II. Kleine Mittheilungen: Ein . privilegium des . Johann Sobiegki von Polen. Süd⸗ italienische Dampfschiffahrt. Der Suezkanal und die deutsche Schiffahrt. Ein neuer Straßen ⸗Dampfwagen. Die Challenger⸗ Expedition. III. Zeitschriften⸗Ueberschau.

Neichstags⸗Angelegenheiten.

Berlin, 20. Mai. Die Konkursordnungskommission nahm in ihrer Sitzung am 19. Mai die 858. 55 —166 des Entwurfs nach den Beschlüssen der ersten Lesung unverändert an, ebenso wie den ausgesetzt gewesenen 8. 20: „Durch die Vorschrift des 5. 15 (betreffend die zweiseitigen Verträge, welche zur Zeit der Eröffnung des Konkursverfahrens von dem Gemeinschuldner nicht oder nicht vollständig erfüllt sind) werden die besonderen Bestimmungen nicht berührt, welche die Reichsgesetze oder die Landesgesetze über die Wir= kung der Eröffnung des Konkursverfahreng auf einzelne, durch die §5§. 16—19 nicht betroffenen Rechteverhältnisse enthalten. Ueber den letzteren Paragraphen fand eine lange Diskusston ftatt, welche die Ablehnung des von dem Abg. v. Sarvey gestellten Antrages auf Streichung der Worte „oder die Landesgesetze“ und Abänderung des Wortes Rechts. verhältnisse- in „zweiseitige Verträgen zur Folge hatte. Daß nur letztere in Frage kommen können, wurde allseitig anerkannt, dies aber durch den Eingang des Paragraphen, der sich nur auf 5. 15 bezieht, für hinreichend festgestellt erachtet; die Streichung des Vorbehalts der besonderen Bestimmungen der Landesgesetze über die Wirkung des Konkursverfahrens auf einzelne Rechteverhältnisse aber wurde für bedenklich befunden, weil deren Tragweite sich nicht mit Sicher⸗ heit übersehen lasse, und weil andererseits der Paragraph in seiner jetzigen Fassung zu Bedenken nicht Anlaß geben werde, wenn nur der Hauptaccent auf die Worte besondere“ und „einzelne“ gelegt werde. Bei §. 76 wurde angeregt, ob das Gericht in dringen den Fällen nicht sofort, und ohne die Gläubigerversammlung

oder den Gläubigerausschuß zu hören, den bestellten Verwalter z. B. weil er in Wahnsinn verfallen solle e . und

durch einen anderen ersetzen können; es wurde eine solche Be indeß nicht für erforderlich erachtet, theils weil Fälle solcher Art höchst selten sein würden, theils weil ein Antrag auf Entlassung von der Gläubigerversammlung oder dem Ausschusse nicht schwer zu er langen sein würde, und die Schlußbestimmung, daß der Verwalter vor der Entscheidung gehört werden solle, keine Schwierigkeit machen koͤnne, da hierin nur eine möglichst zu erfüllende Anweisung gegeben sei, wie ja auch ein flüchtig gewordener Verwalter nicht gehört wer⸗ den könne und doch ersetzt werden müsse. Für die nächste Sitzung wurde zunächst der schon bei der ersten Lesung vom Abg. Dr. Goldschmidt gestellte, aber abgelehnte, dem 8. 24 der preußischen Konkursordnung entsprechende Antrag zurückgestellt. Dieser Antrag will nach seiner jetzigen Formulirung als §. 35a. einschalten: ‚Wechstl oder sonstige durch Indossement übertragbare Urkunden, welche de m Gemeinschuld⸗ ner nur Behufs der Einziehung oder mit der Bestimmung übert ragen werden sind, daß sie zur Sicherung des Gemeinschuldners für eine bei der Uebertragung bezeichnete, von ihm oder an ihn zu bewirkende Lei stung dienen sollen, können aug der Konkursmasse zurückgefordert werden“. In der Sitzung am 20. d. M. gab der mitgetheilte Antrag des Abg. hr. Goldschmidt zu einer mehrstündigen Diskusston Anlaß. Derselbe stützte sich auf eine Entscheidung des Reichs Ober ⸗Handels= gerichts, wonach der Indossatar als Eigenthümer der Wechsel forderung anerkannt sei, und hielt deshalb, als Ausnahme von der Regel des 8. 35 eine besondere Bestimmung für Wechsel und sonstige durch Indossement übertragbare Urkunden für erforderlich, wenn diese dem Gemeinschuldner nur behufs der Einziehung rc. übertragen worden. Mit dem materiellen Inhalt des Antrags war man all seitig einverstanden. Dagegen wurde von den Meisten an— genommen, daß in diesem Falle der Gemeinschuldner nicht Eigenthümer des Wechsels geworden, da das Eigenthum nur übergehe, wenn die Absicht auf Eigenthum übertragung resp. Erwerburg vorliege; daß jenes Erkenntniß des Reicht ⸗Ober-Handelégerichtz auch nicht das Ver⸗ hältniß des Indossanten dem Indossatar gegenüber fixirt, sondern nur die Legitimation des Indossatarg zur Klage dem Schuldner gegenüber ausgesprochen habe, so * die vorgeschlagene Bestimmung nur eine Anwendung der Regel des 5 35 sei. Diesegz besonders hervorzuheb n, sei nicht nur überflüssig und de halb zu unterlassen, sondern auch schät⸗ lich, weil sie zu Controversen Veranlassung geben könne; auch sei sie theils zu eng, theils zu weit gefaßt. Zu eng, weil kein Grund vorliege, nicht auch die Cessien einer Hypothekenforderung oder der (nur zur Sicherung) hingegebenen Waaren mitaufzunehmen wenngleich zu gegeben werden müsse, daß es ein fester Handelsgebrauch sei, in Fällen dieser Art, beim Wechsel das Vollindossement zu wählen zu weit, weil die Bestimmung auch auf antizipirte Zahlungen (Deckungen) angewendet werden könnte bedenklich, weil die Civil- prozeßordnung eine solche Bestimmung nicht enthalte, und man nun folgern könnte, daß diese Vorschrift, weil sie hier ihren Platz gefunden, im Falle der Einzelexckution nicht gelte. Bei der Arfstimmung wurde der Goldschmidtsche Antrag mit 7 gesen 6 Stimmen wiederum abzzelebnt. Die 5§5. 107 - 133 wurden auch in zweiter Lesung, mit Ausnahme des S. 126, angenommen. Bei dem erwähnten Paragraphen ift von der Kommission die Frist zur Anmeldung der Konkurtforderungen statt auf einen bis drel Monate, auf drei Wochen bis drei Mo— nate abgeändert, um die Möglichkeit zu gewähren, daß in den kleine—⸗ ren und einfacheren ontuefen dei nach §. 192 nicht über einen Monat hinauszusetzende Termin zur Beschlußfassung über die Wahl des Verwalters, mit dem Prüfungstermin verbunden werden könne. Der zweite Satz des 8. 126 ist dementsprechend dahin geändert: „Der Zeitraum zwischen dein Ablaufe der Anmeldungsfrist und dem aslge— meinen Prüfungtztermin soll mindestens eine Woche und höchstens zwei Monate betragen! und ebenso 8. 128 die Schlußworte: welche spätestens zwei Wochen 2c. in: „welche innerhalb des ersten , =. ien . . n, nn und dem Prü⸗ ieg'nden Zeitraums auf der Gerichtsschreiberei zur Einsicht der Betheiligten niederzulegen.“ . ö.

In der letzten Sitzung der Ju stizkommifsion des Reichs- tages gelangte die k der Landgerichte 6 Schwur 2. sowie der Titel des Gerichtsverfassungz⸗Gesetzes über die Stagtg⸗ anwaltschaft zur Berathung und die in erster Lesung gefaßten Be- schlüsse wurden im Wesentlichen genehmigt. Hervorzuheben ist ein Antrag auf Streichung der von der Kommisston in erster Lesung dem 7 II8 eingefügten Bestimmung: „Bel den Ausführungen und An. rägen nach dem Schlusse der Beweizaufnahme sind die Beamten der Staattanwaltschaft an dienstliche Anweisungen ihrer Vorgesetzten nicht gebunden.“ Dieser Antrag wurde jedoch mit 15 gegen 12 Stimmen

timmung

Landtags⸗Angelegenheiten.

Die wesentlichste Aenderung der Kommission des erren⸗ hauses an den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses 3 den Gesetzentwurf, betreffend die evangelische Kirchenver⸗ fassung in den acht älteren Provinzen, besteht in der Streichung des 8. 16, welcher den zulässigen Betrag der Umlagen für provinzielle und landeskirchliche Zwecke auf 40 der Gesammt⸗ summe der Klassen und Einkommensteuer der zur evangelischen kandeskirche gehörigen Bevölkerung einschränkt. Bie Kommissionsz⸗ berichte lauten hierüber: Mehrere Mitglieder der Komm isston sprachen sich für Streichung des ganzen, erst vom Abgeordnetenhause in das Gesetz hineingebrachten Artikels aus. Die Kirche müsse sich ihre Bedürfnisse selbst bestimmen und beschließen dürfen, weil der Staat aus den Mitteln, welche er von der Kirche an sich genommen, dieselben wenigstens bisher nicht befriedigt habe. Die Selbst⸗ stäöndigkeit der Kirche verlange, daß die Vormundschaft des Staates in diefer Hinsicht völlig aufgegeben werde. Die kirchlichen Organe würden 6 von selbst das Bedürfniß haben, die Umlagen nicht zu hoch zu schrauben und das Vorwiegen des Laienelements in den Sy noden bürge dafür, daß das Bestimmungsrecht nicht gemißbraucht werden würde. Die im Art. 13 und 16 festgestellten Kgutelen negatives und pesitives Zustimmungsrecht des Staats ⸗Ministeriums seien völlig hinreichend, Ueberlastung und Härte zu verhindern und die nöthigen Erwägungen mit Rücicht auf die verschiedenen Verhält- nisse und Bedürfnisse der Provinzen zu treffen, vor den Landtag ge⸗ höre die Sache und die Beschlußnahme daruber nicht, es sei dies viel mehr reine Verwaltungssache.“

Von den sonst an dem Gesetzentwurfe, wie er aus den Be— schlüssen des Abgeordnetenhauses hervorgegangen ist, vorgenommenen Aenderungen erwähnen wir folgende: Das zulässige Maximum der von den vereinigten Kreissynoden Berlins auszuschreibenden Umlagen ist von 4 auf 5 Prozent der Personalsteuern erhöht, außerdem die Ueberschreitung dieser Grenze mit Genehmigung der drei Ressort⸗ Ministec zugelassen, während das Abgeordnetenhaus für diesen Fall ein Staatsgesetz forderte. Ferner will die Kommisston die Aus— schreibung oder Abhaltung allgemeiner Sammlungen außerhalb der Kirchengebäude nur insoweit der Genehmigzung der staatlichen Auf⸗ sichts behörde unterstellt wissen, als dieselben über den Bezirk einer a n, n ,,, ist das Aufsichtsrecht der

aatsbehörde über die kirchliche Vermögensverwaltung durch nach⸗ stehenden Zusatz zu §. 28 erweitert; —⸗ ; J

„Weigert sich ein Gemeinde Kirchenrath oder eine Gemeinde— vertretung, gesetzliche Leistungen, welche aus dem kirchlichen Vermögen zu bestreiten sind oder den Pfarreingesessenen obliegen, auf den Etat zu bringen, festzusetzen oder zu genehmigen, so ist sowohl das Kon— sistorium als auch die Staatsbehörde unter gegenseitigem Einverneh⸗ men befugt, die Eintragung in den Etat zu bewirken und die weiter erforderlichen Anordnungen zu treffen. Bestreiten die Gemeindeorgane die Gesetzwidrigkeit der beanstandeten Posten oder die Verpflichtung zu der auf Anordnung des Konsistorij und der Staatsbehörde in den Etat eingetragenen Leistungen, so entscheidet auf Klage der Gemeinde— organe im Verwaltungsstreitverfahren das Oberverwaltungsgericht.“

Die Kommission vermißte, daß es an einem Kompelle fehle, renitente Gemeinden zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen zu zwingen, da die administrative Exckution den Konsistorien nicht wohl beizu⸗ legen und zweifelhaft sei, ob die Regierungen nach der durch Art. 21 herbeigeführten Organisationsveränderung noch zur Ausübung von Exekutiensmaßregeln im Falle dieses Artikels befugt sein würden. Von Seiten der Regierung wurde der Kommisstonsantrag befürwortet. Der Regierungokommissar führte aus, daß dieser Antrag im anderen Hause zu spät bei der dritten Lesung gestellt worden und daher Seitens der Regierung wegen vorgerückter Zeit nicht mehr erschöpfend habe disku⸗ tirt werden können. Offenbar werde durch Annahme des Antrags eine Lücke ausgefülltz die sich leicht und oft fühlbar machen könng. Wenn näm- lich die Verwaltung der kirchlichen externa von den Regierungen auf die Konsistorien übergehe, so falle die Administrativexckution weg, denn auf die Kensistorien als kirchenregimentliche Behörden könne ein Exekutionsrecht nicht übertragen werden, und die Regierungen, welche bisher die Verwaltung der kirchlichen externa als Gegenstand der Staatsverwaltung bearbeitet haben, haben deshalb ihren Anord— nungen durch Exekution Nachdruck geben können, würden aber, da fortan die Verwaltung der kirchlichen externa nicht mehr ein Zweig der Staatsverwaltung sein werde, nicht ohne ausdrückliche geseßliche Ermächtigung dem Kirchenregiment durch Zwangsmaßregeln zu Hülfe kommen dürfen.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Die durch die Munifizenz Sr. Majestät des Kaisers ermög- lichten Erdarbeiten zur Freilegung der 56 . zn 3 werden eifrig gefördert. Um eine Hemmung in dem Verkehr nicht herbeizuführen, wurden die Ausgrabungearbeiten zuerst auf der nach Nordost belegenen Seite des Thors bewirkt. Auf dem bis jetzt zur Ausschachtung gelangten Terrain wurde das Römerthor bis zu der zur Römerzeit bestandenen Terrainhöhe bloßzelegt und haben genaue Untersuchunzen mit Beftimmtheit ergeben, daß das Gebäude in der letzten Zeit der römischen Herrschaft erbant und wahrscheinlich durch den Ein fall der fränkischen Völker von den Römern nicht zur Vollendung gebracht wurde. Von einer durch das Thor, führenden Römerftraße wurden bis jetzt keine Spuren gefunden, jedoch wurde nach der Stadt hin ein aus großen unbe · haurnen Kalksteinplatten gebildeter Belag, unter welchem ein kleiner Abzugskanal lag, aufgefunden. Dieser Plattenbelag scheint aber nicht aus der römischen Periede herzurühren, weil er ca. M39 Meter über der Schwelle der Thoröffnung der porta nigra liegt. Außer den alten Subftruktions mauern wurden nach der Stadtseite zwei große jedoch leere Steinsärge mit Steindeckeln aufgefunden. Diese Särge waren innerhalb des Raumeg aufgeftellt, welchen die Man ern der früheren großen Freitreppe einschlessen. Ferner wurde dicht über dem Steinplatten belag der Torso einer weiblichen Figur, aus weißem Marmor von 0. 2x Meter Höhe, aufefunden, welcher in der Stellung und Gewandung viele Aehnlichkeit mit der Venus von Milo besttzt. Die Arbeit dieser Statuette ist jedoch nicht von hervorragender künstlerischer Bedeutung. Schon jetzt, wo erft die eine Hälfte des Röomerthorz bis zu ihrer ursprünglichen Höhenlage frei gelegt worden ist, ftellt sich heraus, daß das Monument sehr an seiner Großartigkeit gewonzen hat, und durch seigse vollftändige Freilegung in noch größerem Maße gewinnen wird. Durch den im Monat April stattgefundenen Abbruch des aus dem vorigen Jabrhundert stammenden Stadtthors (Simiongthor), welches sich an den an das Römerthor angebauten Kirchenbau an— lehnte, bat sich das Ansehen des Römerthors wesentlich gehoben.

R . nud Forstwirthschaft.

. egierungsgzbezirk Potsdam ist der Stand de Wintersaaten, obwohl dieseben vielfach im Heft uk⸗ Sie sefrß im Winter unter dem schnellen Wechsel von Frost- und Thauwetter zu leiden hatten, im Allgemeinen nicht unbefricdigend, sowest die hö— her gelegenen Landestheile in Betracht kommen. In den Flußniede— rungen dagegen hat dag Hochwasser durch Ueberschwemmungen, Ver— sandung und Grundwasser die Saaten theils gan vernichtet, wie dies besonders im Hderbruch und in den Niederungen des Zauch-Belziger, des Westhavellãndischen und des Wefstpriegnitzschen Kreises der 35 ist, theils doch erheblich beschãdigt. Es wird schon . ein nicht unerheblicher Ausfall an der Ernte befürchtet. Die Frühjahrzbestellung wurde durch die anhaltende Nässe des Bodens erheblich verzögert. Andererseitz werden ingbesondere in den Gegenden mit leichterem Boden aus der . Ern, e, n d mt, en, auf

ergeleitet. Ziemlich allgemein gilt die

den e eg kenn der Heuernte. ; i, , n Die Preise der landwirthschaftlichen Produkte sind im wesent

heitglöhnen wird von den Landwirthen schmerzlich empfunden. Gerste,

abgelehnt.

lichen unverändert. Das Mißverh . derselben zu den hohen Ar- Hafer und Erbsen stehen höher im Preise als Roggen, eine Erschei⸗

nung, deren Grund zum gen russischen Roggen gesucht wird

Dir Hesun dheitszustand der ,,,, e

im Ganzen befriedigend. Die Maul und Klauen

Nieder ⸗Barnim ist fast ganz erloschen. Dasegen

im vorigen Monate in 6 Ortschaften

das Seuchengesetz Tödtung des von der Krankheit befallenen Viehes,

nicht bemerkbar. Ueber das häufigere ter den Pferden wird aus den Klage geführt.

Die Befürchtungen für das Gedeihen Regierungsbezirk Trier, zu welchen

Anlaß gegeben hatte,

letzten Wintermongte eingetretene

letzten Hälfte des Monats März Witterung gänzlich geschwunden,

Durchnäffung dez Bodens fast gar nicht gelitten hat. Die sich . durch einen recht gesunden und vielversprechenden sehr vortheilhaft aug. Die junge Saat, sowie die Wiesen und derjenigen an sumpfigen Stellen, recht gut. Nur in einzelnen Gemarkungen ist es nöthig geworden, die Felder wieder mit Sommerfrucht zu bestellen. Der Stand der Weinberge und der Obstbäume berechtigt zu den besten und gesund, und der Boden nicht so sehr von Unkraut überwuchert, wie bei der außerordentlich feuchten Günftig wirkte auf die Vegetation auch der Umstand, daß der Boden durch die andauernde Feuchtigkeit von den Mäusen, und die Obstbäume durch den starken Frost von

felder stehen, mit Ausnahme umzupflügen, um sie nunmehr Hoffnungen; das Holz ist stark

Witterung zu befürchten war.

Ungeziefer größtentheils befreit geblieben sind.

Der Gesundheitszustand der Hausthiere Monaten im Allgemeinen befriedigend; die Maul- war zwar vielfach unter dem Rindyvieh Räude unter den Schafen verbreitet;

keine erhebliche Verbreitung und Verlauf. München, lichen Mittheilungen berichtet: von allen Seiten über den laufen, machen sich bereits in einem Steigen der wenigftens in einer gewissen Festigkeit bemerkbar.

übrigens auch in Landesprodukten darnieder und kann meinen wirthschaftlichen Krists nicht entziehen.

Die „Ital. Nachr.“» vom 18. Mai melden, daß die Nachrich der Felder in Italien in Folge von

ten über den Stand der. Kalte und übermäßigem Regen ungünstig lauten.

Gewerbe und Handel.

Die Regierung zu Aachen veröffentlicht

schäftigten Arbeiter.

Gotha, 20. Mai. (Th. C.) In den Tagen vom 6. findet hierselbst ein Kongreß der Fachgenossen Deutschlands ! statt. rathungsgegenstände sind nachstehende Punkte, nische Angelegenheiten betreffen, von Interesse: heitlichen Lehrkontraktes, zu den Land. und Reichstagswahlen. . kleine Ansstellung von Holzbearbeitungsmaschinen u. s.

ralversammlung der Oesterreich ischen chaft vom 18. d. M. setzte, nach schäftsbericht pro 1875 erstattet

as verflossene Jahr auf 7 Fr.

worden, 50 Cent. fest, so daß d sich auf 32 Fr. 50 Cent. Julicoupon, mit Hinzure auf die Interessen des 50 Cent. eingelöst

trägniß des

wird.

eil in der bedeutenden Einfuhr des billi⸗

e im Kreise , eise Osthavelland mehr und mehr um sich. Sie herrschte

ö ö . enn Obwohl von der durch den Polizeibehörden beigelegten Befugniß nachdem die Ent⸗

schädigungsfrage durch den Provinziallandtag geregelt ift, zweck

b t wurde, war eine Abnahme doch noch ar , , ,n . Auftreten der Rotzkrankheit un-

reisen Riederbarnim und Ostpriegnitz

der Wintersaaten im der fast ununterbroch ene Regen, sowie der wiederholt aufgetretene heftige Froft während der

sind durch die in der trockene und wärmere indem die Vegetation ve der totalen

war in den letzten und Klauensenche und den Schweinen, und die beide Krankheiten erlangten indeffen in Folge der rechtzeitig polizeilich angeordneten Stallsperren se ist halten fast immer einen gutartigen

18. Mai. Das neueste Heft der landwirthschaft⸗ Die schlimmen Nachrichten, welche Stand der Wintergetreide ein

Der Handel liegt

im Amtsblatt

unterm 3. Mai d. J. eine Bezirks⸗Polizrivergrdnung, be⸗ treffend den Schutz der in gewerblichen Anlagen be⸗

= 8. Juni d. J. Tischlerarbeitgeber und Aus der Reihe der Be— welche nicht rein tech⸗ Aufstellung eines ein⸗ Einführung von Arbeitsscheinen, Stellung Mit dem Kongreß ist eine

und der nächstfällige als Abschlagszahlung

e P

53 n serate für den Deutschen Reichs u. Kgl. Preuß. Staats Anzeiger, das Central · Jandelgregister und das Postblatt immt ant die Königliche Expedition es Arutschen Reiche Anzeigers und Königlich RPreußischen Staats- Anzeigers: HGerlin, 3. J. Wilhelm-⸗Straße Nr. B82.

*

Generalversammlung die

austhiere i I schluß bezüglich des Auwesenheitsmarken und

Lungen · an dem Ueberschusse des

zur Wien, 20. Mai.

Vorjahr 100.

In Betreff der sitzende der öst errei versammlung Verträge vom

nennenswerther Vorfall

elbe zeichnet Stand Klee⸗

Kilometer.

richten. vertröstet, . au

ohne selbst Im Geldstand

Geschäfts noch die oder

Preise, sich der allge⸗

leisten,

Bewegungen des

gilt dies von herrschte am

ebenfalls niedriger.

w. verbunden. ein,

gegen 6,954,743 Doll. Betrieb jahres

12 Fr. die

Neutra, bestimmte ferner, da 30. Mai 1866 gemäß den S5 erthes de

rumänischen Eisenbahnen hat si

länge von 648 Kilometer 18,

eröffnet worden ist, bisher Staats. Eisenbahn ˖ Gesellschaft hat, welche von ihr zu erwarten sind.“

Die NewYork. Hdl. Ztg. äußert sich in ihrem vom 5. Mai datirten Wochenbericht uber die allzemeine Geschäftelage. NUe ber die Gefammt-⸗Situatzion ist noch immer nichts Erfreuliches zu be⸗ Seit 25 6 hat man sich von einer Saison zur anderen

aber diesmal

Veränderung eingetreten. in ungeschwächtem Maße.

Frachtraten demnächst Baltimo Wanaren und Predukten⸗ beendeten Woche repräsentirt einen

Doll. ergebend. Fremde Wel letztwöchentlichen Fmports mit 1, weniger als in der Vorwoche,

dukte und Waaren um und Produkten Export während der am 2.

der rumänischen Bahnen theilte der Vor- chischen Staatsbahn in der General⸗ letztgenannter Bahn Folgendes mit:; „In den durch die I' September 1874 geregelten Beziehungen zu den ch während des Jahres 1875 kein Der Vorschuß von 24,373 000 Fres, den wir der' rumänischen Eisenbahn Aktiengesellschaft leisten sollten, wurde im Jahre 1875 nach Erlangung der Genehmigung durch die Generalversammlung vollständ halbjährigen gleichen Raten zu er mit dem 2. Januar 1876 begonnen, sich im Jahre 1875 auf der im langen Bahnstrecke auf 13 925,276 Fres,, d. 142 Im Jahre 18574 betrug die Einnahme bei einer Bahn O00 Frez. per Kilometer. Die 271 Kilo⸗ meter lange Strecke von . nach Vercierova, welche vor Kurzem

edoch keinen Anschluß an die Linien der

ergeben.

brachte die

ift während

ferirten Kapitals belangreich genug. . Finanzinstitute versuchten, die Rate guf 8 Jo zu halten, so stelllen sich doch im effenen Markte die Durchschnittsraten für call loans gegen d Depot gemischter Sekuritäten nicht höher als auf 33 4 0 und gegen Hinterlegung von Bundespapieren ga, L' do niedriger. entwickele in dieser Berichtswoche feste Tendenz. Die starken Zahlungen des Schatzamts fur Mai⸗Coupons konnten der Baisse keinen Vorschub da beträchtliche Goldverschiffungen nach Europa, denen voraus- sichtlich weitere folgen werden, bewerkstelligt wurden. Von spekulativen Ägios war wenig zu spüren; dasselbe fluktuirte zwi⸗ schen 123— 13 und schloß heute à 121. das Schatzamt 318, 000 ̃ ͤ Das Waren und Produktengeschäft behielt zwar im Allge= meinen seinen schleppenden Charakter bei, in einigen Exportartikeln entfaltete sich am Schluß jedoch größere Brodstoffen. Baumwollenmarkt weichende Tendenz, einem Rückgang von 5160 ung Ausdruck gelangte; owie bei anhaltend schwachem Exportbegehr in weichender Tendenz; der diegwöchentliche Ümsatz schließt 19.000 Faß ab City Point (Virginia) welch neuer Verschiffungshafen vermöge niedrigerer Eisenbahn⸗ re Konkurrenz machen dürfte. Import während der am 29. April Gesammtwerth von 5,002,609 Doll, in der Vorwoche, eine Abnahme von 1,B862, 140 Webstoffe partizipiren am Gesammtwerth des S3, 974 Doll. resp. mit 35,689 Doll. wärend der Import diverser Pro⸗ 1,826, 451 Doll. geringer war. Am Waaxren⸗

Doll. aus,

Rohes

Konzesstonserwerbung der Eisenbahn Surany⸗ . der in der Generalversammlung vom 19 und 45 der Statuten gefaßte Be⸗ r den Verwaltungsräthen gebührenden der denselben zu bewilligenden Antheilsquote saͤhrlichen Reinerträgnisses Periode von fünf Jahren, vom 1. Januar 1876 an, (WV. T. B.). Wie die ‚Presse“ meldet, wird die Verwaltung der Buschtiehrader . der General⸗ versammlung die Vertheilung einer Dividende von 3 / Litt. A. vorschlagen. Der Ausfall des Ertrages beträgt gegen das

ig ausgezahlt, n Rückzahlung desselben hat

Betriebe befindlichen 919 Kilometer

Frühjahrssaison bescheidenen Erwartungen

Die chronisch gewordene Abundanz herrschte

Weder die Anforderungen des legitimen der Börse waren zur Verwendung des reichlich of

Auch

auf eine weitere in der

ernannt werde.

oso für die Aktien

Seitliche Sohlenschlitz Stroße

und die in acht Vollständige

ie Brutto⸗Einnäahmen beliefen

i. auf 14,142 Fres. per

liefert noch nicht jene Resultate,

Höhlung Enttäuschungen und tung vorübergegangen, haben.

keine

Reue

entsprochen zu

dieser Berichtswoche

Wenn auch Bank. und andere

ö bohrten

Der Goldmarkt Der

gebohrten

Für gekündigte Bonds zahlte ) Länge von

für fällige Zinsen 3,588,900 Doll.

Regsamkeich Namentlich je mehr verflossenen Woche die in Termine Petroleum

in der

raffinirtes

Lloyd Der

Mai beendeten

i von 262,411 Doll. in an gn im Werth von 622,519 Doll. resp— 618, 550 Doll.

Parallelwoche beider Vorjahre.

Richtstollen .. Ausweitung

Ausweitung . * , Zum Verständniß der in den monatlichen Publikationen Fortschritt der Arbeiten am großen Gotthardtunnel öfter vorkommen den technischen Ausdrücke finden sich in dem letztjährigen Bericht der ständeräthlichen Geschäftsprüfungskommission folgende Bekanntlich hat der Unternehmer 8 belgischem System (Stirnbau statt Sohlenbau) in Angriff genommen. Das gewählte System beginnt Tunnels und fährt von oben nach unten, an der Sohle des Tunnels beginnen und von da aufwärts fahren würde. Nach dem für die Ausführung gewählten System bedarf es bis zur vollen Ausweitung dreimaliger Ueberschüttung der zu entfer⸗ nenden Erdmasse. (dem Richtstollen, welcher von dem gesammten Umfang

etwa im Bogen auf rung); dann folgt eine weitere vertikale (Sohlenschlitz genannt), hierauf eine fernere und endlich der Vollausbruch.“ Die Zahl der e beschäftigten Arbeiter betrug im Januar im Maximum 3363, Mittel zo!9y, im Februar 3465 im Maximum Auf der Seite von Göschenen war bis zu verwittert, so daß bis dahin von der Hand gebohrt Von 2856 28395 M. glich der Felsen dem Gneiß des Ursernthales, war Länge zei Gesammtausfluß, Tunneleingang gemessen, t eine Temperatur von 2005 C. Die Masse der dem Tunnel im Februar auf Göschener Seite enthobenen 3563 Kubikmeter, was einer Länge von ständig ausgebrochenen Tunnels entspricht. Materials i 71 Metern vollständig gebohrten Tunnels entspricht. Auf den tessinischen Thalbahnen arbeiten statt, die an Zahl und r. sich die Linien ihrer gänzlichen Vollendung nähern. Zahl der hierbei beschäftigten Arbeiter beträgt 634 und auf der ganzen in,, 3728 gegen 3976 im Januar. rie st, ; „Ceres“ ist mit der ostindisch⸗chinesischen Ucbeclandpost heute Vor⸗ mittag um 11 Uhr aus

Southampton, 20. Mai. Frankfurt“, am 5. Mai von Havana abgegangen war, mittags wohlbehalten hier angekommen und hat heute die Bremen fortgesetzt.

New Vork, 20. Mai. Norddeutschen Lloyd „Oder“ 2 Uhr, der Hamburger Postdampfer Goethe“ um 6 Uhr hier eingetroffen.

Baltimore, 20. Mai,; T. B.) Norddeutschen Llovd , Leipzig ist hier angekommen.

ne Abnahme von 993,168 Doll. ge⸗ irt Baumwolle mit nur

der

Verkehrs ⸗Anstalten

Der Bau der neuen Verbindungslinie zwischen den

nie derländischen Staatsbahnen, Bahnnetze wird, wie ian der Allg, Zig.“ aus dem Haag unter dem 13. schreibt, eifrigst fortgesetzt. nung derselben no

Nach dem Stand der Arbeiten an der Gotthardbahn, umfassend den Mo⸗

nat Februar, betrug

und dem preußischen

Vorauesichtlich wird die Eröff⸗

jun Laufe diefes Jahres erfolgen können,. . n. des Bundesraths über den

der Monatsfortschritt bei Göschenen. Airolo. JJ 890 74,0 100,0 68, 0 77,0 100,8 58, 0

Total Ende Februar. 5699.2 2979, 2512.6 1947.3 233, über den

Total. 135,6 174,0 145,0 158,

*

Stellen t Hr. Favre, den Tunnel nach

die Bohrungen von der Stirne des während das andere System

Stirn

der repräsentirt, folgt Auswei⸗ beiden Seiten (seitliche Erweite⸗ Aushöhlung auf den Grund Ausweitung (Stroße) an beiden Mündungen im und 3091 im Mittel. 2856 M. der Felsen sehr werden mußte.

Nach der ersten Bohrung an der

bis die den

geblättert. Auf der ganzen durch fich zahlreiche neue Infiltrationen. zwischen 6900 und 746 vom

betrug 32 Litres per Sekunde, hatte

leicht zeigten

Materialien beläuft sich auf

79 laufenden Metern voll⸗ Die Menge des aus— beläuft sich auf 3203 Kubikmeter, was einer

fanden die nothwendigen Ergänzungs⸗ Bedeutung um so mehr , ie

25. Rai. (W. T. B.) Der Lloyddampfer Alexandrien hier eingetroffen.

Das Postdampfschiff des Nordd. welches am 29. April von New⸗Orleanz und ist gestern 3 Uhr Nach⸗

Reise nach (W. T. B.) Der Dampfer des ist gestern Nachmittag um gestern Abend

(W. T. B. Der Dampfer des

u. dergl.

4. Verloosung, Amortisation,

1. Steckbriefs und Untersuchangs-Sachen. Subbastationen, Aufgabete, Vorladungen

3. Verkäufè, Verpachtaugen, Subrais sionen eto.

Zinszahlung

4. 3. W. von Sttentlichen Fapieren.

Deffentlicher Anzeiger.

Industrielle Etablissements, Fabriken and Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntrnacungen. Literarische Anzeigen. ILheater- Anzeigen. Farnilien-Kachrichten.

In der Eörsen-

beilage.

* * Inserate nehmen an: das Central Annoncen Bureau der deutschen Zeitungen zu Berlin, Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen Expeditionen des Inbalidendank= Rudolf Messe, Haasenstein X Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttuerr K Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen ⸗Bureaus. E= XK

Steckbriefe und unters uchungs⸗ Sachen. las91] Steckbrief.

Der Kaiserlich deutsche Botschafter z. D. Wirkliche Geheime Rath Lor. ur. darry don Arnim, am 3. Oktober 1824 zu Meitzelfitz geboren, ist wegen vorsäͤtz licher Beiseiteschaffung amt⸗· lich anvertrauter Urkunden zu neun Monaten Ge⸗ fängniß, wovon ein Monat der erlitienen Unter ˖ suchungshaft anzurechnen, , verurtheilt. Diese Strafe hat bisher nicht vollstreckt werden Fännen. Es wird ergebenst ersucht, auf den Grafen

arrh von Arnim zu vigiliren, ihn im Betretungs⸗ falle festjunehmen und mit allen bei ihm sich vor⸗ findenden Gegenständen und Geldern mittelft Trans · ports an die Königliche Direktion des Strafgefãng · nisses am Plöͤtzensee abzuliefern. Es wird die un⸗ gesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Uuglagen und den verehrlichen Behörden des Aut Iandes eine gleicke Rechts willfährigkeit versichert.

Berlin, den 16. Mai 18765.

Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Deputation VII. für Vergehen.

Der unter dem 26. Februar 1876 hinter die Dienstmagd Emma Benecke aus Schwampe bei Stendal in der Beilage zum Deutschen Reichs ⸗An= ger und Königlich Preusischen Staate · Anzeiger

r. 56 von 1876 erlassene Steckbrief wird hiermit ernenert. Fehrbellin, den 15. Mai 1876.

Königliche Kreisgerichts Kommission.

Der hinter dem Tagearbeiter Oskar Leon aus Sch weidnitz unterm 4. März d. Js. erlassene Steck · brief ist erledigt. Schweidultz, den 2 Mai 1876.

Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

Wider den Arbeiter Reichert aus Baniwstz ift wegen Verdachts den schweren Dieb. stahls die gerichtliche Haft beschlossen. Der gegen ˖ wärtige Aufenthalt den Reichert ift ung unbekannt, wir erfuchen daher alle Behörden, auf den Reichert zu vigiliren, denselben im; etretung falle anzuhalten und an unsere Gefängniß ⸗Inspektion abzuliefern.

Steckbrief.

Augen dunkel, voll und rund,

gebaut. vom linken Ohr bis auf die Wange. H

Gesichts farbe gesund,

Schweidnitz, den 12. Mai 1876. Königliches Kreisgericht. J. Abt

klein und steche⸗d, Gesichtabildung

Gestalt stark

Befondere Kennzeichen: Eine Schramme

inkt leicht auf

den linken Fuß. Bekleidung: dunkelblaues Jacket, dunkle Zeughofen, die Hosen in den Stiefeln.

heilung.

labungen u. dergl.

3454

in Pankow an der Mühlenstraße Grundbuch von Pankow Band X. Bl.

zeichnete Grundstück

an hiestger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. I2, im Wege

lags Sni g tan Juni 1876, ebendort verkündet werden.

Das zu verfsteigernde

Gubhastatisnen, MAusfgebote, Vor-

Subhastations⸗Patent.

Das dem Kaufmann Simon Silbermann gehörige, J im

belegene, Nr. 402 ver⸗

nebst Jubehör fol

den 20. Zuni 1876, Sormittags 11 Uhr,

Zimmerfstraße Nr. 25,

* . . tation öffentlich an den Meistbietenden verstei ger

96 . datz Urtheil über die Ertheilung des

Vormittags 11 Uhr, Grundftück ist zur Grund-

steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗

lächenmaß von einertrag von

7 Ar 68 Qu.⸗Meter mit einem 3 4 60 3 veranlagt. Auszug aus

der Steucrrolle und Grundbuchauszug find in un

serm Burean V. einzusehen.

weite, zur e in dag Hypothekenbuch bedürfende, getragene . den aufgefordert, dieselben

1. den 8. April 1876 den 8. Apr ö Königliches Kreisgericht.

Die der Aktiengesellschaft Berliner

Alle , welche Eigenthums oder ander.

irksamkeit gegen Dritte 23 em,. run n dan fer, Ter mitt

ealrechte gellend zu machen haben, wer= zur Vermeidung der

kluston spatestens im Versteigerungstermin anzu-

Prä-

Der Subhastations · Richter. 4635 Subhastations⸗Patent.

Verelnsbank,

vormals . Lilienhain in Liquid. gehörigen, in RNosen ·

Gignalement des Reichert., Alter 83 Jahre, GSrtßße d Fuß 7 Zell. Haare braun, Stirn niedrig,

thal belegenen, im Grundbuch von Ro

senthal, d

behör follen

Zimmer Nr. 16, dastation öffentlich des Zuschlags

ebendort verkündet werden. steuer, Flächenmaß von 13 Hekt. ertrag von zusammen 312 48

in unserm Bureau V. einzusehen.

gung in das Hypothekenbu eingetragene Kealrechte geltend zu machen

zumelden. Berlin, den 8. April 1876, Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

Sunbhastations⸗Patent.

13946 Das der verehelichten Bauunternehmer

diesem Orte

. Lichtenberg belegene Grundstück nebst

ubehoͤr soll

an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. Nr. 16, im Wege der nothwendigen öffentlich

scblage⸗

ebendort verkündet werden. Das zu versteigernde Grund euer, bei einem derselben unte lächenmaß von 4 Ar 56

einem Reinertrage von 3m Æ und

jahr 1878 zur

iegenden

II. Bl. Nr. 49 verzeichneten Grundstücke nebst Zu⸗

den 21. Juni 1876, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerxichtsstelle, Zimmerstraße. Nr. im Wege der nothwendigen Sub⸗ an den Meistbietenden verstei⸗ gert und bemnaͤchst das Urtheil über die Ertheilung

25, weite, zur

ben 22. Juni 1876, Vormittags 11 Uhr,

Die zu versteigernden Grundstücke sind zur Grund ei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ 33 Ar. mit einem Rein- S veranlagt. Aus⸗

ug aus der Steuerrolle und Grundbuchs auszug sind

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintra⸗ bedürfende, aber nicht haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präkluston spätestens im Versteigerungstermin an-

etit, Sophie, geb. Friedrich, gehbrige, im Gemeinde im Grundbuch von Band XXI. Bl. Rr. o5 verzeichnete

8 11 Uhr,

r. 25, Zimmer Subhastation an Fen Meifstbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zu⸗

en 29. Jun 1876, Mittags 12 Uhr,

ück ist zur Grund⸗ Ge sammt⸗· Quadrat · Metern mit für dag Steuer- ebäudeftener mit einem jahrlichen utzungswerth von 4600 veranlagt. Auszug aus

der Steuerrolle und Grundbuchauszug sind in unserem Burean V. einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums oder ander dirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht ein- getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer⸗ den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin an— zumelden.

Berlin, den 26. April 1876.

Königliches Kreisgericht.

Der Subhastations ˖ Richter. 91121 Am 4. Mai 1875 ist die unverehelichte Caroline Emilie Eberhagen (Tochter der ver. storbenen ledigen Susanne Dorothee Eberhagen) hierselbst ohne letztwillige Disposition verstorben. Auf den Antrag des bestellten Nachlaß Kurators werden die unbekannten Erben der c. Eberhagen hierdurch aufgefordert, sich spätestens in dem auf den 2. Ottober 1876, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Termintzimmer Nr. N, zu melden und ihre Ansprüche nachzuweisen, widrigen⸗ falls sie damit präkludirt, und der Nachlaß dem Fiskus ausgeantwortet werden wird

Nordhausen, 15. November 1833. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

Verkäufe, Verpachtun gen, Submissi onen ꝛce. 4374 Submisston.

Die Anfnuhr von ca. 20 900 Q⸗M. Pflaster= steinen von den figkalischen Depötplätzen nach dem neuen Verbindungs- Kanal zwischen dem Berlin Spandauer Schifffahrtskanal und der Spree bei Charlotlenburg, soll im Wege der öffentlichen Sub⸗ =, . werden und ist hierzu ein Ter min au

Sonnabend, den 27. Mai er., Vormittags 10 Uhr, im Bau Bureau an der Moabit ⸗Charlottenburger Chaussee anberaumt worden.

Die Anfuhr Bedingungen liegen ebendaselbst zur Einsicht aus, und werden die eingegangenen Offerten in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten im Termin eröffnet werden.

Berlin, den 18. Mai 1876. (a Cto. 205/5.)

ver Könkgliche Bau ˖ Inspektor von Ludwiger.