1876 / 127 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 31 May 1876 18:00:01 GMT) scan diff

vor den Thoren der Stadt sein Lager auf und hielt am nächsten Tage seinen Einzug in die Stadt, woselbst er den Schieß⸗ übungen der Forts beiwohnte. Der Einzug bot ein imposantes Schauspiel dar. Auf einer Strecke von zwei englischen Meilen bildeten die Truppen Spalier, während dem Sultan eine starke Eskorte Kavallerie folgte. Am 19. empfing er die auswärtigen Konsuln und eine Deputation von Kaufleuten.

Die Nin. 40 und 41 des „Amtsblatts der Deutschen Reichs ⸗Post⸗ und Telegraphen Verwaltung?“ haben folgen · den Inhalt: Verfügungen: vom 24. Mai 1875; Abrechnung über die Erachnisse des Posfanweisungsverkehrs; 26. Mai 1876: Peftdampf— schffverbindung Stettin⸗Kepenhagen; 29. Mai 1876: Pestverbindung mit Helgoland; 29. Mai 1876: Eröffnung der Eisenbahn Penig ⸗Lunzenau—⸗ Rochlitz. Bescheidungen: vom 26. Mai 1876: Verbot der Versendung von Freimarken mittelst der Postkarten; vom 24 Mai 1876: Vertheilung der Gebühren für Telegramme, bei deren Beförderung außer dem Reichstelegraphen zwei Eisenbahnverwaltungen betheiligt sind. ;

Yir. 10 des Archivs für Post und Telegraphie (Bei refst zum Amtsblatt der Deutschen Reichs ⸗Post⸗ und Telegraphenverwaliung) enthält: J. Aktenstücke und Aufsätze: Das Museum der Reichs ⸗Post⸗ und Telegraphenverwaltung in Berlin. Das Postwesen in Chili. Zur Geschichte des Postwesens im ehemaligen Fürstbisthums Pa— derborn. Martin Zelller, der Verfasser des ersten deutschen Reise⸗ buches. Adreßbuch des deutschen Buchhandels. II. Kleine Mit theilungen: Jugenderinnerungen von Ed. Schüller. Unterbrechungen in den Telegraphenyverbindungen. Uebersichtskarte der deutschen Eisenbahnposten. Flaschenpost. III. Zeitschriften Ueberschau.

Kunst, Wissenschaft und Literatur. Hr. Dr. Hirschfeld, der archäologische Leiter der Aus— grabungen in Olympia, welche wegen der heißen Jahreszeit vor⸗ läufiz eingestellt sind, ist bier eingetroffen; er führt den Rest der

vortrefflich ausgefallenen Photographien mit fich, von denen Professor

Adler bereits einige hergebracht hatte. Hr. Hirschfeld wird voraus— sichtlich nur kurze Zeit in Deutschland bleiben, da er sich nach Klein⸗ asten begeben will, um die Vorarbeiten für die Ausgrabungen in dem alten Perg amum zu leiten.

Hr. Dr. D. Asher veröffentlicht folgende Bitte: Mit der Redaktion der neuen Auflage des englisch-deutschen Wörter buches von Newton Ivorv Lucas beschäftigt, bitte ich alle Diejenigen, welche beim Gebrauch dieses Wörterbuches Fehler oder Auslassangen entdeckt haben, mir ihre Notizen freundlichst durch Vermittelung der Veilagsbuchhandlung von Veit und Comp. in Leipzig zugangig zu machen, und mich so in meinem Bemühen, die neue Auflage in möglichster Vollkommenheit herzustellen, zu unterstũtzen.“

1 .

Die „Deutschen Monatshefte“ (Berlin, Carl Heymanns Verlag) bringen in den Nummern für April und Mai eine Reihe von Aufsätzen, welche den Handels- und Kanfmannsstand, wie ihn Shakespeare in seinen Dramen schildert, zum Ge— enstande haben. Die Artikel stellen einen mit Citaten sllustrirten Cyklus von Charakterbildern dar und beginnen mit Antonio und Shylock in dem „Kaufmann von Venedig“ Dann folgen die Schilderungen Aegeons und seiner Zwillingssöhne Antipholus von Syrakus und . von Epbesuz aus der Ko⸗ mödie der Irrungen“, ferner des reichen Pisaner Kaufmanns Vincen⸗ tio aus „der Widerspänstigen Zähmung“ und des lustigen zu tolycus aus dem „Wintermärchen“. Die fesselnd geschriebenen Auf⸗ sätze geben eine deutliche Anschauung davon, wie Shakespeare vom Standpunkt seiner Zeit sich den Kaufmann dachte, der uns in den lebens- warmen Gestalten der genannten Dramen theils in abschreckenden Vor- bildern theils in noch heute nachahmenswerthen Mustern vor

Augen tritt. Land⸗ und Forstwirthschaft.

Im verflossenen Februar war im Dorfe Eagzly, unweit Bolton, in der Grafschaft Lancaster, eine Epidemie ausgebrochen, welche dem Genusse ungekochter Milch zugeschrieben wurde, die von einigen mit der Maul- und Klauenseuche (foot and month di- sease) behafteten Kühen herrührte. Darauf hin bat ein französischer Thierarzt des Norddepartements eine Notiz über ähnliche in seinem Bezirke vorgekommene Erscheinungen veröffentlicht und die Behaup⸗ tung aufgeftellt, daß diese Krankheit ansteckend auf den Menschen wirkt. Diese Ansteckung wird jedoch allgemein bestritten und viele Aerzte behaupten, man könne ohne Nachtheil die Milch und das Fleisch der kranken Thiere genießen. Der französische Ackerbau⸗Minister hat nun den verzüglichsten Thierärzten der Departements einen Frage bogen überschickt, in dem sie ihre Beobachtungen und Bemerkungen

hinterlegen sollen. Sew erbe und Sandel.

Pesen, 31. Mai, Morgens 9 Uhr 30 Minuten. (W. T. B) Die Spritfabrik von Potworowski u. Comp. steht seit Rachts 2 Uhr in vollen Flammen, trotz angestrengter Thätigkeit der Feuer wehr und des Militärs ist man des Feuers noch nicht Herr geworden.

Breslau, 30. Mai. (W. T. B.) In der heutigen General⸗ versammlung der Breslau-⸗-Freiburz-⸗-Schweidnitzer Eisen⸗ bahngesellschaft wurde der Antrag des Direktoriums, betreffend die Aufnahme einer Anleihe von 18 Millionen Mark in fünfprozen— tigen Prioritäts. Obligationen, einstimmig genehmigt.

Nach dem Rechnungsabschlus der Rechte⸗Oder⸗Ufer⸗ Eisenbahn hat die Gesellschaft im Jahre 1875 eine Gesammt—⸗ einnahme von 8 628,004 6 gehabt, darunter 6 532,347 M aus dem Güter und 1,301,974 M aus dem Personenverkehr, während die Betriebsausgaben sich auf 3, 987,455 S stellten. Zur Verzinsung

der Prioritäͤts Obligationen waren 555,785 t, zur Dotixung des Reserve⸗ und Erneuerungsfonds 955,925 AM erforderlich, ferner waren

3455 S Restausgaben zu bestreiten. Der Ueberschuß stellt sich hier nach auf 3,125,383 , aus welcher Summe 194,999 M Eisenbahn⸗ steuer, 76,795 Tilgungsquote der Staats⸗Bau⸗Sukvention und 2850, 000 M zur Bezahlung der Dividende (64 ) zu entnehmen waren. Der Erneuerungsfond der Bahn stellt sich inkl. der Rücklage pr. 1875 auf 2 883,333 , der Reservefond auf 81, 08

Dat Direktorium der Zwickau ⸗Lengenfeld-⸗Falken⸗ fteiner Eisenbahn erläßt eine Bekanntmachung, der zufolge über den Ankauf der Bahn seitens des Staats ein vorläufiges Abkommen mit Vertretern des Königlich sächsischen Finanz⸗Minist eriums getroffen sei, wonach die Eisenbahngesellschaft eine Pauschalsumme von 3, 750, 000 S6 baar ausgezahlt und die verfallene Kaution zum Nenn⸗ werth von 144 600 * zurückerhalten soll. Für den Fall der Annahme dieses Vorschlags werden für die Stamm und Prioritäts⸗Stammi⸗ Aktien je 29 bis 30 / entfallen, die Bahn soll am 1. Juli d. J. vom Staate übernommen werden. ;

Wien, 30 Mai. (W. T. B.) Nach dem Geschäftsberichte

der Kaschau⸗Oderberger Bahn belaufen sich deren Gesammt⸗ einnahmen auf 3 032,803 Fl, die Ausgaben auf 2204, 501 Fl. Die Stgatsggrantie, die im vorigen Jahre 2,229, S5 Fl. betrug, wird in diesem Jahre mit 2, 148 097 Fl. in Anspruch genommen und beträgt für die ungarische Strecke 1,884,705 Fl. Die Anträze des Verwaltungs⸗ raths gehen dahin, eine neue Prioritätenanleihe (im Sinne des Vertrags mit den Regierungen) im Betrage von 68,280, (090 Fl. zu emittiren, die Stücke derselben sollen nach den bisherigen Prioritäten rangiren, die Aktien sollen mit 4,½ garantirt sein. . dem Fusionsvertrage sollen je 8 Eperies-Tarnower gegen 9 Kaschau-Oderberger Aktien um⸗ getauscht werden; bis zur Durchführung des Umtausches werden die Tperies ⸗Tarngwer an den Börsen als 13 Kaschau-Oderbertzer notirt. Die Eperies⸗Tarnower Prioritäten werden einfach gegen Kaschau⸗ Oderberger umgetauscht. Das Comits der historischen Kunstindu strie ⸗Aus— stellunz in Brüssel, welche für dieses Jahr projektirt war, macht bekannt, daß dieselbe für jetzt aufgegeben und auf unbestimmte Zeit verschoben ist. Auch das Projekt, nur eine partielle Ausstellung von Webereien, Spitzen und einigen anderen Spezialitäten zu veranstalten, hat man fallen lassen. Der Grund ist, daß es an einem geeigneten Lokal in Brüssel fehlt, und außerdem fürchtet man den Nachtheil der Gleichzeitigkeit mit den ähnlichen Ausstellungen in München, Cöln, Paris, Amsterdam und anderen Orten, welche im Laufe dieses Sommers stattfinden.

Bu karest, 31. Mai. (W. T. B) Der General⸗-Kassirer der Depositenkasse Konstantin . ist verschwunden. Die Höhe der defraudirten Summe ist noch nicht konstatirt, doch glaubt man, daß dieselbe sehr bedeutend ist.

Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Burcau. Speyer, Mittwoch, 31. Mai. Bischof Dr. Daniel Bo⸗ nifaz von Haneberg hier ist heute früh nach 9 Uhr gestorben.

Berlin, den 31. Mai 1876.

Der vierte Tag des Frühjahrsmeetinas auf der Rennbahn zu Hoppegarten am 28. d. M. hatte abermals zahlreiche Besucher herangezogen. In der Hofloge erschienen Se. Königliche Hoheit der Großberzog von Mecklenburg⸗Schwerin und der Herzog Wilbelm von Mecklenburg. Zum Rennen um die goldene Peitsche starteten des Graditzer Hauptgestüts „Templer“, Graf Henckels „Konftabler“,. Frhr. v. Langens „Ehrenbogen“ und Dr. Marckwalds „DJ. Blair Athol“, der vom vorigen Jahre her die Peitsche zu ver tbeidigen hatte. ‚Templer“ ließ bein Ablauf seinem Halbbruder „Y. Blair Athol“, wie auch seinem Rivalen willig den Vorrang, an der kritischen Ecke warf er sie aber Beide mit Leichtigkeit zurück und nahm das Ziel, hart bedrängt von „Ehrenbogen“, der eine Länge nach ihm als Zweiter einkam. Der Preis des Hengstes betrug neben der Peitsche 19850 M, „Ehrenbogen“ erhielt 3200 w. Anders gestaltete sich das Freie Polo, Handicap, in welchem Fihrn. v. Oppenheims „Kater! als Favorit neben sechs andenn 1 Pferden die Bahn betrat Nach schwirrtigem Start stürmte das Feld im Rudel vorwärts, „Kater“ vorauf, aber schon kei zwei Drittel des Weges machte ihm Graf Bernstorffs „Double Zäro? die Führung energisch streitig, und beim Einreiten in die Gewinnseite konnte er der scharfen Pace nicht mehr folgen, die ihm der Bernstorffsche Hengsft und Frhrn. v. Lang ens alter Hengst „Solos“ vormachten. Von da ab drehte sich das Rennen nur noch um diese beiden Gäute, von denen nach hartem Kampfe „Golos“ mit einer halben Länge das erste Geld von 3440 nahm, für „Double Zéro“ 675 „SM als zweiten Preis übrig lassend. Im Rennen um den Adonispreis konkurrirte Dr. Mark- walds ‚Wildfang“, der in diesem Jahre in Hamburg und Leipzig überraschende Siege erfockt, mit Graf Arnims „Eulenjpiegel', Fürft Hohenlohe s ‚Miechowitz! und Hrn. Küsters „Coll“, jedoch mit Unglück. Wenn auch „Wildfang“ seinen Rivalen eine recht anstãndige Pace vorlegte, so mußte er doch auf der

Distanz die Führung an „Eulenspiegel“ abtreten. Jetzt machte sich aber auch Miechowitz' auf und legte sich dem Arnimschen Hengste hartnäckig an die Seite, so daß man bereits ein todtes Rennen be— fürchtete, bis endlich „Eulenspiegel' im entscheidenden Augenblicke um eine Halslänge vorschoß. Sein Preis betrug 2850 4M, die Wetten stellten sich 2: 3, der zweite Preis für Michechawitz' 425 Zum Mai-⸗Beschlußrennen kanterten auf: Prillwitz“ aus dem Graditzer Hauptgestüt, Frhrn. v. Maltzahns „Be⸗ schützerin und Graf Sierstorpffs „Fromme Helene. Prillw tz“ liez der Letzteren ganz nach Belieben die Führung, bis es ihm Zeit däuchte, im Kanter mit weitem Vorsprung sich den Sieg mit 1860 6 zu sichern, während die Siersterpffsche Stute das zweite Geld mit 360 M nahm. Den Schluß bildete die Frübjabrs« Offizier⸗Steeplechase, geritten von nachftehenden secks Off zieren: Lieutenant Drake (3. Magd. Inf. Regt. Nr. 66) auf seiner Stute Miß Ching“; Lieut. v. Kalckreuth (1. Brandenb. Drag. Regt. Nr. 2) auf „Dotted“, Lieut. Leistner (9. Drag) auf „Be—⸗ sonnen“, Lieut. v. Oertzen (I. Garde Drag.) auf ‚„Harmony“, Licut. v. d. Osten (Garde Kürassire) auf „Rositta? und Lieut. Frhr. v. Twickel (14. Manen) auf „Dinorah“. Gleich beim Abrtiten machte „Mit Ching“ eine Wendung, und verlor dadurch so viel Terrain, daß sie dem Felde nicht mehr zu folgen vermochte, und bald schälten sich Besonnen! und „Rositta“ aus dem Radel heraus, ven da ab ganz allein mit wechfelnder Chance das Rennen beherr— schend. Die Hindernisse wurden sämmtlich mit Bravour und Glück gerommen. Besonnen“ (2050 S), „Ro⸗ si

Der Schleswig-Holsteinische Kunstverein in Kiel be⸗ zweck nach seinem zuerft am 23. März 1843 angenommenen und nadem fünf Mal revidirten Statut Kunstsinn und Kunstkenntniß in Schleswig Holftein zu verbreiten. Er vervollstãndigt dazu die Gallerie der Kunsthalle zu Kiel, welche am Anfang des Jahres 1875 bereits 116 zum Theil werthvolle Num- mern enthielt, u. A. von Werners Graf Moltke und sein Generalstab vor Paris“; veranstaltet Ausstellungen von Gemälden und anderen Werken der Kunft; verloost Oelgemälde, Aquarelle jähr⸗ lich dergestalt unter seine Mitglieder, daß diejenigen, welchen keiner dieser Gewinne zufällt, ein Vereinsblatt (Rupferstich 2c erhalten; regt an und fördert endlich die Kenservirung oder die Wiederherstellung vaterläͤndi⸗ Kunstgegenstände und ebenso die künstlerische Ausschmückung öffent⸗ licher Gebäude der Previnz. Ende 1875 hatte der Verein 596 Mit- glieder, deren Jahresbeitrag je 3 M beiträgt. Eine größere Gemälde Ausstellung hat in dem letzten Sommer nicht stattgefunden, dagegen hat es sich das Direktorium besonders angelegen sein lassen, in vermanenter Auzstellung fortwährend . vorzuführen, worin dasselbe durch die schleswig holsteinischen Künstler und Kunst⸗ freunde eifrig unterstützt wurde. Die Einnahme belief sich 1875 auf 18, 3590 M, die Ausgabe auf 6940 M6. Der zur Tilgung der Bauaktien

angesammelte Fonds betrug bereits 96060 ½ Die Gallerie der Kunst⸗ halle zu Kiel ist 1854 gegründet, ihr erster Grund war gelegt durch eine Anzahl älterer Gemälde aus dem Besitz der Universttät, welche dieselbe dem Kunftverein in diesem Jahre zur bleibenden Auf— bewahrung gab. Durch Ueberlassung eines Theiles des ehemaligen Schloßküchenzartens als Bauplatz und Dank der Ugterstützung vieler Kunstfreunde wurde 1856 der Bau einer eigenen Kunsthalle ermöglicht, welche am 31. Juli 1857 feierlich eröffnet wurde. Außer den 116 dem Verein gehörigen Kunstwerken enthält die Kunsthalle noch inige antike Kunstwerke und eine Anzahl Reliefs von Thorwalsen (Gips), welche dem Universitätsmusenm gehören, sowie zwei ältere Ansichten von Kiel und die Bildnisse der Landesherren der Stadt Kiel von 1544 1863, welche Eigenthum der Stadt sind. Das Kuratorium des Vereins bestand am 4. März d. J aus den Herren Konsist.⸗Präs. Dr. Mommsen (Vorsitzender), Dr. Fr. Volbehr (Schriftführer), Buch händler E. Homann (Kassenführer), Prof. Dr. Ferchhammer, Kunst— händler Hulbe, Appellationsg:richts⸗Rath Petersen, Kaufmann H. Schweffel, Kreisrichter Tagg.

Aus Cöla, 30. Mai, meldet die „Köln. Ztg.“ Das heutige Dom baufest wurde um 9 Uhr Vormittars mit einem feierlichen Hochamt in der hohen Domkirche eröffnet; nach demselben begaben sich die Festgenossen unter Vorantragung des Vereinsbanners und be— gleitet von einem Musikcorps nach dem Isabellensaale des Gürzenichs, woselbst, nach Absingung des Liedes ‚Laßt Gesanges⸗Jubel“ die Jahres⸗Versammlung durch den Präsidenten des Central⸗ Dombauvereins, Ober ⸗Bürgermeister a. D. Bachem eröffnet wurde. Hr. Schmitz ⸗Löhnis, der Verwaltungssekretär, trug sodann den Rechenschaftsbericht vor. Derselbe betonte, daß die opfer⸗ willige Begeisterung, welche sich dem Dome vor 34 Jahren, wo der Central ⸗Dombauverein ins Leben gerufen wurde, zuwandte, im Laufe der Zeit nicht abgenommen habe, daß der Kasse noch immer, trotz der schlimmen Zeitumstände, verhältnißmäßig viele freiwillige Gaben zuflössen und daß der Grund hierzu vorzugsweise in der hohen Sönnerschaft des Kaiserlichen Protektors zu finden sei, der dem Vereine neuerdings für sieben Jahre das Privilegium zur Abhaltung der Prämienkollekte für den Ausbau der beiden Thäürme ertheilt habe. Es schloß sich die Mittheilung an, daß der Ober— Bäͤrgermeister Dr. Becker und an Stelle des verstorbenen, um den Verein hochverdienten Verstandsmitgliedes, des Domkapitulars Dr. Broix, der Domkapitular Frenken in den Vorstand eingetreten sei. Die Hauptdaten der Rechnungelage sind folgende: die 11 statt⸗ gehabten Prämienkollekten haben 6,502,572 „M eingebracht, ein schlieslich 59,464 „M Zinsen; besondere Geschenke und Sammlungen 150,995 SV. Die Gesammteinnahme des Jahres 1875 be—- trägt 214, 844 6, wovon 225000 Æ zum Forthau dez Domes und 267553 S a conto der Kaiserglocke verwandt wurden. Aus der letzten

wüchsigkeit und Wildheit ihrer Sitten bewahrt haben. Gerade die durch Coopers Remane so bekannt gewordenen Stämme sind aber entweder ganz erloschen oder zu kümmerlichen Ueberresten zusammen—⸗ geschmolzen. Die Delawaren zählen beispiesweise noch 110, die Comanchen 3000, die Pottowatonies 2060 und die Pawnees 3000 Köpfe. Am zahlreichsten sind auch jetzt noch die Stämme der Apachen, der Chippeways, der Choktaws, Creeks, Utes, sowie der jüngst wieder sich aufrührisch zeigenden Sioux, welche in Dakota Wyoming und Montana zerstreut leben.

Theater.

Der „Allg. Ztg.“ wird aus Munchen unter dem 29. Mai ge⸗ schrieben. Der General⸗Intendant Frhr. v. Verfall begiebt sich nach Beilin zur Feier des 25 jährigen Dienstjubiläums, welche der Intendant der Königlichen Schauspiele, Herr v. Hul en, am nächsten Donnerstag begeht. „In seiner Eigenschaft als Vice⸗ Prästdent des deutschen Bühnenvereins wird Frhr. v. Perfall mit den übrigen Mitgliedern des Direkterial⸗ Autschufsses, den Herren: General Intendanten Baron Leoen, Geh. Kommissions Rath Woltersdorff und dem Direktor des Bremer Stadttheaters, Rösicke, das Ehrengeschenk überreichen, welches der deutsche Bühnenverein dem Jubilar widmet. Dasselbe stellt ein Fahrzeug vor aus Silber mit reicher Vergoldung, dessen Steuerruder die Intelligenz führt. Es ist zugleich ein Tafelaufsatz und Weinbehälter, und unter dem Fahrzeuge besinden sich aus Silber gearbeitete schäumende Wellen, in denen die zum Weinbehälter ge— hörigen Römer, sechs an der Zahl, liegen. Die Skizze dieses Meister⸗ werkts hat der technische Direktor Seitz entworfen, die Ausführung desselben war dem hiesigen Silberarbeiter Harrach übertragen. Za gleich wird Fihc. v. Perfall als Chef des Königlichen Hef und gtartonal. The er8s in München eine reich geschmückte, von dem Fa— brikanten Eschenbach gefertigte Adresse seines gesammten Solopersonals überreichen. Wie wir hören, wird Herr v. Hülsen bezüglich der er⸗ wähnten Ehrengabe ersucht werden, dieselbe der Kunstgewerbe⸗Aus⸗ stellung im hiesigen Glaepalast für einige Zeit überlassen zu wollen.“

Krolls Theater. Se. Majestät der Kaiser haben zum Freitag Abend, an welchem das Krollsche Etablissement für das Publikum geschlossen bleibt, Allerhöchstihren Besuch zur Besich tigung der neuen prächtigen Umwandlung des Gartens der Direktion zugesagt. Der Garten wird an demselben Tage zum ersten Male in seiner neuen Beleuchtung glänzen und der Allerböchste Besuch mit einem Konzert begrüßt werden. Bis zum nächsten Sonnabend soll die neue Dekorirung des Gartens vollendet fein und wird narnent⸗ lich die prachtvolle Beleuchtungsdekoration alles Aehnliche überragen. Zuzleich erscheint am Sonnabend die bereits angekündigte Neovität,

Prämienkollekte sind 542 200 4 in die w nieder · gelegt worden. Die im Ganzen zum Fortbau des Domes verwandte Summe beziffert sich auf mehr als 8, 000, 000 S Nachdem Hr. Re⸗ gierungs · Rath Dombaumeifter Voigtel den Baubericht vorgetragen, fand die Neuwahl für die nach dem Turnus ausscheidenden Vor— standsmitglieder statt.

Die Jahresversammlung der Britischen Geographischen Gesellschaft fand am 22. Mai in der Halle der Londoner Uni⸗ versität statt. Der abtretende Präsident Sir Henry Rawlinson führte den Vorsitz und die Betheiligung der Mitglieder war eine sehr zahl reiche. Dem Jahresberichte zufolge beträgt die Zahl der ordentlichen Mitglieder 3125, die Jahregseinnahmen beliefen sich auf nahezu S000 Pf. St. Lieutenant Cameron nahm die goldene Stifter⸗ Medaille, die ihm wegen seiner Verdienste um Erforschung Centcal— afrika's zuerkannt wurde, aus den Händen des Prä— sidenten entgegen; die Viktoria⸗ Medaille wird durch das Kolonial⸗Ministerium an den australischen Forschungereisenden Hrn. John Ferrest übermittelt werden. Präsident für das nächste Jahr ist Sir Rutherford Alcock, der ehemalige General- Konsul in Japan und Gesandte in Peking. Bei dem auf die Versammlung folgenden Bankett wurde angekündigt, daß die Regierung die Bewilligung ven 3000 Pfd. Sterl. als Betrag zu den Ausgaben für die Cameron sche Expedition vom Parlament verlangen werde.

Die Stadt Quebec (Hauptstadt von Unter⸗Kanada) ist, wie der Hamburger „Neuen Börsenhalle⸗ gemeldet wird, von einer großen Feuers brunst, welche bei Abgang des Telegramms bereits 50 Häuser in Asche gelegt haben soll, heimgesucht worden.

Nach den offiziellen Berichten des „Commissioner of Indian affairs ist die Zahl der in den Vereinigten Staaten von Nordamerika noch lebenden Indianer auf 316000 herab- gesunken, von denen etwa 100,000 mehr oder minder civilisirt und 135,000 halbcivilistrt sind, während Sl, 00 sich noch die ganze Ur—⸗

die 6. von Jacobson: „Berliner in Philadelphia“ mit der Besetzung in ihren Rollen durch die beliebten Mitzlieder und in glänzender Ausstattung, zu der namentlich auch die Tanze und Geup— pirungen des Brue'schen Ballets zählen. Die Musik ist von Gusta v Michaelis. Dazu Konzert vor, während und nach der Vor— stellung im Garten.

Frl. Marie Geistinger ist bereits am Montag Abend von Hamburg hier eingetroffen, um den letzten Proben von, Demi⸗Monde“ im Residenz ˖ Theater beiuwohnen. In den andern Hauptrollen sind die Damen: Fr. Schönfeldt, Frl. Mathilde und Marie Ramm, sowie die Herren Keppler, Schönfeldt jun. und Beckmann beschäftigt. Das erste Auftreten des Frl. Geistinger findet am Don nerstag, 1. Juni, statt.

Die Gastvorstellung des Hrn. Carl Mitiell im Stadt⸗ theater in Mosers Lustspielen „Eine Frau, die in Paris war“ und Ein moderner Barbar“, sowie in Forsters „Ein delikater Auftrag“, welche am Sonntag vor ausverkauftem Hause stattfand, wird heu te als letztes Gastspiel auf allgemeinen Wunsch wiederholt. Morgen wird Fr. Helene v. Racowitzé zum ersten Male als Susanne d' Ange in, Demi Monde“ auftreten. Beide Vorstelluagen finden bei halben Kassenpreisen statt.

Belle ⸗Alliance - Theater. Morgen findet die erste Aufführung des Lustspiels „Unsere Alliirten“ von Ida Görner stalt, und ist hiermit dem neu engagirten Regisseur dieser Bühne, Hrn. Ottomeyer, Gelegenheit geboten, sich zum ersten Male wieder als Darsteller zu zeigen. Hr. Dttomeyer, von seinem früheren En- gagement als Liebhaber und Bonvivant bekannt, wird die Partie des Philipp von Mauri“ übernehmen.

Redactenr: F. Preb m. Verlag der Crpedition (Kesseh.

Fünf Beilagen lei aschließlich Börsen⸗ Beilage).

Berlin

Druck! W. Elsner.

sch es Ne ich. Sekanntmachung. Postdampfschiffverbindungen mit Dänemark und Schweden.

Die zur Postbeförderung dienenden Dampfschiffverbindungen mit Dänemark und Schweden gestalten sich bis auf Weiteres, wie folgt:

Linie Kiel⸗Korsoer. Vie Fahrten finden in beiden Rich— tungen täglich statt. Abgang aus Kiel: um 12 Uhr 39 Minuten Nachts nach Ankunft des Schnellzuges aus Hamburg. Ankunft in Korsoer: am nächsten Morgen nach 7 Uhr, zum Anschluß an den ersten Zug nach Kopenhagen; Ankunft daselbst um 10 Uhr 40 Mi⸗ nuten Vormittags. Abgang aus Korsoer: um 10 Uhr Abends nach Ankunft des letzten Zuges von Kopenhagen. Ankunft in Kiel: am nächften Morgen nach 5 Uhr zum Anschluß an den ersten Zuz nach Hamburg.

Linie StralsundMalmoe. Die Fahrten finden vom 1. Mai bis Ende September in beiden Richtungen dreimal wöchentlich statt, und zwar aus Stralsund jeden Montag, Mitt woch und Freitag, aus Malmoe jeden Dienstag. Donntrstag und Sonnabend. Abgang aus Stralsund: mit Tagesanbruch. An— kunft in Malmoe: an den betreffenden Tagen Mittags zum An- schluß an den Schnellzug nach Stockholm. Abgang aus Malmee: Uhr früh. Ankunft in Stralsund: an Len betreffenden Tagen Vormittags zum Anschluß an den 12 Uhr 45 Minuten nach Berlin abgehenden Eisenbahnzug.

Linie Läbeck⸗Kopenhagen⸗Malmoe. Die Fahrten fin— den täglich statt. Abgang aus Lübeck: gegen 4 Uhr Nachmit - ags nach Ankunft des ersten Zuges von Berlin. Ankunft in Kopen—⸗ hagen: am folgenden Tage gegen 8 Uhr Morgens. Ankunft in Malm oe: Mitiags, zum Anschluß an den Schnellzug nach Stock

Abgang aus Malmoe: Vormittags. Abgang aus Ko⸗ Ankunft in Lübeck: Morgens zum An—

Deut

Die

aus Kopenhagen: 2 Uhr. Ankunft in 6 Uhr.

Linie Ro stock-Nykjsbing. Die Fahrten finden bis zum Schluß der Fahrperiede dreimal wöchentlich statt, und zwar aus Rostock am Montag, Mittwoch und Freitag, aus Nykjsébing am Dienstag, Donnerstagz und Sonnabend. Abgang aus Rostock: Vormittags gegen 9 Uhr nach Ankunft der Züge aus Birlin, Ham— Furg 2c. Ankunft in Nykjsbing: an den betreffenden Tagen Mit— tags zum Anschluß an den Eisenbahnzug nach Kopenhagen. Ab—⸗ ganz auz Nykjsbing: Nachmittags, nach Ankunft des Eisen⸗ kahnzuges von Kopenhazen. Ankunft in Ro stock: an den betref- fenden Tagen Abends zum Anschluß an den Eisenbahnzug nach Ham— burg, Berlin c.

Berlin W., den 26. Mai 1876.

Kaiserliches General⸗Postamt. Bekanntmachung.

Mit dem 1. Juni d. J. werden für die Dauer der diesjährigen Bade Saison in den Orten Bad Landeck und Bad Reinerz Kaiserliche Post⸗Aemter in Wirksamkeit treten.

Von dämselben Zeitpunkte ab werden diese Orte und die Bade⸗ orte udowa, Langenau und Salzbrunn folgende Postverbin⸗ dungen erhalten: . ,

1) Bad Landeck: eine täglich dreimalige Personenpost zwischen Glatz Bahnhof und Landeck Bad: aus Glatz Bahnhof 10 Uhr Vorm. , 7 Ubr Nachm,, 3 Ubr 30 Min. Abends, aus Landeck Bad 2 Uhr 25 Min. früh, 7 Uhr 15 Min. Vorm. ? Uhr 15 Min. Nachm. Beförderungszeit 3 Stunden 45 Min. bis 4 Stunden. Anschluß in Glatz Bahnhof an die Züge nach und von Breslau. .

2) Bad Reinerz: a. eine täglich zweimalige Personenpost zwi⸗ schen Glatz Bahnhof und Reinerz Bad: aus Glatz Bahnhof 10 Uhr Vorm. und T Uhr 50 Min. Nachm, aus Reinerz Bad 7 Uhr 25 Min. Vorm. und 2 Uhr 46 Min. Nachm. Beförderungszeit; 3 Stunden 45 —– 50 Min. Anschluß in Glatz Bahnhof an die Züg

Stettin: Dienstag

züge nach und von Breslau; in Reinerz Stadt au die Post nach Cudowa

5 Uhr 35 Min. Nachm., von Cudowa 7 Uhr 45 Min. Vorm. ; b.

tägliche Persenenpost zwischen Cudowma und Glatz Bahnhof über Reiner? Stadt: aus Eudowa 12 Uhr 46 Min. früh, ans Glatz Bahnhof 9 Uhr 5 Min. Abends. Beförderungs eit 5 Stunden 55 Min. Arschluß in Glatz Bahnhof an die 36 nach und von Breslau; c. eine tägliche Botenpost zwischen Reinerz Stadt und Reinerz Bad. In Reinerz; Stadt Anschluß an die Per sonenpost Cudowa · Glatz. J ö 9.

3 Cuds wa: a. eine tägliche Personenvost zwischen Cudowa und Reinerz: aus Cudowa 5 Uhr 45 Min. früh, aus Reinerz Stadt 5 Uhr 35 Min. Nachm. Beförderungszeit: 1 D unde 45 55 Min. Anschluß in Reinerz Stadt an di Post nach und von Glatz. Außer⸗ dem besteht: b. die ad 2b erwähnte Personenpost zwischen Cudowa und Glatz Bahnhof: aus Cudowa 12 Ühr 45 Min. früh, us Glatz J Uhr 5 Min. Arend. Beförderungszeüü: 5 Stunden 55 Min. An. schluß in Glatz an die Poften nach und von Landeck und an die Züge nach und von Breslau ; .

4. Bad Langenau: a. eine tägliche Botenvost zwischen Habel schwerdt und Langenau: aus Habelichwerdt 5 Uhr 20 Min. früh, aus Langenau 8 Ühr Abends. Beförderungszeit: 15 Stunde, An⸗ schluß an Habelschwerdt an die Züge nach und von Breslau. Außer⸗ dem zweimal täglich Briefbeförderung von dem 1. und 2. Zuge aus Bres lau. ; ;

5) Salzbrunn: a. eine tägliche Personenpost zwischen Freiburg Bahnhof und Salzbrung: aus Freiburg 8 Uhr 5 Min. Abends, aus Sal;brunn 5 Uhr 20 Min. früh. Beförderungszeit: 1 Stunde 20 Minuten. Anschluß in Freiburg an die Eisenbahnzüge von und nach Frankenstein, Breslau, Reppen; b) ein täglich zweimaliges Privan-⸗Personenfuhrwerk zwischen Altwasser und Salzbrunn: aus AUlt— waffer 8 Uhr 5 Min. Vorm. und 3 Uhr 5 Min. Nachm. aus Salh; brunn 12 Uhr 55 Min. Mittags und 6 Uhr Nachm. Beför— derungszeit: 1 Stunde.

Beichaisen werden bis auf Weiteres bei sämmtlichen vorstehend genannten Personenposten in den Orten gestellt, wo sich Pesthaltereien befinden. Das Persenengeld beträgt 10 Pfennig pro Person und Kilometer bei den Personenposten; 30 Pfd. Passagiergepäck sind frei. Bei der Correspondenz an Personen, welche sich in den Badeorten zu Tandeck und Reinerz aufhalten, ist der Bestimmnungsort auf der Adresse deutlich mit ‚Bad Landeck! und „Bad Reinerz“ zu bezeichnen.

Breslau, den 23. Mai 1876.

Der Kaiserliche Ober Postdirektor.

GSrste Beila

Unuzeiger und Königlich Berlin, Mittwoch, den 31. Mai

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Proviantm. in Saarlouis, nach Cöln, Selle, Proviantm. in Cüstrin, nach Saarlouis, Michaelis, Reserve Magazin -⸗Rendant in Bonn, zur probeweisen Wahrnehmung der Proviantmstr. Geschäfte nach Cüstrin, Bernhardi, Proviantamts Controleur in Danzig, als Reserpe⸗Magazin⸗Rendant nach Bonn, Schrempel, Peovigntarnts⸗ Contreleur in Graudenz, nach Danzig. Wagner, Depot⸗Magazin⸗

Verwalter in Quedlinburg, unter Beförderung zum Proviantamts- Controleur nach Graudenz, Boe hlke, Depot⸗Magazin. Verwalter in Be eskow, nach Quedlinburg, Puhl, Proviantamts⸗Assistent in Er⸗ furt, als Depot ⸗Magazin⸗Verwalter nach Beeskow, versetzt.

Königlich Bahyerische Armee. Portevee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Versetzungen. Im aktiven Heere. Den 16. Mat. Vetterlein, Major zur Disp., zum Commdr. des Landw. Bezirks Vilshofen ernannt. v. Winckhler, Hauptm. a. D., als Platzmajor beim Gouvernement der Festung Germers⸗ keim, Ott, Hauptm. a. D., als Platzmajor bei der Kommandantur Augs⸗ butg (Lech eld) reaktivirt. Den Mai. Zeller, vormals Königl. Preuß. Port. Fähnr., zum Port. Fähnr. im 5. Chevauleg. Regt. ernannt. Löoschiedsbewilligungen. Sm aktiven Heere. Den 9. Mai. Keyl, Sec. Lt. vom 1. Fuß Art. Regt. Bothmer, mit Pension auf Nachsuchen verabschiedet. Den 13. Mai. Siber, Major und Platzmajor von der Kommandantur Augsburg (Lechteld), mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform, auf Nach suchen verabschiedet. Den 16. Mai. Hamm, Pr. Lt.

OO ffizter e, Seförderungen und

a. D., die Berechtigunz zum Tragen der Militär-Uniform entzogen. Lindig, Oberst⸗Lt. zur Disposition und Commdr. des Landw. Bezirks Vils— hofen, mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform perabschieder. Vetterlein, Major und Platzmajor vom Gouverne⸗ ment der Festung Germersheim, mit Pension zur Disposition gestellt. Bechtold, Sec Lt. vom 7. Jäger ⸗Bat, mit Penston und der Er— laubniß zum Tragen der Uniform, sowie der Verleihung des Anspruchs auf Anstellung im Militär⸗Verwaltungsdienste auf Nachsuchen verab— schiedet. Den 17. Mai. Emonts, Major und Bataillons⸗ Commandeur vom 15. Infanterie Regiment, mit Penston und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform auf Nachfuchen verabschiedet. Sen 18. Mai. Uilersperger, Sec. Lt. vom 7. Inf. Regt, mit Persion und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform auf Nach⸗ suchen verabschiedet. Heppel, Vr. Et. a. D., auf Nachsuchen mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform verabschiedet, sowie der Anfpriuch auf Anstellung im Militär Verwaltungsdienste verliehen. —Den 20. Mai. Keimig, Port. Fähnr. vom 4. Inf. Regt., zur Reserve entlassen.

Fm Beurlaubtenstande. Den 13. Mai. Mayer, Landw. Sec. Lt. des 2. Chevauleg. Regts. auf Nachsuchen ver⸗ abschiedet.

XIII. (FKtöniglich Württembergisches) Armee⸗Corvps.

9e Preuß

Offiziere, Portepee- Fäbnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Verjetzungen. Im aktiven Heere. Den 15. Mai. Kurr, Pr. Lt. im Drag. Regt. Nr. 25, kommdit.

Generalstab nach Berlin kommandirt. Den 22 Mai. Menzel, Majer und Bats. Commdr. im Inf. Regt. Nr. 122, in gleicher Eigenschaft zum Inf. Re c. 121, v. Sprösser, Major und etatzm. Stabtzoffiz, im Gren. Regt. Nr. 123, in das Jaf. Regt. Nr. 120, p. Alberti, Major und etatsm. Stabsoffiz. im Inf. Regt. Nr. 120, in das Gren. Regt. Nr. 119, v. Hüners dorff, Hauptm. und Comp. Chef im Inf. Regt. Nr. 124, unter Beförderung zum Major in das Inf. Regt. Nr. 121 verjetzt. Rümelin, Hauptm. und Comp. Ehef im Inf. Regt. Nr. 120, zum Major befßrdert. 1. Beförderung zum Major in das Inf. Regt. Nr. 122, Frhr. von Sentter, Hauptmann und Compagnie Chef im Infanterie⸗Regiment Rr. 125, unter Beforderuns zum Major in das Grenadier⸗Regiment Nr. 123, Ben ischek, Haupimann und Compagnie⸗Chef im In—⸗ fanterie⸗Regiment Rr. 125, unter Beförderung zum Major in das Inf. Regt. Nr. 124, Bullinger, Hauptm. und Comp. Chef im Inf. Rezt. setzt. Berrer L. Lt. im Inf. Regt. 123, Happoldt,

Pr. Lt. im Inf. Regt. Nr. 125, Fischer J. Pr. Nr. 12, Bickart, Pr. Lt. im Gren. Regt. Nr. Pr. Lt. im Inf. Regt. Nr. 125, Hardegg, Pr. Lt. im Inf. Regt. Nr. 126, v. Wöllwar th, Pr. Lt, im Inf. Regt. Rr. 125, zu Hauptleuten und Comp. Chefs, befördert. Zischwitz, Prem. Lieut. im Inf. Regt, Nr. 121, unter Beförderung zum Hauptmann und Comp. Chef in das Jafanterie ⸗- Regiment Rr. 120 versetzt. Wittlinger, Prem. Lieut., im Infant. Regt. Nr. 1260, zum Hauptm. und Comp. Chef befördert. Frhr. v. Kech⸗ ler- Schwandorf, Pr. Lt. im Inf. Regt. Nr. 122. kommdrt, als Adjut. zum Res. Landw. Bat. Nr. 127, unter vorläufiger elassung in seinem zeitigen Kommando. Verhältniß und unter Beförderung zum Hauptm. in das Inf. Regt. Nr. 120, Wöllhaf, Pr. Lt. im Gre— Radier⸗Regt. Nr. II9, unter Beförderung zum Hauptm. und Comp. Chef in das Inf. Regt. Nr. 125, versetzt. Majer J., Pr. Lt. im Infant. Regt. Nr. 124, zum Haupim. und Comp. Chef, Hu m⸗ mel Sec. Lt. im Gren. Regt. Nr. 125, Andler, Sec. Lt. im Infant. Regt. Nr. 125, zu Prem. Lientenants, beförder. Frhr. S Sec. Lieut. im Grenadi r- das Inf. Regt.

Nr. im Nr

Lts., befõ

unter Be

v. Bünau,

Sec. Lt. im 8, z

Nr. 120, Härlin, Sec. Lt. mann, Pfitzer, Sec. Lis. befördert. Baumann, Pr. Lt. im als Adjut. zur 27. Kavallerie⸗Brig., 277. Div. kommandirt. Graf Ade lma nn, Pr. Lt. im Regt. Rr. 19, als Abjut. zur 27. Kap. Brig, komm andirt. Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 15. Mai. v. Greiff, Hauptm. Rr. 25, der Abschied mit Pension als Maior bewilligt.

im Inf. Regt. Nr. 124,

als Adjut. zur 27. Div., unter Entbindurg von seinem gegenwärtigen

Dießsch, Hauptm und Comp. Chef im Inf. Regt. Nr. 125, unter 1

Nr. 126, in gleicher Eigenschaft zum Jaf Regt. Nr. 121 ver⸗

Gren. Feegt.

Kommando Verhältniß auf ein Jahr zur Dienstleistung beim Großen

Scheuer⸗

ũü Pr. Lts

= 8 3 2 7

im Drag. Regt, Nr. 25, kom drt

in gleicher Eigenschaft zur Ulanen⸗

1

Den und Comp. E hef im Inf. Regt.

Aichtamtliche⸗.

Preußen. Berlin 31. Mai.

Her gestrigen Sitzung des

Per sonal⸗Ver änderungen. Königlich Preußische Armee.

Beamte der Militär⸗Ver waltung. Durch Verfügung des Kriegs ⸗Ministeriums. Den 17. April. Lehrmann, Ingenieur ˖ GSeo⸗

66 bon der karthographischen Abtheilung der Landesaufaahme, ir enehmigung seines

Penston in den Ruhestand versetzi. Den 6. Mai. Schroeder

Kirschiedegesuches vom J. AÄugust cr, ab mit stücke, welche einer aus Semen ndenutzungsberechtigten oder l . tigen Berechtigten besteher. den Genossenschaft angehören, für

legung SHessen.

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Im weiteren Verlaufe Hauses der Abgeordneten folgte die dritte Berathung des Gesetzentwu cfs wegen Ergänzung der Verordnung vom 13. Mai 1867, Joetreffend die Ablöfung der Servituten, die Theilung der Geme nheiten und die Zusammen. der Grundstücke für das vormalige Kurfürstenthum Zu den Beschlüssen des Hauses in zweiter Lesung hatte der Abg. Dr. Baehr (Caffe eime Reihe von Amendements gestellt, deren Prinzip im Wesentlichen darauf gerichtet ist, an,. gleich⸗

gesetz⸗ ebrische Bedeutung haben,

ischen Staats⸗ Anzeiger. A828.

Die Anträge wurden, nachdem sich der Minister der landwirthschastlichen Angelegenheiten Dr. Friedentha⸗ damit einverstanden erklärt hatte, saͤn imtlich angenommen und das Gesetz mit diesen Veränderungen Tesinitis in dritter Lesung genehmigt. ;

Ebenso wurde in dritter Berathung der Gesetzentwurf, be⸗ treffend die Ablösung der Reallasten im Gebiete des Regierungs⸗ bezirks Cassel, ausschließlich der zu demselben gehörigen, vor⸗ mals Großherzoglich hessischen Gebietstheile, mit mehreren von dem Abg. Schellwitz gestelllen Anträgen, welche eine Konsequenz der vorangegangenen Beschlüsse zu dem soeben angenommenen Gesetze find, vom Hause genehmigt.

Nächster Gegenstand der Tagesordnung war die Berathung des vom Herrenhause in veränderter Fassung zurückgelangten Synodalordnungsgesetzes.

In der Generaldiskusston nahm der Staats⸗Minister Dr.

1

untheilbar zu erklãren

in der That in dem Wefen der

e der beiden Häuser des Zand⸗

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und ich glaube außerdem, daß

Stellung d, welche Verhältniß zu den Beschlässen des jmen für ihre Pflicht bält.

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dieser Gefetzentwu kon mi. t sich n egenũl

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Ausgleich zu bringen, kann j che, x r = fracht kommend, doch nicht das Entscheidende sein. Es wird sich jmmer darum handeln, ob die sachliche Prüfung der Abweichungen dahin führt, daß dieses hohe Haus ohne Aufgabe grundsätzlicher Stel⸗ lung den Beschlüssen des anderen Hauses beitreten kann, und so scheint mir in der That die Sache zu liegen. Das andere Haus hat eine Reihe von Anträgen seiger Kommisston ven tiefeinjchneidender Be⸗ deutung tiefeinschneidend in die Beschlüsse dieses Haufes abge⸗ lehnt Und eine Anzahl von Anträgen, die im Plenum des anderen Hauses gestellt waren, ebenfallt ommen. Es hat dabei und das dürfte Jedem, rhaadlungen des an⸗ deren Hauses verfolgt hat, klar orden sein ganz wesentlich mit von dem Gesichtspunkte sich, leiten lassen seine Beschläffe fo zu gestalten, daß es der Majorität dieses Hauses shrer bekundeten grundsätzlichen Stellunz nicht unmõglich

bei wird, den Beschlüssen beizustimnmien. Es ist auch zweifellos wahr, daß man Beschlüsse des Herrenhauses, wenn

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der die Ve *

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diese wesentliche Rücksicht ni war, sich in einem anderen Geleise bewegt haben würden, als sie si

in der That bewegt haben. ; Wenn ich nun die Hauptpunite, . 2 ander Hause zum Bejchluß erhoben sind, vergleiche mit den Beschlüssen Fieses Hauses, so begegnet mir zunächst eine Verschrift, welche die Vorlage, wie sie aus den Beschlüssen des Abgeordneten auses hervorzing, ergänzt. Das ist die Vorschrift des Art. 27 der augenblicklichen Vorlage. Sie wissen, 28 wurde in der dritten Lesung in diesem hohen Hause ein Ant az eingebracht, der sich an das Vermgensvperwaltungsgesetz vom 20. Juni 2. J. anschloß, welcher für die Fälle, daß einzelne Gemeinden ihre geletzliche Pflich: hinsichtlich der Ausgaben nicht erfüllten. die Möglichkeit enthielt, nen Zwang gegen dieselben zu üben. Der Vorschlag kam in der Nriitten Lesung hier zur Erörterung, und er wurde zum Theil unter Dervor hebung eines prinzipiellen Gesichts punktes, nämlich unter der Dervorhebung, daß es. nothwendig sei, eine Hülfe zu schaffen gegen eine widergesetzliche 2. einträchtigung der Gemeinden durch die Verwalturgsbehsrden, eine solche in dem vorliegenden Antrage aber nicht enthalten sei, von diesem hohek Hause abgelehnt; er hat in dem Art. 27 seine Wiederaufnahme gefunden und in dem Schlußsatz diejenigen Garantien zugefügt, er= kalten, die damals hier vermißt wurden. Am Tage oder zwei Tage na der damaligen verwerfenden Abstimmung habeg Sie in einem. ganz analogen Falle, in dem Gesetz, betreffend die Dis zecanperwal. tung, dieses Remedium fur ein ausreichendes erachtet. Es scheint pair also, daß irgend ein Grund, diesem Beschluß des. Derren ha ses entgegenzutreten, nach Ihren eigenen Abstimmungen nicht vorhanden sein dürfte. Cine gewißse Gruppe von Anträgen bezieht. * auf Streichungen; sie haben nach meiner Meinung alle gas Ger meinsame, daß sie Bestimmungen, betreffen, welche in der That eine ; Der e ine Punkt bezieht sich auf die Streichung des Satzes, daß sich in der verantwortlichen Verwel tung von Staatsfonds, die der Kirche dienen, nichts ändert. Ja, meine Herren, das verfteht sich allerdings so absolu von sellst. daß ich durchaus begreife, warum in dem anderen Hause die Streichung dieses Satzes beschlossen worden ist. Der zweite Punkt ist

die diffexirend in dem anderen

einer, dessen Wiederherstellung in dern mir vorliegenden Amendement Seitens der H. Abgg. Birchon nnd Klotz beantragt wird, nämlich der, daß wi derum ausge prochen werden soll, ben vereinigten Kreis synoden Berlins solle die usnabme , . untersagt sein. Meine Herren, in Hie weit diese vereinigten Kreis syneden auf vermögentsrechtlichem Gebiet handlung fãhng ind, der

sagt mit dürren und klaren Worten der betreffende Artikel; über diele ausdrücklichen Festsetzungen hinaus haben si⸗ Rechte zicht, denn fie

sind nirgends für eine voll handlungsfähige iuristische Person erklart

sie können also gar nicht in die Lage kommen, mit der ufnahme von Anlcthen rechtlich befaßt zu werden, und ich sollte nn, da, . Ainem' Gefetz doch nicht zum Schmuck gereicht, eine Dest n ung zu enthalten, die in der That nie Anwendung finden kann. Man ist sich in dem anderen Hause sehr wohl bewußt gewesen der Verschieden⸗ artickeit der Fälle; während beschloffen worden ist hier den Satz zu streichen, hat man ihn sehr richtig in Beziehung auf den Sber⸗-Kirchenrath und den General. Synodalaus schut gelassen, weil in Der That diese Faktoren die Kirche unbeschrankt in vermögens echt lichen Angelegenheiten vertreten und deswegen allerdings rechtlich in der Lage sein könnten, eine Anleihe gufzunehmen. Der drittke Punkt ist die Streichung der früheren Art. 212. 24, die dieses hehe Haus in zweiter Lesung beschloß und den in einer geringen Fassungs⸗ änderung die Herren, die ich vorher nannte, wiederhergeftellt zu ehen wünschen. Ich kann, wie von Anfang an, den Standpunkt der Staatsregierung auch hierbei nur dahin Harakteritren: es ist diese Bestimmung in diesem Gesetz nicht am Platze, es ist diese Bestim⸗ mung eine solche, die, wenn an der richtigen Stelle die Sache geregelt wird, in diefer Faffung gewiß nicht stehen bleibt, wenigstens nicht so= daß diefe Faffung als eine erschöpfende gelten könnte, und drittens, bis die Sache so anderweitig geregelt ist, bas diese Bestimmung eine praklische Wirkung gar nicht. Wenn solche Behauptungen von, mir spezell aufgestellt worden sind, wird an mich mit Recht die Anferde ·