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gewiesen ist, auf der deutschen Bahnen die wünschenswerthe Rebereinstimmung zu erzielen. . — Die Großherzoglich oldenburgzische und die Kö⸗ niglich preußusche Regierung sind zur gegenseitigen Durchführung der Schulpflicht dahin übereingekommen, daß die dem G roßherzogthum Oldenburg angehörenden Kinder, welche sich ir a Königreich Preußen aufhalten, und die dem stönigreich P ceußen angehörenden Kinder, welche sich im Groß⸗ herzogthum Oldenburg aufhalten, nach Maßgabe der im Lande des Nufenth alts bestehenden Gesetze wie Inländer zum Besuche der Schule herangezogen werden sollen, daß diese Nithigung
zum Besu che der Schule sich nicht nur auf die eigentliche
Elementar schule, sondern wo daneben eine sog. Sonn⸗
tags⸗ od er Fortbildungsschule mit obligatorischem Cha⸗ rakter b esteht, auch auf diese sich erstrecke, daß jedoch Kinder, welche sich durch ein Zeugniß der zuständigen hei⸗ mischen Schulbehörde darüber ausweisen, daß sie der Schulpflicht, wie fie nach der Gesetzgebung ihrer Heimath normirt ist, voll⸗ staͤndig Genüge geleistet haben, vom ferneren Schulbesuch zu entbind en seien, auch wenn das am Orte ihres Aufenthalts gelten? e Gesetz eine größere Ausdehnung des obligatorischen Un⸗ terrich ts vorschreibt. ö. .
Ein gleiche Vereinbarung ist zwischen dem Königreich Preu⸗ Fen, und dem Fürstenthum Reuß j. L. getroffen worden. ;
— Der Kaiserliche Gesandte von Pirch ist nach Beendi⸗ gang des ihm Allerhöchst bewilligten Urlaubs nach Lissabon Pärückgekehrt und hat die Geschäfte der Kaiserlichen Gesandtschaft um 21. d. Mts. wieder übernommen.
Anhalt. Dessau, 26. Juni. Die außerordentliche Landtagssitzu ng wurde heute früh durch den Staats⸗Minister v. Krosigk eröffnet. Die Veranlassung zur Einberufung des Land⸗ tags haben zunächst einige wichtige Finanzvorlagen gegeben, welche einen Aufschub bis zum Winter nicht gestatteten.
Bremen, 28. Juni. Der erste Gegenstand der heutigen Tagesordnung der Bürgerschaftssitzung war ein Antrag von Dr. M. Wilckens und Genossen, betreffend die Sedan⸗ feier. Derselbe lautet: „Die Feier des Sieges von Sedan hat bisher in unserem Vaterlande überall ̊⸗è. eine so große und freudige Theilnahme gefunden,
aß unzweifelhaft auch der diesjährige 2. September sich zu einem nationalen Festtage geftalten wird. Nicht minder wird es der Wunsch der Bevölkerung unseres Gemeinwesens sein, daß den an die Wiederkehr diefes Tages sich knüpfenden erhebenden Erinnerungen ein feierlicher und würdiger Ausdruck gegeben werde. Den Senat ersucht daher die Bürgerschaft um feine Zustimmung dazu, daß, wie der vorige, auch der nächste 2. September zu einem allgemeinen Festtage für Bremen erklärt und für die durch eine angemessene Feier entstehenden Ausgaben wieder ein Zuschuß zum Betrage von 3000 S6 bestimmt werde. Da der Verlauf des vorjährigen Festes im Allgemeinen Beifall gefunden hat, so dürfte es sich empfehlen, ähnliche gesetzliche Anordnungen zu treffen wie damals, auch dem wieder zusammen⸗ getretenen stadibremischen Comité den für die Feier in der Stadt Bremen bestimmten Theil obiger Summe von 2400 S6 zur Verfügung zu stellen.“ Mosle bemerkte, daß dieser Antrag, den großen nationalen Festtag auch in diesem Jahre in der⸗ selben Weise zu feiern, wie in den letzten Jahren, so allseitig dem Sinne und Wunsche der Bürgerschaft entsprechen werde,
Daß eine weitere Motipirung unnöthig sei. Darauf wurde der
Antrag einstimmig angenommen.
Samburg, 25. Juni. Der Senat hat einen Antrag, betr. die Feier des zweiten September gestellt, welcher dahin geht, zu genehmigen, daß der 2. September als allgemeiner Festtag im Fwamburgischen Staatsgebiete begangen werde, und giebt die Wiederkehr des Monats, wo Deutschlands Volk zum Schutze der heimathlichen Grenzen die Waffen ergriff, und des Tages, wo der Sieg bei Sedan durch das deutsche Heer erstritten ward, dem Senat Veranlassung zu diesem Antrag. Während der letzten Jahre sei die Theilnahme des deutschen Volkes an der Feier diefes denkwürdigen Tages eine so lebhafte und allgemeine ge⸗ wefen, und der Gedanke, gerade diesen Tag als einem Festtag bleibend zu bezeichnen, habe sich auch hier so unzweiden lig kund⸗
geben, daß der Senat durch seinen Antrag den Wüns chen der in in n Bevölkerung zu entsprechen glaube. Die Feier werde Gelegenheit bieten, nicht nur der Erinnerung an den ruhm⸗ voll erkämpften Sieg, fondern auch dem Danke fuͤr den glücklich wiedergewonnenen Frieden Ausdruck zu geben und der C Zenat werde es sich angelegen sein lassen, eine Vereinigung der kirch⸗ lichen mit der buͤrgerlichen Feier in gleicher Weise, wie sie in den Jahren stattgefunden, herbeizuführen.
— 29. Juni. Gestern hat die Bürgerschaft den Sena ts⸗ antrag, betreffend die Feier des 2. September, definitiv ge e⸗ nehmigt.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 28. Juni. Die Detail⸗ Verhandlungen zwischen den Delegirten der beiderseitigen Ministerien haben, wie die „Pr.“ mittheilt, nahezu ihren Ab⸗ schluß gefunden, ohne daß indeß ein endgültiges Operat bezüg⸗ lich der Bankfrage fertig gemacht wurde. Einzelne Detail⸗ Ausführungen sind der Konferenz der Minister vorbehalten worden. Bezüglich der Achtzigmillionen⸗Schuld soll, wie „Hon“ bemerkt, gar nichts abgemacht sein, da dieser Punkt nicht zur Diskussion gelangt ist. In der Verzeh— rungssteuerfrage sind ebenfalls mehrere Punkte unerledigt geblieben, so namentlich die Zucker⸗ und Petroleumbesteue⸗ rung. Die. Tegtirung, des Zolltarifes bietet auf un⸗ garischer Seite nicht geringe Schwierigkeiten, die speziell sprach⸗ liche Ursachen haben. Doch wird gerade der letztere Punkt am wenigsten das Ausgleichswerk behindern, da man sich im letzten Augenblicke noch über eine neue Nomenelatur wird einigen können und müssen.
— Das am 27. April d. J. aus einer Abgeordneten⸗ Tonfer enz hervorgegangene Comité, welches die erforderlichen Schritte zur Einberufung eines all gemeinen europäischen Ab geordnetenko ngresses einleiten soll und aus den Herren⸗ hausmitgliedern Fürst Colloredo, Fürst Schönburg, Graf Wilezek und Graf Hwoyos, sowie aus den Abgeordneten Freiherr v. Wal⸗ terslirchen, Dr. Sturm, Fux, Bareuther und Steudel zusammen⸗ gesetzt ist, wird auf Einladung des Vize⸗Präsidenten Abg. Dr. Sturm am 30. d. M. im Abgeordnetenhause zu einer Be⸗ rathung zusammentreten. Der Präsident Fürst Colloredo, wel⸗ cher gegenwärtig zum Kurgebrauch in Marienbad weilt, wird am Freitag hier eintreffen, um an der Be⸗ rathung theilzunehmen. Es wurde nämlich von den Abgeord⸗ neten Fr. Sturm, Baron Walterskirchen und Fux die Frage aufgeworfen, ob es nicht angezeigt wäre, daß bereits im Laufe des . Jahres eine allgemeine internationale Abgeordneten⸗
6. erenz einberufen werde. Darüber soll nun am Freitag
luß gefaßt werden.
Großbritannien und Irland. London, 29. Juni. (W. T. B.) Im Unterhause richtete der Marquis von Har⸗ tington heute die Anfrage an die Kegierung, ob sie davon be⸗ nachrichtigt sei, daß Serbien die Absicht habe, der Pforte den Krieg zu erklären. Der Premier Disraeli erwiderte, er habe keine Nachricht dieser Art erhalten, er glaube es wa⸗ gen zu können, zu sagen, daß die serbischen Truppen die Grenze nicht überschritten hätten. Er habe eine Stun de vor Beginn der Sitzung des Unterhauses Nachrichten vom englischen Konsul in Belgrad erhalten und danach scheine es, daß nichts von dem, was der Marquis von Hartington an— nehme, geschehen sei. Der Fürst Milan von Serbien habe sich in das 1 der serbischen Truppen begeben, aber es sei gewiß, daß bis vor einigen Stunden eine Ueberschreitung der türkischen Grenze durch serbische Truppen nicht stattge⸗ funden habe.
Im Oberhause erklärte auf eine ähnliche Anfrage Lord Granville's der Staatssekretär des Auswärtigen, Earl Derby, er habe keine Nachricht darüber, daß Serbien den Krieg an die Pforte erklärt habe und besitze keine Informatien, die es rechtfertigen würde, wenn er es als absolut gewiß be⸗ zeichnen wollte, daß eine Kriegserklärung erfolgen werde. Aber er halte sich für verpflichtet, zu erklären, daß er nach dem allge⸗ meinen Eindruck der ihm zugegangenen Berichte nur wenig Hoffnung auf Vermeidung des Krieges hegen könne, wenn eine solche Hoffnung überhaupt noch vorhanden ei. !
— Ueber die Befestigung von Gibraltar enthält der „Gibraltar Guardian“ folgende Mitschreibung: „In Gemäßheit der von der englischen Regierung ertheilten Weisungen, wird Gibraltar gegenwärtig im Vertheidigungszustand versetzt. Allent. halben sind Artilleristen damit beschäftigt, Geschütze an Ort und Stelle zu bringen. Zwei mit Pulver befrachtete Schiffe werden aus England läglich erwartet und die beurlaubten Offiziere sind zurückberufen worden.“
Frankreich Paris, 28. Juni. Das Schreiben des Marfchall⸗-Präsiden ten an den Kriegs-Minister in Sachen der Verfolgungen aus der Kommune her findet im
Lande und in der Presse allseitige Zustimmung; namentlich die
Verfügung, daß der Kriegs-Minister, falls er noch eine Ver⸗ folgung für geboten erachten sollte, dieselbe erst dem Minister⸗ Rath zur Begutachtung vorlege. Bessere Garantien, sagt das „Journal des Bebats“, könne man nicht finden,
— Der Erzbischof von Aix veröffentlicht im „Rome“ einen Brief, in welchem die Angabe der Zeitungen, er habe seine Demission als Mitglied des Unterrichts⸗Departementalrathes ge⸗ geben, für unrichtig erklärt; nur aus dem akademischen Rathe sei er ausgetreten. Denn jeder französische Bischof sei nach dem Gesetz gebornes, unabsetzbares Mitglied des ersteren, während er in den letzteren nur durch eine vom Minister ausgehende, sederzeit widerrufliche Ernennung eintrete. Daß der Bischof dies nicht annehmen könne, um nicht der „traurige Mitschuldige“ des Ministers zu werden, liege auf der Hand, aber auf die gesetzlichen Vertheidigungsmittel werde er nie verzichten, zumal bei so offenen Angriffen. Auch auf eine Stelle im höheren Unterrichtsrathe würde er nicht verzichten — wenn er gewählt würde — denn die Wahl gehe von den Kollegen, nicht vom Minister aus.
Versailles, 29. Juni. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Deputirtenkam mer zeigte der Deputirte Raspail der jüngere) an, daß er den Keonseilpräsidenten und Ju stiz⸗ Minister Dufaure über die Zuschrift des Präsidenten Mare Mahon betreffs Ginftellung der gerichtlichen Verfolgung von der Theil nahme am Kommuneaufstand Verdächtigen und über die dessenungeachtet neuerlich vorgenommenen Verhaftungen zu inter⸗ pelliren wünsche. Die Berathung der Interpellation wurde auf nächsten Montag festgesetzt. — Von den Deputirten Jolibois und Jörome Bapid (Bonapartisten) wurde darauf bestanden, daß die Frage wegen Ernennung der Maires, worüber zwischen der Regierung und der Linken eine Meinungsverschieden⸗ heit zu Tage getreten ist, rasch erledigt werden müsse. Die Kammer beschloß, daß der bezügliche Antrag Jolibois am nächsten Dienstag durch die Bureau berathen werden solle. Die Kammer vertagte sich darauf bis nächsten Montag. ;
— Die Linke der Kammer hat, wie aus Deputirten⸗ kreisen verlautet, zur Erzielung eines Einverständnisses mit der Regierung über die Frage der Mairesernennung Delegirte ernannt, die mit der Regierung in Unterhandlung treten sollen. Die republikanischen Pariser Journale sprechen sich dahin aus, daß es besser sei, den Austrag dieser Frage zu vertagen.
Italien. Rom, 29. Juni. (W. T. B.) Der Senat hat den Gesetzentwurf, betreffend die oberitalienischen Eisenbahnen im Ganzen mit 113 gegen 5 Stimmen ge⸗ nehmigt.
Türkei. Der „Agence Havas“ wird unter dem 29. Juni aus Konstantinopel gemeldet, daß die von auswärtigen Blät⸗ tern über Ministerveränderungen und die Entlassung Midhat Paschas gebrachten Nachrichten amtlich als un begrün⸗ det bezeichnet worden seien. Eine Veränderung des Ministe⸗ riums sei gar nicht in Frage gekommen und das Reform⸗ irojekt Midhat Paschas werde dem Sultan demnächst u nterbreitet werden.
Einer Korrespondenz der „Allg. Ztg. aus Perg vom 23. Juni em nehmen wir Folgendes: An die Stelle Aarifi Paschas, der seine Ent⸗ lass ung eingereicht hat, ist Fürst Alexander Vogorid es zum türki⸗ schen n Botschafter in Wien ernannt worden; ebenso ist Artin Effer idi, Unterstaatssekretär im Ministerium des Auswärtigen, abges etzt und dafür der bisherige türkische Botschafter in Rom, Alexa nder Karatheodory, ernannt worden; zum künftigen Boffch after in Rom ist Essad Effendi (früher Gesandter in Athen) in Aussicht genommen. Der greise Riza Pascha, der nun sch. In dem vierten Monarchen dient (Sultan Mahmud II., Abdul A Vedschi, Abdul Aziz, Murad V.) ist zum Direktor der Kanonen ließerei von Top⸗hans ernannt worden.
— Di e. D. A. C. bringt folgende statistisch⸗geographische Mitthelil ingen aus Bosnien und der Herzegowing:
Boni en dehnt sich im Süden der croatischen Militärgrenze zwischen dem 13. Gr. und 17. Gr. östlicher Länge von Paris und dem 13.445. Gr. nördlicher Breite aus. Im Westen ist es von Croatien und Dalmatiert, im Süden von der Herzegowina begrenzt. Das Land ist durcha rs gebirgig, jedoch ist es wald, und wasserreich, und bieret in den Frußthälern den günstigsten-Kulturboden, wahrend die Berge reich an Mineralien sind; die Einwohnerzahl ist ungefähr ob ho0 Seelen stark, von denen zwei Drittel dem croa— tisch⸗serbischen Stamme angehören und ein Drittel Türken sind; auch giebt es nech über 506h0 Juden und 19,000 Zigeuner. Der Religion nach theilt sich die Bevölkerung in ungefähr 450,009 nicht unirte Griechen, etwas her 30000. Mohamedangr und 125 000 Katholiken. Die hauptsächlichsten Städte sind Bosna, Seras oder Serajewo mit über 50, 000 Einwohnern, Banjaluka und
Norizabar mit je 15, 000 Einwohnern, Trawuill urd Zwornik mit je 12.060 Einwohnern, und Stari⸗Majdau, Priedor und Bihatsch. Der Charakter der Bevölkerung ist wie der der meisten Gebirgsbewohner ausdauernd, und siark im Ertragen von Ungemach, ernst und schweig⸗ sam, fest an Hergebrachtem und Traditionen haltend; der Menschen⸗ schlag ist von großer Körpergestalt und stark ausgeprägten Gesichts⸗ zügen. Die Bosniaken sind zu jedem Opfer bereit für eine Sache, für die sie sich einmal begeistert haben. J
Die Herzegowina erstreckt sich südlich von Bosnien zwischen dem IZ. und 44. Gr. und wird westlich von Dalmatien und Montenegro begrenzt. Evenfalls gebirgig, sind die Gebirge aber durchaus anderer Art wie die bosnischen; ste bestehen aus Kalksteinfelsen, kahl, . und voller Klüfte, und von bedeutender Höhe, so daß sie theilweise bis zur Grenze des ewigen Schne's sich erheben. Das ganze Land ist wenig fruchtbar und leidet an Wassermangel. Die Zahl der Ein⸗ wohner erhebt sich auf 230,000, von denen der größte Theil ebenfalls vom südslavischen Volksstamme ist.
Es befinden sich darunter 1309000 nicht unirte Griechen, 5,900 Muhamedaner und ungefähr 40 = 45000 Katholiken. Größere Städte find Mostar und Trebinje mit je 10 000 Einwohnern, Foca mit 19, 000 Einwohnern.
Die durch den berühmten Duga⸗Paß getrennten Festungen Gacko und Rikste sind in neuerer Zeit sehr bekannt geworden. Der Charakter der Bevölkerung gleicht dem der Bosniaken, nur dem härteren und heißeren Klima entsprechend. . .
Belgrad, 39. Juni. (W. T. B.) Fürst Milan ist heute früh unter Kanonendonner und enthusiastischen Zurufen der Bevölkerung nach der Grenze abgegangen, von den Ministern bis nach Semendria geleitet. Bei seiner Ankunft an der Grenze wird der Fürst eine Proklamation erlassen. Der Metropolit und die Bischöfe haben sich gestern zu den Truppen begeben, um dieselben zum Feldzuge einzusegnen.
— Der „Pol. Eorr.“ wird aus Belgrad unter dem 26. Juni geschrieben: „Wiewohl die eigentlichen militärischen Operationen erst gegen 4. oder 5. Juli eröffnet werden sollen, so beginnen doch die Freiwilligen⸗Corps bereits die Grenze zu überschreiten. Die große bulgarische Legion bei Kladowa dürfte in zwei bis drei Tagen nach Bulgarien eindringen. Die Freischaaren an der Drina so wie eine bei Uziza haben heute die Grenze passirt. Die Zahl der Freischärler wird auf 6500 bie 500 angegeben. Die Hauptaufgabe dieser Legionen dürfte darin bestehen, die Bosnjaken zu insurgiren, zu welchem Zwecke sie bei 20, 90 Ge⸗ wehre mit sich führen. — Wie bereits gemeldet wurde, ist die Zwangsankeihe gedeckt und die Regierung vorläufig. mit Geld versehen. Allein dasselbe dürfte nur auf kurze Zeit reichen, weshalb an die Aufnahme einer Anleihe im Auslande gedacht wird. — Das hlesige Stadtgericht verurtheilte die drei wegen der bekannten Unordnungen vor dem österreichisch⸗ungarischen Ge⸗ neral⸗Konsulate angeklagten Serben zu sechs Monaten Kerker, ein Strafmaß, welches als das höchste vom Gesetze vorgeschrieben ist. Cine Berufung an die höhere Instanz ist nicht erfolgt.“
Rußland und Polen. St. Petersburg, 30. Juni. (WB. T. B.) Gegenüber den wiederholten Anzweiflungen des Zusammentreffens des Kaisers von Rußland mit dem Raiser von Oesterreich kann konstatirt werden, daß amtlichen und Hofkreisen Anordnungen zugegangen sind, welche diese Zu⸗ sammenkunft außer Zweifel stellen. — In Belgrad ist Seitens unseres Vertreters auf direkten Kaiserlichen Befehl bis zur letzten Stunde aller Einfluß auf⸗ geboten worden, um den Fürsten von einem Ueberschreiten
der türlischen Grenze abzuhalten. Der Fürst erklärt, von der Bevölkerung gedrängt, nicht ruhig dem Vorgehen in Bosnien und den Verletzungen der serbischen Grenze Seitens der Türken zusehen zu können. Er glaubt, der schon früher ventilirte Vorschlag, ihn zum Vizekönig von Bosnien bei voller Souveränetät des Sultans zu ernennen, würde von der Pforte acceptirt der Bewegung und Unsicherheit aller Verhältnisse ein Ende gemacht haben. Die Pforte wolle keine Unterhandlungen mit Serbien, deshalb müsse er der Stimmung sseines Landes Gehör geben und dasselbe schützen.
— Eine Division des Panzergeschwaders ist am 28. von der Fronstadter Rhede in See gegangen; die zweite Division folgt ihr in einigen Tagen.
Amerika. New⸗NJork, 29. Juni. (W. T. B.) Die demokratische Konvention in St. Louis hat Hendricks (Indiana) als Kandidaten für die Vizepräsidentschaft ausgestellt.
Landtags ⸗ Angelegenheiten.
Die Berliner Autographirte Korrespondenz“ enthält folgende Zu⸗ sammenstellung der Personalveränderungen im Abgeor dne⸗ tenhau e, Während der letzten Session des Abgeordneten. hausfegß — der dritten der 12. Legislaturperiode — sind aus dem Hause ausgeschieden; durch den Tod die Abgeordneten Scheder (6. Brezlauer Wahlbezirk und v. Wedell-Pehlingsdorff (J. Stettiner Wahlbezirk, durch Erlöschen des Mandats wegen Be—⸗ förderung im Dienste: der Abgeordnete Fritze (2. Magdeburger Wahl- bezirk), durch Niederlegung des Mandats: der Abgeordnete Lassen (2. Schleswiger Wahlbezirk), durch Annullirung des Mandats: die Abgeordneten Graf Arco und Doms (. Oppelner Wahlbezirk). Es' wurden von früher ausgeschiedenen Abgeordneten wiedergewählt: Perstuö (1. Potsdamer Wahlbezirk), Gneist (G6. Mersebu ger Wahlbezirk), v. Saldern, (3. Potsdamer Wahlbezirkf und Graf Limburg ⸗Siyrum (5. Breslauer Wahlbezirkh; als neu gewählt traten ein die Abgeordneten: v. Kraatz (7. Königsberger Wahl bezirk) an Stelle des verstorbenen Abgeordneten Negenborn, v. Busse (6. Kößliner Wahlbezirt) an Stelle des verstorbenen Abgeordneten v. Arnim⸗Heinrichsdorf, Hirsch (2. Danziger Wahlbezirk) an Stelle des verstorbenen Abgeordneten Höne, v. Richthofen Barchdorf und Wachler (6. Breslauer Wahlbezirk) an Stelle der verstorbenen Ah—⸗ geordneten Nöldechen und Scheder; v. Schöning (4. Stettir er Wahl bezirk), an Stelle des verstorbenen Abgeordneten v. Wedell⸗Vehlings⸗ dorff. Erledigt sind augenblicklich 4 Mandate: im 2. Magdeburger im 3. Schlegwiger und 2 im J. Oppelner Wahlbezirk. Durch die auf⸗ gezählten Ersatzwahlen hat in keinen Fällen eine Veränderung in der
arteistellung der Vertreter des betreffenden Wahlbezirks stattgefunden
ahrend beim Beginn der ersten Session der gegenwärtigen Legis laturperiode (nach dem Bestande vom 5. Januar 1874) bei 7 unbe ⸗ setzten Mandaten die verschiedenen Fraktionen Mitglieder zählten: die national liberale 172, das Centrum 86, die Fortschrittspartei 72, die Freikonservativen 34, die Neukonservativen 24, die Polen 17, dat liberale Centrum (Altliberale) 4, die (Alt-) Konservativen 3, und hei keiner Fraktion eingetreten 3 Mitglieder waren; zählte am Schlusse der dritten Session (nach dem Bestande vom 25. Juni 1876) bei 3 erledigten. Mandaten die nationalliberale Fraktign 172. Mit- glieder, das Centrum 87, die Fortschrittspartei 68, die Frei konserva⸗ tiven 32, die Neukonservativen 24, die Polen 18, die Aliliberalen 4. die (Alt⸗Konservativen 6, während bei keiner Fraktion eingetreten 17 Mitglieder waren. Die Veränderungen in den Zahlen sind meist darauf zurückzuführen, daß aus gewissen Fraktionen einzelne Mitglieder gustraten und entweder keiner oder andären Fraktionen sich anschlossen.
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Gewerbe und Sandel. London, 29. Juni. (W. T. B.) Das Haus Lumb Wank⸗ Iyn C Co. hat seine Zahlungen eingestellt; die Passtva betragen,
dem „Standard“ zufolge, 170 090 Pfd. Sterl.
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des urntschtn Rrichht · Anzeigers und Königlich Krrußischen Ataats · Anzeigers: Berlin, 8. J. Wilhelm⸗Straße Nr. 82.
*. Inserate für den Deutschen Reicht ⸗ un. Kgl. Preuß. Staats- Anzeiger, das Central ⸗Handelaregister und das Poftblatt iimmt aun: die Königliche Expedition
1. Hteckhriefe und Untersuchungs-Sachen.
2. Subha stationen, Aufgebete, Vorladungen u. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Subnnissionen ste.
4. Verlaosung, Amortisation, Tinszahlung * g. M. von 5Centlichen Enpioren.
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Deffentlicher Anzeiger.
5. Industrielle Etsblisssrasnts, Fabriksn uud Grosshandel.
6. Verschiedene kekanntinsnchun gen.
7. Literarische Anzeigen.
6. Theater- Anzeigen. In der Härsen-
Inserate nehmen an: das Central⸗Annancen⸗ Bureau der deutschen Zeitungen zu Berlin, Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank⸗, Rudolf Masse, Haasenstein & Vogler, g. 8. Daube & Co.. E. Schlotte, Büttner R Winter, sowie alle übrigen größeren
Aunoncen⸗Bureaus. *
3. FRmilien- Nachrichten. beilage. E
Steckbrief und Untersuchungs⸗ Sachen.
Steckbrief. Gegen den Schiffer Wilhelm Radatzti ist die gerichtliche Haft wegen Diebstahls in den Acten R. 33576 beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird ersucht, denselben im Betretungsfalle fest⸗
zunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenftänden und Geldern an die Königliche Stadt-
voigtei Direktion hierselbst abzuliefern. Berlin, den
26. Juni 1876. Königl. Stadtgericht, Abtheilung für Uatersuchungs Sachen. Commission II. für Vor⸗
untersuchungen.
Beschreibung. Alter: 25 Jahr, Geburtsort:
Dellen () bei Liehenwalde, Haarer blond, sehr dünn, Größe: 5 Fuß 5 Zoll, Augenbrauen; hell⸗ blond, Augen: grau, Kinn: spitz, Nase; gewöhnlich, Mund: gewöhnlich, Gesichtsbildung: schmal, läng= lich, Gesichtsfarbe: blaß, Zähne ollständig, Gestalt: mittel, Sprache: deutsch.
Steckbrief ˖ Erledigung. Der hinter den Stadt- reisenden Gnstav Hermann Storch wegen quali- ficirter Umrkundenfälschung und wiederholter Unter⸗ schlagung unter dem 20. Juni d. J, in den Akten
eignung von Grundeigenthum vom 11. Juni 1874 behufs Wahrnehmung ihrer Rechte hierdurch unter der Verwarnung vorgeladen werden, daß ohne Zu⸗ thun des etwa Ausbleibenden die Eatschädigung fest⸗ gestellt, und wegen Auszahlung oder Hinterlegung
der Letzteren verfügt werden wird. 5570
Berlin 8. W., den 27. Juni 1876, Lankwitzstraße 14. Der Commissarius des Königl. Polizei.
Präsidiums.
. Negierungsrath Stephan.
Oeffentliche Vorladung.
In der Expropriatisnssache der Berliner Stadt ⸗Eisen ˖ Bahn ist auf den Antrag der Direction vom 13. Juni er. das Entschädigungs verfahren rück · sichtlich einer Fläche von 4,0 Ar. des in der Alexanderstraße Nr. 17 gelegenen, im Grundbuche von der Königsstadt Band 23 Nr. 1713 verzeich neten Grundstuͤcks des Commissionsraths Goldmann und Kaufmanns Leopomd Hadra hierselbst, einge⸗ leitet, und bin ich zum Commissar des Königlichen Polizei⸗Präsidiums ernannt worden.
In Folge dessen habe ich zur Verhandlung der
C. Hor, We, 1876 Kom. 15 erlafsene Steckbrief wird Sache, sowie (ventualiter zur Aufnahme der Taxe hierdurch zuückgenommen. Berlin, den 6. Juni 1876. und zur Caklärung darüber Cermin quf
Königl. Stabtgericht, Abtheilung für Unter ⸗
den 3. Inli er, Morgens 9 Uhr,
juchn ugs Sachen. FKommisfion II. für Vor- im Bau Büreau der Berliner Stadtbahn, Janno—
Unter suchungen.
Ediktalladung. Auf den Grund der Anklage der Königlichen Staate anwaltschaft ist durch unsern Beschluß gegen nachbenannte Personen: 1) Julius Theodor Zielke, geboren am 15. Juni 1848 zu Labüssow; ) Wilhelm Gotlieb Böttcher aus Quaken ˖ burg, geboren am 1. April 1850 zu Gr. Gansen; 3) Johann Gottlieb August Voll aus Starkow, ge⸗ boren am J7. Zuni i818 zu Treblin; 4 Adolph Wilhelm Timm aus Stolp, geboren am 20. Juni 1853 zu Belgard; 5) Hermann Reinhold Dreifs aus Flinkow, geboren am 7. Dezember 1851 daselbst; 6) Ferdinand Albert Eduard Rennhack aus Gambin, geboren am 2. Februar 1851 daselbst; 7) Carl Johann Wilhelm Gohrband aus Stolpmünde, ge⸗ voren am 6. November 1851 daselbst; 8) Julius Friedrich Ludwig Barnekow aus Stolp, geboren am 9. November 1851 daselbst; 9) Ferdinand Carl . Schröder aus Pottangow, geboren am 26. August 1851 daselbst; 10) August Friedrich Gresens aus Gülesebitz, geboren am 20. April 1853 daselbst; 1I) Ferdinand Wilhelm Perlick aus Kl. Gluschen,;
eboren am 3. Januar 1853 zu Gr. Gluschen; 12) Ge Riese aus Stolp, geboren am 16. August 1853 daselhst; 13) Johann Friedrich Wilhelm Van selow aus Muttrin, geboren am 4. September 1853 in Neudorff; wegen Verlassens des Deutschen Reichs im militärpflichtigen Alter ohne obrigkei. liche Er⸗ laubniß die Untersuchung eingeleitet worden. Die⸗ selben werden demgemäß zur öffentlichen mündlichen Verhandlung vor der Deputation für Untersuchungs⸗ sachen auf den 1. Stptember d. J, Vormittags 10 Uhr, hier im Sitzungssagle Nr. 5 mit der Wei⸗ sung vorgeladen, die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche so zeitig vor dem Termin anzuzeigen, daß fie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Gegen den Ausbleibenden wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden.
Stolp, den 9. Mai 1876.
Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
Gubbastatisnen, A ufgebste, Bor⸗ ladungen u. dergl.
1512 Resubhastations⸗Patent.
Das dem Zimmermeister Ludwig Fischer zu Berlin gehörige, in Lichtenberg helegene, im Grundbuch von Lichtenberg Band 14. Bl. Nr. 50s verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll den 11. Juli 18376, Vormittags 11 Uhr, im Wege der Resuhhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil Über die Ertheilung des Zuschlags
den 13. Iuli 1876, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. Nr. 25, Zim mer Nr. 23, verkündet werden. ⸗
Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ euer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ lächenmaß von bios Ar mit einem Reinertrag von Jo S6 veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und
beglaubigte Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück be⸗ treffende Nachweisungen und besondere Kaufbedin⸗ sungen sind in unserm Bureau V. einzusehen.
Alle Diejenigen, welche Eigenthums · oder anderweite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realr echte . zu machen haben, werden aufge—⸗ fordert, dieselben zur Vermeidung der Präkluston Wwätestens im ,, anzumelden.
Berlin, den 2. Juni 1876.
Königliches Kreisgericht. Der Subhastatious - Richter.
Oeffentliche Vorladung.
In der Expropriationssache der Berliner Stadt Eisen ˖ Bahn ist auf den Antrag der Directlon vom 15. Juni er. das Entschädigungs⸗Verfahren
rüchsichtlich einer Flaͤche vsn ie Ar. des jn der dem Umterath G. Gößling zu Löpiz bei Merseburg
Holzmarktstraße Nr. 20/21 gelegenen, im Grund⸗
buche von der Königstadt Band 28 Nr. 2039 ver⸗ Aufgebot desselben beantragt hat. Es wird deshalb eichneten Grundstücke des Fabrikbesitzers Spatzler ein Jeder, der an vorbezeichneten nn , ierselbst eingeleitet, und bin ich zum Commissar Anrecht zu haben vermeint, aufgefordert, sich bei deg Königlichen Polizei⸗Präsidiums ernannt worden. dem unterzeichneten Gerichte spätestens in dem ant
In Folge dessen habe ich zur Verhandlung der 13. dRtovemmber 1876, Varmittags 12 Uhr, an Sache, sowie, eventualiter zur Aufuahme der Taxe Gerichtsstelle, Domplatz Nr. 9, vor dem Stadt⸗ und Kreisgerichts⸗Rath
und zur Erklärung darüber Termin auf
witzbrücke B anberaumt, zu welchem diejenigen Be⸗ theiligten, welche nicht bereits persönliche Vorladung
erhalten haben, in Gemäßheit des §. 25 des Gesetzes über die Enteignung von Grundeigenthum vem 11. Juni 1874 behufs Wahrnehmung ihrer Rechte hierdurch unter der Verwarnung vorgeladen werden, daß ohne Zuthun des etwa Ausbleibenden die Ent- schädigung festgestellt, und wegen Auszahlung oder Hinterlegung der Letzteren verfügt werden wird. Berlin S.W., dean 27. Juni 1876. Lankwitz Straße 14. (õb2 l] Der Commissarius des Königl. Polizei⸗Praͤsidiums. Regierungsrath Stephan.
Oeffentliche Vorladung.
In der Expropriationssache der Berliner Stadt Eisen⸗Bahn ist auf den An⸗ trag der Direktion vom 13. Juni 1876 das Ent— schaͤdigungs⸗Vrefahren rücksichtlich des in der Alex⸗ anderstr. 18 u. 20 gelegenen, im Grundbuche von der Königstadt Band 27 Nr. 1977 verzeichneten Grundstücks der Erben des Kaufmanns Jeh. Gott— lob Wilhelm Schultze, nämlich:
I) der verehelichten Obristlieutenant von Lemmers⸗ Danforth, welche inzwischen verstorben ift, und zu ihren gesetzlichen Erben ihren Ehemann, Obristlieu⸗ tenant z. D. von Lemmers⸗-Danforth zu Dꝛerden, und ihre minorennen Kinder, vertreten durch ihren Vater, hinterlassen hat;
2) der verehelichten General⸗Major z. D. Marie von Rantzau zu Goͤrlitz;
) der verehelichten Rittergutsbesitzer Johanna Fälligen zu Mohsau bei Züllichau;
der verhelichten Forstmeister Friederike von Sierakowski, hierselbst Carlsbad Nr. 16
N der verehelichten Rüuttmeister Sophie von Türk zu Trier eingeleitet, und bin ich zum Kommissar des König lichen Polizeipräsidiums einannt worden.
In Folge dessen habe ich zur Verhandlung der Sache, sowie eventualiter zur Aufnahme der Taxe und zur Erklärung darüber Termin auf den 3. Juli er. Moigens 9 Uhr im Baubüreau der Stadtbahn, Jannowitzbrücke 2 anberaumt, zu welchem diejeni-⸗ gen Betheiligten, welche nicht bereits persön⸗ liche Verladung erhalten haben, in Gemäßheit des §. 25 des Gesetzes über die Enteignung von Grundeigenthum vom 11. Juni 1874 behufs Wahr⸗ nehmung ihrer Rechte hierdurch unter der Ver⸗ warnung vorgeladen werden, daß ohne Zuthun des etwa Ausbleibenden die Entschädigung festgestellt, und wegen Auszahlung, oder Hinterlegung de Letzteren verfügt werden wird. 6622
Berlin, den 27. Juni 1876.
Lankwitzstraße 14 8W.
Der Commissarius des Königl. Polizei⸗ Präsidiums. Negierungsrath Stephan.
Die verehelichte Tischler Caroline Bobroumska, geb. Krienke, zu Ludwikgwo ist bei uns gegen ihren Ehemann den Tischler Vincent Bohrowski auf Ehe⸗ cheidung wegen bögwilliger Verlassung unter der Bescheinigung klagbar geworden, daß derselbe sich von ihr seit dem J. November 1866 entfernt.
Zur Beantwortung der Klage haben wir einen Termin quf. den i9. September d. Is., Vor⸗ mittags 9 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle vor dem Kreisrichter Kreis anberaumt, und wird Beklagter hierzu unter der Verwarnung geladen, daß bei seinem
gegen ihn weiter verfahren wird. Schnbin, den 23. Mai 1876. Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.
Aufgebot Der Rentenbrief der Provinz Sachsen Litt. A Nr. 1095 über 1000 X hlr, ist
46371]
angeblich verloren gegangen, weshalb Letzterer das
Ausbleiben gemäß S§5§. 61 u. 62 J. 40 A. G. O.
1 ö I 4200] Bekanntmachung . des Versteigerungs⸗ Termins.
Nothwendiger Verkauf.
Das im Fraustädter Kreise belegene
adlige Rittergut Neu⸗Gaerte,
zu dem das Gut Priebisch gehört, in dessen Grund⸗ buchblatt der RMittergutsbesitzer Hr. Bethel Heury Strousberg zu Berlin als Eigenthümer eingetragen ift, welches als Gesammtmaaß der der Grundstetuer unterliegenden Flächen 172 Hektaren 71 Aren 60 ] Meter und 578 Hektaren 22 Aren 40 O Meter enthält und zur Grundsteuer mit 707, 65 Thlr. und 1647,26 Thaler Reinertrag, zur Gebäudesteuer mit 138 S und 483 M. Nutzungs⸗ werth ve anlagt ist, soll Zwecks Zwangs vollstreckung
an der Gerichtsstelle hierselbst (Zimmer Nr. 15) in nothwendiger Subhastation versteigert werden. Auszüge aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab⸗
Kaufbedingungen können in unserem Bureau III. eingesehen werden.
Alle Diejenigen, welche Eigenthums . oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Deitte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht ein⸗ getragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä— klusion spätestenz im Versteigerungs⸗Termine an⸗ zumelden. .
soll im Termin am 7. September 1826, Mittags 12 Uhr, an selbiger Stelle verkündet werden. Lissa, den 15. Mai 1876. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations Richter.
(8870 Fxrocilamn.
In Sachen betreffend das Aufgebot Verscholle⸗ ner, werden zum Termin an hiesiger Gerichtsstelle, Terminszimmer Nr. 10, auf den 29. September 1876, Vormittags 11 Uhr, folgende verschollene Personen vorgeladen:
I) der Nagelschmiedegeselle Michael Mokroß aus Groß ⸗Borek, geboren am 19. September 1837, welcher seit dem Februar 1860, wo er sich in der Charits zu Berlin krank befunden hat, ver⸗ mißt wird, und von dem seit dieser Zeit keine Nachricht mehr eingegangen ist;
2) die Rosalie, verehelichte Robetgärtner Albert Quapißs, geb. Jendretzki, aus Bischdorf, welche im Jahre 1840 von Schwierkle nach Polen ver⸗ zogen ist, und von welcher seit dieser Zeit keine weiteren Nachrichten eingegangen sind;
3 u. 4 die Geschwister Maria und Agnes Lypp aus Zembowitz, geboren am 4. Dezember 1833, resp. 15. Januar 1836, welche auf Grund eines Auslandspasses vom 17. März 1836. nach Ame⸗ rika ausgewandert sind, und seitdem nichts mehr von sich haben hören lassen,
so wie ihre Rechtsnachfolger unter der Verwarnung, daß die Verschollenen selbst für todt erklärt und ihr Nachlaß den nächsten bekannten Erben mit der Folge der §5. 34 ff,, Theil II., Titel 18 Allgem. Land⸗ rechts zuerkannt werden wird.
Rosenberg O. / S., den 20. Oktober 1875.
Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
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Es ist auf Todeserklärung der nachbenannten Gefchwister Fischer, Kinder des zu Weißenborn verstorbenen. Schlossers Heinrich Fischer, als; e. Johann Heinrich Fischer, geboren zu Weißenborn am 4. Januar 1821, b. der ledigen Marie Kuni⸗ gunde Fischer, geboren zu Weißenborn am 11. No⸗ vember 1823, welche angeblich im Jahre 1850 oder 1851 nach Amerika ausgewandert sind, und seitdem von ihrem Aufenthalte und Leben keine Nachricht gegeben haben, angetragen. Diese genannten Per sonen, sowie deren etwaige Erben und Erbnehmer werden hierdurch aufgefordert, sich vor oder in dem auf den 20. März 1877, Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Kreisgerichts Rath Fabrenholtz, Zimmer Nr. 15, an hiesiger Gerichtsstelle anbe⸗
ihre Verlassenschaften den sich meldenden und legi⸗
timirenden Erben, und in Ermangelung solcher dem
Fiskus werden ausgeantwortet werden. Worbis,
ö Mai 1876. Königliches Kreisgericht. J. Ab⸗ eilung.
Verkäufe, Vervachtungem, Subnmissidnen 2c.
sts! Domainen⸗Verpachtung. Zur Verpachtung des 90,127 Hektare enthaltenden
Domainen · Vorwerks Witzenhausen
im, Kreise gleichen Namens, auf die Zeit von Trini⸗ tatis 1877 his Johannis 1895 haben wir anderweiten Termin auf Mittwoch, den 26. Jull d. Z., Vormit tags 10 Uhr, in unser Sitzungszimmer anberaumt, was wir hiermit unter dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß bringen, daß zur Pachtübernahme ein dis⸗
onieles Vermögen von 51,690 Mark erfordert wird, über dessen eigenthümlichen Besitz neben persoönlicher Qualifikation sich die Pachtbewerber durch glaubhafte Zeugnisse spätestens im Termin autzuweifen haben, und daß die Pachtbedingungen sowohl in unserem Domainen⸗Sekretariate, als auch zu Witzenhausen auf dem Domainen⸗Vorwerke eingesehen werden können.
Die Besichtigung der Domaine wird nach vor⸗
eyer anstehenden Termine
den 8. Juli er, Morgens 9 Uhr,
. z zu melden, widrigenfalls der vorbezeichnete Renten⸗ im Bau⸗Büreau der Stadt · ahn, Jannowitzbrücke 2 brief für erloschen erklärt und n,, ein anberaumt, zu weichem diejenigen Betheiligten, welche neuer an dessen Stelle ausgefertigt werden soll. nicht bereits persönliche Vorladung erhalten hahen, Tiagdeburg, den 18. Oftober 1875.
in Gemaäßheit des 8. 25 det Gesetzes über die Ent! Stadt und Kreisgericht. J. Abtheilung.
gängiger Meldung bei den derzeitigen Pachtinhabern gestattet. ᷣ Cassel, am 20. Juni 1876. Königliche Regierung. Abtheilung für direkte Steuern, Domalnen
Königliches
und Forsten. K ockn.
aut 6. September 1826, Vormittags 10 Uhr,
schrift des Grundbuchblatts, sonstige dieses Rittergut betreffende Nachweisungen und etwaige besondere
Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlages
raumten Termine entweder schriftlich oder persönlich zu melden, widrigenfalls sie für todt erklärt und
Königliche Niederschlestsch⸗Märkische Eisenbahn. Es soll die Lieferung verschiedener Werkzeug Maschinen und 2 Satz Windeböcken im Wege der Submission vergeben werden.
Termin hierzu ist auf Mittwoch, den 5. Juli er., Mittags 12 Uhr, im Bureau der Unterzeichneten in Berlin, Breslauerstraße 17, anberaumt, bis zu welchem die Offerten frankirt, versieg'lt und mit der Aufschrift: Submission zur Lieferung von : y versehen, eingereicht sein müssen. Die Submissionsbedingungen liegen in den Wochen ˖ tagen im Bureau der Unterzeichneten hier zur Ein⸗ sicht aus und können van rf auch Abschriften gegen Erstattung der Kosten in Empfang genommen werden. Berlin, den 20. Juni 1876. Die Königliche Sher · Maschiuenber waltung, Iõ429 H. Gust. (‚ Cto. 2046.)
K n Bekanntmachung.
Die Lieferung von 35 M. rother Verblend⸗ steine zu dem Neubau der Caserne für das Kgl. Eisenbahn⸗Regiment soll im Wege der Submisston verdungen werden.
Die Bedingungen sind in unserem Geschäftslokale, Michgels⸗-Kirchplatz 17, einzusehen und versiegelte Offerten mit Probesteinen bis zum Yittwoch den 5. Juli 1376 Morgens
10 Uhr
daselbst einzureichen. Berlin, den 27. Juni 1876. (a Cto. 264/6.) Kgl. Garnison⸗Verwaltung.
6609
Insterbur g Der dies sährige Bedarf von 1500 Tonnen Portland Cement zu Brückenbauten soll im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden. Offerten hieranf sind frankirt, versiegelt und mit der Aufschrift „Submission auf Lieferung von Portland⸗
Cement! bis spätestens
Mittwoch, den 12. Juli, Mittags 12 Uhr, im Bureau des Unterzeichneten Vereinsstraße 12, einzureichen, woselbst die Eröffnung derselben in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten erfolgen wird.
Die Submissionsbedingungen können im Büreau des Unterzeichneten; in den Dienststunden eingesehen, auch auf Verlangen gegen Erstattung der Copialien bezogen werden.
Justerburg, den 27. Juni 1876. Der Baumeister v. Franche ville.
obo] Submission.
Die Lieferung von Steinkohlen für die König= liche Bibliothek pro 1876,77 im Betrage von ca. 2500 Mark soll im Wege der Submisston vergeben werden. Die Bedingungen können im Burean der Königlichen Bibliothek in den Vormittagsstunden von 9g— 12 Uhr eingesehen werden, woselbst auch die Offerten bis zum 15. Juli er. Vormittags 11 Uhzr verschlossen niederzulegen sind.
Berlin, den 29. Juni 1876. Königliche Bibliothek. Lepsius.
lobꝛa Submission.
Von der Festungs Bau Direction hierselbst sollen 4 hydraulische Geschütz⸗ und Geschoß-Hebemaschinen (2 im Fort Falkenstein und 2 in der Feste Friedrichs⸗ ort) in öffentlicher Submisston auf den Abbruch ver⸗ kauft werden. ;
Hierzu Termin am 20. Juli er., Nachmittags 3 Uhr, im Bureau der Festungs⸗Bau⸗Direction, wo⸗ selbst die Verkaufs bedingungen zur Einsicht gusliegen und wohin die Offerten mit der Aufschrift: „Verkauf von hydraulisajen Hebemaschinen“ portofrei ein zureichen sind. Die Eröffnung der eingegangen Offerten erfolgt in Gegenwart der erschienenen Submittenten am Termin.
Die gu Maschinen besizen eine Tragfähigkeit von resp. 609, 450 und 23 129 Ctr.; das Gesammt-Ge⸗ wicht der zu den 4 Maschinen verwendeten Eisentheile 2c. beträgt ca. 4240 Centner. Jede Maschine be⸗
steht aus Hebetisch mit hydraulischem Preßz˖ Cylinder,
Gradführung zum Hebetisch nebst Gegengewichten und Auffangevorrichtung, hydraulischem Pumpwerk, Accu⸗ mulator nebst Hall eren ten! Rohrleitung zwischen Hebe⸗Cylinder, Vumpwerk und Accumulator und der erforderlichen Umsteuerung. (à Cte 265 / 6.) Friedrichsert, den 27. Juni 1876.
Königl. Festungs⸗Bau⸗Direction.
Hannoyersche Staatsbahn. Es soll die Lieferung von . 1IICG6090 Kilogramm Preßkohlen zur Coupéheizung im Submisstonswege vergeben werden, wozu Termin
auf Sennabend, den 15. Inli d. J., Morgens 10 Uhr, anberaumt ist. —
Offerten sind bis zu diesem Termine portofrei und versiegelt mit der Aufschrift:
„Offerte auf Lieferung von Preskohlen“ an den Unterzeichneten einzureichen,
Die, Bedingungen liegen im Bureau desselben zur Einsicht aus, können auch auf portofreie Requi⸗ sttion von da bezogen werden.
Hannover, den 26. Juni 1876. Iöblsol
Der Königliche Eisenbahn Gan ⸗ und Betriebs · Inspeltor Ruttkowski.
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