1876 / 153 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 01 Jul 1876 18:00:01 GMT) scan diff

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etwas niedriger sind. Baumwolle wurde am Montag um Ii C. und am Donnerstag abermals um wis C. erhöht, so daß heutige Schlußnotirungen einen Avanz von g C. gegen die Vorwoche auf. weisen; Termine ebenfalls steigend bie heute, wo eine merkliche Reaktion eintrat. Dem Juni Bericht des Agrikultur ⸗Departemen is in Washington zufolge ist nämlich das mit Baumwolle in Kultur genommene Areal um 3 Prozent geringer als im vorigen Jahr. Rohes Petroleum war im Laufe d. W, nur unbedeutenden Presls- Fluktuationen unterworfen; für raffinirtes Petroleum manifestirte sich lebhafte Exportfrage, eine in den letzten Tagen angestrebte Preis⸗ erhöhung ließ sich jedoch nicht etabliren. .

Der Waaren und Produktenimport während der am 109. Juni beendeten Woche repräsentirt einen Gesammtwerth von 5,907,450 Doll, gegen 4087, 668 Doll. in der Vorwoche, eine Zunahme von 1,819,782 Doll. ergebend. Fremde Webstoffe partizipiren am Ge— sammtwerth des letztwöchentlichen Imports mit 818,394 Doll resp. mit 59,185 Doll. mehr als in der Vorwoche, während der Import diverser Produkte und Waaren um 15760, 597 Doll. größer war.

Am Waaren⸗ und Produktenexport während der am 15. Juni beendeten Woche, dessen Gesammtwerth eine Zunahme von 938,949 Doll. gegen die Vorwoche aufweist, partizipirt Baumwolle mit 7622 Ballen im klarirten Werth von 409,225 Doll. gegen 5382 B. im Werth von 296,340 Doll. in der Vorwoche und 11,718 B. resp.

400 B. im Werth von 862, 609 Doll. refp. 335,311 Doll. in der Parallelwoche beider Vorjahre.

Verkehrs⸗Anstalten.

Die Regierung zu Potsdam veröffentlicht im Amtsblatt unterm 21. Juni d. J. eine Polizeiverordnung, die Ketten bezw. Draht⸗Schleppschiffahrt auf den öffentlichen Wasserstraßen des Verwaltungsbezirks betreffend.

Ueber die neuen Proje kte, welche die Direktion der Gott⸗ har dbahn jüngsthin dem Bundegsrathe unterbreitet hat, um das Unternehmen womöglich auf neue Füße zu stellen und die vortsetzung desselben zu ermöglichen, werden, der ‚N. Zürch. Ztg.“ zufolge, in verschiedenen Blättern ungefähr folgende Angaben gemacht. Es sind drei Lösungen vorgeschlagen: I) Vollendung des ganzen Programm; mit einer möglichen Ersparniß von 17 Millionen gegenüber Hellwags Voranschlag; Beschaffung des restirenden Baukapitals mittelst 50 Millionen Subvention von Deutschland und Italten, sowie Vermehrung des Obligationenkapitals und Ausgabe von Priori⸗ täten. 2 Weglassung, der Zweiglinien (Mente Cenere, Zuger— und Immensee ⸗Luzernlinie) mit einer Ersparniß von 37 Millionen. Beschaffung des restirenden Baukapitals von 30 Millionen mittelst Subventionen von Deutschland und Italien, nebst Vermehrung des

Obligationenkapitalg und Kreirung von Prioritäten., 3) Webersches Pro- jekt einer Trajekrschiffverbindung; über das Gesellschafiskapital hin aus wären dann nur noch 7 Millionen noͤthig; Dauer der Trajektver bin⸗

dung bis zu einem bessern Stand der Gesellschaft und Weglassung=

der nördlichen Anschlußbahn en. Das Rekonstruktionsprojekt von Blotnitzti wird in Druck gegeben, dasselbe schlägt eine bloße einspurige Erstellung der Linie und der noch nicht gebauten Tunnel vor und glaubt mit einem Mehrbedarf von 30 Millionen das Unternehmen durchführen zu können.

New Jork, 30. Juni. (W. T. B.) Der Dampfer Nürn«“ berg“ vom Norddeutschen Lloyd ist hier eingetroffen.

Aus dem Wolffschen Telegraphen-⸗Bureau.

Haag, Sonnabend, 1. Juli. Ihre Kaiserlichen und König⸗ lichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin des Deutschen Reichs und von Preußen sind mit Ihren Kindern heute früh hier eingetroffen und alsbald nach Scheveningen wei⸗ ter gereist. Die Königin der Niederlande begrüßte die Kron⸗ prinzlichen Herrschaften am Bahnhofe. 3

Berlin, den 1. Juli 1876.

Die Eröffnung der internationalen Ausstellung für Gesundheitspflege und Rettungswesen in Brüfsel.

Brüssel, 25. Juni. Heute fand die Eröffnung der inter⸗ nationalen Ausstellung für Gesundheitspflege und Rettungswesen statt. Vorher aber wurde die Feier gestern mittels einer Reihe Ceremonien eingeleitet. Vorerst versammelten sich sämmtliche auswärtige Delegirten unter Vorsitz des allgemeinen Präsidenten, General Renard, Adjutant Sr. Maj. des Königs, in der Rotunde des Akademiegebäudes. Unmittelbar nach Eröffnung der Sitzung ergriff General Renard das Wort. In seiner kurzen, doch sehr beifällig aufgenommenen Rede, dankte er der Versammlung im Namen des belg schen Centralcomités für die freundliche und wohl⸗ wollende Aufnahme, welche er selbst und seine Kollegen im Auslande während ihrer Reisen zur Förderung des Zweckes der Ausstellung gefunden hatten, und für die kräftige Hülfe, welche die auswär⸗ tigen Comités bei der Verwirklichung des Ausstellungsplanes geboten hatten. Zu gleicher Zeit trat Redner der Behauptung ent— gegen, dieser Plan habe vielmehr einen kommerziellen als einen humanitären Zweck, indem er betonte, daß die Mitglieder der Comitéès dem großen Werke nicht blos ihre Zeit und ihre Mühe, sondern selbst ihr Geld geopfert hatten. Die Verfammlung schritt nun zur Erledigung verschiedener formeller Gegenstände, wozu namentlich die Feßstellung der Rangliste der auswärtigen Comités gehörte. Schließlich sprach sich die Versammlung da⸗ hin aus, daß man sich dabei durch die Anfangsbuchstaben der vertretenen Länder leiten lassen würde. Daher kam es, daß Deutschland (Allemagne), dessen Comité vollzählig an⸗ wesend war, bei der unmittelbar darauf gefolgten Vor⸗ stellung der Delegirten bei Sr. Königlichen Hoheit dem Grafen von Flandern, den Vortritt hatte. Bei der heu⸗ tigen Vorstellung der Delegirten bei Sr. Majestät dem Könige soll aber die Anciennetät der beim hiesigen Hofe accreditirten Mitglieder des diplomatischen Corps als Richtschnur genommen

Verden. Der gestrige Abend war dem Empfang der auswärtigen

Delegtrren Sectens der Kommunalbehörde auf dem hiestgen Rath⸗ hause geaidmet. Nachdem der Bürgermeister Linspach, von sämmilichen Mitg iedern des Gemeinderathes umgeben, die Gäste individuell am Eingange des prachtvollen, mit den Flaggen sämmtlicher vertretenen Nationen geschmückten Saales begrüßt hatte und dieselben sich dort allmählich versammelt hatten, hielt der Bürgermeister Anspach nachstehende Rede:

„»Meine Herten! Wenn es einen Gedanken giebt, welcher sämmtliche wahren Freunde der Humanität erfreuen muß, dann freilich ist es derj nige, welcher bei der morgen in unserer anmüthigen Haupt— stadt zu eröffnenden Ausstellung maßgebend war. In der That kann es kein rühßrenderes, kein großmüthigeres Unternehmen als die an sämmtliche Nationen gerichtese Einladung geben, mittels eines brüder⸗ lichen Wettkampfes zu zeigen, was jede derselben zum Schutze, zur Erhaltung des menschlichen Lebens zu Stande gebracht hat. Scheint es nicht, meine Herren, als ob der Boden unferes Vaterlandes sich besonders für den heute verwirklichten Plan eignet? Das auf ewige Zeiten neutrale Belgien hat sich nie in die Konflikte zu mischen, welche jenseits seiner Landesgrenzen entstehen können. Die Rolle des Landes beschränkt sich alsdann darauf wie etz die⸗ selbe in der Vergangenheit auffaßte Ruinen wieder aufzurichten und Wunden zu heilen. Verkiente es daher die Ehre nicht, ein Werk auszuführen, welches bereits Seitens der öffentlichen Meinung beifällig aufgenommen ist? Und als wir sahen, wie die größten und edelsten Nationen der Welt die an sie gerichtete Einladung be— antworteten, als wir sahen, wie in allen diesen großen Reichen die höchstgestellten, die sowohl durch ihre Stellung als durch ihre Ta— ente hervorragend sten Persönlichkeiten die Leitung dieser herrlichen Bewegung in die nn nahmen, da haben wir diese einmüthige und bereitwillige Zustimmung so zu sagen als eine Belohnung Belgiens, als einen werthvollen Beweis der Achtung betrachtet, welche durch den Frieden, die Ordnung, die Wohlfahrt gerechtfertigt wird, deren Früchte das Land seit langen Jahren genießt. „In der That weiß man auswärts, daß die Grundlagen unserer Einrichtungen un⸗ perwüstlich sind, denn sie . auf der Zustimmung und der Liebe sämmtlicher Bürger; man weiß ebenfalls, daß, wenn auch in Belgien pie Partelkämpfe heftig, leidenschaftlich, wie bel allen sich felber regieren; den Völkern, sein können, bei uns nur Ein Willen herrscht, sobald es sich um unsere konstitut ionellen Freiheiten, unsere nationale Unab längigkteit handelt. Dann giebt es nur eine einzige Partei, um dieselben uater Dem Schutze und der Mitwirkung des meistgeliebten, des populärsten der Könige, zu vertheidigen. Diese Sammlung so zahlreicher, ver⸗ schiedener nach dem nämlichen Zwecke zielenden Gegenstände wird den Stoff eines großartigen wechselseitigen Unterrichts bieten, welcher die Berathungen des Kongresses nach allen Seiten hin beleuchten wird. Dies wird den Endzweck, die Krönung unseres Werkes bilden. Jede Nation wird aus dem Genie, aus der Erfahrung aller anderen Völker Nutzen ziehen und so wird der Fortschritt zu Tage treten, welchen unsere Bestrebungen gefördert haben werden. Die gemeindliche Verwaltung schätzt sich gui ich meine ee, Sie, in diesem der Volksfreiheit gewidmeten Palast, wil!⸗ ommen heißen zu können; sie wendet sich dabei hesonders an die eni⸗ gen, welche ihren Herd, . Vaterland verließen, um uns ihre Mit⸗ wirkung angedeihen zu lassen.

Die Verwaltung sprach Ihnen so eben von der Größe . Unternehmens; sie kann Ihnen für dessen Erfolg haften. as schyn gut und nützlich ist, muß gelingen.“

ö. Und die Beifallrufe, durch welche die Rede des Bürger⸗

meisters wiederholt unterbrochen wurde, ertönten von Neuem. Nicht weniger sympathisch wurde die nachstehende Rede des han⸗ seatischen Minister⸗Residenten Herrn Dr. Krüger aufgenommen: Meine Herren, sagte der erste stellvertrekende Vorsitz nde des deutschen Comités, ich hege die Ueberzeugung, der getreue Dolmetscher sämmtlicher Delegirten zu sein, wenn ich dem Herrn Bürgermeister unsere tiefe Erkenntlichkeit für die liebe, Seitens der Stadt Brüssel den Delegirten der guswärtigen Comitéz bereitete Aufnahme, sowie unseren herzlichsten Dank für die Mitwirkung darbringe, welche, sie dem Werke der internationglen Ausstellung fo edelmüthig verlieh. Die Hauptstadt Belgienz wird eine sehr gerechtfertigte Genugthuung bei der Eröffnung, in ihrem Schooße, unter dem erlauchtesten Schutze

und durch die aufgeklärte und kräftige Initiative ihrer hervor⸗ ragendsten Bürger, einer wirklich einzig dastehenden Ausstellung empfinden. In der That umfaßt und fonzentrirt dieselbe sammtliche zur Entwickelung der Wohlfahrt, der Humanität gemachten Versuche, sämmtliche Versuche, welche alle Nationen vereinen und die wichtigste Aufgabe, den größten Sieg unseres Jahrhunderts bilden. Meine Herren, wenn diese ge— meinschaftliche Arbeit, der heute Morgen von unserem ehrenwerthen Vorsitzenden zum Ausdruck gebrachten Hoffnung gemäß, den Aus— gangspunkt internationaler permanenter Einrichtungen bilden möchte, dann wird sich sowohl bei der jetzigen Generation als bei künftigen Geschlechtern die Erinnerung an die großmüthige Unterstützung ihrer . . der edlen und gastfreundlichen Stadt Brüssel, nie verwischen.“

Die Anwesenden verbreiteten sich nun in den prachtvollen Räumen des Rathhauses, in welchen sich das Mußikeorps der städtischen Feuerwehr hören ließ, und wo an zwei Buffets den Gästen Erfrischungen verabreicht wurden.

Unter den Anwesenden befanden sich die Staats⸗-Minister und fast sämmtliche Mitglieder des diplomatischen Corps, die fünf deutschen Delegirten u. s. w. Erst nach Mitternacht gab das Orchester das übliche Zeichen zum Aufbruch, indem dasselbe das belgische Volkslied anhob.

Heute ging nun die feierliche Eröffnung der Ausstellung vor sich. Zu diesem Zwecke versammelken sich bereits eine Stunde vorher sämmtliche Minister, die Mitglieder des diplomatischen Corps, die Mitglieder des belgischen Comitèés, die auswärtigen Delegirten u. s. w. in dem mit den Flaggen der europäischen Staaten, sowie den Wappen des Reiches und der belgischen Provinzen geschmückten Vor— portale des Gebäudes. Einige Augenblicke später traten der Ehrenpräsident, der Graf von Flandern und dessen Gemahlin in die Räume des improvisirten Au sstellungspalastes. Um 2 Uhr kündigte das Trompetengeschmetter der speziellen Corps der Bürgerwache, welche bis zum Schlosse Spalier bildeten, das Herannahen der allerhöchsten Herrschaften an. Während Ihre Majestäten von den Anwesenden mit lautem Jubel begrüßt wurden, trat der allgemeine Präsident, General Renard, vor und bot Ihrer Majestät der Königin einen pracht⸗ vollen Blumenstrauß dar. Se. Königliche Hoheit der Graf von Flandern dankte seinerseits dem König im Narnen der Aussteller für dessen wohlwollende Unterstützung, durch welche der Erfolg des Ausstellungswerkes gesichert wurde. Se. Majestät erwiderte mit den einfachen Worten: „Ich erkläre die Ausstellung für eröffnet.! Nun hielt der Vorsitzende des Ausstellungscsmités, Herr Warocquié, die eigentliche Eröffnungsrede. Dieselbe enthält eine gedrängte Uebersicht der Genesis der Ausstellung und erwähnt in schwungvoller Sprache die Mitwirkung des Auslandes zu der nunmehr fertig dastehenden Riesenarbeit.

Se. Majestät der König dankte den Mitgliedern des Comités auch im Namen Ihrer Majestät der Königin. „Mit großer Befriedigung“, fügte der Landesherr hinzu, „habe ich von der vorzüglichen Aufnahme des von Ihnen an die auswärtigen Nationen ergangenen Aufrufes Kenniniß genommen. Mi nicht weniger Genugthuung habe ich gesehen, daß die fremden Staats⸗ oberhäupter sich bei Ihrem Werke in so hohem Maße bethei⸗ ligten. Ich schätze mich glücklich, daß dieses Werk in meinem Lande zu Stande gebracht wurde; denn ohne Zweifel wird dasselhe gedeihliche, werthvolle Ergebnisse erzeugen. Die Gesundheits⸗ lehce hat große Fortschritte gemacht. Möchten dieselben einmal allgemein ausgebeutet werden, dann dürfen wir auch eine Ver—⸗ minderung der epidemischen Krankheiten und, als weitere Folge, die Verlängerung des menschlichen Lebens erwarten. BDiesem Ergebnisse dürfen wir bereits jetz entgegensehen, und indem Sie dazu, meine Herren, die Mittel sammelten, haben Sie gewiß eine gute That verrichtet“.

Im Augenblicke, wo der König zur Eröffnung der Aus— stellung schreiten sollte, wurde Sr. Königlichen Hoheit dem Grafen von Flandern nachstehender Drahtberich: Ihrer Majestät der Deutschen Kaiserin aus Eoblenz übergeben:

»Je tiens m'associer aux félicstatious qui vous sont offertes à Toccasion d'uns oeuyre dont la röussite favorise la täche humani- taire de notro Gpoque et fait honneur à l'hospitalité de votre patrie. Vous connaissez tout mon intsrét poar cette pelle entreprise.

Aug us tas. Freudig von diesem Beweis der Theilnahme Ihrer Majestãt überrascht, befahl Se. Königliche Hoheit die unmittelbare Mit⸗ theilung des Drahtberichts an die anwesenden Journalisten.

Nachdem Hr. Warocquié seine Rede vollendet hatte, zogen sich die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften in den für bie⸗ selben im Ausstellungsgebäude prachtvoll hergestellten Saal zu⸗ rück, um danach die fehr stattliche Sammlung in Augenschein zu nehmen. Heute Abend wird große Hoftafel staltfinden, wobei sämmtliche Comitèêmitglieder und auswärtige Delegirten zugezogen sind. Morgen sind die Delegirten zu einem 0 . bei Sr. Königlichen Hoheit dem Grafen von Flandern ge⸗ laden. Für Mittwoch veranstaltet die stãdtische Ver⸗ waltung ein Banket auf dem Rathhause. Donnerstag sind die auswärtigen Gäste zu einer Abendunterhaltung bei, dem belgischen Comitémitgliede Monteflore und Freitag Seitens Herrn Warocquié zu einem Ausfluge nach dessen ,. in Mariemont geladen. Kurz, die belgische Gast⸗ reundschaft bethätigt sich glänzend.

Der Bazar im Rathhause zur Bes affung der Mittel für die Erbauung eines Feierabendhauses für Lehrerinnen und Erzieherinnen wird am 19. Oktober eröffnet werden,

Der vierte deutsche Aerzte⸗Vereinstag ist in Düssel⸗ dorf, am 28. Juni eröffnet worden.

Den ersten Verhandlungsgegenstand bildete: „Die Anzeige⸗ pflicht der Aerzte“.

Auf Antrag des Hrn. Dr. Fränkel (Berlin) wurde nach längerer Debatte resolvirt: 1) . Eine obligatorisch einzuführende Morbilitäts- statistik, bezüglich nicht in öffentlichen Instituten befindlicher Kranken,

wünschen die Aerzte nicht, sondern die Morbhilitätsstatistik soll durch die

freien Arbeiten der einzelnen Aerzte und Vereine ersetzt werden. 2) Die auf Wunsch der Aerzte einzuführende Mortalitätsstatsstik uneigennützig zu fördern, ist selbstverständlich Pflicht der Aerzte, als diesbezuͤzliche Antragsteller. ) Das Gemeinwohl erfordert, daß die Aerzte sich der prophylaktischen Anzeigepflicht bereitwillig unterziehen. In diesem Satze liegt ausgesprochen, daß eine weitergehende Anzeigepflicht, als sie zur Verhütung kontagiöser, oder sonst das Gemeinwohl ge— fährdender Krankheiten eingeführt werden sollte, unzulaͤssig ist, insbesondere eine solche zu rein statistischen Zwecken. Neben den Aerzten ist auch den Haushaltungsvorständen, Instituts—⸗ vorstehern, Gasthofbesitzern und Hebeammen die Anzeigepflicht auf⸗ zuerlegen. Pocken. Cholera, exanthematischer Typhus, Rotz, Milz- brand, Hundswuth und Wochenkettfieber unterliegen immer, Ilio— typhus. Diphteritis, Ruhr, Scharlach, kontagiöse Augenentzündung und febris récurrens nur ausnahmsweise der Anzeigepflicht. Die Ausnahmsanzeigepflicht besteht während der ganzen Bauer der Epi— demie“ Des Weiteren wurde auf Antrag des Hrn. Dr. Fränkel (Berlin) resolvirt: „In ein Gesetz, welches die Anzeigepflicht regelt, gehören nothwendig Bestimmungen, welche die Folgen präzisiren, die von den Behörden den Anzeigen zu geben sind. Namentlich ist hier anzuführen, daß innerhalb 24 Stunden den zuständigen Medizinal⸗ personen von diesen Anzeigen Kenntniß gegeben wird.“

Eine sehr lebhafte Debatte veranlaßte alädann das Thema: »Die Agitation gegen das Reichsimpfgesetz“ Die Ver⸗ sammlung nahm folgende Resolution an! Der deutsche Aerzte Tag hält die gegen das Reichsgesetz in einzelnen deutschen Ländern aufgetauchte Agitation für nicht berechtigt und erkärt sich für die Aufrechterhaltung des Reichs⸗Impfgesetzes. Auf An⸗ trag des Hrn. Dr. Dörffler (Weißenburg) wurde endlich noch be⸗ schlossen: „Der deutsche Aerztevereinstag spricht die Erwartung aus, daß sämmtliche ärztlichen Vereine im Laufe dieses Jahres Bestim⸗ mungen treffen, durch welche das Benehmen der Aerzte gegen einander und gegen das Publikum so geregelt wird, wie es die Kollegialität und die Würde des Standes erfordert.“

Die Ausstellung der Geschenke, welche der Prinz von Wales aus Indien heimgebracht hat, wirkt so anziehend auf das Londoner Pablikum, daß sich die Direktion des indischen Mu— seums veranlaßt gesehen hat, zur Vermeidung des Gedränges eine Erhöhung im Eintrittsgelde stattfinden zu lassen. Auf besonderen Wunsch des Prinzen bleibt die Ausstellung bis in den September hinein geöffnet.

Theater.

Im Friedrich Wilhelmstädtischen Theater wird vorläufig am Sonntag und Montag wieder „Die Reise durch Berlin

in 80 Stunden“ und zwar mit neuen Couples zur Aufführung

kommen, nachdem bisher wegen dez Gastspiels des Frl. Hermine Meyerhoff die vielseitig gewünschte Posse nicht auf dem Repertoire erscheinen konnte.

Das National-⸗Theater hat es, seitdem dasselbe unter Leitung des Direltors Buchholz steht, verstanden, bei der Zu⸗ sammenstellung seines Repertoirs sich auf solche Werke zu beschrän— ken, bei denen nur der erhoffte Kunstgenuß das Publikum ins Theater

lockt. Es darf dies ganz besonders rühmend hervorgehoben werden

in einer Zeit, wo die Direktionen zu den äußersten Mitteln ihre Zu⸗ flucht nehmen und wo so oft nur auf die Schaulust des Publikums oder noch Schlimmeres spekulirt wird. Auch mit dem in dieser Woche in Scene gegangenen fünfaktigen Drama von G. Conrad, Bianca Capelle“ hat das National Theater seine Bestrebungen fortgesetzt, Das Stück spielt am Hofe der Medici gegen Ende des 18 Jahrhunderts, meist im Palazzo Pitti in Florenz. Bianca Cappello, aus einem edlen Hause Venedigs, hat einen Florentiner, Pietro Bonaventuri egen den Willen der Eltern zum Gemahl genommen, den Fluch des Hern gh sowie den Bann Venedigs, auf sich geladen, und geht mit ihrem Gatten an den Hof der Medicäer, wo derselbe um Biancas willen trotz seiner niedern Herkunft Zutritt findet. Der Gatte fühlt Liebe zu Cassandra, der Gemahlin eines vornehmen Florentiners, Ro- berto Ricci, der Großherzog ebenso zu Bianca. Der Bruder der Letzteren, Pittorio Cappello, schürt den Konflikt, um seinen Schwager zu verderben; des Herzogs Bruder, Kardinal Ferdinando, fucht seines Bruders Liebe zu dämpfen, dem Anschein nach weil er selbst Bianca liebt, man sieht so viele und so verworrene Berhãältnisse, 3 man um ihre Lösung mit Recht besorgt sein dürfte.

ietro und Cassandra werden auf, Vittorio's Anstiften vom Gemahl

assandra's überrascht, Pietro stirbt unter den Händen gedungener Mörder. Nun versöoͤhnt sich Bianeg mit ihrem Vater und mit Ve⸗ nedig und reicht dem Großherzog, Francesco, die Hand zu neuem Bunde. Dann baut sich auf diesem Schauspiele als neues Trauerspiel der fünfte Akt auf: Vittorio will, um das. Wohl seiner Schwester zu sichern, den Kardinal, aus dem Wege räumen, der, wenn Francesco kinderlos stürbe, selbst

ürst geworden wäre und Bianca seine Hand gereicht hätte; der

ardinal durchschaut den Plan und das fuͤr ihn bereitete Gift wird der Todestrunk Vianca's und Francesco's. Daz ist in allgemeinen Umrissen der Inhalt der Tragödie, die sich die Aufgabe stellte, aus so verwickelten Verhältnissen ein kunstgemäßes klares Ganze zu gestalten, deren Hauptvorzug aber in einer poetisch⸗ ee. Sprache besteht. Die Darstellung zeigte den besten Willen

ller; hervorzuheben sind Hr. Nissen (Kardinal) und Frl Witt⸗ mann (Bianca. Das Zusammenspiel war lobenswerth; die Aus—⸗

stattung sehr reich und schön, und, was besonders angenehin berührte,

sehr gelreu; die Inscenirung, auch die der Massenscenen geschickt.

In den letzten Tagen des Monats hat die Direktion des Nationaltheaters das alte klassische indische Drama ‚„Sakuntala“, von Kalidasa, in der Bearbeitung des Frhrn. von Wolzogen, mit Erfolg wieder zur Aufführung gebracht.

Redacteur: F. Prehm. Verlag der Expedition Ressesß. Druck: W. El ner. Sieben Beilagen leinschließlich Börsen · Beilage).

Berlin:

zum Deutschen Reichs⸗Anze

M 153.

Erste Beilage

Berlin, Sonnabend, den 1. Juli

iger und Königlich Preußischen Staats⸗-Anzeiger.

i878.

In dieser Beilage werden bis auf Weiteres außer den gerichtlichen Bekanntmachungen über Eintragungen und Löschungen in den Handels-, Zeichen⸗

1) Patente,

2 die Uebersicht der anstehenden Konkurstermine, -

3) die Vakanzen⸗Liste der durch Militär-Anwärter zu besetzenden Stellen, ) die Uebersicht vakanter Stellen für Nicht⸗Militär⸗Anwärter,

5) die Uebersicht der anstehenden Subhastations-Termine,

4.

6) die Verpachtungstermine der Königl. Hof⸗Güter und Staats-⸗Domänen, sowie anderer Landgüter,

u. Musterregistern, sowie über Konkurse veroffentlicht:

die von den Reichs-, Staats- und Kommunalbehörden ausgeschriebenen Submissionstermine, 8) die Tarif⸗ und Fahrplan⸗Veränderungen der deutschen Eisenbahnen, 9 die Uebersicht der Haupt-Eisenbahn⸗Verbindungen Berlins,

190) die Uebersicht der bestehenden Postdampfs

11) das Telegraphen⸗Verkehrsblatt.

chiff Verbindungen mit transatlantischen Ländern,

einem besonderen Blatt unter dem Titel

Central Handels Negister

Der Inhalt dieser Beilage, in welcher auch die im 5. 6 des Gesetzes über den Markenschutz, vom 30. November 1874,

für das Deutsche Reich. (*r. I86)

Das Central-⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich kann durch alle Pöst-Anstalten des In—

und Auslandes, sowie durch Carl Heymanns Verla

g, Berlin, 8W., Königgrätzerstraße 109, und alle

Buchhandlungen, für Berlin auch durch die Expedition . 8 W. Wilhelmstraße 32, bezogen werden.

vorgeschriebenen Bekanntmachungen veröffentlicht werden, erscheint auch in

Das Central-⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich erscheint in der Regel täglich. Das Abonnement beträgt 1 Mark 56 Pf. für das Vierteljahr. Einzelne Nummern kosten 20 Pf.

. Ins ertionspreis für den Raum einer Druckzeile 30 Pf.

Handels⸗Negister.

Die Handelsregistereinträge aus dem Königreich

Sachsen, dem Königreich Württemberg und

dem Großherzogthum Hessen werden Dienstags,

bezw. Sonnabends (Württemberg) unter der Rubrik

Leipzig resp. Stuttgart und Darmstadt ver—

öffentlicht, die beiden ersteren wöchentlich, die letz⸗ teren monatlich.

Altemhuŕz. Bekanntmachung.

Im Handelsregister des unterzeichneten Herzog lichen Stadtgerichts ist auf dem die Altenburg⸗ Zeitzer Eisenbahngesellschaft betreffenden Fol. 196 laut Beschlusses vom heutigen Tage ver⸗ lautbart worden, daß die F§. 11, 47, 48 und 51 der Statuten abgeändert worden sind.

Die Bekanntmachungen, Zahlungsaufforderun⸗ gen, Einladungen und sonstigen Mittheilungen werden künftig nur in:

a. dem Pr n schen Staats⸗ Anzeiger, b. dem Altenburger Amts- und Nachrichts⸗ blatte, e. der Zeitzer Zeitung abgedruckt. Altenburg, am 29. Juni 1876. Herzogl. Sächs. Stadtgericht. Findeisen. Antzermäüämce. In unser Firmenregister ist unter Nr. 31. Spalte Bemerkungen Folgendes eingetragen: ö Die Firma „F. Bölcke Ww.“ ist an den Kaufmann Ernst Bölcke zu Angermünde ab⸗ getreten; vergleiche Nr. 144. des Firmenre⸗ . Eingetragen zufolge Verfügung vom 3. Juni 1876 am 24. Juni 1876. Angermünde, den 23. Juni 1876. Königliches Freisgericht. J. Abtheilung.

Angermämnede. In unser Firmenregister ist

unter Nr. 144. Folgendes eingetragen: Bezeichnung des Firma⸗Inhabers: Kaufmann Ernst Bölcke zu Angermünde. Ort der Nie⸗ derlassung: Angermünde. Bezeichnung der Firma: 8. Bölcke Wwe. Eingetragen zufolge Verfügung vom 23. Juni 1876 am 24. Im 1876.

Angermünde, den 23. Juni 1876. Königliches Flreis gericht. J. Abtheilung. Bekanntmachung. .

Zufolge Verfügung vom 28. Juni 1876 ist heute in unser Gesellschaftsregister unter Nr. 527 die Firma:

v. Jaminet & Menher in Hamburg mit Zweigniederlassung in Ottensen eingetragen worden. Rechtsverhältnisse der Gesellschaft. Die Gesellschafter sind: die Kaufleute Willy Otto Hugo von Jaminet zu Hamburg und Heinrich Ernst Meyer zu IOttensen.

Die Gesellschaft hat begonnen am 1. Mai 1876.

Altona, den 29. Juni 1876.

Königl. Kreisgericht. J. Abtheilung.

Altomn.

Keuthem. Bekanntmachung.

Als Prokurist der am Orte Kattowitz bestehenden und im Firmenregister sub Nr. 53 unter der Firma: M. 9. er eingetragenen, dem Kauf⸗ mann Moritz Fischer daselbst gehörigen Handels-

9

einrichtung, ist

dessen Sohn Herrmann Fischer zu Kattowitz!

in unser Prokurenregister unter Nr. 141 heut ein« getragen worden.

Beuthen, den 24. Juni 1876.

Königl. Kreisgericht. Abth. I. KRramdembanrzg. Bekanntmachung.

In unser Firmenregister ist zufolge Verfügung vom 24. d. M. heute eingetragen worden:

Nr. 6595. Kaufmann Joseph Levy in Bran⸗ denburg, in Firma J. Levh; Ort der Nie— derlassung: Brandendurg.

Brandenburg, den 26. Juni 1876. Königliches Kreisgericht. Abth. J. Hortmumd. Königliches Kreisgericht

. in Dortmund.

Bei Nr: 249 des Gesellschaftsregisters, woselbst die Firma: Märkische⸗Eisenhütte in Dort⸗ mund eingetragen steht, ist am 26. Juni 1876 Folgendes vermerkt:

Zufolge notariell beurkundeten Beschlusses des Aufsichtsraths vom 1. Februar 18756 ist der aus dem Aufsichtsrath ausgeschiedene Ingenieur Hugo Dieckmann zum Direktionsmitgliede er= nannt worden.

Hlherfeld. Bekanntmachung.

Auf Anmeldung von heute wurde unter Num— mer 9b3 des Prokurenregisters eingetragen:

Die Handelsgesellschaft unter der Firma J. A. Henckels in Solingen mit Zweigniederlassung in Berlin, hat den Kaufleuten Johann Albert Henckels und Friedrich Wilhelm Beckmann in Solingen die Ermächtigung ertheilt, die Gesellschaftsfirma per procura zu ,, jedoch unter der Maßgabe, daß zur Verpflichtung der Firma die Unterschrift beider Prokuristen oder die Unterschrift eines von beiden mit der Unterschrift der bereits früher be— stellte Prokuristen, der Handlungsgehülfen Wil— helm Hüser und August Langenberg in Solingen, erforderlich sein soll.

Elberfeld, den 26. Juni 1876.

Königl. Handelsgerichts-Sekretariat.

Glatꝝ. Bekanntmachung.

Die Firma des Kaufmanns Aügust Kertscher zu Frankenstein:

„A. Kertscher“

zu Frankenstein mit einer Zweigniederlassung in Glatz ist nach dessen Ableben auf seine gran Maria Kertscher, geb. Stephan, und seine 7 Kin⸗ der, Namens: Elise, August, Helene, Margaretha, Metha, Friedrich und Martha, Geschwister Kert— scher zu Frankenstein, übergegangen, und es ist der Uebergang der Firma unter Nr. 360 unsers Firmenregisters vermerkt, dagegen ist die von den Erben unter derselben Firma errichtete offene Handelsgesellschaft mit dem Sitze zu Frankenstein und einer Zweigniederlassung in Glatz, welche am 19. Januar 1876 begonnen hat und deren Ver— tretung nur der verwittweten Frau Kaufmann Maria Kertscher, geb. Stephan, zu Frankenstein zusteht, unter Nummer 59 unsers Gesellschafts⸗ registers eingetragen worden. Alles zufolge Ver— fügung vom 17. Juni 1876.

Glatz, den 19. Juni 1876.

Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

Halberstadt. Im Firmenregister ist zufolge Verfügung von heute sub Nr. 6600 die Firma: „Fr. Schraube“ zu Halberstadt und als deren Inhaber der Kauf— mann Friedrich Schraube daselbst eingetragen. Halberstadt, den 21. Juni 1876. Königl. Kreisgericht. J. Abtheilung.

Hamnmhhurgz. Eintragungen in das Handelsregister 1876. Juni 26. Eduard Ferdinand Mehyer. Diese Firma hat die an Emil Scheuer ertheilte Prokura auf—

gehoben. Juni 214.

H. C. Kleeberg. Heinrich Christoph Klee⸗ berg (ir) ist in das unter dieser Firma geführte Geschäft eingetreten und setzt dasselbe mit dem bisherigen Inhaber Heinrich Christoph Klee— berg (sr.) unter Firma unverändert fort.

Verein zur Versicherung wider Strom⸗

efahr zu Danzig. Die an Paul Martin a. ertheilte Vollmacht ist aufgehoben und ist Dr. Heinrich Steinthal erinächtigt, die Gesellschaft vor den hiesigen Gerichten zu vertreten.

Juni 27.

Knab F Co. Inhaber: Heinrich Knab und Josef Rosenberg.

Knab & Co. Diese Firma hat an Edward Sanders Prokura ertheilt.

E. Wilezynsky. Diese Firma ist, nachdem

der Name des Inhabers derselben Elias Wil⸗

ezynsky in Elias Wilezynski rectifieirt worden ist, in S. Wilezynski verändert.

E. Wilczynski. Diese Firma hat an Adolf Aronsohn Prokura ertheilt.

Otto Viett. Diese Firma hat an Michael Secker Prokura ertheilt.

Samburg.

Das Handelsgericht.

Liebemmerda. Bekanntmachung. Bei dem unter Nr. 2 unseres Hen n seashhafte. registers eingetragenen Vorschuß⸗Verein zu ühlberg a. E. ist heute folgender Vermerk eingetragen: er Wgisenhaus⸗Inspektor a. D. J. G. Marsch⸗ ner ist gestorben und an seiner Stelle durch Be⸗ schluß vom 18. Juni 1876 der Buchbindermeister Rißmann in Mühlberg a. E. für die Zeit bis Ende 1880 zum Kontrolleur gewählt. Liebenwerda, den 24. Juni 1876. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

Li rmemhertz i. Schl. In unser Genossen— schaftsregister ist bei der unter Nr. 4 eingetragenen aufgelösten Genossenschaft in Firma „Da mpf⸗ Druüschverein für Löwenberg in Schl. und Umgegend, eingetragene Genossen⸗ schaft“ heute eingetragen worden, daß die Liqui— dation beendet ist.

Löwenberg in Schl., den 27. Juni 1876.

Königl. Kreisgericht. J. Abtheilung. Oleo.

In unser Firmenregister ist bei der daselbst un⸗ ter Nr. 140 vermerkten Firma „Peter Lütticke zu Altenkleusheim“ heute eingetragen worden:

die Firma ist erloschen. Olpe, den 27. Juni 1876. Königliches Kreisgericht.

smn hbriiche. Handelsregister des Amtsgerichts Osnabrück.

Zu der suh Fol. 189 des Handelsregisters als offene Handelsgesellschaft eingetragenen hiesigen Firma:

„Carl Gosling“ ist vermerkt:

Col. 3. Für den durch Tod ausgeschiedenen Geheimen Commerzienrath und Senator a. D. Carl Hermann Gosling ist dessen Wittwe Char— lotte Gosling, geb. Wüste, hierselbst als Gesell— schafterin in die offene Handelsgesellschaft wieder eingetreten; dieselbe vertritt aber die Gesellschaft nicht.

Osnabrück, den 28 Juni 1876.

Königliches Amtsgericht. A. Droop, Br. HPots dum. , ,, , In unser Firmenregister ist unter Nr. 620 die

Firma:

S. Wolfsohn und als deren Inhaber der Kaufmann Samuel Wolfsohn hierselbst eingetragen worden.

Potsdam, den 23. Juni 1876. Königliches Kreisgericht. Abtheilung l.

Sangerhausen, In unserem Gesellschafts⸗ register ist zufolge Verfügung vom 28. Juni 1876 am 29. desselben Monats zu Nr. 9. Col 4. bei

der Firma. Artener Darlehns⸗Vevhin in Artern Folgendes .

Der persönlich haftende Gesellschafter Kauf⸗ mann Franz Gottlob Beyer in Artern ist ge— storben und an seiner Stelle der Kaufmann Heinrich August Engelhardt in Artern, als persönlich haftender Hes cha r eingetreten. Sangerhausen, den 29. Juni 1876. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung. Strieg au. Bekanntmachung. In unser Prokurenregister ist unter Nr. 13 Folgendes eingetragen worden: Die am 1. Juni 1875 dem Kaufmann Hugo ß. in Breslau ertheilte Prokura ist er— loschen. Striegau, den 24. Juni 1876. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilnng. Striegę nu. Bekanntmachung. In unser Genossenschaftsregister ist Folgendes unter Nr. 2 eingetragen worden: An Stelle des bisherigen Controleurs Otto Kleinwächter in Alt⸗Reichenau ist der Cantor Hüttel ebendort definitiv als Controleur des Alt⸗Neichenaner Vorschuß⸗Vereins, eingetragene Genossenschaft erwählt worden. , zufolge Verfügung vom 24. Juni Striegau, den 24. Juni 1876. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

Ehorm. Befanntmachung.

Zu Folge Verfügung vom 27. d. M. ist heute in unser Goh? l n ister (unter Nr. 68) einge⸗ tragen, daß der n, Paul Hartmann zu Thorn als Inhaber der daselbst unter der Firma:

P. Sartmann bestehenden Handelsniederlassung (Firmen⸗Register Nr. 500) den Kaufmann Arthur Marquardt zu

Thorn ermächtigt hat, die vorbenannte Firma per procura zu , Thorn, den 28. Juni 1876. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung. Thorm. Bekanntmachung. Zu Folge Verfügung vom 27. d. Mts. ist heute die in Thorn errichtete Handelsniederlassung des!

Kaufmanns Hermann Loewenstam ebendaselbst un= ter der Firma: Hermann Loewenstam in das diesseitige Firmen-Register (unter Nr. 501) eingetragen. Thorn, den 28. Juni 1876. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

Lhornm, Bekanntmachung. Zu Folge Verfügung vom 27. d. M. ist heute die in Thorn bestehende Handelsniederlassung des Kaufmanns Paul Hartmann ebendaselbst unter der Firma: W. Hartmann in das diesseitige Firmen⸗-Register (unter Nr. 500) eingetragen.

horn, den 28. Juni 1876.

Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

Wanzleben. . Firmen ⸗Negister. Im Firmen-Register des unterzeichneten Kreis. gerichts sind folgende Eintragungen bewirkt: a) bei der sub Nr. 107 eingetragenen Firma: G. A. Oeltze.

Col. 6. Bemerkungen. Das Geschäft ist auf den Sohn des bisherigen Inhabers Hermann Albert Oeltze übergegangen, welcher dasselbe unter der sub Nr. 214 des Firmen-Registers eingetragenen Firma G. A. Oeltze“ fortführt.

Eingetragen zufolge Verfügung vom 22. Juni 1876. ; b) sub Nr. 214.

Col. 2. Bezeichnung des Firma Inha⸗—

bers: Hermann Albert Oeltze zu Alten— weddingen.

Col. 3. Ort der Niederlassung: Alten— weddingen.

Col. 4. Bezeichnung der Firma: G. A. Oeltze.

Eingetragen zufolge Verfügung vom 22. Juni 1876. Wanzleben, den 26. Juni 1876. Königliches Kreisgericht, J. Abtheilung. Meißner.

Zeich en⸗Register. (Die ausländischen Zeichen werden unter Leipzig veröffentlicht.)

Als Marke ist eingetragen unter Nr. 35 zu der Firma Eigaretten⸗Fabrit Thessalia Ju⸗ lius Horwitz in Dresden nach Anmeldung vom 16. Juni 1876, Nachmittags 12 Uhr 35 Mi⸗

nuten für Cigaretten, Tabacke und Cigarren das Zeichen:

Dresden, am 21. Juni 1876. Königliches Handelsgericht im Bezirksgericht. Bäßler.

Konkurse.

söög?! Konkurs-Eröffnung.

Ueber das Handels« und Privat-Vermögen der Möbelhändler und Tapezierer Ernst Albert Constantin Woyt und Hermann Gustav Adolf Rieck, in Firma: Woyt Nieck, Schützenstraße Nr. 66, ist am 27. Juni 1870, Nachmittags 1 Uhr der kaufmännische Konkurs f und ist der Tag der Zahlungs-Einstellung festgesetzt auf den 2. März 1876.

Zum einst weiligen Verwalter der Masse ist der Kaufmann Sieg, Alexandrinenstraße Nr. 37 bestellt. Die Gläubiger des Gemeinschuldners werden auf⸗

e , . 6 ö.

en 12. Juli Vormittags 11 uhr im Stadtgerichts gebäude, Portal ß 1 . hoch, Zimmer Nr. 12, vor dem Kommissar, dem ö StadtgerichtsRath Kungu guberaum-— ten Termine ihre Erklärungen und Vorschläge über die Beibehaltung dieses Verwalters oder die Bestellung eines anderen einstweiligen Verwalters, sowie eventuell über die Bestellung eines einst weiligen Verwaltungsrathes abzugeben.