1876 / 163 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 13 Jul 1876 18:00:01 GMT) scan diff

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Berlin, den 13. Juli 1876.

In der ethnographischen Abtheilung des Neuen Mu⸗ . s hierselbst sind gegenwärtig die Erwerbungen aufgestellt, welche die deutsche Expedition an der Lo an gokü ste zu machen Gelegenheit batte. Vernehmlich fesseln die mannigfachen Waffen die Blicke des Beschauers, unter diesen besonders die kurzen, sogenannten Schilf klingen in Scheiden, mit Eidechsenhaut überzogen. Außerdem finden sich untst fenen Gegenstaͤnden noch Wurfmesser, Dolche und eine charakteristische Art von Armbrüsten, aus denen vergiftete Holzpfeile verschossen zu werden pflegen. Dit ausgestellten rohen Feuer-

ewehre sind aus Eurcpa eingeführt, während die dazu ge örigen Pulverbüchsen und die Munitionen von den Ein gebortnen herrühren. Die bekannte hocheylindrische Trommel fehlt auch hier nicht; neu und eigenthümlich ist dagegen eine 2 Meter lange, bootförmig aus einem Baumstamm geschnitzte, an beiden Enden aufgehängte Signaltrommel. Sehr zahlreich sind die für den Lebensbedarf bestimmten Gefäße, wie Kalebassen aus . Becher und Eimer aus Bambusstämmen, geschmack voll verzierte Kannen, Krüge und sonstiges Kochgeschirr, Mattengeflechte, Körbe und zierliche Holzlöffel. Auch Tabaks und Hanfpfeifen, sowie Tabaksdosen n nicht. Die Kleidungsstücke sind von der einfach flen Art, meistens Schurzfelle, aber nicht ohne Kunstfertigkeit her ge ftellt; namentlich zeigen die aus Bast gewebten Mützen gefäll ge Muster. An Schmuckgegenständen sind Gürtel, Nadeln, Kämme, Polirhölzer für die Zaͤhne, Ringe aus Elfenbein, Halsgehänge, Kupfer- und Mes singringe für di Arme und die Fußkaöchel zu nennen, Die Würden⸗ träger in jenen Landen bedienen sich reich verzierter Stöcke, von denen einige Prachtexemplare auftzestellt sind. In verschiedenen Formen ist auch das Scepter vertreten. Die 40 ausgestellten, abschreckend rohen Fetische vermögen einen ungefähren Einblick in die religiösen Vor stellungen sener Bewohner zu geben Auch auf einige Stücke der gefürchteten giftigen Kassarinde, wie sie bei Gottesurtheilen angewandt wird, möchte aufmerksar zu machen sein. Interessant sind auch die aus Geweihenden gefertigten Schröpfapparate, die Blassaiten . Instru⸗ mente und die sogenannten Marimhas, sowie die für die Bearbeitung der Metalle konstruirten Apparate, wie Schmelztiegel, Blasebälge u. dergl.

Der ‚Kunstverein zu Magdeburg“ bezweckt, wie ähn⸗— liche Vereine, die Kunst sowie den Kunstsinn in möglichst weiten Kreisen dadurch zu fördern, daß den Künstlern Gelegenheit zur Be— kanntmachung ihrer Werke gegeben, den Kunstfreunden die Beschauung und Erwerbung neuer guter Kunstwerke erleichtert und ihnen durch Gründung und Erweiterung eines Museums ein dauernder Kunst—⸗ genuß bereitet wird. Zu Erreichung des letzteren Vorhabens sollen Generalversammlung vom 27. Mai 1858) alle zwei Jahre 1000 Thlr. 96 diese Summe aus den erhobenen Eintrittsgeldern der zu ver anstaltenden Ausstellungen nach Abzug der Kosten übrig bleibt, ver= wandt werden. Dem neuesten (26.) Bericht über die Wirksamkeit des Vereins, erstattet für die Jahre 1373 und 1874, entnehmen wir, daß in beiden Jahren Ausstellungen veranstaltet worden, von denen die erstere, da gleichzeitig die Wiener Weltausstellung eröffnet wor den, nur 399, die letztere dagegen 578 Nummern, unter ihnen bedeu—⸗ tende Werke, aufwies. Ueber die Wirksamkeit des Vereins seit sei⸗ nem Bestehen ist hervorzuheben, daß von 1836 bis 1858 im Ganzen ungefähr 30,439 Thlr. von Privaten und 45,268 Thlr. vom Verein zum Ankauf von Kunstwerken verwendet worden sind. Da 11 Aus- stellungen in dieser Zrit abgehalten wurden, so ergiebt sich aus jener älteren Periode für jeden zweijährigen Cyklus im Durchschnitt ein Umsatz von 2767 Thlr. durch Mivatankauf und von 4115 Thlr. durch Ankauf des Vereinz. In der Folgezeit, wo alllährlich Ausstellungen veranstaltet wurden, stiegen jene Summen bis zum Jahre 1872 für jeden zweijährigen Zeitraum durchschnirtlich auf Meß Thlr. und 4688 Thlr. In den beiden Jahren 1873 und 18574 dagegen wurden Kunstwerke zum Gesammtpreise ron 18210 Thlr. angekauft, wovon auf den Ankauf durch Private 14426 Thlr. entfallen. Diesem günstigen Resultate gegenüber ist indeß eine fort währende Verringerung der Mitgliederzahl, zu beklagen,. Im Jahre 1864 belief sich die Zahl der Aktien noch auf 1135, 1872 war fle auf 914 gesunken und inzwischen sind wiederum viele Mitglieder aut geschieden; Ende 1874 waren nur noch 866 Aktien vergeben. An Ge= winnen gelangten bei der letzten, am 27. Mai 1874 abgehaltenen Generxal⸗ versammlung 18 zum Theil wertKvolle Oelgemälde, sowie eine An zahl Kupferstiche, Photographien, Oeldrucke und Radirungen zur Ver= loofung an die Mitglieder. Die Rechnung schließt für die Jahre 1853 und 1874 in Einnahme mit 12,769 Thlr., in Ausgabe mit 9515 Thlr. ab. Ein jährlicher Beitrag von 2 Thlrn. berechtigt zur Mitgliedschaft des Vereins. Das Direktorium beftand bei Ausgabe des letzten Jahresberichtes aus den Herren Oher ⸗Bürgermeister Hassel= bach (Vorsttzender, Bürgermeister a. D. Grubitz (Stellvertreter), Stadt. und Kreisrichter Weichsel (geschäftsführendes Mitgli-d), Kauf mann M. Schubart, Kaufmann R. Engel, Direktor Dr. Holzapfel, Kaufmann Josti.

Dortmund, 10. Juli. Wie im vorigen Jahre in Soest, so feierte gestern hier der Hauptverband der west fälischen Krieg er⸗ und Landwehr vereine sein zweites Bundesfest. Der Verband, welcher zu Anfang des abgelaufenen Vereinsjahres 43 Vereine um— faßte, zählt deren gegenwärtig 76 mit zusammen rund 14000 Mit gliedern. Auf dem Bundesfeste waren Krieger! und Landwehrver⸗ eine aus folgenden Orten vertreten: Aplerbeck, Asseln, Annen, Barop, Beckum, Bielefeld, Brakel, Burgsteinfurt, Camen, Dortraund, Doꝛstfeid, Eichlinghofen, Ferndorf, Grüne, Hohensyburg, Hamm, Hörde, Holzwickede, Hombruch, Huckarde, Ibbenbüren, Kirch- börde, Lippstadt, Lohne, Lünen, Lätgedortmund, Leer, Limburg, Marten, Minden, Meschede, Münster, Neuenrade, Rhynen, Soest, Sassendorf, Schüren, Somborn, Unna, Uentrop, War kurg, Werl, Wellinghausen, Wellinghofen, Wirten, Werdohl. Zwischen 11 und 12 Uhr traten dann sämmtliche Vereine an und ord⸗ neten sich zu dem großen Festzuge. In vier ö zu je 1000 Mann marschirten dieselben durch die Straßen, jedes Treffen geführt von einer Kapelle. Etwas nach 1 Uhr erschtenen die i n aft geführt von dem Präsidenten des Verbandes, auf dem Platze, unter denselben der kommandirende General des VII. Armee Corps, General der Ka⸗ vallerie Graf zu Stolberg Wernigerode, der Commandeur der 15. Di- viston, General Lieutenant Stein v. a nen, Eine Ansprache des Hrn. Harz Dortmund beantwortete der kommandirende General v. Stolberg Wernigerode. Die Feier endete mit Festtafel der Kame⸗ raden und fein th n Volksfeste am Fredenbaum. An der Festtaf n brachte der kommandirende General den ersten Trinkspruch auf Se. Majestät den Kaiser und König aus.

Unter den Schriften, welche über Serbien in neuerer Zeit er= schienen sind, geben hauptsächlich die Werke Dentens (London 1862) und Ubieinitz Paris 1865), sowie die von F. Kanitz in Wien heraus gegebenen hist dr ifch-ethnographischen Reisest u dien (Eeipzig, n Fries, 1868) eine eingehende und ausführliche Auskunft.

äahrend die Schrift ven Denton . zedoch auf die Darstellung der ser⸗ bischrorthodoxen Kirche beschränkt, giebt F. Kanitz eine umfassende Schilderang des Landes und seiner Bewohner, seiner Geschichte und Denkmäler des Volks- und Stadtelebens, sowie der Entwickelung seiner sozialen, politischen, kirchlichen und militärischen Ver⸗ hälinisse. Der Verfasser hat die sämmtlichen 17 Kreise des Landes in den Jahren 1869 —– 68 bereist. . ; An der Donau, Save und Morava, zwischen der Drina und der Sumadia dichten Forsten, von der Rtany Pyramide bis zum Gipfel des Cepaonik suchte der Verfasser, wie er in der Vorrede mittheilt, das Serbenvolk auf. Er beobachtete dessen Charak— ter, seine Sitten und Gebräuche, lauschte seinen Sagen und Gesängen und studirte dessen ,, . Zustände. Durch die auf anderen Forschungsreisen im oͤsterreichischen Serbien, in der Herzego⸗

wina, in Montenegro und Bulggrien gewonnenen Vergleiche Festrebte er sich andererseitz einen möglichst vorurtheilsfreien Maßstab, für dessen Kulturfortschriite, Bestrebungen und Aussichten zu gewinnen,.

Vas vorliegende Werk enthält die Früchte dieser Reisen des Verfaffers in Serbien. Seine fünf ersten Abschnitte: J. Branicevo und Sumadia, II. zwischen Save, Dring und Kolubarg, Ill, in Serbiens Südwesten, 1IV. vom Ibar bis zur Nisgva, V. vom Timok an die Save, zeben am Faden der im begleitenden Kärtchen eingezeichneten Routen und erläutert durch 60 Original-Illustrationen von des Autors Hand deffen Reife⸗Eindrücke und Erlebnisse, sowie zahlreiche neue Beiträge zur Geschichte, Archäologie und Ethnographie der Serben, Bulgaren, Romanen und Macedo ˖ Vlachen. .

Der VI. Abschnitt „Staat und Gesellschaft“ soll aber in seinen zwölf Kapiteln? Geographie und Kartographie, Geschichte, Ethno⸗ graphie, Staatsrecht und Verwaltung, Heer, Kommunikationen, Land wirthschaft und Gewerbe, Finanzen, Handel; Bergbau, Justiz, Kirche, Unterricht, Literatur, Poesie, Theater, Musik, Baufunst, Skulptur, Malerei, mit sorgfältiger Benutzung der bezüglichen Literatur, nament- lich aber auf Grundlage eigener Forschungen ein bieher unversucht gebliebenes, um fassende Aufklärung gewährendes Bild des Landes, in Vergangenheit und Neuzeit, bis zum Jahre 1868 bieten.

Die Fesftung Widdin ist einer ö Punkte des Kriegt schauplatzes, welche augenblicklich das meiste Interesse in Anspruch nehmen. Die fortifikatorische Anlage und Profilirung von Widdin gehört der „Presse' zufolge zu den stärksten, welche in türkischen Festungen zu finden sind. Widtin lieat auf einer sanften Terrgin— welle und dominirt also nicht nur die Donau und das walachische Uker, sondern auch die sumpfigen Weideflächen gegen Westen, auf welchen jꝛtzt, serbischen Nachrichten zufolge, die TimokDivision vor— zurücken gedenkt. Die meisten fortifikatorischen Bestandtheile Widdins dürften aus der zweiten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts herrüh— ren; überdies sind Zuhanten fast aus allen Perioden der Kriegsbau, kunst wahrzunehmen. Die Umfassung zählt acht Bastionen mit ungedecktem Mauerwerk, davor einen drei Klafter tiefen, neun Klafter breiten, repetirten Graben, der auf die Tiefe von zwei Klafter inundirt werden kann. Ebenso kann das gegen Westen vorliegende, durch einen niederen Erdwall und Graben abgegrenzte Terrain vor dem Glacis in wenigen Stunden über— schwemmt werden. Der Umriß ist zum größten Theil kasen attirt; der gedeckte Weg palissadirt; dieser wie das Vorfeld des Glacis unter minirt. Die Kämpfe, welche seit zweihundert Jahren um Widdin geführt wurden, zeigen am deutlichsten wie schwer den Serben eine erfolgreiche Belagerung dieses festen Platzes werden dürfte. Im Jahre 1689, da Widdin noch als Veste in primitivster Form be⸗ fand, wurde sie nach kurzer Belagerung, von dem Markgrafen von Baden erstürmt und in besseren Vertheidigungszustand versetzt. Im Jahre 1737 erschienen Feldmarschall Khevenhuͤller und ., von Lothringen mit 20, 000 Mann Infanterie und Kavallerie vor Widdin. Die Einnahme scheiterte an den heldenmüthigen Vertheidigern, nicht minder an der Lässigkeit des österreichischen Feldmarschalls. Im russisch⸗türkischen Kriege im Jahre 1828 wußte sich Widdin selbst gegen die unter General Geismar glücklich operirenden Russen und trotz der Nieder lage bei Bojeleschti zu halten. Noch glänzender zeitzten sich die türkt— schen Vertheidiger im letzten russisch türkischen Kriege 1853, da Omer Pascha in Widdin kommandirte und Ismail Pascha den Brückenkopf von Kalafat innehatte. Alle Versuche der Russen, Kalafat zu stür⸗ men und Widdin zu bedrohen, blieben erfolglos. Am 6. Januar 1854 brachten die Tscherkessen und Baschi⸗Bozuks unter Achmed 9 die Russen zum Rückzuge aus den Verschanzungen des Dorfes

schetate bei Kalafat und bis zum Juni desselben Jahres, da die Rufssen den einrückenden Oesterreichern weichen mußten, wurde kein Verfuch gewagt, sich Wiodins oder seines Brückenkopfes Kalafat, noch der dazwischen liegenden befestigten Inseln zu bemächtigen.

Ueher die Bedeutung des Hafens von Klek, der seit dem 11.

für die Ausschiffung türkischer Truppen gesperrt ist, theilt die, N. fr. Pr.“ Folgendes mit: Ber türkischen Operationsarmee in Bosnien und der r en , stehen nur zwei Straßen zur Verfügung, auf welchen se ihre Verbindungen mit ihrer Kriebsbasis, dem Süden des türkischen Reiches, erhalten kann. Die eine Straße führt durch das Paschalik Novibazar, das gleich einer neun Meilen brei⸗ ten tuͤrkischen Gebiets⸗Landenge einerseits Serbien von Monte, negro trennt und andererseits die Herzegowina und Bosnien mit der Haupt - Länderstraße der europäischen Türkei verbindet. Die Passage durch diesen neun Meilen breiten und beinahf ehenso lang en Gebietsstreifen ist jedoch von viMlen Zufälligkeiten abhängig, dena ab—= esehen davon, daß feindliche Streifcerps die Zuzüge an Prgviant, ln for u. J. w., welche für Moukhtar Paschas Truppen bestimmt sind, leicht aufheben können, ist es auch sehr wahrscheinlich, de ed im Verlaufe des Krieges den wontenegrinischen und serbischen Ban den vielleicht doch gelingen wird sich die Hand zu reichen und die Kommu— nikaiionen von Mitrovitza (der Endstation der Bahn von Salonichi) nach Sarajewo, zu unterbinden. Di se Gefahr ist für den Moment allerdings beseitigt, nachdem die Türken vier ser · bische Kolonnen, welche unter Zach, Czolak Antieö, Ducie und Ilitsch bei Javra, Novibazar, Nepa . Varos und Jagrinje auf türkisches Gebiet dringen wollten, zurückgewiesen haben Dieser Versuch wird jedoch wiederholt werden und, wenn von Montenegro unterstützt, wahrscheinlich auch gelingen. In diesem Falle wäre dann der Hafen von Klek der einzige Punkt gewesen, woher die Armee Moukhtar Paschas die Mittel zur Vertheidigung bezogen hätte, abge— sehen davon, daß auch im gegen wärtigen Momente der Seeweg von Kenstantinopel nach Klek der Route über Novibazar wenigstens für Munitions. und Provianttrangporte mit Rücksicht auf die Sicherheit und Raschheit der Verbindung vorgezogen worden ist.

Das „Journal des Dobats“ veröffentlicht einen längeren Artikel über die Gründung und jetzige Lage des Suezkanal⸗ Unternehmens, dem wir Folgendes entnehmen: 4

„Man hat die politische und internationale Wichtigkeit der Er werbung von 176 000 Aktien, welche vordem dem Khedive gehörten Seiteng Englands sihr übertrieben. Die englischen Blatter waren einige Zeit außer sich vor Freude über diesen gelungenen Coup, die französischen fahen es wie eine Niederlage für er leg an, nichts war falscher und bedauerlicher als diese Auffassung. Dig Regelung der ägyptischen Schuld, welche allerdings zuerst Aegypten selbst, dann aber auch die französischen und englischen Gläubiger interessirt, hat darunter gelitten. 9 entlich aber wird man sich bald in beiden Län— dern überzeugen, daß die Interessen Beider durch jenen Ankauf nicht in Widerspruch getreten; sie sind identisch und, bestehen darin, daß jenes Land wohl verwalte? werde und seine Finanzen geordnet, so daß es die Zinsen seiner Schuld regelmäßig bezahlt,.

Am besten hat von . an, die Situation Hr. von Lesseps beurtheilt. Mit richtigem dip omatischem Verständniß war er durch jenen Ankauf nicht im Geringsten beunruhigt; er sah vielmehr in demselben nur eine neue, schätzenwerthe und wirksame Hülfe, die sich ihm bot, und die 2, hat ihm bis jetzt Recht ee gn. Seit den sechs Monaten, daß England senen Kauf abgeschlossen, hat es keinerlei Schwierigkeiten erhoben, es hat vielmehr seine guten Dienste angeboten, um die Lebensfragen der Gesellschaft h ordnen. Und Hr. v. Lesseps ist ihnen mit vollem Vertrauen mit Recht ent- , . ;

Die wirklichen Rechte, welche England in der Suezkanal ⸗Gesell⸗= Hotz erlangt hatte, waren ens es war die Frage, ob der Besitz

er Aktien allein ihm eine Rolle in den , ,, ,, . zu ertheilen würde. Aber selbst wenn dies zuzestanden wird, hätten 176,900 Aktien von 400, 000, welche das Gefellschafts kapital ausmachen, ihm nach dem Statut nur 10 Stimmen in den Berathungen gegeben. Hr. v. Lesseps und die Gesellschaft haben dies strenge Recht aufgegeben,

sie haben freiwillig England angeboten, die Zahl der Administratoren

um drei von der englischen Regierung zu designirende Personen zu vermebren. So sind die Herren Rivers Wilson, Colonel Stokes und James Standen den 2 franzoöͤsischen Administratoren zugesetzt worden. Das französische Element behält also immer noch das Uebergewicht, aber das englische hat doch immer einen wichtigen Einfluß erhalten.“

Herr v. Lesseps giebt in seinem Bericht interessante Darlegungen des Verkehrs auf dem Kanal, der Opfer, welche Aegypten für das Werk gebracht, und der Tragweite, der ägyptischen Gerichtsreform und der Aussichten für einen Erfolg der Finanzreform. .

Das Jahr 1875 war für die Suez ⸗Unternehmung sehr glücklich gewesen; der Transtt hat sich bedeutend gehoben. Den Isthmus passtrten 1875 1454 Schiffe (gegen 1254 im Jahre 1874, mit 2.940, C000 Tonnen Gehalt (gegen 2,423, 000) und S4. 446 Passagieren ö ö. und einer Einnahme von 29 Mill. Fr. (gegen beinahe ? ill.).

Diefer Erfolg ist bedeutend. Der Kanal ist 1869 eröffnet, be⸗ steht also erst 7 Fahre; die vorhandenen Schiffe mußten, um sich feiner zu bedienen, umgebaut werden; dazu waren die Verhältnisse

die große Kohlen und Eisentheuerung, welche die Dampfschiffahrt

krisis in Europa und Indien. ; .

Es fehlen genaue Nachrichten über das Verhältniß des Tonnen⸗ gehaltz, daz dem alten Weg ums Kap folgt, und dem, welches den neuen eingeschlagen. Doch mag wenigstens die Hälfte heut den Kanal

asstren.

ö sst ce wohl noch ungefähr drei Viertel der Kanalflotte die englische Flagge führt, scheinen doch die Mittelmeer Länder berufen, einen be- sonderen Vortheil aus dieser Verbindung zu ziehen. Genua, Triest, Marseille machen unstreitig mehr direkte Geschäfte mit Indien und Ching als vor 10 Jahren. Wenn das Eisenbahnnetz der mittel⸗ ländischen Häfen erst fertig gestellt sein wird, werden sich die Be— ziehungen der mittelländischen Häfen zu dem äußersten Orient noch weit mehr entwickeln. . .

Im ersten Semester dieses Jahres hat der rapide Fortschritt des n e fn natürlich etwas nachgelassen; ift doch dies Jahr für alle Industriezweige und für die ganze Welt eines der traurigsten, das man seit langer Zeit erlebt. Die Schiffahrt leidet besonders dadurch, alle Rohstoffe sind im Preise heruntergegangen, die Manu fakturprodukte schwer verkäuflich. und dazu kommt als be⸗ sonders drückend für den Orient noch der enorme. Rück= gang des Silberwerkhezß. Se betrug heispielsmeise der Export von Baumwolle aus Bombay in den r Monaten dieses Jahres nur 558, 9000 Ballen, während er in derselben Periode des Vorjahres 990, 0—ë0 betrug. Wenn trotzdem das erste Semester 1376 gegen 1875 noch eine kleine Vermehrung des Kanaltranstts zeigt, so ist das ein glückliches Omen für die ganze Zukunft des Unternehmens ;,

Wie falsch alle die pessimistischen Voraussetzungen waren, welche man diesem Unternehmen gegönnt, zeige die Leichtigkeit der Erhaltung

gänge des Hafens eindringen; die Winde würden den Kanal selhst verfanden u. s. w., nichts von dem allem ist eingetreten. Sicher /. kaum ein großes Etablissement so leicht zu erhalten, als dieses;

einer Gesammteinnahme von etwa 31 Mill. Fr., erforderten die Kosten für Verwaltung, Unterhaltung und Betrieb nur 5,908,990 Fr. Zur Unterhaltung von Port Said habe man 1875 nur II6,500 Kubikmeier Erde auszugraben gebraucht, gegen

Tiefgang mit der nc f, Leichtigkeit den Kanal. Die Aktionäre ie außer ihren Zinsen noch eine kleine Dividende erhalten,

kosten getragen, Frankreich nur beigesteuert. l Aegypten viel für den Kang gethan, und das bleibe sein Ruhm für alle Zeit; das französische Kapital habe aber viel mehr dazu gezahlt,

freiwillige Gabe; 33 Mill. war die i, Vergzütigung für die Arbeit der Fellahs, und ausdrücklich im ersten Kontrakt zwischen Hrn. v. Lesseps und dem Khedive festgesetzt; 30 Mill. waren der Preis für Abtretung von 60 C0 Hektaren kulturfähigen Landes, das der Khed ve von der Gesellschaft; gekauft. 16 Mill. sei der Preis für Abtretung des Süßwasserkanal; 10 Mill. für die Domäne von Uady, welche die Gesellschaft geschaffen und 30 Mill. endlich der Preis für Magazine, Etablissements, die der Khedive von der Gesell— schaft gekauft und für die Aufgabe gewisser Freiheiten, welche die Gesellschaft bis dahin genossen. Und was die 76000 Aktien betrifft, so habe der Khedive keinen Verlust davon, da er sie zu gutem Pteise wieder . habe. Wenn alfo die Times“ sagt, der Vize⸗König habe 400 Mill. Fr. beigesteuert, so sei das ein Irrthum. ö Am Ende seines Berichtes, den Hr. v. Lesseps den Aktionären in der Generalversammlung vorgelegt, bespricht er noch die Reform der Ge⸗ richte in Aegypten, die besonders in Frankreich so viel Widerstand ge⸗

Interessen bewährt haben. M reform gelingen. Zuletzt spricht er noch von der Beendigung einer neuen großen Arbeit, welche der Suezkanalschiffahrt nützlich sein und in Aegypten eine neue Ackerbau Provinz schaffen werde: von dem Flußkanal von Kairo nach Suez, der im nächsten Jahre fertig gestellt ein werde. .

Alles zeige, daß Frankreich und England auf dem ägyptischen Boden nicht Gegner, sondern Verbündete seien; jede Mißdeutung müͤsse endlich verschwinden Beide müssen und werden, nicht gegen, sondern mit einander dort wirken, um den Handel zu Kühen, den ihren Landtleuten gegenüber übernommenen Verpflichtungen Geltung zu ver⸗ schaffen und den Khedive in seinen Reformplänen zu unterstützen.

Theater.

. Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater hat di Gesanggburleske: Schloß Pictordu“, nachdem einige Längen det Dialoges beseitigt sind bei den bisherigen Wiederholungen gesieigerten Beifall erzielt. Die Direktion mußte Sorge tragen, daß die Nopität wahrend der bevorstehenden Urlaubszeit des g Unterbrechung erleide, und ist deshalb die Partie des „‚Flochardet! ad interim auch Hrn. Guthery zugetheilt worden.

Der Optiker des Londoner Polytechnikums Hr. Majn führt jetzt im Garten der „Flora“ seine Fableaux pendant (Wandelbildery vor, die im Freien an Stärke und Klarheit nicht derlieren. Bie Ausführung der Bilder selbst, sowie das rangement derselben ist in jeder Beziehung befriedigend. Eine ungetheilten Beifalls erfreut sich namentlich eine Mühle m einem Rade zunaͤchst wie ste sich im Semmer! dann w ste fich im Winter zeigt; ferner ein Seebild bei Mondschein mi keuchtthurm, an dem sich die äußerst natürlich wiedergegebene Bran dung' bricht, während im Hintergrunde ein Schiff mit vollen Segeh bie wunderboll vom Mond beleuchtet stnd, vorüberzieht, und endlig ein Schloß, das plötzlich in Flammen aufgeht. .

Redacteur: F. Prehm. Verlag der Expedition (Kessel.

Drei Beilagen

Berlin:

seinschließllich Böͤrsen· Heilage).

ungünstig: 1870 71 der größte Krieg dieses Jahrhunderts, 1372-73 entmuthigen zu sollen schien und 1875 76 die furchtbare Handels⸗

ersten fünf

des Kanals. Das Meer würde die Dämme zerstöͤren, in die Cin.

584000 im Jahre 1874; und doch passtren die Schiffe von 8 Meter ö aben auch in diesem Jahre zum ersten Male

Noch Eines ist hervorzuheben: die englischen Blätter, Times? „Economist“ besonders, haben oft von den enormen Opfern gesprochen, die der Khedive für das Unternehmen gebracht; er habe die Haupt- Nun habe allerdings

als der ägyptische Schatz. Aegypten habe der Compagnie 124 Mill. Fr. außer den 176, 600 Akrien, die es gezeichnet, gezahlt. Aber nicht als

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Pren

Mn 16.

Politische Monatsübersicht für Zuni.

Oesterreich⸗Ungarn. Die Verhandlungen der Dele⸗ gationen in Pest wurden am 3. Juni, dem Tage vor dem Pfingftfeste geschlofsen, nachdem das Kriegsbudget ganz so, wie es im gemeinsamen Ministerrathe festgestellt wurde, angenommen worden war. Die Anträge auf Verminderung des Präsenz⸗ standes und auf verschiedene Abstriche von Budgetpositionen wurden abgelehnt. Die Minister Andrassy, F.⸗M.⸗L. Benedek in Vertretung des beurlaubten Kriegs⸗Ministers Koller —, Tisza und Lasser, traten mit ihrem ganzen Einflusse im Interesse der Machtstellung der Monarchie für die Re— gierungsvorlagen ein. Bei Gelegenheit dieser Verhandlungen wurde auch die orientalische Frage zur Sprache gebracht und von dem Grafen Andrassy die Erklärung abgegeben, daß sich die Politik der Regierung streng auf der Basis des Drei⸗ Faiser⸗Bündnisses halte, und daß Oesterreich nicht im Entfern⸗ testen Oklupationsgedanken hege. Im Verlaufe der Verhand- lungen stellte es sich heraus, daß die Armeeverwaltung auch noch über einen überschüssigen Fonds von 17 Millionen Gulden verfügt. Nach Schluß der Delegationen trat für die cisleytha⸗ nische Reichshälfte eine Pause auf parlamentarischem Gebiete ein. Die Mehrzahl der Minister begab fich auf Urlaub. Graf An⸗ drassy bezog am 10. das ihm vom Kaiser für den Sommer zur Verfügung gestellte Stöckel in Schönbrunn. In Ungarn da⸗ gegen dauerten die Parlamentsverhandlungen fort. Im Abge⸗ ordnetenhause wurde ebenfalls die Politik der Regierung in der türkischen Frage von dem Abgeordneten Iranyi zum Gegenstand einer Interpellation gemacht. Der Minister⸗Präsident Tisza beantwortete am 14. diese Interpellation dahin, daß die Erhaltung des Friedens in Europa von der Erhaltung des Drei⸗sFtaiser⸗Bündnisses abhänge und deshalb das Hauptziel der Regierung in dieser Richtung liegen müsse. Zweck der ungari⸗ schen Regierung sei vor Allem, den Frieden zu erhalten und alle Eventualitäten, welche Oesterreich⸗Ungarn in Verlegenheit bringen könnten, zu vermeiden. Die „Correspondance Hongroise“ erklärte, zu gleicher Zeit in Uebereinstimmung mit Tisza's Politik, daß Graf Andrassy mit dem Drei⸗Kaiser⸗Bündnisse stehe und falle. Am 20. Juni wurde dann der ungarische Reichstag bis zum 28. September vertagt, und es trat damit für die ganze habsburgische Monarchie in der innern Politik fast voll⸗ ständige Ruhe ein. Desto lebhafter beschäftigten die Vorgänge auf der Balkanhalbinsel alle politischen Kreise. gen erg Ungarn ist durch seine Lage und durch die Zusammensetzung seiner Bevölkerung derjenige Staat, der zunächst und zumeist bei einem Kriege in der Türkei in sitleidenschaft gezogen werden könnte. Im südlichen Ungarn machten sich denn auch bereits Agitationen der Ert fen bemerkbar, doch waren die Nachrichten über die Erfolge dieser Agitation sehr über⸗ trieben. Indeß hat die ungarische Regierung nicht gezögert, die nöthigen Maßregeln zum Schutze ihrer Grenzen und zur Nieder⸗ haltung der Zuzüge von Freischaaren und Waffen anzuordnen.

Inzwischen waren die Zallkonferenzen zwischen den Regierungen der beiden Reichshälften in Wien wieder in voller

r ste Beilage

Berlin, Donnerstag, den 13. Juli

Thätigkeit. Am 20. Juni begann eine nochmalige Durch⸗ berathung der Zollsätze zum Zwecke ihrer endgültigen Feststellung.

In der Besetzung der beiden wichtigsten militärischen Posten trat im Laufe des Monats eine Aenderung ein. An Stelle des verstorbenen F.⸗M.. C. John wurde F⸗M. L. Schön feld zum Chef des Generalstabes ernannt, und an Stelle des Reichs⸗ Kriegs⸗Ministers Koller, der bereits vor Eröffnung der Dele⸗ gationen wegen seiner Erkrankung Urlaub genommen hatte, trat Graf Bylandt⸗-⸗Rheidt, der bei der Armee im Rufe eines vorzüglichen Artilleristen steht

Der Reichs⸗Finanz⸗Minister Holzgethan, der fich bei den Verhandlungen der Delegationen sehr angestrengt hatte, ist am 12. Juni einem Herzschlage erlegen. Der Verstorbene war seit 1866 Mitglied des Staatsraths, dann eisleithanischer Finanz⸗ Minister unter Hohenwart und Auersperg und endlich Leiter des gemeinsamen Finanz⸗Ministeriums, das seit Becke's Tode nicht wieder besetzt worden war.

Am 3. Juni starb in Paris der kürzlich erst von dem öster⸗ reichischen Botschafterposten in Paris zurückgetretene Graf Rudolf Apponyi.

Italien. Das Parlament war beim Beginn des Monats noch mit der Berathung des von dem Ministerium De⸗ pretis übernommenen Minghettisschen Budgets beschäftigt. In der Sitzung der Deputirtenkammer vom 17. Juni zog der Minister⸗Präsident Depretis die von dem früheren Kabinet ein⸗ gebrachte Vorlage über den Rückkauf der oberitalie nischen Eisenbahnen zurück und legte einen neuen Entwurf vor, der die Verträge von Basel und Wien mit den von Correnti jüngst in Paris mit dem Baron Rothschild als Vertreter der öster⸗ reichischen Südbahn getroffenen Vereinbarungen zusammenfaßt. Diese Verhandlungen Correnti's hatten zu einem Ergebuiß geführt, welches der italienischen Regierung einen Vortheil von 12 Millionen Lire gegen die Baseler Abmachungen gewährt und die

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XR In serate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. prerß * Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nim mt an: die Königliche Expedition den Aentschen Reichs Anzeigers und Königlich

Berlin, 8. 7. Wilhelm⸗Straße Nr. 32. . k

1. 2. Subhastationen, Aufgebote, u. dergl. KNreußischen Ktaatz Anzeigers: 3. Lerkünfe, Verpachtungen, Suhmissionen ete. 4. Verloosung, Amortisation, Tinszahlung u. 8. W. von öffentliohen Papieren.

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Steckbriefe und Untersuchungs- Sachen.

orladungen Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen. Literarische Anzeigen.

Familien- Nachrichten.

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5. Industrielle Etablissements, Fabriken und

7. S. Theater- Anzeigen. In der Börsen- 9. beilage.

ßischen Staats⸗Anzeiger.

1826.

. König hat sich Ende des Monats nach Turin be— Der 16. Zuni, als dreißigster Jahregtag der Papstweihe Pius 1X., wurde im Vatikan durch die In r , . zahlreicher Deputatioren gefeiert, bei welcher Gelegenhest der Papst an das Kardinals-Kollegium eine durch ihre Milde sich auszeichnende Ansprache hielt, welche schroff abstach gegen die Rede, mit welcher derselbe drei Tage später die deutschen Pilger empfing. Für die halbhundertjährige Feier der bischöflichen Thätigkeit des Papstes am 3. Juni 1877 bereitet man nach der Meldung vatikanischer Blätter glänzende Feierlichkeiten vor.

Eine Anfrage der spanischen Bischöfe, wie sie sich zu der neuen Verfassung, die religiöse Duldung für andere Be⸗ nn, w J ist von dem Vapste

eschieden worden, daß dieselben ei ohnli eg , daß dies eine versöhnliche Haltung

Am 26. hat der Papst ein Konsistorium abgehalte darin mehrere Erzbischöfe und h ernannt. ö

Gewerbe und Sandel.

Im Verlage von M. Driesner in Berlin erscheint ein vol 1 ständiges Tarifbuch für schlesische Steinkohlen, heraus⸗ gegeben von A. W. Berger L Co, Waldenburg in Schlesien, enthal- tend; Sämmtliche vorhandene Tarife für alle schlesischen Kohlen aller deutschen, bsterreichisch ungarischen, rumänischen und russischen Kiew⸗ Brester Eisenbahnen. Für 1856 sind 3 Nummern in Aussicht genem⸗ men, deren erste Nummer bereits vorliegt, und allen am Kohlenhandel interessirten Geschãfts leuten zu empfehlen ist, da sie die Vergleichung sämmtlicher Tarifsätze von allen Gruben und Abgangsstatio⸗ nen bis zur Empfangsstation in sich schließt, woraus sich die Vortheile für zu beziehende Steinkohlen in Wagenladun⸗ gen nothwendig ergeben. Das umfangreiche Material ist in einer Weise zusammengestellt, daß man sich leicht zurechtfinden und das Buch mit Nutzen, gebrauchen wird, namentlich da die be⸗ treffenden Eisenbahn Direktionen saͤmmtliche Tarife geprüft und, wo erforderlich, korrigirt haben. Um das Werk Jedem zugänglich zu machen, haben die . . Exemplar 4 Bestellzettel auf ie eine Lowiy Steinkohlen angeheftet. Der Abonnent, welcher bei den Derausgebern einen Waggon Steinkohlen bestellt, erhält den Betrag von 1 6 auf. den Betrag der Kohlenfaktura zurückergüätet, so da der Kostenpreis des Bucheg den Abonnenten dreier Nummern vo ständig, den Käufern einzelner Nummern zum Theil erstattet wird. Bestellungen sind direkt an den Verleger zu richten.

= Die . Strb. Ztg. theilt über die Ergebnisse der Brannt⸗ weinbesteuerung in Elsgß⸗Lothringen im Jahre 1875 Agendes mit: Der Brennereibttrieb hat im verflossenen Jahre in lsatz⸗Lothringen einen sehr bedeutenden Aufschwung genommen. Die Gesammtzahl der vorhandenen Brennereien ift bis zum Schlusse des Jahres 1875 von 25,281 im Jahre 1873 und 2,969 in 1871 auf M677 in 1875 gestiegen. Im Laufe des letzteren Jahres sind 215341 Brennereien mehr als im Vorjahre in Betrieb gesetzt worden. Die Einnahme an Brgnntweinsteuer hat sich von 598,221 M in 1874 auf 1059,51 M in 1875 gehoben und sonach in 1875 gegenüber dem Vorjahr ein Mehrergebniß von 441,660 oder von 7400 geliefert.

23 e een, nehmen an: das Central⸗Annoncen⸗ Bureau der deutschen Zeitungen zu Berlin Mohrenstraße Nr. 45, die ann n ,, , des zJuvalidendank ! Rudolf Mosse, Haafenstein Vogler, G. L. Danube & Co., G. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren k Annoncen⸗Bureaus.

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GBteckbriefe und untersuchun gs Sachen. Präklusion spätestens im Versteigerungotermin an ·

Steckbrief. Gegen den Kaufmann Hermann zumelden. Triest ist die gerichtliche Haft wegen qualifizirter

Berlin, den 27. Juni 1876.

. 8

Bieter sich vor dem Termine durch ein Attest ihrer Steuer Veranlagungsbehörde oder auf sonstige glaub hafte Weise über den eigenthümlichen Besitz eines

Li, Kl, 8s Rm. Ki. Kn, Abl. Hoepen 17 Rm. Ei. Kl., 8 Rm. Ei. Kn., 31 Rm. Bi. Kl, 3380 Rm. Ki. Kl., 172 Rm. Ki. Kn. HH. Aus der

d d nun so trefflich und muthig als Schutz der europäischen , e,. ö Mit ihrer Huͤlfe werde auch die Finanz⸗

Hrn. M. Schulz keine

Fru: W. Elsn d

Urfundenfälschung und Betruges in den Akten F. 97 de 1876 Komm. II. beschlossen worden. Die Ver— haftung hat nicht ausge ührt werden können. Es wird ersucht, den ze. Triest im Betretungsfalle fest⸗ zunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadt⸗ voigtei Direktion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 8. Juli 1876. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission Ji. für Vor“ untersuchungen. Beschreibung: Alter: 23 Jahre, eboren am 31. August 1852. Geburtsort: Halle a. 6.

röße: 3 Fuß 5 Zoll; Haare: schwarz; Augen! braun; Augenbrauen; dunkel; Kinn: rund; Nase: länglich, gebogen; Mund: gewöhnlich; Gesichtsbil dung: rund; Gesichtäfarbe: gesund; Zähne: gut; Gestalt: untersetzt; Sprache: dentsch und französisch.

Bub bdastatisnueu, Mufgebute, Bor- ladungen u. dergl.

sösss! Subhastations-Patent.

Das der verehelichten Fuhrherr und Eigenthümer Schulze, Caroline Ernestine Christiane, geb. Fitzdam, gehörige, auf Reinickendorfer Feldmark an der Tegeler Chanssee belegene, im Grundbuch von! Reinickendorf Band III. Bl. Nr. 113 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll den 8. n 1876, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. 25, Zimmer 235, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

den 12. September 1876, Mittags 12 Uhr, ebendort verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 1,66 Hektar mit einem Reinertrag pon 91s ε und zur Gebäudesteuer mit einem jähr— lichen Nutzungswerth von 132 06 veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte e g hrif des Grundbuchhlattes und andere das Grundstück be—⸗ treffende Nachweisungen und besondere Kaufbedin- gungen sind in unserm Buregu V. einzusehen.

Alle Die nigen, welche Eigenthums oder ander- weite zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedärfende aber nicht ein⸗ getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer- den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der

tare Acker, und Oevelgünne, 597 oh darunter 62, co . Acker, sollen jedes für sich von Johannis 1877 ab auf 18 Jahre öffentlich

meistbietend verpachtet werden.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richtem.

] Betlanntmachung.

Der hier am 27. November 1874 verstorbene Ober Stag und Regiments Arzt a. D. Hr. Benjamin Julius Keyl hat in seinem Testamente Nr. 32310 resp. Codicille mit Legaten bedacht:

I) die Pathen Kinder des Barbiers Balden⸗ 7 rn e Friese n zu Buck

ie Pathe Ida Fritze (Friese? zu Buckau

bei Magdeburg, (b994

) den Oekonom Stadtmann (Hartmann?) in

Ober⸗Oestreich, 4 3 , n. ; en Herrn warzenberg in Leipzig, die 8, Fiora (Horn ?)), ; den Pathen Wolfgang Janter, sowie die Pathen, die sich melden werden, nach Maß⸗ gabe des Bedürfnisses. ö wird den Betheiligten hierdurch bekannt ge⸗ macht. Berlin, den 8. Juli 1876. Königliches Stadtgericht. II. Abtheil. für Civilsachen.

Verkäufe, Verpachtungen Gubmifsionen ꝛc.

lssss Domänen⸗Verpachtung. Die im Kreise Neuhaldens leben, an der Magde⸗

Domänen ˖ Vorwerke 3,40 Hektare, darunter 499,1 Hel⸗ Hektare,

usammen , mendorf, 7

Zu diesem Behufe haben wir auf Montag, den 14. Angust er.,

Vormittags, und zwar für Ummendorf um 10 Uhr und für 8

burg · Velmstedter Eisenbahn, 25 und resp. 5 Kilo⸗ meter von der Station Eilsleben belegenen, bisher

O00 M und für 165 Rm. Ki. K

disponiblen Vermögens von 200 000 M wegen des Vorwerks Ummendorf und 190,000 M wegen des Vorwerks Oevelgünne, sowie über ihre Qualifikation als Landwirth auszuweisen haben.

Die Verpachtungebedingungen sind sowohl auf unserer Domänen Registratur, als auch bei dem Domanenpächter Toelke auf der Domäne Ummen - Dorf einzusehen. Auf Verlangen wird gegen Er— stattung der Kopialien und resp. Drudkosten Abschrift derselben ertheilt.

Magdeburg, den 4. Juli 1876.

Königliche Regierung. Abtheilung für direkte Steuern, Domänen und

orsten. G Cto. 1047.) v. Wenning.

Pferde Verkauf. Am Mittwoch den 19. d. M. Mittags 127 Uhr, sollen im hiesigen Reithause nachfolgende, für das Königliche Lanzgestüt nicht mehr ganz geeignete, anderweit noch brauchbare Be. schäler öffentlich meistbietend, gegen gleich baare Be⸗ h n verkauft werden: I) Borromeo, schwrzbr., l. Stern, geb. 1857 v. I. Demetrius, 177 Cntm. hoch. 2 Y. Wodan, br., kl. Drern, r. htff. w. geb.

1860 v. J. Demetrius 167 Entm. hoch, 3) Rex,

Schimmel, geb. 18865 v. Regulus, 178 Entm, hoch, 4), Salamander, dklbr., geb. 1871 v. Prince Ca- mille, 172 Cntm. hoch, 5) Westwind, schwrzbr, geb. 1871 v. Stormstaid, 186 CEntm. hoch. Alle der Landgestütsverwaltung bekannten Fehler werden an-= gegeben. Außerdem solle demnächst, cin , ,. Tage, 9 Hengste verschiedenen Alters, zur alsbal⸗ digen Tödtung, gegen Garantie durch Stellung einer Kaution, menstbie end verkauft werken. Die Ver- kaufsbedingungen werden im Verkau stztermin bekannt ein t Celle, den 10. Juli 18/6. Der Land⸗ allmeister. v. Meyer.

Am Mittwoch, den 23. Au gust er., sollen von

10 Uhr Vormittags ab in Necustadt Ew. im Gast⸗

hofe zum deutschen Haufe aus den Revieren der

evelgzänne um 12 Uhr, in unserem Forstinspektion Potsdam Joachimsthal nachstehend Sitzungssaale. Domplatz Nr. 4, Termine anheraumt, verzeichnete Ire n s mn, 6 fem h

zu welchen Pachtlustige mit dem Bemerken ein werden. H. Ans der O geladen werden, daß das Pachtgelder Minimum für nebeck. das Vorwerk Ummendorf auf 48 ĩ n, Develgünne auf 5l bo un festgesetzt ist und die Kl, 5 Fim. Ki.

verstelgert

berförsterei Gr. Schoe ˖ Abl. Zerpenschleuse 2097 Rm. Ki. Kl. Abl. Faule Wiese 983 Rm. Ki. fn. Abl. Spring 736 Rm.

Oberförsterei Zehdenick. Abl. Bodenort 375 Rm. Bu. Kl., 88 Rm. Bi. Kl, 533 Rm. Ki. Kl., Abl. Wolfshuette 1388 Rm. Ki. Kli, Abl. Hoepen, 632 Rm. Bi. Kl., 10613 Rm. Er. Kl., 724 Rm. Ki. Kl. II. Uus der Oberförsterei Liebem⸗ walde. Abl. Barnoewe 119 Rm. Bi. Kl, 85 Rm. Bi. Kn. 42 Km. Er. Kl. Abl. Lenzenbude 382 Rm. Bi. Kl., 95 Rm. Bi. Kn., 4594 Rm. Er. Kl., 146 Rm. Er Kn. Abl. Zerpenschleuse 196 Rm. Bu. Kl., 39 Rm. Bu. Kn., 1566 Rm. Bi Kl., 224 Rm. Er. Kl., 94 Rm. Er. Kn. 48 Rm. Ki. Kl. Im Jag. 67 50 Rm. Bi. Kl, 2227 Rm. Ki. Kl. Im Jag. 80 379 Rm. Ki. Kl. IV. Aus der Oberförsterei , . Abl. Pechteich 3 Rm. Ei. Kl., 203

m. Ei. Kl. 11, 709 Rm. Bi Kl., 399 Rm. Bi. Kl. II., Abl. Buchhorst Ue [H. 50 Rm. Gi. Kl., 339 Rm. Ei. Kl. II., 282 Rm. Bi. Kl., 516 Rm. Bi. Kl. II. Abl. Süßenwinkel 183 Rm. Bi. Rl. II- Abl. Alkastenbrück 265 Rm. Ei. Kl, 29 Rm. Ei. fl. II. 44 Rm. Bi. Ki, 165 Rm. Bi. Kl. ii. 37 Rrn.= Kief. Kl. II., Abl. Buchhorst E. /H. 50 Rm. Ei. Kl. II, 126 Rm. Bi. Kl. II., 22 Nm. Ki. Fel. II. Abl. Fause Wiefe iz Rm. Ci. Ri, Rm. Gi? Ki. II, 125 Rm. Bi. Kl, IJ5 Rn. Bi. Il. ii. 13 Rm. Bi. spalt. Kn., 28 Rm. Bi. sp. Kn. EL., 386 Rm. Ki. Kl. II., 109 Rm, Ki. sp. Kn. IL. Abl. Spring: 1952 Rm. Ki. Kl. W. Aus der Obherförsterei Grimnitz. Abl. rn, Kochs. hof circa 184 Rm. Ci. Kl, 695 Rm. Bi. Kl, go2 Rn. Ki. Kl, Abl. Miechen Circg So Rm. Hi. Ri, 2790 Rm. Ki. Kl., Abl. Rohrpfuhl eirea 435 Rm. Bi Kl., 1148 Rm. Ki, Kl.. Lihl. Blankenpfuhl 1091 Rm. Bi. Kl., 18 Rm. Ki. Kl.. Abl. Dam e graben 96 Rm. Bi. Kl., 169 Nm. Ki. Kl. VI. Aus der Hberszrsterei Reiersdorf. Ari. Bodenort 330 Rm. Bi. Kl., 789 Rm. K Ki. Abl. Hoeyen 254 Rm. Ki. Kl. Jag. 49 360 Rm. Ri. Kl. Im Jag. K* Ki. Die Belaufsbenmten und Ablagenaufseher sind an= gewiesen, die Hölzer auf Verlangen an den letzten i0 Tagen vor dem Termine an Ort md Stelle Lorzuzeicen. Auf angenommene Gebote muß ½ im Term mne angezahlt werden. Die Jahl. ung der übrigen Karufgelder muß späͤtestens bis . 15. Dejember cr. 6 Die Übrigen Verkaussk edingungen werden im Termine bekannt gemacht v.erden. Potz dam, den 11. Juli 1876

Der Forstmeister. Hildebrandt.